Geburtstagsgeschenke für eine Diva von Arashi-sama (Taemin x Key) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1. ------------------ 1. Teil Gedankenverloren starrte ich auf meine Schale Reis, welche noch komplett unberührt vor mir auf dem Tisch stand. Ich hatte zwar die Stäbchen bereits in der Hand und könnte längst dabei sein zu frühstücken, jedoch war ich zu sehr damit beschäftigt, meinen Körper von etwas abzuhalten. Bloß nicht aufblicken, bloß nicht aufblicken, bloß nicht aufblicken!, ging es durch meinen Kopf. Denn wenn ich jetzt meinen Blick heben würde, würde ich direkt in seine großen Hundeaugen blicken und das würde mich gerade Wegs aus der Realität in meine Traumwelt katapultieren. Das war seit einiger Zeit mein größtes Problem. Dass ich immer mit meinen Gedanken bei ihm war. Wenn er im selben Raum war, konnte ich nicht anders als ihn die ganze Zeit anzusehen. Wenn er in einem anderen Zimmer, sich jedoch im selben Haus befand wanderte ich oft durch dieses, um eben wieder mit ihm den Raum zu teilen. Und wenn er außer Haus war, dann machte ich mir immer schreckliche Sorgen um ihn, was manches Mal schon beinahe eine Panikattacke bei mir ausgelöst hätte, wenn er zu spät zurück kam. Ich seufzte frustriert. DAS war genau das, was alle als meine „mütterlichen“ Gefühle einstuften. Dabei waren diese ganz und gar nicht mütterlich. Ich empfand etwas viel tieferes für ihn. Ich meine, welche Mutter denkt jede freie Minute, oder besser Sekunde, an ihren „Sohn“ und will die ganze Zeit über nichts anderes tun als ihn zu umarmen, zu berühren, … zu küssen und zu nehmen … NEIN! Schon wieder wanderten meine Gedanken in diese Richtung! Das konnte doch nicht wahr sein! Diese Gedanken waren falsch. Einfach nur falsch und ich durfte sie nicht haben. Wieso verstand mein Hirn das nicht? Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf die Tischplatte geknallt, um mich von solchen Fantasien zu befreien. … Nein, das sollte ich lieber nicht tun. Das würde meiner Frisur schaden. Entnervt seufzte ich noch einmal und stocherte lustlos in meinem Essen herum, als ich eine Berührung wahrnahm. Und ich machte den riesen Fehler und schaute auf. Direkt in Taemins Teddy-Gesicht und in seine großen braunen Augen. Manchmal stellte ich mir vor wie diese Augen mich vor Lust verschleiert ansahen und der Jüngere mich dann- VERDAMMT! Das war doch zum verrückt werden! „Key!“ Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich von der Seite plötzlich angeschrien wurde. Ich drehte meinen Kopf und schaut Jonghyun vorwurfsvoll an, welcher gerufen hatte und mich merkwürdiger Weise seinerseits vorwurfsvoll anblickte. „Was denn?“, fragte ich gereizt. Jjong verdrehte die Augen. „Ich hab dich mehrmals angesprochen und du reagierst nicht. Nicht mal auf Anstupsen.“, erklärte er und bedachte mich mit seinen aufmerksamen Augen. „Aha und was willst du.“, fragte ich vielleicht etwas zu zickig, aber das war mir jetzt egal. Ich hatte schließlich allen Grund dazu unfreundlich zu den anderen zu sein und sie (abgesehen von Taemin) zu ignorieren. Vor unserem Frühstück war es sogar so gewesen, dass ich gar nicht an den Jüngsten von uns gedacht hatte und eigentlich geglaubt hatte, heute gar keine Zeit dafür zu finden, denn … Ich hatte Geburtstag! Ich hatte mich schon auf den Tag mit den vieren gefreut und darauf von meinen verlorenen Träumen abgelenkt zu werden. Aber was war? Nichts! Rein gar nichts! Ich war aufgestanden und hatte morgendliche Begrüßungen, welche ich jeden Tag zu hören bekam, entgegen nehmen müssen. Sie hatten meinen Geburtstag vergessen! Als währe diese Tatsache nicht schon schlimm genug, kam auch noch dazu, dass Onew uns auf einmal eröffnete, dass wir heute noch einen kleinen Auftritt, mit einem Song, haben würden. Ich durfte also an meinem Geburtstag arbeiten obwohl ich mich auf Entspannung eingestallt hatte. Echt super! Dieser Tag wurde bestimmt hervorragend!!! Alle bis auf mich schienen sich zu freuen. Ihnen fiel scheinbar gar nicht auf, dass ihnen so ein freier Tag flöten ging, den wir ja eigentlich wegen MEINEM GEBURTSTAG freigenommen hatten. Selbst Taemins Lächeln, als er mir meine Schale Reis brachte, trug nicht dazu bei, den Schmerz, der sich in meiner Brust verbreitete, zu lindern. Ich stand neben meinem Stuhl, am Tisch und schaute kurz an die Wand neben mir. Sie konnten doch nicht meinen Geburtstag vergessen haben. Zumindest Onew hätte es auf dem Kalender sehen müssen. Ich suchte also auf dem Kalender, das Kästchen des 23. Septembers, fand es und … erstarrte. Es standen Wörter wie Open Air Concert und Band-Vertretung auf dem glänzenden Papier aber … nirgends stand ein „Kibum“. Sie hatten mich nicht einmal in den Kalender eingetragen. Stumm hatte ich weiter auf das große Blatt gestarrt bis ich irgendwann die Aufforderung bekam, mich zu setzten und auch zu frühstücken. Ich hatte mich gesetzt und hatte versucht zu essen, trotz des erdrückenden Gefühls in meinem Magen, bis ich schließlich dazu überging war die Tatsache, dass ich heute Geburtstag hatte und von den anderen knallhart versetzt worden war, zu ignorieren. Stattdessen brauchte ich nur wenige Sekunden Taemin anschauen, um wieder darauf fixiert zu sein nicht anzufangen zu sabbern. Und das tat ich jetzt schon seit einiger Zeit und es hatte mich prima abgelenkt, aber da ich wieder von Jonghyun angesprochen wurde, erinnerte ich mich unfreiwillig daran, was sie mir gerade, wahrscheinlich unbewusst, antaten. Und dementsprechend klang nun meine Stimme. Jonghyun sah mich kurz etwas irritiert an. „Wir wollten dir eigentlich nur sagen, dass wir beschlossen haben, wiedermal Großputz zu machen, bevor wir heute Abend den Auftritt haben.“, klärte er mich auf. Ah, super! Also konnte ich heute auch noch Putzfrau spielen. Wunderbar ich freue mich jetzt schon! NICHT!!! Er wagte es sich wirklich mir das in diesem stinknormalen Ton und mit diesem verdammten Lächeln zu sagen?!? Meine Augen wurden zu dünnen Schlitzen und ich schaute ihn so hasserfüllt wie möglich an. Die Irritation in seinem Blick stieg daraufhin, doch ich befand es nicht als nötig ihm auf seine nichtausgesprochene Frage, womit er solch einen Blick verdient hatte, zu antworten. Wenn sie meinen Geburtstag vergaßen, BITTE! Dann vergaß ich heute einfach mal das Sprechen. Immer noch mit einem riesen Zorn in meinen Augen, starrte ich nun auf den Tisch, stand auf, nahm meine gefüllte Reisschale und meine Stäbchen und ging an meinen verwirrten Bandkollegen vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Mein Weg führte mich in die Küche, wo ich meine Schale in den Kühlschrank stellte und meine Stäbchen abwusch. Danach trocknete ich sie ab und legte sie gerade in eine Schublade des Küchenschranks, als ich ein Vibrieren an meinem Bein spürte. Mit einer Hand zog ich mein Handy aus der Hosentasche und schaute auf den Display. Der erste Familienanruf. Ich lächelte gequält. Wenigstens gab es noch ein paar wenige Leute, die so wichtige Tage nicht vergaßen. Ich reckte meinen Kopf und stolzierte abermals durch den Essbereich, um in das Zimmerzu gelangen, welches ich mir mit Onew teilte. Nachdem ich eingetreten war, knallte ich kräftig die Tür zu und nahm das Gespräch an. Gefühlte Ewigkeiten später, verließ ich den Raum wieder und schaute erstmal im Badezimmer nach meinem Spiegelbild. Ich hatte tatsächlich noch meine Ohren, obwohl ich gedacht hatte sie wären vom vielen Telefonieren abgefallen. Scheinbar hatten sich meine Familienmitglieder abgesprochen, denn kaum hatte der eine aufgelegt, rief der nächste an. Aber zum Glück hatte ich eben das letzteGespräch beendet und wandte mich nun zum gehen um mir Putzutensilien zu holen. Aus dem Wohnzimmer vernahm ich das Geräusch eines Saugers und als ich an Minhos Zimmer vorbei kam, erkannte ich, dass er dabei war seine Bettdecke abzuziehen. Sie meinten es mit dem Großputz als wirklich ernst. Erstaunlich! Wieso nicht auch mal an anderen Tagen? Wieso ausgerechnet heute? Normalerweise musste ich sie doch auch mit dem Kochlöffel in der Hand dazu antreiben, wenigstens ihre Betten zu machen?! Ich ging weiter ins Badezimmer und blieb vor dem hohen Schrank stehen, in dem wir, neben den unterschiedlichsten Shampoos und Duschgelen, auch unsere Reiniger-Flaschen stehen hatten. Ich nahm ein Putzmittel für Glas heraus, denn ich wollte mal wieder Fenster putzen. Vor allem die große Fensterfront im Wohnzimmer hatte es dringend nötig. Dann nahm ich mir noch ein kleines Tuch und begab mich damit in besagten Raum. Onew kam mir mit dem Sauger in der Hand entgegen, scheinbar war er soeben im Wohnzimmer fertig geworden. Gut so! Dann hatte ich meine Ruhe. Ich bog gerade um die Ecke, als ich auch schon in etwas oder besser in jemanden hineinlief und zurücktaumelte. Mir gegenüber schaut mich Taemin entschuldigend an. „Entschuldige,ich hab dich nicht kommen sehen.“, nuschelte der Kleine und wurde rot. Süß! >.< Bei dem Anblick wurde ich ja fast schon wieder weich und hätte ihn fast angelächelt und ihm gesagt, dass es nicht schlimm sei … Aber eben nur fast. Ich winkte bloß ab, ging am Sofa vorbei und öffnete die Flasche in meiner Hand, um etwas von der Flüssigkeit darin auf das Tuch zu geben. Dann begann ich damit in kreisenden Bewegungen, die leichten Flecken auf der Oberfläche der Glaswand zu beseitigen. Je länger ich meine Hand ihre Bahnen über das Fenster ziehen ließ, desto mehr regte mich diese Situation auf. Ich fragte mich ernsthaft, was ich hier eigentlich gerade tat! Ich hatte Geburtstag, verdammt nochmal! Ich müsste beim shoppen sein oder in einem fünf Sterne Restaurant sitzen oder bei einer entspannenden Massage, aber was tat ich?!? Putzen! Wieso tat ich mir das an? Ich könnte doch einfach gehen und die anderen hier die Arbeit machen lassen. Mich aus dem Staub machen und einen schönen Tag genießen, zumindest bis zu unserem Auftritt. Warum tat ich das nicht??? Ich seufzte. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich im Inneren immer noch hoffte, gleich von meinen breitgrinsenden Bandkollegen darüber aufgeklärt zu werden, dass das alles hier nur ein Scherz von ihnen gewesen war und sie in Wirklichkeit eine Überraschungsparty oder ähnliches vorbereitet hatten. Oder … Es lag daran, dass ich aus dem Augenwinkel Taemin sehen konnte, der sich gerade die Ärmel hochkrempelte und sich anschließend ein Tuch um den Kopf band, damit ihm sein Pony nicht ins Gesicht fiel. Dann nahm er den Wischmobb, der neben ihm an der Wand gelehnt hatte, tauchte ihn in den Eimer voller Wasser vor ihm, ließ ihm ein wenig abtropfen und fing an den Boden des Wohnzimmers zu bearbeiten. Ich konnte mich von diesem Anblick einfach nicht losreisen. Es sah einfach so unglaublich putzig und gleichzeitig so komisch aus, dass ich mich nur schwer wieder der Scheibe vor mir zuwenden konnte. Doch ein paar belustigte Blicke warf ich ihm immer wieder zu, während er und auch ich unsere Arbeiten erledigten. Nach wenigen Minuten war ich schließlich fertig und auch Taemin machte sich daran den Mobb auszuwaschen. Schnell brachte ich das Putzmittel wieder in den Schrank und das Tuch in die Wäsche. Danach führte mich mein Weg in die Küche, um etwas zu trinken. Auch Onew, Jonghyun und Minho waren dort und unterhielten sich angeregt über ein scheinbar sehr interessantes Thema. Mich bemerkten sie gar nicht, was mich nicht unbedingt störte, aber ich hätte schon gerne gewusst, was sie so begeisterte. Doch machte ich nicht weiter auf mich aufmerksam, sondern trank ein Glas Wasser und schaute Jonghyun dabei zu, wie er den anderen beiden, wild mit den Armen herumwirbelnd, etwas erklärte, bevor ich das Glas wieder abstellte. Ich wollte mich gerade wieder von ihnen abwenden und nach Taemin sehen, da schnappte ich ein paar Wortfetzen auf. Ich hoffte mich verhört zu haben als ich meine Ohren spitzte, um alles verstehen zu können, was sie sprachen. „Du hast Recht.“, lachte Minho. „Aber pass auf, dass dir nichts passiert Onew, bei deiner tollpatschigen Art.“ „Was soll denn groß passieren? Es ist doch bloß ein Interview, heute vor dem Auftritt. Nichts weltbewegendes.“, grummelte Onew beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Bitte WAS?!? Interview? Heute? Auch das noch. Blieb mir denn nichts erspart? Wahrscheinlich fiel Onew gleich noch ein, dass wir in einer halben Stunde noch ein Fantreffen hatten oder zu irgendeiner Show mussten. Nicht, dass ich das alles nicht mochte aber an meinem Geburtstag würde ich wirklich lieber andere Dinge tun, als, zum Beispiel, Fragen zu beantworten, die ich mir ständig irgendwo anhören musste. Ich mochte es ja aber heute musste das nicht unbedingt sein. Ich seufzte und war zum wiederholten Male dabei aus dem Raum zu verschwinden, als ich gerufen wurde. Zum Pech der Person, welche mich ansprach, nutzte diese, die falsche Bezeichnung für mich zum falsch Zeitpunkt. „Hey, Kibummie! Du wusstest das noch nicht oder? Wir haben heute kurz vor dem Auftritt ein kleines Interview.“ … KIBUMMIE?!?!?!?!?!?!? Schwungvoll drehte ich mich um und blitzte Jonghyun (wiedermal) feindselig an. Ich war sowieso schon auf 180 und jetzt benutzte er einen Namen für mich, den ich nur duldete, wenn ich supergut gelaunt war. „Hab’s eben gehört! Bin schließlich nicht taub!“, fauchte ich und stampfte nun endgültig durch die Tür. Für wen hielten die sich eigentlich? Oder für wen hielten die mich eigentlich? Mich erst ignorieren und so tun als wäre ich nicht bei ihnen, obwohl ich die ganze Zeit über im selben Raum war, wie sie und mir dann alles nochmal sagen wollen, weil ich es angeblich nicht mitbekommen hätte. Pah! Das würde euch so passen, wenn ich mich so behandeln ließe?!, dachte ich grimmig und ging weiter meines Weges. Ich kam gerade am Badezimmer vorbei, als ich darin eine Bewegung wahrnahm. Taemin stand auf einem kleinen Schemel und werkelte an dem obersten Brett des hohen Schrankes herum. Er musste sich strecken, um wenigstens mit den Fingerspitzen an das Tuch zu kommen, das er scheinbar unter einem Stapel von Schwämmen hervorziehen wollte, ohne gleich den Kompletten Inhalt nach draußen zu befördern. Mit einer Hand hielt er sich an der Tür des Schrankes fest oder besser, er versuchte es. Auch wenn es für mich ein reizender Anblick war, wollte ich ihn gerade darauf hinweisen, dass wir vielleicht Minho rufen sollten, als der Schemel gefährlich zu wackeln begann. Ich lief los und sah wie Taemin sich noch krampfhaft an der Schranktür festhielt, welche jedoch ebenfalls begann hin und her zu wackeln und Taemin endgültig aus dem Gleichgewicht brachte. Mit einem kleinen Aufschrei landete er schwungvoll in meinen Armen und brachte mich zum straucheln, bis ich mich schließlich nicht mehr halten konnte und mit ihm zu Boden ging. Ich öffnete meine Augen, die ich durch einen Reflex zusammengekniffen hatte, und fand mich auf der kuscheligen Badematte vor der Dusche wieder. Auf mir drauf Taemin, der unsere Position, von welcher ich nicht gerade abgeneigt war, anscheinend jetzt erst richtig realisierte und knallrot anlief. Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. „T-Tut mir Leid, Key-Hyung. Ich konnte mich nicht mehr halten. Hast du dir den Kopf angestoßen?“, fragte er und schaute mich, mit roten Wangen und besorgtem Blick, fragend an. Ich lachte leise. „Alles in Ordnung Taeminnie. Mir ist nichts passiert.“, sagte ich lächelnd und wuschelte ihm durch seine dichten Haare. Er wurde noch eine Nuance dunkler und erwiderte leicht mein Lächeln. Von dem Schock erholt richteten wir uns auf und ich riet Taemin Minho, wegen der Tücher, zu holen, was ich vorhin bereits hatte tun wollen. Nachdem er zustimmend aus dem Bad gehüpft war, warf ich einen schnellen Blick auf meine Armbanduhr und die Stellung der Zeiger, sagte mir, dass es Zeit war sich für den Auftritt fertig zu machen. Stylen und Einkleiden würden wir uns zwar erst vor Ort, aber ich wollte trotzdem nicht in dem viel zu großen T-Shirt und der Jogginghose, welche ich mir für das Putzen angezogen hatte, dort aufkreuzen. Ich ging also in mein und Onews Zimmer, der augenscheinlich den gleichen Gedanken gehabt hatte und in seinem Schrank wühlte, und begann mich umzuziehen. Circa zwei einhalb Stunde später standen wir vor zwei jungen Frauen, welche das Interview mit uns durchführen wollten. Sie waren von irgendeiner Zeitschrift und brauchten noch unbedingt etwas für den Musikteil des Heftes, weshalb sie so kurzfristig entschieden hatten uns mit Fragen zu löchern. Momentan war Onew dabei ihnen groß und breit das Thema unseres neuen Songs näher zubringen. Ich hatte nach wenigen Sekunden des Zuhörens abgeschaltet und starrte nun finster auf die etwas breitere der zwei Damen. Wie konnte man sich nur so anziehen?!? Weiß-Schwarz gestreifte Hose und Blümchen-Bluse. Schrecklich! Von ihrem Make-Up ganz zu schweigen! Ihre Augen hatte sie im Smokey-Eye Stil geschminkt, was aber eher so aussah wie fast schwarze Flecken über ihren Augen. Grässlich! Von so etwas bekam ich Augenkrebs! Während ich die Moderatorin weiter mit meinen Blicken aufspießte, um meine schlechte Laune zu lindern, bekam ich nebenbei mit, wie ihre Kollegin, die, am Rande bemerkt, genau das Gegenteil von breit war und eher an einen Strich als an eine Frau mit Rundungen erinnerte, eine neue Frage stellte. „Wie sieht es bei euch eigentlich freundinnenmäßig aus?“, erweiterte sie ihre Befragung. Wie es aussah interessierte sie dieses Thema besonders, wenn man von ihrem zuckersüßen Lächeln und dem mehrmaligen Zwinkern in Taemins Richtung ausging. Lästige Bohnenstange! Ich hatte mich ihr zugewandt und konzentrierte mich nun auf Taemin, welcher, nach der unausgesprochenen Aufforderung, wohl als erster antworten sollte. Typisch wie es für meinen Kleinen (ja, ich musste ihn in Gedanken einfach zu meinem machen) war, wurde er leicht rot und schaute uns und besonders mich, wie es mir vorkam, etwas unsicher an, bevor er antwortete. „Naja, also … vergeben ist noch keiner von uns. Was mich angeht, ich bin verliebt.“, erklärte er und hatte nun einen festen Blick aufgesetzt, womit der Ernst seiner Aussage hervorgehoben wurde. Ich hatte gerade einen Schluck aus der Wasserflasche genommen, die uns gereicht wurde, um unsere Lippen zu befeuchten, als ich mich, auf Grund dieser Worte, prompt verschluckte. Laut hustend versuchte ich wieder Luft zu bekommen. Als ich mich beruhigt hatte und nach oben sah wurde ich von fünf überraschten Blicken und einem besorgtem Blick gemustert. Taemin hatte leichte Sorge in den Augen, was mich noch einmal stocken ließ, bevor ich mich wieder fassen konnte und entschuldigend in die Runde schaute. Nachdem sie mir alle ebenfalls ein Lächeln geschenkt hatten, wandten sie sich wieder der spindeldürren Frau zu, welche schon wieder nur Taemin zu fixieren schien. „Also, Taemin. Gibst du uns vielleicht ein paar Hinweise auf ihre Person? Hast du es ihr schon gesagt?“ Bei der letzten Frage starrte sie ihn noch intensiver an, schien aber dennoch nicht zu bemerken, dass Taemin wieder einen kurzen Blick zu mir warf, der mich zum wiederholten Male irritierte. „Nein, ich habe es dieser Person noch nicht gesagt, aber ich hoffe, dass ich schon bald dazu kommen werde. Zu ihrer Person an sich möchte ich nichts verraten.“ Entschuldigend lächelnd zuckte er mit den Schultern und ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als sich die Augen der Frau vor ihm verdunkelten. Sie hatte sich jedoch schnell wieder gefasst und richtete dieselben Fragen an uns, die wir daneben gestanden hatten. Ich hatte so ähnlich geantwortet wie Taemin, mit dem einzigen Unterschied, dass ich erwähnt hatte, dass diese Person die schönsten Augen hatte, die ich kannte. Diese Bemerkung hatte ich nicht zurückhalten können. Neben uns zweien, war noch Jonghyun verliebt, was für mich allerdings nichts Neues war, da ich es bereits wusste. Er sagte auch nichts weiter zu der Person. Nach ein paar weiteren, kleinen Themen und vielen, hoffnungsvollen Blicken der kleineren Frau zu Taemin, die dieser jedoch nicht mitbekam, wurde das Interview von der ‘Breiten‘ beendet. Wir hatten die ganze Zeit schon, während des Interviews, fertig gestylt hinter der großen Freilicht-Bühne gestanden. Eine halbe Stunde hatten die Jungs und ich danach bereits in einem Wagen, auf der Parkfläche der Mitarbeiter und Sänger des Konzerts, gesessen und den anderen Bands gelauscht. Nun wurden wir einzeln in einen kleinen Bus gerufen, damit uns die Mikrofone angesteckt werden konnten. Unser Auftritt war in wenigen Minuten. Ich war der Letzte, der den Bus, nun bereit für die kleine Show, verließ und hielt nun Ausschau nach den anderen vier Chaoten. Leider konnte ich sie nicht ausfindig machen. Nach kurzer Zeit winkte mich einer der Bühnenarbeiter in den Bereich hinter der Leinwand, welche Bühne und Backstage- Bereich trennte. Vermutlich sind die anderen auch schon dort,dachte ich und machte mich auf den Weg. Doch ich wurde enttäuscht und fand außer den Mitgliedern der letzten Band niemanden vor, der mit Mikro ausgestattet war. Die anderen Sänger wünschten mir noch viel Glück und verließen den Bereich, in welchem ich nun komplett verwirrt herumstand. Ich ging zu einem dem Mann, der mich vorhin hierher gerufen hatte und öffnete gerade meinen Mund als er mir mit einer deutlichen Bewegung deutlich machte, zu schweigen. Er tippte auf seine Uhr, welche mir zeigte, dass es eigentlich Zeit war auf die Bühne zu gehen, aber … die anderen waren doch noch immer nicht da! „Wo sind denn die anderen?“, fragte ich den Herrn deshalb. „Die kommen.“, meinte er knapp und schob mich nun in Richtung Bühnen-Fläche und kaum dass ich seine Antwort richtig realisiert hatte, wurde ich von mehreren hundert Menschen angeschaut. Dies hier war zwar nur ein kleines Zwischen-Konzert, aber scheinbar hatten sich einige die Chance auf eine Begegnung mit ihren Idolen nicht entgehen lassen. Mittlerweile waren die klatschenden Hände leiser geworden und es wurden abwartende Blicke auf mich geworfen und ich? Ich stand auf der Bühne, alleine und kapierte die Welt nicht mehr. Immer unangenehmer wurde mir die Situation, zumal ich keinen blassen Schimmer hatte was ich nun tun sollte. Gerade hatte ich mich entschlossen, etwas zu dem Publikum zu sagen, als plötzlich die großen Scheinwerfer rund um die Konzert-Fläche ausgingen und es nun stockdunkel wuurde, da es bereits Abend war. Mein Körper begann zu zittern und mir wurde kalt. Ich wollte schon panisch von der Bühne rennen, da gingen direkt vor der Bühne einige kleine Strahler an, welche ein warmes Licht auf mich und den Rest der Show-Fläche warfen und ich vernahm mehrere sanfte Stimmen. Stimmen, die ich nur zu gut kannte. Saeng il chuk ha ham ni da Saeng il chuk ha ham ni da Sarang ha neun Kibum shi Saeng il chuk ha ham ni da Mit großen Augen starrte ich die vier Personen an, die lächelnd und singend, von der mir genüberliegenden Seite her, die Bühne betraten und auf mich zukamen. Bei mir angekommen, stellten sie sich vor mich und verbeugten sich kurz, bevor sie mich abwartend ansahen. ... Ich schluckte. Die Fans hatten ich schon längst aus meinem Kopf geschoben und ein scheiß und gleichzeitig wunderschönes Gefühl verbreitete sich in meinem Körper und ich schüttelte erschöpft den Kopf. Diese Idioten … „Babo …“, flüsterte ich, als ich mich auch schon auf sie warf und sie eigentlich zu Tode knuddeln wollte, wovon ich leider abgehalten wurde und stattdessen ein schwarzes Schächtelchen in meinem Blickfeld auftauchte. Verwundert blickte ich die anderen an. „Unser Geschenk.“, lächelte Onew und die drei neben ihm nickten. Scheiße, war ich aufgeregt. Mit zittrigen Fingern öffnete ich die kleine Schachtel und besah mir ihren Inhalt. Es war ein Armband, welches aus insgesamt fünf Bändern bestand. Jedes hatte eine andere Farbe und an fast jedem war noch ein metallener Anhänger befestigt. Das oberste Band war grün und ein Unendlichkeitszeichen war daran festgebunden. Das darauf folgende war dicker als die anderen und auf kunstvolle Art geflochten. Seine Farbe war Gelb. An dritter Selle befand sich ein blaues Band und an diesem war eine dünne, handgelekbreite Metallplatte befestigt, in welche säuberlich SHINee geritzt wurde. Danach kam ein orangenes Band, das auf die gleiche Weise geflochten wurde, wie das zweite und an letzter Stelle folgte ein pinkes. Auch an diesem war etwas metallenes befestigt und zwar fünf Sterne, die miteinander verbunden und ineinander verhakt waren. Es waren unsere Farben, unsere Zeichen. Mein Herz, welches für gefühlte Minuten aufgehört hatte zu schlagen, pochte jetzt so stark, dass ich es laut in meinem Kopf hörte, weil sogar die Fans unter mir, vor der Bühne still geworden waren. Meine Augen begannen schon fast schmerzhaft zu brennen und ich blickte meine Bandkollegen und gleichzeitig besten Freunde, die ich jemals gehabt hatte, an. „Danke …“, hauchte ich, unfähig mehr Worte zu sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Sie kamen auf mich zu und wenige Sekunden später, standen wir alle fünf eng umschlungen auf der großen Bühne. Wir befanden uns in unserer eigenen Welt und kamen erst in die Wirklichkeit zurück, als die Fans begannen zu klatschen. Schnell lösten wir uns voneinander und ich versuchte die Tränen, welche sich immer noch in meinen Augenwinkeln befanden, wegzublinzeln. Leider mit nur geringem Erfolg und ich hoffte sie, während des Songs, den wir jetzt noch singen würden, zurückhalten zu können. Onew schaute uns an und lächelte. „Lasst uns gemeinsam unser Bestes geben.“, sagte er und auch, wenn wir uns diesen Satz schon so oft gegenseitig gesagt hatten, ermutigte er uns immer wieder. Er zeigte uns, dass wir nie allein waren. War ich bis vor wenigen Minuten noch schrecklich enttäuscht, dass sie meinen Geburtstag vergessen hatten, so war ich jetzt glücklicher als jemals zuvor. Solange es diese fünf leuchtenden Sterne, meine besten Freunde, gab, würde ich niemals allein sein. Wir lächelten ebenfalls alle und stellten uns in eine Reihe, als auch schon die ersten Töne von „One“ ertönten und ich gemeinsam mit Jonghyun das Lied einführte. „One“ war einer der wenigen Songs, in dem wir zumindest den ersten Refrain gemeinsam sangen und kaum, dass dieser begann füllten sich meine Augen noch mehr. Der Druck wurde immer stärker und schließlich lief die erste einsame Träne über meine Wange. Das Publikum begann laut zu kreischen und bei meinem nächsten Einsatz kniff ich die Augen zusammen. Doch auch das brachte nicht mehr viel, als Taemins Einsatz in der zweiten Strophe direkt in meinen überging. Ich konnte noch einen Blick auf die Leinwand der Bühne, hinter mir, erhaschen, auf welcher ich nun zu sehen war, und meine Tränen erkennen, bevor alle Dämme bei mir brachen. Eine Träne folgte der ersten und ich konnte auch weitere nicht mehr zurückhalten. Das Wissen, mit den vier wundervollsten Menschen der Welt hier vorne zu stehen und das Wissen, dass ich ihnen genauso am Herzen lag wie sie mir war zu viel für mich. Der Refrain begann doch kein Ton kam über meine Lippen. Stattdessen musste ich an mich halten um nicht laut zu schluchzen und dann ließ ich es einfach, hielt mir die Hand vor die Augen und beugte mich nach vorne, versuchend meinen bebenden Körper zu beruhigen. Die Fans begannen noch lauter zu schreien und kurz darauf spürte ich wie ein Arm mir zuerst auf die Schulter klopfte und mich dann umschlang und mich von meinem derzeitigen Platz wegführte. Ich versuchte mir die Tränen wegzuwischen und konnte Jonhyun und schließlich auch Minho an meiner Seite sehen und kurz auch wie Onew und Taemin unserem Beispiel nachkamen, bis wir uns alle in der Mitte der Bühne wiederfanden. Taemin kam mit einem Tuch und fing lächelnd an meine Tränen vorsichtig abzutupfen. So konnte ich einen Blick auf unsere jubelnde Fanschaar werfen, während auch der letzte Ton von „One“ verklang. Ich musste lächeln. Es war wundervoll. Dieser Tag war wundervoll. Dieser Moment. Ich würde ihn wohl ewig in meinen Erinnerungen behalten. Kapitel 2: Teil 2. ------------------ 2. Teil Lachend liefen wir den restlichen Weg vom Van zu dem Restaurant, in dem meine vier Freunde für uns reserviert hatten. Der Auftritt war ein voller Erfolg und ich konnte die ganze Zeit nichts anderes tun als zu lächeln. Meine Mundwinkel waren wie angenäht, sie gingen einfach nicht mehr nach unten und ich würde am nächsten Tag vermutlich Muskelkater in den Wangen haben. Aber das war mir egal. Ich war glücklich und das zählte. Kurz bevor wir nun also die Tür des Gebäudes erreichten, wurde ich zurückgezogen und zwei Hände landeten auf meinen Augen. „Hey!“, rief ich empört. So etwas konnte ich überhaupt nicht leiden. Ich fühlte mich schrecklich unsicher wenn ich nichts sehen konnte. Ich hob meine Arme, um die Hände von meinen Augen zu ziehen, wurde aber davon abgehalten. „Sorry Key, aber das muss sein. Für dein nächstes Geschenk.“, hörte ich Minho hinter mir sagen und dann wurde ich auch schon von ihm fort geschoben. Nach ein paar Schritten umfing mich eine angenehme Wärme, woran ich festmachen konnte, dass wir nun im Restaurant waren. Dann ging es um zwei Ecken, bis Minho mich zum stehen brachte. „Kann ich darauf vertrauen, dass du deine Augen zu behältst auch wenn ich jetzt meine Hände wegnehme?“, fragte er mich. Ich überlegte kurz ob ich ihm mit nein antworten sollte, entschied mich jedoch dagegen. Ich wollte endlich wissen was mich erwartete. Also nickte ich nur und schon waren Minhos Hände verschwunden. In mir kribbelte alles und ich hätte am liebsten meine Augen jetzt schon geöffnet, jedoch wollte ich ihnen ihre Überraschung nicht verderben. Also blieb ich mit geschlossenen Augen stehen und lauschte den Geräuschen um mich herum. Ab und zu war ein Rascheln zu hören, dann ein kurzes „Pass auf.“, scheinbar von Jonghyun und dann ein Geräusch, welches mich an das Anzünden von Streichhölzern erinnerte. Was machen die da nur … Ich war so aufgeregt und schließlich wurde das gesagt worauf ich gewartet hatte. „Du kannst die Augen auf machen.“ Und zum wiederholten Mal heute blieb mir das Herz stehen, als ich genau das tat und den runden Tisch, der vor mir stand bestaunen konnte. Eine Torte in der Mitte, mehrere Teller mit Cupcakes in den unterschiedlichsten Farben und Keksen außenrum, mehrere Schüsseln mit Erdbeer-, Karamell-, Schokoladen- und Vanillepudding, eine Schale Sahne, daneben Früchte mit und ohne Schokolade überzogen, eine Tüte Lollies und überall Kerzen. Gespielt entsetzt starrte ich auf den Haufen Kalorienbomben. „Sagt mal, wollt ihr mich zu nem Kugelfisch machen?!?“ „Aber, aber.“, grinste Onew und legte mir einen Arm um die Schulter. „Das ist doch nicht nur für dich, wir wollen auch etwas.“ „Onew!“, rief ich und wir fingen an zu lachen, während unser Leader nur grinsend mit den Schultern zuckte. Wir zogen uns unsere Jacken aus und setzten uns auf die fünf Stühle. Jeder schaufelte sich etwas von der großen Auswahl auf den Teller. Mittlerweile war es still am Tisch und jeder konzentrierte sich auf die Süßspeisen. Doch ich spürte schon wieder den Drang zu lachen und als ich aufblickte, konnte ich sehen, dass es den anderen nicht anders ging. Wir schauten uns an und jeder von uns musste immer breiter grinsen, bis … „Pfffff-Hahahaha~“ … wir alle anfingen wie Bekloppte zu lachen. Zum Glück waren wir allein in dem Restaurant, sonst hätte dieser Anblick unser Image zerstört. So ging das noch den ganzen Abend, bis wir einfach dasaßen, heiße Schokolade schlürften und über verschiedene Dinge sprachen. Ich hatte meinen Blick währenddessen wieder ab und zu auf Taemin neben mir gerichtet. Irgendwie gefiel mir sein Anblick ganz und gar nicht. Er hatte den Blick auf den Tisch gesenkt, die Lippen zusammengepresst und hielt sich mit einer Hand seinen Bauch. Hatte er Schmerzen? Vorsichtig beugte ich mich zu ihm, um ihn anzustupsen. Erschrocken zuckte er zusammen und blickte mich verwirrt an. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte ich ihn und deutete auf seine Hand, die er immer noch auf seinen Bauch presste. Er senkte wieder seinen Kopf und schüttelte ihn dann ganz leicht. „Mir ist schlecht.“, sagte er leise. Kein Wunder. Wir waren es alle nicht wirklich gewohnt so viel Süßes auf einmal zu essen und wenn man es dann übertrieb wurde einem eben schlecht. Ich überlegte kurz. „Willst du nach Hause?“ Er schaute mich an und nickte leicht bevor ich mich wieder richtig hinsetzte und unsere anderen drei Freunde ansprach. „Jungs, Taemin ist schlecht.“ Sofort verstummte ihr Gespräch und sie schauten besorgt zu unserem Maknae. „Hast du vielleicht zu viel gegessen?“, fragte Minho und Taemin nickte wieder. „Ich werde mit ihm nach Hause fahren.“, sagte ich und hob die Hand, als Jonghyun schon protestieren wollte. Meine netten Kollegen hatten nämlich eigentlich geplant den Abend mit einem Besuch in unserer Lieblingsbar ausklingen zu lassen, aber ich hatte ohnehin nicht viel Lust darauf mich zu betrinken und am Ende nicht mehr zu wissen wer ich bin. „Ihr könnt ruhig ohne uns in die Bar. Macht euch keine Gedanken um uns. Ich bin auch schon ohne Alkohol glücklich.“, lächelte ich und schaute in die Runde. „Nagut, aber wenn etwas ist oder wenn ihr Hilfe braucht, könnt ihr uns jederzeit anrufen.“, erklärte Onew. Ich nickte und erhob mich gemeinsam mit Taemin. Wir zogen unsere Jacken an, verabschiedeten uns von den anderen und gingen nach draußen. Dort stiegen wir in den Van, der schon auf uns wartete und waren auf dem Weg nach Hause. Die drei anderen könnten auch mal mit dem Taxi fahren, wenn sie nach dem Besuch in der Bar überhaupt noch nach Hause kamen und nicht gleich in einem Hotel übernachteten. Ich erwartete Zweiteres. Inzwischen waren wir einige Minuten unterwegs. Ich saß mit Taemin auf der hinteren Rückbank und der Jüngere hatte sich an mich gekuschelt, mit geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen. Er sah so unglaublich süß aus >. Immer wieder erstaunte es mich wie erwachsen er schon geworden war. Okay, er war nur zwei Jahre jünger als ich, aber dennoch viel kindlicher als wir anderen. Dazu kam, dass er auch vom Aussehen her schon immer jünger gewirkt hatte, mit seinen runden Backen und seinen großen Augen. Sein Charakter hatte sich zum Glück nicht verändert. Vielleicht war er nicht mehr ganz so schüchtern und überlegte länger, bevor er etwas tat, aber er war noch immer so herzlich und süß wie am Anfang und ich hoffte inständig, dass er das auch weiterhin blieb. Denn so liebte ich ihn. Den süßen, offenen, freundlichen Taemin, der jedem ein Lächeln auf die Lippen zauberte mit seiner Art. Den oft schüchternen Taemin, der mit seinen Problemen zu mir kam und den ich dann aufmuntern konnte. Den Taemin, der nachts immer wieder zu mir kam, um mit mir zu kuscheln. Das tat er tatsächlich und ich glaube damit hatte es auch angefangen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Ich seufzte. Wie lange er wohl noch so sehr an mir hängen würde? Bestimmt nicht mehr allzu lange. Leider … Der Van hielt vor dem Haus unserer Wohnung und ich bedankte mich noch schnell bei unserem Fahrer, bevor ich Taemin weckte und ich mit ihm ausstieg. Wir liefen das kurze Stück in das Gebäude hinein, die Treppe hinauf und hielten schließlich vor der Tür, an der ein Schlild mit der Beschriftung „SHINee“ hing. Taemin hatte es einst zu unserem Jahrestag gemalt. (Jahrestag von der Gründung SHINees, nicht dass ihr falsch denkt ;)) Während ich die Tür öffnete, warf ich einen Blick zu dem Maknae. Er hatte seit wir das Restaurant verlassen hatten, nichts gesagt, was sehr außergewöhnlich für ihn war. Ging es ihm etwa so schlecht? Ich beschloss ihm einen Tee zu machen und trat durch die geöffnete Tür in unseren Dorm, gefolgt von Taemin. Schnell entledigte ich mich meiner Schuhe und Jacke und konnte, als ich den Eingangsbereich verließ, nur noch einen Blick auf Taemins Rücken erhaschen, der plötzlich an mir vorbei gestürmt war, im Badezimmer verschwand und die Tür zuknallte. Mein armer Taeminnie., dachte ich. Jeder wusste wie sehr er es verabscheute sich erbrechen zu müssen. Allerdings nicht nur weil es ein mieses Gefühl und ekelhaft war, sondern in erster Linie, weil er im Nachhinein immer dem Essen nachtrauerte. Wieder eine irgendwie süße Eigenart von ihm … Ich ging in die Küche und suchte die richtige Teesorte, mit Magen beruhigender Wirkung und setzte Wasser auf. Bis dieses anfing zu kochen, holte ich aus meinem und Onews Zimmer eine Wärmeflasche, welche Taemin sicher auch guttun würde. Also füllte ich, nach einer Tasse, auch noch die Wärmeflasche mit heißem Wasser. Mit dieser und dem Tee machte ich mich dann auf den Weg ins Wohnzimmer, stellte die Tasse auf den Tisch und die Wärmeflasche legte ich auf das Sofa. Ich holte eine Decke und lief schnell abermals in mein Zimmer, um ein Kissen zu holen. Auf dem Rückweg blieb ich beim Badezimmer stehen und klopfte an die immer noch geschlossene Tür Es blieb still drinnen. War er noch nicht fertig? Ich hatte vorhin die Klospülung auch noch nicht gehört, also musste es wohl so sein, obwohl ich überhaupt kein Geräusch aus dem Raum, hinter der Tür vor mir, hören konnte. … Er war doch wohl nicht ohnmächtig?!? „Taemin!“, rief ich und riss die Tür auf. … Kein Taemin. Weder über der Toilette noch zusammengeklappt auf dem Boden. Also wenn er nicht hier ist … Ich drehte mich um und ging den Flur entlang, bis zu Jonghyuns und Taemins Zimmer, wo ich Letzteren schließlich fand. Er stand vor seinem Bett und zog sich gerade ein neues T-Shirt über. Als er mich bemerkte, lächelte er scheu und kam auf mich zu. Warum ist er so rot im Gesicht? „Wieso hast du mich vorhin gerufen?“, fragte er bei mir angekommen. „Ich hab gedacht du wärt noch im Bad und weil ich dich nicht gehört hab, deshalb. Sag mal hast du Fieber? Du bist ganz rot.“ Besorgt legte ich ihm eine Hand auf die Stirn, doch er nahm sie gleich in seine eigene und zog sie wieder weg. „Nein, nein, ich hab kein Fieber.“, meinte er und drückte sich an mir vorbei. Leicht verwirrt ging ich ihm hinterher ins Wohnzimmer, wo er vor dem Sofa stehen geblieben war. „Ich hab dir einen Tee gemacht und die Wärmeflasche.Das sollte deinem Bauch helfen.“, erklärte ich, woraufhin er nickte und sich, in die Decke gekuschelt, auf die Couch sinken lies. Er nahm die dampfende Tasse und schnüffelte kurz daran, was unglaublich niedlich aussah, weshalb ich gleich wieder lächeln musste. Kurz blies er in die Tasse hinein und setzte sie dann vorsichtig an seine Lippen, um einen Schluck zu nehmen. Kaum hatte er das getan, verzog er sein Gesicht und schluckte schwer. „Bwäähhh~“, machte er angewidert, stellte die Tasse zurück auf den Tisch und schob sie so weit wie möglich von sich. „Das ist ja ekelhaft, das trink ich nicht.“ Schmollend verschränkte er die Arme vor de Brust und schaute die Tasse feindselig an. „Ach Minnie.“, meinte ich grinsend, setzte mich neben ihn und zog ihn in meine Arme. „Dann wird es deinem Bauch aber besser gehen.“Doch Taemin schüttelte nur den Kopf und vergrub sein Gesicht an meiner Brust. Ich seufzte und strich ihm über den Kopf, den Rücken und ließ meine Hand dort schließlich ziellose Kreise ziehen. Manchmal konnte er echt ein Sturkopf sein. „Es würde dir helfen.“, sagte ich noch einmal, mehr zu mir selbst als zu dem Jüngeren, schloss die Augen und legte meinen Kopf auf seinen. „Du riechst so gut Hyung.“ „Hm?“ Verwirrt blinzelte ich, als Taemin sein Gesicht in meine Halsbeuge drückte und tief einatmete. „Was …?“ Wie kam er denn jetzt darauf? Der Maknae ließ seinen Kopf wieder sinken und strich dabei mit seiner Nase meinen Hals entlang, bis er wieder auf der Höhe meiner Brust ankam. „Ich bin nicht krank.“ „Hä?“ „Ich hab auch nicht zu viel gegessen.“ „Äh-“ „Das war ein Trick von mir, um mit dir allein sein zu können.“ „...“ Überforderung. „Hyung.“ Taemin schaute mich traurig an. „Bist du mir jetzt böse?“ „Du sagst das jetzt nicht nur weil du den Tee nicht trinken willst, oder?“, fragte ich ihn und er schüttelte wild den Kopf. Ich lachte leise. Deshalb hatte ich keine Geräusche aus dem Badezimmer gehört. „Ich hab echt geglaubt dir wäre schlecht.“ Lächelnd strich ich Taemin durch die Haare. „Du bist ein guter Schauspieler und ich ich kann dir gar nicht böse sein.“ Ich wollte ihm gerade einen Kuss auf die Stirn geben, als er sich blitzschnell von mir löste und aufsprang. Perplex starrte ich ihn an, als er seine Hände in die Hüfte stemmte und mich durchdringend ansah. „Wieso?“, fragte er. „Was wieso?“ „Wieso kannst du mir nicht böse sein?“ Was ist das denn für eine Frage??? „Ähm, schwer zu sagen. Du bist eben der Typ Mensch dem man nicht böse sein kann. Das geht einfach nicht.“, meinte ich. Doch Taemin schien das als Antwort nicht zu reichen. Er beugte sich zu mir und schaute mir tief in die Augen. Ich schluckte. Was wollte er bloß? „Aber warum bin ich dieser Typ Mensch?“ „D-das kann ich nicht erklären.“ Ich drehte den Kopf weg und schaute zur Seite, wurde aber gleich wieder von Taemin zurückgedreht. „Dann versuch es zu erklären.“ „Ich kann nicht.“ „Versuch es.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „Verdammt!“ … Taemin starrte mich an, ich starrte ihn an. Unsere Lippen lagen aufeinander. Meine Hände an seinem T-shirt und seine auf meiner Brust. Alles war still. Nur mein Herzschlag dröhnte in meinem Kopf. Er hatte sich verdreifacht, als würde ich einen Marathon laufen. Da wurde mir bewusst was ich gerade tat. Geschockt drückte ich den Jüngeren weg und rutschte ans Ende der Coutsch. Mistmitmistmistmist!!! Oh Mann! Wie doof bin ich eigentlich?!? Zögernd schaute ich zu Taemin, welcher, den Kopf gesenkt, immer noch dastand. „T-tut mir leid …“, sagte ich leise, auf eine Reaktion von ihm wartend. Wahrscheinlich würde er mich jetzt entweder ignorieren und gehen oder mich anschreien und verfluchen. „Jetzt hast du dir mein Geburtstagsgeschenk für dich ja schon genommen.“, sagte er und klang dabei etwas traurig. „Dein Geschenk? Wie-“ Weiter kam ich nicht. Erschrocken keuchte ich, als ich von Taemin zurückgedrückt wurde und er seinen Mund wieder auf meinen presste. Er schloss die Augen und bewegte seine Lippen gegen meine. Noch komplett verwirrt erwiderte ich den Kuss und ohne, dass ich es richtig bemerkte, legte ich meine Hände an seine Hüfte, während der Jüngere sich seitlich neben meinem Körper abstützte. Wegen Sauerstoffmangel löste er sich wieder von mir und wir schnappten beide nach Luft. War das gerade real oder befand ich mich wieder in einem meiner Tagträume??? Ich zweifelte an der Echtheit dieser Situation, doch Taemins Finger, die sanft meine Wange entlang fuhren und sein Lächeln schoben alle zweifel beiseite. Aber warum tat er so etwas? „Taemin-“ „Ich liebe dich Kibum.“, sagte er mit fester Stimme, lief aber trotzdem rot an. … Er liebt mich? Ich blinzelte mehrmals. Ich musste wohl doch träumen. Unser Maknae würde mich niemals lieben. Nicht so, nicht auf diese Art. Er liebte mich doch nur als Freund und als Ersatz-Umma. „Key?“ Taemins vorsichtige Stimme riss mich au meinen Gedanken. „Sag doch was.“ „Wirklich?“ „Hm?“ „Meinst du das ernst was du gerade gesagt hast?“ Heftig nickte der Jüngere und in meinen Augen begann es wiedermal zu brennen. Erschrocken schaute Taemin mich an. „Nicht! Warum weinst du denn?“ „'Tschuldige aber, ich bin so glücklich.“, sagte ich und wischte mir schnell über die Augen. Ich lächelte. „Sag es nochmal.“ Und Taemin erwiderte mein Lächeln. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und ich schlang meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. „Ich dich auch.“ Taemin kicherte und kuschelte sich an mich. „Was meintest du damit, ich hätte mir mein Geschenk selbst genommen?“, fragte ich leise, da es mich schon ziemlich verwirrt hatte. Der Jüngere löste sich aus meiner Umarmung und grinste frech. „Ich wollte dir einen Kuss schenken, aber ...“ Er beugte sich zu mir. „... da du mir zuvor gekommen bist und ihn dir selbst genommen hast, muss ich dir jetzt wohl etwas anderes schenken.“ Damit legte er seine Lippen auf meine. Wirklich der beste Geburtstag aller Zeiten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)