To get back to normal von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Prolog 2: Miles -------------------------- ____________________________________________________________________________________________________________________________ …Jedoch geben manche ihre Suche auch auf, weil sie glauben, den Richtigen schon längst gefunden zu haben. Wenn dieser Mensch jedoch nie der Eine war, dann ist der Verlust umso schmerzhafter. Dann gibt der Mensch, der den Verlust erlitten hat, sich auf…er zweifelt…verflucht das Schicksal… Er beendete seine Suche nach dem Einen… Um anderen nicht mehr zu schaden… _______________________________________________________________vor_1½_Jahren_______________________________________________________________ Ich trat in den großen Versammlungssaal des großen Gebäudes, welches ich meinen Arbeitsplatz nennen darf, wie es von mir verlangt worden war und sah mich überrascht um. Was sollte ich hier und warum waren hier alle versammelt mir denen ich etwas zu tun hatte. Alle an denen mir etwas lag. Meine Schwester Franziska, die beiden Marshall Brüder und meine Chefin Ms. Lana Skye, welche hier in der Staatsanwaltschaft zu sowas wie einer neuen Familie für mich geworden sind. Dann waren da noch Agent Shi-Long Lang von Interpol mit dem ich schon einige Male zusammen gearbeitet habe und den ich so etwas wie einen Freund nennen könnte, Kay Faraday, welche mir eine sehr gute Assistentin ist und Raymond “Ray“ Shields, welcher mir in meinen schwersten Zeiten beigestanden hat und so etwas wie ein älterer Bruder für mich geworden ist. Und dann war da noch er…mein tollpatschiger, naiver, viel zu leicht beinflussbarer Freund, Detectiv Dick Gumshoe. Und obwohl er sich meistens nur in Schwierigkeiten brachte konnte ich nicht anders als ihn zu lieben. Zwar bin ich kein Mensch der das so offen zeigt, aber er wusste es genau. Er kam auf mich zu und lächelte breit, wie so ziemlich immer. “Was soll das hier?“, fragte ich ruhig. Der komplette Raum war festlich geschmückt und irgendwo konnte ich mir ja denken was hier los war und das konnte nur auf seinen und Rays Mist gewachsen sein. “Wir wollten dein Comeback als Staatsanwalt feiern, da das wirklich etwas zum Feiern ist.“, erklärte er mir fröhlich und schloss mich in seine großen, starken Arme. Auch wenn ich es wahrscheinlich nie offen zugeben würde, aber irgendwo war es wirklich etwas zum Feiern, da ich heute meine erste Verhandlung seit einem Jahr hatte nachdem ich gezwungen war eine Pause zu machen, aufgrund eines etwas… anderen Falls. Doch jetzt war alles wieder in Ordnung und ich konnte da weiter machen, wo ich vor einem Jahr aufgehört hatte, als erfolgreicher Staatsanwalt. Seufzend schüttelte ich den Kopf und wollte gerade Einspruch erheben, als mir Ms. Syke gar nicht erst die Chance dazu ließ. “Genieße es einfach. Du hast es dir wirklich verdient.“, sagte sie sanft und lächelte mir zu, was ich nur knapp erkennen konnte, als ich über Dicks Schulter spähte. Also ließ ich es einfach über mich ergehen, ich hatte sowieso keine andere Wahl. Nachdem ich ein dreiviertel Jahr um Krankenhaus und ein viertel Jahr in der Reha verbracht hatte, wollten mich alle so gut es ging wieder zum Lachen bringen, doch mehr als ein Schmunzeln bekamen sie nicht von mir. Ich war noch nie jemand der gern Gefühle zeigt auch, wenn Ray dann immer widerspricht und einwirft, dass ich als Kind sehr lebhaft war. Zumindest vor dem Tod meines Vaters. Seitdem er nicht mehr da ist, zeige ich weniger Gefühle als vorher, lasse kaum Menschen an mich heran und will nicht, dass denen, die mir wichtig sind noch einmal etwas zustößt, Der Erste der wieder ein wenig meines alten Ichs aus mir rausgekitzelt hatte war Dick. Bis heute kann ich mir nicht erklären wie er das geschafft hatte, aber irgendwie hatte er es geschafft hinter die Mauer zu gelangen die ich um mich herum aufgebaut hatte. Als zweites kam Ray, obwohl ich zuerst Angst hatte noch mehr Menschen an mich heran zu lassen, hat er mein vollstes Vertrauen gewonnen. Danach haben sich dann auch langsam aber sicher andere Menschen in mein Herz schleichen können und eben jene wenige, die mir wichtig sind, waren heute Abend hier und feierten, dass ich mein Comeback gleich erfolgreich gestartet hatte. Während die Zeit immer schneller vorbei zu gehen schien und alle ihren Spaß hatten, glitten meine Gedanken immer wieder zu diesem Fall vor einem Jahr. Was genau passiert war wusste ich nicht mehr, und genau jenes war es was mir zu schaffen machte. Mein Gedächtnis war an manchen Stellen immer noch lückenhaft, jedoch wenn ich an diesen Fall zurück denken will, mich erinnern will was passiert war, kommt nichts. So gut wie alle Fragmente meines Gedächtnisses habe ich wieder herstellen können, mit viel Hilfe, aber es hat geklappt, sodass ich mich an viele Aspekte meines Lebens wieder komplett erinnern kann, doch manche sind lückenhaft und ich weiß einfach nicht wie ich sie wieder herstellen kann. Besonders aber dieser Fall. Worum es genau ging wollte mir niemand sagen, es war ein Mordfall so viel wusste ich und dass ich während der Ermittlungen von einem Angehörigem des Angeklagten fast umgebracht wurde, weswegen ich solange im Krankenhaus lag und wodurch ich auch meine Erinnerungen verloren hatte. Und dann war da noch diese eine andere Sache. Alle meinen Kindheitserinnerungen sind wieder vollständig klar, nur die vom Ende der dritten Klasse und Anfang der vierten Klasse, waren komplett verschwommen. Ich schrak leicht aus meinen Gedanken, als ich spürte wie sich ein Arm sanft um meine Schultern legte. Leicht sah ich zur Seite und bemerkte wie Dick mich sanft anlächelte. “Du machst dir viel zu viele Sorgen, sobald die Zeit da ist, werden die Erinnerungen schon zurückkommen“, sagte er sanft und drückte meine Schulter leicht. Seufzend beschloss ich mich ein wenig gehen zu lassen und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter, schmiegte mich ein wenig gegen seinen großen, starken Körper. “Ich weiß, wahrscheinlich, aber nur vielleicht, hast du ja auch Recht, aber es ist halt komisch, dass gerade diese Erinnerungen weg bleiben.“, erklärte ich leise. Gerade als ich begann mich komplett zu entspannen, fing der Boden an, gefährlich stark zu wackeln. Ein Erdbeben… Sofort versteifte sich mein ganzer Körper und ich wurde panisch. Alles um mich herum verschwamm, doch ich versuchte mich zu beruhigen. Versuchte mich an dem zu orientieren war um mich herum war, versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren, doch das Beben wurde stärker und mir wurde schwindlig und schlecht und alles begann sich zu drehen, bis ich letztendlich das Bewusstsein verlor… ____________________________________________________________Ein_halbes_Jahr_später___________________________________________________________ Tik…Tak…Tik…Tak… Die einzigen beiden Geräusche, die ich hörte waren diese. Wie lange schon, dass wusste ich nicht mehr. Nach zwei Tagen hatte ich aufgehört zu zählen. Ich saß allein hier in diesem kleinen Raum, saß auf dem Boden, den Blick gesenkt. Ab und zu kam jemand rein, um mir etwas zu essen zu bringen und mich zu füttern, denn allein konnte ich nicht essen. Immerhin steckte ich in einer Zwangsjacke. Ich redete mit niemandem und nahm auch kaum essen an, egal wie sehr sie mich zwangen zu essen. Ich will endlich sterben. Es ist nicht fair, dass sie alle ihr Leben lassen mussten, nur ich nicht. Hätten mich diese Sanitäter nicht gerettet, dann wäre ich jetzt auch tot. Dann wäre ich bei ihnen und nicht hier… Als ich im Krankenhaus erwacht bin, da konnte ich mich nur noch daran erinnern, dass es ein Erdbeben gab, konnte mich wage an Blut erinnern. Als sie mir jedoch erzählt hatten, dass es so schlimm war, dass das Gebäude eingestürzt war, da kam alles wieder hoch. Fast alle die sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude aufgehalten haben seien tot, ich sei einer der wenigen Glücklichen, die überlebt hatten. Aber ich war vorher schon einmal aufgewacht gewesen. Mit schmerzendem Körper hatte ich da Desaster gesehen, welches um mich herum war. Alle die mir am Herzen lagen war tot und noch viele mehr. Ich lag mitten in dem Blutbad von zerschmetterten und zerquetschten Körpern. Überall war Blut, und neben mir lag er…meine Stütze, mein naiver Vollidiot…meine Liebe…die Hälfte seines Körpers und einem großen Stein begraben, Blut um ihn herum… Das ist einfach nicht fair. Warum konnte ich nicht einfach sterben? Warum müssen immer alle Menschen um mich herum mich verlassen? Liegt es vielleicht an mir? Sind alle Menschen die mir zu Nähe kommen dazu verdammt viel zu früh zu sterben und mich zu verlassen? Ich schloss meine Augen und gab mich der Dunkelheit hin, wie schon die ganze Zeit. Wenn ich mich nur lange genug gegen das Essen und Trinken wehre, dass lassen sie mich vielleicht sterben. Dann kann ich endlich gehen. Erst hatte ich versucht mein normales Leben wieder auf zu nehmen. Mit dem Verlust selbst um zu gehen und einfach still zu trauern, wenn ich allein war. Das war schwerer gewesen, als ich es mir gedacht hatte. Natürlich hatte sich schnell ein Ersatzgebäude für die noch vorhandenen Staatsanwälte gefunden und ein neuer Chef Staatsanwalt war auch schnell da gewesen, also hatte der Arbeit nichts im Wege gestanden. Jedoch dann war es passiert. Ich war gerade in der Nähe, als eine Leiche gefunden wurde und wurde sofort zu Rate gezogen, um mir den Tatort an zu sehen. Als ich den Toten dann jedoch sah, da war es vorbei. Überall dieses Blut…dieser unerträgliche Gestank des Todes war es was mich verrückt machte. Ich weiß noch, dass ich angefangen hatte zu schreien, aber auch zu lachen, wie ein Verrückter, als ich den Toten sah. Ich hatte geweint und um mich geschlagen, alles hatte die Erinnerungen an jenen Tag wieder hervorgerufen und ich konnte nicht mehr anders, als zu lachen und zu schreien. Es hatte mich gebrochen und seitdem habe ich nur noch Blut gesehen. Habe nur noch Tote gesehen und konnte nicht anders, als zu denken, dass es meine Schuld ist, dass sie tot sind…es ist meine Schuld… Selbst wenn ich jetzt jemanden sehe ist er blutüberströmt, nicht mehr lebensfähig…tot. Und sobald ich jemanden so sehe muss ich wieder lachen…und schreien. Ich kann es einfach nicht unterdrücken, aber deswegen bin ich hier… Ich merkte wie Licht in den dunklen Raum strömte und öffnete die Augen. War es schon wieder Zeit etwas zu essen? War es schon wieder Zeit, dass ich einen Menschen sehen muss. Langsam hob ich meinen Kopf und sah zu der Tür, durch die ein Mann kam, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Doch etwas an ihm war komisch. Er hatte schwarze Haare, eine komische Frisur und einen weißen Kittel an…so wie ein Arzt und alle Psychiater hier, darunter trug er etwas Blaues, ich konnte jedoch nicht genau ausmachen was. Doch da war kein Blut. Selbst als er näher auf mich zutrat tauchte es nicht auf. Er sah aus wie ein normaler, lebendiger Mensch. Vorsichtig versuchte ich einen Blick auf einen der Pfleger zu erhaschen, die ein reingelassen haben mussten, doch er ließ mich nicht, nahm mir alle meine Sicht und hockte sich direkt vor mich. Mit leerem Blick sah ich ihn an. Was wollte er hier? War er vielleicht hier um mir meinen Wunsch zu erfüllen? Nein, das durften diese Ärzte nicht…sie durften Menschen nicht das Leben rauben. Er lächelte sanft…warum lächelte er? Wusste er nicht, dass ich verrückt bin? “Mein Name ist Phoenix Wright. Ich bin dein neuer Therapeut. Du wirst in eine neue Klinik verlegt, wo wir uns dann öfter sehen werden. Alles wird wieder gut.“. sagte er ruhig. Er sprach langsam und lächelte mich die ganze Zeit über sanft an. Alles wird gut? Eine neue Klinik? Ich versuchte meine Arme zu bewegen, als mir wieder auffiel, dass es ja nicht ging. Ich hatte es vergessen… Er sah auf die Zwangsjacke und sein Blick wurde ernst. “Und dieses Ding wirst du natürlich auch los.“, fügte er hinzu und kam mir ein wenig näher. Ich bekam leicht Angst und wollte zurück rücken, doch hinter mir war die Wand. Doch ich brauchte keine Angst haben, denn er machte die Gurte, die hinten an der Zwangsjacke waren los, sodass meine Arme wieder frei waren. Dann stand er auf und nickte mir zu. “Morgen wirst du dein neues Zuhause kennen lernen, davor komme ich noch einmal wieder.“, erklärte er und ging raus. Er sagte alles würde gut werden… warum kann ich nicht anders als ihm zu glauben? … War ich…vielleicht doch nicht allein…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)