Wassermelone von Berrii (Anka & Mattes) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Die Tage vergingen wie im Flug und Anka konnte mit der Fahrschule beginnen. Drei Mal in der Woche saß sie abends nun da und kreuzte Fragebögen an, sie begriff das ganze ziemlich schnell und hatte ihre Pflichtstunden absolviert. Nun sollte sie fahren. Ihr Fahrlehrer sagte gleich zu Beginn, er sei ein geduldiger Mann, er dachte wohl, das Anka nur auf dem Papier fähig war. Aber Anka fuhr, als wenn sie schon einen Führerschein besaß. Sie dachte sich, ich kann auch Klavier spielen, da sollte Auto fahren doch nicht schwerer sein. Und außerdem wollte sie ihr Weihnachtsgeschenk nutzen können, denn wie sie es vermutet hatte, bekam sie ein Auto zu Weihnachten geschenkt, was nun bei ihren Eltern stand und wartete. Eines nachmittags im Februar, als sie ihre Einkäufe nach hause trug, lief ihr Mattes wieder über den Weg. Seit dem Kuss war sie recht angespannt in seiner Gegenwart und er hatte es genossen, sie ein bisschen aus der Fassung zu bringen. Ohne zu fragen nahm der Junge mittlerweile ohne Veilchen ihr eine Tüte ab: „Na, was schleppst du da alles mit dir rum?“ „Einkäufe.“, gab sie etwas mürrisch zurück. „Aha, wohl gesprochen, schöne Dame.“, er lächelte. Er lächelte ständig, wenn er um sie war, selbst wenn sie ihn anmeckerte, es war schlimmer als früher und die Standpauke hatte er schon längst vergessen, die Ruhe hatte nicht lange gehalten. „Mattes, bitte nicht jetzt, ich kann dich morgen gerne auf dem Schulhof anbrüllen, damit du wieder ruhiger schlafen kannst.“, entgegnete Anka und wollte ihre Tüte wieder, aber das ließ er nicht zu. „Nein, das wirst du nicht, außerdem schlafe ich sehr gut, meine Träume sind bestens.“ Sie blieb abrupt stehen: „Mattes, so geht das nicht!“ „Was geht nicht?“ Sie schaute ihn verwirrt an: „Es tut mir leid das ich dich so vorgeführt habe, aber bitte hör auf mich wahnsinnig zu machen! Ich will deine Anspielungen nicht hören und ich kann meine Einkäufe alleine nach hause tragen, also gib mir bitte die Tüte und lass mich allein nach hause gehen!“ „Nein Anka, ich bring sie dir nach hause und du wirst mich auf dem Weg dahin ertragen!“ „Wieso sollte ich das?“, fragte sie kalt. Mattes schaute ihr in die Augen: „Weil du dich immer abschottest, Gesellschaft tut dir verdammt gut und jetzt komm!“ Er lief los, ohne auf ein weiteres Wort von ihr zu warten. Zuhause angekommen war sie innerlich schon am Grummeln. Bestimmt würde er den ganzen Nachmittag bleiben wollen. Sie stellte die Tüte auf den Küchentisch und räumte die Sachen weg, während Mattes sie Jacke und Schuhe auszog. Er schaute sich in Ruhe um, bis jetzt hatte er noch keine Gelegenheit dazu in ihrer Wohnung gehabt. Anka hatte nur einen großen Raum, der als Schlaf- und Wohnzimmer diente, außerdem hatte sie das Glück auf beiden Seiten schöne große Fenster zu haben, sodass der Raum sehr hell wirkte. Ein großes Bett stand in einer Ecke, mitten im Raum ein flacher Wohnzimmertisch, sodass man bequem auf dem Boden sitzen und daran arbeiten konnte, was sie definitiv tat, denn er war voll mit Papieren, Büchern und Heften. Dann jede Menge Regale mit Büchern, ein Schrank, eine Kommode, dazu ein paar Zimmerpflanzen hier und da. Es war sehr gemütlich eingerichtet. „Genug geguckt?“, kam eine Frage von hinten. Anka hängte ihren Mantel auf und schlüpfte aus ihren Stiefeln. „Ich habe nie genug gesehen, vorallem bei dir.“, wieder ein Grinsen. Anka ging zurück in die Küche und machte Tee, vielleicht konnte sie ihn so zum Schweigen bringen. Auf dem Tisch entdeckte Mattes die Fahrschulfragebögen. „Wow, du machst den Führerschein schon jetzt, knapp vor dem Abi?“, er staunte. „Es ging recht schnell, ich bin schon durch.“ „Was?!“, er ging zu ihr in die Küche und musterte sie, „Du hast deinen Führerschein schon?“ Sie erwiderte den Blick: „Was ist daran so besonders? Ich muss eh noch warten, nach dem Abi werde ich 18, dann kann ich ohne Begleitperson fahren und das wird sehr praktisch sein fürs Studium.“ „Es ist nichts besonderes am Führerschein, aber nicht viele machen ihn vor dem Abi. Wie lange hat es gedauert?“, er setzte sich zu ihr und nahm dankend eine Tasse an. „Ich glaub einen Monat oder so.“ „Du bist echt unfassbar ehrgeizig.“ Anka schnaubte leise: „Das meinen meine Eltern auch ständig.“ Leise stellte Mattes seine Tasse ab: „Aber das bist du ja auch. Ich kenne niemanden, der so viel lernt wie du. Aber du bist eben nur am lernen. Kam dir mal der Gedanke das du raus musst, weg zwischen deinen Büchern?“ „Ich lerne gerne oder lese und wenn nicht das, dann male ich. Mir macht das alles Spaß, was will ich mehr.“ „Aber du verpasst doch das Leben! Hast du Freunde? Gehst du mal ins Kino? Fühlst du dich nie allein?“ Diese Fragen waren doch weit mehr, als sie ertragen konnte. „Ich brauch keine Freunde oder Kinoabende.“, gab Anka bitter zurück. „Natürlich nicht, du bist gerne allein und willst es für den Rest deines Lebens sein, oder?“, das klang hart. Anka stand auf, doch hielt sie kurz inne, sie wusste nicht wo hin mit sich, ihre Wohnung war zu klein. Dann entschloss sie sich einfach ins Bad zu gehen, sie murmelte kurz etwas Unverständliches und verschwand in den kleinen Raum. „Anka?“, Mattes folgte ihr, „Anka, bitte komm wieder raus.“ „Hau ab und verschwinde, ich will meine Ruhe.“ Vielleicht sollte sie lange duschen gehen, um ihn zu vertreiben, er konnte sie ja schließlich schlecht aus der Dusche zerren. Sie zog sich den Pullover über den Kopf, dann folgte das Shirt. „Ich gehe nicht so einfach, komm wieder raus, ich will dir doch helfen!“ „Geh, ich will jetzt duschen.“ „Anka komm bitte wieder raus!“ Sie wollte grade das Wasser aufdrehen, als er probeweise die Klinke runter drückte. Anka besaß keinen Schlüssel für das Bad, die Tür konnte man nicht abschließen. Um so entsetzter war sie, als er die Tür aufriss und sie an der Hand zu sich raus zog. „Lass mich los, was fällt dir ein!“, sie hatte obenrum doch nur noch ihren BH an, wie peinlich ihr das erst war. Wie gut das sie wenigstens noch die Jeans anhatte, dachte sie kurz. Mattes lief auch ein bisschen rot an, das gehörte sich nicht, aber sie ließ ihm keine andere Wahl, wie er fand. „Guck weg!“, schrie sie ihn an, holte mit der anderen Hand aus, doch er wich gekonnt aus und musste lächeln: „Jetzt ist es eh zu spät, aber mach dir nichts draus, ich hab schon viele Mädchen nackt gesehen.“ Das machte Anka wütend: „Ich bin nicht irgendein Mädchen!“ Mattes bekam auch ihre andere Hand zu fassen und hielt beide sanft fest: „Nein, das bist du nicht, da hast du recht.“ Sein Blick änderte sich: „Du bist sehr hübsch Anka.“ Sie ließ den Kopf hängen, unfähig ihre Gefühle zu ordnen: „Hör auf sowas zu sagen.“ Sie schaute zu Boden, ihre Haare vielen ihr über die Schultern und den Armen. Langsam kam er ihr näher: „Wieso, verletzt es dich?“ Sie hob den Blick und bekam Gänsehaut, je näher er kam. „Nein, du willst mich nur einwickeln.“, gab Anka von sich und fühlte sich so weiblich wie noch nie, weil er sie begehrte. „Da irrst du dich, ich will dich nicht einwickeln, auch wenn ich auf dich stehe.“, Mattes Lächeln berührte sie, doch sie zitterte vor Aufregung. Was geschah hier denn? Er war ihr jetzt ganz nah, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Was tust du da?“, keuchte sie fast atemlos. Mattes grinste, sie konnte so süß sein, so ahnungslos. Das war mittlerweile für ihn der Grund, bei ihr zu bleiben, Anka war unschuldig wie ein Schäfchen auf der Weide. „Nichts.“, er drückte sie auf die Bettkante und reichte Anka das Shirt, was sie sich eben ausgezogen hatte. Beschämend schlüpfte sie hinein, ihr war ganz warm geworden und ein kribbelndes Gefühl breitete sich in ihrem Unterleib aus. Ihr war heiß, sie war sich sicher, knallrot im Gesicht zu sein. Sie versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen, während er sich schon Jacke und Schuhe anzog. Was tat er da? Wollte er sie jetzt alleine lassen?! „Mattes!“, sie sprang grade auf und wollte auf ihn zu, da hob er schon die Hand: „Ich mach mich vom Acker, bis morgen in der Schule!“ Und weg war er, sein Grinsen spürte sie noch immer. Erschrocken und hektisch atmend wurde Anka wach und setzte sich auf, es war mitten in der Nacht, ihr Wecker verriet ihr die Uhrzeit, kurz nach 2. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, einmal quer über den Kopf bis in den Nacken, sie war ganz verschwitzt. Der Traum brachte sie aus der Fassung, er gefiel ihr. Sehr sogar. Anka schüttelte unweigerlich den Kopf, was sollte das denn werden? Sie stand auf und tapste ins Bad, auf dem Weg dahin zog sie sich aus und warf ihre Unterwäsche und ihr Shirt achtlos auf den Boden. Unter der Dusche versuchte sie ihr Gemüt zu beruhigen, eigentlich nur mit dem Wasser, um wieder klar zu werden, doch wieso nicht auch anders. Sie unterdrückte leise Seufzer, das Gefühl war zu schön. Danach, als das Kribbeln abebbte, schämte sie sich etwas. Nicht weil sie es getan hatte, das war für sie normal. Sie schaute in den Spiegel, während sie ihre Haare abtrocknete, doch hielt sie ihren eigenen Blick nicht stand und schaute weg. Mattes ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Als der Wecker am nächsten morgen schrill vor sich hin piepte, schmiss sie fast ein Kissen nach ihm. Die Nacht war der Horror für sie gewesen, die Träume machten sie wahnsinnig, wie hatte er das nur geschafft? Anka seufzte erschlagen, sie wollte wieder in die Dusche und danach am liebsten mit einem guten Buch auf ihr Bett zurück. Aber es war Donnerstag und Schule schwänzen kam für sie in keinster Weise infrage. Also stand sie auf, zurück ins Bad und warf ihre Panty irgendwo hinter sich hin, es war ihr egal. Schnell hatte sie sich die Haare grob hochgebunden und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser beruhigte sie, doch diesmal wollte sie der Versuchung nicht erliegen. Abgetrocknet stieg sie in eine Leggings, Shorts und einem tollen großen Wollpulli mit großen Rollkragen, indem man sich wunderbar verstecken konnte, das würde sie heute brauchen, ganz besonders wenn Mattes ihr über den Weg lief. Er hatte sie in BH gesehen, sie schämte sich immer noch sehr dafür. Mit dem Versuch eiserner Fassung machte sich Anka schließlich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)