Das Geschenk unter der Weihnachtsmütze   von Zira_Neko
                                (James/Sirius)
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               Kapitel 1: Das Geschenk unter der Weihnachtsmütze
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Das Geschenk unter der Weihnachtsmütze

Es war bereits Mitte Dezember geworden. Eine dicke Schneeschicht begrub Hogwarts
und seine Ländereien unter sich. Die Temperaturen waren seit Tagen unter den
Gefrierpunkt gesunken, sodass niemand freiwillig das Schloss verließ. Und auch
an diesem Abend fielen stetig dicke weiße Flocken vom Himmel, als wenn jemand
fest entschlossen wäre, ein ewiges Winterwunderland zu erschaffen.

Aber davon ließ sich ein ganz bestimmter Schüler Hogwarts nicht abhalten. Ein
innerer Drang trieb ihn auch bei diesem Wetter auf das Quidditchfeld um zu
trainieren. Selbst, obwohl seine Teamkameraden und Freunde lieber vor dem warmen
Kamin im Gemeinschaftsraum saßen. Dann flog er halt alleine.

James stapfte mit langen Schritten durch den Schnee. Seine Sportroben waren
längst durchgeweicht, die Kälte hatte sich tief in seine Glieder geschlichen
und der Griff um seinen geschulterten Besen war starr vor Kälte. Atemwölkchen
bildeten sich vor seinem Gesicht und Schneeflocken verfingen sich in seinen
wirren schwarzen Haaren.

Er hatte sich ausgepowert, alles gegeben trotz bitterster Kälte und Nässe. Er
fühlte sich angenehm ermattet, ein Gefühl, dass er sehr gerne mochte. Nun
wollte er nur noch unter die Dusche und sich aufwärmen, vielleicht noch etwas
mit Sirius rumalbern und es wäre ein perfekter Tagesabschluss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er das Eingangstor zum Schloss. Jeder
seiner Schritte fiel ihm schwer und überall auf seinem Weg hinterließ er
kleine Pfützen auf dem Steinboden. Seine Gedanken waren nur noch auf eine
heiße Dusche und sein warmes Bett gerichtet. Er benötigte zwar etwas länger
als gewöhnlich um im siebten Stock anzukommen, doch immer noch schneller als
jeder normale Schüler. Ja, es war schon praktisch Hogwarts und seine
Geheimgänge so gut zu kennen.

"Bratapfel" erklang das Passwort und die Fette Damen öffnete ihm den Eingang
zum Gemeinschaftsraum. Sofort strömte eine Welle aus Wärme über ihn und ließ
ihn sich wohler fühlen. Nachdem er durch das Porträtloch geklettert war,
erfasste sein Blick direkt seine Freunde. 

Remus hatte es sich mit einem Stapel Bücher auf der Couch vor dem Kamin
gemütlich gemacht, Peter saß auf dem Boden davor und aß Plätzchen und Sirius
hing auf der anderen Seite der Couch, auf die Lehne stützt und langweilte sich
ganz offensichtlich. 

In diesem Moment glitt sein Blick hoch und erspähte James. Sofort hellte sich
sein Gesichtsausdruck auf und er rappelte sich von der Couch hoch. "Jamie." rief
er aus und kam die weniger Meter auf James zu. "Na, genug Eiszapfen gespielt?",
witzelte er, bevor er verschwörerisch die Stimme senkte. "Was hältst du davon,
wenn wir noch einen Spaziergang machen?"

James Gesicht zierte augenblicklich ein Lächeln. "Mit dir jederzeit, aber lass
mich erstmal wieder auftauen. Momentan bin ich so kalt wie `ne Schlange." Bei
dieser Aussage verzog Sirius das Gesicht. "Na dann sie zu, dass du wieder zum
heißen Löwen wirst." riet er James und schlug ihm dabei lachend auf die
Schulter. Sofort musste James mitlachen. Das Lachen seines besten Freundes war
schon immer ansteckend für ihn gewesen.

Ohne Umschweife machte er sich auf den Weg Richtung Schlafsaal. Doch auf dem Weg
zum Treppenaufgang bekam James die kurze Diskussion zwischen Remus und Sirius
noch mit, als dieser wieder zu Couch ging.

"Warum ist er nicht noch kurz zu uns rüber gekommen?" fragte Remus besorgt.
Hatte der Braunhaarige doch sofort die durchnässten Roben und den erschöpften
Zustand seines Freundes bemerkt. 

Doch alles was er von Sirius als Antwort bekam war ein breites Grinsen und
wieder einer seiner unverständlichen Witze. "Er muss erst wieder ein Gryffindor
werden.“ Kopfschüttelnd wandte sich Remus wieder seinen Büchern zu.

Unterdessen war der Potter-Spross im Schlafsaal angekommen und schälte sich
umständlich aus seiner nassen Kleidung. So schnell seine bereits zitternden
Glieder es zuließen, sprintete er ins Bad und drehte eine der Duschen heiß
auf. Ein wohliges Seufzen entwich ihm, als das warme Wasser auf seinen
ausgekühlten Körper traf. Es war himmlisch endlich wieder Gefühl in seine
Glieder zu bekommen. 

Am Ende konnte er nicht sagen, wie lange er unter der angenehmen Wärme
gestanden hatte, doch als seine Augen immer schwerer wurden, drehte er das
Wasser ab und ging zurück in den Schlafsaal. Scheinbar konnte es noch nicht
allzu spät sein, denn er fand ihn immer noch leer vor. Unschlüssig, stand er
in ein Handtuch gewickelt vor seinem Bett und überlegte was er nun anziehen
sollte. Eigentlich hatte er Sirius ja einen nächtlichen Spaziergang durchs
Schloss versprochen, aber er war so müde und seine Glieder schrien ebenfalls
nach Erholung. Kurz dachte er daran, wie es wäre mit dem Schwarzhaarigen auf
Erkundungstour zu gehen, als ein Niesen seinen Körper zusammenzucken ließ. 

Die Entscheidung war gefallen. Er würde sich seinem Körper geschlagen geben,
denn krank werden, kurz vor Weihnachten, stand für ihn nicht zur Debatte. 
Völlig erschöpft und dick eingekuschelt in seine Decke schloss er seine Augen
und war nach wenigen Sekunden eingeschlafen.

Frierend wachte James auf. Es fiel im schwer seine Augen zu öffnen. Er konnte
noch nicht lange geschlafen haben, waren seine ersten Gedanken. Dafür war er
einfach noch zu erschöpft. Ein kurzer Blick auf seinen Wecker bestätigte ihm,
dass es noch mitten in der Nacht war. Außerdem wurde ihm bewusst, warum er so
fror. Seine Bettdecke lag am Fußende des Bettes. Da musste ihm ja kalt sein.
Mit klappenden Zähnen angelte er sie wieder zu sich, als er erneut Niesen
musste. Scheinbar hatte es ihn doch erwischt. Zitternd unter der kalten Decke
ärgerte er sich über sich selbst. 

Wie konnte er nur so dumm gewesen sein, jetzt würde er Weihnachten bestimmt
schnoddernt und hustend verbringen. Denn er bezweifelte, dass die
Krankenschwester ihm für eine Lappalie wie eine Erkältung einen Heiltrank
geben würde. Seine Eltern würden das bestimmt, aber sie hatten ja alle
beschlossen über Weihnachten in Hogwarts zu bleiben. Immerhin stand der
Vollmond vor der Tür und niemand wollte Remus am zweiten Weihnachtstag mit
seinem Problem alleine lassen. Außerdem verreisten seine Eltern dieses Jahr
über Weihnachten, Sirius wollte aus bekannten Gründen sowieso nicht nach Hause
und Peter war kurzer Hand überredet worden. So würde James wohl erkältet
Weihnachten verbringen. 

Ein erneutes Niesen ließ seinen Körper zusammenfahren, was ihn dazu
veranlasste in seinem Nachtschrank nach einem Taschentuch zu kramen. Als er dies
wieder weglegte, spürte er plötzlich, dass sich seine Matratze am Fußende
nach unten neigte. Irgendetwas kam unter der Decke auf ihn zu gekrochen. Nur
wenige Sekunden später lugte eine Hundeschnauze unter seiner Bettdecke hervor.
Ein breites Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. James wusste sofort wer das
war. "Na bist du gekommen um mich zu wärmen, Tatze?" Wild nickend wackelte der
nun ganz hervorgekommen Hundekopf und schmiegte sich an James´ Hals. Oh, wie
sehr der Schwarzhaarige es genoss, wenn Sirius so etwas tat. Grundsätzlich
mochte James seinen Freund als Hund ganz besonders, doch gerade in solchen
Momenten konnte er ihn dafür einfach nur lieben. Sirius schien immer zu wissen
was James brauchte und auch genau wann. So wie jetzt, wo er zu ihm kam um ihn zu
wärmen, da er wusste, das der Potter-Spross es hasste erkältet zu sein. Sirius
war bestimmt von seinem Niesen oder Nasenputzen geweckt worden und hatte keine
Sekunde gezögert zu ihm zu kommen. Sein Tatze war ihm wirklich der Liebste und
für James stand fest, dass er sein Leben niemals ohne ihn verbringen würde.

Eng aneinander gekuschelt lagen die beiden wenige Sekunden danach nebeneinander
und schliefen auch relativ schnell ein, aber nicht ohne, dass James seinen Arm
fest um seinen persönlichen Erkältungskiller zog.

*~*~*

Der nächste Morgen kam leider schneller als erhofft. James hatte die restliche
Nacht wunderbar geschlafen und fühlte auch jetzt noch Tatzes angenehme Wärme.
Allerdings hatte sich doch etwas verändert. Wenn er sich richtig erinnerte,
hatte der Black-Erbe in der Nacht neben ihm gelegen und nicht auf ihm.

Der Schwarzhaarige war gerade dabei, diesen Gedanken zu verarbeiten, als auch
schon blendendes Tageslicht ihn umfing. Die Sonne musste sich schon früh am
Morgen durch die dichten Schneewolken gekämpft haben, nur um arme Langschläfer
zu quälen. 

Und wie jeden Morgen stand Remus vor seinem Bett und hatte die Vorhänge
aufgerissen, um ihn rauszuschmeißen. Allerdings blieb heute der allmorgendliche
Befehl aufzustehen aus. Verwirrt öffnete James seine Augen und als sie sich
endlich an das helle Licht gewöhnt hatten, sah er nur noch die Reste eines
erstaunten Ausdrucks auf dem Gesicht des Werwolfs. Bis dieser anfing den Kopf zu
schütteln und im Umdrehen ein "Steht auf Jungs" von sich gab.

Worum schüttelte Remus denn den Kopf, ging es James durch den Kopf. Woraufhin
er sich die Situation einmal genauer basah. Er lag auf dem Bauch, die Decke war
ihm von den Schultern gerutscht und Sirius hatte sich irgendwann in der Nacht
unter der Decke hervorgeschlichen und sich quer über ihn gelegt. Nun er musste
zugeben, dass es sicherlich ein seltsames Bild war, dass sich dem Braunhaarigen
gerade geboten hatte, aber keines Wegs ein neues. So langsam sollte er sich doch
an sowas gewöhnt haben, dachte sich James und versuchte sich unter Tatzes
Gewicht auf den Rücken zu drehen. Was sich allerdings als ziemlich schwierig
herausstellte, da der Hund auf seinem Rücken nicht nur groß sondern auch
schwer war. Aber nach einigen Verrenkungen gelang ihm auch dies und nun lag der
Hund auf seinem Bauch. Immer noch selig am Schlummern, denn Sirius ließ sich
selten von irgendetwas beim Schlafen stören, höchstens von Dingen, die ihm
sehr wichtig waren, so wie James letzte Nacht.

Nun war es also an James, den ungekrönten König der Langschläfer aus dem Land
der Träume zu reißen. Nach einem kurzen Blick durch den Schlafsaal, wusste
James auch, dass er sich auf Remus Hilfe nicht verlassen brauchte. Der, hatte
wie immer auch Peter aus dem Bett geworfen und war danach ins Bad verschwunden.
Kurz überlegte James noch Peter um Hilfe zu bitten, aber da er wusste, dass der
Kleinste der Rumtreiber morgens selten seine Gedanken schon alle beisammen
hatte, entschied er sich dagegen. Peter war halt vor dem Frühstück noch für
nichts zu gebrauchen.

Sein Blick glitt wieder auf den friedlich schlafenden Hund auf seinem Bauch. So
wie er dar lag erinnerte er wirklich an einen zwar zottligen, aber lieben
tierischen Begleiter. Seinem inneren Drang folgend strich James dem Hund durch
das dichte Fell im Nacken und für weiter hoch über den Kopf. Er kraulte ihn
hinter den Ohren und glitt dann wieder am Hals abwärts auf dem Weg zu den
Flanken. Sichtlich genoss der Hund diese Prozedur, lehnte er sich doch der Hand
an seinem Kopf entgegen und fing genüsslich an zu brummen, als die wohltuende
Hand weiter über seinen Körper glitt. 

Wie hypnotisiert streichelte James immer weiter durch das Fell unter seiner
Hand. Inzwischen hatte sich der Hund auf die Seite gedreht, damit James besser
an die Flanken und den Bauch kam und machte keine Anstalten diese Verwöhnung
aufgeben zu wollen. Peter war in der Zwischenzeit wohl auch endlich richtig
aufgewacht, den der Schwarzhaarige nahm am Rande war, dass jener sich auf den
Weg ins Bad machte. 

Als die Badezimmertür ins Schloss fiel, sah er das erst Mal wieder dem Hund ins
Gesicht und war überrascht die Augen offen wieder zu finden. Obwohl er seine
Streicheltätigkeit nicht unterbrochen hatte, war Sirius nun wohl doch bereit
aufzustehen. 

Ein Lächeln glitt auf James Züge. "Danke, für die Wärme heute Nacht, du hast
mir damit eine Erkältung erspart." bedankte er sich während er in diese
intelligenten Augen blickte. Und dann tat er etwas, was er niemals getan hätte,
wäre Sirius nicht gerade ein Hund. Er lehnte sich vor und gab dem Hund, einen
Kuss auf die Wange. "So und jetzt runter von mir! Du wirst immer schwerer
Tatze." forderte der Tierliebhaber sein Schmusetier auf und versuchte mit aller
Kraft unter diesem hervorzukommen.

Das nahm der Hund dann doch als Aufforderung, rollte sich auf den Bauch, nicht
ohne James damit noch einmal auf der Matratze festzunageln, stand dann auf und
verließ das Bett. In der nächsten Sekunde stand Sirius in normaler Gestalt und
in Boxershorts gekleidet neben James Bett und sah in tadelnd an. "Ich bin nicht
fett, dass sind alles Muskeln." und als Bestätigung schlug er sich kräftig auf
den Bauch. "Siehst du? Da schwabbelt nichts, alles nur reines Muskelgewebe."

"Ja, ja. Dann schwing deinen Adoniskörper mal Richtung Dusche, damit ich was zu
essen bekomme. Ich hab nämlich Hunger." beschwichtigte James ihn und Sirius
lächelte selbstgefällig. Er liebte Komplimente über seinen Körper und sein
Aussehen. Mit dem Hintern wackelnd ging er zum Bad und passte gerade Moony dabei
ab, als er es verlassen wollte.
"Na seid ihr auch endlich aufgestanden?" kam von ihm die vorwurfsvolle Frage.
"Moony du weißt doch, so ein einmaliger Körper braucht nun mal ausreichend
Schlaf." entgegnete im Sirius grinsend und verschwand in den Dunstschwaden der
Nasszelle. Es war es an James seinen Kopf zu schütteln. Sirius war aber auch so
gar nicht selbstverliebt. Allerdings genügte ein Blick von Remus um ihn daran
zu erinnern, dass auch er sich noch fertig machen musste. Frisch erholt durch
die letzte Nacht und gut gelaunt, sprang er aus seinem Bett und rannte an Remus
mit einem "Aye Chef, ich geh schon.", vorbei ins Bad.

Wenige Minuten später waren sie alle zusammen auf dem Weg in die Große Halle
um zu Frühstücken. 
Wie immer setzten sie sich einander gegenüber hin. Remus und Peter auf die eine
und James und Sirius auf die andere Seite des Tisches. Still begannen sie zu
Essen, bis auf einmal Timothy Boil neben ihnen Glen Michals kräftig in die
Rippen stieß und laut durch die Halle rief. "Und was schenkst du deiner
Angebeteten zu Weihnachten?" Was einen Teil der um ihn Sitzenden in Lachen
ausbrechen ließ und die andere dazu veranlasste zu tuschen.

Die Gesprächsidee aufgreifend fragte Remus. "Habt ihr schon alle
Weihnachtsgeschenke zusammen?" einstimmiges Kopfschütteln war die Antwort.
Fragend sah der Braunhaarige seine Mitschüler an. "Wie, immer noch nicht? Jungs
in zwei Wochen ist Weihnachten. Ihr solltet euch wirklich mal beeilen!" "Ja,
schon klar, Moony, aber manche Geschenke benötigen halt eine gewisse
Vorbereitung. Die kann man nicht einfach kaufen." gab James darauf zurück.
"Genauso sehe ich das auch." pflichtete Sirius ihm bei und Peter nickte mit
vollem Mund ebenfalls.

"James, hast du denn wenigstens dein Geschenk für Lily schon?" hakte Remus
nochmal nach, aber er traf nur auf einen unverständlichen und etwas
ärgerlichen Gesichtsausdruck. "Wieso sollte ich ihr etwas schenken?" fragte der
Angesprochene. "Weil sie deine große Liebe seit der letzten zwei Jahre ist?"
Tief luftholend antwortete James und hatte dabei ungewollte die Augen aller
Rumtreiber auf sich. "Remus, das mit Lily ist vorbei und zwar schon seit
Halloween. Das müsstet ihr doch am besten wissen. Erinnert ihr euch etwa nicht
mehr?" "Doch," gab der Werwolf zurück, "aber ich hatte angenommen, dass es nur
eine vorübergehende Auszeit ist. Ihr hattet doch schon häufiger Mal Streit,
dann war immer für ein paar Wochen Funkstille, dann hast du dich entschuldigt
und alles war wieder vergessen. Ich hatte gedacht, dass es dieses Mal wieder so
ist."

Erneut atmete James tief ein und bemerkte dieses Mal besonders den intensiven
Blick mit dem Sirius in bedachte. "Mit Lily ist es aus, ein für alle Mal. Sie
wird nie wieder ein Geschenk von mir bekommen. Falls ich dir erst ins
Gedächtnis rufen muss, was sie gesagt hat. Sie hat mich vor allen einen
kindischen, unsensiblen, eingebildeten und selbstverliebten Mistkerl genannt.
Sie meinte, dass ich es nicht wert wäre, dass sie noch weiter Zeit in mich
investiert, da ich mich sowieso niemals ändern würde und ich ihr gestohlen
bleiben kann. Nun, da hab ich nichts mehr hinzuzufügen. Dann werde ich ihre
Zeit auch nicht länger in Anspruch nehmen und meine, wie sie meinte,
hirnverbrannten Streiche weiterhin mit dem Taugenichts Black spielen. Sorry,
Sirius!" Damit beendete er sein wütendes Statement und warf einen
entschuldigenden Blick Richtung Sirius, in dessen Augen es für einen kurzen
Moment aufzublitzen schien. Allerdings verging es so schnell, dass James dachte,
er hätte es sich eingebildet.

Remus hatte er damit die Sprache verschlagen und auch Peter hatte in seinen
Kaubewegungen innegehalten, aber dem Black-Erben konnte so schnell nichts vom
Reden abhalten. "Und für wen musst du dann noch ein Geschenk fertigstellen,
dass dich so viel Aufwand kostet?" fragte er mit einem schelmischen Grinsen.
Auch James fing spontan an zu grinsen, als er Sirius Blick auffing. "Das verrate
ich nicht. Aber es gibt auch ohne Lily Menschen in meinem Leben, die es Wert
sind, dass ich für sie ganz besondere Weihnachtsgeschenke anfertige."

Kurz schauten sie sich grinsend in die Augen, als James auch schon aufstand,
seine Tasche schulterte und sich auf dem Weg zum Unterricht machte. Ein „bis
gleich" später war auch schon Sirius neben ihm aufgetaucht und konnte es nicht
sein lassen, zu sticheln. "Sag schon, für wen ist das Geschenk? Ist es für
mich?"
Aber er bekam keine Antwort, sondern nur ein wissendes Lächeln von James, als
sie die Treppen der Eingangshalle zu Verwandlung hochstiegen.

*~*~*

Den ganzen Weg zum Klassenraum und auch während des Unterrichts, hatte James
nicht ein Wort über das Geschenk, das er vorbereitete verloren und Sirius damit
in den Wahnsinn getrieben. Bis sein Freund irgendwann mit den Worten "Es ist ja
sowieso für mich" und einem selbstgefälligen Lächeln aufgegeben hatte.
Zumindest für den Moment.

James konnte darüber nur innerlich lachen. Natürlich war es für Sirius. Für
wen sollte er sich den sonst soviel Mühe geben. Erst letzte Nacht, als Sirius
zu ihm ins Bett gekrochen war, hatte es sich für ihn noch einmal bestätigt,
dass Sirius alle Anstrengungen wert war. Aber es war einfach ein Genuss ihm
dabei zuzusehen, wie er immer wieder auf eine andere Art versuchte
herauszufinden, für wen das Geschenk war oder was es war. Es machte dem
Potter-Spross einfach Spaß Sirius dabei zu beobachten.

Den ganzen Tag über hatte James die lauernden Blicke des Schwarzhaarigen
gespürt. Scheinbar war der Black-Erbe der Meinung, er bräuchte James nur
ausreichend beobachten und würde dadurch die Antwort finden. Aber da hatte er
falsch gedacht, denn der Sucher war den ganzen Tag über nicht in die Nähe des
Geschenkes gegangen. Es wäre auch unnötig gewesen, denn was Sirius nicht
wusste war, dass James noch ein wichtiges Teil fehlte, bevor er das
Weihnachtspräsent fertigstellen konnte. Und dieses Teil wollte er am kommenden
Wochenende in Hogsmead kaufen. Solange konnte es gerne in seinem sicheren
Versteck bleiben, gut geschützt vor den Augen des Schwarzhaarigen.

Es war bereits spät geworden. Vor wenigen Minuten hatten sie alle beschlossen
schlafen zu gehen und waren in ihren Schlafsaal gegangen. James saß auf seinem
Bett, in seinem Schoß offen die Karte der Rumtreiber liegen und suchte wie
immer nach einem ganz bestimmten Punkt. Um ihn herum war es ziemlich laut.
Sirius ärgerte Peter, in dem er seinen Pyjama mit ausgestrecktem Arm in die
Luft hielt und der wesentlich Kleinere so gezwungen war, in seinen Boxershorts
immer wieder an Sirius hinaufzuspringen. Immer in der Hoffnung doch hoch genug
zu kommen, während Remus in einem fort den Schwarzhaarigen tadelte, aber Peter
selbst auch nicht zur Hilfe kam. 

"Sirius, jetzt gib ihm endlich seinen Pyjama wieder. Oder willst du dass er
erfriert?" forderte Remus ihn auf. "Ach, der erfriert nicht," sagte der
Angesprochene lachend, "dafür hat unser Moppelchen ein paar Schichten Speck zu
viel." Und als Untermalung seiner Aussage kniff er mit seiner freien Hand in
Peters Bauch. Ein kurzes Aufquiecken erklang und bevor Peter sich beschweren
konnte, setzte Remus bereits wieder an. "Hör endlich auf so kindisch zu sein.
Wir werden in einem Jahr alle volljährig, du solltest dich langsam mal deinem
Alter entsprechend benehmen und etwas Verantwortung zeigen. Und dazu gehört
auch andere Menschen nicht mehr zu ärgern." 

"Aber Moony, was soll ich denn stattdessen tun? Immerhin bin ich der König der
Untaten. Ich habe einen Ruf zu verteidigen. Stell dir mal vor, ich würde damit
aufhören. Dann gäbe es ja niemanden mehr, der den Slytherins Einhalt gebieten
würde. So etwas kann ich nicht zu lassen. Es ist meine Pflicht, ihnen das Leben
schwer zu machen und gelegentlich auch Anderen, um dadurch allen die Zeit in
Hogwarts zu verschönern." Selbstgefällig lächelnd und mit vor Stolz
geschwollener Brust sah er den Braunhaarigen an, den armen Peter ignorierend,
der immer noch versuchte seinen Schlafanzug wiederzubekommen. 

Aber Remus wäre nicht Vertrauensschüler, wenn er nicht auch mit Sirius fertig
werden würde. Die Hände in die Hüften stemmend, blickte er ihn mit seinem
patentierten "Werd-erwachsen-oder-soll-ich-dir-Punkte-abziehen-Blick" an.
Sekunde um Sekunde verging, in denen sie sich nur anstarrten, bis Sirius ein
Seufzen ausstieß. Resigniert ließ er seinen Arm sinken und sofort schnappte
sich Peter seinen Pyjama und rannte ins Bad, damit er nicht nochmal geklaut
werden konnte. 

"Du bist langweilig, Moony." schmollte Sirius. Dieser warf ihm nur ein "schon
klar" über die Schulter zu und verschwand ebenfalls im Bad. 
Nach einer neuen interessanten Beschäftigung suchend, drehte sich Sirius um und
steuerte James Bett an. Dieser spürte Augenblicke später, dass die Matratze
sich hinter ihm absengte und schon erschien ein schwarzer Schopf neben seinem
Kopf, der ihm über die Schulter guckte. "Na wen suchst du?" "Wen wohl?" fragte
James zurück. "Lily?" Ein dumpfer Knall erklang und Sirius fiel Kopf voran auf
James Matratze. "Aua!" beklagte er sich. James hatte blitzschnell seine Schulter
zurückbewegt und dem anderen einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst. 

"Wofür war das?" fragte der Geschlagene. "Das weiß du ganz genau." Auf der
Decke liegend sah der Black-Erbe in das verärgerte Gesicht seines Freundes.
"Für das `Lily´?" fragte er ungläubig. "Vielleicht ein wenig. Ich will damit
nicht mehr genervt werden und gerade von dir hätte ich gedacht, dass du es
verstanden hast. Aber eigentlich war es für deinen Kommentar gerade zu Remus.
Du bist der König der Untaten. Wer verzapft den ganzen Scheiß denn immer mit
dir und denkt sich ebenfalls Dinge aus, die jeden Slytherin in die geschlossene
von St. Mungos bringen?" schnauzte James ihn an. "War das eine rhetorische
Frage?" fragte der Schwarzhaarige verwirrt. Ein tiefes Grollen entstieg der
Kehle des Suchers und als er sich mit ausgestreckten Händen auf Sirius Hals
zubewegte, riss der die Arme hoch und stoppt James in seiner Bewegung. "Ok, ok."
kam es lachend von ihm. "Natürlich sind wir die Könige der Untaten. Wir, du
und ich und ich würde es auch mit niemandem lieber tun." 

Den letzten Satz hatte er mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit gesagt, die
James verwirrte, ebenso wie der entschlossene Blick in diesem Moment aus Sirius
Augen.
Ihm war natürlich klar, dass er als Sirius bester Freund immer wichtiger für
ihn sein würde, als Remus oder Peter, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass
Sirius mit seiner Aussage mehr gemeint hatte. Doch was konnte der andere
Animagus damit meinen. Hatte es damit zu tun, dass James und Sirius sich bei
ihren Streichen sehr gut ergänzten oder, weil sie sich häufig ohne Worte
verstanden oder vielleicht, weil James Sirius im Sommer aufgenommen hatte, als
er von zu Hause weggelaufen war? 

All das waren Dinge, die ihn für Sirius vielleicht Einzigartig machten, aber
war es wirklich das, was er meinte? James hoffte in Sirius Augen vielleicht mehr
Hinweise zu finden, aber der hatte sich schon etwas anderem zugewandt. James war
so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie
Sirius den Blick abgewandt und sich über die Karte gelehnt hatte. Unruhig fuhr
der Blick des Schwarzhaarigen über die Karte, immer gefolgt von seinem Finger,
bis beides schließlich auf einem Namen stehen blieb.

"Na, was treibt den Schniefelus in der Nähe des Pokalzimmers." Ruckartig drehte
er den Kopf wieder James zu und ein heimtückisches Grinsen erschien auf seinem
Gesicht. "Lust Schniefelus zu zeigen, wo böse Slytherins um diese Uhrzeit sein
sollten?" Leicht überrascht von dem erneuten plötzlichen Stimmungswandel des
Anderen, brauchte der Potter-Spross einen Moment um darauf zu reagieren. Doch
dann schlich sich ein unheilverkündendes Lächeln auch auf sein Gesicht. "Aber
gerne doch."

Innerhalb weniger Sekunden hatten sie sich den Tarnumhang und die Karte
geschnappt und waren auf dem Weg zum Porträtloch. Keiner von beiden hatte an
Remus oder Peter gedacht, jetzt gerade zählten nur sie beide und ihre Jagd auf
den Slytherin. 

Glücklicherweise waren die meisten Schüler bereits in ihre Schlafsäle
gegangen, so dass es unter dem Tarnumhang mit ihrer langjährigen Übung ein
leichtes war, den Gemeinschaftsraum zu durchqueren und in das verlassene Schloss
zu kommen.

So schnell sie konnten liefen sie die Stockwerke abwärts, in freudiger
Erwartung Schniefelus einen Streich zu spielen. Nur ein einziges Mal mussten sie
anhalten, als ihnen Slughorn auf seinem Patrouillengang entgegen kam. Doch eine
große Gefahr stellte er nicht da, vorausgesetzt, man sprang ihm nicht direkt
vor die Nase. Denn der Lehrer für Zaubertränke empfand die Kontrollgänge
allseits bekannt, als äußerst lästig, hielten sie ihn doch von einem Glas
guten Brandy vor seinem Kamin ab.

Wenige Minuten später bogen sie schon in den, von Fackeln erleuchteten Gang,
zum Pokalzimmer ein, doch niemand war zu sehen. "Wo ist er?" flüsterte Sirius
nah an James Ohr. Ein Schulterzucken war seine Antwort. "Komm, lass uns kurz
nachsehen, ob er sich vielleicht hinter der nächsten Ecke rumdrückt." schlug
James vor und sofort setzten sie sich wieder in Bewegung. Eng nebeneinander
schlichen sie den Gang runter bis zur nächsten Abbiegung und auch hier war
niemand zu sehen. Abrupt blieben sie stehen und James fing an in seinen Taschen
zu kramen. "Auch nicht. Wo kann der nur stecken." kam es erneut von Sirius.
"Warte, ich schau eben auf der Karte nach." 

Die aufgefaltete Karte vor sich in Händen haltend, sprach James ihre Losung und
feine Linien erschienen auf dem alten Pergament. Sofort suchten sie die Gänge
um sich herum ab, doch außer ihnen war dort niemand. Frustriert schnaubend
deutete Sirius nach kurzer Zeit auf einen Punkt auf der Karte. "Der Mistsack ist
wieder im Gemeinschaftsraum. Wir waren zu langsam." Auch James entkam ein
Geräusch des Missfallens. "Mist! Und was machen wir jetzt? Auf Zurückgehen hab
ich keine Lust." "Ich hab eine Idee. Wir sind doch in der Nähe der Küche. Lass
uns ein paar Weihnachtsplätzchen abgreifen. Ich hab bis jetzt kaum welche
bekommen." 

Mit großen Augen sah der Potter-Spross seinen Freund an. "Du hast kaum welche
bekommen? Na dann würde ich gerne mal wissen, wer das ist, der genauso aussieht
wie du und ständig nach dem Mittagessen alle Plätzchen futtert, die er zu
fassen bekommt. Du wirst noch fett, Tatze."  Sirius schnaubte. "Von wegen, ich
esse die gar nicht alle. Peter frisst viel mehr und außerdem kann ich gar nicht
fett werden, denn mein Astralkörper lässt das überhaupt nicht zu." Ein dickes
Grinsen zierte dabei seine Lippen. "Na komm schon, Krone. Ich möchte
Plätzchen!" 

James konnte nicht lange standhaft bleiben, bei dieser dicken Schmolllippe und
den fast hundegroßen Kulleraugen, musste man einfach nachgeben. Ja, Sirius
wusste immer genau, wie er James überreden konnte. So standen sie keine fünf
Minuten später in der Küche und waren den riesigen Augen der aufgescheuchten
Hauselfen ausgesetzt. "Was kann Tinny, für die Masters tun?" erhob eines der
kleinen Geschöpfe seine Stimme. Etwas verlegen in ein paar Ecken schauend
wandte James den Blick ab. Immerhin hatten sie die Hauselfen aus ihren Betten
geholt. Doch Sirius schien das überhaupt nicht zu stören. "Wir hätten gerne
ein große Dose mit Weihnachtsplätzen." sprach er seinen Wunsch aus. Sofort
brach Betriebsamkeit unter den fleißigen Kreaturen aus. 

Als Sirius dann nach wenigen Minuten eine wirklich große Dose mit Plätzchen in
den Händen hielt und er den Hauselfen versichert hatte, dass das wirklich alles
war was sie wollten, machten sie sich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum.
Langsamer als auf dem Hinweg, liefen sie Gänge und Treppen unter dem Tarnumhang
entlang, während James Sirius ständig auf die Finger schlug. "Hör jetzt auf
Plätzchen zu essen. Das kannst du auch morgen noch. Es ist schon längst zu
spät dafür, außerdem hinterlässt du nur eine Spur aus Kekskrümmeln." Und
schon wieder musste er Sirius auf die Finger hauen, als dieser die Dose öffnen
wollte. "Au, ist ja schon gut, dann lass ich´s halt. Aber eins will ich dir
sagen, nur weil du als Sportler auf jedes Gramm achtest, heißt das noch lange
nicht, dass ich das auch muss. Außerdem hab ich dir doch vorhin schon gesagt,
dass mein A..." James unterbrach in barsch. "Ja, ja, dass dein Astralkörper
nicht fett werden kann. Ich hab es verstanden. Aber warte es nur ab. Nach den
Feiertagen, werde ich einen Gewichtsmessungszauber sprechen und dann wirst du
schon sehen, dass ich Recht habe." Sirius setzte direkt zu einer Erwiderung an,
die ihm aber ihm Halse steckenblieb, als sie beide Schritte vernahmen. 

Sofort stieß James Sirius gegen die nächste Wand, die Keksdose neben sie
drückend. Eine Hand auf seinen Mund pressend, schmiegte sich James so nah er
konnte an seinen Freund, damit wer auch immer da kam, sie auf keinen Fall
bemerken würde. Vollkommen angespannt lauschte der Sucher den Schritten. Sie
näherten sich unaufhaltsam und dann, nach nur wenigen Sekunden, kam Professor
McGonagall um die Ecke. Unwillkürlich drückte sich James noch enger an Sirius
und hinderte diesen dadurch fast am Atmen. Keiner von beiden traute sich auch
nur einen Muskel zu bewegen, bis die Professorin in den nächsten Gang
eingebogen war und ihre Schritte langsam immer mehr verhallten. 

Erleichtert, nicht erwischt worden zu sein, atmete James befreit aus. "Puh, noch
mal gut gegangen." kommentierte er das Geschehene, als er einen warme Luftstoß
an seinem Ohr wahrnahm. Überrascht über diesen Umstand sah er auf und bemerkte
erst jetzt wieder was er gerade tat. Seine Hand lag immer noch auf Sirius Mund,
sein Körper presste sich mehr als nur dicht an seinen besten Freund und sein
Kopf ruhte auf dessen Brust. Sofort stieg ihm eine unangenehme Röte ins Gesicht
und er war nicht böse, dass Sirius es aus seinem Blickwinkel nicht sehen
konnte. Außerdem bemerkte er, dass sich sein Puls ungewöhnlich beschleunigte
und erst als er das realisierte, bemerkte er auch den erhöhten Pulsschlag
seines Gegenübers. Sirius Herz schlug schneller, wesentlich schneller als
gewöhnlich. Bei diesen Gedanken hob James seinen Kopf und sah in die Augen
seines Freundes. 

Die grauen Augen waren starr auf ihn gerichtet. In ihnen lag ein Ausdruck von
Überraschung und Unglauben. Sirius musst ihn die ganze Zeit so angesehen haben,
schoss es James durch den Kopf. Warum auch nicht, verhielt er sich doch absolut
ungewöhnlich. Warum hatte er Sirius auch an die Wand gepresst. Sie hätten sich
auch nebeneinander stellen können. Wodurch die Entdeckungsgefahr sogar gesunken
wäre und warum in Merlins Namen ließ er seinen Freund immer noch nicht frei.
James wusste keine Antwort, doch irgendwie wollte er nicht von Sirius abweichen.
Es war, als würden ihn diese Augen in ihren Bann ziehen, als würden diese
Augen seinen Körper lähmen. Schier eine Ewigkeit stand James einfach nur
weiter an Sirius gepresst da und sah ihn an. Ließ sich gefangen nehmen und
bemerkte, dass er es nicht schlimm fand. Nein, er empfand es sogar als angenehm
den Körper seines Freundes so nah bei seinem zu wissen. Und dann war er da,
dieser innere Drang, der James dazu bringen wollte, die Hand von Sirius Mund zu
nehmen langsam seinen Kiefer nach zufahren.

Erneut spannte sich James ganzer Körper an und als sich seine Hand langsam von
Sirius Mund löste, schrie sein Verstand auf einmal STOP! James blinzelte und
endlich wurde ihm wirklich bewusst was er hier gerade tat. Ohne ersichtlichen
Grund, presste er seinen Körper an Sirius´ und wollte ihn streicheln. Sirius
streicheln, nicht Tatze, den süßen Strubbelkötter, sondern Sirius, seinen
besten Freund. Was war nur in ihn gefahren. Kopfschüttelnd ließ er sofort
seine Hand sinken und trat einen Schritt von Sirius weg. Ein kurzer Blick in
dessen immer noch unwahrscheinlich anziehenden Augen, sagte James, dass Sirius
weiterhin total perplex war. "Lass uns gehen!" forderte James Sirius daher
schnell auf, in der Hoffnung sich eine peinliche Erklärung zu ersparen.

Überraschenderweise sprach Sirius auf dem ganzen Weg in den Gemeinschaftsraum
nicht ein Wort, aber James konnte genau die ständigen Blicke spüren, die er
ihm zuwarf. Endlich im Bett liegend wollte James nur einschlafen und den Vorfall
so schnell wie möglich vergessen, aber natürlich war es ihm nicht möglich.
Bereits seid zwei Stunden wälzte er sich von einer Seite auf die andere und
konnte seine Gedanken nicht zum Stillstand bringen. Warum nur hatte er das
getan? Es war ihm nicht begreiflich. Natürlich konnte er sich irgendwie
erklären, warum er Sirius an die Wand gepinnt hatte. Immerhin hatte er, als er
die Schritte gehört hatte, nur reagiert und nicht nachgedacht. Auch, dass er
sich eng an ihn gedrückt hatte, konnte er sich noch erklären. Denn der Gang
war ziemlich schmal gewesen und daher wären sie sonst wahrscheinlich erwischt
worden, aber was danach geschehen war, entzog sich seinem Verständnis.

Es war als hätte jemand Besitz von seinem Körper ergriffen und diese Dinge
getan. Warum nur, hatte er sich auch nachdem die Gefahr gebannt war, weiterhin
an Sirius gedrückt? Warum hatte er sich in seinen Augen verloren und warum zum
Teufel hatte er ihn streicheln wollen? Er verstand es einfach nicht. Aber es
waren nicht nur seine Taten, die ihn verwirrten, sondern auch seine Gefühle.
Denn er hatte es schön gefunden Sirius so nah zu sein. Er hatte sich geborgen
und sicher gefühlt. Es war angenehm den Körper des Schwarzhaarigen so zu
fühlen und gerne hätte er noch länger in dessen Augen gesehen. Diese Augen,
die er noch nie so wahrgenommen hatte, die ihn auch jetzt nicht losließen und
die ihn verführt hatten, noch ganz andere Dinge mit Sirius tun zu wollen. 

Erschreckt von seinen eigenen Gedanken riss James seine Augen auf. Was dachte er
da gerade, was hätte er mit Sirius machen wollen? Oh nein, jetzt war es
wirklich vorbei. Seit wann hatte er denn solche Gedanken, wenn er an Sirius
dachte? Der Schwarzhaarige war sein bester Freund, wie konnte James nur an so
etwas denken? Sie waren Freunde und mehr nicht und da würde sich auch nichts
jemals dran ändern.

Diese Gedanken soweit wie möglich von sich schiebend, musste James sich
allerdings eines eingestehen: er genoss Sirius Gesellschaft zu jeder Zeit und
ihn jeder Gestalt. Und er wusste nicht, ob er es überstehen würde, wenn er
irgendwann dieser Gesellschaft beraubt würde.

*~*~*

Vollkommen übermüdet und mit dunklen Ringen unter den Augen stand James am
nächsten Morgen, nach Remus Weckkommando, auf. Schlürfend bewegte er sich ins
Bad. Seine Bewegung an diesem Morgen wirkten mechanisch und es dauerte, bis
James auch geistig langsam erwachte. 
Erst auf dem Weg zum Frühstück schien sein Verstand durch das Laufen in die
Gänge zu kommen und prompt fiel ihm auch wieder ein, warum er so müde war.
Nachdem er sich noch wenigstens eine Stunde im Bett gewälzt hatte, war er in
einen unruhigen Schlaf gefallen und fühlte sich heute Morgen wie ein Toter.
Sofort warf er einen schnellen Blick zum Grund seiner durchwachten Nacht und
bemerkte, dass Sirius wie immer war. Auch nachdem er die letzte halbe Stunde,
bewusst im Kopf noch einmal durchgegangen war, fiel ihm auf, dass Sirius sich,
seit dem Aufstehen, nicht anders verhielt als sonst. Es schien, als hätte es
den Vorfall der letzten Nacht gar nicht gegeben. 

Das verwirrte James erneut. Wirkte der Schwarzhaarige nicht gestern Nacht noch
wie paralysiert und war wider seiner Art stumm gewesen und jetzt verhielt er
sich als wäre nichts passiert. Da konnte doch etwas nicht stimmen. Wieso sollte
Sirius die Sache einfach auf sich beruhen lassen? Sie mussten doch darüber
sprechen, um sie aus der Welt zu schaffen, damit sie ihre Freundschaft nicht
gefährdete. Oder etwa nicht?

War ihre Freundschaft aus Sirius Sicht den dadurch nicht gefährdet? Sicherlich
gingen sie häufig recht vertraut miteinander um, aber das war doch etwas viel
gewesen. Konnte es sein, dass es den anderen nicht gestört hatte? Immerhin war
ja nichts passiert und Sirius kannte auch nicht James Gedanken. Aber nein, das
war unmöglich. Denn James hatte den überraschten, ja fast geschockten Blick in
den Augen des anderen gesehen. Sirius hatte es sehr wohl als ungewöhnlich
aufgenommen, aber warum um alles in der Welt, blendete er es nun aus? 

James nahm sich vor, der Sache auf den Grund zu gehen. Und er würde sofort
damit anfangen. Er wollte darauf eine Antwort haben, auch wenn es hieß, dass
gestern noch gefürchtete peinliche Gespräch mit Sirius führen zu müssen. 

*~*~*

Seit dem Vorfall waren inzwischen zwei Tage vergangen, in denen James es sich
zur Hauptaufgabe gemacht hatte, Sirius zu beobachten. Er wollte jede kleine
Veränderung im Verhalten des Schwarzhaarigen aufdecken, um herauszufinden,
warum der Andere ihn nicht mit dem Vorfall konfrontierte. Allerdings musste
James schnell feststellen, dass es nichts aufzudecken gab. Sirius benahm sich
wirklich, als wäre nie etwas geschehen. Weder setzte er sich beim Essen weiter
von James weg, noch das er sich in ihrem Schlafsaal beim umziehen oder im Bad
anders verhielt. Auch im Unterricht ging Sirius nicht auf Abstand. 

Viel mehr hatte James das Gefühl, das Sirius gelegentlich sogar mehr seine
Nähe suchte. Natürlich war ihm bewusst, dass er sich das auch einbilden
konnte. Das ihm die häufig zufälligen Berührungen des Black-Erben nur jetzt
vermehrt auffielen, weil er besonders auf sein Verhalten achtete, aber trotzdem
blieb dieser subjektive Eindruck bei James haften. 

Allerdings gab es dennoch einige Dinge, die James vorher scheinbar nicht bemerkt
hatte. Es war am gestrigen Nachmittag gewesen, als Alice Spencer, eine hübsche
brünette Ravenclaw, Sirius um ein kurzes Gespräch gebeten hatte. Sie waren ein
paar Meter weiter den Gang runter gegangen und hatten sich unterhalten. Auch
wenn James sich nicht bewusst war, warum er die beiden genau beobachtete hatte,
war es doch passiert. Während des ganzen Gesprächs hatte er die Gestik und
Mimik der Beiden analysiert. Es war ihm nach wenigen Sekunden klar gewesen, dass
Alice scheinbar auf Sirius stand und sicherlich ein Date für den kommenden
Hogsmeadausflug am Wochenende haben wollte. Das war nicht erstaunlich, denn
Sirius sah nun mal wirklich gut aus, aber eine andere Sache hatte James doch
sehr überrascht. Denn Sirius selbst schien so überhaupt kein Interesse an
Alice zu haben. Der Sirius, der den Ruf als absoluter Schwerenöter in Hogwarts
hatte, der nie eine Gelegenheit ausließ und den James auch schon einmal dabei
überrascht hatte. Da drängte sich James einfach die Frage auf, seit wann sich
das geändert hatte. 

Kurz darauf war das Gespräch auch schon zu Ende gewesen und als Alice, wenig
begeistert mit ihrer Abfuhr, an ihnen vorbeimarschierte, warf Sirius ihm einen
Blick zu, der James einen Schauer über den Rücken jagte. Dieser wissende Blick
schien sagen zu wollen, dass er ganz genau über seine Gedanken Bescheid wusste
und mitbekommen hatte, dass er sie nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen
hatte. Doch einen Wimpernschlag später kam Sirius breit grinsend auf sie zu und
James war sich erneut nicht mehr sicher, ob er sich diesen Blick nicht
eingebildet hatte. Vorstellbar wäre es, immerhin dachte er ja an nichts anderes
mehr, als an Sirius und dessen ungewöhnliches Verhalten.

Die nächsten Stunden und auch den heutigen Tag, hatte er Sirius wieder genau im
Blick gehabt. Aber dieses Mal hatte er auch die Damenwelt miteinbezogen und
dabei war ihm aufgefallen, dass Sirius wirklich nicht Einer einen längeren
Blick schenkte. Niemandem um es genau zu sagen, höchstens ihm selbst, Peter
oder Remus, wenn er ihnen zuhörte. Dieses Verhalten ordnete James schon unter
ungewöhnlich ein, konnte aber vorerst damit nichts anfangen. Vielleicht, dachte
er sich, würde es später Sinn machen. Denn langsam beschlich ihn das Gefühl,
als hätte er etwas sehr Offensichtliches nicht mitbekommen.

*~*~*

Die Tage bis zum Wochenende vergingen ohne weitere Erkenntnisse. Sirius verhielt
sich normal, nur Remus machte hin und wieder komische Bemerkungen, da er
scheinbar bemerkt hatte, dass James Sirius noch mehr Aufmerksamkeit als üblich
schenkte. Aber das überging James einfach. Sollte Remus doch über den Grund
nach grübeln. Wahrscheinlich würde er irgendwann das Ganze als besonderes
Verhalten wegen James Weihnachtsgeschenk für Sirius abtun und damit wäre die
Sache erledigt. Da musste James sich keine drüber Gedanken machen. 

Der Ausflugstag kam und auch die Rumtreiber zogen sich dick an um wie viele
andere Schüler nach Hogsmead zu gehen. Sicherlich würde das Dorf heute
regelrecht überflutet werden von Schülern, die noch ihre letzten
Weihnachtseinkäufe tätigen wollten. Auch James musste noch ein letztes Teil
besorgen, um Sirius Geschenk endlich zu vervollständigen. Aber das würde kein
Problem werden. Er hatte schon vor zwei Wochen mit einem Händler aus Hogsmead
geeult und der hatte das benötigte Teil bereits besorgt und für James
hinterlegt. Er musste es also nur noch abholen. 

Fröhlich machten sie sich eine viertel Stunde später zu Viert auf den Weg ins
Dorf. Es war nun fünf Tage her, seid Sirius und James nachts Severus ärgern
wollten und so langsam wurde der Vorfall dieser Nacht von alltäglichen Dingen
in den Hintergrund gedrängt. Natürlich war James immer noch wachsam und
versuchte hinter den Grund für Sirius ungewohntes Verhalten zu kommen, aber da
nichts mehr in diese Richtung geschehen war und von Sirius auch keine Reaktion
kam, war auch er versucht die Sache auf sich beruhen zu lassen. Besonders in
Momenten wie diesen, wenn sie einfach nur fröhlich quatschend und Witze
reißend auf dem Weg nach Hogsmead waren, um ein wenig einzukaufen. Es fühlte
sich in solchen Situationen an wie vorher und James fragte sich, warum er sich
überhaupt so viele Gedanken gemacht hatte, es war doch alles wie immer.

Auf dem Rückweg zum Schloss dachte James sich, dass der Ausflug wie jeder
andere nach Hogsmead verlaufen war. Als sie ankamen, hatten sie sich getrennt um
ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen, ohne das ein anderer zusehen konnte, dann
hatten sie sich in den drei Besen getroffen, jeder ein paar Butterbier getrunken
und nun war James mit Sirius auf dem Rückweg zum Schloss. Remus hatte sich noch
überreden lassen, Peter in den Honigtopf zu begleiten, weil dieser seine am
Morgen gekauften Süßigkeiten bereits schon wieder aufgegessen hatte und nun
Nachschub holen wollte. Sie hatten versprochen sich zu beeilen, worauf Sirius
und James vorgeschlagen hatten, etwas langsamer zurückzugehen, damit Remus und
Peter sie einholen konnten.

Gemütlich schlenderten die Beiden alleine den zugeschneiten Weg entlang und
redeten mal wieder über Quidditch, James Lieblingsthema. "Klar holen wir dieses
Jahr den Hauspokal. Was denkst du denn? Immerhin bin ich der Sucher unserer
Mannschaft, da können wir nur gewinnen." stellt James klar. "Was ich denke?"
gab Sirius grinsend zurück, "Dass Ravenclaw ein ausgezeichnetes Jägerteam hat
und dass du als Sucher, kein Spiel gewinnen kannst, auch wenn du denn Schnatz
fängst, wenn ihr vorher schon zwanzig Toren kassiert habt."

Eingeschnappt blieb James stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du
tust ja gerade so, als wenn Riley als Hüter `ne totale Null ist. Klar muss man
einräumen, dass sein Spiel verbesserungswürdig ist, aber nur ein Hüter macht
auch noch kein Team. Unsere Jäger sind auch gut und Tyler und Leroy erwischen
jeden mit dem Klatscher. Wir haben also sehr gute Chancen zu gewinnen, du
Schwarzmaler." Auch Sirius war stehen geblieben. "Schwarzmaler? Wo hast du das
den ausgegraben? Spielst du jetzt schon wieder bei den Erstklässlern mit? Und
was Riley angeht, sein Können ist nicht nur verbesserungswürdig, der Kerl
spielt unterirdisch. Wenn ich den sehe, ist mein erster Gedanke, Wetten
abzuschließen, wie lange er sich auf dem Besen hält. Den solltet ihr
austauschen!"

"Wenn es jemand anderes geben würde, würden wir ja den nehmen, aber den gibt
es leider nicht. Der einzige andere Schüler, der als Hüter geeignet wäre,
sträubt sich ja seid Jahren im Team mitzuspielen. Oder hat sich daran etwas
geändert Mr. Black? Und ja du bist ein Schwarzmaler, ein absoluter Pessimist!"
warf der Potter-Spross ihm entgegen. Während James sich immer mehr in Rage zu
reden begann, schien das Gespräch Sirius nur sehr zu belustigen. "Nein. Denn
als absoluter Pessimist, würde ich niemals in so eine Verlierermannschaft
einsteigen. Das würde am Ende noch abfärben und dann würde ich ja wirklich
Pech haben."

Jetzt war James sauer. Mit einem Schritt überwand er den Abstand zwischen sich
und Sirius. "Hallo, du redest hier über deine eigene Hausmannschaft. Könntest
du nicht wenigstens etwas Loyalität zeigen? Ansonsten darfst du demnächst
gerne unsere Gegner anfeuern, vielleicht bringt das dann wenigstens uns kein
Pech mehr."

Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Ich bin also ein Pechbringer? Nun ich glaube,
dass ich dann demnächst nur noch dich anfeuern werde. Würde mich echt mal
interessieren, ob du dann den Schnatz wirklich nicht mehr fängst." entgegnete
Sirius ihm und fing an zu lachen. Und dann passierte es wie jedes Mal. Als er
das Lachen des Schwarzhaarigen vernahm, konnte er ihm nicht mehr lange böse
sein und musste sich schwer ein eigenes Grinsen verkneifen. Ja, sie waren Beide
schon Idioten, wie sie sich so anzickten, wie zwei alte Waschweiber. 

Wieder milde gestimmt hob James seine Hand und schlug dem lachenden Sirius
kräftig gegen die Schulter. "Ja, ja, ist ja schon gut." lenkte James ein und
fühlte sich im nächsten Moment im freien Fall. Schmerzhaft kam er mit dem
Rücken auf dem Boden auf und nur einen Wimpernschlag später wurde ihm die Luft
aus der Lunge gepresst. Sirius war durch seinen Schlag ins Schwanken geraten und
hatte auf dem rutschigen Schnee das Gleichgewicht verloren. Scheinbar hatte er
gehofft, James würde ihn festhalten, doch es ging so schnell, das James völlig
überrascht mitgerissen wurde.

Keuchend versuchte der Sucher wieder Luft zu bekommen und sah dabei auf das
Gewicht auf seiner Brust runter. Sirius lag, alle Viere von sich gestreckt, auf
ihm und fing an zu lachen. Jetzt erst über die Situation in der sie sich
befanden nachdenkend, stimmt auch James in das Lachen mit ein. Sie mussten ja
wirklich toll aussehen. Zwei Sechstklässler, die zu doof waren sich auf Schnee
zu bewegen, ohne umzufallen. Ja, es war wirklich alles wieder wie immer, schoss
es James durch den Kopf.

Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatten, doch danach
merkte James langsam, dass auch Winterkleidung der Kälte und Nässe des Schnees
nicht ewig standhalten konnte. "Hey Tatze, steh mal auf, langsam friert mir der
Hintern ein." forderte der Potter-Spross ihn auf. Ohne eine Erwiderung folgte
der Schwarzhaarige der Aufforderung und stemmt sich auf seine Arme hoch. Über
James schwebend traf ihn der Blick des Black-Erben vollkommen unvorbereitet.
Erneut sah er einfach nur in die grauen Augen. Dieses Mal lag in  ihnen
allerdings kein überraschter oder ungläubiger Ausdruck, nein, dieses Mal
wirkten sie entschlossen. Diese wunderschönen grauen Augen, in denen er sich
erneut verlor. Es schien ihm, als würde es nur noch Sirius und ihn geben, als
wenn der Rest der Welt einfach verschwunden wäre und es störte ihn nicht.
Wieder hatte er das Gefühl sich vollkommen wohl dabei zu fühlen und erneut
bemerkte er diesen inneren Drang, der ihn zum Handeln zwang, doch Sirius kam ihm
zuvor. Langsam kamen die grauen Seen ihm näher, ununterbrochen war ihr Blick
verbunden. Ein aufgeregtes Kribbeln breitete sich in James´ Magen aus, ebenso
wie Ungeduld. Er wollte endlich die Lippen des Anderen spüren, fast schmerzhaft
sehnte er sich danach. Sie waren so nah, das James einfach den Kopf anhob, um
den letzten Abstand selbst zu überwinden, als sie plötzlich gerufen wurden. 

"James! Sirius!" Remus und Peter kamen auf sie zugelaufen. Ruckartig stand
Sirius auf und klopfte sich bereits den Schnee aus dem Mantel als die beiden
Rumtreiber sie erreichten. "Was ist passiert?" fragte sofort ein besorgter Remus
und sah James dabei an, der immer noch im Schnee lag. Doch als von ihm keine
Antwort kam übernahm Sirius. "Ich hab mal testen wollen, wie es ist James
flachzulegen." Witzelte Sirius und hielt James in dem Moment seine Hand hin.
Dieses Mal war es an James wie paralysiert zu wirken, als die Ereignisse der
letzten paar Minuten und seine eigenen Gedanken auf ihn einstürzten. Unbewusst
griff er nach Sirius Hand und ließ sich aufhelfen. "Wie meinst du das?" fragte
Peter und riss James damit aus seiner Starre. "Was?" kam verwirrt von ihm. "Na,
wie es ist dich flachzulegen." wiederholte Peter seine Frage.

Weiterhin den Zusammenhang nicht findend, sah James verständnislos in die
Runde, bis Sirius die Situation entschärfte. "Dummkopf, natürlich ging es
nicht darum, aber wenn ich nochmal fallen sollte, such ich mir jemand anderes,
den James friert zu schnell. Und jetzt sollten wir hoch zum Schloss gehen, ich
glaube unser Hirsch hat sich den Kopf gestoßen." "Das glaube ich auch." warf
Remus ein. "Vielleicht sollten wir noch in der Krankenstation vorbeigehen."
James war zwar immer noch verwirrt wegen dem erneuten Zwischenfall, aber eins
war ihm ganz klar, zur Krankenschwester wollte er nicht. "Ich hab mir nicht den
Kopf gestoßen. Das liegt alles nur an Sirius. Mein Gehirn muss erst mal wieder
Sauerstoff bekommen, nachdem der Fettkopfs mir alle Luft rausgepresst hat."
erklärte James seinen Freunden und warf Sirius einen sehr scharfen Blick zu,
der äußerste Skepsis ausdrückte. Dieser fing den Blick mit vollkommener
Ernsthaftigkeit auf. Nichts war wie immer, stellte James fest und mit diesen
Gedanken, ging er schweigend mit seinen Freunden zurück zum Schloss, die
währenddessen Sirius mit seinem Gewicht aufzogen.

*~*~*

Für James aktuellen Zustand gab es nur eine Beschreibung, absolute Konfusion. 
Seit dem Hogsmeadausflug waren drei Tage vergangen und James war immer noch
total verwirrt. Er hatte das Gefühl sich selbst nicht mehr zu kennen. Was war
nur innerhalb einer Woche mit ihm passiert? Warum um Merlins Willen wurde er
jetzt ständig nervös, wenn Sirius ihm mehr, als nur einen kurzen Blick
schenkte? Warum breitete sich immer wieder dieses Kribbeln in seinem Magen aus,
wenn der Schwarzhaarige im näher kam und warum zum Teufel suchte er auf einmal
ständig die Nähe des Anderen?

Hatte es damit zu tun, dass er ihn fast selbst geküsst hatte? In diesem absolut
berauschendem Moment, als sie im feuchten Schnee gelegen hatten. Vorher, noch
kurz vorm Erfrieren, hatte James die Kälte überhaupt nicht mehr wahrgenommen,
als der Schwarzhaarige über ihm gewesen war und sich sein Körper so
fürchterlich langsam zu James runter gebeugt hatte. So langsam, dass James ihm
entgegengekommen war, um endlich diesem schmerzhaften Ziehen nachzugeben und die
Lippen des Anderen auf seinen zu spüren.

James raufte sich die Haare. Aber warum? 
Ja, er musste sich zwar langsam eingestehen, dass er Sirius sehr anziehend fand,
aber selbst wenn er dies Tat, konnte er sich trotzdem nicht erklären warum es
so war. Nicht, dass es nicht schon schlimm genug war, dass er scheinbar auf
seinen besten Freund stand, nein, es kam auch aus heiterem Himmel. Was
natürlich vollkommen unlogisch war. Er konnte doch nicht von heute auf morgen
auf einmal auf Kerle, oder nein, nicht auf Kerle, sondern auf Sirius stehen. Wie
sollte das denn funktionieren? Man wird doch nicht einfach über Nacht schwul!

Es könnte natürlich auch ein Liebestrank sein, eine Racheaktion von Snape,
ging es ihm durch den Kopf, aber irgendwie bezweifelte er das, weil Schniefelus
im Moment sehr glücklich mit seiner Situation zu sein schien. Denn seit James
sich endgültig von Lily getrennt hatte, setzte der Slytherin alles daran,
wieder bei ihr in ein gutes Licht zu rücken und schien damit auch Erfolg zu
haben. Weshalb er a: viel zu beschäftigt mit schleimen war und b: seine Chance
nicht durch Rachepläne vernichten wollte. Lily hatte für so etwas noch nie
Verständnis gehabt.

Aber auch wenn er diese Möglichkeit ausschließen konnte, war er immer noch
nicht weiter, denn seit wann verliebte man sich bitte innerhalb eines Moments,
obwohl man die Person bereits Jahre kannte?

Plötzlich gerieten James Gedanken ins Stocken. Hatte er da gerade wirklich
verliebt gedacht? Nein, nein, dass konnte nun wirklich nicht sein. Das wäre ja
der Höhepunkt, er musste sich wohl doch den Kopf bei ihrem Sturz gestoßen
haben. Es konnte doch nicht sein, das er Sirius nicht nur küssen wollte,
sondern dass er sich in ihn verliebt hatte? Sirius war immer noch sein bester
Freund und in so jemanden verliebte man sich nicht. Nein, das konnte auf keinen
Fall wahr sein. Jetzt spielte sein Kopf wirklich verrückt.

Kurz davor seinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, wurde er von Remus
aufgehalten. "Hey James, so schwierig sind die Hausaufgaben doch auch nicht.
Wenn du Hilfe brauchst, dann sag es, aber hör auf dir die Haare auszureißen
oder dir den Kopf einschlagen zu wollen." Verwundert blickte James auf und sah
in die treuen Augen des Werwolfes. Erst jetzt bemerkte er wieder wo sie
eigentlich waren. James hatte Remus in die Bibliothek begleitet, um mit ihm den
Aufsatz für Zaubertränke fertigzustellen und musste dabei mal wieder mit den
Gedanken abgeschweift sein. 

Ein Blick auf seine Hände, erklärte auch Remus Aussage. In seinen Händen, die
vorher noch fest in seine Haare verkrallt gewesen waren, lagen nun einige
schwarze Haare. Erschrocken warf er sie auf den Boden und ermahnte sich selbst,
das nicht zu wiederholen. Am Ende hätte er noch Löcher in seiner coolen Frisur
oder noch schlimmer, eine Glatze. Seine Gedanken wieder auf das hier und jetzt
richten wollenend, schüttelte er vehement seinen Kopf. Selbst überrascht
darüber, dass es funktionierte, sah er leicht erstaunt Remus an, der immer noch
auf eine Erwiderung wartete. 

"Sorry Moony, ich war in Gedanken. Danke, dass du mich aufgehalten hast. Ich
glaube, mit `ner Beule an der Stirn seh ich nicht so gut aus." "Nein das glaube
ich auch nicht." erwiderte der Braunhaarige mit einem leichten Lächeln. "Aber
sag mal, was bedrückt dich denn, dass du dir schon die Haare ausreißt?"
Besorgnis war in seiner Stimme zu vernehmen, aber so gern James seinen Freund
auch hatte, konnte er ihm diese Gedanken doch nicht mitteilen, dafür waren sie
einfach zu gefährlich. James war sich ja selbst noch nicht im Klaren darüber
wie er sich weiter verhalten sollte, denn eins wollte er auf keinen Fall: seine
Freundschaft zu Sirius damit zerstören oder das Verhältnis der Rumtreiber
damit belasten. Irgendwie musste er selbst damit fertig werden und das würde er
auch schaffen. 

Mit neu gefasster Entschlossenheit sah er Remus zufrieden entgegen. "Es ist
nichts. Zumindest nichts, was ich nicht wieder in Ordnung bringen kann."
Skeptisch hoben sich Remus Augenbrauen. Scheinbar glaubte er James nicht ein
Wort. Allerdings fragte er auch nicht mehr nach, wofür James ihm dankbar war.

"Hast du eigentlich dein super geheimes Geschenk schon fertig? Du hast doch
letztes Wochenende in Hogsmead noch etwas dafür besorgt oder?" Triumphierend
strahlte James in nun an. "Ja, es ist fertig und es ist großartig. Ich bin
schon total gespannt auf Weihnachten. Ich will unbedingt wissen, wie es
ankommt." Nun musste auch Remus wieder lächeln. Da war sie wieder, die nie
sterbende kindliche Freude des Schwarzhaarigen. "Und, verrätst du mir für wen
es ist?" stellte er die obligatorische Frage. Remus war natürlich vollkommen
klar für wen sich James so ins Zeug legte. Es störte ihn nicht, aber er war
sich darüber bewusst, dass James und Sirius eine ganz besondere Freundschaft
verband, die noch tiefer ging, als die freundschaftlichen Bande der Rumtreiber.
Deshalb war die Antwort für ihn auch nicht überraschend. "Nein." kam es knapp
von James, aber mit einem übergroßen Grinsen. Das würde er niemandem
verraten, die konnten ja wohl alle noch die paar Tage bis Weihnachten warten. 

Zwei konzentrierte Stunden später war James dann auch mit seinem Aufsatz fertig
und zusammen verließen sie die Bibliothek, um zum Abendessen zu kommen. Dort
warteten auch schon Peter und Sirius auf sie, Letzter damit beschäftigt, sich
mit einer hübschen, gut geformten Hufflepuff zu unterhalten. James ließ sich
wie gewohnt neben Sirius nieder, während Remus gegenüber neben Peter Platz
nahm. Bereits nach wenigen Sekunden, waren James zwei Dinge klar. Erstens,
Sirius und Lydia (zumindest hatte Sirius sie so genannt) unterhielten sich schon
seit längerem, da Peter bereits anfing aus Langeweile mit seinem Essen zu
spielen, was aber heißen musste, dass er schon wenigstens drei Teller verputzt
hatte und zweitens, dass Lydia Sirius an die Wäsche wollte, denn die Blondine
fummelte ständig am Hemd des Schwarzhaarigen rum oder zeichnete Kreise auf
seine Oberschenkel.

Es war nicht so, als wenn so etwas nicht häufiger Mal passieren würde und sie
nicht alle daran gewöhnt wären, aber irgendwie störte es James heute. Stoisch
versuchend die Beiden zu ignorieren, belud er sich seinen Teller und fing an zu
Essen. Doch immer wieder wanderte sein Blick zu Sirius und Lydia, besonders bei
Wörtern wie `heiß´, `unschuldig´ und ganz besonders bei `böses Mädchen´.
Doch James würde sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn er hatte ja
auch keinen Grund dazu. Sirius war sein bester Freund, der wie sie ihn kannten,
gerne Mal ein kleines Stelldichein vereinbarte und mehr nicht. Also, warum
sollte James dieses Gespräch aufregen. 

Ein Räuspern brachte ihn wieder zurück und sofort bemerkte er, warum er in
seinen Gedanken unterbrochen wurde. Mit einer kurzen Kopfbewegung machte Remus
ihn auf seinen Teller aufmerksam. Ein Blick auf diesen verriet James auch was
daran so interessant war. Er hatte ohne es zu bemerken, mehrfach sein Messer in
sein Steak gerammt und viele kleine Löcher hinterlassen, anstatt es
kleinzuschneiden. Ertappt, fasste er sein Messer wieder normal und fing, unter
Remus aufmerksamen Blick, an sein malträtiertes Fleisch diesmal wirklich in
mundgerechte Happen zu schneiden.

Um die Situation zu entschärfen, verwickelte Remus James und Peter in ein
Gespräch. Geschickt hatte der Braunhaarige Quidditch gewählt, weil er wusste,
dass er damit James erfolgreich ködern konnte und auch Peter immer gerne mit
diskutierte. So viel es dem Schwarzhaarigen auch recht leicht Sirius´ und
Lydias Gespräch größtenteils zu verdrängen. Es gab zwar immer wieder Momente
(als Lydia erwähnte, dass sie sehr empfindlich an den Ohren wäre oder als sie
Sirius fragte, welche Ausmaße er den hätte), in denen James Gedanken ins
Stocken kamen, aber er hatte sich soweit unter Kontrolle, dass er sich schnell
wieder an der Quidditchdiskussion beteiligen konnte.

Gerade als er einen weiteren Bissen zum Mund führte und sich darauf freute, der
Situation gleich entfliehen zu können, passierte es. Sirius rempelte ihn an und
James wurde fast von der Bank geschubst, weil Lydia sich unbedingt auf Sirius
Schoß setzen musste. In dem Moment kochte James über. Nicht genug, dass Sirius
ihn bis jetzt nicht begrüßt und keines Blickes gewürdigt hatte und das er
sich die ganze Zeit schon dieses verbale Vorspiel reinziehen musste, wegen
dieser blonden Tussi, nein, jetzt war er auch noch im Weg. Jetzt wurde er auch
noch einfach nicht beachtend weg geschubst, damit Madam Atombusen eine bessere
Position hatte um an Sirius rum zu fummeln. Wie konnte sie es wagen ihn wie
überflüssigen Ballast einfach weg zu schubsen und wie konnte Sirius das auch
noch zulassen? 

Rasend vor Wut rammte James sein Messer in die Reste seines Steaks. Einen
mörderischen Blick auf Sirius Rücken werfend, schnappte er sich seine Tasche
und stürmte aus der Großen Halle. Verständnislose Blicke folgten ihm,
eingeschlossen des Blickes von Peter, während Remus nur den Kopf schüttelte
und Sirius das erste Mal auf James reagierte. Er sah, an dem noch schwingenden
Messer entlang, James nach, ein wissendes Lächeln auf seinen Lippen. 

Im Schlafsaal angekommen, schmiss James seine Tasche in eine Ecke und fluchte
wild über Sirius. "Dieser Penner, dieses selbstverliebte Arschloch, dieser
notgeile Weiberheld. Warum musste er das unbedingt vor meiner  Nase abziehen?"
Immer noch rasend vor Wut schnappte er sich sein Kissen und schlug damit wild
auf alles ein, was in seiner Nähe war. "Wie konnte er nur? Ich bring ihn um!"
schrie James heraus. Doch als seine eigenen Worte seinen Verstand erreicht
hatten, hielt er inne. Was hatte er da gerade gesagt? Warum bezog er die
Situation den auf sich? Nur weil Sirius mit einem Mädchen schäkerte, hatte das
doch nichts mit ihm zu tun. Die Absurdität seiner Gedanken erkennend, ließ
James sich auf einmal schlapp auf seine Knie sinken. 

Wenige Sekunden später konnte man ein Glucksen vernehmen, dass erst in ein
ungläubiges und dann fast in ein irres Lachen überging. Ich bin eifersüchtig,
schoss es James durch den Kopf. Ich bin wirklich eifersüchtig, denn am liebsten
hätte ich sie von seinem Schoss runter geschubst und hätte mich selbst gerne
darauf gesetzt. Diese Erkenntnis traf ihn unvorbereitet. Seine Gedanken
weiterführend hörte James plötzlich auf zu Lachen und verbarg sein Gesicht in
seinen Händen. Ich habe mich wirklich in Sirius verliebt. Ich liebe ihn und
wünschte mir, er wäre hier bei mir und nicht unten in der Großen Halle mit
ihr. Ein leises Schluchzen drang durch seine Hände hindurch.

Ich habe mich in meinen besten Freund verliebt, der gerade sicherlich schon mit
Lydia in irgendeinem Klassenzimmer rummacht. Ich bin so blöd! Immer heftiger
schluchzend, krümmte sich James mit bebenden Schultern am Boden und wollte nur,
dass alles wieder so war wie vor der nächtlichen Plätzchen-Aktion. 

Er wusste später nicht mehr wie er ins Bett gekommen war, aber als langsam
seine Zimmergenossen eintrudelten, lag er bereits in seinem Bett und hatte die
Vorhänge zugezogen. Er wollte heute mit niemandem mehr sprechen. Seine Augen
waren schwer und brannten, von den vielen Tränen, die er vergossen hatte. Er
wollte einfach nur noch schlafen und nicht mehr denken. So bekam er auch nicht
mehr mit, als Sirius, nachdem die anderen beiden eingeschlafen waren, noch
einmal aufstand, James Vorhänge zur Seite schob und ihm ganz vorsichtig unter
den rot geränderten Augen lang fuhr. Die letzten Tränenreste verschwinden
lassend, mit einem sehr glücklichen Lächeln auf den Lippen.

Der nächste Morgen kam für James viel zu früh. Lieber hätte er noch einige
Stunden hinter seinen sicheren Vorhängen verbracht und den Rest der Welt
ausgeschlossen, aber der stets zuverlässige Remus hatte dazu eine andere
Meinung. So wurden irgendwann seine Vorhänge aufgerissen, er mal wieder
geblendet und von einem "James, steh endlich auf!" aus dem Bett geworfen. 

Sich nun doch der Realität stellen müssend, ließ er noch einmal die
Ereignisse der letzten Tage Revue passieren. So konnte es wirklich nicht weiter
gehen. Er war launisch und häufig abwesend, außerdem in Sirius Nähe immer
leicht nervös und in einigen Situationen auch schnell reizbar. Wenn er so
weiter machte, würde er nur Probleme in die Gruppe bringen. Das durfte nicht
sein. Außerdem konnte er Sirius unmöglich gestehen, was er für ihn empfand.
Es würde ihre Freundschaft zerstören. 

Selbst überrascht, fand er innerhalb weniger Sekunden eine Lösung für sein
Problem. Wo er gestern lange drüber nachgedacht hatte und was ihm ausweglos und
ungerecht erschien, war für ihn heute Morgen ganz klar.

Er hatte einen Entschluss gefasst. Es war ganz einfach, er musste es einfach
unterdrücken. Er durfte seinen Gefühlen nicht nachgeben. Er würde sie solange
verdrängen, bis sie verschwinden würden oder nicht mehr wichtig waren. Nur so
konnte wieder alles so werden wie früher, nur so konnte wieder alles normal
werden. In der festen Überzeugung die richtige Lösung gefunden zu haben,
bildete sich ein zuversichtliches Lächeln in seinem Gesicht. Der Tag konnte
beginnen. 

*~*~*

James war gut gelaunt. Er hatte heute Morgen ein erfolgreiches Quidditchtraining
mit seinem Team gehabt, sie waren in Höchstform, seit vier Tagen verhielt er
sich in Sirius Nähe, als wäre nie etwas gewesen und morgen war Heiligabend. Es
lief also alles super. Endlich war alles wieder normal und so mussten auch seine
Haare nicht mehr leiden. 

Jetzt gerade war er mit Remus, Peter und Sirius vom Mittagessen auf dem Weg zu
Verwandlung. Sie schritten durch die Gänge und alberten ein wenig rum. "Ich
wette Milce Sanders hat jetzt noch Spaghetti in den Haaren?" warf Peter prustend
ein. "Ich finde, Sabrina hätte aber noch ein wenig Käse nachwerfen können.
Wer ist den Spaghetti ohne Käse?" schlug Sirius vor und alle fingen erneut an
zu lachen. "Verdient ist verdient!" bestätigte James Sabrinas Verhalten.
"Fremdknutschen muss bestraft werden." "Und das bitte grundsätzlich vor allen
Augen in der Großen Halle." war Sirius Bitte. Frei lachend und weiter witzelnd
schritten sie den Gang runter.

An der nächsten Biegung blieb James allerdings stehen und setzte zu einer
Dumbledore Imitation an. "Miss Wayne, ich muss sie bitte damit aufzuhören, auch
wenn ich glaube, dass sie bestimmt einen guten Grund dazu haben. Dennoch ist das
Garnieren von anderen Schülern mit Essen in Hogwarts nicht gestattet. Und sie
Mr. Sanders fordere ich auf, sich zu waschen und umzuziehen, der Unterricht
beginnt in wenigen Minuten und das Tragen von Nudeln in ihren Haaren ist keine
Ausrede, um nicht zum Unterricht zu erscheinen."

Wieder fingen alle lautstark an zu lachen und Sirius musste sich schon auf James
Schulter abstützen, so sehr schüttelte es ihn. Erst nach mehreren Minuten
gelang es allen wieder sich zu beruhigen. Immer noch grinsend, wollten sie
weiter gehen, als Peter aufgeregt anfing zu kichern. Die anderen drei drehten
sich verständnislos zu ihm um. "Was hast du, Peter?" fragte James nach. Immer
noch kichernd deutete Peter mit dem Finger nach oben. Alle Augen folgten ihm,
als kurz darauf aus zwei Mündern ein Stöhnen kam. "Wurmschanz, das ist nur ein
Mistelzweig, kein Grund gleich zum kleinen Schulmädchen zu werden." teilte ihm
Sirius mit, der sich bereits umdrehte um weiter zu gehen.

"Ich finde, Peter hat Recht. Es ist witzig." sagte Remus mit einem verschmitzten
Lächeln. Sirius drehte sich wieder um. "Und warum?" "Na ganz einfach, weil es
Tradition ist sich darunter zu küssen und ihr Beide scheinbar keine Lust dazu
habt." "Das ist ja auch ganz normal, weil Sirius nun mal kein Mädchen ist und
deshalb dieses alberne Zeug nicht zieht." machte James seinen Standpunkt klar,
das heftige Kribbeln im Bauch ignorierend. Allerdings entging ihm dabei der
leicht verletzte Blick auf Sirius Gesicht. "Nun, dass sehe ich anderes. Es steht
nirgendwo, dass man sich nur küssen muss, wenn es Mann und Frau sind, die unter
einem Mistelzweig stehen. Ich finde, das gilt für alle." Remus Grinsen wurde
noch eine Spur breiter und Peter kicherte immer noch. Es machte ihm sichtbar
Spaß, die Beiden heute mal aufzuziehen.

"Remus, das ist ja wohl Quatsch. Natürlich gilt das nur, wenn ein Pärchen
darunter steht. Außerdem müssen wir zum Unterricht, also kommt." forderte
James die anderen auf. "Genauso sehe ich das auch." unterstützte Sirius ihn,
der inzwischen wieder genervt aussah. "Seid ihr etwa feige?" Das war eine klare
Herausforderung von Remus und James sah es schon Sirius Gesicht an, dass dieser
es nicht auf sich sitzen lassen würde. "Ganz bestimmt." warf er ironisch
zurück und machte bereits einen Schritt Richtung Klassenzimmer, als er grob am
Arm gepackt und zurück gerissen wurde. Sirius nahm die Herausforderung
natürlich an, was hatte James auch anderes erwartet? Dennoch würde er das
nicht tun.

"Hey was soll das? Tatze lass den Quatsch und lass uns gehen." wies James ihn
an, aber dieser schenkte dem keine Beachtung. Sirius lieferte sich gerade ein
Blickduell mit Remus, der den Schwarzhaarigen mit seinem Blick anstachelte.
"Nun, wenn du es unbedingt willst, Moony." Damit hatten sie dann auch wieder
Peters Aufmerksamkeit, der prompt aufhörte zu kichern und mit offenem Mund zu
ihnen rüber starrte. 

Einen letzten Versuch startend, zerrte James an seinem Arm um sich aus Sirius
festem Griff zu befreien, aber vergebens, der Schwarzhaarige wollte ihn einfach
nicht loslassen. Dadurch aber scheinbar auch wieder Sirius Aufmerksamkeit auf
sich lenkend, wendete sich dieser nun James zu. Sofort auf Abwehr schaltend warf
James ein. "Tatze, du wirst dich doch wohl nicht auf so einen Schwachsinn
einlassen." Doch eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen fixierten die grauen
Augen ihn. Das stete Kribbeln in James Bauch wurde dadurch gleich verdreifacht
und er wollte nur noch fliehen, um seine Normalität zu bewahren. 

Aber Sirius war anderer Meinung. Bevor James noch irgendetwas versuchen konnte,
packte die andere Hand des Schwarzhaarigen James im Nacken und zog seinen Kopf
ruckartig näher. So bedürfte es nur noch eines kleinen Entgegenkommens des
Black-Erben um ihre Lippen miteinander zu versiegeln. Auch wenn James es sich
verbot und innerlich schrie, konnte er doch nichts dagegen tun, das es ihm
gefiel. Und wie es ihm gefiel. Die sanften und warmen Lippen des Anderen zu
spüren, setzte ein Feuerwerk in ihm frei. Ganz automatisch schlossen sich seine
Augen und wie von selbst lehnte er sich in den Kuss. In diesem Moment, hätte es
der Hand in seinem Nacken nicht bedurft, er wäre nicht davon gelaufen, nein, er
wollte es genießen. Und als er gerade anfing seine Lippen zu bewegen, löste
sich der Schwarzhaarige von ihm. 

Vollkommen verklärt blickten seine Augen Sirius an, als dieser seine Hand im
Nacken fortnahm. Es waren nur Sekunden gewesen, aber nun wusste James ganz
genau, dass er vor diesen Gefühlen nicht fliehen konnte. Egal wie sehr er es
auch versuchen würde. Er war verloren. Wieder in Gedanken versunken, bemerkte
er nicht den Blick des Schwarzhaarigen, den er ihm schenkte. Das Erste was er
wieder wahrnahm war Sirius Stimme. "So seid ihr jetzt zufrieden?" raunzte er die
anderen Rumtreiber an. "Vollkommen." gab Remus süffisant zurück. "Na dann
können wir ja jetzt zum Unterricht." Damit drehte der Black-Erbe sich um und
ging zielstrebig um die Ecke Richtung Klassenraum, James immer noch festhaltend
und somit hinter sich herziehend.

Im Grunde konnte James darüber nur glücklich sein, denn sonst hätte er
sicherlich, absolut blöd in die Gegend starrend, im Gang gestanden und gar
nicht mitbekommen, dass die anderen weitergingen. So wurde er wirkungsvoll aus
seinen Gedanken gerissen und versuchte sich nach einigen Meter von Sirius
loszumachen. "Du kannst mich jetzt los lassen!" entgegnete er ihm. Kurz noch
einmal einen Blick auf seine Hand und in James Augen werfend, öffnete dieser
danach seine Hand und ließ James frei. 

Bei Sirius Tempo waren sie bereits nach wenigen Minuten am Klassenraum
angekommen und ließen sich auf ihre Plätze fallen. Remus und Peter wie immer
in der Bank links neben James und Sirius genau neben sich auf seiner rechten
Seite. Vom Eintreffen Prof. McGonagalls und vom Unterricht bekam James heute
nicht viel mit. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu ihrem Kuss und blieben
bei dem unglaublichen Gefühl, dass er ausgelöst hatte hängen. Selbst seine
Mantras der letzten Tage (es zerstört eure Freundschaft, du wirst die
Rumtreiber damit entzweien) halfen ihm jetzt nicht mehr, sich von seinen
Gedanken zu lösen. Immer wieder erwischte er sich selbst dabei, wie er zu
Sirius rüber sah und richtete seinen Blick dann wieder auf sein Pergament.

Allerdings konnte er seine Konzentration für den Unterricht konnte er heute
abschreiben und so hatte er es nur dem Grund seiner Probleme zu verdanken, dass
er von Prof. McGonagall keine Strafarbeit auf bekam. Denn Sirius stupste ihn
immer wieder unermüdlich an, wenn der Blick der Lehrerin auf den Träumenden
fiel. So auch in diesem Moment, als sie alle aufgefordert wurden den nun
besprochenen Zauber auszuprobieren. Als er den kurzen Schmerz in seiner Seite
spürte, schoss sein Blick sofort hoch zum Gesicht des Schwarzhaarigen. Die
grauen Augen schienen ihm in diesem Moment so wissend anzusehen, dass er seinen
Blick verlegen tiefer gleiten ließ und an den Lippen hängen blieb. Diese
warmen und weichen Lippen, die dieses unbeschreibliche Gefühl ausgelöst
hatten. Es waren vielleicht nur zwei Sekunden, die er Sirius so anstarrte, doch
lang genug um James feuerrot anlaufen zu lassen und peinlich berührt in sein
Buch zu blicken. 

Die restlichen zwanzig Minuten schaffte er es wirklich, nicht mehr zu Sirius zu
sehen, auch wenn er dem Unterricht weiterhin nicht richtig folgte. Und schon zum
zweiten Mal an diesem Tag, war es Sirius Stimme, die es schaffte, sich durch
seine Gedanken zu schieben. "Jamie, hast du Lust später Schniefelus zu
ärgern?" Es dauerte zwar einen Moment bis James antwortete, aber er tat es mit
einem Lächeln. "Gerne." erwiderte er mit einer Spur Heimtücke in der Stimme.
"Ok, dann nach dem Abendessen. Ich hab auch schon eine Idee." teile ihm Sirius
mit, als es zum Unterrichtsende läutete. Glücklich endlich wieder sicheres
Terrain zu betreten, atmete James auf. Jetzt musste er es nur irgendwie schaffen
alle anderen Gedanken erneut zu verdrängen.

*~*~*

 Überraschenderweise war es ihm gar nicht so schwer gefallen seine Gedanken und
Gefühle für Sirius zu verdrängen, als sie gestern Abend mit der Karte hinter
Snape hergegangen waren und ihm einen Streich gespielt hatten. Noch Stunden
später hatten sie sich, gemeinsam mit Remus und Peter, darüber im Schlafsaal
lustig gemacht und durch die ungezwungene Stimmung war es James recht leicht
gefallen, zu sich zu fühlen, als wäre alles wie immer. 

Seine Stimmung hielt sogar den ganzen heutigen Tag noch an, so dass sie nun alle
scherzend und lachend im Gemeinschaftsraum saßen. Das Festmahl hatten sie
hinter sich und nun wollten sie nur noch gemütlich den heiligen Abend
ausklingen lassen. Gemeinsam saßen sie vor dem großen Kamin verteilt und
tauschten Witze aus oder lachten über alte Streiche. Remus saß in seinem
Lieblingssessel, Sirius und James wie immer ausgebreitet auf der Couch, jeder an
ein Ende gelehnt und Peter stand momentan, eine alte Geschichte nacherzählend,
mit wilder Gestikulation genau vor ihnen. Der Kleinste der Rumtreiber versuchte
gerade einen davonrennenden Snape nachzustellen, der versuchte seine Hose dabei
wieder hochzuziehen und nicht zu fallen, als Lily plötzlich in ihrer Runde
auftauchte. Auch sie war, aus für James unbekannten Gründen, über Weihnachten
in Hogwarts geblieben. Allerdings vermutete er, dass es mit der Anwesenheit
eines bestimmten Slytherins zu tun haben könnte.

Mit in die Hüften gestemmten Armen baute sie sich vor den Jungs auf. Ihre Augen
sprühten fast vor Zorn. Ganz langsam ließ sie ihren Blick über die Rumtreiber
wandern, bis er bei James hängen blieb. Übles erwartend überlegte er noch
kurz sich irgendwie die Ohren zuzustopfen, als es auch schon zu spät war. Mit
der Stimme einer Furie bluffte sie ihn an. "James Potter, wie kannst du nur? Nur
wegen dir ist Severus jetzt komplett grün und blau geschlagen. Du bist
vollkommen verantwortungslos. Der Arme hat überall Prellungen und du sitzt hier
mit deinen idiotischen Freunden und machst dich auch noch lustig über ihn.
Deine Streiche gehen nun endgültig zu weit. Ich werde das Prof. Dumbledore
melden, dass ist kein Streich mehr, das ist Körperverletzung! Ihre werdet schon
sehen was ihr von eurem kindischen Verhalten habt. Werdet endlich erwachsen!"

Leicht geschockt über die Wucht dieses Ausbruches stand Peter der Mund offen,
während Sirius sich nur desinteressiert an den Fingernägeln spielte. Remus
wollte gerade zu sprechen anfangen, als James ihm zuvor kam. Beschwichtigend hob
er die Arme. "Komm mal wieder runter Evans! Was regst du dich eigentlich so auf.
Es sind doch nur ein paar blaue Flecke. Der eklige Schniefelus hat doch schon
wesentlich mehr überlebt." "Das war total kontraproduktiv, Krone." meinte
Sirius noch, bevor Lily erneut hochging. "Was sagst du da? Nur ein paar blaue
Flecke, hat schon mehr überlebt? Sag mal, tickt´s bei dir noch richtig? Du
hast einen Menschen verletzt. Für wen hältst du dich bitte, dass du meinst so
etwas tun zu dürfen? Hast du etwa keinen gesunden Menschenverstand mehr? Hat
deine Freundschaft zu Black dich etwas schon so dumm gemacht, dass du den
Unterschied nicht mehr erkennst?"

Jetzt hatte sie einen wunden Punkt getroffen. Lily hatte immer schon etwas an
sich gehabt, das James nie leiden konnte und zwar, dass sie häufig über Sirius
herzog. Nun ging auch er auf Angriff über. "Halt die Luft an Evans! Dein
heißgeliebter Severus wird schon nicht dran sterben. Außerdem sind nicht wir
es, die andere Menschen verletzten oder hast du das schon vergessen? Dein
kleiner Slytherin ist es doch, der die dunklen Künste studiert, er ist es, der
nachts heimlich schwarze Magie ausübt. Und tu jetzt ja nicht so als wäre es
anders. Denn dein dreckiger Slys hat uns auch schon krankenflügelreif verletzt.
Also komm mir ja nicht nochmal mit dem armen kleinen Schniefelus."

Schweigend beobachteten die restlichen Rumtreiber die Diskussion, alle auf ihre
eigene Weise. Während Peter immer noch wie gebannt Lily anstarrt, versuchte
Remus weiterhin schlichtend einzugreifen und Sirius Gesicht, zierte inzwischen
ein breites Grinsen. Ihm gefiel, was er da miterlebte. Und auch die wenigen in
Hogwarts gebliebenen Gryffindors, verfolgten die Szene nun genau.

Die Nase eingebildet rümpfend führte Lily das Schauspiel weiter. "Mein kleiner
Slytherin? Fahren wir jetzt wieder die Eifersuchtsschiene James? Hast du Severus
deshalb diesen niederträchtigen Streich gespielt?" Ha, fast hätte James
angefangen zu lachen, Eifersucht auf Schniefelus, wegen Lily, na wenn die
wüsste. Aber in diesem Moment machte es ihn nur noch wütender, da sie
scheinbar immer noch nicht verstanden hatte, dass es zwischen ihnen endgültig
aus war. "Eifersucht? Evans, leidest du neuerdings an Gedächtnisverlust?
Erinnre´ dich mal, wir haben an Halloween Schluss gemacht. Unsere Beziehung ist
beendet, gestorben. Warum um alles in der Welt sollte ich also wegen dir
eifersüchtig sein?"

"Ach die Masche ziehst du jetzt ab? Natürlich bist du eifersüchtig James. Ich
weiß ganz genau, dass du mich liebst. Und ich sage es dir hier und jetzt ganz
klar und deutlich. Dein Weihnachtsgeschenk, kannst du dir abschminken. So ein
Arsch wie du bekommt ganz bestimmt nichts von mir geschenkt. Lieber gebe ich es
Severus, vielleicht muntert es ihn etwas auf, nach dem ihr Zuckerstangen auf ihn
gejagt habt." schleuderte sie James entgegen, als ein unterdrücktes Lachen
erklang. Sirius hielt sich die Hand vor den Mund und versuchte nicht
loszuprusten. Zweifelsfrei hatten Lilys Worte das Bild eines von aggressiven
fliegenden Zuckerstangen verfolgten Snape wieder hervorgerufen, das ihn, wie am
Vorabend bereits, äußerst belustigte.

Magisch von Sirius Glucksen angezogen wollte die Rothaarige gerade auf ihn
losgehen, als James ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zog. Mit gezwungen
ruhiger Stimme versuchte James es ihr noch einmal klar zu machen. "Evans, mich
interessieren deine beschissenen Weihnachtsgeschenke nicht. Ich will keines von
dir und von mir wirst du natürlich auch keins bekommen. Das Einzige was ich von
dir möchte, ist endlich meine Ruhe vor dir haben. Und jetzt sage ich dir noch
mal was ganz klar und deutlich, dass zwischen uns ist vorbei. Ich will nichts
mehr von dir und werde den Teufel tun und jemals wieder zu dir zurückkommen.
Denn mit so einer besserwisserischen und scheinheiligen Kuh möchte ich nichts
zu tun haben. Ist das jetzt endlich angekommen?"

Jetzt lagen alle Augen auf James, selbst Remus, Peter und Sirius sahen ihn
überrascht an. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet, denn so deutlich
hatte er sich Lily gegenüber noch nie ausgedrückt. Es dauerte zwar ein paar
Sekunden, aber dann hatte auch die Rothaarige verdaut, was James ihr entgegen
geschleudert hatte und lief zornesrot an. "Was hast du gerade gesagt?" schrie
sie James entgegen. "Muss ich es etwas für dich wiederholen?" trieb dieser es
scheinbar gelassen auf die Spitze und verhalf Sirius damit erneut zu einem sehr
zufriedenen Grinsen. "James Potter, du bist ein selbstverliebtes Arschloch und
ich hoffe, dass du irgendwann dafür die Abrechnung bekommst. Wie konnte ich nur
jemals Gefühle für so ein arrogantes Schwein wie dich empfinden? Ich werde
mich auf den Tag freuen, an dem du wieder bei mir angekrochen kommst, denn so
ein Prolet wie du, wird keine Freundin finden." 

So oberflächlich und falsch ihre Anschuldigungen auch waren, hatten sie ihn
doch treffen können. Denn gerade jetzt, wo er mit sich selbst haderte ob seiner
Gefühle Sirius gegenüber, traf es ihn hart, dass Lily der Meinung war, das
niemand ihn jemals lieben könnte. Kurz senkte er den Blick und Lily hätte
bestimmt noch eins drauf gesetzt, wenn Sirius ihr nicht zuvor gekommen wäre.
"Na dann warte mal bis zum Sankt Nimmerleinstag und viel Spaß mit deinem
stinkenden Schniefelus. Ihr gebt wirklich ein wunderschönes Paar ab, der eklige
dreckige Schwarzmagier, mit seinem Hass auf Muggel und sein Schlammblut und
jetzt verzieh dich in die Kerker wo du hingehörst, Hausverräterin." 

Das hatte scheinbar gesessen, denn Lily schienen wirklich für den Moment die
Worte zu fehlen. Doch sie wollte noch nicht aufgeben, als sie erneut ansetzte,
schlug ihr so viel Abneigung entgegen, dass ihr die Worte ihm Hals stecken
blieben. Nicht nur die Rumtreiber sahen sie mit vernichtenden Blicken an, nein,
auch einige andere ihrer Hauskameraden, die unfreiwillig Zeugen dieses
Schauspiels geworden waren, schickten ihr Blicke voller Abneigung. Dieser Front
gegenüberstehend, schien sie es wohl doch als klüger zu empfinden erstmal zu
gehen. So rief sie den Rumtreiber nur noch beim rausgehen ein "eure Streiche
werden euch noch vergehen" zu und verschwand durch das Porträtloch.

Schon bevor das Porträt wieder zurückgeschwungen war, wurde es wieder lauter
im Gemeinschaftsraum. Die anderen Schüler diskutierten über die gerade
miterlebte Szene oder fingen mit dem wieder an, was sie vorher unterbrochen
hatten. Erst jetzt viel James auf, wie ruhig es auf einmal im Gemeinschaftsraum
gewesen war. Nun lagen die Augen seiner Freunde wieder auf ihm, dass spürte er
genau und es behagte ihm nicht. Es war Sirius, der sich zu ihm rüber lehnte und
ihn als erstes ansprach. "Hey, vergiss den Quatsch einfach. Die hat doch `ne
Schraube locker." James wusste, dass es von dem Schwarzhaarigen nur gut gemeint
war, doch er wollte so etwas im Moment nicht hören. Mit einem schiefen Lächeln
im Gesicht sah er Sirius an. "Schon gut, Tatze. Ich weiß." war alles war er
darauf erwiderte und bevor jemand anderes versuchen konnte ihn aufzuheitern,
stand er auf und erklomm die Treppen zum Schlafsaal.

Stumm blickte Sirius im hinterher bis Remus ihn ansprach. "Er ist nur etwas
geknickt. Sie muss wohl einen wunden Punkt getroffen haben." "Ja, dass glaube
ich auch." antwortete der Schwarzhaarige ihm und wandte Remus sein Gesicht zu.
In diesem Moment traf ihn ein äußerst wissender Blick des Braunhaarigen und
Sirius beschlich der Gedanke, dass Remus vielleicht sogar mehr verstanden hatte,
als er vermutete. Die Situation schnell lösend, stand der Black-Erbe auf. "Ich
werd´ ihn mal ein wenig aufmuntern." verkündete er mit seinem typischen
Grinsen und folgte James die Treppe rauf, gefolgt von Remus wachsamen Blick.

James lag ausgestreckt auf seinem Bett und betrachtete seinen Betthimmel, als
die Tür zum Schlafsaal aufging und sich kurz danach wieder schoss. Er hörte
Schritt, die sich zu dem Bett links neben ihm bewegten, dann Geräusche, als
wenn jemand nach etwas kramen würde, dann wieder Schritte, dieses Mal kam sie
auf ihn zu und dann sah er Sirius neben seinem Bett stehen, mit der alles
verursachenden Plätzchendose in der Hand. Ohne Ankündigung ließ sich der
Schwarzhaarige neben James aufs Bett sinken, schob dessen Beine ein wenig
rüber, um mehr Platz zu haben und machte es sich bequem. 

So saß Sirius nun da, im Schneidersitz neben seinen Beinen und aß, vollkommen
mit sich selbst zufrieden, Plätzchen. James sah ihn nun sicherlich schon seit
geschlagenen fünf Minuten an und der Schwarzhaarige registrierte es immer noch
nicht, sondern stopfte weiter fröhlich Keks in sich und sah aus dem Fenster.
Einen Laut des Unmuts von sich gebend schaffte James es Sirius Aufmerksamkeit zu
bekommen und durchbohrte ihn mit seinem Blick. Er wollte alleine sein, er wollte
nachdenken und zu Abwechslung störte Sirius mal. Aber dieser schien sich nicht
von dem mörderischen Blick einschüchtern zu lassen, sondern fragte ganz naiv.
"Willst du auch ein Plätzchen? Die sind echt lecker." Und wieder stopfte er
sich einen Keks rein. 

Die Wangen voll mit Weihnachtsgebäck sah er James fragend an und hielt ihm die
Dose hin, während er munter wie ein Hamster weiter kaute. Dieser Anblick war
einfach Gold wert und James konnte nicht anders als zu lächeln. Es viel ihm
einfach unwahrscheinlich schwer lange böse auf Sirius zu sein, besonders wo er
seine Nähe so genoss. Also richtete er sich einfach auf, griff sich einen bunt
verzierten Elch und merkte schon beim ersten Bissen, Sirius hatte Recht. Die
Plätzchen waren wirklich lecker. Die Hauselfen hatten sich wieder einmal sehr
viel Mühe gegeben und irgendwo konnte er sogar verstehen, warum Sirius gerne
Tonnen davon aß.

Obwohl er eigentlich nachdenken wollte, kam er die halbe Nacht nicht dazu. Erst
hatte Sirius ihn gekonnt mit seiner Art und seinen Witzen von seinen Gedanken
abgelenkt, während sie weiter Plätzchen in sich hineingestopft hatten, dann
waren irgendwann Remus und Peter hoch gekommen und sie hatten noch lange
Knallpoker gespielt, bis sie vor Müdigkeit und einer gewissen Kopfschwere,
durch zu viele Plätzchen, einfach in ihre Betten gefallen und eingeschlafen
waren.

Doch auch wenn James erschöpft war und eindeutig zu viel Weihnachtsgebäck
gegessen hatte, konnte er nicht schlafen. Sobald er seine Augen schloss, sah er
wieder Lily vor sich und hörte ihre Worte. War er denn wirklich so ein
unleidlicher Kerl? Hatte er wirklich so einen schlechten Charakter, dass man ihn
nicht lieben konnte? Sicherlich wusste er, dass seine Eltern ihn liebten und
seine Freunde auch, aber das war nicht das Gleiche. Immerhin wollte er mit
keinem von ihnen eine Beziehung eingehen... oder vielleicht doch? Sah Sirius das
genauso? Dachte der Schwarzhaarige auch, dass er zwar ganz nett als bester
Freund war, aber das man keine Beziehung mit ihm führen könnte, das er dazu
nicht liebenswürdig genug wäre?

Halt! Sich in seinen eigenen Gedanken stoppend, viel ihm einmal mehr auf, über
was er da gerade nachdachte. Überlegte er gerade ob Sirius ihn nett genug fand
um mit ihm eine Beziehung einzugehen? Dachte er wirklich darüber nach, mit
Sirius eine Beziehung führen zu wollen? Tief durchatmend musste er seine eigene
Frage mit `Ja´ beantworten. Er wollte mit dem Schwarzhaarigen zusammen sein. Es
hatte zwar sehr viele Kopfschmerzen gekostet, doch James hatte sich in den
letzten Tagen viel eingestehen müssen. Nun war er sich aber einiger Dinge
sicher. Ja, er fand Sirius anziehend und würde ihn jeder Zeit erneut küssen
wollen. Ja, er war eifersüchtig, wenn er Sirius mit Anderen schäkern sah. Ja,
er fühlte sich wohl in Sirius Armen und würde auch jetzt gerne in ihnen
liegen. Dies alles ließ ihn zu einem Schluss kommen. Ja, er war in Sirius
verliebt.

Diese Erkenntnis war für ihn schon erschreckend gewesen und er hatte sie
versucht zu verdrängen, doch auch wenn es ihm ein paar Tage gelungen war,
geriet diese Entscheidung ins Wanken bei ihrem Kuss unterm Mistelzweig und heute
Abend hatte sie sich ganz verabschiedet. Erst Sirius instinktive Schutzreaktion,
als er kurzzeitig Lily nichts entgegenzusetzen hatte und dann sein Auftauchen
hier an seinem Bett. Beide Aktionen des Schwarzhaarigen hatten James noch einmal
genau die Dinge an Sirius aufgezeigt, die er so an ihm liebte. Seinen
Beschützerdrang James gegenüber, seine Fürsorge, seine Fröhlichkeit, seine
Unbeschwertheit und die unglaubliche Fähigkeit immer zu wissen was James gerade
brauchte. 

Aber nun konnte er seine Gefühle nicht mehr verdrängen. Er musste sich einfach
gestehen, dass er sich nach nichts mehr sehnte, als mit Sirius zusammen zu sein
und auch, dass es wahrscheinlich unmöglich war. Denn warum sollte der
Schwarzhaarige mit ihm zusammen sein wollen, wo er doch nach Lilys Aussage nicht
liebenswert war und außerdem gefährdete es immer noch ihre Freundschaft. Mal
ganz davon abgesehen, dass James überhaupt nicht wusste, ob Sirius überhaupt
mehr für ihn empfand. 

Natürlich war da dieser Moment auf dem Rückweg von Hogsmead gewesen, aber das
konnte genauso gut am Butterbier gelegen haben, von dem sie alle einige
getrunken hatten. Denn wenn er sich an die Situation in dem Gang in der Nähe
der Küche erinnerte, hatte der Schwarzhaarige mehr als geschockt gewirkt und
der Kuss unterm Mistelzweig war auch nur passiert, weil Remus an Sirius´ Ego
gekratzt hatte. Außerdem warum hätte er mit Lydia flirten sollen, wenn er auf
James stand. Daher war es für James klar, Sirius war sein bester Freund und
mehr empfand der Schwarzhaarige nicht für ihn.

Niedergeschlagen von seiner eigenen Schlussfolgerung rollte sich James zusammen.
Nur sehr langsam fand er in einen unruhigen Schlaf und hoffte, dass der nächste
Tag besser werden würde.

*~*~*

Der erste Weihnachtstag war endlich angebrochen und im Gegensatz zu allen
anderen Tages des Schuljahres, wurde James heute Morgen nicht von Remus geweckt.
Heute war es etwas anderes, das ihn aus seinem leichten Schlaf weckte, in den er
erst vor wenigen Stunden gefallen war. Ein schweres Gewicht drückte seine
Matratze am Fußende herunter und irgendetwas machte komische Atemgeräusche.
Nach seiner Brille greifend, streckte James seinen Arm durch die Vorhänge zum
Nachttisch. Erst als diese ordnungsgemäß auf seiner Nase saß, konnte er
erkennen wer ihn da geweckt hatte und ein sehr warmes Gefühl breitete sich in
seinem Magen aus. 

Am Ende seiner Matratze saß Sirius in Hundegestalt auf seinen Hinterläufen,
mit einer roten Weihnachtsmütze über einem Ohr und einem bunt verpacktem
Weihnachtsgeschenk im Maul. Ja, Sirius war wirklich alles was er wollte, schoss
es ihm ihn diesem Moment durch den Kopf und alle Zweifel vergessend setzte er
sich auf und bereitete seine Arme aus. Verstehend, was James damit meinte, kam
der Hund auf allen Vieren auf ihn zu und lehnte sich in die Umarmung. Als James
den Kopf des großen Tieres auf seiner Schulter spürte, schloss er die Arme und
seinen Hals, vergrub sein Gesicht in dem dichten Fell und sagte vollkommen
gerührt "Ich liebe dich, Tatze!" Ein Aufprall hinter ihm, ließ James zusammen
zucken, als das Geschenk aus dem Maul des Hundes hinter ihm auf die Matratze
fiel und nur wenige Sekunden später fühlte er sich in sein Kissen daneben
gedrückt.

Ein, mit Weihnachtsmütze und in Boxershorts gekleideter Sirius lag auf ihm, die
Arme um ihn geschlungen und vergrub sein Gesicht in James Halsbeuge. "Ich liebe
dich auch, Jamie." vernahm James gedämpft. Geschockt weiteren sich seine Augen
und sein ganzer Körper verkrampfte sich. Das hatte er nicht gehört, dass
bildete er sich nur ein, dass konnte nicht sein. Sicherlich wollte Sirius ihn
verarschen, nachdem er gerade einfach ohne nachzudenken seinen Gefühlen freien
Lauf gelassen hatte.

Plötzlich merkte James, dass sich die Arme um ihn lösten und er sah, dass der
Schwarzhaarige sich aufrichtete. Erneut waren sie in derselben Situation und
Sirius´ Blick war auch dieses Mal absolut entschlossen. "Hör auf daran zu
zweifeln. Ich meine es wirklich ernst, James. Ich liebe dich und ich möchte mit
niemand anderem als mit dir zusammen sein." entgegnete ihm der Schwarzhaarige.
Noch immer ungläubig sah James hoch in die grauen Augen, die so überzeugt
aussahen. Er wollte es ja glauben, doch er konnte nicht, denn wenn dies nur ein
dummer Scherz des Anderen wäre, wäre alles aus und dazu war James nicht
bereit.

Zögernd wandte James sein Gesicht ab. "Hör auf mit den Scherzen, Tatze. Ich
bin gerade echt nicht in der Stimmung dazu." forderte er ihn mit abgewandtem
Blick auf. "Nun dann muss ich dich wohl überzeugen." Waren Sirius letzte Worte,
bevor er sich auf seinen Unterarm stützte, mit seiner freien Hand James Kinn
fasste, es zu sich drehte und ihre Lippen verschloss. 

Erst war es nur ein leichter Druck, den der Schwarzhaarige auf James Lippen
ausübte, aber bereits nach wenigen Sekunden begann er seine Lippen zu bewegen.
James fühlte sich plötzlich wie im Rausch. Erneut entzündete diese Berührung
ein Feuerwerk ihn ihm und seine Augen fielen zu. Er war machtlos, er konnte sich
dem Drang zurück zu küssen nicht entziehen und so bewegte auch er seine
Lippen. Erst ganz scheu, wurde der Kuss aber doch schnell leidenschaftlicher.
Irgendwann spürte James wie eine Zunge über seine Unterlippe strich und um
Einlass bat, die er ihr liebend gerne gewährte. Die erste Berührung ihrer
Zungen schickte Blitze durch James Körper und ließ ihn nach mehr sehnen. Nun
lag auch er nicht mehr nur untätig rum und ließ sich küssen. Eine seiner
Hände vergrub sich in Sirius Haaren, während sich die andere auf seine Brust
legte. Aber auch Sirius ließ es sich nicht nehmen und strich zärtlich James
Hals mit den Fingerspitzen auf und ab. 

Je länger sie sich küssten, desto intensiver wurde ihr Kuss und desto unsteter
ihre Hände. Immer mehr Regionen des anderen Körpers wurden erforscht und mit
Zärtlichkeiten bedacht, bis plötzlich ein Geräusch außerhalb von James´
Vorhängen sie hochfahren ließ. Peter war wohl aus dem Bett gesprungen und
hatte mit einem Jubelschrei seine Geschenke gefunden. 

Mit einem diebischen Grinsen im Gesicht stahl Sirius sich noch einen kurzen,
aber intensiven Kuss von James, bevor er von ihm abließ und sich neben ihn
legte. "Alles weitere bekommst du, sobald wir wieder ungestört sind." raunte er
ihm ins Ohr. James war zwar gerade ziemlich überfordert mit den sich
überschlagenden Ereignissen, aber trotzdem glücklich. Nun wusste er, dass er
doch geliebt wurde und das genau von der richtigen Person. Da konnten ihm alle
anderen gestohlen bleiben. Mit seinem wiedergefunden Selbstbewusstsein, drehte
er sich verführerisch grinsend zu Sirius. "Und wann glaubst du wird das sein?"
flüsterte er ihm ins Ohr und setzte danach einen Kuss daneben. "Wenn Remus und
Peter zum Frühstück sind?" schlug Sirius vor. "Mhm, ob ich wohl so lange
warten kann." schnurrte James fast schon und küsste sich weiter von Sirius Ohr
seinen Hals hinunter Richtung Schlüsselbein. Doch bevor er dort ankommen
konnte, fasste der Schwarzhaarige sein Kinn und zerrte sein Gesicht wieder auf
Augenhöhe. "Nun vielleicht können wir uns ja nochmal kurz eine Kostprobe
genehmigen. Immerhin schläft Remus noch und Peter wird erstmal mit seinen
Geschenken beschäftigt sein." "Liebend gerne." entgegnete James gegen seine
Lippen und erneut drückte Sirius James in die Kissen und genoss seine Kostprobe
in vollen Zügen.

Vollkommen vergessen lag Sirius Geschenk am Kopfende über ihnen. Aber dafür
würde noch genug Zeit sein, denn Weihnachten war ja den ganzen Tag und im
Notfall morgen auch noch.

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Ich hoffe es hat euch gefallen.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir noch ein Kommi da lasst!

Frohe Weihnachten euch allen.

eure Zira

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