Lost Friend von Roselin_Neko (Eine LBM Story) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Lost Friend „Seltsam... Es ist doch schon fast achtzehn Uhr, sollte ich nicht langsam mit meinen Freunden nach Hause fahren... War nicht irgendwas, dass der Zug um achtzehn Uhr krumm, fahren sollte?...“ Meine SMS hat noch keine Antwort. Allgemein kommen keine SMS-e oder Anrufe durch. „Ob sie mich vergessen haben... Nein! Das würden sie nie. Ich schau mal am besten nach, ob der Koffer noch bei der Abgabe ist. Wenn er noch da ist, sind Nami und Sanji auch noch da...“ Ich stehe auf und gehe aus dem Anime-Kino. Das ist gleich in der ersten großen Halle auf der Leipziger Buch Messe. „Die Menschen werden auch immer weniger...“ denke ich, während ich die Treppe runter zur Abgabegarderobe gehe. „Der Koffer... ist weg!“ „Mist, nein sie können mich doch nicht vergessen haben... NEIN“ Als ich nach draußen gehe, merkte ich, wie kalt es ist. Meine Jacke hat aber Luka, die vierte mit der wir hierher gekommen sind. ,,Ok, noch einmal versuchen anzurufen, kann nicht schaden...“ „Piep, piep...“ Das Klick Geräusch, des Telefons, in meinem Ohr lässt leichte Entspannung in mir aufkommen, meine Panik war bestimmt unbegründet. „Hallo, Nami wo bist du?“ „Ich bin am Bahnhof. RENN!!!“ Sie hat aufgelegt... „Scheiße, Scheiße, Scheiße...“ Ich renne in Richtung Bahnhof. Leider halte ich nach einer Weile an, da meine Umhängetasche verrutscht ist und mich deshalb beim Rennen behindert. Ich rücke sie wieder zurecht. Bevor ich mich wieder in Bewegung setzen kann, merkte ich „Ich habe keine Ahnung wo ich lang muss...“ Traurigkeit und Panik macht sich bei mir breit. „Ich darf jetzt nicht weinen, das bringt mir nichts. Dann sitze ich nur rum und weine!!“ Mein Atem wird schneller, um die Tränen zu unterdrücken. Meine Orientierung lässt mich im Stich - mal wieder. Ich lande an der Endhaltestelle einer Straßenbahn. Aber der Falschen ... Das beruhigt mich nicht, im Gegenteil. Ich atmete immer schneller und schaue mich verzweifelt um. Mein Atem ist ungleichmäßig, schnell und seine Aufgabe versagt langsam. Das merke ich daran, dass meine Umgebung langsam verschwimmt. Ein Falkenauge kommt vorbei und sagt: „Ein weinender Zorro, wie süß. War ich doch zu viel für dich... hahaha“ und geht davon... Meine Reaktion ist einfach. Da ich damit nichts anfangen kann, geschweige denn, dass es mir hilft, ignoriere ich ihn nur. Um ehrlich zu sein verschlimmert sich mein Zustand aber trotzdem, da ich anfange, mich hinein zu steigern. Leute schauen und gehen vorbei, als sei ich nur ein seltsamer Clown, bis jemand auf mich zu kommt und sagt: „Beruhig dich, was ist los?“ Durch das schnelle Atmen schmerzt mein Hals. Ich versuchte zu sprechen, doch dann kam das Schluchzen, das ich versucht hatte durch das schnelle Atmen zu unterdrücken. „Meine Freunde... am Bahnhof... mich vergessen... ich hier... die dort... und ich kenne den Weg nicht mehr...“ stocke ich, er hörte gut zu und antwortet dann bedacht: „Ok, ganz ruhig. Weist du noch, wie deine Freunde aussehen?“ Auf einen Schlag bin ich ernst und schaute ihn mit einem Blick an, der genau das aussagt, was ich auch sage: „Ja, ernsthaft jetzt?!?“ Mein Gegenüber nimmt die Hände hoch, als hätte ich ihm eine Waffe an den Kopf gehalten: „Ja man weiss ja nie - ist ja gut, dass du dich erinnerst“ verteidigte er sich freundlich lächelnd. Nach ein paar Sekunden wird er wieder ernst und fragt: „Hast du eine Fahrkarte?“ „Ja“, antworte ich knapp. Der braunhaarige Mann fängt an zu erklären: „Die Bahnen hier sind extra für uns, die auf die LBM gegangen sind oder wieder nach hause gehen. Diese Bahnen fahren vom Bahnhof hierher und wieder zurück.“ Er ging langsam in Richtung Bahn, drehte sich nach ein paar Schritten um und sagt lächelnd: „Komm mit, Stehplatz garantiert.“ Ich laufe ihm langsam hinterher. Durch seine gute Laune ist meine Verzweiflung gedämmt worden, aber immer noch vorhanden. Als ich nach ihm in die Straßenbahn eingestiegen bin, versuche ich mich, so wie er fest zu halten. Ich komme kaum an die Stange und höre schon von der Seite wie er fragt: „Kommst du ran?“ „Ja“ sagte ich schnell. Kaum ausgesprochen krallen sich meine Finger auch schon fest. Kurz darauf setzt sich die Bahn ruckartig in Bewegung. „Schreib deinen Freunden eine SMS, dass ihr euch am McDonalds trefft. Das ist ein allgemeiner Treffpunkt“ sagt er nach einer Weile der Stille. Nachdenklichkeit macht sich in meinem Gesicht breit „Aber dort gibt es doch gar keinen McDonalds“ argumentiere ich verwundert. „Doch, doch“ erwidert er „Ganz hinten rechts ist einer. Schreib ihnen einfach eine SMS, die wissen dann schon wo das ist“ Widerwillig krame ich mein Handy aus meiner Tasche und schreibe eine SMS, in der steht: “Hey wir treffen uns am McDonalds“ Ich drückte auf Senden mit dem Hintergedanken, dass die Nachricht sowieso nicht bei ihnen ankommen wird. Mein Blick fällt nach draußen und ich bemerke, dass dies die Haltestelle ist, die ich gesucht hatte. „Ich muss hier raus“ sagte ich schnell, als ich bemerke das die Straßenbahn langsamer wird. „Was?“ fragte mein Begleiter, weil er mich wohl nicht richtig verstanden hat. „Ich muss hier raus!“ wiederholte ich lauter und sicherer „Aber das ist die falsche Haltestelle“ versucht er zu erklären. „Ich muss hier raus, ich weiß das. Hier muss ich hin!“ Da ich merkte, dass es keinen Zweck hat, ihn zu überzeugen, springe ich aus der Bahn und laufe ein paar Schritte vor. „Aber das ist nicht der Bahnhof“ hörte ich ihn hinter mir rufen. Da ich mir hundert prozentig sicher bin, drehe ich mich glücklich und mit einem Lächeln um und rufe „Ich weiß aber, hier bin ich richtig“. Er gibt nach. „Ok, dann viel Glück“ lächelte er und winkt. Mit dieser Geste schließt sich die Tür und die Bahn fährt los. Die Haltestelle ist aufgebaut wie eine Brücke. Oben sind zwei Gleise, die senkrecht zu den zwei Gleisen unten verlaufen. Auf jeder Seite gibt es eine Treppe nach oben. Mit neuem Mut und neuer Hoffnung gehe ich die Treppe hoch. Oben angekommen sind zwar Menschen, aber nicht meine Freunde. Verwundert und irritiert rufe ich erneut Nami an. „Tuut, Tuut,... RENN!!! Wo bist du ?!?“ schallte es. „Ich bin da!!! Wo bist du ?!?...“ kein Ton kommt mehr von meinem Handy. Ein Schock fährt durch meinen Kopf, ich reisse meine Augen auf, nehme langsam mein Handy vom Ohr und starre es an. Der Bildschirm ist schwarz „nein, Nein, Nein, NEINNEINNEIN!!“ verzweifelt drückte ich den Einschaltknopf „Du darfst jetzt nicht leer sein!!!“ und schlug auf mein Handy, in der Hoffnung, dass das irgendetwas bewirken würde. „NICHT JETZT!!!“ Meine Nerven, die sowieso schon angeknackst sind, verlieren ziemlich schnell wieder den Halt. Ich bin wieder verzweifelt und am Hyperventilieren. Meine Hoffnung zerbricht wie ein Glas, das aus einem Meter Höhe heruntergefallen ist. Mit Tränen in den Augenwinkeln und schnellem Atem renne ich die Treppe herunter, um sie vielleicht doch noch zu entdecken. Unten angekommen suche ich mit meinem Blick überall, was mich dazu bringt mich mehrmals um die eigene Achse zu drehen. Das schnelle Atmen und mein verzweifeltes Gesicht macht jedem sichtbar, dass ich gerade nicht in der besten Verfassung bin. Die Passanten schauen verständnislos und gehen mit seltsamen Blicken an mir vorbei. Die Menschenmassen, die sich auf der anderen Seite der Schienen gesammelt haben, sind unübersichtlich und verschwimmen langsam. „Wo sind sie nur, das darf doch nicht wahr sein...“ ist mein einziger Gedanke, als ich versuche in den vielen Menschen meine Freunde zu finden. „Nicht so kurz vor dem Ziel, nein. Das darf doch nicht war sein!!“ murmele ich, während ich mit meinen Augen weiter verzweifelt suche. Meinen Platz verlasse ich aber dabei nicht. Plötzlich sehe ich Orange im Augenwinkel „Nami“ schießt mir durch den Kopf, als ich mich zur anderen Seite hinter den Schienen drehe und schaue. „Nami“ sagte ich leise als ich verwirkliche, dass ich sie gefunden habe. Genau jetzt fährt eine Straßenbahn zwischen Nami und mich, wodurch meine Sicht auf sie unterbrochen wird. Das weckt mich aus meiner Trance. „Nami“ sage ich lauter. „Ich muss rüber!“ denke ich, während ich zum Bahnübersteig renne. Minütlich fahren die Bahnen ein, weswegen ich warten muss bevor ich auf die andere Seite kann. Die Ungeduld, hinüber zu kommen ist groß und der Gedanke, dass ich meine Freunde gefunden habe, lässt mein Herz hüpfen. Als der Weg endlich frei ist, stürme ich auf die andere Seite. „NAMI“ rufe ich, als ich mir total sicher bin, dass sie es ist. Mit jedem Schritt den ich ihr näher komme, kommen meine Freudentränen. Nami sieht aus wie heute morgen, da sie sich wieder ihre gemütlichen und warmen Sachen angezogen hat - eine graue Jogginghose und ihre Rot-weiße High-School-Jacke mit ihren ganz normalen Chucks. Hätte sie ihre leuchtend orangefarbene Perücke nicht an gelassen, hätte ich sie nie wieder gefunden. Mit einem lauten „ZORRO“ kommt sie mir mit einem Lächeln zwei Schritte entgegen. Nachdem sie gesehen hat, dass ich ziemlich fertig bin und fast weine, verändert sich ihr Blick. Sie nimmt mich in den Arm mit einem besorgten, aber dennoch fröhlichem Blick, da ich es geschafft habe. „Alles ist gut“ fängt sie an mich zu beruhigen. „Du hast es geschafft“ Mein Schluchzen jedoch bleibt beständig. „Hörst du, du bist pünktlich.“ Nami nimmt die Hände von meinem Rücken weg und legte sie mir auf meine Backen, um meinen Kopf nach oben zu heben. „Sieh mich an.“ Mit Tränen in den Augen und Schluchzen schaue ich ihr in die Augen. „DU...BIST...PÜNKTLICH... Du hast es geschafft... alles ist gut... Wir sind stolz auf dich. Hörst du? Wir sind stolz auf dich. Du hast es geschafft, der Zug muss noch kommen.“ Als sie merkt, dass ich langsam aufhöre zu schluchzen, gehen Ihre Hände sachte runter auf meine Schultern.. Ich versuche wieder normal zu atmen. „Ok, gut, also die anderen warten oben. Wir müssen nur noch die Treppe hoch. Das schaffen wir.“ „Ok“ Antwortete ich leicht verunsichert. Dieser Satz kommt bei mir an, als hätte man ihn in einen Computer eingetippt. Ich drehe mich zur Treppe mit einem Gefühl wie wenn meine Augen mit jeder Minute schlechter würden. Auf der Treppe sind vereinzelt Schemen von Leuten, die nach oben oder unten gehen. Am oberen Ende kann ich nur eine dunklere Menge erkennen. Das müssen wohl ziemlich viele von der LBM sein. Da ich so schnell wie möglich nach oben kommen will, kommt es mir gar nicht in den Sinn um ein paar Leute herum zu gehen, die mir auf meinem Weg entgegen kommen. Sie sind für mich ohnehin nur wie eine schwarze Mauer erkennbar. In schnellen Schritten verringere ich die Distanz und erkenne kaum, das mir zwei schwarz angezogene Männer mit unsicheren Schritten entgegen schlappen. Sie laufen so dicht an den Armen angelehnt, es schien fast als wäre ihre Aufgabe keine Luft zwischen ihre Arme zu lassen. „ich muss hier durch“ sagte ich etwas angespannt während ich die Arme auseinander drückte. Ich freute mich als ich es schaffte hindurch zu kommen aber das hält nicht lange. Kaum scheine ich dieses Hindernis überwunden zu habe, finde ich mich in einem noch dichteren Knäuel an Menschen, in denen ich mich weiter mehrmals wegdrücken muss, um weiter voran zu kommen. „Wow... ganz langsam Kleine“ war das Einzige was ich noch von ihnen realisiere. Ich versuche mich zu beruhigen und rede mir daher ein, ich sei schon in Sicherheit. Meine Sicht ist inzwischen nur noch eine graue Fläche. Zum Glück kann ich noch unterscheiden wo oben und unten ist, sonst wäre ich völlig verloren. Ich versuche die Treppe weiter hoch zu gehen, was mir auch zwei Stufen lang gelingt. Dann bemerke ich irgendein seltsames Band oder ähnliches, am Ende meines Brustkorbes, welches mich zurück zieht. Nicht dass ich es gesehen habe, nein, ich spüre es. Ich komme nicht mal ansatzweise auf die Idee, meinen Kopf zu drehen da ich sowieso im Moment Nichts erkennen würde. Mit aller Kraft versuche ich, einfach so hoch zu kommen. Das bringt jedoch nicht besonders viel. Die zwei Schritte, die ich nach oben gehe, gehe auch wieder zurück. „Ich muss hoch“ fange ich an zu murmeln, als ich das dritte Mal versuchte nach oben zu gehen was scheiterte. „Lasst mich los... Ich muss da hoch“ „Nein, nein...“ Die Arme nach vorne gestreckt in der Hoffnung irgendetwas zu greifen versuchte ich es weiter. Ich fange an mich mit meinen Armen an Sachen weg zu drücken die nicht da waren und schrie schließlich :„LASST MICH LOS! ICH MUSS ZU MEINEN FREUNDEN!!!“ Als ich diese Worte endlich richtig losgeworden bin, reagierte Nami. Sie geht auf die Betrunkenen zu und fing an diese Anzuschreien „HEY! LASST SIE LOS IHR...“ Danach verstehe ich nichts mehr, jetzt bin ich nicht nur blind sondern höre auch schlecht. Kurze Zeit später, vielleicht zehn Sekunden, kommt auch eine andere Frau und fängt an, sie anzuschreien. Was sie jedoch sagt, verstehe ich ja natürlich nicht, weil meine Ohren schlecht geworden sind. „Wow, ist ja gut Mann“ höre ich jedoch, von den schwarz angezogenen Männern, gestochen scharf. Das Band um meinen Bauch löst sich mit Schwung und ich höre das Zusammenprallen von zwei Metallteilen, was mich vermuten lässt, dass es wohl ein Gürtel war, mit dem ich fest gehalten wurde. Mit der Freiheit, dem Erreichen der oberen Treppenstufen und der Anwesenheit von Nami, gelangt mein Seh- und Hörvermögen zurück. Nami umarmt mich erneut und beruhigt mich. „Alles gut, ganz ruhig.“ Ihrem Blick und Stimmlage nach zu urteilen, muss ich schrecklich aussehen. „Wir sind stolz auf dich.“ Ihre Stimme beruhigt mich mehr als das, was sie sagt, bemerkte ich, während mir auffällt das mein gesamter Körper zitterte. „Meine Beine... sind Wackelpudding“ ist das Einzige, das ich noch sagen kann. „OOOhh“ ertönt es von ihr, als hätte sie einen Babyhund gesehen, während sie mich umarmt. „Alles ist gut“ sagt sie wieder. Sanji und Luka begrüßen mich von oben. „Hey“ höre ich von Sanji, mit einem Blick und Ton, als würde er mit einem Kranken sprechen. Ich muss wirklich schlimm aussehen, denke ich bei mir. Die Bahn kommt und Freude machte sich in den Gesichtern der Anderen breit. „Siehst du, du hast es pünktlich geschafft.“ Mit diesen Worten nimmt sie meine Hand und wir steigen alle in den Zug ein. Mir geht es nicht besonders gut. Deswegen darf ich mich auf den Stufenabsatz setzen. Sanji will wissen, was passiert ist und Luka redet irgendetwas mit „Sorgen gemacht... fast geweint... Vater... übernachten...“ und so weiter. Nami will, dass ich etwas trinke und esse. Damit beginnt die Heimfahrt... Aber was bei ihnen passiert ist, ist ein anderes Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)