Changes in my life von ZERITA ================================================================================ Kapitel 1: Alles hat einen Anfang --------------------------------- Der Wald war sein zweites Zuhause. Gerade jetzt im Herbst liebte er es. Die Blätter verfärbten sich, alles war bunt und hatte eine schöne Atmosphäre, wenn die Sonne durch die Blätter hindurch schien. Außerdem war es bei weitem nicht so heiß wie noch vor ein paar Monaten, obwohl selbst da der Wald teilweise noch angenehm kühl gewesen war. Entspannt saß er gerade auf einem Ast und lehnte zufrieden am Stamm. Allerdings störte da gerade etwas seine Ruhe. Irgendwer trampelte doch gerade wie ein Elefant durch den Wald und kam auch noch dichter. Grummelnd sah er sich um und entdeckte den Störenfried. Ein Typ mit blonden Haaren und schlaksiger Figur, der wie eine Dampfwalze jeden Ast und jede Pflanze nieder machte, die in dessen Weg kam. Michio seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Den hatte er noch nie gesehen, dabei kannte er doch alle im Dorf. „Wo ist denn hier der verdammte Ausgang?“, fluchte der komische Typ und setzte seinen Weg der Zerstörung fort. Für eine Weile sah er dem komischen Kauz noch hinterher. „Shit“, rief er aus und kletterte vom Baum, um dem anderen dann hinterher zu laufen. Der schwebte gerade in Lebensgefahr, wenn der weiter in diese Richtung lief und nicht aufpasste, würde der den Abgrund hinunter fallen. Gerade noch rechtzeitig bekam er diesen zu fassen und konnte ihn zurückziehen. „Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht so durch den Wald laufen ohne hinzuglotzen! Du wärst beinahe die Klippe herunter gefallen“, blaffte er den Fremden an, der auch noch um mindestens einen Kopf größer zu sein schien. Allerdings schien der das nicht so ganz zu verstehen und sah ihn nur verwirrt an. „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Du schnauzt mich hier an. Stell dich erst einmal vor, du halbe Portion!“, knurrte der Blonde und stampfte davon, dieses Mal scheinbar aber zurück zum Dorf. Er hatte ja schon vieles erlebt, aber so etwas noch nicht. Da rettete er dem komischen Fatzke gerade das Leben, weil der ohne hinzugucken im Wald rumstapfte und fast die Klippe runter gefallen wäre, und wurde dann auch noch angeschnauzt. Na hoffentlich war der nur zur Besuch hier und würde schnell wieder verschwinden. Überrascht zuckte er zusammen als sein Handy klingelte und sah dann auf das Display. Mit einem Lächeln nahm er den Anruf an. „Hey! … Natürlich bin ich im Wald. Wo sonst? … Heute? Nee, ist eher schlecht. Meine Mutter hat doch Geburtstag. Wir sehen uns morgen in der Schule.“ Seufzend legte er auf. Auf diese Familienfeier hatte er gerade einfach keine Lust, aber da musste er nun mal durch. Es war sowieso Zeit zurück zu gehen. „Michiko! Guten Morgen!“, rief Ryoga und legte den Arm um seine blonde Freundin. „Heute mit Zopf? Dabei mag ich es doch lieber, wenn deine Haare offen sind“, erklärte er und strich Michiko eine Strähne aus dem Gesicht, ehe er sie küsste. Dass seine Freundin ihn versuchte weg zu drücken, störte ihn nicht, das war ein Grund für ihn, sie noch näher an sich zu ziehen. „Ryoga, lass das. Nicht in der Öffentlichkeit“, beschwerte sie sich, nachdem sie sich befreien konnte. „Warum nicht? Kann doch ruhig jeder wissen, dass du zu mir gehörst.“ „Wir leben mitten in der Pampa in einem 400 Seelendorf. Hier kennt jeder jeden. Es weiß demnach schon jeder, dass du mich um den Finger gewickelt hast“, lachte Michiko und nahm dann seine Hand, um mit ihm zur Schule zu gehen. „Ey ihr zwei, nehmt ihr uns mit?“, rief eine tiefe Stimme, weshalb Ryoga sich umdrehte. „Dann beeilt euch! Hizumi ist sowieso zu lahm, da seid ihr morgen noch nicht in der Schule“, erwiderte Ryoga und fing an zu laufen, während er Michikos Hand nicht losließ, sie hinterher zog. In der Schule setzte er sich auf seinen Platz neben Michiko und rückte dieser auffällig auf die Pelle. Dreist schob er seine Hand auf ihren Oberschenkel und versuchte diese höher gleiten zu lassen, so unauffällig wie möglich, wollte er unter ihren Rock. „Ryoga!“, beschwerte sie sich und hielt die Hand fest. „Komm schon Michi, du hattest gestern schon keine Zeit für mich und vorgestern auch nicht.“ „Leute nehmt euch ein Zimmer! Ist ja echt schlimm mit euch.“ „Pscht Hizumi! Du hast keine Ahnung. Geh mit Tsukasa wieder Games spielen oder so!“, erwiderte Ryoga und streckte dem Kleineren die Zunge raus. „Games? Schön wär’s der steckt die ganze Zeit seine Nase nur in Bücher! Und wenn es das nicht ist, dann hilft er seiner Familie aus.“ „Gar nicht wahr!“ „Ruhe dahinten auf den billigen Plätzen. Habt ihr das Klingeln gerade nicht gehört?“, ermahnte der Lehrer ihre Runde, weshalb Ryoga schnaubte. Er hätte lieber noch etwas Zeit mit Michiko gehabt. „Von heute an haben wir einen neuen Mitschüler. Sein Name ist Karyu. Nehmt ihn gut in eurer Mitte auf. Karyu setzt dich vor Michiko, da ist noch ein Platz frei.“ Der Blonde nickte und setzte sich auf den freien Platz. „Sensei! Der ist viel zu groß, da seh ich nichts mehr!“, beschwerte sich die Blondine und zog ein Schmollgeschicht. „Dann tausch mit Ryoga den Platz, der passt sowieso nie auf.“ Zwar fand er, dass das so auch nicht ganz stimmte, aber er tauschte den Platz mit Michiko. Mit seiner rechten Hand konnte er sowieso besser fummeln als mit der linken. Nachdem Unterricht versammelten sich viele um den neuen und wollten etwas über diesen erfahren, aber er zog sich lieber mit seiner Freundin zurück. Ryoga lehnte im Flur an der Wand und hielt das blonde Mädchen in seinen Armen fest. „Der Typ hat sich eigentlich ziemlich klein gemacht. Konntest du wirklich nichts sehen?“, wollte er wissen, während seine Hände durch die weichen Haare strichen. „Ich mag ihn einfach nicht. Er ist mir unsympathisch. Hast du heute eigentlich Training?“ Skeptisch hob er eine Augenbraue. Unsympathisch? So etwas hatte er bisher noch nie von seiner Freundin gehört und wenn dann sicherlich nicht nach so kurzer Zeit. „Ah ja… Ja, hab ich. Aber nicht so lange heute. Verkrümelst du dich wieder in den Wald oder hast du Zeit für mich?“ Michiko lächelte ihn an und drückte ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen. „Ich hab Zeit. Wenn du willst, warte ich bis das Training vorbei ist und dann gehen wir zu dir“, hauchte die Schönheit in seinen Armen. Sofort glitzerten seine Augen. Bei ihm? Er wusste was das bedeutete und das gefiel ihm sehr. „Ich kann das Training auch ausfallen lassen, wenn dir das lieber ist.“ Michiko schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Trainier du mal lieber. Ich mag es, wenn ich dir dabei zu sehen kann.“ Der Unterricht zog sich wie Kaugummi für Ryoga, vor allem weil er jetzt eigentlich nur noch nach Hause wollte. Doch vorher gab es noch Baseballtraining. Er liebte den Sport, aber auf das Training hatte er häufig dennoch keine Lust. Nichts desto trotz strengte er sich an und versuchte nicht ständig seine Freundin anzustarren, die am Spielfeldrand stand. So schnell er konnte, rannte er in die Umkleide nach Trainingsschluss und zog sich um, schnappte sich seine Sachen. Michiko kannte das schon und wartete kichernd vor der Umkleide, als er wieder herauskam. Hand in Hand gingen sie zu ihm. Er wohnte nicht weit weg von der Schule, was praktisch war. Er verschlief so oft und musste dann nicht auch noch eine weite Strecke zurücklegen für die Schule. „Deine Eltern nicht da?“, erkundigte sich die Blonde und er schüttelte den Kopf. „Dad ist auf Dienstreise und Mum ist auf Klassenfahrt. Wir sind also ganz ungestört“, meinte er und zog Michiko in seine Arme. Grinsend drückte er ihr seine Lippen auf, doch sie entwand sich ihm geschickt. „Wie jetzt? Doch nicht?“, meinte er empört und fassungslos. „Fahr langsam! Ich hab Hunger und du sicher auch. Wenn will ich das richtige Programm und nicht so halbherzig, weil wir keine Energie haben. Bereite alles vor und ich koch was!“, erklärte sie und ging in die Küche. Grummelnd schmiss er seine Schultasche in die nächste Ecke und zog die Vorhänge überall zu. Sein Zimmer war soweit aufgeräumt, wie er fand. Ein paar getragene Klamotten stopfte er einfach in den Schrank und gut war. Bett war frei, mehr brauchte es nicht. In der Küche schmiegte er sich von hinten an Michiko und streichelte ihr durch die Haare. „Willst du sie loswerden? Vorhänge sind zu. Keiner wird etwas sehen“, schnurrte er und wartete das leichte Nicken ab. Vorsichtig nahm er die blonde Perücke und das Haarnetz von ihrem Kopf, so dass eine braune Wuschelmähne hervor trat. „Danke“, ertönte nun die Stimme um einiges tiefer als noch vorher. „Schon okay. Hier musst du dich nicht verstecken. Ich weiß doch, dass du darauf keine Lust hast, Michio.“ Die Perücke und das Haarnetz legte er vorsichtig auf den Tisch und überlegte kurz. „Willst du ein paar Sachen von mir anziehen? Dann kannst du den Rock auch loswerden. Zumindest für kurze Zeit.“ Mit Erleichterung drehte sich Michio um. „Oh Gott, bitte. Ich weiß echt nicht, wie die Weiber das immer aushalten mit Röcken. Ständig muss man aufpassen, dass einem keiner unter dem Rock guckt oder der Wind diesen hochfegt.“ Grinsend schob er den Anderen in sein Zimmer und kümmerte sich um das Essen. Gab eh nur Omelette. Ging schnell, machte satt und war einfach. Ryoga hörte die Tür und leise Schritte, ehe sich zwei Arme um seine Hüfte schlangen. „Da ist mein Freund wieder. Genau rechtzeitig zum Essen!“, meinte er lächelnd und sah Michio über seine Schulter hinweg an. „Es ist wirklich ätzend, dass ich mich jeden Tag als Mädchen verkleiden muss und das auch noch das ganze nächste Jahr bis zu meinem Abschluss. Selbst Zuhause muss ich so rumlaufen, falls mal Besuch kommt. Ätzend“, grummelte der Brünette, weshalb Ryoga schmunzelte. „Mach dir nichts draus. Ich versuch dir doch zu helfen so gut ich kann und wenn meine Eltern nicht da sind, kannst du hier ganz du selbst sein.“ „Der Vorteil ist, dass deine Eltern häufig nicht da sind und ich so ganz viel Zeit mit dir verbringen kann“, erwiderte der Andere und setzte sich mit seinem Teller an den Tisch. Nachdem Essen gingen sie in Ryogas Zimmer und Michio schmiegte sich an ihn. „Das hat mir gestern voll gefehlt. Aber du musstest ja unbedingt in den Wald und dann auch noch die Familienfeier. Hab mich schon vernachlässigt gefühlt“, meinte er amüsiert, während er durch die braunen Haare seines Freundes streichelte. „Hör auf zu palabern. Du hast die Tage ganz gut ohne mich überstanden und wirst so etwas auch weiterhin überleben. Sieh es als Training an oder so. Oder damit du meine Anwesenheit mehr schätzt!“ Empört schnaubte Ryoga. „Was soll das denn heißen? Ich schätze deine Anwesenheit sehr!“, grummelte er und rollte sich über seinen Freund, hielt dessen Hände mit seinen fest. Michio schien das sehr amüsant zu finden, da dieser gluckste und dann nach seinen Lippen schnappte. „Michiko, sag mal wieso hast du eigentlich das gleiche wie gestern an?“ Verwirrt drehte sich Ryoga zu Tsukasa, der seinen Freund musterte. „Tsukasa du willst mich doch trollen, oder? Du trägst auch das gleiche wie gestern. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir tragen Schuluniformen. Die sind nun mal gleich an jedem verdammten Tag“, beschwerte sich der verkleidete Michio. Ryoga lachte, als er sah wie Tsukasa die Wangen aufplusterte und kurz schmollte. „Das meine ich nicht! Du hast da einen Fleck, genau den, auf den ich dich gestern schon hingewiesen hab. Entweder hast du also deine zweite Uniform nicht an, deine Mutter hat nicht gewaschen oder, was ich eher vermute, du hast nicht daheim geschlafen.“ Michio und er lächelten schief, während Hizumi nun laut loslachte. „Bulls eye würde ich sagen, Tsukasa. Ihr solltet wirklich weniger Sex haben. So viel kann auf Dauer doch nicht gesund sein.“ Ganz das Mädchen versteckte sich Michio hinter ihm und überließ ihm die Sache. Die beiden wussten ja schließlich nicht, dass Michiko ein Michio war. „Jetzt setz mal ‘nen Punkt. Nur weil sie bei mir schläft, heißt doch noch lange nicht, dass wir jedes Mal Sex haben. Wir kuscheln auch nur einfach oder so“, verteidigte er sie und nahm Michio in die Arme. „Leute wie oft denn noch, der Unterricht hat angefangen! Also hört mit dem Lärm auf und setzt euch auf eure Plätze!“, rief ihr Klassenlehrer aufgebracht. Ryoga zuckte nur mit den Schultern und setzte sich dann auf seinen Platz hinter Karyu, der ziemlich rot im Gesicht war. Was hatte der denn für Probleme? Der war doch nicht etwa interessiert an seiner Freundin? Nach der Schule verabschiedete er sich von Ryoga, küsste diesen noch einmal und noch einmal. Er hatte keine Lust nach Hause zu gehen, aber noch eine Nacht würden seine Eltern das nicht erlauben. Zwar wusste seine Familie Bescheid, dass Ryoga wusste was los war, aber sie machten sich dennoch immer sorgen. Ab und zu durfte sein Freund ja auch bei ihnen übernachten. Jedoch wusste seine Familie nicht, dass er mit Freund einen festen Freund meinte und nicht so etwas wie einen Kumpel. Das Karyu sie beobachtete hatte er schon mitbekommen. Was der wohl wollte? Der Typ ging ihm sowieso auf die Nerven. Erst hatte er diesen im Wald gerettet und wurde angeschnauzt, damit dieser ihm nun folgen konnte oder wie? Er musste auf alle Fälle vorsichtig sein. Nachher war dieser zu groß geratene Typ noch hinter etwas ganz anderem her. Eigentlich wäre er heute gerne wieder in den Wald gegangen, aber das ließ er lieber. Zuhause feuerte er seine Tasche an die Seite des Flures und ließ seine Schuhe im Eingangsbereich verstreut stehen. Er hatte Durst und wollte kühlen Tee trinken. Kaum hatte er das Glas an seinen Lippen hörte er seine Mutter schon rufen. „Michiko! Was soll das? Stell die Schuhe ordentlich hin und bring deine Tasche in dein Zimmer! Am besten fängst du auch schon mit den Hausaufgaben an, es dauert noch etwas bis es Abendessen gibt.“ Grummelnd stapfte er in das geräumige Wohnzimmer. Er haste diesen Raum. Überall hingen Bilder mit ihm als Mädchen verkleidet. Es gab nur ganz wenige Bilder, auf denen wirklich als Junge zu sehen war und die wurden weggesperrt wie ein Staatsgeheimnis. Morgens bis abends durfte er die Mädchenrolle spielen, wurde immer wieder ermahnt sich ordentlich zu benehmen. Er liebte die Momente in denen er bei Ryoga war, seine Perücke abnehmen konnte und einfach Michio war. Im Wohnzimmer stand seine Mutter. Eine großgewachsene Blondine, schlank mit einer normalen Figur für westliche Frauen. Sie hatte ein hübsches Gesicht und war auch allgemein sehr nett. Zwar sprach sie fließend Japanisch, redete mit ihm aber eigentlich nur Englisch, ihre Muttersprache. Als sie ihn sah, kam sie auf ihn zu und drückte ihn liebevoll an sich. Seufzend ließ Michio das über sich ergehen und gab seiner Mama noch einen Kuss auf die Wange. „Jetzt mach schon, was ich gerade gesagt hab. Hopp“, meinte sie liebevoll und gab ihm noch einen Klaps auf den Allerwertesten. Ganz die brave Tochter, nickte er und tapste davon. Allerdings verhielt er sich manchmal auch wie die größte Zicke überhaupt. Soweit er wusste, machten das Mädchen in der Pubertät, also hatte er durchaus ein Anrecht sich ebenfalls so zu verhalten. Seufzend legte er den Kopf auf den Tisch. Die Hausaufgaben waren fertig, zwar nicht besonders gut oder so, aber das war ja egal. Hauptsache er hatte sie gemacht. Kurz klopfte es und dann öffnete seine Mutter auch schon die Tür. „Michiko, was soll denn das?“ Verwirrt sah er seine Mutter an, die sofort die Perücke vom Tisch nahm und ihm wieder aufsetzte. „Wenn ich jetzt jemand anderes gewesen wäre? Willst du uns in Gefahr bringen? Es ist schon schlimm genug das Ryoga Bescheid weiß“, ermahnte sie ihn, aber so langsam hatte er die Nase voll. „Das Teil juckt halt und wenn jemand anderes hier wäre, hättest du mir das schon gesagt. Außerdem hab ich es satt! Ich bin kein Mädchen und hasse es mich ständig als eins verkleiden zu müssen. Es reicht doch langsam wirklich oder nicht? Und Ryoga wird schon nichts verraten. Ich bin froh, dass er mein Freund ist und das Geheimnis kennt. Ich würde die High School nicht überleben, wenn ich nicht wenigstens eine vertraute Person hätte!“, blaffte er zurück und erhielt eine Ohrfeige von seiner Mutter. „Red nicht in diesem Ton mit mir!“ Geschockt sah er seine Mutter an und stürmte dann aus dem Zimmer. Er brauchte eine Auszeit. Am Eingangsbereich schlüpfte er in seine Schuhe und verließ das Haus. Er hatte mit all dem überhaupt nichts zu tun, aber er war das Opfer, das nicht er selbst sein durfte. Schnurstracks ging er zu Ryogas Haus, aber er sah den Wagen in der Einfahrt. Seine Zähne bohrten sich unsicher in seine Unterlippe. Die Eltern waren so selten zu Hause, dass Ryoga die Zeit eigentlich genießen sollte und nicht noch mit seinen Problemen umgehen sollte. Mit hängendem Kopf machte er kehrt und lief einfach nur durch die Straßen ihres kleinen Dorfes. Seufzend rieb er sich über die nackten Arme. Es war doch schon ganz schön kalt abends. Plötzlich wurde ihm eine Jacke über die Schulter gelegt und er sah überrascht auf. Wenn er ehrlich war, gefror ihm das Blut in den Adern. Was wenn er seine Familie doch in Gefahr gebracht hatte und man sie gefunden hätte? Was wenn er nun entführt wurde? Das hatte er doch nie gewollt! Er wollte doch nur ein ganz normaler Teenager sein, der sich nicht verkleiden musste. War jetzt alles vorbei? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)