Phönix von Phoenix_Michie ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Kapitel 6 Sein Blick hatte sich bei der Erinnerung verklärt, und als er zu Zero sah, der noch immer neben ihm stand, sah er den gleichen Ausdruck in dessen Augen: Verlangen. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, nachdem er kaum hörbar durchgeatmet hatte, um wieder ins Hier und Jetzt zu finden. "Das waren wirklich noch Zeiten...", murmelte er und trank etwas von dem Bier, um sich aufzulockern. Wirklich miteinander geschlafen hatten sie in der Nacht nicht, dazu waren sie dann doch etwas zu betrunken gewesen - und vielleicht auch zu unbeholfen, wo sie doch enge Freunde waren, die bisher nie intim miteinander geworden waren. Hizumi erinnerte sich nur noch in Fetzen an das, was passiert war. Der Alkohol hatte ihre Berührungen und Küsse unkoordiniert gemacht, aber nicht weniger berauschend, erregend. Am nächsten Morgen war er auf dem Boden aufgewacht. Sein Körper hatte geschmerzt, der Kopf am stärksten, die Hose war bis zu den Fußknöcheln hinabgezogen gewesen. Auf seinem Bauch hatte er getrocknetes Sperma vorgefunden - ungewiss ob es sich um sein eigenes, Zeros, oder sogar von ihnen beiden handelte. Seine Lippen waren trocken gewesen, die Zunge mit einem pelzigen Geschmack belegt. Ächzend war er hoch gekommen, hatte Zero betrachtet, ohne einen Gedanken fassen zu können. Der Bassist hatte noch auf der Couch gelegen, schlafend, ähnlich chaotisch wie er aussehend. Mit offener Hose. Als Zero dann aufgewacht war und er ihm in die Augen gesehen hatte, wusste er, dass dieser sich an die Nacht erinnerte, so wie er selbst. Er hatte ihm die Unsicherheit angesehen, die er selbst empfand. Die Stimmung war so angespannt und unangenehm gewesen, dass Hizumi es nicht mehr lang in der Wohnung des Bassisten ausgehalten hatte. Über das, was geschehen war, hatten sie nicht sprechen können oder wollen. Zum Großteil war es Hizumi einfach peinlich gewesen, Zero wahrscheinlich auch - vielleicht bereute dieser es sogar. Schließlich hatten sie damit eine unsichtbare Grenze überschritten. "Wenn du nicht zu Tsukasa gegangen wärst...", riss ihn die Stimme des Bassisten unvermittelt aus seinen Erinnerungen, "wer weiß, was dann aus uns geworden wäre." Zero seufzte leise, lächelte ihn dann an. Nachdenklich hob Hizumi die Schultern. "Meinst du, es wäre schlimm gekommen? Das glaub ich eigentlich nicht..." Noch am Abend desselben Tages war er zu dem Drummer gelaufen und hatte ihm von der verrückten Nacht mit Zero erzählt. Es war aus einer leichten Verzweiflung und großer Unsicherheit heraus geschehen. Tsukasa war sein bester Freund, ihn kannte er am längsten, seit seiner frühen Jugend. Und er hatte bei Problemen immer einen Rat gehabt. Als er am Abend bei dem Drummer angekommen war, hatte dieser aus seiner Verwunderung keinen Hehl gemacht: hatte er doch gedacht, dass sie alle ihren Kater kurieren würden. Murrend hatte er ihn in seine Wohnung gelassen und war, entgegen seiner Natur, verhältnismäßig schnell ungeduldig geworden. Aber, so musste Hizumi auch zugeben, man hatte ihm auch jeden Satz einzeln aus der Nase ziehen müssen. Nach seinem zögerlichen Geständnis hatte Tsukasa nur leicht eine Augenbraue gehoben. Er war wie so oft die Ruhe selbst gewesen. »Und? Was hat er gesagt? Hat er dich rausgeworfen?« Hizumi hatte empört geschnaubt. »Nein, hat er nicht! Schließlich war er es, der sich auf mich geworfen hat...da sollte er sich am wenigsten beschweren..« »Na, so wie ich das verstanden habe, hast du ja bereitwillig mitgemacht. Und dennoch bist du davon gestürmt.« »Ich bin nicht gestürmt... Na jedenfalls hat er mit mir nicht groß reden wollen. Und ich wusste auch nicht, was ich sagen soll.« Mit einem schweren Seufzen hatte er das Gesicht in den Händen vergraben, während Tsukasa zu seiner Überraschung gelacht hatte. »Ihr erinnert mich an verklemmte Teenager. Geh zurück zu ihm und redet darüber. Das wird sich in fünf Minuten geklärt haben. Wovor hast du denn Angst? Ihr Mädchen...« Der Drummer hatte gegluckst und ihn dann schulterzuckend angesehen. »Denkst du, er wird jetzt die Band verlassen? Nie mehr mit dir reden? Oder fürchtest du dich, dass er plötzlich seine tiefe Liebe zu dir entdeckt hat und eine Beziehung möchte? Nun sieh es locker, ihr hattet ja nicht mal richtigen Sex.« Ein beruhigendes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, sodass Hizumi davon abgesehen hatte, sich über die triezenden Worte zu echauffieren, die alles als einen einzigen Witz hatten dastehen lassen. Schlussendlich war Hizumi tatsächlich noch mal zu dem Bassisten gegangen, wenn auch erst am nächsten Tag. Er hatte sich Tsukasas Worte zu Herzen genommen und versucht, es nicht zu eng zu sehen. Er wollte nicht, dass ihr kleines Abenteuer zwischen ihnen stand, das hatte er Zero deutlich gemacht, welcher über seinen Besuch überrascht, aber wie sich wenig später herausgestellt hatte, auch erleichtert gewesen war. Im Endeffekt hatten sie die Sache gleich gesehen: Es war eben passiert, man musste es nicht bereuen, und vor allem sollte dies nichts zwischen ihnen ändern. Sie hatten sich ein verlegenes Lächeln zugeworfen, woraufhin sich die Atmosphäre langsam entspannt hatte. Hizumi schmunzelte leicht und sah zu Zero. "Weißt du noch, wie du mich zögerlich gefragt hast, ob du mir weh getan hättest?" "Hah...das weiß ich noch, ja." Der Bassist schüttelte leicht amüsiert den Kopf und nahm einen Schluck seines gekühlten Biers. "Ich fand deine Antwort wirklich gut." Hizumi grinste nun breit und nickte. "Ja, ich sagte...: Na das hoff ich doch", wiederholte er seine Worte von damals, woraufhin Zero lachte. "Ich kannte eben nicht besonders viele Menschen, die gerade den Schmerz genießen...", gab er zu, woraufhin Hizumi mit den Schultern zuckte. "Ich fand es ja sehr sympathisch und fürsorglich, dass du gefragt hattest, auch wenn die Frage aufgrund meiner...Wünsche doch eher unerheblich war." Er schenkte dem Brünetten ein warmes Lächeln, welches dieser erwiderte. Allerdings zerstörte Zero die Stimmung gleich mit einer überraschenden Frage. "Wie geht's deiner Freundin?" Unangenehm berührt winkte ab. "Das ist nicht mehr meine Freundin." "Wieso das denn?", hakte der Bassist nach und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung. "Es hat eben nicht gepasst", antwortete er knapp, weswegen Zero aber nun erst recht aufzuhorchen schien. "Ach nicht? Du kanntest sie doch schon recht lange... Oder verwechsel ich da was?" Seufzend lehnte er sich ebenfalls gegen das Geländer des Balkons. "Ich kenne sie seit zwei Jahren. Und seit etwa einem sind wir zusammen...gewesen. Es ist mir aber zu viel geworden. Mit meinen Deadlines für Designs und Merchandise.. Jetzt noch die Proben für unsere Tour... Das hatte so keinen Sinn mehr." "Hast du dir das wirklich gut überlegt? Ich meine, die Tour wird ein Ende haben, die Proben gehen nicht mehr lang. Dann hast du wieder Luft." "Daran habe ich durchaus gedacht", erwiderte er ernst. "Aber sie ist mir da zu...unflexibel? Zeigt zu wenig Verständnis? Sicher ist es hart, dass ich momentan zu nichts mehr außer Proben und Grafiken komme, aber da kann ich nichts machen. Sie sieht das nicht ein. Und als ich ihr sagte, dass ich doch in zwei oder drei Monaten wieder Zeit haben werde, meinte sie doch tatsächlich, dass es eine zu lange Zeit für sie sei, um zu warten." Der Bassist bekam große Augen, weswegen Hizumi beiseite sah. Das Mitleid stand dem Anderen ins Gesicht geschrieben. "Sie hat also Schluss gemacht?" "Schätze schon.." "Oh... Das tut mir leid, ehrlich." Schief lächelnd sah er ihn an. "Schon gut. Ich mochte sie, aber sie war nicht gerade meine große Liebe." Er zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab, starrte in das beleuchtete Wohnzimmer des Bassisten, aber bevor er in Gedanken versinken konnte, spürte er einen Arm um seine Schultern. Aufmunternd sah Zero ihn an. "Ich verstehe. Ich muss aber zugeben, dass ich nie wusste, wie ich deine Frauengeschichten einschätzen soll..", gab er leise zu, woraufhin Hizumi ihn fragend ansah. "Na was sollte man denn davon halten?!" "Ich war mir nie sicher, ob es für dich immer nur Spaß und Zeitvertreib war, oder ob du auf was Festes aus warst. Jetzt klingt es mir ein bisschen so, als würdest du deiner Freundin nachtrauern. Als wenn du dir wirklich was Ernstes mit ihr hast vorstellen können." Für einen Moment schwieg der Bassist. "Wenn ich an die Zeit vor unserer Trennung denke, erschien es mir immer unwahrscheinlich, dass du mit einer Frau glücklich werden kannst." Hizumi grinste schief. "Auf Dauer kann ich wohl nicht glücklich werden. Aber was ist schon von Dauer? Man kann sich nie sicher sein", erwiderte er. "Ich hätte ja auch nie erwartet, dass wir uns trennen müssen. Also die Band...", murmelte er, während er spürte, wie Zero ihn enger an sich drückte. "Da hast du wohl leider Recht..." Der Bassist seufzte leise und überraschte ihn erneut, indem er den Kopf auf seine Schulter legte. Solch vertrauten Gesten hatten sie einander zuletzt vor Jahren geschenkt. Und Hizumi konnte nichts dagegen tun, er wurde ein wenig rot, der Hitze zufolge, die in seine Wangen stieg. In seinem Bauch kribbelte es leicht. Ob Zero ahnte, was seine Nähe in ihm auslöste? So oder so, die Geste war freundschaftlich gemeint, daher waren seine Mädchengefühle sowieso fehl am Platz. Er nagte an seiner Unterlippe und schielte zu Zeros Haarschopf, doch wandte er den Blick lieber wieder ab und leerte sein Bier in einem Zug. Zeros Nähe hatte ihn seit dieser verdammten Nacht noch jedes Mal so verunsichert. Hizumi hatte das Gefühl, sich wie ein verliebter Teenager zu verhalten. Aber schnell hatte er es verstanden, das zu überspielen und einfach den aufgeweckten, neugierigen kleinen Sänger zu spielen, der gern Aufmerksamkeit bekam. „Zeros Nähe wühlte ihn ebenso sehr auf wie er sie genoss. Darum löste er sich nur widerstrebend von ihm, trat zur Schiebetür und schmunzelte ihn an. Der Alkohol wärmte ihn zusätzlich von innen, machte ihn mutig. "Was denkst du, wollen wir die Erinnerungen aufleben lassen?" Der Bassist bekam große Augen und er sah ihm schon die Bierflasche aus der Hand rutschen, so perplex wirkte er. Nicht ganz die Reaktion, die Hizumi sich erhofft hatte. "Uhm..." Zero blickte beiseite, sodass ihm einige, von der Hitze feuchte Strähnen, ins Gesicht fielen. Fragend legte Hizumi den Kopf schief, runzelte leicht die Stirn. "Was ist? Hast du jemanden?" Ein wenig verunsichert ging er auf den Anderen zu. Das würde ihn enttäuschen, sonst erzählten sie sich doch das Wichtigste... Langsam schüttelte Zero den Kopf, schaute noch immer nicht auf. "Nein...Das ist es nicht." Er knabberte auf seiner Unterlippe, dann sah er ihm schließlich in die Augen. "Denkst du, dass es eine gute Idee wäre? Wenn wir damit wieder anfangen... Die Tour wird ein Ende haben..." Die Aussage überraschte ihn, denn auch wenn er selbst schon daran gedacht hatte, hatte er es nicht auszusprechen gewagt. Er befürchtete, es würde ihn verraten: dass es mehr war als das, als was er es gern hinstellte. Wieder entschied er, nicht dazu zu stehen. "Was hast du? Es ist doch nur Sex, Zero", zwang er sich zu sagen und rang sich ein schiefes Lächeln ab. "Wie du sagtest: lieber irgendeinen Orgasmus als gar keinen." Der Bassist musste lachen. "Hab ich das wirklich so gesagt?" "Nein. Aber so gemeint", erwiderte er lächelnd, woraufhin Zero sich von der Brüstung löste und zu ihm kam. "Gut, vielleicht hast du Recht." "Also, hast du Lust?", erkundigte er sich und spürte einen Arm um seine Mitte, dann eine freche Hand auf seinem Po. "Auf dich doch immer", antwortete Zero und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er seine Hand ergriff und ihn hinein in die Wohnung zog. Erleichterung und Vorfreude durchfluteten Hizumi gleichermaßen. Der Versuch, langsam zu atmen, scheiterte, auch sein Herzschlag beschleunigte. Aus einem dummen Impuls heraus hatte er Zero gefragt - genauso gut hätte er sagen können, dass er ihn vermisst hatte. Die langen Abende, die vielen vertrauten Gespräche. Das hätte dem Bassisten vielleicht mehr gefallen, und dennoch hatte er etwas anderes gesagt. Brachte ihnen Sex mehr als deutliche Worte, als Geständnisse? "Es ist doch in Ordnung, wenn wir das Schlafzimmer der Couch vorziehen, oder? Es muss ja nicht alles wie unser erstes Mal sein", meinte Zero zwinkernd. "Ist völlig okay", antwortete er amüsiert. "Ich würde nur ungern wieder auf dem Boden aufwachen, wie damals..." "Wirklich?!" Zero starrte ihn überrascht an und hielt auf halber Strecke an. "Du bist auf dem Boden aufgewacht?" "Ja, bin ich...war sehr unbequem. Ich weiß nicht, wie ich da gelandet bin... Vermutlich bin ich runtergeplumpst, denn viel Platz bietet sie ja nicht." Zero lächelte schief. "Oder ich hab dich runter geschoben..", murmelte er reumütig, weswegen er mit den Schultern zuckte. "Wenn, dann sicher ohne Absicht und im Schlaf. Da passieren ja selbst in einem großen Bett mal Unfälle. Man könnte sich gegenseitig blau und grün schlagen, ohne dass man es merkt..." Eine gruslige Vorstellung wie er fand, aber es kam durchaus vor. "Deine Romantik hab ich schon immer bewundert", meinte Zero schmunzelnd und küsste ihn erneut sehr sanft, aber nicht zurückhaltend. Eine gewisse Vertrautheit und Sicherheit schien nach wie vor, auch nach Jahren der Distanz, vorhanden zu sein. Diese Erkenntnis wärmte sein Herz. Es ließ die Welt unverändert erscheinen, als wären einige Dinge nie passiert, als hätte nie etwas zwischen ihnen gestanden. Bereitwillig ließ er sich von seinem Bassisten in das Schlafzimmer leiten. Das Herzstück war das in bordeauxrot gehaltene Polsterbett, vor dem ein weißer Hochflorteppich lag. Der dunkle Laminatboden samt den dunklen Möbelstücken stand im Gegensatz zu den schlicht in weiß gestrichenen Wänden, aber Hizumi gefiel es. Er mochte Gegensätze. Und genau die zeigte ihm nun auch Zero. Hatte dieser ihm eben noch sanft Küsse auf die Lippen gehaucht, so griff er ihm nun ins Haar und zog seinen Kopf in den Nacken. Diesmal küsste er ihn nicht zart, sondern hart und verlangend. Die fremde Zunge drängte sich einfach in seinen Mund, ohne sich anzukündigen. Zero hatte offenbar nichts von seinem Feuer verloren, also würde er ihm zeigen, dass er sich selbst dahingehend auch nicht verändert hatte. Stürmisch erwiderte er den Kuss, versuchte die geschickte Zunge zurückzudrängen, aber da stand er bei Zero auf dem verlorenen Posten. War dieser sonst so ruhig und zurückgezogen, lebte er nun seine Dominanz aus - etwas, das man ihm auf den ersten und vielleicht auch zweiten Blick nicht zugetraut hätte. Gierig starrte er auf die feucht-glänzenden, vollen Lippen, als sie sich voneinander trennten. Langsam hob er den Blick in die Augen des Bassisten. "Zieh dich aus", raunte dieser, woraufhin er nickte und einen Schritt zurück trat. Schon spürte er die Bettkante in den Kniekehlen. Den Blick löste er jedoch nicht von Zero. Er hatte diese besondere Art vermisst, wie er ihn ansah: verlangend, nach ihm gierend, die Augen dunkel vor Lust und Erregung. Das hatte Zero schon immer geschafft: dass er sich bei ihm sofort wohl fühlte, begehrenswert – beinahe wie ein Sexobjekt. Aber das empfand er nicht als Beleidigung oder Erniedrigung, im Gegenteil, er fasste es sehr positiv auf. Tiefgründig unterhalten konnte er sich mit Zero zu anderen Gelegenheiten. Als er nach dem Saum seines Shirts griff, fielen ihm Zeros schlanke Hände auf, wie diese den ersten Knopf seines karierten Hemds öffneten. Und kaum, dass er sich das T-Shirt über den Kopf gezogen hatte, waren zwei weitere Knöpfe von Zeros Hemd offen. Hizumi grinste leicht, während er das Oberteil auf den Boden fallen ließ und der Bassist die letzten Knöpfe öffnete, sodass etwas nackte Haut sichtbar wurde. "So spielen wir heute also?", erkundigte er sich amüsiert, woraufhin der Brünette nickte und ebenfalls grinste. Da er danach gierte, den Bassisten wieder nackt zu sehen, fanden seine Finger den Weg zur Hose, öffneten den Reißverschluss - Zero ließ im Gegenzug sein Hemd von den Schultern gleiten, sodass es lautlos auf den Teppich fiel. Auf diese Weise ging das Spiel weiter, wobei Hizumi nicht allzu viel Zeit verschwendete. Er wollte es nicht in die Länge ziehen. Er war erst zufrieden und hielt inne, als Zero, wie auch er selbst, keinen Zentimeter Stoff mehr am Körper trug. Unverhohlen musterte er den nackten Körper in Ruhe, betrachtete die leicht gebräunte Haut, die fein definierten Schlüsselbeine, die dunklen Brustwarzen. Die schlanken Beine taten einen Schritt auf ihn zu, weswegen er in Zeros haselnussbraune Augen aufschaute. "Du hast dich nicht verändert." Das kam ihm leichter über die Lippen als ‚Du bist immer noch wunderschön‘. Sein Freund lächelte leicht. "Ich hoffe doch sehr, dass du das im Sinne eines Kompliments meinst." Er hob eine Augenbraue. "Höre ich mich enttäuscht an?" Der Bassist schüttelte den Kopf und kam dichter, um eine Hand auf seine Schulter zu legen. "Ich hab mir in den letzten drei Jahren ein paar neue Fesseln zugelegt. Möchtest du was davon testen?", erkundigte er sich grinsend, während er ihn auf das Bett nieder drückte. Mit einem Funkeln in den Augen sah er zu dem Anderen auf und nickte. "Aber immer doch. Ich bin gespannt, was du aussuchst." Da vertraute er dem Bassisten vollkommen. "Knie dich hin", forderte dieser ihn auf, was er umgehend befolgte. Er rutschte weiter zur Mitte des Bettes und kniete sich vor das Kopfende, umfasste das schwarz-lackierte Geländer mit den Händen. Er wusste ja, was auf ihn zukam. Er liebte es, sich von Zero fesseln zu lassen, nicht immer zwingend ans Bett. Sich ausgeliefert zu fühlen, war etwas Schönes - sofern man dem Anderen vertraute. Und das tat er. Die unzähligen Nächte, die er mit dem Bassisten verbrachte hatte, ließen ihn nicht zweifeln. Niemals, in keinem Augenblick. Unvermittelt legte sich ein seidiger Stoff um seine Augen, verdunkelten die Sicht. "Du darfst raten", raunte Zero in sein linkes Ohr, bevor er begann, ihm die Hände ans Gitter zu fesseln. Hizumi leckte sich flüchtig über die trockenen Lippen. Die kühlen Finger des Bassisten waren angenehm auf seiner bereits erhitzten Haut. Das Material um seine Handgelenke schnitt leicht in seine Haut. Es schien nicht rau wie ein Seil zu sein, sondern eher glatt. Ob er so schnell erraten würde, was das war? Zero würde ihn sowieso davon ablenken; er würde gar nicht weiter darüber nachdenken können. Der Bassist war ein guter Verführer und er spürte eine irre Freude darüber, sich endlich wieder in dessen Hände begeben zu können. ============================== to be continued ============================== Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)