Sturm des Schicksals von Phantomdragon (ONE PIECE - Alternative Erzählung) ================================================================================ Kapitel 4: Vorkommnisse ----------------------- Seit Tibor's und Sandor's wundersamer Genesung war inzwischen eine Woche vergangen. Und auf der Moby Dick war wieder eine gewisse Routine eingekehrt. Die beiden waren von ihren Kameraden wieder herzlich aufgenommen worden. Der Kleine hatte jedoch sein Versteck zwischen den Schiffsplanken nicht einmal verlassen. Jane hatte es sehr lange mit gutem Zureden versucht, aber am Ende hatte es nichts genutzt. Dementsprechend niedergeschlagen war auch ihre Stimmung. Sie plante ihre Arbeitsabläufe an Bord inzwischen so, dass sie mindestens vier bis fünf mal am Tag an dem Spalt vorbeikam. Sie stellte auch kleine Imbisse und Wasserflaschen vor den Spalt, damit sich der Kleine versorgen konnte, obwohl WITHEBEARD das nicht erlaubt hatte. Aber das was sie am morgen dort abgestellt hatte, konnte sie am Abend wieder unberührt wegtragen. Einige Crewmitglieder hatten schon den Verdacht geäußert, dass der Kleine vielleicht schon tot sei. Eine Aussage die sie aber niemals in Gegenwart von Jane, Tibor oder Sandor zu wiederholen gewagt hätte. Marco selbst war sich auch nicht sicher ob der Kleine noch am Leben war, aber WITHEBEARD hatte es ihm bestätigt. Seine Präsenz war zwar sehr schwach, aber noch eindeutig da. Marco war in den vergangen Tagen auch ein paarmal am Eingang des Versteckes vorbeigekommen, und hatte einige Versuche unternommen den Kleinen raus zu locken. Aber auch ihm war kein Erfolg beschert gewesen. Am schlimmsten war die Situation jedoch für Doc. Jedes Mal wenn ihn Jane ansah, konnte man die Dolche in ihren Augen richtig gehend fühlen, und man vermied tunlichst zwischen den beiden zu stehen. Es war nichts neues das Doc's Temperament eine unangenehme Situation ausgelöst hatte, und das Jane auf ihn dafür wütend war. Aber im Normalfall beruhigte sich die Situation zwischen den beiden wieder innerhalb von 24 Stunden. Doc's Ego war nämlich so gewaltig wie die GRAND LINE selbst. In seinem Weltbild war es eine Unmöglichkeit, dass er einen Fehler gemacht haben könnte. Wenn etwas an dem der beteiligt gewesen war schief ging, dann war es meistens die Schuld der anderen, oder eine Verkettung unvorhergesehener Ereignisse, oder das eingreifen der Götter. Aber niemals könnte er Schuld sein. Als Jane Doc kennengelernt hatte, hatte sie sich oft tagelang mit ihm über seine Einstellung in diesem Thema gestritten. Irgendwann hatte Jane aber eingesehen, dass es eine Zeit- und Energieverschwendung war sich mit Doc zu streiten. Denn eher würde sich die Weltregierung auflösen, als das Doc einen seiner Fehler einsehen würde. Aber dieses Mal war es anders, Doc hatte seinen Fehler offen zugegeben. Als der Rest der Mannschaft das gehört hatte waren sie so geschockt gewesen, das sie, ohne es zu merken, eine Weile mit offenen Mündern dagestanden hatten. Ein paar hatten sogar auf die GRAND LINE gestarrt und erwartet das UNICOR, die letzte Insel der GRAND LINE, plötzlich vor ihnen aus dem Meer auftauchen würde. Doc gibt zu einen Fehler gemacht zu haben. Marco dachte, dass das normalerweise eine Fete ohne gleichen auf dem Schiff ausgelöst hätte. Aber wenn man Doc jetzt ansah, konnte er einem einfach nur leid tun. Als erstes hatte er nicht erkannt woran Tibor und Sandor erkrankt waren, und hatte sie von Anfang an falsch behandelt. Dann hatte er den Kleinen, der den beiden dann ja auch wirklich geholfen hatte, wüst beschimpft, angeschrien, und zu guter Letzt auch noch beschuldigt Tibor und Sandor umbringen zu wollen. Aber dass was für Doc das schlimmste war, so seltsam sich das auch anhören musste, dass einer seiner Patienten sich trotz Schmerzen und ernsten Verletzungen vor ihm versteckte. Das war für Doc der eigentliche Knackpunkt seines Egos gewesen. Marco hatte sich später mit Jane unterhalten um mehr über die medizinische Seite zu erfahren, und um das auch etwas besser einschätzten zu können. Jane hatte ihm dann erklärte, dass dieses Dungodungo Fieber eine eigentlich schon ausgestorbene Krankheit sei, die seit mehr als 100 Jahren auf der gesamten Welt nicht mehr diagnostiziert worden war. Niemand würde Doc einen Vorwurf machen, dass er etwas nicht erkannt hatte, das es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Das Heilmittel wäre zwar in der Literatur festgehalten, aber da man es nicht mehr brauchte, war es inzwischen vergessen worden. Was jedoch den Kleinen anging hatte Jane klargemacht, dass es alles Doc's Schuld war. Er hätte den Kleinen nicht so fertig machen dürfen, wo sie ihm doch noch gesagt hatte, dass er sehr verängstigt auf andere Menschen reagiert. Und dass endlich etwas unternommen werden müsste um den Kleinen da raus zu holen, notfalls auch mit Gewalt. Was erschwerend dazu kam, war die Tatsache, dass die beiden Handelsmarineidioten das Schiff schon vor zwei Tagen verlassen hatten, und nicht einmal einen Gedanken an den Kleinen verschwendet hatten. In dem Moment, als Marco zu ihnen gesagt hatte, dass sie jetzt das Schiff verlassen dürfen, waren diese beiden Vollidioten doch tatsächlich über Board gesprungen und an Land geschwommen. Der Kleine war für sie vollkommen egal gewesen. Das war auch etwas, dass die anderen Mitglieder der Crew ziemlich wütend gemacht hatte. Einen Kameraden zurückzulassen, dass war ein absolute Tabu. Wenn der Kleine rauskommen würde, würden sie sicher ein besseres zuhause für ihn finden als bei den beiden. Marco stutzte, jetzt machte er sich doch tatsächlich schon wieder Sorgen um die Zukunft des Kleinen. Er war ja schon fast so schlimm wie Jane. Gleich danach war Jane doch direkt zu Pap's marschiert, und wollte ihn überreden den Kleinen von dort rauszuholen, indem man ein paar Planken aufbrechen sollte. Da merkte man mal wieder, dass diese Frau keine Ahnung vom Aufbau eines Schiffes hatte. Während er so nachdachte, bemerkte er, dass er schon wieder am Versteck des Kleinen angekommen war. Die Essensration die Jane heute in den Spalt gestellt hatte war, wie auch die vorherigen, unberührt geblieben. Er sah sich um. Er hatte ja fast damit gerechnet Jane, Tibor oder Sandor hier irgendwo zu treffen. Tibor und Sandor hatten auch mehrere Male versucht ihrem Retter zu danken, und als sie die Geduld verloren hatten, doch tatsächlich versucht sich durch den engen Spalt zu quetschen. Die beiden waren dumm wie Bohnenstroh, aber sie hatten das Herz am rechten Fleck. Heute Abend gab es sogar ein Fest für ihre Genesung. Marco dachte bei sich, 'wenn ich nicht zu spät kommen will, sollte ich jetzt schön langsam in die Gänge kommen.' Immerhin gehörten die beiden ja zu seiner Division. Das Fest war eigentlich nur ein Fress- und Saufgelage. Aber es machte Laune. Die einzigen, die nicht wirklich mit zu reißen waren, schienen Jane und Doc zu sein. Aber auch sie waren froh, dass die beiden endlich wieder wohlauf waren. Während Marco seinen Becher leerte wünschte er sich, dass solche Feiern öfters stattfinden sollten. Aber die Sache hatte einen Haken. Die Division die die Feier veranstaltet, muss am nächste Tag das Schiff säubern. Das war etwas, dass keiner von ihnen so recht mochte. Mal ehrlich wer will schon verkatert saubermachen. Und so endete das Fest wie jedes Fest. Nach unzähligen Bechern zog sich nach und nach jeder in seine Koje zurück. Aber der nächste Morgen kommt immer, und dann hieß es Dienst wie üblich. Am nächsten Morgen hatte Marco seine Division mit Mühe und Not zusammen gerufen, um mit den Aufräumarbeiten zu beginnen. Sie wollte das so schnell wie möglich hinter sich bringen, und dann ihren Kater genießen. Selbst Sandor und Tibor hatten sich aufgerappelt um bei den Arbeiten zu helfen. Aber als Marco die Tür zu Kombüse öffnete, glaubte er jedoch zu träumen. Alles war sauber. Irgendjemand hatte schon alles geputzt und gereinigt, und zwar sehr sorgfältig. Die Männer seiner Division strömten nach ihm in die Kombüse, und sahen genau so ratlos aus wie Marco. Wer zum Teufel hatte das getan. Im Laufe des Tages hatte Marco jeden, wirklich jeden über die Reinigung der Kombüse befragt. Aber niemand konnte ihm eine Antwort darauf geben. Jedoch waren noch andere seltsame Vorfälle zu Tage gekommen. Die Küche war nicht das erste Mal blitze blank vorgefunden worden, ohne dass jemand geputzt hatte. Die Waffen in der Waffenkammer schienen alle wie durch Zauberhand gereinigt, geschärft, und geölt worden zu sein. Das Lazarett war gereinigt worden. Und das Deck der Moby Dick schien jeden morgen frisch geschrubbt worden zu sein. Einige der Männer meinten scherzhaft, dass da anscheinend der Klabautermann seine Finger im Spiel hatte. Denn es war schon praktische wenn alle unangenehmen Arbeiten wie durch Zauberhand erledigt wurden. Alle diese Vorkommnisse hatten eines gemeinsam, sie alle fingen vor etwa sieben Tagen an. Sieben Tage, Marco viel es wie Schuppen von den Augen. Der Kleine. Er musste das alles getan haben. Er versteckte sich ja im Zwischenschiff, und von dort konnte er überall hingelangen, ohne von den anderen gesehen zu werden. Er musste sofort mit Pap's darüber reden. Zu seiner Überraschung schien WITHEBEARD von seiner Entdeckung nicht überrascht zu sein. WITHEBEARD musste ihm seine Überraschung angesehen habe, denn er grinste ihn an und sagte, : „Ich hab die Präsenz von dem Gör schon die ganze Zeit gespürt. Geistert jede Nacht durch das ganze Schiff um zu putzen.“ „Und was wirst du jetzt machen Pap's?“, Marco lehnte sich gegen die Wand der Kajüte. WITHEBEARD nahm einen tiefen Schluck aus seiner Sake Flasche, und schaute dann nachdenklich zur Deck. „Als wir ihn zusammen mit den beiden Idioten an Bord geholt haben, wollte ich die Drei nur wieder schnell loswerden. Aber der Kleine hat Sandor und Tibor das Leben gerettet. Er hatte keinen Grund, keine Verpflichtung das zu tun. Und trotzdem hat er es gemacht. Er erledigt Arbeiten ohne beauftragt zu sein. Er versucht sich nützlich zu machen ohne andere dabei zu stören. Der Zwerg hatte unzählige Möglichkeiten uns oder unserem Schiff zu schaden, aber er hat es nicht einmal versucht. Der Kleine gefällt mir. Wenn er heute Nacht wieder dass Deck schrubbt wird es Zeit sich mit ihm zu unterhalten.“ WITHEBEARD grinste vor Vorfreude als der sich dieses Zusammentreffen ausmalte. Auch Marco musste grinsen, Pap's hatte seine Entscheidung, was mit dem Kleinen passieren sollte, bereits getroffen. Je nachdem wie das ausging würden morgen Jane und Doc endlich wieder normal werden, oder komplett durchdrehen. Der Kleine hatte wirklich ziemlich viel Wirbel ins Schiff gebracht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)