Herz brennt von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Kakarott…“ ein tiefer, trauriger, Seufzer verlässt die Lippen des sonst so stolzen Prinzen. ‚Wie konnte es nur so weit kommen? So viel haben wir riskiert, beide hatten wir Familie, doch unsere Liebe war größer als die Vernunft und das schlechte Gewissen. Dachte ich zumindest… Unsere Geschichte klingt, als wäre sie einem dieser kitschigen Romane entsprungen. Mit dem Unterschied, dass wir beide Männer sind und unsere Geschichte kein Happy End hat.’ Ein bitteres Lächeln umspielt seine Mundwinkel. ‚Anfangs haben wir uns bekämpft, gehasst und wollten den anderen tot sehen. Doch irgendwann, ich weiß nicht mehr wann, noch wie es passiert ist, doch eines Tages musste ich mir eingestehen, dass ich mich in diesen trotteligen Saiyajin verliebt habe. Dabei hatte ich eine Frau, Bulma, die ich bis dahin glaubte zu lieben. Doch scheinbar sollte es nicht so sein. Ich weiß noch genau, als du eines Tages plötzlich neben mir erschienen bist, was dir dank der Momentanen Teleportation möglich ist. Du warst total nervös, hast nur wirres Zeug gestottert.’ Ein Schmunzeln schleicht über die Züge des Schwarzhaarigen. ‚Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass du genauso fühlst wie ich. Du wusstest es auch nicht, doch im Gegensatz zu mir, hast du dein Glück versucht, nicht so wie ich. Ich hätte nie den Mut aufgebracht dir zu sagen, was ich fühle, nicht so. Aber du warst schon immer der Stärkere von uns.’ Er nimmt einen großen Schluck von seinem Whisky. ‚Du standest vor mir, mit leicht geröteten Wangen, bist von einem Fuß auf den anderen gewechselt, wusstest nicht wie du anfangen solltest.’ „Kakarott, was willst du?“ Genervt habe ich dich angesehen, konnte deine Nähe kaum ertragen. „Vegeta…ich…also…“ nervös tippte der Jüngere die Spitzen seiner Zeigefinger aneinander. Vegeta zog eine Augenbraue hoch, verstand nicht wieso der andere so aufgeregt war. Es verstrichen ein paar Minuten, in denen keiner etwas sagte. „Spuck’s aus!“ Eine Ader an Vegetas Stirn begann zu pochen. Son Goku holte einmal tief Luft, schloss die Augen und sagte so schnell, dass Vegeta sich nicht sicher war, ob er richtig gehört hatte: „Ich habe mich in dich verliebt.“ Als nach einigen Augenblicken keine Reaktion seitens des Prinzen kam, öffnete Son Goku vorsichtig eines seiner zusammen gekniffenen Augen. Der Ältere stand einfach nur da, nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. „Ähm…Vegeta…?“ Son Goku versuchte vorsichtig den Anderen aus seiner Starre zu holen. Der Ältere blinzelte ein paar Mal, nicht sicher, ob er das gerade geträumt hatte oder ob das nun wirklich passiert ist. „Du…hast dich verliebt, in...mich?“ ungläubig sieht der Kleinere Son Goku an. Dieser wird noch einige Nuancen röter und setzt ein unsicheres, schiefes Lächeln auf. „Ich…kann verstehen, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, mich nicht mehr sehen möchtest,“ ein trauriger Unterton schwingt in seiner Stimme mit, „ich wollte nur, dass du es weißt. Ich konnte es nicht länger ertragen.“ Son Goku blickt zu Boden. Da nach einigen Minuten immer noch keine Reaktion des Älteren gekommen ist, lässt Son Goku nun endgültig die Schultern hängen. Er will sich gerade abwenden und gehen, als: „Seit wann? Die Frage ist nicht lauter als ein Flüstern, doch der Größere nimmt sie deutlich wahr. „Ich weiß nicht…schon ein paar Monate denke ich.“ Wieder Schweigen beide. Als sich der Jüngere abermals zum Gehen wenden will, hält Vegeta ihn zurück: „Warte!“ Der Angesprochene sieht den Kleineren mit einem undefinierbaren Blick an. Würde er jetzt kämpfen wollen? Son Goku beißt unsicher auf seine Unterlippe, nicht wissend, was der Ältere nun vor hat. „Kakarott…ich…“ Vegeta atmet tief durch, sein Herz pocht so stark gegen seine Brust, als ob es jeden Moment heraus springen möchte. „Ich habe mich auch in dich verliebt.“ Die Augen des Jüngeren weiten sich erst überrascht, doch dann formt sich ein Lächeln auf seinen Lippen und sein Herz machte einen gewaltigen Hüpfer. „Vegeta…“ Son Goku stand blitzschnell vor seinem Prinzen, als er dessen Worte realisiert hatte. Nun hob er das Kinn des Kleineren um ihm in die tiefen, Schwarzen Seen zu blicken und darin zu versinken. Die Wangen des Älteren haben eine ungesunde Röte angenommen Beide drohten in den Augen des Anderen zu versinken, während sich ihre Lippen näherten. Als nur noch wenige Millimeter die Krieger trennten, hielt Son Goku kurz inne, blickte dem Kleineren noch einmal tief in die schwarzen Opale, suchte nach einer Bestätigung darin. Aber da hatte sich der Kleinere schon auf die Zehenspitzen gestellt und drückte seine Lippen auf die des Anderen. Beide hatten das Gefühl, als würde ein Feuerwerk in ihrem Bauch explodieren. Der Kuss dauert nicht lange. Als die beiden Saiyajins sich wieder voneinander lösten, ist Son Gokus Blick voller Liebe und Zuneigung für den Älteren. Er lächelte Vegeta glücklich an, was dieser erwiderte. Das war der Beginn einer großen, leidenschaftlichen, unglaublich starken Liebe, die nicht sein sollte, die am Ende nicht stark genug war. Wieder Vegeta leert sein Glas in einem Zug und bestellt sich bei dem Barkeeper einen neuen Whisky. Während er auf sein Getränk wartet, dass den Schmerz irgendwann betäubt, sieht er sich zum ersten Mal wirklich um, seit er die Kneipe betreten hat. Der Raum ist nicht sonderlich groß. Schräg gegenüber der Bar, an der er sitzt, befindet sich die Eingangstür, groß, schwer, alt und aus dunklem Holz. An den Wänden hingen Bilder, die meisten schon ausgeblasst und umwabert von Rauchschwaden. Die Wände und der Boden sind aus Holz, genauso wie sämtliche Stühle und Tische in dem Raum. Alles sieht recht herunter gekommen aus, an den Möbeln blättert stellenweise der Lack ab, der Boden weißt einige schwarze Schleifspuren auf, dort, wo die Stühle stehen. An manchen Tischen sitzen Leute, unterhalten sich und trinken. Vegeta ist scheinbar nicht der Einzige an diesem Abend, der seinen Kummer an der Bar im Alkohol ertränken will. Vereinzelt sitzen ein paar Menschen auf den schäbigen Barhockern, starren in ihr Glas und scheinen ganz weit weg zu sein. Hinter der Bar steht ein hohes Regal mit vielen alkoholhaltigen Flaschen, einige von einer dicken Staubschicht bedeckt. Neben dem Regal ist ein weiteres angebracht, auf dem verschieden Gläser stehen. In der Mitte des Regals, auf Brusthöhe des Barkeepers steht ein altes, verstaubtes Radio, aus dem leise Musik dringt. Der Prinz nimmt diese jedoch nur am Rande wahr. Zu tief ist er in seinen Gedanken versunken. Er erinnert sich daran, wie sie anfangs so glücklich waren, auch wenn sie ihre Beziehung geheim halten mussten. Son Goku hatte Vegeta in den Himmel gehoben, nur um ihn dann in die Hölle fallen zu lassen. Ihre heimliche Beziehung ging mittlerweile ein gutes halbes Jahr, niemand ahnte auch nur etwas. Doch allmählich reichte es Vegeta nicht mehr, er wollte mehr. Mehr als die gelegentlichen, heimlichen Treffen. Mehr als nur flüchtige Augenblicke. Er wollte neben seinem Liebsten einschlafen und aufwachen, doch so war das nicht möglich. Es war an der Zeit, reinen Tisch zu machen. Als die beiden Saiyajin zum „trainieren“ raus ins Ödland flogen, beschloss Vegeta, mit Son Goku das Gespräch zu führen, das zwar unangenehm aber unausweichlich war: „Kakarott,“ der Ältere sieht den Angesprochenen ernst an, „wir müssen reden“. Son Goku schluckte. Diese drei Worte verhießen nichts Gutes. Er öffnete den Mund, doch Vegeta kam ihm zu vor: „Meinst du nicht auch, dass es an der Zeit ist, es unseren Frauen zu sagen?“ Sie sahen sich stumm an. „Und dann?“ fragte Son Goku, „willst du Bulma verlassen? Wir haben beide Kinder, Vegeta. Wir können sie doch nicht einfach hinter uns lassen.“ „Das habe ich auch nicht gesagt, Kakarott. Ich will dieses Versteckspiel nicht mehr, verstehst du das?“ Son Goku lächelte seinen Prinzen traurig an. „Ja, mir geht es auch so. Aber bist du bereit diesen Schritt zu gehen?“ Damals hatte Vegeta sich gefragt, ob er das war. Er war sich so sicher, dass wenn er es könnte, Son Goku es auch könnte. Wie sehr der Schwarzhaarige sich da getäuscht hatte. –hätte er gewusst, dass es so kommen würde, er hätte dieses Gespräch nie auf den Tisch gebracht. Doch nun war es nicht mehr zu ändern. Son Goku hatte ihm versprochen darüber nach zu denken, wie es weiter gehen sollte. Vegeta tat dies auch und kam zu dem Entschluss, dass er Bulma verlassen würde, wenn der Andere Chichi auch verlassen würde. Klar, es würde den Frauen das Herz brechen, das hatten sie nicht verdient. Vegetas Magen krampfte sich bei den Gedanken an Bulma zusammen und sein Herz durchfuhr ein schmerzhafter Stich. Zwei Wochen waren seit dem letzen Treffen der beiden Kämpfer vergangen Vegeta war aufgeregt, denn nun würden sie entscheiden, wie es weiter gehen sollte. Als Son Goku vor ihm landete sah der Prinz den Größeren erwartungsvoll in die tiefschwarzen Augen. Ein paar Minuten standen sie sich einfach nur schweigend gegenüber. Son Goku machte den Anfang: „Vegeta, ich habe lange nachgedacht. Auch wenn mir der Entschluss schwer viel,“ Vegetas Herz hämmerte ihm heftig gegen den Brustkorb, als ob es heraus springen könnte. „Ich werde Chichi verlassen, wenn du Bulma Verlässt.“ Der Kleinere starrte den Anderen ein paar Augenblicke sprachlos an, er musste die eben gesagten Worte erst richtig verdauen. Dann bildete sich ein erfreutes Lächeln auf den Lippen des Kleineren, das von Son Goku erwidert wurde. „In Ordnung, ich werde es Bulma morgen sagen. Und du redest mit Chichi. Wir treffen uns morgen um die selbe Zeit wieder hier.“ Son Goku nickte, Ein leidenschaftlicher Kuss, in dem all ihre Liebe für einander lag, bevor sie sich trennten. Nicht wissend, dass dies der letzte Kuss sein sollte den die beiden Saiyajin teilen würden. Bei der Erinnerung an diesen Kuss fahren Vegetas Fingerspitzen automatisch vorsichtig über seine Lippen. Wenn er die Augen schließt, dann kann er die wundervollen Lippen des Jüngeren immer noch auf seinen spüren. Er nimmt wieder einen großen Schluck von seinem Whisky, mit dem Ziel, diesen unsagbaren Schmerz in ihm endlich zu betäuben. Am nächsten Tag hatte Vegeta, wie versprochen, das wohl schwerste Gespräch in seinem Leben mit Bulma geführt. Es hatte ihm fast das Herz gebrochen, als er die Worte ausgesprochen hatte. Doch gegen seiner Erwartung flippte Bulma nicht aus. Sie hatte geweint, verständlich. Doch sie hatte es sich fast gedacht, dass Vegeta eine andere hätte. Dass es jedoch ihr langjähriger bester Freund war, noch dazu ein Mann, sie wusste nicht was sie davon halten sollte. „Ich…darf ich Trunks denn noch besuchen kommen?“ Vegeta brachte die Worte kaum heraus, doch er wollte wenigstens ab und zu seinen Sohn noch sehen dürfen. Bulma sah ihn ernst an, aber ein kleines, wenn auch trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen: „Natürlich, wir sind schließlich immer noch eine Familie. Aber ich brauche Zeit Vegeta. Zeit um das alles zu verdauen. Aber deswegen sollte unser Sohn nicht ohne seinen Vater aufwachsen.“ Vegeta lächelte sie dankbar an. Auch wenn Bulma zutiefst verletzt war, sie trennten sich im Guten. Wie es wohl bei Son Goku laufen würde? Chichi wäre mit Sicherheit nicht so ruhig. Ein paar Stunden später traf Vegeta an dem ausgemachten Punkt ein, der Jüngere war schon da, er sah nicht so glücklich aus. Während des ganzen Flugs hatte der Prinz ein ungutes Gefühl in der Magengegend, das er mit aller Macht ignorierte. Doch nun, wo Son Goku ihn so unglaublich traurig anblickte, verstärkte sich dieses Gefühl umso mehr. Vegeta schluckte hart, wollte nicht glauben, was der Blick des Größeren ihm sagen wollte. Son Goku biss nervös auf seiner Unterlippe herum, suchte nach den passenden Worten. Vegetas Blick, der so hoffnungsvoll und fragend war brach SonGoku fast das Herz. Wie sollte er dem Älteren nun erklären, was er seiner Frau nicht sagen konnte? Verzweiflung machte sich in dem großen Saiyajin breit. Son Goku schlos einmal kurz die Augen, atmete tief durch, um sich zu sammeln. Das Folgende würde alles andere als leicht werden. „Vegeta…ich,“ seine stimme war nicht mehr als ein Krächzen, er konnte dem Kleineren kaum in die Augen sehen, „ich konnte es nicht.“ Der Prinz starrte den Größeren einige Sekunden einfach nur an, er brauchte Zeit um die Worte zu verarbeiten. „Was konntest du nicht?“ nicht mehr als ein Flüstern. Son Goku schluckte den Kloß in seinem Hals runter, oder versuchte es zumindest. „Ich konnte es nicht. Ich konnte Chichi nicht die Wahrheit sagen. Es tut mir so Leid Vegeta!“ Die Augen des Jüngeren füllten sich allmählich mit Tränen, er konnte sehen, ja fast schon hören, wie das Herz des Kleineren in dessen Brust in tausend kleine Scherben zersplitterte. Vegeta presste seinen Lippen so sehr aufeinander, bis nur noch ein dünner weißer Strich zu sehen war. Nach einer gefühlten Ewigkeit drückender Stille würgte Son Goku heraus: „Nun sag doch was…“ Ein Damm brach in dem Prinzen, seine schwarzen Opale wurden mit Tränen überschwemmt, er schoss auf den Größeren zu und schlug blind auf ihn ein. Son Goku ließ ihn gewähren, war er doch Schuld an dem Schmerz des Älteren. Am liebsten hätte er Vegeta fest in seine Arme geschlossen, ihn getröstet und nie wieder los gelassen, doch das konnte er nicht. Er hatte alles zerstört was sie hatten, es war vorbei. Endgültig. Irgendwann hatte Vegeta von Son Goku abgelassen, ist weggeflogen, einfach nur geflogen. Immer wieder hatte er seine Aura explodieren lassen, seinen Wut und seinen Schmerz hinaus geschrieen. Als es dunkel wurde fand er sich in irgendeiner Stadt wieder. Ziellos wanderte er durch die Straßen, bis er vor dieser Kneipe stehen blieb. Und nun saß der Schwarzhaarige hier, ertrank seinen Schmerz und dachte an das Geschehene zurück. Er konnte den Anderen nicht einmal dafür hassen, irgendwo konnte er es verstehen. Doch sein Herz war gebrochen. Vegeta bestellt sich einen neuen Whisky. Irgendwie spendete die bitter schmeckende Flüssigkeit ihm Trost. Ich hoffe es hat euch gefallen, nächste Woche werde ich den zweiten Teil dieser Kurzgeschichte hoch laden :) Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Vegeta weiß nicht, wie lange er in dieser Kneipe seinen Schmerz betäubt schon hatte. Als er das Gebäude verlässt legen sich die ersten Sonnenstrahlen des Tages über die Stadt. Der Prinz schwankte leicht, hatte wohl doch zu tief ins Glas geschaut. Aber es hatte gut getan, wie die brennende Flüssigkeit seine Kehle herunter floss und langsam aber sicher den Schmerz in seinem Inneren betäubte. Der Prinz hatte kein zu Hause mehr, wo sollte er nun hin? Er weiß es nicht. So fliegt der einstige Prinz los, in eine unbestimmte Richtung. Einige Zeit später, mittlerweile ist die Sonne komplett aufgegangen, landet der Schwarzhaarige auf einer Wiese, mitten im Nirgendwo. Vegetas Atem geht schwer, der Alkohol benebelt seine Sinne, das Denken fällt ihm schwer. Doch eine innere Unruhe treibt ihn an weiter zu fliegen. Vegeta fliegt nun schon einige Zeit, ohne Ziel, ohne Orientierung und ohne Zeitgefühl, bis ihn die Erschöpfung übermannt. Der Schwarzhaarige spürt nur noch, wie ihm die Augen zu fallen, er zu Boden stürzt, doch der erwartete Aufprall bleibt aus. Erlösende Schwärze empfängt ihn mit offenen Armen. Was Vegeta nicht mehr mitbekommt ist, dass Son Goku plötzlich neben ihm erscheint und seinen Prinzen auffängt. Der größere Saiyajin hatte die ganze Zeit die Aura des Älteren beobachtet, aus Sorge, dieser könnte etwas unüberlegtes tun. Als Son Goku spürte wie Vegetas Ki plötzlich zusammenbrach hat er sich sofort zu diesem teleportiert und den Kleineren noch rechtzeitig aufgegangen, bevor dieser auf dem harten Boden aufschlagen konnte. ‚Mein Prinz…’ Son Gokus Herz zieht sich schmerzhaft zusammen als er in das friedliche Gesicht des Anderen blickt. Er weiß, dass er ihn zutiefst verletzt hat, doch er konnte den Mut nicht aufbringen und Chichi die Wahrheit sagen. Noch nicht. (?) Son Goku schiebt diese Gedanken zur Seite, er sollte sich erst einmal überlegen wohin mit Vegeta. In die Capsule Corp. konnte er den Älteren nicht bringen und mit zu sich nach Hause noch viel weniger. Abgesehen davon, dass Chichi bestimmt sauer wäre ist er sich sicher, dass Vegeta ihn nun als Letztes sehen will. Son Goku schwebt einige Minuten mit dem Prinz im Arm in der Luft, bis ihm die rettende Idee kommt: ‚Dende! Er wird Vegeta bestimmt vorübergehend aufnehmen.’ Erleichtert legt Son Goku zwei Finger an seine Stirn und teleportiert sich und den Älteren zu Dende in den Gottespalast. Der Namekianer schaut die Neuankömmlinge mit großen Augen erschrocken an: „Son Goku! Was ist passiert?“ Er sieht besorgt zu Vegeta. „Lange Geschichte, erzähle ich dir ein anderes Mal, in Ordnung? Kannst du Vegeta vorübergehend hier aufnehmen? Er und Bulma haben sich getrennt und, na ja, ich wusste nicht wo ich ihn sonst hin bringen gesollt hätte.“ Ein wenig verlegen sieht der große Saiyajin sein Gegenüber an. Dende schaut erstaunt zurück, nickt aber: „Sicher. Bring ihn dort ins Gästezimmer, wir kümmern uns um ihn.“ Damit deutet der kleine Namekianer in die Richtung, in der auch Piccolo seine Räume hat. Son Goku nickt und trägt Vegeta in die angegebene Richtung. Als er in dem Gästezimmer ankommt legt er den ohnmächtigen Schwarzhaarigen auf das Bett und bleibt etwas unschlüssig daneben stehen. Doch als Vegeta beginnt sich zu regen und Anstalten macht aufzuwachen verschwindet Son Goku mittels Teleportation. Als Vegeta erwacht ist es später Nachmittag. Mürrisch öffnet er die Augen, nur um sie gleich wieder zu schließen. Das Licht tut in seinen Augen weh und sein Kopf dröhnt. Langsam setzt sich der Schwarzhaarige auf. Seine Zunge fühlt sich pelzig an und seine Kehle trockener als jede Wüste. Was war gestern passiert? Langsam kehrt die Erinnerung zu ihm zurück. „Kakarott…wie konntest du nur?“ Seine Augen glänzen verdächtig, doch Vegeta drängt die aufkommenden Tränen zurück. Er, der Prinz der Saiyajin, weint nicht! Und schon gar nicht wegen einem feigen Unterklassekrieger! Aber die Erinnerungen an eben diesen überschwemmen Vegeta. Er will das nicht mehr sehen! Diesen Unterklasseidioten einfach nur vergessen. Wie konnte der Jüngere ihm das nur antun? Verzweifelt vergräbt der Schwarzhaarige sein Gesicht in seinen Händen. ‚Reiß dich zusammen! Du bist doch kein weinerliches Weichei!’ schalt sich Vegeta selbst. ‚Wo bin ich hier überhaupt?’ er sieht sich in dem kleinen Zimmer um. Er sitzt auf einem schmalen Bett in einem eher schlicht gehaltenem Zimmer. Langsam steht der Saiyajin auf und geht zur Tür. Er drückt die Klinke nach unten, das schwere Holz lässt sich leicht öffnen. ‚Nicht abgeschlossen.’ Stellt der Schwarzhaarige erleichtert fest und betritt den weißen Gang. Er beschließt einfach mal nach links zu gehen, irgendwie kommt ihm das bekannt vor. Als Vegeta um eine Ecke geht kommt ihm plötzlich Dende entgegen: „Ah Vegeta, du bist wach.“ Der kleine Namekianer lächelt seinen Gast freundlich an. ‚Ich bin in Gottespalast?’ Der Schwarzhaarige wundert sich. „Was mache ich hier?“ „Son Goku hat dich vor ein paar Stunden hier her gebracht, du warst bewusstlos. Er sagte du und Bulma, ihr hättet euch getrennt und er wusste nicht wo er dich sonst hin bringen sollte.“ ‚Kakarott hat mich her gebracht?’ kurz flackert etwas Trauriges in Vegetas Augen auf. „Du hast sicher Hunger, komm mit.“ Dende lächelt seinen Gast freundlich an, so als hätte er das Aufflackern in den Augen des Saiyajin nicht gesehen. Er weiß, dass zwischen den beiden Saiyajin etwas war, doch nun ist es offenbar kaputt. Vegeta nickt nur. Er hatte vor allem eines: Durst!! Er könnte einen ganzen See austrinken, so brannte es in seiner Kehle. Nach dem Vegeta gegessen hat sieht Dende ihn an. Der Schwarzhaarige sieht leicht gereizt sein Gegenüber an. „Du darfst so lange bleiben wie du möchtest,“ der Namekianer lächelt den Schwarzhaarigen ehrlich an, „wenn du jemanden zum reden möchtest,“ „Nein danke,“ knurrt der Prinz und erhebt sich: „Ich gehe trainieren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten erhebt Vegeta sich in die Luft und fliegt in rasendem Tempo davon. Dende zuckt ein wenig ratlos mit den Schultern und sieht dem Saiyajin noch ein wenig hinter her. Vegeta ignoriert die drückenden Kopfschmerzen, er könnte platzen vor Wut. Wie konnte dieser Idiot es wagen! Erst lässt er ihn im Regen stehen und dann eilt er zu seiner Rettung?! Der Prinz schießt förmlich durch die Luft und lässt seine Aura immer wieder explodieren, so sehr dass die Erde unter ihm erschüttert und aufgewirbelt wird. Er hat sich, ohne es zu merken, in einen Super Saiyajin verwandelt. Immer wieder schlägt und tritt der Schwarzhaarige in die Luft, spannt seine Muskeln aufs Äußerste an. In seinem Inneren tobt ein Sturm der nach draußen will. Einige Monate sind seit dem vergangen, Vegeta hat sich gut bei Dende eingelebt und sein gebrochenes Herz begann zu heilen. Doch es verging kein Tag, an dem er an den Unterklassekrieger denken musste. Oft lag er nachts wach und dachte an Son Goku, fragte sich, ob dieser auch an ihn denken würde. Und das tat Son Goku. Jeden Tag der verstrich entfernte er sich mehr von Chichi. Er vermisst Vegeta so sehr, dass der Schwarzhaarige es nicht in Worte fassen kann. Eigentlich soll der Saiyajin Holz hacken, doch er kann nur an Vegeta denken. Er vermisst den Prinzen so sehr! So steht Son Goku da, tief in Gedanken versunken, die sich alle nur um diesen einen Mann drehen. „Son Goku! Hast du immer noch nicht das Holz gehackt?!“ keift Chichi. Umso mehr der Schwarzhaarige sich von seiner Frau entfernte, umso unerträglicher wurde diese. So kommt es ihm zumindest vor. Doch dieses Mal gibt der große Saiyajin nicht nach, nicht dieses Mal. Er sieht die Mutter seiner Kinder ernst an: „Chichi, ich kann das nicht mehr.“ „Was soll das heißen?!“ „Ich liebe dich nicht mehr, schon lange nicht mehr. Ich wollte dich nicht verletzten, aber es geht nicht mehr.“ In den Augen seiner Frau sammeln sich Tränen. „Son Goku…das heißt, du verlässt mich?“ Er sieht sie traurig und entschuldigend zu gleich an: „Ja Chichi, es tut mir Leid. Du hast etwas Besseres verdient.“ „Du…du liebst ihn, hab ich Recht?“ Son Goku sieht die Schwarzhaarige überrascht an. „Ach Goku, ich habe es doch gewusst. Ich wollte es nur nicht wahr haben, dass ich dich längst verloren habe. Und als Vegeta Bulma verlassen hat, da hätte es mir schon klar sein müssen.“ Sie lächelt ihn traurig an, was der Saiyajin erwidert. „Es tut mir wirklich so unglaublich Leid Chichi.“ Er gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und erhebt sich dann in die Luft. Die Schwarzhaarige sieht ihm noch lange mit Tränen in den Augen hinter her, obwohl Son Goku schon längst aus ihrer Sichtweite verschwunden ist. Er fliegt einfach in die Richtung, in die sein Herz ihn führt. Es ist früher Nachmittag als Son Goku in der Ferne eine Gestalt mit hoch stehenden schwarzen Haaren mit einem unsichtbaren Gegner kämpfen sieht. Sein Herz macht einen Hüpfer, so lang ist es her, seit er seinen Prinzen das letzte Mal gesehen hat. Mit einiger Entfernung zu dem Älteren bleibt Son Goku in der Luft stehen. Plötzlich, wie aus dem Nichts fliegt auf den Unterklassekrieger ein Energiestrahl, dem er nur knapp ausweichen kann. Aber was hatte er auch anderes erwartet? Dass Vegeta ihn mit offenen Armen empfangen würde? Wohl kaum. Der Kleinere schickt weitere Attacken zu dem anderen Saiyajin, doch dieser weicht aus oder blockt diese, bis er direkt vor Vegeta ist. Eine Faust rast in Son Gokus Gesicht, doch dieser hält die Faust fest in seiner Hand. Eine zweite Faust, die seinen Oberkörper treffen soll, wird ebenso eisern festgehalten. Als Vegeta sein Knie in den Magen des Anderen rammen will wird auch dieses mit einem Bein geblockt. Auch der vierte Angriff mit seinem anderen Bein wird von Son Goku geblockt. Dieser sieht den Älteren ernst an. „Ich habe Chichi verlassen.“ Für einen winzigen Augenblick weiten sich Vegetas Augen. Dann sieht er den Größeren wieder grimmig an: „Und? Was erwartest du jetzt? Eine Dankeskarte oder was?“ Davon lässt Son Goku sich nicht beeindrucken: „Vegeta, ich weiß dass ich einen Fehler gemacht habe. Es tut mir so unsagbar Leid! Wirklich! Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen! Glaub mir!“ Fast schon flehend sieht er in die schwarzen Seen Vegetas. Doch dieser bleibt stur: „Meinst du mit einer einfachen Entschuldigung wäre es damit getan? Wegen dir habe ich Monate lang gelitten! Glaubst du wirklich, ich komme jetzt einfach wieder zu dir zurück?!“ Der Jüngere schaut den Prinzen sanft an: „Nein, natürlich nicht. Ich habe dein Herz gebrochen, das ist nicht rückgängig zu machen. Doch ich bitte dich um eine zweite Chance. Ich liebe dich Vegeta! Mit jeder Faser meines Seins. Wenn du Zeit brauchst kann ich das verstehen. Hass mich für das was ich getan habe, aber bitte, bitte gib mir noch eine Chance.“ Der Blick dem der Prinz begegnet ist eine Mischung aus Liebe, Wärme, Sehnsucht und Verzweiflung. Konnte er dem Anderen noch einmal eine Chance geben? ‚Die Menschen sagen immer, dass jeder eine zweite Chance verdient hätte. Aber kann ich das? Kann ich ihm noch eine Chance geben?’ Ein kleines Stimmchen in Vegetas Bewusstsein flüstert: „Ja! Gib ihm noch eine Chance! Ein gebrochenes Herz kann heilen.“ Son Goku folgt dem Inneren Kampf des Kleineren und lässt sofort locker als er spürt, dass dieser seinen Widerstand aufgibt. Ein tiefer, ergebener Seufzer verlässt Vegetas Lippen: „Also gut, ich gebe dir noch eine Chance,“ Son Goku lächelt ihn schon breit, glücklich und erleichtert an, „aber ich brauche Zeit.“ Das Lächeln des Größeren nimmt ab. Er öffnet gerade den Mund um etwas zu sagen, da kommt ihm der Ältere schon zuvor: „Wir können nicht einfach da weiter machen wo wir vorher aufgehört haben. Ich kann dir nicht sofort wieder vollkommen vertrauen Kakarott.“ Angesprochener lächelt sanft: „Das erwarte ich auch gar nicht von dir. Wir lassen es langsam angehen.“ Mit diesen Worten fängt der Größere die Lippen Vegetas zu einem sanften Kuss ein, in dem all seine Liebe für den stolzen Prinzen liegt. Ich hoffe es hat euch gefallen :-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)