Apfelkuchen von Dekowolke (Fenders) ================================================================================ Kapitel 3: Blaubeermuffin ------------------------- „Also, Hawke... Welches Problem besteht noch gleich in der Mine?“, fragte der Elf wie beiläufig, während er mit dem Daumen über den Rand seines Weinglases fuhr. Die Angesprochene Kriegerin hob verwundert die Braue über die Frage, doch Anders wusste es besser. Dieser elende Misthaufen hatte die Frage doch mit purer Absicht gestellt! „Spinnen. Es sind doch eigentlich fast immer Spinnen. Nun, die sind mir ehrlich gesagt auch lieber wie die letzten Drachlinge“, erwiderte Hawke schließlich und zuckte anschließend mit den Schultern, während Fenris noch immer über den Rand des Glases fuhr und damit langsam einen recht nervtötenden Laut erzeugte. „Hmm... Spinnen also... Nur große oder sind auch ein paar kleine dabei?“ Auch jetzt wanderten die Brauen der Kriegerin wieder in die Höhe während Anders nun das dringende Bedürfnisse hatte, dem Alkoholiker neben sich seinen Krug ins Gesicht zu werfen. Ob es ihn wunderte, dass Fenris ihn nun gezielt ärgerte? Nein... Ob es ihn aufregte? Beim Erbauer, ja! „Große, kleine, dicke, dünne, picklige, behaarte, unbehaarte... Spinnen nunmal! Warum habt Ihr plötzlich so ein Interesse an Spinnen, Fenris?“ Der Elf wollte gerade antworten, als die Türe zum Gehängten Mann aufflog und Isabela mit einem Strahlen auf den Lippen und einem Karton auf der Hand eintrat. Kurz sah sich die Piratin um, entdeckte die drei am Tisch und bahnte sich anschließend ihren Weg zu ihnen durch. „Vielleicht hat er ja vor sich eine Spinne als Haustier zu halten“, warf Anders schließlich ein und erntete dafür ein kleines Lächeln vom Elfen. Und dieses Lächeln war nun wirklich nicht eines von der Sorte, welches ihm ein warmes Gefühl im Magen verpasste. Eher sorgte es dafür, dass sich sein Magen unheilvoll zusammenzog. „Ah, Hawke hat euch also schon über die Mine aufgeklärt“, bemerkte Isabela und ersparte Anders damit eine Antwort. Fast schon erleichtert wollte er ihr zulächeln, hätte er da nicht das verhängnisvolle Glitzern in ihren Augen gesehen. Das Letzte was er wollte war, dass Isabela irgendetwas mitbekommen hatte. Denn diese würde zusammen mit Varric sofort wieder aus einer Mücke einen Elefanten machen. Aber die Piratin sagte nichts weiter dazu und schenkte stattdessen Hawke einen kurzen Blick, ehe sie den Karton aufklappte und ihnen deren Inhalt zeigte. „Nur eine kleine Gefälligkeit der Minenarbeiter, weil wir uns schon wieder daran machen, deren Arsch zu retten“, erklärte Isabela und nahm einen hellen Muffin heraus, welchen sie Anders reichte. Auch Hawke bekam einen hellen, während Fenris sich mit einem dunklen begnügen musste. Nicht dass es den Elfen zu stören schien, so groß wie seine Augen bei dem Anblick geworden waren. „Ich hoffe, sie schmecken euch. In der Mitte ist im Übrigen eine Blaubeerfüllung.“ Mehr brauchte die Piratin nicht zu sagen, denn schon begann Hawke ihren zu essen und sobald auch Fenris ihrem Beispiel folgte, probierte auch der Heiler von seinem. Keiner von ihnen bemerkte dabei das Lächeln, mit dem Isabela den Elfen am Tisch beobachtete. Sobald die drei fertig waren sah sie auch schon wieder zu Hawke und begann damit, Karten für eine Runde Wicked Grace zu mischen. Wie gewohnt zog die Piratin sie alle über den Tisch und wie gewohnt, verlor Anders fast jede Runde. Nicht, dass es ihn noch sonderlich störte oder gar frustrierte. Sie kannten einander nun schon lange genug und er wusste genau, dass er morgen die Hälfte seines Verlustes seltsamerweise in einem Beutel vor der Klinik wiederfinden würde. Der Rest landete anschließend wieder mal bei Lirene, was ihm nur recht sein konnte. Seine Klinik konnte jegliche Hilfe gebrauchen. „Mir ist heiß“, murmelte Fenris und fuhr sich demonstrativ über die Stirn, so dass jeder von ihnen für einen kurzen Moment dessen Karten sehen konnte. Und verdammt! Der verfluchte Elf hatte eindeutig eine Gewinnerhand, auch wenn diese ihm jetzt wohl nicht mehr viel bringen würde. Das dachte sich dieser wohl auch, denn kurz darauf legte er seine Hand komplett ab und sah gereizt zu Anders. Gerade so, als wäre dieser es schuld, dass ihm zu warm war. „Heiß? Ist mit Euch alles in Ordnung, Fenris?“ Die Besorgnis, die Anders angesichts des Blickes gänzlich fehlte, schwang hörbar in der Stimme ihrer Anführerin mit. Als Fenris einfach nur nickte, zeigte auch Isabela ihre Anteilnahme an dessen Leid. Denn sie trat dem Heiler nun leicht gegen den Fuß und sobald dieser sie ansah, nickte sie zum leidenden Elfen. Ein unmissverständliches Mach was!, welches ihm ein leises Seufzen entlockte. Trotz allem stand der Magier auf, nachdem er seine Hand ebenfalls abgelegt hatte. Damit hätte er sowieso auch dieses mal nicht viel reißen können. Dabei widerstrebte es ihm ja nicht einmal aus Prinzip, dem immer meckernden Krieger zu helfen. Aber seit ihrem letzten Treffen hatte der Elf ihn immer und immer wieder mit kleinen Sticheleien genervt. Wobei sein liebtes Mittel dabei die Erwähnung von Spinnen war, natürlich! Sollte Fenris dann doch auch ruhig mal leiden. Wahrscheinlich war ihm der ganze Alkohol einfach nicht bekommen! Jetzt verdrängte er den Gedanken an einer willkommenen Rache und legte dem Elfen eine Hand auf die Schulter und eine weitere auf die Stirn. Sofort wurde er mit Grummeln und einem weiteren bösen Blick konfrontriert, aber dabei blieb es zu seiner großen Überraschung auch. Trotzdem wagte es der Heiler nicht, Magie anzuwenden. Ersten wusste er bisher ja nicht einmal was los war und zum Zweiten mochte er seine Organe dort, wo sie waren, danke. „Die Temperatur ist ein wenig erhöht, aber bei Weitem noch kein Anzeichen für Fieber“, erklärte er auch schon und nahm eine Kerze von ihrem Tisch. Langsam bewegte er diese vor den Augen des Kriegers hin und her und auch wenn dieser erneut leise grummelte, folgte er dem Licht bereitwillig mit den Augen. Kurz darauf wurde die Kerze wieder weggestellt und stattdessen fühlte Anders nun den Puls des Elfen. „Der Puls ist ebenfalls ein wenig erhöht, aber ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein.“ Sobald der Magier fertig war, setzte er sich wieder an den Tisch und nahm seine Karten erneut in die Hand. Er war sich der drei paar Augen mehr wie nur bewusst, aber was sollte er denn noch großartig machen? Magie durfte er nicht anwenden und ansonsten gab es nicht viel, was er tun konnte. Sicher, er konnte den Elfen in seine Klinik bringen, aber wirklich viel Lust hatte er da nun wirklich nicht drauf. „Magier...“ Oho! Er war also nun wieder nur der Magier und keine Abscheulichkeit? Vielleicht hatte der Krieger ja doch schon einen leichten Schaden davon getragen? Aber trotzdem reagierte er für’s Erste nicht darauf, auch wenn die Blicke sich langsam wie Dolche anfühlten. „Magier!“ Nope, nein. Immernoch reagierte der Heiler nicht darauf und nahm sich lieber seinen Tee vor. Sicher, sobald Hawke einschritt würde er sich auch weiter um den Elfen kümmern, aber für jetzt wollte er einfach mal nicht als Magier tituliert werden, auch wenn er einer war. Aber sobald Fenris es sagte, klang es wie eine Beleidigung. „Venhedis! Mir ist noch immer heiß, Anders!“, zischte der Elf schließlich und erlangte dadurch auch wirklich die Aufmerksamkeit des ehemaligen Wächters. Abermals legte er seine Karten ab und sah zu Fenris, welcher ihn zumindest mit mehr mit allzu gereizt ansah. „Und was soll ich jetzt tun?“ „Ihr seid der Heiler, nicht ich!“ Ach? Jetzt war er also der Heiler, weil dieser ihn brauchte? Na, das war doch mal ein Fortschritt der ihm fast schon gefiel. Aber auch nur fast. Nur wusste er absolut nicht, was er hier und vor allem ohne Magie ausrichten sollte. „Ihr solltet Euch am Besten hinlegen und ausruhen, Fenris“, bemerkte Hawke langsam und da Fenris ihn noch immer ansah, nickte der Magier zustimmend. Sobald sich der Krieger jedoch erhob, begann er auf Tevene zu fluchen, schwankte ein wenig und suchte Halt am Tisch. Grund genug für Isabela, ihm erneut gegen den Fuß zu treten und ihn erneut seufzen zu lassen. „Also gut... Ich bring unser Prinzesschen zurück in ihr Schloss und sehe zu, dass es ihr besser geht.“ Noch während der Heiler sprach, schnappte er sich einen Arm des Kriegers und legte ihn sich um die Schultern, während er selbst einen Arm um dessen Hüfte schlang. Natürlich erklang sofort wieder obligatorische Grummeln zusammen mit diversen Flüchen auf Tevene, die sogar einen Meister des Fluchens hätten erröten lassen. „Ich pass auf eure Waffen auf“, versprach Hawke mit Erleichterung in der Stimme, während sie Isabela am Handgelenk fasste, damit dieser den beiden Rivalen nicht sofort folgte. Sobald diese aus dem Gehängten Mann getreten waren, sah Hawke ihre Freundin auch schon mit hochgezogenen Brauen an. „Also gut, was habt Ihr gemacht?“ „Ich? Ich hab nichts gemacht, meine Liebe. Fenris allein hat sich dazu entschieden, den Muffin zu essen, nicht wahr? Aber vielleicht – wirklich nur vielleicht – hatte dieser nicht die erhoffte Wirkung gehabt“, gab die Piratin mit einem Lächeln zu, die Füße auf den Tisch gelegt. „Und welche Wirkung hattet Ihr Euch erhofft?“ „Nun zumindest nicht, dass ihm so heiß wird. Körperlich gesehen meine ich“, meinte Isabela nur und lächelte weiter vor sich hin. Anders hingegen hatte ganz andere Probleme und diese bestanden nicht nur in dem kleinen Größenunterschied zwischen Fenris und ihm. Oder der stacheligen Rüstung, nein, die wäre ihm jetzt sogar recht willkommen! Auch dessen ständiges Fluchen hatte nachgelassen. Stattdessen kicherte der Elf nun leise... Ja, verdammt noch eins, der Elf kicherte! Und in Anbetracht der Tatsache, dass Fenris so gut wie nicht kicherte, war dieses Geräusch sogar gleich noch bedrohlicher wie dessen Kampfschrei. Außerdem nutzte er seine Hände dazu, immer wieder über die Federn auf seinem Schulterschutz zu streichen. Beim Erbauer, was war nur mit dem Elfen los? „Die Federn sind so weich... und fluffig“, bemerkte der Krieger, während Anders ihn halb schleppend durch Kirkwall zu dessen Anwesen eskortierte. Als er diesen Kommentar hörte, blieb er jedoch verwirrt stehen und sah zu dem Elfen an seiner Seite. Denn dieser hatte nun zwar mit Kichern aufgehört, dafür jedoch seine Nase in den Federn vergraben. „Fenris... Ist das Euer Ernst?“ Okay gut, die Frage hätte er sich wirklich sparen können, nicht wahr? Scheinbar war ja doch ein wenig mehr an der Tatsache dran, dass dem Elfen heiß war. Denn für gewöhnlich würde der Krieger eine derartige Nähe nicht zulassen und schon gar nicht von ihm, einem Magier. Aber woher kam dieser Sinneswandel? „Natürlich ist das mein Ernst... Und mir ist heiß!“, grollte der Elf in die Federn und schien sich darin wohl ziemlich gut zu fühlen. Zu gut für seinen Geschmack, zumal es ihn wirklich unruhig machte, dass der Elf so bereitwillig den Körperkontakt zuließ. Wüsste er es nicht besser würde er denken, dass der Krieger irgendetwas- „Oh, Isabela! Ich glaub’s nicht!“, stöhnte Anders und schloss für einen Moment die Augen. Sicherlich hatte die Piratin etwas mit dem Zustand des Elfen zu tun. Natürlich! Darum hatte sie sich auch so seltsam verhalten. Vielleicht sollte er zurückgehen und fragen, was in sie gefahren war? Oder eher, in Fenris? „Fenris...“ „Was?“ „Fenris, nicht Isabela... Ich bin hier und nicht sie.“ Die Stimme des Kriegers klang gedämpft, aber was wunderte es ihn? Immerhin schnüffelte der doch noch immer an seinen Federn, während er sich nun fast schon an ihn hängte. Also gut, vielleicht sollte er sein Gespräch mit der Piratin auf später verschieben. Jetzt galt es erst einmal, sich von dem Elfen zu befreien! Zumindest half dieser dabei noch immer ein wenig mit und sobald sie die Haustüre erreicht hatten, ließ Fenris sogar von ihm ab um diese zu öffnen. Nicht, dass es sonderlich schwer gewesen wäre... Immerhin schloss Fenris diese nie ab, wobei er es auch nicht unbedingt benötigt hatte. Schließlich musste er weder Templer noch Patienten fürchten, die Abends sein Haus stürmten. Und wenn sich doch mal jemand reinwagte, wurde er von einem rachsüchtigen Lyriumgeist empfangen. Nicht, dass Anders es wagen würde, Fenris in dessen Anwesenheit so zu nennen! Ein lautes Scheppern holte den Heiler aus seinen Gedanken zurück und erst jetzt bemerkte er, dass Fenris sich von ihm entfernt hatte und bereits in dem Anwesen war. Eigentlich könnte er doch jetzt gehen und sich um Isabela kümmern, oder? Erneut ertöhnte das Scheppern und sein Vorhaben verpuffte mit einem Mal ins Nichts. „Fenris? Alles in- Was macht Ihr da?“ Verwirrt sah Anders zum Elfen, welcher mitten in der Eingangshalle stand und sich scheinbar bereits seiner Handschuhe entledigt hatte. Zumindest zierten diese nicht mehr seine Unterarme und Hände, sondern den Boden zu seinen Füßen. Und so wie es aussah, wollte er gerade mit seinem Brustschutz weiter machen. „Mir ist heiß“, kam auch nur als Antwort, bevor der Schutz ebenfalls zu Boden fiel und ein weiteres Scheppern verursachte. Kein Wunder, wenn die Bewohner dachten, dass dieses Anwesen heimgesucht war. Wenn Fenris sich immer so leise auszog... Natürlich flog auch der Schulterschutz zu Boden und natürlich auch dieser besonders leise. „Und darum macht Ihr einen solchen Lärm?“ Zugegeben, diese Frage war wirklich unnötig und der Blick, den Fenris ihm daraufhin zuwarf, bestätigte ihm das nur noch mehr. Doch der Elf sagte nichts dazu sondern machte sich nunmehr darum, seine Weste zu öffnen und so sehr Anders den Anblick begrüßte, wurde ihm dann doch langsam wieder mulmig zu Mute. „Wenn Ihr nackt herumlauft, wird auch recht schnell verdammt kalt werden.“ Erneut sah Fenris ihn an, doch diesmal begann der Krieger zu Lächeln. Mit nunmehr offener Weste machte er einen Schritt auf den Magier zu, doch dieser wich fast sofort einen Schritt zurück. Für einen kurzen Moment hoben sich die Brauen des Elfen an, ehe das Lächeln tiefere Züge annahm und er erneut auf ihn zutrat. Auch jetzt wich Anders zurück, zumindest so lange, bis dass er eine verdammte Wand im Rücken spürte. „Kalt? Bringt mich nicht zum Lachen, Magier. Sonst würde ich noch denken, dass es Euch wirklich interessiert“, bemerkte Fenris und ließ es sich nicht nehmen, noch ein weiteren Schritt auf seinen Rivalen zu zugehen. Noch weiter und es wäre unvermeidlich, dass sie beide sich berühren würden. Nicht, dass Anders allzuviel dagegen aber im Moment war er sich wirklich nicht sicher, was der Krieger vorhatte. Na, immerhin leuchtete er noch nicht! „Oh, stimmt! Ich habe Euch auch nur aus reiner Selbstliebe hierher gebracht. Verzeiht, ich werde sofort meinen Magierhintern aus Eurem Anwesen entfernen, werter Herr!“, grollte der Heiler und hatte definitiv keine Lust auf dieses Scheiß hier. Als er sich jedoch von der Wand lösen wollte, überbrückte Fenris auch noch das letzte Bisschen an Abstand zwischen ihnen. Einen Umstand, den Anders sowohl begrüßte, wie auch verfluchte. „Was ist los, Magier? Mache ich Euch etwa nervös?“ Die Frage war an sich schon blanker Hohn, doch das raubtiergleiche Lächeln machte es nur noch absurder. Als würde Fenris ihn nervös machen, ha! Niemals! Aber er konnte nicht verheimlichen, dass er sich gerade gerne woanders hinwünschte. Moment, was machte die Hand dort neben seinem Kopf?! Verfluchter Elf! „Nervös? Mich? Macht Euch nicht lächerlich, Fenris. Ich bin lediglich besorgt um Euer Wohlbefinden... und über mein eigenes, wenn ich das mal so anmerken darf“, fügte Anders hinzu und begann zu Lächeln. Wo war nur sein Geist, wenn er ihn mal brauchte? Der könnte ihm ruhig ein wenig helfen. „Euer Wohlbefinden?“ War das gerade wirklich ernsthafte Überraschung, die da in der Stimme und dem Blick des Elfen zu finden war? Nun, das war doch nun wirklich zu absurb, selbst für ihn und diese Welt. Demnach war er doch sehr überrascht, als Fenris seine freie Hand dazu nutzte um sie ihm auf die Wange zu legen. „Jaaaaa... Ihr wisst schon... Meine Organe sind gerne da, wo sie gerade sind und wenn sie es nicht sind, dann geht es mir sicherlich nicht mehr gut und anschließend-“ Er redete Unsinn, natürlich redete er Unsinn, wenn er sich in eine Ecke gedrängt fühlte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Scheinbar dachte sich der Elf ähnliches, denn bevor Anders weiter babbeln konnte, legte er ihm eine Hand auf den Mund. „Ich habe nicht vor, mit Euren... Organen zu spielen“, bemerkte er verwirrt und legte seine Stirn in Falten. Für einen Moment schien der Elf zu überlegen und dabei vergaß er wohl auch, dass ihm doch ach so heiß war. Wobei er jetzt nicht mehr der Einzige war, wenngleich wohl aus verschwinden Gründen. Und diese Gründe würde er so schnell nicht laut aussprechen. „Mhhmm mmh mhhhm.“ Oh richtig. Sprechen mit einer Hand auf dem Mund war noch nie wirklich erfolgreich gewesen. Fenris schien das auch recht bald verstanden zu haben, denn schon nahm die Hand wieder ihren Platz auf seiner Wange ein. Warum eigentlich? Seit wann mochte dieser Körperkontakt so sehr? „Danke, ich dachte schon Ihr-“ Wieder wurde Anders daran gehindert zu sprechen, doch diesmal war es keine Hand auf seinem Mund. Stattdessen hatte Fenris eine viel effektiviere Methode gefunden, denn er hatte sich kurzerhand zu ihm hochgelehnt und ihn geküsst. Falls man den 2-Sekunden-Kontakt ihrer Lippen so nennen konnte. Aber hey! Das war gerade immerhin Fenris gewesen... Fenris! „Fenris?“ Er konnte immerhin ja zumindest einmal den Grund dafür erfahren, oder nicht? Schließlich war es ja nun nicht wirklich alltäglich, dass ausgerechnet der Krieger sich ihm derartig näherte. Aber auf seine Antwort musste er wohl noch warten, denn der Elf drehte sich plötzlich von ihm weg und presste eine Hand auf seinen Mund. „Mir ist kalt...“, murmelte Fenris leise und diesmal war es an Anders, überrascht dreinzublicken. Einen passenden Kommentar konnte er jedoch nicht mehr zum Besten geben, denn schon beugte sich der Elf vor und übergab sich direkt auf den ohnehin schon dreckigen Boden. Na toll, war es etwa so schlecht gewesen? Na okay, daran lag es sicherlich nicht. Eher an dem tollen Muffin... „Ihr solltet Euch ins Bett legen, Fenris. Ich kümmere mich schon um den Rest.“ Anbieten konnte man es ja immerhin mal, nicht wahr? Und der Elf sah wirklich nicht gut aus, fast so als würde dieser jeden Moment kollabieren. Allein um das schon zu verhindern warf er ihn sich kurzerhand über die Schulter um ihn ins Schlafzimmer zu tragen. Dass Fenris nicht argumentierte sprach allein schon für seinen miesen Zustand und sobald Anders ihn auf dem Bett abgelegt hatte, schlief dieser bereits in aller seelenruhe. „Verdammter Elf... Wegen Euch bekomm ich wirklich noch einmal Kopfschmerzen...“, murmelte Anders, ehe er ihm eine weiße Strähne aus dem Gesicht strich. Kurz darauf seufzte er jedoch und machte sich daran, die Sauerei aus der Eingangshalle zu entfernen. Isabela konnte bis morgen warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)