A ever changing Life von Satomi ================================================================================ Kapitel 20: Wer ist dieser Junge? --------------------------------- „Paolo.“ Sprachlos haucht sie seinen Namen, unterdessen liegen seine Arme um sie und ihre um ihn, während sie sich eng an ihn schmiegt. Sie hebt den Kopf, als er ihr die Tränen wegwischt, so schnell hat er nicht mit gerechnet, sie wieder im Arm halten zu dürfen. Leise hört sie, wie er meint sie endlich wieder zu haben. Woraufhin sie ihn nur anlächelt, sie würde ihn nie wieder loslassen, wenn es nach ihr gehen würde. „Sophie. Wer ist dieser Junge?“ Als Paolo zu Derek und Scott sieht, zieht er Sophie hinter sich. Irritiert von dem Verhalten des Jungen sieht Derek zu ihr, doch Scott antwortet mit einer Frage. „Du bist also Paolo?“ „Si.“ Scott sieht, wie sich Sophie keinen Schritt von Paolo entfernt. „Sophie bitte komm mit, wir fahren nach Hause.“ Statt den beiden zu antworten, nimmt Sophie Paolos Hand, leise meint sie zu ihm, dass sie nur mit ihm geht. Er streicht zärtlich über Sophies rechte Wange. „In Ordnung.“ Es verwundert Scott sehr, die beiden sprechen kaum miteinander, dennoch verstehen sich. Er erinnert sich an das Gespräch mit Sophie. `Ich kenne ihn in und auswendig, wie auch er mich in und auswendig kennt´. Sophie so vertraut mit Paolo zu sehen bestätigt es nur, dass es die Wahrheit ist und auch, dass sie sich lieben ist wahr, dass müsste keiner zugeben, man sieht es den Beiden an. Scott beobachtet, wie Sophie ihren Rucksack aufhebt, den sie abgestellt hatte, wie Paolo seine Tasche nimmt, bevor er Sophies Finger mit seinen verschränkt und mit ihr aus der Abflugs- und Ankunftshalle hinausgeht. „Sophie, was wird das?“ Sie reagiert nicht auf Scott, geht hinaus und ist dann wieder verschwunden. Er fühlt sich wie abgestellt, dafür spürt er Dereks Hand auf der Schulter. „Komm, die zwei werden wir abfangen. Aber wer ist dieser Kerl?“ Scott streicht sich durchs Haar, bevor er seinem Bruder antwortet. „Paolo ist Sophies bester Freund, sie ist in ihn verliebt und er in sie.“ „Er hat einen größeren Beschützerinstinkt als du, aber dafür ein ziemliches Ego.“ Nun fragt Scott sich, ob er das als Vorwurf oder als Beleidung auffassen soll. Draußen vorm Miami International Airport sieht Paolo zu Sophie, deren Gesicht wieder von der Kapuze umrahmt wird. „Wieso bist du am Flughafen?“ „Ich wollte abhauen.“ Nun betrachtet er sie genauer, bemerkt an ihren Bewegungen, dass sie ihren rechten Fuß kaum belastet. „Dein Bein ist noch nicht geheilt.“ „Schon, aber durch den heutigen Tag schmerzt er wieder.“ Ihm fällt die Wunde an ihrer Wange wieder auf. „Wer hat dich geschlagen?“ „Meine Mutter.“ „Sophie. Oh man was mache ich nur mit dir?“ „Mich einfangen, mit nach Hause nehmen, in deinem Keller sperren und nie wieder gehen lassen. Guter Vorschlag?“ „Mit dem Keller nicht, eher in mein Zimmer.“ „Ach und den Rest würdest du tun?“ Dann sieht sie sein freches Grinsen, dieses verdammte Grinsen, welches sie vermisst hat. Im nächsten Moment beschimpft sie ihn und wischt sich die Tränen weg. „Hey, nicht weinen, okay?“ „Ich kann nicht aufhören. Ich hoffe nur, dass ich nicht träume.“ „Soll ich etwas machen, damit ich dir beweise, dass ich hier bin?“ „Erinnerst du dich an das Wochenende, damals am Strand, bei den Palmen.“ „Sicher. Es war einer der schönsten Momente zusammen mit dir.“ „Nun möchte ich, dass du es tust. Bitte küss mich. Paolo bitte küss mich.“ In der Dunkelheit sieht sie seinen Gesichtsausdruck unter seiner Kapuze kaum, dann dreht er sie zu sich, nachdem er die Tasche fallen gelassen hat, nimmt ihr Gesicht sanft in seine Hände. Ihre Lippen verschmelzen so sanft miteinander, dass es ihm den Atem raubt, verblüfft von ihr lässt er es nur gerne zu, den Kuss zu vertiefen. Ihre Hände an seinen Hüften, damit er den Kuss nicht lösen kann, steht sie auf Zehenspitzen. Sanft löst er seine Lippen von ihren, um Luft zu holen. Wie lange hat er darauf gehofft sie wieder so zu küssen? Viel zu lange ist ihr letzter Kuss her gewesen. Er zieht sie fest an sich. „Endlich habe ich dich wieder, meine Sophie.“ „Hey, aber wenn du mich zerdrückst hast du mich nicht mehr.“ Grinsend lockert er seinen Griff. „Du weißt ja gar nicht, was ich am liebsten tun würde.“ „Mich auffressen, wie ein böser Wolf?“ „Ich könnte es ja mal versuchen, aber vorher küsse ich dich nochmal.“ Erneut küsst er sie, hebt sie hoch, sodass sie erschrocken in den Kuss quiekt, jedoch er würde sie nicht fallen lassen. Vorsichtig stellt er sie wieder auf die Füße. „Du bist zumindest wirklich hier, du frecher Kerl.“ Er spürt, wie ihre Hände unter seine Jacke wandern, grinsend fängt er ihre Hände ein, wobei er bei ihrer rechten Hand vorsichtiger ist. „Dafür bist du auch ein freches Mädchen.“ „Hast du das beim Chat gemeint, mit dem wiedersehen?“ „Ich habe es nicht mehr ohne dich ausgehalten, dann sah ich, dass du mich sogar noch mehr brauchst, als ich dich. Kaum habe ich dich wieder muss ich dich verletzt sehen.“ „Aber was wirst du nun in Miami machen?“ „Ich mache bei einem Schüleraustausch mit.“ „A-Aber. Das würde ja.“ Sophie bricht ab, senkt traurig den Kopf und lehnt sich gegen Paolo. Das würde bedeuten, sie würde ein Schuljahr mit ihm hier verbringen können, bevor er wieder gehen muss. „Sophie. Bitte weine nicht.“ „Wieso bist du hier, wenn du mich am Ende doch nur wieder verlassen wirst.“ „Weil...“ Nur kommt Paolo gar nicht dazu es zu erklären, denn ein schwarzer Wagen hält neben ihnen. Sophie blickt nicht auf, als jemand aussteigt. „Sophie bitte steige ein, wir fahren nach Hause.“ Sie rührt sich keinen Zentimeter von Paolo weg, sie will nicht zurück, dort wo ihre Mutter ist. Zwei Hände legen sich auf ihre Schulter. „Bitte Sophie, weißt du, was für Sorgen sich alle wegen dir machen?“ „Meine Mutter macht sich sicherlich keine.“ „Aber alle anderen, bitte komm mit nach Hause, Mum, Jan, und Lea. Bitte, ich … ich würde es nicht ertragen, wenn du nicht mitkommen würdest.“ Sie will seine Hände wegschieben, will ihn wegschicken, als ihr seine Tränen auffallen. „D-Du weinst ja.“ „Sophie. Es wäre vielleicht wirklich besser, wenn du mitgehst.“ Entsetzt sieht Sophie Paolo an. „Ich gehe nicht ohne dich.“ Scott seufzt, sieht zu dem Jungen. „Wo musst du denn genau hin?“ Sophie beobachtet, wie er einen Zettel hervor kramt, mit einer Adresse. „Das ist nicht weit von uns entfernt.“ „Nein. Ich lasse nicht zu, dass du mir Paolo wegnimmst.“ Sanft streicht Scott über ihre Wange, sodass sie ihn traurig ansieht, ihre Lippen zittern. „Ich nehme dir niemanden weg, wir nehmen ihn mit, okay?“ „Wirklich? Er darf wirklich mit zu uns?“ Sophie sieht zu Paolo, während sich die beiden wegen der Gastfamilie unterhalten. „Ich kann dort anrufen und sagen, dass ich später komme.“ Sophie lächelt ihren besten Freund an, als dessen Tasche von Derek in den Kofferraum geladen wird, nimmt Scott ihr den Rucksack ab, legt diesen auch in den Kofferraum. Als sie die beiden neben dem Wagen stehen sieht, verharrt sie vor Angst, im Haus würde ihre Mutter sein. „Sophie was hast du?“ „Ich will nicht mit, meine Mutter wird nur wieder gewalttätig werden.“ Sie sieht zu dem nassen Boden, sieht im Scheinwerferlicht des Wagens die Regentropfen fallen, vom Wagen her hört sie das Schließen der Kofferraumklappe und Schritte bis Derek neben ihr steht. „Noch einmal werde ich es nicht zulassen, dass sie dir etwas tut und deine Wange muss behandelt werden.“ Sie sieht auf, blickt ihn ängstlich an. „Derek.“ „Wer sind sie eigentlich?“ Paolo beäugt Derek skeptisch, dieser schaut Paolo genauso an. „Ich bin ihr Onkel, der große Bruder von Scott und naja ich möchte ungern die ganze Nacht im Regen stehen.“ Seufzend geht sie zum Wagen, um sich auf die Rückbank zu setzen, unterdessen gesellt sich Paolo neben sie, bevor er sie auf seinen Schoß zieht. Die Fahrt über schmiegt sie sich an ihn, nickt sogar kurz weg, spürt aber ganze Zeit, wie er die ihren Nacken krault. „Da ist Platz für drei Leute und ihr hockt da auf einem Platz.“ Derek beobachtet die beiden, während Scott die ganze Zeit still neben ihm sitzt. Vor der Garage stoppt Derek den Land Rover, beim Aussteigen sehen die Brüder, wie Sophie Paolos Hand hält, aber nicht ins Haus geht. Scott sieht, dass sie zittert, sie will nicht reingehen. Neben ihr küsst er ihre Schläfe, die noch die frische Narbe vom Pool Unfall abzeichnet. Ihr Blick schweift zu Derek, der sie aufmunternd anlächelt. „Ich gehe vor, wenn sie Sophie etwas antun will, bekommt sie mit mir Ärger.“ „D-Danke.“ Sie sieht, wie Derek ins Haus geht, wahrscheinlich schaut, dass Miriam nicht bei der Tür ist. Mit Scott und Paolo an ihrer Seite geht sie ins Haus, wobei sie die Blicke der anderen bemerkt, wobei einige zu Paolo starren. Da hört sie schon die Stimme von Mona, die sich zu ihr durchkämpft, sie umarmt, obwohl sie noch nass vom Regen ist. Sie verzieht schmerzhaft das Gesicht, als ihre Grandma immer wieder ihre Wange berührt. „Grandma, nicht, das tut weh.“ „Oh tut mir Leid. Wieso bist du weggelaufen?“ Aber bevor sie die Chance hat zu antworten, kommt Derek zu Sophie und meint, dass sie nach oben gehen soll. Verstehend nickt Sophie, nimmt dabei Paolo einfach mit, dessen Hand sie nicht loslässt. Derek sieht derweil zu Scott der sich an die Treppenwand lehnt, da legt ihm der Ältere ein Handtuch aufs nasse Haar. „Du solltest dich besser ausruhen. Also nicht umfallen, die Kleine ist okay und Miriam ist im Schlafzimmer.“ „Okay, kannst du dich bitte um die Wunde an ihrer Wange kümmern.“ „Kein Thema, immerhin habe ich sie schon lieb gewonnen. Du solltest aufpassen, sonst nehme ich sie mit nach Chicago.“ „Wag es dir und du wirst es bereuen!“ „Schon klar, die Kleine ist nun deine Sophie. Wobei dieser Paolo sie nicht alleine zu lassen scheint.“ Seufzend lehnt sich Scott gegen die Treppe und trocknet sich ab, während sein Bruder nach oben geht. So hat er sich seine Hochzeit nicht vorgestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)