Jackson High von Melodie-chan14 (Sammelband) ================================================================================ Kapitel 12: Dalihas Nightmare ----------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Rose erneut vor dem nervigen Wecker und gähnte laut. Wirklich strecken konnte sie sich nicht. Irgendetwas war im Weg. Dazu war es insgesamt schwer sich zu bewegen, denn zwar Arme lagen um ihren Körper und drückten gerade sachte ihre Brüste. Irritiert und mit rotem Kopf wanderte der Blick der jungen Dame langsam nach links, wo sich der werte Herr Direktor befand und sabbernd immer noch am Schlafen war. Sein lautes Schnarchen war nicht zu überhören. Es wäre ja so niedlich, würden seine Hände nicht gerade an Roses entblößter Brust kleben. Erschrocken und vor Wut entbrannt riss Rose ihre zwei Augen weit auf, bevor sie sich nicht mehr halten konnte und laut zu kreischen begann, dabei holte sie mit ihrer bloßen Hand aus. „Kyah! SIE PERVERSER, ALTER SACK!“, schrie sie vor Wut und traf sein Gesicht mit einer laut schallenden Ohrfeige. Seine Wange begann rot zu glühen, woraufhin er mürrisch und mit einem knurrigen „Au!“ erwachte. Langsam rieb er sich über die schmerzende Stelle, bevor sein Blick zu seiner Sklavin wanderte, die es tatsächlich gewagt hatte, ausgerechnet IHN zu ohrfeigen. Dann auch noch so stark. Er hatte gar nicht erwartet, dass sie solch große Kraft in diesen kleinen, zarten Händen versteckte. So leicht dürfte er sie nun nicht damit davon kommen lassen, weshalb er sich bedrohlich aufsetzte und dabei mit tiefer Stimme murrte: „So weckt man normalerweise nicht seinen Meister, Püppchen!“ Man konnte wunderbar die Wut aus seiner Stimme entnehmen. Wahrscheinlich hätte er sie gerade am liebsten umgebracht für diese Schandtat. Zumindest wenn sie nicht gerade seine Sklavin gewesen wäre und er noch nicht genug mit ihr gespielt hatte. Ansonsten wäre sie wahrscheinlich schon längst aus dem nächstbesten Fenster gestürzt. Aus Versehen versteht sich. Dabei erinnerte er sich an letzte Nacht, als sie noch wie ein verängstigtes, kleines Mädchen in seinen Armen lag und am ganzen Körper gezittert hatte. Konnte sie solch ein süßes, zartes Verhalten nicht auch am Morgen anlegen? So würde das Aufwachen wenigstens Spaß machen. „Dann sollte der Meister lernen seine dreckigen Griffel bei sich zu behalten!“, schrie Rose erbost. Immer noch störte sie die Tatsache, dass sie erstens nackt war und sich lediglich mit der Bettdecke bedecken konnte und zweitens, dass er seine Hände an sie gelegt hatte. Mal wieder. Wenn er so scharf war, sollte er sich halt eine Prostituierte oder Ähnliches zulegen, doch Rose würde dafür garantiert nicht her halten. Sie war nicht sein Lustobjekt oder so. Sie war ein Mensch. Noch dazu war sie Jungfrau. Vor allem war sie eine FRAU, die sich nicht einfach so missbrauchen ließ. Also sollte er aufhören Rose ständig zu betatschen oder Sonstiges! Es ging ihr auf die Nerven. Vor allem wenn sie sah, was sich mal wieder unter der Decke versteckte. Grummelnd wandte sie ihren Blick ab und wollte gerade aufstehen, als Jack sie plötzlich aufhielt, indem er seine rechte Hand um ihren zarten, schmalen Hals legte und mit seinem Daumen über ihre Lippen strich. Ein wenig verängstigt starrte sie in seine Augen, welche sie bedrohlich fixierten. „Meine liebe, kleine Rose. Du hast solch zarte Lippen. Was denkst du? Wozu ist dieser schöne, freche Mund wohl alles zu gebrauchen?“, fragte er erst sanft und ruhig, bis seine Tonlage auf einmal tiefer ging und bedrohlich wirkte. Kurz darauf führte er seinen Daumen um ihren Hals und begann langsam zuzudrücken, woraufhin Rose sofort nach Luft schnappte und ein gequetschtes „Urgh“ von sich gab. „Nach Luft schnappen und ringen? Zum Saugen? Küssen? Was meinst du?“, fragte er schließlich weiter und ließ Rose schließlich wieder los, woraufhin diese sich sofort an den Hals fasste und Schnappatmungen bekam, um die fehlende Luft wieder aufsammeln zu können. Jack ignorierte dies einfach und erhob sich von seinem Bett, während Rose weiterhin im Hintergrund röchelte und hustete. Das würde sie ihm so schnell nicht verzeihen! „Nächstes Mal wünsche ich sanfter geweckt zu werden, Sklavin!“, befahl er ernst, während er dabei war sich seine Krawatte zu richten. Zum ersten Mal sah Rose ihn mit einer Krawatte um den Hals. Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt und diese immer fester zugezogen, bis er daran erstickt wäre. Doch dafür war die junge Dame ohnehin zu schwach. Wahrscheinlich hätte er sie von sich gestoßen, bevor sie überhaupt hätte zudrücken können. Somit musste sie sich damit zufrieden geben, dass ihre Mordgedanken fürs Erste lediglich in ihrem Kopf stattfanden. Irgendwann, das schwor sie sich, würde sie diese allerdings zur Tat umsetzen und dann hätte dieser Mann nichts mehr zu lachen! „Nächstes Mal schlafe ich wieder in MEINEM Zimmer!“, knurrte Rose, während sie sich von dem Bett erhob und auf ihre Kleidung zuschritt, welche sie letzte Nacht irgendwohin geworfen hatte. „Wenn du brav bist, könnte das sein. Dann streng dich heute an…“ „Jaja…“, brummte sie genervt und dachte sich: Irgendwann drehe ich Ihnen den Hals um Sie verfluchtes Arschgesicht! Als Jack und Rose im Speisesaal ankamen, stimmte irgendetwas nicht. Rose bemerkte sofort die Unruhe, die man schon bis draußen hören konnte und fragte sich, was denn geschehen sei. Somit blickte sie neugierig, auf die Mädchengruppe, die sich anscheinend vor einem Poster oder Ähnlichem gebildet hatte. Jack wusste genau, was sich die Mädchen gerade ansahen. Allerdings ließ er sich nichts anmerken. Lediglich ein kurzes, triumphierendes Lächeln huschte über seine Lippen, bevor er ernst auf die Gruppe zuging und dabei Rose nicht von sich weichen ließ. Auch Daliha betrat erst jetzt den Raum und ging neugierig auf die Gruppe zu. Vielleicht war es ein Poster von einem Star und jeder himmelte diesen nun an. Oder Jack würde mal wieder mit seinem Aussehen prahlen, obwohl er gar nicht so gut aussah, und plötzlich waren ihm alle Damen dieses Internats verfallen. Dann müsste er sich wenigstens nicht mehr mit Rose beschäftigen und sie wäre endlich frei! Drei Tage der Qual und sie wäre frei! In ihrem Kopf fand schon eine Party statt. Bis sie erblickte, was tatsächlich der Auslöser für diesen Lärm war. An der Wand hing ein Poster von Daliha, welche sich offensichtlich zu einem Lesben Manga selbst betatschte. Wie erstarrt konnte Rose ihren Blick nicht abwenden. Darunter stand nieder geschrieben, dass Daliha eine Lesbe sei. Sofort konnte die junge Dame hinaus hören, was die Anderen tuschelten. Daliha war plötzlich Thema Nummer 1. Rose konnte das gar nicht glauben. Wieso hatte Daliha ihr das nicht erzählt? Schließlich verachtete sie Schwule und Lesben nicht. Jeder durfte lieben wen auch immer die Person mochte. Was war denn falsch daran? Wieso regten sich überhaupt alle darüber auf? Dann war sie halt eine Lesbe. Na und? Rose störte das nicht. Sie war trotzdem ihre einzige Freundin an diesem Internat und das würde sich deswegen auch nicht ändern. Natürlich war sie geschockt gewesen. Allerdings nur, weil sie mit solch einer Nachricht nicht gerechnet hätte. Plötzlich begannen alle mit Entsetzen Daliha anzusehen, welche nervös langsam zurück wich. Ihre Beine zitterten und Tränen stießen in ihre Augen. Wer auch immer dieses Poster auf gehangen hatte, war in Roses Augen ein Monster. Daliha hatte solch eine Blamage wirklich nicht verdient. Wie sollte sie denn so weiter leben können? Jeder an dem Internat würde ihr wahrscheinlich aus dem Weg gehen wollen, nur weil sie Angst hatten, dass sich Daliha an sie ranschmeißen könnte, weil sie sich verliebt hätte. Dabei versuchte sie doch ihr Bestes, sich nicht mehr in andere Mädchen zu verlieben. War es denn falsch? Warum? Sie konnte für ihre Gefühle doch nichts. Sie konnte diese auch nicht einfach ablegen und ändern. Warum hasste man sie dafür? All diese Blicke die auf ihr ruhten. Sie ähnelten ihren Eltern, als sie es herausgefunden hatten. Danach wurde sie geschlagen. Jeden Abend und jeden Morgen. Musste sie somit nicht schon genug unter ihrer Leidenschaft leiden? Warum hatte man ihr das angetan? Sie wollte nur noch weg. Weg von hier. Weg von dieser Stadt, wo auch immer sie lag. Raus aus diesem Land und frei sein. Einfach nur frei. Daliha hielt es nicht mehr aus und flüchtete mit Tränen in den Augen. „Daliha!“, rief Rose sofort besorgt, doch sie schien ihre Freundin nicht mehr zu hören. Knurrend blickte Jack zu seinem Spielzeug, welche sich von ihm los riss, um diesem dummen Gör folgen zu können. Wieso scherte sie sich immer noch um dieses Mädchen? Selbst jetzt, schien sie wichtiger zu sein als er. Irgendwie schien er Luft für die junge Dame zu sein und das machte ihn rasend. Langsam konnte er seine Wut nicht mehr bändigen, weshalb er auf den nächstgelegenen Tisch boxte und somit alle Mädchen in dem Saal verscheuchte. Wie konnte sie es wagen dieses GÖR IHM vorzuziehen? IHM! Wie konnte sie eine Lesbe mehr beachten, als ihn? Wie? „Du wirst schon sehen. Du wirst dich nicht mehr von mir wegdenken können, meine kleine Rose“, knurrte er wütend, bevor er sogar einen Tisch umwarf und sich schließlich langsam auf den Weg zu seinem Unterricht machte. Der Appetit war ihm nun wirklich vergangen. Dabei wollte er sogar so nett sein und seine Sklavin ein bisschen füttern. Diese entschied sich jedoch lieber für eine Lesbe als für einen wahren Mann. Er konnte ihr doch viel mehr bieten, als dieses dumme Stück. Sollte sie sich halt von ihr füttern lassen! Ihm egal! Er musste eine Mathe Stunde vorbereiten. „Daliha! Daliha warte doch!“, rief Rose, während sie ihrer Freundin verzweifelt hinterher hechtete. Langsam bildeten sich Schweißtropfen auf ihrer Stirn und ihr Atem ging um einiges schneller. Wahrscheinlich lag ihr Blutdruck weit über den Normalwerten. Normalerweise wäre sie schon längst vor Erschöpfung zusammen gebrochen. Doch die junge Dame wollte Daliha nicht alleine lassen. Das arme Ding brauchte sie jetzt mehr denn je. Man hatte sie nicht nur bloß gestellt. Jeder – wirklich jeder – schien das arme Mädchen zu hassen und zu verachten, bloß wie sie eine Lesbe war. Daran war doch nichts Schlimmes. Allerdings schienen die anderen Mädchen anders zu denken als Rose. Sie dachten alle nur an sich. Alle waren Egoisten. Doch Rose dachte nur an Daliha. Wie furchtbar sie sich fühlen musste. All diese Blicke auf sich spüren zu müssen. Genauso wie sie vor zwei Tagen. Als das geschehen war, war ganz alleine Daliha für die junge Dame da gewesen. Nun war der Moment gekommen, sich für diese Freundlichkeit zu revanchieren. Keuchen schleppte sich Rose immer langsamer werdend hinter Daliha her, bis ihr schwarz vor Augen wurde und ein lauter Aufprall zu hören war. Erschrocken drehte sich Daliha um, nur um ihre Freundin und das Mädchen, in das sie sich verliebt hatte, reglos auf dem Boden zu erblicken. Besorgt schrie sie „ROSE!“, während sie auf ihre Freundin stürmte. Noch mehr Tränen als zuvor in den Augen, nahm sie ihre Freundin feste in die Arme und schüttelte sie ein wenig. „Rose! Rose! Bitte mach die Augen auf!“, schluchzte Daliha verzweifelt. Das war alles ihre Schuld. Wäre sie nicht weggelaufen, hätte Rose keinen Schwächeanfall erlitten. Was wäre, wenn das alles zu viel für sie war und sie jetzt sterben würde? Das könnte sich das junge Mädchen niemals verzeihen. Schnell versuchte sich Daliha zu beruhigen und hob ihre Freundin auf ihre zarten Arme und trug sie, so schnell ihre Beine sie tragen konnten, zu dem Krankenzimmer des Flügels, in welchem sie sich gerade befanden. Dort wurde Rose sofort untersucht und behandelt. Selbst der Schularzt war ein Mann. In den meisten Filmen und Animes war es eine Frau. Doch an diesem Internat schienen alle Lehrer und Angestellte Männer zu sein, während die Schüler lediglich aus Frauen bestanden. Seltsam. Doch Daliha wollte darüber gerade gar nicht nachdenken. Sie wollte nur noch wissen, ob mit Rose alles in Ordnung sei. Zum Glück beruhigte der Arzt sie und versicherte ihr, dass sich Rose wieder erholen würde. Sie hatte sich lediglich etwas ausgepowert und würde schon bald wieder aufwachen. Sie benötigte einfach nur Ruhe. „Danke… Ich bin so erleichtert…“, äußerte Daliha beruhigt und ließ sich neben dem Krankenbett, auf welchem sich Rose befand, nieder. Ein kleiner Stuhl befand sich daneben. Langsam nach Daliha eine der beiden Hände von Rose in ihre eigenen und nuschelte betrübt: „Es tut mir so leid, Rose!“ „Ich lass euch Beide dann mal alleine und sage eurem Lehrer Bescheid, dass ihr die erste Stunde freigestellt seid“, schlug der Arzt ruhig vor, woraufhin Daliha sachte zu nickten begann und ihm leise ein Danke entgegen hauchte. Jack würde über diese Neuigkeit garantiert nicht erfreut sein. Doch Daliha war nur noch erleichtert darüber, dass es ihrer Freundin bald wieder gut gehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)