kyou no oyatsu von LennStar ================================================================================ Kapitel 11: Kirchengemeinde organisieren Reisen ----------------------------------------------- Wie hatte es nur so weit kommen können, fragte sich Michael und versuchte, nicht an seinen höllisch schmerzenden Rücken zu denken. Womit hatte er das verdient? Dabei hatte die Beschreibung doch so einfach geklungen, geradezu angenehm. „Kirchengemeinde organisiert religiöse Reisen, Tester gesucht!“ Alles, was sie verlangt hatten war eine gute Beobachtungsgabe und genaue Berichte. Dafür würde er auf der ganzen Welt unterwegs sein und die diversen Reiseangebote, die vielleicht in das Sortiment aufgenommen würden, nach einem Dutzend Kriterien beurteilen. Urlaubsreisen machen und mit einer halben Stunde Schreibarbeit bezahlen. Das klang zu schön um wahr zu sein, oder? Das hatte er sich auch gedacht. Deshalb war Michael sehr vorsichtig an die Sache herangegangen. Doch die ersten beiden Reisen waren im Grunde ganz normal gewesen. Gut, dass eine davon eine Fastenreise war hatte ihm nicht sonderlich gefallen, aber schließlich waren es religiöse Reisen, da war so etwas zu erwarten. Als Anfänger musste man halt diese Dinge über sich ergehen lassen, hatte er sich gesagt, und Arbeit war niemals Vergnügen allein. Die Reise zu den berühmtesten Kathedralen Deutschlands war da schon etwas ganz anderes und selbst für ihn, der er nichts von Architektur verstand, sehr beeindruckend gewesen. Als es daher hieß, er würde die wichtigsten Stätten von Jesu Christi besuchen, hatte er sich gefreut. Jerusalem! Ein Hautnahes Erlebnis wurde ihm versprochen. Wenn er gewusste hätte, was damit gemeint war… Er blinzelte, als jemand vor ihn trat. „Hervorragend!“, rief der Mann mit dem auf die Stirn tätowierten Kreuz begeistert. „Der letzte Tester ist bei der Auspeitschung ohnmächtig geworden. Wirklich schade, denn damit hat er das Beste verpasst. Hier, sehen sie!“ Michael versuchte sich auf die Gegenstände in der Hand des Mannes zu konzentrieren. Als er erkannte, um was es sich handelte und was dies bedeutete, schrie er auf. Vergeblich zerrte er an den Seilen, die ihn an das Kreuz fesselten. „Oh, keine Sorge“, versuchte der Mann mit dem Stirnkreuz Michael zu beruhigen. „Wir haben die Nägel vorher gründlich desinfiziert. Sie brauchen keine Angst vor einer Infektion zu haben, wenn wir sie in ihre Hände schlagen.“ Die Augen des Mannes funkelten in religiöser Begeisterung. „Nur noch einen Augenblick Geduld, gleich kommt der Höhepunkt unseres kleinen Festes!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)