Königreich und Liebe von lenne87 ================================================================================ Kapitel 1: Herrscher Widerwillen -------------------------------- Ich bin Kamio und ich bin 102 Jahre alt. Das ist für einen Dämonen recht jung. Ja genau ich bin ein Halbdämon, aber kein gewöhnlicher nein meine Mutter war ein Engel. Ich habe spitze Ohren und schulterlange dunkelgrüne Haare. Meine Augen sind etwas Besonderes sie schimmern in allen erdenklichen blau und Grüntönen. Ich bin durchschnittlich gebaut und 1,87 Groß. Meine Kleidung besteht aus einer Kampftunika und einer praktischen braunen Lederhose und mein Ziel ist es die Dämonen auszulöschen. Ich hasse sie, obwohl ich von ihrem Blut bin. Seit meine Mutter gestorben war, war ich ganz allein. Seither jage ich die Dämonen in der Hölle. Widerliches Pack dachte ich mir während ich einem den Kopf abschlug und wieder ist einer am Ende. Ich kämpfe mich gerade durch das 7. Königreich der Hölle (davon gibt es 128) dies steht unter der Herrschaft Baalberith, der auch als König des Westens bekannt ist. Ich werde ihn vernichten, genau wie den Rest der Bande. An sich ist die Hölle ganz schön. Ein in Rot getauchter Ort überall Felder und sogar Flüsse. Die 4 großen Kaiserreiche waren seit Anbeginn der Zeit ein ständiger Streitpunkt unter den Dämonen gewesen. Deshalb hatte der oberste Herrscher Luzifer die vier Kaiser ernannt. Baalberith, Astroth, Beelzebub und Sytri, sie herrschten über den Norden, den Süden, den Osten und den Westen der Hölle. Ich befand mich wie gesagt im westlichen Kaiserreich. Baalberith hatte sicher schon Kunde erhalten das ich hier war. Denn ständig wurde ich von Dämonen angegriffen. Ich hatte gerade die Königliche kutsche überfallen. „Ist das alles was du hast Baalberith? Wenn du Mumm hast dann stell dich“ rief ich. „Du tötest meine Gefolge, kleiner das wird dich teuer zu stehen kommen.“ Hörte ich hinter mir sagen. Der Feigling war endlich aus der Kutsche gestiegen. Ich grinste. „Na endlich du Feigling ich mach dich fertig.“ Ich zog mein Schwert und rannte auf ihn zu. Magie traf auf Magie, Klinge auf Klinge immer wieder. Er war nicht umsonst einer der Kaiser der Hölle. Er war stark. Beide landeten wir Treffer. Schnitte zierte meine Brust und Arme. Blut tropfte auf den Boden. Er hatte eine Wunde im Gesicht. Ich lag am Boden, denn er hatte mich am Bein erwischt. Die Wunde war zwar nicht tief kam aber überraschend. Außerdem brannte sie es war mit Sicherheit Gift. Dann nahm er meine Haare und zog mich an ihnen hoch, so dass ich ihn ansehen musste. „Wieso tötest du deines gleichen?“ fragte er mich und ich schnaubte. „Ich bin nicht wie ihr, ich bin kein Dämon“ stieß ich wütend aus und verpasste ihm ebenfalls eine sehr tiefe Fleischwunde am Oberschenkel. Nun sackte er zusammen. Dämonen besaßen die Fähigkeit der Regeneration, also musste ich ihn töten bevor er wieder fit war. Ich stieß zu. Er spuckte Blut ein Dämon starb nur wenn man ihm den Kopf abschlug oder ihm das Herz durchbohrte. „Du verleugnest also deine Herkunft? Das ist wirklich zu köstlich“ er lachte laut doch es war mehr ein Glucksen. „Schade dass dein Plan einen tiefgründigen Fehler aufweist, mein kleiner.“ Er stand auf und ging auf mich zu, eine Hand auf die Wunde gepresst. Hatte ich nicht richtig getroffen? Die Finger seiner anderen Hand hoben sich und er führte sie an meine Stirn. Pure Energie durchzuckte in diesem Augenblick meinen Körper und ich sackte zusammen. Es war als ob ich von innen heraus gelähmt werde. Diese Macht war so stark uns so gewaltig dass mir schwindelig wurde. „Ah, was hast du mit mir gemacht.“ Schrie ich ihn an. Eine Gänsehaut überzog meine Haut, die Energie legte sich wie ein Nebelschleier über jede Zelle in meinem Körper. „HA, ha, ha! Du wirst das noch früh genug erfahren. Urg.“ Er fiel um. Der Energiestrom in mir tobte unerbittlich weiter. Doch ich musste wissen ob er tot war. Entgegen der Meinung der Menschen lösten sich die Körper der Dämonen nicht einfach in Staub auf. Ich fühlte nach seinem Puls doch es gab keinen mehr. Seltsam war allerdings, dass er solange nachdem ich ihm das Herz durchbohrt hatte noch am Leben war. Das Zittern das durch diese Macht in mir ausgelöst wurde hörte nicht auf, die Wunden machten mir zusätzlich das Leben schwer. Es half alles nichts, ich musste hier weg nicht mehr lange und hier würde es von Dämonen wimmeln, besonders von Argie die sich an dem Fleisch des Toten laben würden. Ich nutzte meine Kräfte und teleportierte mich in die Welt der Menschen. In meinem Zustand hätte mich jeder Dämon ohne Probleme töten können. Ich ließ mich vor einer verlassenen Kirche nieder damit, sollte es anfangen zu regnen, ich nicht nass wurde. Außerdem mieden die meisten Dämon Kirchen. Nicht das sie sich in Staub verwandeln würden, wenn sie in ihre Nähe kamen nein sie hassten nur den Engelgestank der Kirchen umgab. Ich zitterte und kämpfte erbittert gegen diese Macht in mir an. Es war als wolle sie jede einzelne Zelle in meinem Körper einnehmen. Es war nicht schmerzhaft, aber ich versuchte mit allen Mitteln das zu verhindern. „Na was haben wir denn hier?“ hörte ich jemanden Fragen und hob den Kopf. Ein weiblicher Engel stand vor mir und musterte mich abfällig. Diese arrogante Art mit der die Engel auftraten war ebenso widerlich wie die Dämonen. Die Blondine hockte sich vor mich hin. „Wenn du mich töten willst dann tu es“ meinte ich beiläufig. „Nein heute lasse ich dich Leben kleiner Dämon. Wenn du mir eine Frage beantwortest.“ Säuselte sie. „Und welche“ fragte ich angepisst. Ich wollte nur meine Ruhe haben und versuchen diese Energie loszuwerden. „Ist es war das einer der Kaiser der Hölle gestürzt worden ist?“ fragte sie. Woher wussten die Engel es? So schnell konnte der Buschfunk doch gar nicht sein. Außer natürlich es gab Spione. Das konnte ich mir gut vorstellen, denn immerhin war die Hölle voll mit gefallenen Engeln. Ich nickte einfach nur. „Ha na das sind ja erfreuliche Neuigkeiten. Bis ein neuer Herrscher das Gebiet übernehmen wird, ist Luzifers Streitmacht stark geschwächt.“ Jubelte sie und flog eine Pirouette. „Danke für deine Kooperation“ säuselte sie. „Tsk“ damit verschwand sie ebenso schnell wie sie gekommen war. Die Nacht brach an und mit ihr kam die Kälte. Ich zog die Beine an meine Brust um mich etwas zu wärmen. Langsam wurde es nachts kälter ich musste wohl bald einen Unterschlupf suchen, wo ich den Winter verbringen konnte. Ich hatte kein zu Hause und in der Hölle war ich unwillkommen. Ich hatte leider auch kein Geld um mir hier eine Unterkunft zu leisten und meine Magie benutzte ich nur wenn es gar nicht anders ging. Das hieß dass ich erneut ein Bahnhöfen und U-bahnstationen nächtigen würde. Ich sah meinen Atem. Ich schloss die Augen. Langsam legte sich der Energiestrom in mir. Doch dafür kam das nächste übel. Meine Wunden begannen sich zu schließen es tat mörderisch weh. Ich müsste mich in Sol legen damit die Heilung besser voran ging. Sol ist ein Koma ähnlicher Zustand den Engel und Dämonen für die Heilung betreten können. In der Zeit war ich angreifbar, aber so spürte ich jeden Schmerz. Das Gift verstärkte die Krampfanfälle. Ich merkte dass ich Fieber hatte. Sol hatte den Nachteil dass ich nichts mehr mitbekam und da ich nur ein Halbdämon war würde ich 4 Tage bewegungsunfähig bleiben. Wieder kam eine Schmerzwelle und ich krümmte mich unter ihr. Mir blieb keine Wahl und so schlief ich ein. Keine zwei Stunden nachdem Baalberith gestorben war wusste jeder Dämon was geschehen war. Ein Dämon langen schwarzen Flügeln besah sich die Leiche des Kaisers des Westens. Er hatte schwarzes Haar, welches von roten Strähnen durchzogen war. Eigentlich war er gekommen um die Leiche zu bergen, doch das war nicht mehr nötig. Offenbar hatte Baalberith seine Kraft, und damit die Macht über das westliche Kaiserreich, auf jemanden übertragen. Seine Hand hebend ließ er die Schlacht Review passieren und begann zu lachen. Ein Halbdämon der sich und seine Art verachtete war nun also der neue Kaiser des Westens. Baalberith hatte schon immer einen krankhaften Humor gehabt. Diese Strafe war für das junge Halbblut maßgeschneidert. Da die Kraft der Kaiser nur durch den Tod oder durch Luzifer selbst auf eine andere Person übertragen werden konnte, musste der Junge seine neue Rolle annehmen ob er das nun wollte oder nicht. Die Armee des Westens war eine der stärksten in der Hölle, ebenso war das Land sehr fruchtbar und reich an Edelmetallen, doch ohne Führung würde das Reich zu Grunde gehen. Unter Baalberith hatte das Land doch stark abgebaut. Je nachdem wie geschickt sich der neue Herrscher anstellte, konnte sich das Reich neu entwickeln oder es würde untergehen. Mit der Langeweile war es jetzt erstmal vorbei. Der Dunkle Engel grinste solche Spielchen mochte er und wer weis vielleicht würde der Halbdämon seine Liebe zu seiner Heimat und zu seinem Volk entdecken. „Ich freue mich auf unser Zusammentreffen Kamio“ sagte Luzifer lachend und begab sich zurück zu seiner Residenz. Ohne dass er es merkte tauchte ein großer schwarzhaariger Dämon vor ihm auf. Er trug eine Rüstung welche mit Gold und Silber geziert war. Sein zerzaustes Haar wog sich im Wind und der Umhang flatterte um seine Beine herum. Als er den Schlafenden entdeckte breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. „Hab ich dich. Kaum zu glauben das ein Junge wie er Baalberith getötet hat.“ Murmelte er. Vorsichtig ging er auf den jungen Dämon zu und strich ihm durch die Haare. Es kam keine Reaktion. Der andere Dämon schüttelte den Kopf. Der Junge war unvorsichtig. Er lag hier praktisch auf dem Präsentierteller und hatte dennoch Sol betreten. Er legte ihm einen Arm unter die Arme und den anderen unter die Kniekehlen dann hob er den schlafenden Körper hoch und teleportierte sich. Ein großer Palast mit hohen Türmen zierte die Mitte der Stadt Viola. Es war die Hauptstadt des westlichen Königreiches. Er war aus Marmor und Gold gefertigt. Springbrunnen aus denen sich allerlei Farben ergossen zierten neben Obstbäumen den Weg. „General Dantalion ihr seid zurück und ihr habt ihn gefunden juhu“ quietschte ein kleines Mädchen glücklich als sich der Dämon mit dem Schlafenden materialisierte. „Hallo Kaili ist das königliche Schlafzimmer schon beziehbar?“ fragte Dantalion das kleine Mädchen. „Aber klar was denkst du denn, du kannst unseren Prinzen sofort dorthin bringen.“ Vergnügt hüpfte sie auf und ab. Dem General entwich ein lächeln. Das Mädchen war ein Fuchsdämon und eigentlich schon 560 Jahre alt und doch benahm sie sich wie ein Kind. Dantalion brachte den Schlafenden ins Schloss. Alle anwesenden Dämonen versuchten einen Blick auf den Dämon zu erhaschen der Baalberith getötet hatte und von heute an ihr neuer Herr war. Mit den Ellenbogen öffnete er die Tür zum Schlafzimmer des ehemaligen Kaisers. Dort setzte er den Jungen auf das sehr geräumige Sofa. Er holte aus dem Schrank saubere Kleidung und zog den Jungen um. Er reinigte die makellose Haut des anderen. Der Halbdämon war gut gebaut und besaß kein Gramm Fett. Seine Andersartigkeit gab ihm einen leichten Schimmer auf der Haut. Nachdem er ihm ein Long Shirt und eine Hose aus reiner Seide angezogen hatte, legte er den Schlafenden vorsichtig auf das 4 Meter große Himmelbett. Er deckte ihn zu und verließ dann das Zimmer. Der neue Herrscher war Jung, vielleicht war das aber gar nicht so schlecht. In der Stadt wurde der Fall Baalberith begossen, alle Dämonen wünschten sich eine neue bessere Zukunft. Sie legten ihre Hoffnung in den neuen Herrscher. Ich kam langsam wieder zu mir. Sol ließ nach. Das erste was ich merkte war das es nicht nach Engel roch. Etwas Weiches und warmes umschmeichelte meinen Körper. Nicht nur das ich lag auch bequem. Langsam öffnete ich meine Augen, über mir hingen sanfte violette Vorhänge von der Decke, welche sich rechts und links um das Bett wanden. Ich setze mich sofort auf und sah mich in dem Zimmer um. Es war mehr als Luxuriös eingerichtet. Kristallkronleuchter, ein Schrank mit Gold Verzierungen, ein riesiger Schreibtisch mit einem Polstersessel. Eine bestimmt 8 Meter lange Couch und dann das 4 Meter große Bett auf dem ich vor wenigen Minuten noch gelegen hatte. An der Wand hing ein Bild und es zeigte Baalberith. Wie zum Teufel war ich hierher gelangt und warum war ich in Baalberith Schlafzimmer der war eindeutig Tod. Ich musste hier so schnell wie es ging raus. Ich schaute in den Spiegel und was ich sah ließ mich noch mehr stutzen, ich war in schwarzer Seide gekleidet und goldene Verzierungen veredelten den Anblick. Außerdem war ich sauber. Nun verstand ich gar nichts mehr. Ich schaute mich nach meinen ursprünglichen Sachen um doch die waren nirgends zu finden. Meine Waffen waren auch verschwunden. Ich hörte die Tür aufgehen und versteckte mich neben dem monströsen Teil von Schrank. Ein Dämon mit Ziegenkopf stand im Zimmer. Er hatte einen Servierwagen dabei. „Junger Herr wo seid ihr?“ fragte er in den Raum. Ich nahm mir einen der Kerzenständer und schlich mich von hinten an ihn heran. Dann schlug ich zu, der Dämon viel um wie ein Stein. Das war meine Chance ich rannte los. In diesem Schloss herrschte reges Treiben. Ich verseckte mich im Schatten von Treppen und Vorhängen. „Oh wie ich sehe seid ihr wach“ hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Mit einem Saito sprang ich zurück und ging in Angriffsstellung. Der andere war um einiges größer als ich und er hatte schwarze Haare. Sein Umhang zeigte das Wappen der Streitkräfte Baalberiths und seine dortige Position als General. Er begann zu kichern als er mich so ansah. „Also ihr habt Kampfgeist, das ist schon mal sehr positiv für den neuen Herrscher des westlichen Kaiserreichs. Ihr habt den armen Butler niedergeschlagen“ meinte er und grinste mich weiter an. „Wenn der neue Herrscher dieses Reiches denkt, dass ich ihm gehorche dann hat er sich geschnitten.“ Gab ich bissig zurück. Sein Grinsen wurde noch breiter und in mir stieg die Wut hoch. Ich hasste Dämonen, die ganze Bande. „Oh nein ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Vielleicht gehen wir jetzt erstmal zurück in euer Zimmer und ihr esst etwas. Dabei erzähle ich euch alles was ihr Wissen müsst.“ Meinte er ruhig. „Oh nein ich kehre nicht dorthin zurück. Jedenfalls nicht freiwillig da musst du mich schon zu zwingen und außerdem hab ich keinen Hunger“ meinte ich doch mein Magen revidierte meine letzte Aussage in dem er hörbar knurrte. Ich lief rot an peinlicher ging es wohl kaum. „Ich wusste das ihr hungrig sein müsst ihr habt vier Tage in Sol verbracht. Aber es hatte mich auch gewundert, wenn ihr einfach kooperiert hättet.“ Meinte er lässig und warf mich als würde ich nichts wiegen über seine Schulter. „Lass mich sofort runter, du Bastard. Hey bist du taub.“ Ich tobte wahrscheinlich hörte man das durchs ganze Schloss, denn überall sahen Dämonen um die Ecke um zu sehen wer da so einen Lärm macht. Im Zimmer angekommen schloss er die Tür und setzte mich an den Schreibtisch auf dem massenhaft Leckereien standen. Rühreier mit Schinken, Gebackene Kartoffeln, Reisbällchen und Brötchen mit verschieden Aufstrichen von süß bis Herzhaft, Früchte und Säfte, Kaffee, Tee, Milch und heiße Schokolade. Schon bei diesem Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte schon seit 45 Jahren keine ordentliche Mahlzeit mehr. Ich sah zu dem General, der sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches platziert hatte. „Nur nicht so scheu es ist nicht vergiftet. Ihr solltet heute aber dem Personal eure Vorlieben was das Essen angeht mitteilen.“ Meinte er. Zögerlich griff ich mir ein Reisbällchen und biss hinein. Es schmeckte vorzüglich, so einen Geschmack hatte ich bei Reisbällchen noch nie erlebt. Etwas mutiger griff ich nun auch bei dem Rest der Köstlichkeiten zu. Ich hatte bevor ich Sol betreten hatte auch nichts ordentliches gegessen. Zum Glück kamen Dämonen 2-3 Wochen ohne Nahrung aus. Jetzt wo ich aß entspannte sich der General und lächelte mich aufrichtig an. „Was meinst du mit, ich muss dem Personal MEINE Vorlieben mitteilen.“ Fragte ich als ich den Mund frei hatte. Denn Tischmanieren besaß ich. „Habt ihr es immer noch nicht bemerkt?“ fragte er schelmisch. Ich schaute ihn fragend an. „Meinst du das hier so ziemlich alles steht was ein Frühstücksbüffet darstellt? Doch hab ich, aber ich werde kaum länger als nach dem Essen hierbleiben, dann verschwinde ich.“ Klärte ich ihn auf. „Oh da wäre ich mir nicht so sicher. Da hab ich auch noch ein Wort mit zu reden.“ „Tsk, also ob ich mir von einem Dämon Befehle geben lasse.“ „Ihr wisst es also wirklich nicht. Lord Baalberith war schon immer ein Fuchs.“ Meinte er nun. „Was weiß ich nicht spuck‘s schon aus.“ Meinte ich nun langsam genervt. „Ihr seid der neue Herrscher über das westliche Kaiserreich.“ Ich hatte grade einen Schuck Saft im Mund, den ich nun im hohen Bogen wieder ausspuckte. Meine Reaktion ließ ihn los lachen. „WAS?“ rief ich geschockt. „Ihr habt richtig gehört, ihr seid der neue Kaiser das Westens und somit Herrscher über 32 Königreiche der Hölle.“ Sein Blick tanzte vor Entzückung. „Das kann nicht sein, wie soll das passiert sein? Ich…“ mein Gesicht erstarrte. >Was hast du mit mir gemacht< > HA, ha, ha! Du wirst das noch früh genug erfahren< schoss es mir ins Gedächtnis. Der Typ hatte mir mit der Berührung seine Kräfte übertragen. Ich legte meine Hand an meine Stirn und drückte meinen Kopf in die Lehne. „Nimm du diese Kraft ich will nicht über ein Kaiserreich voller widerlicher Dämonen herrschen.“ Motze ich. „Wisst ihr my Lord es kränkt ganz schön wenn ihr uns als widerlich bezeichnet. Ihr seid auch ein Dämon, also hört auf so zu tun als wärt ihr besser als wir. Ihr habt mindestens genauso viele getötet wie wir.“ Meinte er. „Ich habe niemanden getötet, nicht einen einzigen Menschen.“ Erwiderte ich. „Aber ihr habt Dämonen getötet und gerade ihr solltet wissen dass wir uns nicht großartig von Menschen unterscheiden. Da wir durchaus fruchtbare Nachkommen mit Menschen bekommen können heißt das wir sind eine Art.“ Meinte er spöttisch und die Biologie gab ihm Recht. „Tsk“ machte ich. „Ich will die Kraft trotzdem nicht also los nimm du sie.“ „Das geht nicht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten die Kraft auf einen anderen Dämon zu übertragen. Die erste ist das ihr sterbt und die zweite Möglichkeit ist das Lord Luzifer euch die Kraft abnimmt.“ Erklärte er. „Ganz toll sterben kommt nicht in Frage, also muss ich wohl mit Luzifer reden. Das wird ein Spaß. Ich mach mich dann wohl mal gleich auf den Weg.“ Meckerte ich und stand auf. „Wo sind meine Klamotten die ich anhatte?“ fragte ich den General. „Entsorgt die waren völlig hinüber. Im Schrank dort findet ihre angemessene Kleidung für einen Besuch bei Lord Luzifer. Ich werde euch einen Diener schicken der euch was raus legt. Ihr solltet erstmal Baden gehen, das Bad ist angrenzend. My Lord ich werde alles für die Reise vorbereiten. Lasst nach mir schicken wenn ihr fertig seid. Mein Name ist im üppigen Dantalion.“ Meinte er und verbeugte sich vor mir. „Tsk“ Damit verschwand ich ins Badezimmer. Sie waren am Arsch. Der neue Herrscher über den Westen hatte Baalberith nicht getötet um dessen Platz einzunehmen, sondern einfach nur weil er Dämonen verabscheute. Dantalion konnte es nicht glauben dieses störrische Kind, war ganz und gar nicht sein Fall. Er hoffte das Luzifer der Bitte nach einem neuen Herrscher nachkam. Nach dem Bad ging es mir schon viel besser. Ich zog mich an. Das Zeug sah einfach nur lächerlich an mir aus. Ein schwarzes Seidenhemd und eine schwarze Lederhose und ein Schwarz goldener Umhang. Ich ließ nach Dantalion schicken. „My Lord das hier müsst ihr auch tragen“ meinte er und hielt mir ein Diadem hin. Ich sah ihn an als wollte er mich verkohlen. „Nein“ sagte ich nur und die Reise ging los. Die Landschaft war wirklich schön. Einige Dämonen arbeiteten hart auf den Feldern und ihre Kinder spielten an den Rändern und freuten sich als die Kutsche in der wir saßen vorbei fuhr. „Und denkt ihr immer noch wir sind nur Barbaren die nur Morden und schänden?“ fragte mich Dantalion. Ich schwieg. Bald war es eh vorbei. Nach drei Stunden kamen wir im zentralen Teil der Hölle an. Es war eine riesige Stadt, so etwas Herrliches hatte ich noch nie gesehen und wenn ich ehrlich war, war ich beeindruckt. Die Stadt die sich vor uns erhob glitzerte wie rote Diamanten und schwarzer Marmor verlieh ihr einen einzigartigen Scharm. Vier große Tore gingen in der jeweiligen Himmelsrichtung ab. Wenn man eins der anderen Königreiche betreten wollte musste man erst hier durch. Das hatte Luzifer als Schutz eingerichtet damit endlich mal Frieden einkehrte. Da die Engel regelmäßig Vorstöße gegen die Hölle unternahmen, konnte sich die Hölle interne Kriege nicht leisten. Wir kamen am Palast Luzifers an. Auch dieser war in den Farben Rot und Schwarz gehalten. Ich lief direkt auf einen Dämon zu. „Ich muss mit Luzifer sprechen unverzüglich.“ Meinte ich eisig. „Ich werde euch gerne bei ihm anmelden, aber wann die Audienz ist entscheidet der Herr.“ Meinte der Fatzke. Eh ich etwas sagen konnte mischte sich Dantalion ein. „Sagen sie ihm bitte der Kaiser des Westens ist eingetroffen und er kann sein Reich nicht allzu lange aus den Augen lassen.“ Meinte er förmlich. Eins muss man ihm lassen Stil hatte er. Der Diener verbeugte sich und ging. „Versucht bitte vor Luzifer einen passenderen Ton anzuschlagen. Ihr wollt schließlich was von ihm.“ Flüsterte er mir zu und ich nickte zaghaft. Er hatte Recht. Nach etwa 20 Minuten wurden wir zum Audienzsaal gebracht. Luzifer saß direkt vor uns. Ich ging auf ihn zu und machte die kürzeste Verbeugung der Welt. „Ich hab eine Bitte an euch, nehmt mir die Kräfte ab die mir Baalberith aufgezwungen hat.“ Meinte ich. „Ich wünsche dir auch einen schönen Tag mein Name ist Luzifer wie darf ich dich nennen.“ Meinte er lächelnd. Ich wurde rot, ich fand diese Aktion lächerlich. „Mein Name ist Kamio“ antwortete ich. „Willst du dich nicht setzen.“ Er zeigte auf einen Stuhl, ich nahm widerwillig Platz. „Also du sagst das du nicht zufrieden mit deiner jetzigen Position bist.“ Fragte er mich sanft. „Ich möchte nicht der Kaiser des Westens sein.“ Erklärte ich ihm. „Hm ich verstehe, kann ich dir das Amt vielleicht etwas schmackhafter machen?“ „Nein, ich will einfach nur mein Leben zurück.“ Luzifer grinste. „Weist du Kamio ich kann deiner Bitte nicht nachkommen.“ Meinte er ruhig. „Was? Warum nicht?“ ich war aufgesprungen. „Zuerst mal weil du extrem unhöflich bist und zum zweiten glaube ich, dass dir die Aufgabe gut tun wird. Deine Ansichten dir selbst gegenüber und den anderen Dämonen müssen gründlich überholt werden. Ich denke dass du mit dieser Aufgabe wachsen wirst. Außerdem werde ich nicht dulden das du weiterhin Dämonen abschlachtest, was du zweifellos tätest wenn ich die Kraft einen anderen gebe. Dies wird deine Strafe für die Ermordung der Dämonen. Ich erwarte dieselbe Treue und Unterstützung aus dem westlichen Kaiserreich wie bei Baalberith. Glaub mir du möchtest nicht erleben das ich sauer werde.“ Meinte Luzifer und damit war die Audienz beendet. Ich verließ wütend sein Schloss. Innerlich kochte ich vor Wut. Das hatte sich Luzifer ja toll ausgedacht so schaffte er es mich an die Hölle zu fesseln ohne einen Finger krumm zu machen. Arroganter Scheißkerl. Kapitel 2: Neues Reich ---------------------- Ich fluchte während wir auf dem Rückweg ins westliche Kaiserreich waren. Dantalion grinste die ganze Zeit. Wahrscheinlich amüsierte er sich über meine nicht gerade jugendfreien Betitelungen die ich Luzifer zukommen ließ. Ich trug eine solche Wut in mir das ich am liebsten was zerschmissen hätte. Als wir am Palast angekommen waren verschwand ich ohne ein Wort direkt in das Zimmer, in welchem ich ja nun den Rest meiner Tage (und das konnte die Ewigkeit sein) verbringen sollte. Weiterhin fluchte und wetterte ich. So ging der Nachmittag rum. Am Abend bekam ich ein sehr schmackhaftes Essen und legte mich dann auf das Monsterbett. Ich hatte keine Energie mehr zum Wettern und Fluchen, außerdem gingen mir die Ausdrücke für Luzifer aus. Ich sah mich um. Ich wollte gar nicht wissen was Baalberith hier für Orgien abgehalten hatte. In dem Teil hatten bestimmt 6 Personen Platz. Während ich so da lag ließ ich mir die ganzen Dinge durch den Kopf gehen. Erstens: Ich saß hier fest. Zweitens: wenn ich Luzifer nicht gehorchte würde ich wahrscheinlich nicht mehr als zu glücklich werden, denn es gab durchaus schlimmere Strafen als den Tod. Ich wusste das Luzifer mir nicht gestatten würde zu sterben. Drittens: Die Dämonen im gesamten westlichen Kaiserreich waren von meinen Entscheidungen abhängig. Das konnte mir zwar egal sein, aber dennoch war es nicht fair sie für meine Laune zu bestrafen. Viertens: Gezwungener Maßen war dies wohl von heute an mein Zuhause und irgendwie wollte ich es nicht verlieren, kann vielleicht daran liegen das ich seit 45 Jahren völlig allein war. Fünftens: wenn man schon Mal die Chance bekam ein Teil der Hölle zu verbessern und umzustrukturieren warum sollte man sich das entgehen lassen. Das waren etwa meine Gedankengänge. Ich schlief darüber ein. Am nächsten Morgen nahm ich mir Geld und teleportierte mich in die Menschenwelt. Ich brauchte dringend nicht kitschige Sachen. Zwei Dämonen klebten förmlich an mir. Wie die mich so schnell aufgespürt hatten war mir ein Rätsel. Der eine war ein menschenähnlicher Hundedämon und die andere eine Sukubia. Sukubia waren Dämonen die Wächter darstellten. Sie waren mega Stark und nur schwer zu töten. Ich hatte den Kampf mit einem Sukubia gerade so überlebt. Ich ging in einen Klamottenladen. Ich nahm mir T-Shirts, Hoodies und Jogging und Jeanshosen in verschiedenen Farben. In dem Seidenzeug fühlte ich mich einfach Falsch. Die Dämonen warfen mir seltsame Blicke zu. Ich zahlte nahm die Sachen und verschwand wieder in die Hölle. Dort legte ich die Sachen zu dem Seidenzeug in den Schrank. Ich Zog mir eine Jogginghose und einen langärmligen Hoodie an. Dann legte ich mich wieder hin und schmollte weiter. Drei Wochen lang schmollte und grübelte ich vor mich hin und empfing nichts und niemanden. Ich redete nicht einmal. Doch nach 21 Tagen nichts tun hatte ich das Gefühl an Gehirnverblödung zu sterben. Ich musste etwas ändern so viel stand fest. Denn Luzifer würde mir keine Gnade erweisen. Und ich hatte keinen Bock, seine Launen zu ertragen. Ich erhob mich seufzend und verließ mein Zimmer. Es war Abend gegen 19 Uhr. Ich wollte zumindest Mal den Palast erkunden. Ich hatte glücklicher Weise ein fotographisches Gedächtnis, so dass ich mir binnen Sekunden alles Wesentliche einprägen konnte und mich so nicht verlief. Ich öffnete zuerst auf der Etage auf der ich mich befand die Türen. Hier waren hauptsächlich Schlafzimmer die nicht minder luxuriös waren als mein eigenes. Ich kam an einer Treppe an, welche Hoch oder runter führte. „Hoch oder Runter“ fragte ich mich selbst. „Kann ich euch helfen, My Lord?“ fragte mich eine Stimme und ich zuckte vor Schreck zusammen. Ich drehte mich zu dem Übeltäter um, es war ein hochgewachsener Dämon mit roter Haut und Stierhörnern. „Bist du völlig wahnsinnig? Schleich dich ja nie wieder so an mich ran!“ Schnauzte ich den anderen an. „Wer zum Teufel bist du eigentlich“ setzte ich dann nach als mein Herzschlag wieder normal wurde. Er ging auf die Knie. „Ich bin Leonardo Starvold. Ich bin einer der Diener hier im Schloss.“ Stellte er sich mit gesenktem Kopf vor. „Na sehr schön, steh auf! Ich hab’s nicht nötig das mir Dämonen, die mich vor 2 Sekunden noch umbringen wollten, vor den Füßen rumkriechen. Ich will mir die Gegebenheiten dieses Ortes an eigenen. Also wo liegen welche Zimmer, wo hat Baalberith gearbeitet oder sonst was. Selbst wenn es nur ein Gäste Klo ist will ich es wissen. Ich setze hier immerhin fest, bis Luzifer mich von dieser Position freispricht. Wenn du schon mal hier bist kannst du mich führen.“ Meinte ich abfällig. Ein lächeln zierte seine Lippen und es war ihm natürlich eine Ehre seinen Herrn zu führen. Und so zeigte mir Starvold das Schloss. Das Arbeitszimmer war beeindruckend an den Wänden war das ganze westliche Königreich Detail genau und Zeit echt abgebildet. „Wie funktioniert das?“ fragte ich mich. „Das ist eine reale Bildprojektion des gesamten Reiches. Hier wird gezeigt was jeder Staat, jede Stadt, jedes Dorf, jede Landschaft, jeder Dämon und jede Mine zu jeder Tageszeit tut. Lord Baalberith fand es belustigend den Dämonen bei Arbeiten zuzusehen und hohe Strafen auszusprechen wenn einer nicht richtig anpackte.“ „Dreckiger Sklavenhalter“ murmelte ich und merkte den Seitenblick des Stierdämons. Ich errötete. „Auf diesem Tablet könnt ihr die Daten überall abrufen.“ Meinte Starvold und gab mir damit zu verstehen dass ich laut gedacht hatte. Ich konnte mein Interesse nur schwer verbergen, was den anderen wohl ziemlich glücklich stimmte. Als nächstes kam die Bibliothek. Hier stand so ziemlich jedes Buch das je geschrieben wurde. Ich liebte Bücher über alles. Dann zeigte er mir die Stallungen und Kerker. „Was ist mit dem linken Flügel?“ fragte ich nachdem wir nur die rechte Seite des Schlosses besichtigt hatten. „Dort leben die Diener und Sklaven“ meinte Starvold. Beim Wort Sklaven lief es mir kalt den Rücken runter das würde ich definitiv abschaffen und verbieten. „Na dann lass mal sehen“ meinte ich und er sah mich grübelnd an. Doch da ich meinen Befehl nicht zurück zog lief er voraus. Der Teil des Schlosses war im Gegensatz zum rechten Flügel eine einzige Katastrophe. Der Putz fiel von der Decke und die Zimmer waren eng und spärlich. Der ganze Komplex war baufällig und ließ mich erstmal geschockt Luft auspusten. Immer mehr Diener erschienen um einen Blick auf mich zu werfen. Ich sah mir auch hier jedes Zimmer an. In jedem Zimmer standen vier Dreistockbetten und ein kleiner Schrank für alle. Auf dem Flur gab es ein Badezimmer für alle und eine Küche. Etwa 500-700 Dämonen hausten im Kellergeschoss des linken Flügels. Der Rest war von Soldaten und Gelehrten bewohnt, welche auch nicht gerade viel Platz für geistige Ergüsse hatten. „Erstaunlich dass ihr unter diesen Bedingungen noch arbeitet“ meinte ich zu mir selbst. Alle schauten mich an. Ich wurde schon wieder Rot, ich musste mir abgewöhnen meine Gedanken laut zudenken. Denn hier war ich nicht mehr allein. Dantalion stand ebenfalls unter den Anwesenden und sah mich abschätzend und abwartend an. Es war wohl auch Verwunderung, weil er wohl nicht damit gerechnet hatte, dass ich mich irgendwann doch mal außerhalb meines Zimmers blicken ließ. Doch sein Gesicht wurde noch besser als ich verkündete. „O.K. das ist eine Müllhalde.“. Die Diener und Sklaven begannen ängstlich zu schauen, als erwarteten sie Vorwürfe oder Strafen für diese Situation. Auch die Gelehrten hielten den Atem an und die Soldaten blickten mich abwartend an. „Ihr alle werdet noch heute in den rechten Flügel umziehen. Ab Morgen wird hier renoviert, ich hab Angst dass das Teil einstürzt.“ Ergänzte ich. „Aber mein Herr die Zimmer in rechten Flügel sind ausschließlich für die hohen Gäste und eure Lordschaft.“ sagte eine junge Frau mit einem Teufelsschwanz, sie war ein Inkubius, ein Dämon der gern als Sexsklave benutzt wurde (Was meine Orgien Theorie verstärkte). Ich schüttelte angewidert den Kopf. „Hat jemand was gesagt?“ fragte ich und Dantalion begann zu schmunzeln. „Ich werde dafür Sorge tragen das alle Personen den linken Flügel verlassen und eins der Zimmer im rechten Flügel beziehen.“ Meinte Dantalion und verbeugte sich. „Tsk. Mach doch was du willst. Ach so die Betten in den Zimmern sind so Riesig das da locker 4-5 Personen Platz haben nehmt euer Bettzeug mit und teilt euch zu je 3 Leuten in den Räumen auf.“ Fügte ich hinzu und verließ die ganze Bande. Das war eine klare Ansage gewesen. Die Dämonen schauten ihrem Herrn sprachlos hinterher. Keiner der Anwesenden Dämonen hatte damit gerechnet, dass Kamio sich wo anders blicken ließ als in seinem Zimmer. Dantalion am allerwenigsten weil er, anders als die anderen Dämonen Kamios Einstellung zu ihrer Art live miterleben durfte. Volle drei Wochen hatte er sich geweigert etwas zu tun oder zu sagen. Umso erstaunlicher fand er die Tatsache das Kamio einen Befehl an die Dienerschaft gerichtet hatte und seinen Willen durchsetzt. Er beaufsichtigte den Umzug der Dämonen mit Argusaugen. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung das Kamio die Dämonen seines Landes akzeptieren würde. Nachdem ich die Bruchbude verlassen hatte ging ich in den rechten Trakt zurück und holte mir einige Bücher über die Wirtschaft, Finanzen, Steuern und Rechtsgrundlagen, Versorgungs- und Handelsverträge, Infrastruktur und Verteidigungspläne dieses Reiches. Ich nahm mir einen Block und einen Stift und legte mich Bäuchlings auf das Bett. Meine Füße verschränkte ich in der Luft über Kreuz. Eine Hand stützte mein Kinn und den Stift hatte ich im Mund während ich las. So hatte ich das damals schon gemacht, als meine Mutter mich dazu zwang, Politik, Wirtschaftspolitik und Finanzpolitik zu studieren. >Das wird dir für dein späteres Leben sehr nützlich sein Kamio und ich will keine Widerrede mehr hören< hatte sie immer und immer wieder gesagt. Und heute hatte sie tatsächlich Recht bekommen. Denn ob ich es wollte oder nicht ich war hier der Herrscher und musste mich mit all diesem Mist auseinandersetzen. Ich hatte mir die aktuellsten Bücher des Staates genommen. Finanziell ging es dem Reich gut. Wirtschaftlich gesehen hatten wir Minen, sehr viel fruchtbares Land, Seide und Baumwolle. Aber die Versorgung der Dämonen bereitete mir Sorgen. Bei der angegeben Menge die uns an Nahrung und Getränken zur Verfügung stand, war es ein Wunder das noch keine Hungersnot ausgebrochen war. Eine Dürreperiode oder einen langen Krieg würden wir nicht standhalten, weil uns die Versorgungsgüter ausgehen würden. Baalberith hatte eindeutig sein Augenmerk auf Minenabbau gelegt. Er war bekanntlich schon immer ein Gier Schlund gewesen und nicht umsonst als Diamanten Kaiser bekannt. Ich kritzelte auf dem Block umher und machte mir Notizen was ich nach der Analyse durcharbeiten musste. Es dauerte fast 5 Stunden bis endlich alle Dämonen ihre neuen Übergangsquartiere bezogen hatten. Dantalion machte sich auf den Weg zu Kamio um ihm das mitzuteilen. Als er die Tür öffnete fand er den anderen auf dem Bett liegend. Kamio bewegte sich nicht. Langsam ging Dantalion auf ihn zu und was er sah ließ ihn schmunzeln. Kamio lag mit dem Kopf auf einem Buch, neben dem lag ein Block auf dem etwas geschrieben stand und ein Stift lag vor seinen Lippen. Er schlief. Vorsichtig nahm er die Schreibutensilien und legte sie auf den Schreibtisch. Bei einem Blick in das Buch sah er erschrocken zu dem Schlafenden. Er sah auf den Zettel den er dem anderen abgenommen hatte und las >To do Liste<. Kamio las sich die Staatsbücher durch und nicht nur das er erstellte einen Handlungsplan für sich. Dantalion ging zurück zum Bett und legte die große Decke über Kamio. Er hatte noch nie so einen kontroversen Mann kennengelernt. Der einerseits meinte Dämonen und ihr Reich wären einfach nur widerlich und andererseits Staatsgeschäfte durchging. Kamio war um einiges Interessanter als er zu Beginn angenommen hatte. Ich streckte mich erstmal als ich zu mir kam ich musste wohl eingeschlafen sein. Irgendjemand hatte mich zugedeckt und das Schreibzeug auf den Tisch gelegt. Ich wurde rot. Denn das hieß dass dieser jemand gesehen hatte, dass ich mich über das Reich schlau gemacht hatte. Ich erhob mich, als erstes ging ich mich Frisch machen und dann kam auch schon der Ziegenbutler hinein und brachte das Frühstück. „Ihr habt uns eure Vorlieben was die Getränke angeht immer noch nicht mitgeteilt mein Herr, deshalb habe ich nochmal alles aufwarten lassen.“ Meinte er verbeugend, das sagte er mir jeden Morgen. Ich seufzte. „Cappuccino oder Café Latte“ meinte ich und setzte mich an den Tisch. Den Cappuccino bekam ich unverzüglich und aß dann erstmal etwas. Eins musste man den Dämonen lassen, beim Kochen machte ihnen keiner etwas vor. „Kannst du mir Dantalion schicken?“ fragte ich den Butler. „Ich werde es unverzüglich erledigen“ damit verließ er den Raum und ich schob mir etwas Speck in den Mund. Keine drei Minuten später klopfte es. „Hm“ machte ich und Dantalion trat ein. „Ihr habt mich rufen lassen, My Lord“ stellte er fest. „Ja hab ich, setz dich bitte und nenn mich Kamio. Ich bin nicht dein Lord.“ Meinte ich schlicht. Kopfschüttelnd setzte er sich. „Also Kamio was kann ich für euch tun?“ fragte er. Ich atmete tief durch. „Also ich kenn mich mit solchen Dingen wie Reichsführung nicht aus. Besonderes hab ich keine Ahnung was die Armeen und Verteidigungsmist angeht. Ich würde dich bitten dich um diesen Kram zu kümmern und würde alle Kriegsplanungs- und Verteidigungsstrategien an dich weiterleiten.“ Erklärte ich ihn. „Ich fühle mich eures Vertrauens geehrt. Aber ihr müsst das hier nicht alles allein machen, in den 32 Königreichen herrschen Herzöge und Herzoginnen die könnt ihr euch zu Nutze machen als Kaiser des Westens.“ Erklärte er mir. „Tsk. Als ob ich mich mit diesen Idioten an einem Tisch setzen würde.“ Meinte ich. „Ha, ha, ha, ihr seid wirklich ein Original Kamio. Ihr werdet wohl nicht Drumherum kommen die Lords und Ladies zu empfangen, besonderes weil sie neugierig auf den neuen Herrscher sind. Wir haben schon viele Anfragen nach einer Audienz.“ Meinte er lachend. „Warum an mir ist nichts Besonderes, außer dass ich ein Halbdämon bin.“ Meinte ich sarkastisch. „Ich sage es nur ungern, aber Baalberith hatte öfter mit Putschversuchen zu kämpfen und keiner der Dämonen hat es geschafft ihm ein Haar zu krümmen. Ihr habt ihn getötet.“ Meinte Dantalion. Da war was dran ich hatte Baalberith getötet und mir damit diesen ganzen Schlamassel eingehandelt. „Na schön dann sollen sie halt kommen, aber einladen tu ich sie nicht da müssen sie schon selbst fragen.“ Gab ich entnervt von mir. Dann entließ ich ihn. Ich wollte nun zu diesem erstaunliche Arbeitszimmer gehen. Doch zuvor brauchte ich noch etwas. Ich pfiff als ein Mädchen mit langen blauen Haaren, (sie trug die Sklaventracht), weit vor mir um eine Ecke biegen wollte und sie drehte sich um. Ich wank sie zu mir. Sofort fiel sie auf die Knie und legte sich fast flach auf den Boden. „Ich brauche einen Latte Macchiato im Arbeitszimmer, des Weiteren will ich das mir ein Architekt geschickt wird. Ich brauche außerdem einen Stift, einen Block und abwaschbare Stifte mit denen ich an die Bildschirme schmieren kann. Ebenso brauche ich aus allen Dörfern und Städten die Arbeitslosenquoten. Ach so du bist jetzt ab sofort meine Sekretärin. Öffne die Post die hier ankommt und sortiere sie mir nach Königreichen, Armeeangelegenheiten und Auslandspost damit meine ich die von Luzifer oder den anderen Kaisern. Ich hoffe du kannst mit Computern und Telefonen umgehen. Denn ich werde dir alles was ich beschließe Diktieren und du machst die Termine und Schreiben für mich. Deine Bezahlung beläuft sich auf 9,50$ die Stunde. Und lass dir von einer anderen Dienerin was anderes zum Anziehen geben. Sag den anderen Sklaven sie sollen sich bei mir melden. Das wär‘s erstmal.“ Meinte ich und sie sah etwas überfordert aus lief dann aber los, um mir schätzungsweise den Kaffee zu holen. Der rote Stierdämon stand ebenfalls im Flur und hatte meine Anweisungen an das Mädchen mitverfolgt. „Was?“ fragte ich weil er dumm grinste. „Ich wusste nicht dass ihr so herumkommandieren könnt.“ Meinte er und ich sah ihn strafend an. „Du kannst dich auch nützlich machen.“ Meckerte ich ihn an und er lief los. Ich betrat das Arbeitszimmer, setzte mich auf den Schreibtisch und sah mir das westliche Kaiserreich aus der Vogelperspektive an. Nicht nur die Städte sondern jedes Stückchen Land ließ ich auf mich wirken. Dann fiel mir etwas auf. Etwa ein Fünftel der landschaftlichen Flächen war bewirtschaftet der Rest lag brach. Das Mädchen hatte mir den Kaffee gebracht, von dem ich nun einen Schluck nahm. Nach und nach verteilte ich Aufgaben oder besser feste Arbeit an die Sklaven die alle brav bei mir erschienen waren. Dann sprang ich vom Tisch und nahm mir einen der abwaschbaren Stifte und begann an den Bildschirmen rum zu kritzeln. Am Ende des Tages hatte ich es tatsächlich geschafft in 32 Farben Bemerkungen an alle Bildschirme zu krakeln, um mich herum lagen bestimmt 120 Zettel mit Notizen. Wenn ich mal richtig in Fahrt kam konnte mich so schnell nichts stoppen. Nun saß ich wieder auf den Schreibtisch und dachte nach. Dantalion trat ein. „Kamio ihr solltest… Ach du Scheiße was hast du denn hier angestellt?“ fragte er mich als er das ganze Ausmaß meiner geistigen Arbeit sah. Ich wurde rot. „Arbeit! Was wolltest du?“ fragte ich nüchtern. „Ich wollte euch bitten mal etwas zu euch zu nehmen. Die Diener im Schloss haben Angst davor sich diesem Zimmer zu nähren, weil Sie sofort beim Betreten mit Befehlen und Anweisungen bombardiert werden.“ Meinte er lächelnd. Ich wurde erneut Rot. „So schlimm war ich nun auch wieder nicht“ verteidigte ich mich. Mein Magen knurrte und gab zu verstehen dass er sich wünschte, dass ich Dantalions Vorschlag folgen möge. Also sprang ich vom Tisch und folgte Dantalion. Eine Dienerin kam vorbei. „Kannst du die Zettel von der Erde aufsammeln und ordnen?“ fragte ich sie und sie verbeugte sich. „Es ist mir eine Ehre“ meinte sie. Ich trug ein bequemen Kapuzenpulli und eine Jeans. Dantalion musterte mich. „Was?“ fragte ich schlicht. „Ihr seid so ganz anderes als Baalberith, der hätte sich niemals in solch ein Gewand gekleidet.“ Stellte er fest. „Du hast Probleme mit meinem Outfit?“ fragte ich nach. Er begann zu lachen. Der rote Stierdämon hielt auf uns zu. „My Lord, seine Lordschaft Luzifer wünscht eine Audienz. Sollen wir ihn einladen zum Essen zu bleiben?“ fragte er mich. „Nein ich empfang ihn da drüben auf der Baustelle. Natürlich lädst du ihn zum Essen ein.“ Meinte ich sarkastisch und Dantalion lachte erneut. Der Diener verließ uns. „Wollt ihr euch noch umziehen gehen?“ fragte mich Dantalion und ich schüttelte den Kopf. „Wenn er in MEIN Reich kommt, muss er mit dem Leben was ich will.“ Sagte ich. „Du kommst auch mit falls er was Militärisches will“ setzte ich nach. Wir gingen in den Thronsaal, dort empfing ich Luzifer. Dieser betrachtete mich einmal von oben bis unten. „Schön dich wieder zusehen Kamio. Ich bin hier um zu schauen wie es dir geht“ meinte er honigsüß. Alter Heuchler, aber was er kann, kann ich schon lange. Ich schenkte ihm ein herzliches Lächeln. „Vielen Dank My Lord es geht mir ganz wunderbar.“ Säuselte ich und sah das Dantalion sich auf die Zunge beißen musste um nicht zu lachen. „Wollt ihr zum Abendessen bleiben Luzifer, meine Köche sind spitze.“ Fragte ich höflich nach. „Liebend gerne bleibe ich“ meinte er und so ging die Scharade wohl weiter. Wir setzten uns ein einen Tisch im großen Empfangsaal und das Essen wurde serviert. Es war ein richtiges Aufgebot. „Was willst du hier Luzifer. Du bist nicht gekommen um dich nach mir zu erkundigen.“ Meinte ich nach einer Weile der Stille. „Schlauer Junge ich dachte ich schau mal, ob du deinen Pflichten nachkommst.“ Meinte er nun. „Wenn dir dieses Reich so am Herzen liegt warum gibst du es nicht jemanden der es will?“ fragte ich bissig. „Ich hab’s dir doch schon erklärt. Das soll deine Strafe sein.“ Meinte er ruhig. „Ich mache meine scheiß Aufgaben also kannst du wieder abziehen.“ Entgegnete ich nach dem Essen. „Kamio ich hoffe das du demnächst etwas freundlicher und zutraulicher sein wirst. Ich behalte dich im Auge.“ Meinte er und verließ das Schloss. Arrogantes Arschloch. Erneut fluchte ich über Luzifer. Dantalion grinste wieder nur. Ich ging zurück in mein Arbeitszimmer und nahm mir die sortierten Zettel mit. Dann ging ich in mein Schlafzimmer und fand die Post auf dem Schreibtisch. Es war ziemlich viel. Ich stöhnte und begann damit sie zu lesen. Bauern beschwerten sich über mangelnde Güter. Es fehlte an Tieren und Saat hieß es da, weil der Transport von oben nicht abgesegnet wäre. Dann waren Audienzanfragen von allen 32 Herzogen und Herzoginnen eingetroffen. Vor mir lag ein Haufen Arbeit. Ich veranlasste dass die Transporte wieder aufgenommen werden. Desweitern lud ich das Volk zu einer Volksankündigung am Samstag den 21. ein. Die 32 Herzöge ließ ich für Donnerstag gebündelt einladen. Bis dahin konnte ich mir einen Schlachtplan für die Umstrukturierung der westlichen Hölle erstellen. Es immerhin erst der 14te. Kapitel 3: Umstrukturierung Phase 1 ----------------------------------- Es war Dienstagmorgen, die Renovierung des linken Flügels ging hörbar gut voran. Um genau zu sein verstand man kein einziges Wort, wenn man sich mit anderen unterhielt. Besonders meine Sekretärin Kim hatte Probleme das Telefon zu hören. Ich streifte durch das Schloss und verteilte wo immer ich lief Zettel auf den Boden, mittlerweile hatte ich einen persönlichen Zettel-Aufsammler. Ich arbeitete gründlich an der Umstrukturierung. „Was soll das denn?!“ hörte ich die unverkennbare Stimme von Dantalion, seid der Umbau begonnen hatte war er am Dauerfluchen. Die Arbeiter waren Sakusdämonen die zwar gut anpacken konnten, Geistig aber eher beschränkt waren. Als ich in den Thronsaal kam sah ich was sein Problem war. Die Sakus hatten die angeforderten Marmorteile für den linken Flügel hier gestapelt und rührten auf dem teuren roten Teppichboden den Mörtel an. Ich musste lachen als ich das sah. Ich stand auf einem Treppenabsatz und stützte meinen Kopf mit den Händen am Treppengeländer ab. Dantalion drehte sich zu mir um. „Kamio das ist nicht lustig. Die Idioten machen mich fertig.“ Meckerte er. Ich stand einfach weiter so lässig da. „Waas? Ich hab dich wegen des Lärms nicht verstanden“ spottete ich. Selbst schuld sie hatten mich als Herrscher akzeptiert nun mussten sie damit leben. Schneller als ich gucken konnte war er über mich hinweg auf den Treppenabsatz gesprungen. Und hatte mich an den Schultern gepackt, nun funkelte er mich böse an. Seine Augen waren tief violett und ich versank beinahe in ihnen. Was ich mit einem „Wow“ quittierte. „Dantalion ich will in die umliegenden Dörfer reisen, um mir ein besseres Bild über die landwirtschaftliche Lage zu beschaffen.“ Meinte ich und er ließ mich wieder los. „O.k. das sollte kein Problem sein, ich lasse eine Kutsche vorbereiten.“ Damit verließ er mich. Ich schaute kurz zu den Sakusdämonen. „Mörtel…………..GUT“ meinte einer und leckte daran. O.k. das war ekelig. Ich folgte Dantalion und schon machten wir uns auf den Weg. Ich schaute erneut nur aus dem Fenster. „Wie kommt ihr mit euren Plänen voran?“ unterbrach er die Stille. Scheinbar wollte er erreichen das ich mehr, wie soll ich das nennen zwischendämonische Kommunikation betrieb. „Geht so“ meinte ich. „Vielleicht können wir euch behilflich sein. Wie ich bereits sagte Kamio ihr müsst nicht alles allein machen.“ Ich nickte nur. „Ihr wollt immer noch nicht der Herrscher dieses Reiches sein oder?“ „Nein und das werde ich auch nie. Ich mach dass nur damit Luzifer sein Maul hält und mich vielleicht doch von dieser Kraft befreit.“ Meinte ich ehrlich. Und schaute wieder aus dem Fenster. Dantalion betrachte den jungen Mann vor sich. Das zarte rote Licht der Hölle ließ ihn unwirklich erscheinen. Kamio machte seine Sache besser als er erwartet hatte. Er machte sich einen Plan um den hier Lebenden ein besseres Leben zu schaffen, auch wenn er selbst das gar nicht erkannte. Seine abweisende Haltung anderen Dämonen gegenüber war allerdings geblieben. Kamio hoffte das Luzifer ihm die Kraft abnahm, wenn er dieses Land zur Blüte brachte. Was er dabei nicht bedachte war, dass Luzifer wohl kaum einen Herrscher absetzen würde, der ein Land welches vor dem wirtschaftlichen Ruin stand, wieder zum Aufschwung verhalf. Dantalion schwor sich einen Weg zu finden, mit dem er Kamios Herz öffnen konnte. Um ihm zu zeigen dass ein Leben unter Dämonen wunderschön sein konnte. Die Frage war was konnte er tun um dem anderen zu zeigen, dass er es gut mit ihm meinte. Kamio war äußerst Misstrauisch. Ein Dörfchen kam in Sicht. Wir hielten an. Die Stimmung in der Kutsche war Spannungsgeladen gewesen. Als ich ausstieg sah ich zuerst eine Weide. Sie war klein und zwei Kühe grasten auf ihr. Auf der anderen Seite war ein Feld, es war etwa so groß wie ein Fußballfeld der Menschen. Also auch nicht besonders groß. Der Witz war das um beide Gebiete eine gigantische Fläche brach lag. Ein riesiger Stall war am Ende der Weide zu sehen. An den Mitteln lag es wohl auch nicht, da die Dämonen hier sich Maschinen für die Landwirtschaft besorgt hatten. Ich stützte meine Lippen mit meinem linken Zeigefinge zog ein Notizblock und schrieb meine Beobachtungen nieder. Die Zettel riss ich ab und ließ sie wie üblich fallen. „Ich werde euch ein Tablet schenken auf den ihr alle Notizen schreiben könnt, mit einem Stift.“ Hörte ich Dantalion sagen und sah zu ihm. Er hob gerade den letzten Zettel auf und reichte ihn mir. Ich wurde schon wieder rot. Das passierte mir andauernd sobald ich in Gedanken versank, schrieb ich alles nieder und achtete gar nicht darauf was mit den Zetteln geschah. Das witzige daran war das ich hinterher die Zettel gar nicht mehr las, weil ich es mir dank meines Gedächtnisses ja eh gemerkt hatte. „Ich hab sogar ein Tablet“ meinte ich leicht verlegen. „Dann solltet ihr das vielleicht nutzen.“ Meinte er und ich holte es vor. Es war das Tablet auf dem ich auch die Reichsdaten empfangen konnte. Wir gingen weiter. Ein Bauer kam uns entgegen. „Willkommen auf meinem Hof die Herren wie kann ich euch helfen?“ fragte er höflich. „Ich heiße Kamio und das ist Dantalion. Ich will mir ein Bild über die landwirtschaftliche Situation machen.“ Meinte ich und er sah mich skeptisch an. „Nun ja ich weiß nicht was ihr da wissen wollt, aber ich sehe es nicht ein, das einer wie ihr hier rumschnüffelt.“ meinte er hochnäsig. Ich wollte gerade etwas sagen doch dann hörte ich es schon. „Ihr solltet etwas respektvoller sein. Vor euch steht der Kaiser des Westens“ mischte sich Dantalion ein. Aus dem Gesicht des Bauern wich jegliche Farbe, er wurde kreidebleich und fiel auf die Knie. „My Lord bitte entschuldigt mein Unwissen. Ihr wart nicht gewandet wie ein Lord. Es wäre mir eine Ehre euch durch das Dorf zu führen oder besser. Ich rufe den Bürgermeister an damit er schnell kommt. Während ihr wartet könnt ihr auf meinem Hof etwas zu euch nehmen. Es wäre mir eine Ehre.“ Meinte er nun ängstlich und wenn die Schleimspur noch intensiver wird, rutschen wir noch darauf aus schoss es mir durch den Kopf. „Das ist ein guter Vorschlag“ warf ich ein und so machten wir uns auf den Weg zur Farm. „Wieso sind die Weide und das Feld so klein?“ fragte ich beiläufig. „Das solltet ihr vielleicht alles mit dem Bürgermeister klären. Wir haben nur seine Anweisungen befolgt mein Herr.“ Meinte er unterwürfig. Wir betraten sein Haus und ein kleiner Dämon mit blonden Haaren und Zöpfchen sprang dem Bauern in die Arme. „PAAAPI“ schrie die kleine und ich musste lächeln. Ich mochte Kinder, ich hatte in der Menschenwelt auch einen kleinen Bruder. Na ja Stiefbruder, anders als ich war er ein Mensch und unserer Kontakt brach dadurch ab. Meine Mutter hatte ihn adoptiert um normal zu wirken. Er konnte es nicht ertragen, dass er immer älter wurde und ich mein junges Aussehen behielt. „Schatz kannst du bitte etwas zu Essen zubereiten, wir haben hohen Besuch.“ Meinte er als eine Dämonin um die Ecke sah. „Das ist Lord Kamio, der Kaiser des Westens. Fühlen sie sich wie zu Hause. Ich rufe jetzt sofort den Bürgermeister an.“ fügte er hinzu. Sofort bereitete und die Frau etwas zu Essen zu, während die Kleine vor uns rumhüpfte. Neugierig schaute sie mich an. „Du bist ein Prinz oder?“ fragte sie. „Ja sowas ähnliches“ antwortete ich ihr liebevoll. Dantalion sah mich fassungslos an. Die Kleine dachte nach. „Ich bin eine Prinzessin“ stellte sie nach einer Weile fest. „Ach tatsächlich?“ fragte ich freundlich und merkte wie mich Dantalion immer noch anstarrte. „Hmm, Mama sagt das auch“ erklärte sie mir und ich lächelte. Dann tat ich etwas um ihn noch mehr aus dem Konzept zu bringen ich stand auf. „Na dann muss es ja stimmen. Eure Hoheit“ feixte ich und verbeugte mich respektvoll vor ihr. Sie tat es mir gleich. „Sagt meine liebe, wie kommt es das euer Königreich so bezaubernd groß ist und doch so spärlich bebaut wurde?“ fragte ich sie. Sie legte ihren Zeigefinger an ihr Kinn und dachte wieder nach. „Hmm! Das weiß ich nicht, aber es macht Spaß hier zu spielen.“ Antwortete sie. Ihre Mutter kam nun ins Zimmer. „Miri geh doch zu Annabell spielen“ sagte ihre Mutter und die Kleine verneigte sich noch mal vor mir. Ich tat dasselbe. Dann setzte ich mich wieder neben Dantalion und hatte mein übliches Gesicht aufgesetzt. „Tut mir Leid wenn die Kleine euch belästigt hat“ entschuldigte sie sich. „Alles in Ordnung.“ Meinte ich nur. Der Bürgermeister war etwa 20 Minuten nachdem der Bauer ihn angerufen hatte auf dem Hof angekommen. „My Lord, das ist eine wundervolle Überraschung und eine große Ehre, dass ihr unser Dorf besucht. Hätte ich gewusst das ihr uns mit eurem Besuch ehrt, hätte ich euch am Dorfrand persönlich in Empfang genommen.“ Schleimspur die Zweite dachte ich mir und verdrehte die Augen. Dantalion grinste aufgrund meiner Reaktion. „Ich komme gleich zur Sache. Ich will mir ein Bild über die landwirtschaftliche Situation machen. Ich frage mich warum die großen Felder und Weiden nur so spärlich genutzt werden. An den Mitteln scheint es nicht zu liegen, denn sie haben Maschinen zu Verfügung.“ Erklärte ich dem Bürgermeister. Dieser kratze sich am Hinterkopf. „Nun das ist etwas kompliziert“ meinte er und stoppte. „Ich habe einen IQ von 160, ich bin daher der Meinung ihren Erklärungen folgen zu können.“ meinte ich scharf. Denn wenn ich eins noch mehr hasste als Dämonen, dann waren es Leute denen ich alles aus der Nase ziehen musste und die mich für blöd hielten. Der Bürgermeister wurde blass und bekam Schweißausbrüche. Dantalion kicherte. „My Lord ich wollte ich euch nicht beleidigen.“ Meinte der Bürgermeister beschwichtigend. „Na dann erklären sie es mir bitte?“ drängte ich. „Als das Reich neu gegründet wurde gab es hier im Reich viele Bauern und Viehbauern, auch Weber und Fischer waren im westlichen Königreich sehr stark vertreten. Wir hatten sogar Seide. Die Felder und Weiden waren eng bewirtschaftet. Doch dann kam Lord Baalberith und die Arbeit in den Minen wurde lukrativer. Die meisten gaben ihre Felder auf und arbeiteten fortan dort. Die Seidenplantagen sind ebenfalls verwildert.“ Erklärte er. „Gut das erklärt aber nicht warum selbst die Bauern die noch da sind nur so wenig produzieren.“ Meinte ich hinterher. „Na ja das kommt daher, weil wir keinen Befehl zur Produktion erhalten haben. Jedes Jahr das vergeht bauen wir so viel an das wir über die Runden kommen. Der Rest wäre für uns Verlust gewesen. Die anderen Bauern arbeiten nicht.“ Meinte er. Ich atmete tief durch. „O.k. wie viele Bauern haben im Moment keinen Job?“ fragte ich als nächstes. „In unseren Dorf sind es etwa 30“ meinte er. Ich schrieb eine Notiz auf mein Tablet. „ Danke das war es auch schon“ meinte ich freundlich. „Dantalion wir gehen.“ Setzte ich nach. In der Kutsche schrieb ich alles auf was ich festgestellt hatte. Wir besuchten weitere Dörfer. Es bot sich mir überall das gleiche Bild. Die Produktion war auf das Minimum reduziert. Ich hatte am Vorabend mal die Verträge von Baalberith mit Luzifer geprüft. Daraus ergaben sich eine Abgabe von Produktionsgütern von 7% und eine Steuer von 12%. Die Produktionsgüter waren dann vor allem Edelsteine. Was Luzifer damit sollte fragte ich mich allerdings. Nachdem Treffen mit den Herzögen und Herzoginnen, musste ich den arroganten Arsch wohl noch einmal sehen, um einen neuen und vor allem präziseren Vertrag zu formulieren. Ach wie sehr ich mich darauf freute. Es war Nachmittag, als wir uns auf den Weg zurück ins Schloss machten. Ich war verspannt und brauchte dringend mal wieder Bewegung. Dafür gab es nur eine Option. Als wir im Schloss ankamen, setzte ich das in die Tat um. „Dantalion ich hab eine Bitte an dich“ sagte ich nach einer Weile. „Seid ihr euch sicher dass ihr das tun wollt?“ fragte mich Dantalion nun schon zum siebten Mal. „Jupp“ meinte ich nur und drehte locker mein Schwert in meiner Hand. „Also gut wie ihr wünscht.“ Er griff an. Dank meines Vaters, hatte ich eine Fähigkeit, mit der ich Angriffe vorhersehen konnte. Diese Fähigkeit funktionierte zwar meistens nur wenn ich von hinten Angegriffen wurde, aber sie gab mir trotzdem eine geschmeidige Wendigkeit. Zu dieser Fähigkeit kam mein IQ, der es mir erlaubte schnell neue Angriffe zu planen. Ich parierte die meisten Angriffe Dantalions, aber dieser Mann war spitze. Wäre ich auf ihn getroffen bevor ich Baalberith besiegt hatte wäre ich vermutlich gestorben. Ich wich seinem Angriff aus drehte mich und hätte ihm mein Schwert ins Herz bohren können. Ich grinste. „Ich glaub ich hab gewonnen“ meinte ich. „Da wäre ich nicht so sicher“ meinte er und berührte meinen Rücken an der Stelle wo mein Herz wäre. Patt doch er wäre wahrscheinlich schneller gewesen als ich und ich hätte es nicht mal bemerkt. „Mist“ meinte ich. Wir standen in der Ausgangsposition. Die ganze Situation wiederholte sich noch 6 Mal, immer wieder wäre ich der erste gewesen, der sein Leben gelassen hätte. „Verfluchter Mist!“ fauchte ich. Mir lief der Schweiß runter. Doch aufgeben kam gar nicht in Frage. Die Dienerschaft und die Soldaten hatten uns bei unserem Klingentanz zugesehen. Es begann zu dämmern, ich hätte es nicht ein einziges Mal geschafft Dantalion zuerst zu töten. Ich wischte mir den Schweiß ab und atmete schwer. So ein Training hatte ich bisher noch nie gehabt. Während wir gekämpft hatten war mir aufgefallen das er nicht mal annährend seine wahre Form gezeigt hatte. Ich war angepisst, es gab leider Dämonen die mir Haus hoch überlegen waren und Dantalion war einer von ihnen. „Ich verstehe warum ihr Baaberith schlagen konntet. Der war nicht annährend so gut wie ihr.“ Lobte mich Dantalion und ich warf ihm das Schwert zu. „Danke, aber hätte er dich geschickt wäre ich wohl eiskalt draufgegangen. Du hast dich zurückgehalten du Bastard. Das nächste Mal will ich das du ernsthaft kämpfst.“ Meckerte ich. „Eure Technik ist nicht übel, aber ihr habt noch viel zu lernen.“ Meinte er zu mir. „Na dann haste ja in den nächsten Jahren etwas zu tun. Ich verlass mich auf dich“ meinte ich und ging ins Schloss. Dantalion schaute ihn noch einige Zeit hinterher. Kamio war spitze er hatte eine Wendigkeit, die Baalberith in seinen 2000 jährigen Leben nie erreicht hatte. Er ging berechnend ans Werk. Kamio war erst 102 und doch hatte er das Geschick eines Soldaten der seit 400 Jahren Dienst tat. Dass er gegen ihn keine Chance hatte war nur zu logisch, denn als oberster General der Armee des Westens hatte er 600 Jahre mehr Erfahrung. Er hatte Regelmäßig mit Baalberith gekämpft. Nur da dieser es so gar nicht abkonnte zu verlieren hatte er sich zurückgehalten. Kamio sah es sogar als Beleidung an das er sich zurück gehalten hatte. Ein grinsen schlich sich auf Dantalions Gesicht. Kamio war verklemmt. Das er seiner dämonischen Seite nicht vertraute, verhinderte das er seine volle Stärke und die Gabe nutzen konnte. Doch wenn er mit ihm trainierte konnte er aus diesem Jungen einen Herrscher machen, der kämpferisch sogar Luzifer beeindrucken würde. Sein Entschluss stand fest. Kamio war einzigartig und wenn er erstmal Vertrauen in seine dämonische Seite bekam, konnte er ihm zeigen das Dämonen nicht so übel waren wie er dachte. Jedenfalls hoffte Dantalion dies. Nach meiner Niederlage ging ich erstmal baden. In der Badewanne dachte ich über vieles nach. Es hatte mir Spaß gemacht gegen ihn zu Kämpfen. Ich war halt doch ein Dämon und mein Vater war ein Krieger. Das wusste ich von meiner Mutter. Ich selbst hatte ihn nie kennengelernt und ich war auch nicht sehr erpicht darauf. Ich wusste das er ein hohen Rang in der Hölle hatte, er sollte ein Herzog oder so sein, aber in welchem Reich wusste ich nicht. Es war mir auch egal, er hatte meine Mutter im Stich gelassen und mich kannte er nicht mal. Als Herrscher hatte ich mit Überfällen zu rechnen. Aber da ich das hier überleben wollte, verließ ich mich einfach mal auf Dantalion. Ich musste zugeben, dass ich ihn langsam ins Herz schloss. Egal wie abweisend ich war, er blieb treu in meiner Nähe. Ich fragte mich warum? Weil ich der Kaiser des Westens war? Weil er mich ernsthaft möchte? Warum blieb er bei mir und unterstützte mich. Mein Herz begann schneller zu schlagen. So hatte ich mich bisher nur einmal gefühlt und zwar als ich 7 war und ich versucht hatte dem Mädchen von nebenan Blumen zu schenken. Dass sie darauf allergisch war konnte ich ja nicht wissen, weshalb ich mich gewundert hatte dass sie mir die Teile um die Ohren schlug. Ich schmunzelte über die Erinnerung. Seit ich hier lebte war alles irgendwie ruhiger. Ich hatte das Gefühl das ich mir mehr Zeit ließ. Ich fühlte mich hier zu Hause. Nach 20 Minuten stieg ich dann doch mal aus der Wanne und kuschelte mich in einen Mikrofaser Bademantel. Ja auch die Dämonen wussten dieses weiche Zeug zu schätzen, weshalb ich auch vorhatte die Dinger hier zu produzieren. Ich zog mich an und verließ das Badezimmer. Als ich wieder raus kam wurde auch schon das Abendessen serviert. Danach bereitete ich alles für das Treffen mit den Herzögen und Herzoginnen vor. Das war zwar erst in zwei Tagen, doch ich konnte sie ja nicht ohne Vorwissen empfangen. Die Zeit war ziemlich schnell vergangen. Also holte ich mir alle Infos über sie. Familie, Reich, Kräfte und Charakter(Na ja soviel bekannt war). Die Namen erschienen mir am wichtigsten. Den ganzen Abend las ich die Namen und den Staat der Herrscher der 32 Reiche im Westen. Bei einem Namen hoffte ich inständig das es nicht der Dämon war den ich dachte. Dantalion trat ein ohne dass ich es merkte. „Pestilence, Riko, Astro, Leopold, Tarus, Risko, Myota, Deva, Enon, Hades, Ellinor, Braka, Spartos, Deval, Tryon, Oktal, Xenon, Leeas, Lani, Mandrag, Aktolas, Nemnon, Leodar, Hikari, Viper, Katara, Nox, Nova, Leeva, Akito, Syntas. 31 Herrscher der Königreiche des Westens. Wer ist Nummer 32“ fragte ich mich, als ich sogar mit den Fingern nur 31 gezählt hatte. „Na ihr selbst Kamio.“ Meinte Dantalion und ich zuckte zusammen. „Verdammt nochmal warum schleicht ihr euch alle an mich ran.“ Schrie ich ihn an. „Das tut mir Leid Kamio. Ich wollte euch eigentlich nur mitteilen dass die Unterkünfte im linken Flügel fertig sind.“ Meinte er. „Oh super dann schau ich sie mir gleich mal an.“ Ich lief ihm hinterher. Die Sakus hatten echt ganze Arbeit geleistet. Die Zimmer waren nun viel Größer und ansehnlicher. Immer 2 Leute teilten sich einen Raum. Das war mehr als ausreichend. Ich hatte in Erfahrung gebracht das die meisten nur hier gewohnt hatten, weil Baalberith ihnen verboten hatte das Schloss zu verlassen. Nun wohnen hier nur noch die ehemaligen Sklaven. Ich war zufrieden mit den Unterkünften und die Diener bezogen ihre neuen Räume. Dann konnte das Treffen mit den dämonischen Adel ja wie geplant stattfinden. Jepie, naja mein Umstrukturierungsplan stand jedenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)