Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 15: Kagome allein unterwegs ----------------------------------- Nachdem das Wasser im Kessel gekocht hatte, tat Nataku etwas heißes Wasser abschöpfen und kippte es in das Fass. Er holte noch die Seife und wir begannen mit der schweißtreibenden Arbeit. Da wir alles mit der Hand waschen mussten und nicht eins dieser modernen Maschinen besaßen, war das eine mühselige und langwierige Beschäftigung. Die gewaschene Wäschestücke hingen wir zwischen den Bäumen auf die provisorische Leine und ließen sie von dem angenehmen lauen Lüftchen trocknen. Plötzlich blickte Nataku auf und hielt bei seiner Arbeit inne. Ich sah ihn fragend an. „Wir bekommen besuch Kagome“, erwähnte er. Ich blickte in die Richtung und sah, dass Akira mit Leiko auf uns zu kam. Ich nahm die nassen Hände aus dem Fass, trocknete sie an meinem Kimono ab und straffte mich. Akira stand vor uns, hinter ihm Leiko. „Guten Morgen ihr beiden. Am Morgen schon so fleißig.“, sagte Akira. „Guten Morgen ehrenwerter Akira. Was führt dich hierher am frühen Morgen?“, fragte ich höflich. „Nun ja, ich wollte mich vergewissern das es dir bei Nataku gut geht.“, gestand er. „Mir geht es sehr gut bei Nataku und er unterstützt mich wo er nur kann.“. Akira nickte zu frieden. „Das freut mich zu hören. Ich habe gehört, dass es heute Früh einen kleinen Aufruhr gab. Da ich der Dorfälteste bin, bin ich dazu verpflichtet dies zu klären.“, erzählte er. „Was hast du vor Akira?“, fragte Nataku. „Du bist jetzt nicht gefragt Nataku, ich unterhalte mich mit Kagome.“, kam es eindringlich von ihm. „Was ist passiert Kagome?“, fragte er an mich gewandt. „Leiko hat uns an diesen Morgen beehrt. Sie war sehr unfreundlich uns gegenüber. Ohne Aufforderung kam sie in Natakus Haus, beleidigte ihn in seinem eigenen Haus und mich als Gast. Dazu hatte sie kein Recht.“, erzählte ich mit festen Blick zu Akira. Leiko kam hinter Akira hervor und beobachtete die Situation. Ich verbeugte mich tief vor Leiko, was mir sehr schwer fiel. „Es tut mir leid, dass ich dich heute Morgen geohrfeigt hatte. Dazu hatte ich nicht das Recht.“, entschuldigte ich mich bei ihr. Ich richtete mich wieder auf und Leiko fragte Akira, was ich gesagt hätte. Akira gab das von mir Gesagte wortwörtlich wieder. Leiko hörte sich das an und blickte zu mir. Akira blickte zu Nataku und fragte ob es wahr sei. Dies bestätigte Nataku mit einem Kopfnicken. „Was? Was ist wahr? Egal was sie gesagt hat, sie hat mich geschlagen.“, schrie Leiko gereizt und zeigte mit dem Finger auf mich. „Das stimmt auch Leiko, sie hat mir eben alles erzählt. Kagome hat mir auch den Grund geschildert. Was du nicht getan hast.“, sagte er leicht wütend. Leiko wurde blass um die Nase herum. Sie senkte den Blick, entschuldigte sich bei Akira, weil sie ihm einiges verschwiegen hatte. „Nicht nur bei mir musst du dich entschuldigen“, drängte Akira sie. Leiko drehte sich zu uns und verbeugte sich tief. „Es tut mir leid, dass ich heute Morgen so unhöflich war, dich in deinem Haus beleidigt zu haben Nataku und dich als Gast.“, sagte sie zu mir gewandt. „Wir nehmen deine Entschuldigung an“, kam es Nataku. „Nun dann. Wir werden wieder gehen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder im Dorf Kagome.“, sagte Akira. „Wir werden uns dort begegnen, ehrenwerter Akira“, versicherte ich ihm. „Ich möchte dich um etwas bitten Kagome. Es reicht, wenn du mich nur Akira nennst.“, bat er mit einem lächeln. Ich nickte und lächelte ihm zu. Nachdem die beiden gegangen waren, machten wir uns wieder an die Arbeit. „Das war typisch Leiko“, sagte Nataku etwas wütend. Ich sah ihn fragend an. „Sie hat es mit Absicht getan, Akira ein Teil des Geschehens vorzuenthalten. Sie dachte das würde ihr zum Vorteil werden, aber dem war nicht so. Sie hat nicht mit deiner Direktheit gerechnet.“, sagte er mit einem Lächeln. „Warum sollte ich auch Lügen? Ich habe die Wahrheit gesagt und sie hatte wirklich nicht das Recht sich so aufzuführen.“, sagte ich. „Da hast du recht. Komm. Lass uns hier fertig werden. Ich muss noch ein paar Kräuter sammeln gehen.“, gestand Nataku. Ich nickte und wir wuschen die Wäsche weiter bis wir fertig waren. Wir wischten uns beiden den Schweiß von der Stirn und betrachteten unsere Arbeit mit Stolz. „Ich werde mich jetzt fertig machen, um Kräuter zu sammeln. Du wirst hier bleiben und auf das Haus aufpassen Kagome“, sagte Nataku. „Ja das werde ich machen und wenn du wieder da bist, werde ich hier sein“. „Gut, dann sehen wir uns später. Und du bist dir sicher, das du alleine zu recht kommst?“, fragte er verunsichert. „Ja werde ich, aber kannst du mir…vielleicht…etwas Geld geben? Damit ich im Dorf…etwas kaufen kann.“, fragte ich verlegen. Nataku lächelte und gab mir einen kleinen Sack, wo sich darin das Geld befand. Ich bedankte mich bei ihm und steckte das kleine Säckchen ein. Nataku räumte das Schmutzwasser weg, reinigte das Fass und räumte es gleich an seinen Ort. Nachdem das erledigt war, ging Nataku ins Haus und kam gleich wieder raus. „So. Ich habe alles was ich zum Sammeln benötige. Pass bitte auf dich auf Kagome. Zu deiner Sicherheit gebe ich dir etwas. Gib mir bitte dein linkes Handgelenk.“, sagte er und streckte seine Hand aus. Ich legte meine linke Hand in seine. Mit seiner anderen Hand bedeckte er mein Handgelenk und ein blaues Leuchten erschien, dann war es wieder verschwunden. Er nahm seine Hand weg und ich konnte auf meinem linken Handgelenk eine schöne leicht bläuliche Feder erkennen. Ich sah ihn fragend an. „Das ist die Verbindungsfeder. Somit kann ich erkennen, wenn du in Gefahr schwebst. Ich habe genau die selbe.“, erklärte er und hielt sein rechtes Handgelenk hoch. „Sie leuchtet hell auf, wenn von uns beiden etwas passiert.“, erklärte er weiter. Ich betrachtete die schöne Feder, aber sie war kaum noch zu sehen. „Ich gehe dann mal los Kagome. Ich weis nicht wann ich wieder komme, aber hoffe das es nicht so lange dauert.“. Nataku ging los, blieb noch Mal kurz stehen, drehte sich um und winkte mir zu. Ich winkte zurück. Er ging seinen Weg weiter, bis ich ihn nicht mehr sah. Ich ging zum Kessel, schaute hinein und sah, dass etwas Wasser übrig geblieben war, was für mich zum kochen ausreichte. Das Feuer war runter gebrannt und etwas Glut war übrig geblieben. Ich blickte zum Haus, atmete tief durch und ging hinein. Jetzt war ich alleine in dem großen Haus. Ich ging in die Küche und kramte nach den Zutaten, die ich für den Eintopf benötigte. Ich fand ein paar Kartoffeln, getrocknete Gewürze, aber mehr auch nicht. Da muss ich wohl ins Dorf gehen, um die fehlenden Zutaten zu besorgen. Ich beschaffte mir ein großes Tuch und machte mich auf ins Dorf. Wie immer ging ich am Strand entlang. Mir gefiel es, wenn meine Füße von dem Meerwasser umspült wurden. Es war ein schöner sonniger Tag. Es zogen kaum Wolken am Himmel entlang, der Wind ging sanft und wehte mir durchs Haare. Am Dorf angekommen, bemerkte ich, dass wenige Menschen sich auf den Straßen befanden. Schließlich kam ich an der Schmiede vorbei. „Hallo Kagome!“, begrüßte mich Fudo. Ich ging zu ihm hin und verbeugte mich zur Begrüßung. „Tut mir leid, dass ich am ersten Tag bei deiner Ankunft so wortkarg war. Das ist nicht meine Absicht gewesen. Vielleicht grüßt du mich deswegen nicht.“, entschuldigte er sich. Ich schüttelte verlegen den Kopf. Ich zeigte auf meine Kehle und schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht sprechen?“, riet Fudo und ich nickte daraufhin. Ich blickte mich um, zeigte auf die leeren Straßen und zuckte mit den Schultern. „Wo die Menschen sind?“, riet er weiter und mit einem weiteren Nicken bestätigte ich dies. „Heute ist Markttag. Sie ziehen früh los und verkaufen sämtliche Wahre, die das Dorf bieten kann, und kehren erst abends zurück.“, erklärte Fudo. Gestikulierend erklärte ich ihm, dass ich weiter muss. Er verstand, verabschiedete sich und ich ging meinen Weg weiter. Ich wollte zu Fukita und Fujita, um dort frisches Gemüse zu kaufen. Ich kam an deren Feld vorbei und sah beide arbeiten. Ich pfiff nach ihnen, um meine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Fujita kam zu mir angerannt, stemmte die Hände an die Hüfte und sah mich wütend an. „Du brauchst nicht nach uns zu Pfeifen, wir haben auch Namen.“, sagte sie schroff. Ich entschuldigte mich schnell und erklärte ihr, dass ich nicht sprechen kann. „Oh, das tut mir leid. Das wusste ich nicht.“, sagte sie freundlicher. „Was kann ich für dich tun Kagome?“, fragte sie mich. Ich öffnete meinen Mund, zeigte mit dem Finger hinein, schloss meinen Mund wieder und rieb mir den Bauch. „Du hast Hunger und willst was kaufen?“, riet sie und zufrieden nickte ich. „Dann komm mit und zeig mir am besten was du möchtest“, sagte sie und folgte ihr in die Hütte. Dort war eine Vielzahl von Gemüsesorten aufgestellt und ich hatte die Qual der Wahl. Ich nahm mir Möhren, Rettich, Kohlrabi, Pilze, Zwiebeln und ein wenig Kartoffeln. Ich drehte mich zu Fujita und lächelte sie an. „Dies möchtest du haben?“, fragt sie nach. Ich nickte und schaute sie fragend an. Sie schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte. „Das ist ein Willkommensgeschenk und ich freue mich, wenn du wieder vorbei schaust.“, sagte sie mit einem breiten Lächeln. Ich verbeugte mich tief vor ihr, holte mein großes Tuch raus, breitete es auf den Boden aus, legte das Gemüse darauf und band es zu. Ich nahm den provisorischen Beutel in den Arm, bedankte mich noch Mal und ging weiter. Ich ging in Richtung Wasser und erblickte die Hütte von Kano. Ich klopfte an die Hütte, aber Kano kam nicht raus. Ich ging näher ans Wasser, aber da war er auch nicht. Ich überlegte kurz was ich machen könnte, denn Kano ist bestimmt fischen gegangen. Da überkam mich eine Idee, wusste aber nicht ob dies funktionierte. Ich begab mich in die Hocke, tauchte meine Finger in das Wasser, wackelte hin und her, worauf ein plätscherndes Geräusch entstand. Plötzlich tauchte Kano auf und sah mich an. Erschrocken über sein plötzliches auftauchen fiel mir mein provisorischer Beutel vom Schoß und das ganze Gemüse kullerte ins Wasser. Schnell versuchte ich das Gemüse noch zu fassen, aber ich war zu langsam. Ungläubig starrte ich ins Wasser und sah wie das Gemüse sank. „Oh, das tut mir leid Kagome. Ich hole es dir zurück.“, sagte Kano daraufhin, tauchte schnell ab und kam einige Minuten später mit meinem Gemüse an die Wasseroberfläche. Er stieg aus dem Wasser und legte das Gemüse ab. Ich bedankte mich und band das Gemüse in das Tuch ein. „Schön das du da bist Kagome. Brauchst du etwas, weil du mich gerufen hast?“, fragte er nach. Ich symbolisierte zwei Hörner, rieb meinen Bauch und leckte mir dabei über die Lippen. „Du hast Hunger auf ein Rind?“, riet er, was ich mit einem Nicken bestätigte. „Das tut mir leid Kagome, ich bin der Fischer in diesem Dorf, aber Tsuyoshi hat Rinder und andere Tiere.“, erklärte er mir. Ich sah ihn fragend an. „Kennst du Tsuyoshi?“, fragte er mich, worauf ich hin den Kopf schüttelte. „Dann bringe ich dich zu ihm“, bot er kurzer Hand an. Ich stand auf und folgte Kano. Wir kamen zu einer großen weiten Wiese, dort grasten friedlich viele Schafe und einige Rinder. „Tsuyoshi!“, rief Kano. Jemand blickte von der Wiese auf und schaute in unsere Richtung. Kano winkte zur Begrüßung. Tsuyoshi stand daraufhin auf und kam auf uns zu. Vor uns stand ein muskulöser junger Mann. Er hatte schwarze lange Haare, die zu einem Zopf hoch gebunden waren. Blaue Augen und ein kantiges Gesicht. Er trug einen kurzen Kimono, damit er sich besser bewegen konnte. In seiner rechten Hand hielt er einen langen Hirtenstab, an dem Wildfedern gebunden waren. „Tsuyoshi, das ist Kagome. Sie lebt bei Nataku und kommt öfters ins Dorf. Was du wissen solltest, Kagome ist stumm.“, erklärte Kano. Tsuyoshi verbeugte sich vor mir und begrüßte mich, ich tat ihm das nach. „Kagome möchte Rindfleisch. Hast du was in deiner Hütte?“, fragte Kano nach. „Ja ich habe was in der Hütte“. Er gab einen lauten Pfiff von sich und plötzlich stand ein großgewachsener grauer Hund vor ihm. Tsuyoshi streichelte ihm über den Kopf und lobte ihn. „Inuki, ich muss kurz in die Hütte. Du bleibst hier und bewachst die Herde.“, erklärte Tsuyoshi seinem Hund. Inuki bellte kurz und wurde zur Belohnung über dem Kopf gestreichelt. „Braver Junge“. Inuki sah mich an und leckte mir kurz über die Hand. Ich lächelte Inuki an und begrüßte ihn still. „Das ist aber merkwürdig. Er ist sonst Fremden gegenüber zurückhaltend.“, erklärte der Hirte. Inuki setzte sich hin und jaulte leicht. Ich sah Tsuyoshi fragend an. „Geh langsam in die Hocke Kagome, Inuki möchte das.“, sagte er. Ich kam der Aufforderung nach und sah in Inukis gelben Augen. Inuki, kam vorsichtig näher, leckte mir sanft über die Wange und legte seinen großen Kopf auf meine Schulter. Ich erwiderte diese Berührung. Schmiegte mich an ihm und legte die Arme um ihn. Wir blieben ein Stück so und vergaßen die Welt um uns herum. Wir lösten uns beide voneinander, ich richtete mich wieder auf und bedankte mich stumm bei dem Hirtenhund. Er musste meine Einsamkeit gespürt haben. Kano und Tsuyoshi standen sprachlos da. Ich schaute die beiden an und lächelte. „Dann folgt mir bitte“, brach Tsuyoshi das Schweigen und ging voran. An seiner Hütte angekommen, gab er mir Rindfleisch. Ich gestikulierte was er dafür bekäme. Er schüttelte sanft den Kopf und lächelte mich freundlich an. „Das ist ein Willkommensgeschenk. Lass es dir schmecken Kagome.“. Ich bedankte mich aufrichtig und lächelte ihn an. „Ich muss wieder zurück zu meiner Herde. Wir sehen uns sicher bald.“, verabschiedete er sich und ging zurück zu Inuki. „Komm. Ich begleite dich ein Stück.“, bot Kano an und ging los. An der Dorfgrenze verabschiedeten wir uns und ich trat den alleinigen Nachhauseweg an. Plötzlich raschelte etwas im Gestrüpp und erschrocken blieb ich daraufhin stehen. Das Rascheln wurde heftiger, irgendetwas fiel in den Sand und blieb regungslos liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)