Herz brennt von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Kakarott…“ ein tiefer, trauriger, Seufzer verlässt die Lippen des sonst so stolzen Prinzen. ‚Wie konnte es nur so weit kommen? So viel haben wir riskiert, beide hatten wir Familie, doch unsere Liebe war größer als die Vernunft und das schlechte Gewissen. Dachte ich zumindest… Unsere Geschichte klingt, als wäre sie einem dieser kitschigen Romane entsprungen. Mit dem Unterschied, dass wir beide Männer sind und unsere Geschichte kein Happy End hat.’ Ein bitteres Lächeln umspielt seine Mundwinkel. ‚Anfangs haben wir uns bekämpft, gehasst und wollten den anderen tot sehen. Doch irgendwann, ich weiß nicht mehr wann, noch wie es passiert ist, doch eines Tages musste ich mir eingestehen, dass ich mich in diesen trotteligen Saiyajin verliebt habe. Dabei hatte ich eine Frau, Bulma, die ich bis dahin glaubte zu lieben. Doch scheinbar sollte es nicht so sein. Ich weiß noch genau, als du eines Tages plötzlich neben mir erschienen bist, was dir dank der Momentanen Teleportation möglich ist. Du warst total nervös, hast nur wirres Zeug gestottert.’ Ein Schmunzeln schleicht über die Züge des Schwarzhaarigen. ‚Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass du genauso fühlst wie ich. Du wusstest es auch nicht, doch im Gegensatz zu mir, hast du dein Glück versucht, nicht so wie ich. Ich hätte nie den Mut aufgebracht dir zu sagen, was ich fühle, nicht so. Aber du warst schon immer der Stärkere von uns.’ Er nimmt einen großen Schluck von seinem Whisky. ‚Du standest vor mir, mit leicht geröteten Wangen, bist von einem Fuß auf den anderen gewechselt, wusstest nicht wie du anfangen solltest.’ „Kakarott, was willst du?“ Genervt habe ich dich angesehen, konnte deine Nähe kaum ertragen. „Vegeta…ich…also…“ nervös tippte der Jüngere die Spitzen seiner Zeigefinger aneinander. Vegeta zog eine Augenbraue hoch, verstand nicht wieso der andere so aufgeregt war. Es verstrichen ein paar Minuten, in denen keiner etwas sagte. „Spuck’s aus!“ Eine Ader an Vegetas Stirn begann zu pochen. Son Goku holte einmal tief Luft, schloss die Augen und sagte so schnell, dass Vegeta sich nicht sicher war, ob er richtig gehört hatte: „Ich habe mich in dich verliebt.“ Als nach einigen Augenblicken keine Reaktion seitens des Prinzen kam, öffnete Son Goku vorsichtig eines seiner zusammen gekniffenen Augen. Der Ältere stand einfach nur da, nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. „Ähm…Vegeta…?“ Son Goku versuchte vorsichtig den Anderen aus seiner Starre zu holen. Der Ältere blinzelte ein paar Mal, nicht sicher, ob er das gerade geträumt hatte oder ob das nun wirklich passiert ist. „Du…hast dich verliebt, in...mich?“ ungläubig sieht der Kleinere Son Goku an. Dieser wird noch einige Nuancen röter und setzt ein unsicheres, schiefes Lächeln auf. „Ich…kann verstehen, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, mich nicht mehr sehen möchtest,“ ein trauriger Unterton schwingt in seiner Stimme mit, „ich wollte nur, dass du es weißt. Ich konnte es nicht länger ertragen.“ Son Goku blickt zu Boden. Da nach einigen Minuten immer noch keine Reaktion des Älteren gekommen ist, lässt Son Goku nun endgültig die Schultern hängen. Er will sich gerade abwenden und gehen, als: „Seit wann? Die Frage ist nicht lauter als ein Flüstern, doch der Größere nimmt sie deutlich wahr. „Ich weiß nicht…schon ein paar Monate denke ich.“ Wieder Schweigen beide. Als sich der Jüngere abermals zum Gehen wenden will, hält Vegeta ihn zurück: „Warte!“ Der Angesprochene sieht den Kleineren mit einem undefinierbaren Blick an. Würde er jetzt kämpfen wollen? Son Goku beißt unsicher auf seine Unterlippe, nicht wissend, was der Ältere nun vor hat. „Kakarott…ich…“ Vegeta atmet tief durch, sein Herz pocht so stark gegen seine Brust, als ob es jeden Moment heraus springen möchte. „Ich habe mich auch in dich verliebt.“ Die Augen des Jüngeren weiten sich erst überrascht, doch dann formt sich ein Lächeln auf seinen Lippen und sein Herz machte einen gewaltigen Hüpfer. „Vegeta…“ Son Goku stand blitzschnell vor seinem Prinzen, als er dessen Worte realisiert hatte. Nun hob er das Kinn des Kleineren um ihm in die tiefen, Schwarzen Seen zu blicken und darin zu versinken. Die Wangen des Älteren haben eine ungesunde Röte angenommen Beide drohten in den Augen des Anderen zu versinken, während sich ihre Lippen näherten. Als nur noch wenige Millimeter die Krieger trennten, hielt Son Goku kurz inne, blickte dem Kleineren noch einmal tief in die schwarzen Opale, suchte nach einer Bestätigung darin. Aber da hatte sich der Kleinere schon auf die Zehenspitzen gestellt und drückte seine Lippen auf die des Anderen. Beide hatten das Gefühl, als würde ein Feuerwerk in ihrem Bauch explodieren. Der Kuss dauert nicht lange. Als die beiden Saiyajins sich wieder voneinander lösten, ist Son Gokus Blick voller Liebe und Zuneigung für den Älteren. Er lächelte Vegeta glücklich an, was dieser erwiderte. Das war der Beginn einer großen, leidenschaftlichen, unglaublich starken Liebe, die nicht sein sollte, die am Ende nicht stark genug war. Wieder Vegeta leert sein Glas in einem Zug und bestellt sich bei dem Barkeeper einen neuen Whisky. Während er auf sein Getränk wartet, dass den Schmerz irgendwann betäubt, sieht er sich zum ersten Mal wirklich um, seit er die Kneipe betreten hat. Der Raum ist nicht sonderlich groß. Schräg gegenüber der Bar, an der er sitzt, befindet sich die Eingangstür, groß, schwer, alt und aus dunklem Holz. An den Wänden hingen Bilder, die meisten schon ausgeblasst und umwabert von Rauchschwaden. Die Wände und der Boden sind aus Holz, genauso wie sämtliche Stühle und Tische in dem Raum. Alles sieht recht herunter gekommen aus, an den Möbeln blättert stellenweise der Lack ab, der Boden weißt einige schwarze Schleifspuren auf, dort, wo die Stühle stehen. An manchen Tischen sitzen Leute, unterhalten sich und trinken. Vegeta ist scheinbar nicht der Einzige an diesem Abend, der seinen Kummer an der Bar im Alkohol ertränken will. Vereinzelt sitzen ein paar Menschen auf den schäbigen Barhockern, starren in ihr Glas und scheinen ganz weit weg zu sein. Hinter der Bar steht ein hohes Regal mit vielen alkoholhaltigen Flaschen, einige von einer dicken Staubschicht bedeckt. Neben dem Regal ist ein weiteres angebracht, auf dem verschieden Gläser stehen. In der Mitte des Regals, auf Brusthöhe des Barkeepers steht ein altes, verstaubtes Radio, aus dem leise Musik dringt. Der Prinz nimmt diese jedoch nur am Rande wahr. Zu tief ist er in seinen Gedanken versunken. Er erinnert sich daran, wie sie anfangs so glücklich waren, auch wenn sie ihre Beziehung geheim halten mussten. Son Goku hatte Vegeta in den Himmel gehoben, nur um ihn dann in die Hölle fallen zu lassen. Ihre heimliche Beziehung ging mittlerweile ein gutes halbes Jahr, niemand ahnte auch nur etwas. Doch allmählich reichte es Vegeta nicht mehr, er wollte mehr. Mehr als die gelegentlichen, heimlichen Treffen. Mehr als nur flüchtige Augenblicke. Er wollte neben seinem Liebsten einschlafen und aufwachen, doch so war das nicht möglich. Es war an der Zeit, reinen Tisch zu machen. Als die beiden Saiyajin zum „trainieren“ raus ins Ödland flogen, beschloss Vegeta, mit Son Goku das Gespräch zu führen, das zwar unangenehm aber unausweichlich war: „Kakarott,“ der Ältere sieht den Angesprochenen ernst an, „wir müssen reden“. Son Goku schluckte. Diese drei Worte verhießen nichts Gutes. Er öffnete den Mund, doch Vegeta kam ihm zu vor: „Meinst du nicht auch, dass es an der Zeit ist, es unseren Frauen zu sagen?“ Sie sahen sich stumm an. „Und dann?“ fragte Son Goku, „willst du Bulma verlassen? Wir haben beide Kinder, Vegeta. Wir können sie doch nicht einfach hinter uns lassen.“ „Das habe ich auch nicht gesagt, Kakarott. Ich will dieses Versteckspiel nicht mehr, verstehst du das?“ Son Goku lächelte seinen Prinzen traurig an. „Ja, mir geht es auch so. Aber bist du bereit diesen Schritt zu gehen?“ Damals hatte Vegeta sich gefragt, ob er das war. Er war sich so sicher, dass wenn er es könnte, Son Goku es auch könnte. Wie sehr der Schwarzhaarige sich da getäuscht hatte. –hätte er gewusst, dass es so kommen würde, er hätte dieses Gespräch nie auf den Tisch gebracht. Doch nun war es nicht mehr zu ändern. Son Goku hatte ihm versprochen darüber nach zu denken, wie es weiter gehen sollte. Vegeta tat dies auch und kam zu dem Entschluss, dass er Bulma verlassen würde, wenn der Andere Chichi auch verlassen würde. Klar, es würde den Frauen das Herz brechen, das hatten sie nicht verdient. Vegetas Magen krampfte sich bei den Gedanken an Bulma zusammen und sein Herz durchfuhr ein schmerzhafter Stich. Zwei Wochen waren seit dem letzen Treffen der beiden Kämpfer vergangen Vegeta war aufgeregt, denn nun würden sie entscheiden, wie es weiter gehen sollte. Als Son Goku vor ihm landete sah der Prinz den Größeren erwartungsvoll in die tiefschwarzen Augen. Ein paar Minuten standen sie sich einfach nur schweigend gegenüber. Son Goku machte den Anfang: „Vegeta, ich habe lange nachgedacht. Auch wenn mir der Entschluss schwer viel,“ Vegetas Herz hämmerte ihm heftig gegen den Brustkorb, als ob es heraus springen könnte. „Ich werde Chichi verlassen, wenn du Bulma Verlässt.“ Der Kleinere starrte den Anderen ein paar Augenblicke sprachlos an, er musste die eben gesagten Worte erst richtig verdauen. Dann bildete sich ein erfreutes Lächeln auf den Lippen des Kleineren, das von Son Goku erwidert wurde. „In Ordnung, ich werde es Bulma morgen sagen. Und du redest mit Chichi. Wir treffen uns morgen um die selbe Zeit wieder hier.“ Son Goku nickte, Ein leidenschaftlicher Kuss, in dem all ihre Liebe für einander lag, bevor sie sich trennten. Nicht wissend, dass dies der letzte Kuss sein sollte den die beiden Saiyajin teilen würden. Bei der Erinnerung an diesen Kuss fahren Vegetas Fingerspitzen automatisch vorsichtig über seine Lippen. Wenn er die Augen schließt, dann kann er die wundervollen Lippen des Jüngeren immer noch auf seinen spüren. Er nimmt wieder einen großen Schluck von seinem Whisky, mit dem Ziel, diesen unsagbaren Schmerz in ihm endlich zu betäuben. Am nächsten Tag hatte Vegeta, wie versprochen, das wohl schwerste Gespräch in seinem Leben mit Bulma geführt. Es hatte ihm fast das Herz gebrochen, als er die Worte ausgesprochen hatte. Doch gegen seiner Erwartung flippte Bulma nicht aus. Sie hatte geweint, verständlich. Doch sie hatte es sich fast gedacht, dass Vegeta eine andere hätte. Dass es jedoch ihr langjähriger bester Freund war, noch dazu ein Mann, sie wusste nicht was sie davon halten sollte. „Ich…darf ich Trunks denn noch besuchen kommen?“ Vegeta brachte die Worte kaum heraus, doch er wollte wenigstens ab und zu seinen Sohn noch sehen dürfen. Bulma sah ihn ernst an, aber ein kleines, wenn auch trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen: „Natürlich, wir sind schließlich immer noch eine Familie. Aber ich brauche Zeit Vegeta. Zeit um das alles zu verdauen. Aber deswegen sollte unser Sohn nicht ohne seinen Vater aufwachsen.“ Vegeta lächelte sie dankbar an. Auch wenn Bulma zutiefst verletzt war, sie trennten sich im Guten. Wie es wohl bei Son Goku laufen würde? Chichi wäre mit Sicherheit nicht so ruhig. Ein paar Stunden später traf Vegeta an dem ausgemachten Punkt ein, der Jüngere war schon da, er sah nicht so glücklich aus. Während des ganzen Flugs hatte der Prinz ein ungutes Gefühl in der Magengegend, das er mit aller Macht ignorierte. Doch nun, wo Son Goku ihn so unglaublich traurig anblickte, verstärkte sich dieses Gefühl umso mehr. Vegeta schluckte hart, wollte nicht glauben, was der Blick des Größeren ihm sagen wollte. Son Goku biss nervös auf seiner Unterlippe herum, suchte nach den passenden Worten. Vegetas Blick, der so hoffnungsvoll und fragend war brach SonGoku fast das Herz. Wie sollte er dem Älteren nun erklären, was er seiner Frau nicht sagen konnte? Verzweiflung machte sich in dem großen Saiyajin breit. Son Goku schlos einmal kurz die Augen, atmete tief durch, um sich zu sammeln. Das Folgende würde alles andere als leicht werden. „Vegeta…ich,“ seine stimme war nicht mehr als ein Krächzen, er konnte dem Kleineren kaum in die Augen sehen, „ich konnte es nicht.“ Der Prinz starrte den Größeren einige Sekunden einfach nur an, er brauchte Zeit um die Worte zu verarbeiten. „Was konntest du nicht?“ nicht mehr als ein Flüstern. Son Goku schluckte den Kloß in seinem Hals runter, oder versuchte es zumindest. „Ich konnte es nicht. Ich konnte Chichi nicht die Wahrheit sagen. Es tut mir so Leid Vegeta!“ Die Augen des Jüngeren füllten sich allmählich mit Tränen, er konnte sehen, ja fast schon hören, wie das Herz des Kleineren in dessen Brust in tausend kleine Scherben zersplitterte. Vegeta presste seinen Lippen so sehr aufeinander, bis nur noch ein dünner weißer Strich zu sehen war. Nach einer gefühlten Ewigkeit drückender Stille würgte Son Goku heraus: „Nun sag doch was…“ Ein Damm brach in dem Prinzen, seine schwarzen Opale wurden mit Tränen überschwemmt, er schoss auf den Größeren zu und schlug blind auf ihn ein. Son Goku ließ ihn gewähren, war er doch Schuld an dem Schmerz des Älteren. Am liebsten hätte er Vegeta fest in seine Arme geschlossen, ihn getröstet und nie wieder los gelassen, doch das konnte er nicht. Er hatte alles zerstört was sie hatten, es war vorbei. Endgültig. Irgendwann hatte Vegeta von Son Goku abgelassen, ist weggeflogen, einfach nur geflogen. Immer wieder hatte er seine Aura explodieren lassen, seinen Wut und seinen Schmerz hinaus geschrieen. Als es dunkel wurde fand er sich in irgendeiner Stadt wieder. Ziellos wanderte er durch die Straßen, bis er vor dieser Kneipe stehen blieb. Und nun saß der Schwarzhaarige hier, ertrank seinen Schmerz und dachte an das Geschehene zurück. Er konnte den Anderen nicht einmal dafür hassen, irgendwo konnte er es verstehen. Doch sein Herz war gebrochen. Vegeta bestellt sich einen neuen Whisky. Irgendwie spendete die bitter schmeckende Flüssigkeit ihm Trost. Ich hoffe es hat euch gefallen, nächste Woche werde ich den zweiten Teil dieser Kurzgeschichte hoch laden :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)