A ever changing Life von Satomi ================================================================================ Kapitel 19: Sophies Flucht -------------------------- Die Geräusche des prasselten Regens auf ihrer Kapuze bekommt Sophie schon nicht mehr mit, sie versucht auf die Geräusche um sich herum zu achten, vor allem solche von Fahrzeugen die hinter ihr die Straße entlang kommen. Die meisten Straßen sind ruhig, wenige Fahrzeuge kommen ihr entgegen oder überholen sie, aber keines ist der schwarze Land Rover von Scott. Ihr Vorsprung dürfte zeitlich größer sein, da ein umgestürzter Baum den schnellsten Weg blockiert und sie unter diesem herum gehen konnte, hingegen müssen Fahrzeuge einen Umweg nehmen. Im Moment ist sie froh darüber die letzte Woche damit verbracht zu haben sich die Umgebung des Viertels anzusehen und sich die kürzesten Wege nach Hause einzuprägen. Sie erreicht die Straße, in der das Haus steht, welche wiederum ruhig im Laternenlicht erhellt, schließlich erreicht sie das Haus. Sie sieht sich um, sieht aber keines der Fahrzeuge vom Vormittag, noch den schwarzen Land Rover von Scott. Aus ihrer anderen Jackentasche zieht sie unter dem Verandadach ihren Schlüsselbund, nimmt den Schlüssel und schließt auf, im Haus ist es dunkel und menschenleer. Sie lässt die Tür ins Schloss rasten, zieht ihre feinen Sandalen von ihren Füßen und geht die Treppe eilig nach oben. In ihrem Zimmer öffnet sie mit einem raschen Geräusch den Reißverschluss ihrer Jacke, zieht die Kapuze vom Kopf und die Jacke von ihren Schultern, für die wenigen Minuten, die sie sich gibt hängt sie die Jacke auf einen Bügel an den Haken am Schrank. Den Reißverschluss des Kleides, welches am Rock nass ist, öffnet sie mithilfe ihres Spiegels schnell, sodass es ihr vom Leib rutscht. An den dünnen Bändern hängt sie es ebenfalls auf einen Bügel an den Schrank. Sie zieht sich ein Top und ihren Lieblingspullover aus der Kommode und überm Kopf, ebenso zieht sie sich eine bequeme wasserabweisende Hose über ihre Hüfte, wo sie die Hosenbeine nach oben schiebt. Mit einem Handtuch trocknet sie ihre Füße ab, den Verband lässt sie dran, da dieser nicht nass geworden ist, so packt sie ihre Füße in trockene Socken und Wanderschuhe. Schließlich holt aus dem Bettkasten ihren Rucksack, wirft diesen aufs Bett. „Nimm nur das Nötigste mit und verschwinde von hier.“ Sie dreht sich zu ihrer anderen Kommode öffnet da das oberste Fach und nimmt sich ihre Ersparnisse, Reisepass heraus. Als beides im Rucksack verstaut ist, nimmt sie sich ihren Laptop, Ipod vom Schreibtisch, das letzte was sie sich noch schnappt sind zwei Fotorahmen, dass ihrer Freunde und das ihres Vaters. Beim Schließen des Reißverschlusses fällt ihr dieser Umschlag auf, den sie Frühs von ihrer Mutter bekommen hat. „Einmal eine Lügnerin immer eine.“ Sie nimmt den Umschlag, wirft diesen in den Mülleimer, ohne den Inhalt zu lesen, was interessiert es sie, was darin steht. Sie würde so oder so von hier verschwinden, egal was darin stehen mag. Die Regenjacke zieht sie vom Bügel, und mit angezogener Regenjacke, ihrem Rucksack um ihre Schultern, lässt sie ihren Schlüssel auf ihrem Bett zurück, an dem ein kleiner Schutzengel hängt, der sie beschützen sollte. Aus der Haustür hinaus fällt diese ins Schloss, noch immer sieht sie keines der Fahrzeuge, die sie aus dem Weg gehen möchte. Schließlich geht sie den Weg zum Highway, den sonst Scott immer entlang gefahren ist, bald sieht sie das Schild zum Miami International Airport. „Es tut mir Leid, Dad, aber es geht nicht anders. Ich werde nach Hause gehen.“ Beinahe zur gleichen Zeit, fährt Scott die Straße zu seinem Haus entlang, durch einen umgestürzten Baum musste er einen Umweg nehmen, was ihn wertvolle fünfzehn Minuten gestohlen hat, rasant hält er in der Einfahrt vor der Garage. Kaum im Haus ruft er nach ihr, geht nach oben in ihr Zimmer. „Sophie! Sophie bist du hier?“ Ihm fällt das nasse Kleid, welches sie getragen hat an ihrem Schrank auf. „Nein, bitte nicht.“ Er kann doch nicht so versagt haben, dabei erinnert er sich, wo Sophie ihre Dokumente aufbewahrt, doch ihr Pass und Ersparnisse waren weg, eine halboffene Schatulle fiel ihm auf, in der $30 liegen, am Deckel klebt der Zettel worauf sie spart, eine Gitarre. „Sophie.“ Seine Stimme bricht, bevor er sich aufrichtet kommt Derek zu ihm und hält Sophies Schlüssel in der Hand. „Das ist Sophies Schlüssel.“ „Der lag auf dem Bett.“ Ihm fällt der Anhänger am Bund auf, den Anhänger hat er ihr vor Jahren zum Schulanfang geschenkt, damit ihr nichts passiert, dass sie ihn noch hatte, wusste er nicht einmal. Nun würde er sie doch verlieren, das darf einfach nicht passieren! „Wir müssen los, sie will sicher zum Flughafen.“ Sein Ehrgeiz und Sturkopf lassen es nicht zu, dass sie geht. Er will schon aus dem Zimmer, als sein Blick zu einem Foto schweift, den dortigen Zettel löst er mit zittriger Hand, als er ihn liest geben seine Beine nach, zu sehr von dem Inhalt verzweifelt. Er wird von Derek am Kragen hoch gezogen. „Reiß dich zusammen, wenn wir uns nicht beeilen ist sie wirklich weg.“ Den Zettel steckt er in die Hosentasche, zu dem Stein, den sie ihm gegeben hatte, bevor sein Ehrgeiz wiederkommt und er nach unten rennt, dicht gefolgt von Derek. Scott springt in seinen Wagen, fährt bereits zu schnell die Straße zum Highway entlang. „Welchen Weg könnte sie nehmen um zum Flughafen zu kommen?“ „Sie wird sich kein Taxi genommen haben.“ ▬♦•~zur selben Zeit am Flughafen~♦•▬ Mit Trinkgeld bezahlt sie den Fahrer des Taxis, welches sie sich an einer Taxistation genommen hat, um schneller zum Flughafen zu kommen. Sie zieht ihren Rucksack vom Sitz und schließt die Tür des Wagens bevor sie sich ihren Rucksack aufsetzt, um in die riesige Abflughalle zu gehen, wenige Schalter sind noch besetzt. Ebenso wenige Menschen stehen dort oder laufen herum. An einem freien Schalter stellt sie sich an, die dort sitzende Frau mustert sie von Kopf bis Fuß, daher nimmt sie ihre Kapuze vom Kopf, ihren Rucksack stellt sie vor sich ab. Ganz freundlich erklärt Sophie, dass sie einen Flug nach Las Palmas braucht und zwar sofort. „Es tut mir Leid Miss, die letzte Maschine, die nach Las Palmas ging, ist seit zehn Minuten weg.“ Sophie lässt den Kopf hängen. „Und wann geht die nächste Maschine?“ Die Frau sieht in ihrem Rechner nach. „In drei Stunden geht eine Maschine mit Zwischenstopp in Las Palmas in Richtung Düsseldorf.“ Als Leute die Halle betreten dreht sich Sophie flüchtig und nervös um, hofft keinen die sie kennt zu sehen. „Miss, ist alles in Ordnung mit ihnen?“ Sie dreht sich zurück zu der Frau am Schalter. „Alles bestens.“ „Sie sehen aber nervös aus.“ „Gibt es hier im Terminal Orte an denen man sich vor anderen Menschen verstecken kann?“ Die Frau sieht hinter Sophie, da sich Sophie immer wieder nervös umsieht, kommt es der Frau am Schalter verdächtig vor, die frische Wunde, Sophies gemachte Frisur, dieser nervöse Rundumblick des Mädchens. „Werden sie verfolgt?“ „Wahrscheinlich. Also was kostet das Ticket?“ Die Frau nennt ihr gerade den Preis, als ihre Hoffnung aus Miami abzuhauen im nächsten Augenblick zerplatzt. „Sophie! Ich bitte dich, geh nicht!“ Diesen Schmerz in seiner Stimme zu hören, lässt sie ihre Lippe blutig beißen, damit sie nicht mit weinen anfängt. Die Stimme wurde durch die Halle getragen. Wieso musste er sie aufhalten, obwohl sie doch will, dass er glücklich ist? Schnell überlegt sie sich, wie sie entkommen kann, während sie die Schritte von ihm näherkommen hören kann. Ihr Blick fällt auf das schwarze Taschenband, diese Türklappe neben sich, beides könnte sie erreichen um vor Scott im Inneren des Gepäcktransportsystems zu verschwinden. Auch wenn sie weiß, dass es verboten ist. Sie spielt mit diesen Gedanken, doch würde sie das nur schaffen, wenn sie fit, gesund und nicht nass vom Regen wäre. Aber ohne einen Versuch zu wagen, gibt sie es nicht auf. Sie dreht unauffällig ihre Füße in die Richtung der Türklappe, in der nächsten Sekunde würde sie dorthin springen. Die Schritte hören dicht hinter ihr auf, zwei Arme legen sich um ihren Körper, die sie fest an den Körper hinter sich drücken. „Sophie, bitte. Bitte tue mir das nicht an.“ Tränen tropfen ihr am Kinn hinab, sie kann sie nicht mehr zurückhalten. „L-Lass mich g-gehen, es ist das B-Beste für dich.“ „Ich kann dich nicht gehen lassen.“ „D-Dad. L-Lass mich gehen.“ Die Frau am Schalter beobachtet das, schreitet ein, fragt was Scott von dem Mädchen will, doch Scott antwortet nur, dass er ihr Stiefvater wäre. Immer wieder sagt Sophie ihm, dass er sie gehen lassen soll, weil sie nicht will, dass er wegen ihr von ihrer Mutter verletzt wird. „Ich ertrage lieber den Schmerz, als den Schmerz dich zu verlieren!“ Sie wehrt sich nicht mehr, lässt den Kopf hängen, während weitere Tränen hinab laufen. Ihr Kopf wird angehoben, als sie zur Seite sieht, steht Derek neben ihr, streicht über ihre Wunde an der Wange. „Sophie, bitte komm mit nach Hause.“ Sophie versucht sich aus Scotts Armen zu lösen, der Berührung von Derek zu entziehen, doch beide würden sie nicht gehen lassen. Schließlich hält sie es nicht mehr aus und schreit mit aller Kraft ihren Schmerz hinaus. „Lassen sie Sie sofort los!“ Scott taten die Ohren weh, genauso wie Derek, sie haben beide nicht mitbekommen, wie sich jemand den drein nähert. „Lassen sie sofort Sophie los!“ Ihr stockt der Atem, diese Stimme eben, so nahe, so unverkennbar und doch dürfte sie nicht in ihre Ohren gelangen. Sie blickt auf, sieht nach links und hofft, dass es kein Traum ist, als sie beobachtet, wie er die Tasche fallen lässt, auf sie zukommt und sie aus Scotts Armen befreit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)