Träume zwischen den Welten von Akemi-Homura (Tsubasa Reservoir Chronicle meets Xenoblade Chronicles) ================================================================================ Kapitel 2: See you again ------------------------ Ich stehe nachdenklich am Fenster des Zimmers, welches ich mir mit Kurogane teile. Der Ninja sitzt auf seinem Futon und starrt Löcher in die Luft. Wir sind jetzt schon seit drei Tagen hier. Voraussichtlich sitzen wir hier auch fürs erste fest. Mokona scheint eine starke Krankheit zu haben, die Feder ist auch noch nicht gefunden. Yuko jedoch meinte, dass wir in Kürze auf jemanden treffen würden, der Mokona helfen könnte. Da es mehr als offensichtlich ist, dass diese Person wohl auch ein Dimensionsreisender ist, halten wir tagsüber die Augen offen, ob wir vielleicht jemanden sehen, der nicht in diese Welt passt. Bislang verlief unsere Suche ergebnislos. Auf einmal ist mir so, als ob gerade eine starke Magie ganz in der Nähe der Stadt aufflammte. Nur für einen Moment, so als habe ein starker Magier einen Zauber gewirkt. Könnte das vielleicht die Person sein, von der uns Yuko berichtet hatte? „Was ist los, Magier?“, fragt mich mein Zimmergenosse. „Ich glaube, die Hilfe für Mokona hat eben diese Welt betreten“, antworte ich ihm. „Ach ja? Und wie genau kommst du darauf?“, er glaubt mir nicht, das war ja zu erwarten. „Weil in der Nähe der Stadt gerade eine starke Magie spürbar war. Yuko meinte doch, dass wir in Kürze jemanden treffen, der Mokona helfen kann. Das dies wahrscheinlich nur in der Macht eines starken Magiers steht, könnte es sein, dass die Person, die eben einen Zauber gewirkt hat, eben jene Person ist, die wir suchen, Kuro-lin“, ich schenke ihm eine Lächeln. „Zwei Dinge: 1. Hör auf ständig meinen Namen zu verstümmeln. 2. Lass dieses falsche Lächeln bleiben. Die Kinder sind nicht hier, also kannst du dir auch diese Scharade sparen. Mich täuscht du nicht so schnell“, murrt der Schwarzhaarige. „Scheint so“, mein Lächeln verschwindet. Es ist nicht das erste Mal, dass er mich darauf anspricht. Einmal meinte er auch, dass ich ihm vertrauen soll. Das tue ich ja auch, nur gibt es eben Dinge über die ich mit niemandem rede. Von jetzt auf gleich erscheint ein Bild vor meinem inneren Auge. Das Bild eines Mädchens mit langem schwarzem Haar, welches zu zwei Zöpfe gebunden sind. Kristallblaue Augen strahlen mich an und ihre Lippen ziert ein sanftes Lächeln. Erschrocken keuche ich auf. Warum erscheint ausgerechnet jetzt ihr Bild? „Hey! Alles in Ordnung“, fragt Kurogane. „Mir ist kalt“, antworte ich abwesend. Ein verwunderter Blick trifft mich: „Dann zieh dir was dickeres an.“ „Das ist es nicht. Mir ist innerlich kalt“, erkläre ich. Keine Antwort, doch dann: „Und wie genau soll ich dir da helfen?“ „Ich möchte geliebt werden. Ich möchte für jemanden wichtig und bedeutend sein, so wie früher. Sag mir, ist das ein egoistischer Wunsch, Kuro-sama?“ mein Blick gilt wieder der Welt hinter dem Fenster. Einige Minuten lang herrscht Stille zwischen uns. „Nein, es ist nur natürlich, geliebt werden zu wollen. Aber, warum so wie früher?“, seine Stimme ist ruhig. Keine Abneigung liegt darin. Wenn ich mich nicht verstelle, tut er es auch nicht. Ein stilles und unausgesprochenes Abkommen zwischen uns. Einen Moment lang zögere, doch ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Deshalb entschließe ich mich auch dazu, ihm diesen kleinen Teil meiner Vergangenheit anzuvertrauen: „Früher gab es jemanden der mich geliebt hat. Jemanden dem ich wichtig und bedeutend war. Diese Person war meine kleine Schwester Sayuri. Nach dem Tod unserer Eltern hing sie sich an mich. Sie war die Einzige, die mir geblieben war und sie fürchtete damals, dass sie mich auch noch verlieren könnte. Eine Zeit lang lebten wir auf Ceres in Ruhe und Frieden. Obwohl sie zwei Jahre jünger war als ich, war sie mit ihren damaligen 12 Jahren schon sehr viel erwachsener und selbstständiger als ich. Sie kochte alleine, kümmerte sich um den Haushalt und alles was so anfiel. Ich tat damals mein Bestes, um ihr dabei behilflich zu sein. Aber eines Tages, als ich gerade auf dem Rückweg von einem missglücktem Jagdversuch war, sah ich Rauch über unserer Hütte. Als ich dort eintraf, war alles verbrannt. Vor mir befand sich eine Ruine aus Stein, Schutt und Asche. Die Dorfbewohner, die das Feuer bemerkt hatten und versuchten, dieses zu löschen, sagten mir, dass sie während des Brandes die Stimme meiner Schwester aus dem innren der in Flammen stehenden Hütte gehört hätten. Die Flammen waren zu hoch und der Rauch zu stark, um ihr zu helfen. Damals fand sie im Feuer den Tod, den sie nie verdient hatte und ich verlor die einzige Person, für die ich bedeutsam war. Seit jeher bin ich innerlich kalt.“ „Sie würde nicht wollen, dass du so bist, wie du dich gibst“, meint der Shinobi daraufhin nur und legt sich schlafen. Einen Moment noch starre ich in die Ferne. Vermutlich hat er Recht. Trotzdem, warum erschien mir ihr Bild ausgerechnet jetzt? Vielleicht wird es der nächste Tag zeigen. Sichtwechsel zu Sayuri: Am nächsten Morgen erwache ich durch den Schein der Sonne auf meinem Gesicht. Verschlafen setze ich mich auf. Reyn liegt noch schlafend neben mir. Ich beschließe, dass es am besten ist, wenn ich ihn noch etwas länger schlafen lasse und gehe zum naheliegenden Fluss, um mich etwas frisch zu machen. Aus dem See sieht mir mein Spiegelbild entgegen. Ruhig blicke ich meinem gespiegeltem Ich in die Augen. Es sind die gleichen klaren Augen, wie auch mein Bruder sie besitzt. Mein Bruder, der Grund warum ich nun durch die Dimensionen reise. Ich will ihn unbedingt wieder sehen, nach fünf langen Jahren. Als ich etwas später zu unserem provisorischem Lager zurückkehre blickt sich Reyn hektisch um. „Guten Morgen. Ist etwas nicht in Ordnung?“, ich gehe zu meiner Schlafstätte, packe rasch zusammen. Ungläubig sieht er mich an: „Wo warst du?“ „Waschen am Fluss. Du hast noch geschlafen und ich wollte dich nicht wecken“, erkläre ich ihm. Er und seine Sorge. Trotzdem bleibt das einfach eine süße, wenn auch leicht nervige Eigenart von ihm. Reyn geht sich ebenfalls waschen, während ich die letzten Spuren beseitige. Es braucht ja nun wirklich nicht jeder zu wissen, dass wir hier gecampt haben. „Was genau ist das nächste Ziel?“, fragt mich Reyn enthusiastisch. „Wir gehen in die nächste Stadt, besorgen uns etwas Geld, eine Unterkunft und andere Kleidung. So fallen wir zu sehr auf. Danach begeben wir uns auf Informationssuche“, er kennt den Grund für meine Reise. „Wieso fallen wir denn auf?“, fragt er dennoch. Ich mustere ihn von der Seite: „Na ja, du siehst aus wie ein halb gerüsteter Ritter, dem der Rest seiner Rüstung abhandengekommen ist und ich… nun ja wirke auf viele wahrscheinlich ziemlich seltsam. Anpassung ist die beste Tarnung und der einfachste Weg, Fragen auszuweichen.“ Untertrieben habe ich nicht. In meinem roten Magierinnengewand wirke ich wirklich seltsam. Und dann erst Reyn in seiner Ausrüstung, nein das muss schleunigst geändert werden Die nächste Stadt lag nur zwei Stunden Fußmarsch entfernt. Als erstes begeben wir uns auf die Suche nach einem Pfandhaus, oder aber einem Laden der außergewöhnliche Kuriositäten zum Verkauf anbietet. Dennoch starren uns viele an, was wohl an Reyns Lanzen-Schwert-Schild-Ramme-Was-auch-immer-Waffe liegen wird. Mein Stab besitzt glücklicherweise die Fähigkeit zu verschwinden, wenn ich ihn nicht brauche. Gut, in Luft auflösen tut er sich nicht, sondern befindet sich dann in meiner Tätowierung, aber das ist wesentlich praktischer als ihn mit mir herum zu schleppen. Plötzlich jedoch werden wir von zwei Kindern angesprochen. Ein Junge und ein Mädchen beide geschätzte 14 Jahre alt. Sie sehen noch recht jung aus. „Entschuldigen Sie, aber könnte es vielleicht sein, dass sie aus einer anderen Welt stammen?“, fragt das Mädchen. Überrascht sehe ich sie an: „Wie kommst du darauf?“ Nun ergreift der Junge das Wort: „Also es ist so: Die Hexe der Dimensionen hat uns gesagt, dass wir hier in Kürze auf eine Person treffen würden, die einem unserer Freunde helfen kann, da dieser sehr krank ist. Und da Sie Beide für dieses Land ungewöhnliche Kleidung tragen, dachten wir, dass einer von Ihnen vielleicht die Person ist, nach der wir suchen. Wir reisen selbst mit unseren Freunden durch die verschiedenen Dimensionen.“ „Aha, Yuko hat euch also gesagt, dass jemand kommt, der eurem Freund helfen kann. Und jetzt glaubt ihr, wir waren damit gemeint. Wie heißt ihr beiden denn?“, frage ich die Kinder. „Meine Name ist Shaolan und dies ist Sakura. Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?“, antwortet mir der Junge. „Der junge Mann hier ist Reyn und ich heiße Sayuri de Flourite. Vielleicht können wir eurem Freund tatsächlich helfen“, die Augen der Beiden werden groß, als sie meinen Namen hören. Nanu, habe ich da etwas falsches gesagt? „Sayuri de Flourite, aber dann sind Sie bestimmt mit Fye-san verwandt oder?“, meine zweite Aussage scheint im Eifer des Gefechts überhaupt keine Beachtung bekommen zu haben. „Fye? Meint ihr etwa den Magier Fye de Flourite? Blaue Augen, blonde Haare, ähm… auf viele seltsam wirkende Art?“, hake ich sofort nach. Mit einem doppeltem Nicken bestätigen mir die Kinder meine Aussage. „Er ist hier“, kommt es leise über meine Lippen. Reyn wirft mir nur einen fragenden Blick zu, doch diesen übergehe ich im Moment. „Könnt ihr uns zu ihm bringen, Sakura-chan und Shaolan-kun? Ich werde auch sehen, was ich für euren kranken Freund tuen kann“, biete ich den beiden an. Sakura lächelt mich glücklich an, Shaolan nickt zustimmend, hat aber auch noch eine Frage an mich: „Seit ihr etwa auch eine Magierin, Sayuri-san?“ „Ja, das liegt bei uns in der Familie“, antworte ich ihm. Unser ursprüngliche Plan wurde somit über den Haufen geworfen. Durch viele Gassen hindurch führen uns die beiden schließlich zu einem heruntergekommenem kleinem Haus. „Ehm… es sieht zwar von außen nicht so toll aus, aber drinnen ist das anders“, entschuldigt sich Sakura. Was nun wirklich nicht nötig ist. Ich habe schon schlimmere Unterkünfte gesehen. Drinnen bringt uns Sakura ins Wohnzimmer, Shaolan möchte die anderen holen gehen. „Sayuri-san, könntest du dir bitte Moko-chan ansehen?“, bittet sie mich. „Natürlich“, offensichtlich ist der kranke Freund der Kinder das kleine weiße Fellknäuel auf dem Sofakissen. „Moko-chan? Hier ist jemand der dir helfen kann“, wendet sich Sakura an das Wesen. Eine Antwort erhält sie nicht. „Lass mich mal sehen“, aufmunternd lächle ich ihr zu, betrachte den Patienten genauer. Mit Heilmagie kenne ich mich zwar aus, aber ob das ausreicht? Es reicht aus. Der kleine Patient leidet an einem einfachem Kräfteschwund, denn so ziemlich jeder Magier hätte beheben können, der nur ein kleinwenig Ahnung von Heilmagie hat. Ich halte meine Hände in einem gewissen Abstand vor das Wesen und spreche den Heilzauber: „Heal!“ Der Zauber an sich ist einfach, nur muss man stark sein und viel über die Kunst des Heilen wissen, um ihn richtig anwenden zu können. Während der Heilung des zuckersüßen kleinem Wesen, bemerke ich nicht die ebenfalls eintretenden Person mit Shaolan. Als der Heilprozess abgeschlossen ist, springt mir das kleine Wesen überglücklich in die Arme: „Mokona hat die neue Freundin ganz doll lieb. Wie heißt Mokonas neue Freundin?“, fragt es. Mokona? Dann musste es sich um eines von Yukos Modoki handeln. „Sayuri de Flourite“, stelle ich mich Mokona vor. „Mokona mag Sayuri-chan. Es freut Mokona, das Sayuri-chan glücklich ist“, plappert sie. Irritiert sehe ich sie an. Woher weiß es das? „Das ist eine von Mokonas 108 geheimen Fähigkeiten. Sie ist in der Lage die wahren Gefühle im Herzen der Menschen zu erspüren und freut sich, wenn sie feststellt, dass ihre Freunde glücklich sind“, eine mir schrecklich vertraute Stimme erklärt dies. „So was kann das Ding?“, hinterfragte Reyn es sofort. „Mokona ist kein Ding sondern einfach Mokona“, kommt prompt der Protest. Schon hüpft sie zu Reyn herüber, um diesem ihre Meinung zu verdeutlichen. Noch immer geschockt sehe ich vor mir ins Leere. „Alles in Ordnung, Sayuri-san?“, Shaolan geht um mich herum, um mir in die Augen zu sehen. Doch ich sehe ihn nicht wirklich. Ruckartig drehe ich mich herum. Dort steht er, mich aus ungläubigen Augen ansehend: „Fye!“ Ohne zu zögern, werfe ich mich ihm in die Arme. „Hä… was ist denn jetzt los?“, der schwarzhaarige Mann mustert mich und meinen Bruder. „Sayuri ist die jüngere Schwester von Fye de Flourite“, erklärt Reyn. „Schw… Schw… SCHWESTER??? Hast du mir nicht gestern noch erzählt, dass diese tot ist!“, brüllte der Unbekannte meinen Bruder an. Bestimmt schiebt Fye mich von sich: „Ja, das müsste sie auch.“ Unbewusst trete ich von ihm zurück. Warum sollte ich tot sein? Wann sollte ich denn gestorben sein? Eine starke Hand legt sich auf meine Schulter. Mein Blick irrt zum Besitzer der Hand, Reyn. „Wieso sollte sie denn genau tot sein?“, mit abschätzendem Blick mustert er Fye. Doch dieser wendet sich zu meiner Überraschung mir zu: „Damals, bei dem Feuer das unsere Hütte niederbrannte. Die Dorfbewohner erzählten mir, dass sie deine Stimme aus dem Inneren gehört hätten, sie dir aber nicht helfen konnten. Es wäre nur logisch gewesen, wenn du damals gestorben wärst.“ Das Feuer, aber ich konnte mir damals doch helfen. Ich strecke meine rechte Hand nach vorne, sofort erscheint mein Stab: „Ich habe mich damals mithilfe eines Teleportzaubers gerettet. Allerdings kann ich nicht kontrollieren, wo ich lande und bin in einer fremden Welt angekommen. Vor drei Monaten begann ich meine Reise durch die Dimensionen, um nach dir zu suchen, Fye-kun.“ „Das… wusste ich nicht. Aber, ich möchte trotzdem Gewissheit haben. Beantworte mir deshalb eine Frage: Was ist mein größter Wunsch?“, Fye will mich also testen, verständlich. Rein theoretisch könnte ich ein völlig anderes Mädchen sein, in dass meine Seele eingedrungen ist. Ich weiß nicht, ob es noch immer derselbe Wunsch wie damals ist, deshalb setze ich alles auf eine Karte: „Dein größter Wunsch besteht darin, geliebt zu werden.“ „Das stimmt. Es ist schön zu wissen, dass du noch lebst, Sayuri-chan“, ein falsches Lächeln erscheint auf seinen Lippen. Diese Maske, diese Scharade, er tut es noch immer, genau so wie früher. Ich habe es schon damals gehasst, wenn er das tat. Dennoch lasse ich es zu, dass er mich umarmt. Ich habe den kleinen, verbliebenden Teil meiner Familie wiedergefunden. „Wer ist eigentlich dein starker Begleiter?“, will mein großer Bruder jetzt wissen. „Das ist Reyn“, mache ich ihn kurz bekannt. „Ah… ich ahne schon, was du wissen willst: Dies hier ist Kuro-pou“, stellt mir mein Bruder den letzten Unbekannten vor. Wer nennt denn bitteschön sein armes Kind Kuro-pou? Offenbar sieht man mir meine Gedanken an. „Ich heiße Kurogane – Ku ro ga ne! Wann geht das endlich in deinen Kopf rein, Magier?“, flucht der Schwarzhaarige. „Sag mal, bist du nicht langsam dafür zu alt, dich wie ein kleines Kind aufzuführen, Fye-kun?“, hake ich nach. „Ach Sayu-chan, man ist nie zu alt, um ein Kind zu sein“, streitet er es ab. „Ja vielleicht, aber du bist 19 und benimmst die schlimmer wie ein Dreijähriger“, kommt es entsetzt von mir. „WAS? Der ist 19?“, Kurogane wirft mir einen ungläubigen Blick zu. „Ja“, jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Muss ich aber anscheinend auch nicht. Reyn beugt sich leicht zu mir runter: „Das nennst du seltsame Art?“ „Mh… gewöhnungsbedürftig würde es auch treffen“, erwidere ich leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)