Oh du alles zerstörende Weihnachtszeit~ von Lalonde ================================================================================ Kapitel 12: Freitag der 12.Dezember ----------------------------------- Es zeigte sich, dass die zwei Treffen zum Lernen der Analysis bei dem Blondhaarigen gefruchtet hatten. Er machte nun viel mehr im Unterricht mit und war auch etwas schneller geworden, was das Berechnen der Aufgaben anging. Sie wollten noch einmal am Wochenende zusammen ein paar Aufgaben zur Übung rechnen. Oder eher, Ventus bat Vanitas darum, denn, um den Gleichaltrigen zu zitieren, er könnte es eben besser als der dumme Herr Merryweather. Er musste zugeben, bei dessen kleinen Wutausbruch, der auf dessen Frustration zurückzuführen war, belustigte ihn doch ein wenig. Nachdem er sich das gekünstelte Schauspiel eine Weile mit hochgezogener Augenbraue und amüsiertem Grinsen auf den Lippen ansah, stimmte er dem Treffen doch zu. Er würde diesem Moment nutzen, um mehr über den Braunhaarigen zu erfahren – um zu sehen, ob dieser vielleicht ein Hindernis für seinen Plan war. Eine Woche war seit seinem „Schulwechsel“ bereits vergangen. In der Zeit musste er schon drei HÜ’s mitschreiben, wie das nun mal in der Weihnachtszeit war. Da kam eine Arbeit nach der anderen – und am besten noch an einem Tag. Ihn störte das nicht. Eigentlich hätte er sich nicht einmal die Mühe geben müssen, den Test zu beantworten. Jedoch empfand er bei den Ergebnissen seiner HÜ’s Genugtuung – nicht wegen der guten Noten, sondern weil er, der erst seit einer Woche an der Schule war, bessere Noten als zwei Drittel der Klasse hatte. Nur das aktuelle Thema in Sozialkunde lag ihm nicht, interessierte es ihn nicht einmal. Und trotz seines fehlenden Engagements gab ihn Frau Gainsborough eine gute Note. Vielleicht hatte sie einfach Mitleid mit ihm – ein Wechsel mitten im Jahr und dazu noch in der ach so sinnlichen Weihnachtszeit. Ja so schätzte er sie ein. Gemeinsam mit Ventus machte er sich nach der Schule auf den Weg zu dessen Appartements. Er fühlte sich, laut seiner Aussage, vor allem noch bei der Stammfunktionbildung Probleme hätte. Ventus war fast noch ungeduldiger als er, er neigte dazu zu überstürzen und deswegen würde es noch länger dauern zu verstehen. Pausen waren wichtig und denen gab sich der Blondhaarige nicht hin. „ …und er lernt gerade bei Meister Xerhanort aus. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie der auf einen wirken kann. Er ist schon ziemlich beängstigend. Du musst mich stoppen, wenn ich dir zu viel Rede, es ist nur so, außer den Zweien habe ich nicht wirklich Freunde – und die beiden sind auch eher etwas wie eine Familie für mich.“ „Hol mal Luft, Ventus.“, gluckste der Schwarzhaarige. „Sonst erstickst du noch.“ Er wusste, dass man so nicht sterben konnte, da früher oder später der Körper nach Luft schrie und man – sofern man gesund war –den Drang des Einatmens nachgab. Mittlerweile waren sie vor dem Wohnungskomplex des anderen angekommen. „Das hier ist unser zu Hause, da vorne ist mein Zimmer, aber Achtung, es ist vielleicht ein bisschen unordentlich und deine Schuhe kannst du hier ausziehen.“ Während er sich in Ventus Zimmer begab, lief jener in die Küche und kam mit zwei Gläsern und einer Mezzo Mix Flasche bewaffnet zurück. „Ich dachte mir, dass Trinken vielleicht nicht so schlecht wäre. Wenn du Hunger hast, dann sag mir Bescheid. Dann schau ich, ob ich vielleicht was Kleineres zaubern kann.“ Den Kopf schüttelnd holte der Schwarzhaarige seine Matheaufgaben heraus, der Blondhaarige war doch unfassbar, wie er ihn so bemutterte, er freute sich, diesen Engelscharakter zu brechen. Ihn jede kleine, weiße, unschuldige Feder mit Blut zu besudeln und sie anschließend herauszureißen. Der Glockenturm in der Ferne lies gerade verlauten, dass es gerade sieben Uhr war. Sieben Uhr und er hörte, wie jemand den Schlüssel ins Schlüsselloch reinsteckte und die Wohnung betrat. Leichte federnde Schritte kamen auf das Zimmer zu. „Ventus ich bin wieder zu Hause. Hast du gerade Besuch?“, drang eine freundliche Frauenstimme durch die dünne Tür. Als diese die Antwort des Blondhaarigen vernahm ging sie wieder zurück ins Zimmer, um daraufhin dieses wieder verließ und wahrscheinlich die Küche betrat. Nach einer halben Stunde hatte sich in der Wohnung der Geruch von warmen Essen ausgebreitet und keine fünf Minuten später rief die Blauhaarige nach den Schülern. Jetzt würde es interessant werden. Gemeinsam standen die beiden auf und machten sich auf den Weg in die Küche. Aqua, die gerade dabei war, Geschirr abzutrocknen, ließ dieses fallen, als sich ihre Blicke kreuzten. Mit Schock geweiteten Augen sah sie Vanitas an. „Aqua, alles ok mit dir? Geht es dir nicht gut? Darf ich dir vorstelle; Tylor, der Junge, von dem ich dir erzählt hatte.“, fragte der Ventus, besorgt um seine Freundin und Mutterfigur. Langsam ging er auf die Blauhaarige zu nahm ihre Hand und küsste sie auf den Handrücken. „Ich bin erfreut Sie kennen zu lernen Ma’am.“, sprach er deutlich, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Erst jetzt löste sich Aqua aus ihrer Starre der Fassungslosigkeit. „Ah… Ich bin auch erfreut dich kennen zu lernen Tylor… Entschuldige meine Reaktion, du hast mich nur da an jemanden erinnert….“, antworte sie entschuldigend, aber zum Ende hin immer gedankenversunkender. „Könntet ihr vielleicht aufhören euch anzustarren, langsam wird es gruselig.“, vernahm dann der Schwarzhaarige die Beschwerde des Blondhaarigen. Sie wusste „wer“ Vanitas war, beziehungsweise, was er getan hatte und er wusste, dass sie es wusste und er würde dafür sorgen, dass ihm niemand im Weg stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)