Zärtlich verführt oder eiskalt geplant von LadyJanette (Sesshomaru & Ayame, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 9: Entscheidungen ------------------------- 9. Kapitel - Entscheidungen In Musashi saß der Wolfsdämon Kouga auf dem Dach des Hauses, in dem Kagome wohnte. Von hier oben hatte er eine gute Aussicht und konnte beinahe das ganze Dorf einsehen. Zwar glaubte er nicht, dass seiner Freundin von einem der Bewohner des Ortes Gefahr drohte, doch er wollte auf alles vorbereitet sein. Nun beugte er sich ein wenig nach vorn, zog seine Knie an und stützte sein Kinn auf seine Fäuste. Aus dem Inneren hörte er das Baby, die beruhigenden Worte der Miko und schmatzende Laute, was ihm sagte, das Kind wurde gerade gestillt. Der Wolf seufzte und war nur wenig zufrieden. Nächtelang musste er andere Dinge mit anhören, denn Kagome weinte oft. Sie trauerte um ihren Gefährten, von dem sie nicht einmal ein Grab besaß. Er konnte der Freundin zwar Beistand leisten, aber ihren Schmerz mochte er nicht nehmen. Ganz am Anfang rutschte ihm eine dumme Bemerkung heraus, das sie ohne den Pinscher besser dran war. Danach hatte sie ihn angeschrien und ihm eine Rede gehalten, die ihn nächtelang beschäftigte. War er wirklich genauso unsensibel wie Inuyasha, total von sich eingenommen wie Sesshomaru? Dämonen besaßen nun nicht so viel Feingefühl wie Menschen. Am Ende zeigte er sich gleichgültig und seit dem saß er nur noch hier oben auf dem Dach oder schweifte in der näheren Umgebung umher. Er strengte jetzt sein Gehör an, doch es blieb still. Keine Gefahr drohte derzeitig den Bewohnern. Danach schweiften Kougas Gedanken ab, in seine Vergangenheit. Die Miko hatte ihn am Anfang fasziniert und bald schon musste er feststellen, wem sie wirklich zugetan war. Er hatte die Beziehung immer skeptisch betrachtet, vor allem weil Inuyasha so oft zu Kikyou verschwand. Dennoch akzeptierte er Kagomes Gefühle und ging zurück zu seinem Rudel. Später drängten ihn einige der älteren Wölfe, ein Bündnis mit dem nördlichen Rudel einzugehen, und Ayame als Partnerin zu wählen. Da es auch sein altes Versprechen gab, stimmte er letztendlich zu. Die Vermählung wurde dann aus Gründen verschoben, an die sich Kouga im Moment nicht erinnerte. Tatsache, er reiste nach Süden, traf Itsuko und von da an änderte sich alles. Obwohl er sich Ayame verpflichtet fühlte, musste er doch ständig an ihre Cousine denken. Um so näher der Tag seiner Vermählung kam, um so mehr Zweifel überfielen ihn. Die plötzliche Nachricht von Inuyashas Tod traf ein und gab ihm einen überraschenden Aufschub. Der Wolf nutzte die Gelegenheit und reiste nach Musashi. Einer seiner Gründe, weil er sich ernsthafte Sorgen um Kagome machte und weil er die Zeit brauchte, um selbst zu entscheiden, was er als Nächstes tun wollte. Leider fasste Ayame das Ganze als Lösung der Verlobung auf und rannte selbst davon. Kouga geriet bereits in große Versuchung die rothaarige Wölfin zu suchen, dann erhielt er eine Nachricht vom Lord des Westens mit der Bitte Kagome zu behüten, falls jemand plante, ihr Kind zu ermorden. Sein eigenes Versprechen, der Heilerin zu helfen, falls den halben Hund etwas zustößt, war ebenfalls ein Grund. Nun befand sich Kouga in einer echten Zwickmühle, wollte aber die junge Mutter nicht damit belasten. Ihr ging es schon mies genug. Kagomes Stimme lenkte ihn nun von seinen Gedanken ab und er lauschte, wie sie ihrem kleinen Sohn von den gemeinsamen Abenteuern berichtete. Die Miko betrachtete ihr Kind, strich ihm über den dunkelgrauen Flaum auf den Kopf und küsste sanft seine Stirn. Seine kleine Hand hielt einen ihrer Finger und er schaute sie mit großen Augen an. Noch waren sie blau, wie bei allen Neugeborenen. Doch sie hoffte, dass sie sich bald golden verfärbten. Das wünschte sich Kagome, damit sie ihren geliebten Gefährten in ihrem Kind wiedererkennen konnte. Denn sonst besaß er eher menschliche Eigenschaften, obwohl er noch über dämonisches Blut verfügte. Während sie das Baby so betrachtete, dachte sie erneut daran, dass er immer noch keinen Namen besaß. Einer Tradition zu Folge musste der Vater den Namen vergeben oder dessen nächster Verwandter, in diesem Fall Sesshomaru. Deshalb reiste der kleine Flohdämon Myouga zum westlichen Schloss, um von der Geburt des Kindes zu berichten und weitere Instruktionen zu holen. Bis jetzt blieb eine Antwort von dem westlichen Lord aus. Ein kratzendes Geräusch ließ die junge Mutter nach oben schauen und ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. Der einzige Lichtblick in diesen düsteren Tagen war die Anwesenheit ihrer Freunde. Sie gaben ihr alle Halt und das Kouga ihretwegen gekommen war, fand sie großartig. Sie hatte dennoch den Verdacht, der Wolf verschwieg eine wichtige Angelegenheit, denn er wirkte oft sehr nachdenklich. Wenn sie ihn darauf ansprechen wollte, wehrte er ständig ab. "Bist du immer noch wach?", fragte vom Rand des Raumes her eine kindliche Stimme. Die Schwarzhaarige drehte sich in die Richtung und erwiderte: "Klein Inu verspürte Hunger. Jetzt lege ich mich nieder Shippo." Daraufhin kam der junge Fuchsdämon näher, setzte sich neben die Feuerstelle und schürte die Flamme, legte gleichzeitig Holz nach. "Ich passe auf ihn auf, solange du dich ausruhst." Kagome legte ihr Kind in die Arme von Shippo und ging dann zu ihrem Lager. Sie wusste, dass ihr Baby in guten Händen war, was sie nun auch aussprach: "Sicher wärst du ein guter großer Bruder." Dem Fuchs lag etwas auf der Zunge, er schluckte es hinunter und schwieg nur. Stattdessen widmete er sich dem Jungen und hoffte das Kagome einen ruhigen erholsamen Schlaf fand. Sie brauchte ihre Kraft und musste sich ausruhen. Shippo seufzte, was würde er jetzt dafür gegeben, wenn der Hanyou jetzt hereinkam, ihm grundlos eine Kopfnuss gab und sich mit ihm stritt. Diese sinnlosen Zänkereien vermisste er. Obwohl Inuyashas Verhalten ihn immer nervte, wäre er jetzt zufrieden, wenn dieser jetzt hier wäre. Damit würde auch die ältere Freundin aufhören zu weinen. In diesem Moment sah er, das Kind war endlich eingeschlafen, deshalb stand der Fuchs auf und legte es in seine Schlafstatt. Am darauffolgenden Tag gegen Mittag hatte Kouga wieder seinen Platz auf dem Dach eingenommen und beobachtete alles. Nach einer Weile merkte er, wie sich drei Dämonen näherten und noch ein Wesen. Der Geruch, welchen er in die Nase bekam, verwirrte ihn. Hund und Wolf? Unmöglich das sie gemeinsam reisten. Ob die einen, die anderen verfolgten? Am besten er ging dem auf den Grund. Kouga sprang vom Dach und landete fast auf dem kleinen Fuchs. Shippo fiel nämlich die Annäherung der Fremden ebenso auf und er hatte deswegen die Hütte verlassen. Nur wenig später erreichten die beiden Dämonen die Wiese, die in einiger Entfernung vor dem Ort lag. Kagome war den beiden gefolgt, weil sie selbst besorgt war. Dann tauchte Sesshomaru auf, verließ den Wald und blieb stehen. Hinter ihm kamen Ayame und Itsuko unter den Bäumen hervor und alle trafen sich. Kouga erstaunte es seine Verlobte und ihre Cousine zusehen. Er warf einen Blick auf die braunhaarige Dämonin, doch diese ließ sich nichts anmerken. Der Lord der westlichen Ländereien begann sofort: "Gab es Angriffe?" Der Wolf schüttelte den Kopf und ihm lag eine arrogante Entgegnung auf der Zunge. Doch stattdessen schmälerte er nur seine Augen und wich einen Schritt zurück, denn Ayame glich gerade einem Gewittersturm, der kurz vor dem Ausbruch stand. Ihre grünen Augen funkelten wie kleine Blitze. Die Rothaarige öffnete bereits ihren Mund, als Sesshomaru leise warnte: "Halt dich zurück, Gefährtin!" Damit erreichte er jedoch nur das Gegenteil. Sie stemmte ihre Fäuste in ihre Hüften und erwiderte: "Noch bin ich nicht deine Gefährtin." Der Wolf mit den blauen Augen zeigte seine Überraschung nicht, ihm entfuhr es spontan und dabei vergaß er, wen er vor sich hatte: "Flohfänger merke dir eins, Ayame ist meine Verlobte." "War ich einmal, Kouga", widersprach, die Rothaarige. "Diese Privileg mich als deine zukünftige Gefährtin zu betrachten, hast du verloren, als du, zu der Miko des Pinschers, geeilt bist. Was suchst du eigentlich hier bei den Menschen?" Kouga baute sich vor der Jüngeren auf, sah sie an und fuhr sie wütend an: "Das gibt dir noch lange nicht das Recht dich in die Arme des stinkenden Köter ..." "Kouga", mischte sich Kagome ein. Sie befürchtete, wenn der Wolf noch öfters den Lord des Westens beleidigte, würde dieser nicht länger ruhig dabei stehen. Ihr Einwand zeigte Wirkung und es herrschte einen Moment Stille. Diese nutzte der Silberweißhaarige und nickte der rothaarigen Wölfin zu. Ayame holte Luft und erklärte dann: "Da dir Kagome wichtiger war, habe ich mit Einverständnis des Rudels und unter der Bedingung, dass ich einen anderen Gemahl finde, meine Verlobung mit dir gelöst. Damit bist du frei und kannst mit Inuyashas Witwe den Bund eingehen. Immerhin hast du sie vor Jahren schon zu deiner Gefährtin erklärt." Lange schwieg Kouga und sah dann kurz zu Itsuko, die mit dem Rücken zu der kleinen Gruppe stand und mit ihren Haaren spielte. In diesem Moment ähnelte sie ihrer älteren Cousine sehr. Doch es gab einen anderen Grund, weshalb er sich zu Itsuko hingezogen fühlte. Ihr fehlte das aufbrausende Temperament. Sie war eher ein ruhiger Pol und glättete die Wogen allein mit ihrer Anwesenheit. Innerlich seufzte Kouga und fragte sich, wie er seiner ehemaligen Verlobten sagen konnte, was er empfand. Er schmälerte seine Augen, blickte zu Sesshomaru und dachte weiter nach. Hatte Ayame ihm nicht gerade einen Ausweg geboten? Damit wäre eines seiner Probleme gelöst. Doch weshalb ausgerechnet dieser Köter. Im Anschluss wusste er die Antwort. Aufgrund ihrer Stellung konnte sich die Rothaarige nicht unter ihrem Stand vermählen. Stärke zählte bei den Wölfen schon immer. Nur wenige Dämonen kamen deshalb infrage. Er setzte nun zum Sprechen an, als ihm ein anderes Wesen zuvorkam. Als jemand sprach, war nicht er es, sondern die Heilerin. "Hört auf, bitte!", mischte sie sich ein und stellte sich zwischen die beiden Wölfe. An Ayame direkt gewandt sagte sie dann: "Ich werde nicht Kougas Gefährtin." Kagome hielt ihre Sohn ganz fest. Während ihr die Tränen über die Wangen liefen, erklärte sie: "Ich bleibe nicht hier, wo ich ständig an Inuyasha erinnert werde, sondern gehe in meine Zeit, zu meiner Familie zurück. Dort kann ich meinem Sohn ein besseres Leben ermöglichen und ihm Sicherheit geben." Da niemand etwas erwiderte, blickte sie nun zu Sesshomaru und bat ihn: "Ich würde mir wünschen, wenn du in 500 Jahren noch lebst, dass du meinem Kind ein Onkel sein kannst." Leicht drehte der Lord des westlichen Reiches seinen Kopf und sah zu den Bäumen hinüber. "Inuyasha", mehr sagte er nicht. Aus dem Dunkeln des Waldes erklang eine Stimme: "Ich habe genug gehört." Im nächsten Moment tauchte der Hanyou auf. Er sah erschöpft und mitgenommen aus, aber sehr lebendig. Dann stand dieser bereits seiner Gefährtin gegenüber und nahm sie in die Arme. Vorsichtig befreite sich die junge Mutter und sagte laut: "Mach Platz." Sobald ihr Gefährte zu Boden sauste, wiederholte sie ihre Worte noch einmal. Anstatt zu protestieren, murmelte der Silberweißhaarige: "Das habe ich wohl verdient." Er rappelte sich wieder auf und sagte missmutig, da die Heilerin bereits erneut den Mund öffnete: "Warte! Ich kann nichts dafür. Sesshomaru hat mich im Schloss festgehalten, weil er um mein Leben fürchtet. Deshalb sollte auch Kouga auf dich aufpassen." In Ayames Augen glimmte plötzlich Verständnis auf. Sie wandte sich zu ihrem ehemaligen Verlobten, als sie eine Entdeckung machte. Der Schwarzhaarige mit den blauen Augen blickte Itsuko an, mit einem Ausdruck, den sie nie vorher an ihm gesehen hatte. Doch sie kannte diese Sehnsucht und somit wurde ihre Vermutung bestätigt. In diesem Moment traf sie ihre eigene Entscheidung und dann fand sie gleichzeitig eine Lösung für das gesamte Rudel. 10. Kapitel - Ayames Wahl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)