Angels and Saints von abgemeldet (A Boondock Saints Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 8: Saints Rising ------------------------ Am nächsten Morgen erwachte sie in der heruntergekommen Wohnung der zwei Brüder und blinzelte gegen das einfallende Sonnenlicht. Sie lag auf Murphys Bett, mit ihm Rücken an Rücken und konnte in Connors schlafendes Gesicht blicken. Vorsichtig drehte sie sich und schmiegte sich verschmust an Murphys Rücken, begann zärtlich seinen Nacken zu küssen. Sie wollte ihn auf ihre besondere Art wecken. Er grummelte erst etwas unverständliches und zuckte kurz unter ihren Berührungen. „Lass das...“, brummte er verschlafen und rollte sich auf den Rücken. Er deckte sie mit der Decke zu, ohne dabei auch nur ein Auge zu öffnen. Sie nutzte ihre Chance und begann seinen nackten Oberkörper zu küssen und mit ihrer Zunge seine Brustwarzen zu reizen, während eine ihrer Hände sich ihren Weg in seinen Schritt bahnte und unter die Boxershorts gelangen wollte. Er kicherte und wurde endlich wach. „Cara, du Luder... Ich sagte doch, du sollst das lassen.“, wiederholte er sich und richtete sich langsam auf. Er zog sich einen Morgenmantel über, reichte ihr ebenfalls einen, der schon ziemlich dreckig aussah, doch sie warf ihn sich um und hing sich dann an seinen Hals, in sein Ohr beißend und erneut Kurs auf sein bestes Stück nehmend. Er hielt sie lachend davon ab, was Connor wach machte, der blinzelte und als er bemerkte, in was für einer Situation die beiden sich befanden. Erschrocken schnellte er hoch. „Könnt ihr nicht damit aufhören, wenn ich im gleichen Raum bin?“, reichte er beschwerte dagegen ein, doch Cara schmunzelte nur unschuldig. „Wieso denn? Du könntest uns doch zugucken, Süßer. Vielleicht macht mich das ja an.“, flirtete sie mit ihm. Connor streckte ihr dafür die Zunge raus und Murphy blies empört den Qualm seiner Zigarette aus. „Baby, ich dachte, das Einzige, was du willst bin ich?“, meinte er empört und sie grinste frecht. Dann lehnte sie sich vor und küsste ihn vollmundig, um ihn zurück aufs Bett zu ziehen. „Keine Sorge, er soll doch nur zusehen... Na ja, vielleicht lasse ich ihn auch mitmachen...“, ärgerte sie ihn und er packte sie und rollte sich auf sie, die Zigarette ließ er dabei fallen. Sein Bruder hastete hin, um sie aufzuheben. Die würden noch die Bude abfackeln! Gerade wollte er ihnen eine Standpauke halten, da brach jemand die Tür ein und sie schreckten allesamt hoch. Es war Ivan Checkov und einer seiner Kumpel, die bandagiert hereinplatzten. Der eine am Kopf und Ivan an seinem Allerwertesten. „Jetzt reiß ich euch eure irischen Tuntenärsche auf!“, brüllte der Russe und ging sofort auf Connor los, der so überrumpelt war, dass er sich nicht wehrte, als Ivan ihn niederschlug. Sein Kumpel hielt Murphy fest, damit der seinem Bruder nicht zur Hilfe eilen konnte. Ivan packte Connor und zerrte ihn mit sich. „Steh auf, du Pisser!“, forderte er und man hörte Murphy protestieren gegen den Griff von Ivans Kumpel. „Nimm deine Wichsgriffel weg!“, beschimpfte er ihn und versuchte sich ihm zu entziehen, was der Russe nicht zuließ. Cara, die anfangs etwas schockiert nichts tat als die Szenerie zu beobachten, fasste sich und wollte Connor zur Hilfe kommen, doch Murphys Peiniger hob seine Waffe und richtete sie auf sie. „Bleib stehen, du Schlampe, oder ich schieß deinem Ficker die Rübe weg!“, drohte er ihr und richtete die Knarre wieder auf Murphys Schläfe. Was für Schweine! Sie musste sich wohl oder übel geschlagen geben. „Bastarde!“, fauchte sie, während Ivan Connor mit Handschellen an der Toilette festmachte. „Du weißt, warum ich hergekommen bin. Ich bin hier, um dich zu töten, aber jetzt hab ich nicht mehr vor dich zu töten... Ich töte deinen Bruder. Mit einem Kopfschuss. Ich werde ihn töten.“, klärte der Fettsack ihn auf und stieß ihn gegen den Kopf. „Du Scheißkerl! Nein!“, schrie er und versuchte sich zu befreien, was nicht klappte. „Jetzt sofort!“, zischte Ivan und ging zu Murphy, der von seinem Handlanger weggezerrt wurde. Cara sah nun ihre Chance und sie rannte auf Ivan zu. „Du verfluchter Hurensohn! Lass ihn in Ruhe!“, verlangte sie und er versuchte sie zurückzuhalten, doch sie biss zu und erwischte sein Ohr. Sie biss ihm sogar ein Stück ab. Er bekam sie nun zu fassen und ohrfeigte sie heftig, sodass sie gegen die Wand geschleudert wurde und sich den Kopf stieß. Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. „Du irisches Flittchen!“, regte er sich auf russisch über sie auf, doch Cara sah ihn nur trotzig an. Blut war um ihren Mund verschmiert. „Arschloch!“, konterte sie auf irisch und spuckte ihm das Stück von seinem Ohr ins Gesicht. Zuerst wich er angewidert zurück, schlug sie dann noch mal, sodass sie sich bald um die eigene Achse drehte. Murphy und Connor riefen ihren Namen und versuchten sich zu befreien. „Die Hure scheint euch beiden ja sehr am Herzen zu liegen. Gut...“, knurrte er und umfasste grob ihren Arm. „Dann darf dein Bruder vor seinem Tod noch zusehen, wie ich seine kleine Prinzessin ficke!“, verhöhnte er die Brüder und lachte. Er schleifte sie mit sich, obwohl sie lautstark dagegen anging und versuchte ihn zu treten. „Das war doch bloß eine Schlägerei, ihr Waschlappen!“, fluchte er sauer und blickte zu Cara rüber. Sein Blick war plötzlich ruhig und kalkulierend, dann wendete er sich noch mal an Connor, der den gleichen Gesichtsausdruck trug. Was hatten die Zwei denn bloß vor. Sie nickte ihm zu und blieb ruhig. Wenn sie jemanden vertraute dann den MacManus-Brüdern. Sie wurden runtergebracht und Murphy wurde auf die Knie gezwungen. Allerdings hatte Checkov seine Meinung bezüglich Cara wohl geändert. „Ach, weißt du, du irischer Bastard. Ich steh nicht so drauf, wenn in meinen Frauen vorher ein anderer Schwanz war.“, meinte er gelangweilt an Murphy und richtete sich an seinen Genossen. „Aber, wenn sie dir gefällt, überlasse ich sie dir.“, offerierte er ihm großzügig und ein erfreutes Grinsen bildete sich auf den Lippen des Mannes. Natürlich gefiel sie ihm. Der hatte wahrscheinlich vorher noch nie eine richtige Frau gesehen. Und ehe sie sich versah, presste er sie gegen die Mülltonne und versuchte ihr an die Wäsche zu gehen. Ivan hatte auch ihr Handschellen angelegt, damit sie nicht um sich schlagen konnte. Der Mann öffnete ihren Morgenmantel und betrachtete sie in ihrer Unterwäsche. Er leckte sich über die Lippen. Dieser Widerling. „Nette Titten! Mal sehen wie schnell irische Fotzen feucht werden.“, lachte er und wollte zwischen ihre Beine. Sie zappelte und trat ihm vors Schienbein, was ihn auffluchen ließ. Murphy konnte das nicht mit ansehen. Es machte ihn rasend. „Cara!“, rief er nach ihr, damit sie sich nicht allein fühlte. Ivan hielt ihm bedrohlich die Knarre an den Kopf. „Keine Sorge, wir haben da ein nettes Bordell. Sie wird sich dort wohlfühlen.“, versicherte er ihn voller Spott. Womit sie alle jedoch nicht gerechnet hatten, war Caras Erfahrung mit Untergrundsyndikaten. Sie hatte es geschafft die Handschellen zu öffnen und verpasste ihrem Widersacher nun einen Fausthieb mitten in die Kronjuwelen. Während der Mann vor Schmerz in die Knie gezwungen wurde, versuchte sie zu entkommen, um Hilfe zu holen. Doch der Mann hatte sie schnell eingeholt. Er zog sie zu sich, griff brutal an ihr Kinn und küsste sie. Sie biss ihm auf die Lippe und er schlug mit der Pistole in ihr Gesicht, sodass sie hinfällt. Die Haut über ihrem Jochbein war aufgeplatzt. Doch sie fiel genau im richtigen Moment. Connor hatte es nämlich in der Zwischenzeit geschafft, die Toilette aus ihrer Verankerung zu reißen und aufs Dach des recht niedrigen Gebäudes zu steigen. Von da aus hatte er die Kloschüssel auf Ivan fallen lassen, die auf dessen Schädel zerschellte und ihn tötete. Er hingegen war auf den anderen Kerl gesprungen, um Cara zu retten. Beide Russen hatten Schüsse abgegeben, die allerdings niemanden trafen. Murphy rannte augenblicklich zu Connor, der bewusstlos neben ein paar Müllsäcken lag und wollte ihn aufwecken. Doch da ertönte ein kurzer Schrei Caras, denn der andere Russe wollte sich wieder aufrappeln. Murphy schnappte sich die Abdeckung des Spülkastens, die den Flug unbeschadet überlebt hatte und schlug damit auf den Russen ein. Als auch dieser sich nicht mehr rührte, sah er auf seine Verlobte, die zwar geschockt, aber immer noch ziemlich gefasst aussah. Sie hastete zu ihm und umarmte ihn stürmisch. „Cara, gut, dass dir nichts passiert ist.“, brachte er erleichtert hervor und schnappte nach Luft, genau wie sie. „Ich liebe dich. Ich liebe dich...“, wiederholte sie sich ein paar mal, beinahe schon hysterisch, um dann kontrolliert die Lage abzuwägen. Da diese Aktion bestimmt bald die Polizei auf den Plan rufen würde, mussten sie sich aus den Staub machen. „Sammle die Waffen, den Schmuck und die Geldbörsen ein, Murph.“, befahlt sie ihm und er befolgte ihre Anweisung. Sie wandte sich an seinen Bruder und untersuchte ihn. Als sie dabei an ihrem Fastvergewaltiger vorbeikam, konnte sie es sich allerdings nicht nehmen lassen, ihn noch mal zu kräftig treten. Bei Connor angekommen, stellte sie mit Missfallen fest, dass seine Handgelenke ordentlich bluteten von den Handschellen, die sich in das Fleisch geschnitten hatten, und er hatte eine Platzwunde am Kopf von Ivans Schlag, die ebenfalls nicht gut aus aussah. Sie versuchte Connor aufzurichten, doch er war viel zu schwer für sie, weshalb Murphy ihr zur Hilfe kam. Er warf sich seinen Bruder über die Schultern und sie verschwanden so schnell sie konnten. Sie suchten das städtische Krankenhaus auf und nachdem sie behandelt worden waren, trafen sie sich auf dem Korridor wieder. Murphy eilte sofort auf sie zu, als er sah, dass sie aus dem Behandlungszimmer kam. „Baby, ist alles in Ordnung?“, wollte er wissen, umarmte sie und küsste ihre Stirn. Sie lächelte ihn beruhigend an und streichelt über seine Arme. „Ja, eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar blaue Flecken und Schrammen. Nichts ernstes, Süßer.“, versprach sie ihm, dass das alles bald wieder in Ordnung käme. Er streichelte vorsichtig über ihr Gesicht, auf dem man die Schläge der Russen schon erkennen konnte. Sie wandte sich an Connor, den es von allen wohl am Schlimmsten erwischt hatte, mit seinen aufgeschlitzten Handgelenken. „Und wie geht es dir, Baby? Ich hoffe, du hast keine Schmerzen.“, bemitleidete sie ihn und umarmte ihn. „Hey, ich werde es überleben. Hauptsache, die haben dich nicht angefasst.“, entgegnete er und meinte damit, dass sie nicht vergewaltigt wurde. Die Beiden waren so süß. Sie nahm seine Hände und küsste die Verbände. „Was würde ich ohne euch Jungs bloß machen?“, murmelte sie liebevoll und die Beiden lächelten. „Ohren abbeißen, schätze ich.“, vermutete Connor keck und sie lachte darüber. „Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.“, verteidigte sie, die schon ziemlich übertriebene Art sich mit Checkov auseinander zu setzen. „Was machen wir jetzt mit dem Zeug?“, wollte Murphy wissen und deutete auf die Tüte, in der die Waffen und Portemonnaies der Russen lagen. Cara zückte ihr Handy. „Ich werde Doc anrufen.“, erwiderte sie und telefonierte einfach, obwohl das ja eigentlich nicht erlaubt war, worauf man sie auch ein paar mal ansprach, allerdings nur eine pampige Antwort bekam. Während sie auf Doc warteten, alberten die Jungs mit einem kranken Jungen rum, dessen Bett auf dem Flur steht und der sich tierisch langweilte. Sie spielten mit ihm und Cara beobachtete sie dabei amüsiert. Zwischendurch trafen sich ihre und Murphys Blicke und sie lächelte ihn voll Zuneigung zu. Er war so wundervoll. Sicherlich würde er auch ein guter Vater sein. Sollte sie daran überhaupt jetzt schon denken? Endlich kam Doc bei ihnen an. „Danke, dass du gekommen bist.“, begrüßte Murphy ihn fröhlich und Doc musterte sie eingehend. „Grundgütiger! Was habt ihr gemacht? Euch fehlt doch nichts, oder?“, erkundigte er sich und Connor klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Wir leben noch.“, scherzte er. Oh, L... Liebes, um dich hab ich mir die meisten Sorgen gemacht.“, gestand Doc ihr und umarmte Cara, die darüber nur den Kopf schüttelte. Gerade um sie brauchte er sich keine Sorgen machen. „Keine Panik, so schnell lass ich mich nicht unterkriegen.“, erinnerte sie ihn, dass Iren einfach zähe Hunde waren. Der Alte hatte allerdings noch etwas auf dem Herzen. „Ein FBI-Agent ist in meine Bar gekommen und hat mir seine K... K...“, verhaspelte er sich immer wieder an dem Wort und ließ es schließlich bleiben. „Er hat mir das hier gegeben für euch. Verfluchte Scheiße!“, schimpfte er laut und ein paar Nonnen, die sich im Gang befanden, schreckten auf. Cara studierte die Visitenkarte und verzog genervt das Gesicht. „Oh, Mann... Smecker...“, brabbelte sie vor sich hin, was die Jungs nicht mitbekamen. „Was habt ihr jetzt vor?“, fragte Doc die Drei und Connor antwortete. „Wir werden und stellen. Wir sagen es war Notwehr.“, meinte er gelassen. War es ja auch. Schließlich wollten die mich vergewaltigen!“, beschwerte Cara sich. Was hätten sie denn tun sollen? Es einfach zulassen? „Das hat er auch gesagt. Nicht das mit dem vergewaltigen, aber mit der Notwehr.“, berichtete Doc ihnen und verwirrte die Jungs damit etwas. „Woher weiß er denn davon? Wir haben mit niemanden darüber gesprochen...“wunderte Murphy sich und Doc zuckte nur mit den Achseln. „Keine Ahnung, das hat er nicht gesagt.“, erwiderte er und Cara schnaubte. Dieser Agent hatte schon immer das richtige Gespür für Szenarien gehabt. „Hör zu, Doc, kannst du uns einen Gefallen tun?“, richtete Murphy sich wieder an den alten und sein Bruder reichte ihm die Tüte. „Heb das für uns auf. Wir holen es ab, sobald wir wieder draußen sind.“, bat Connor ihn und als der Alte den Inhalt sah, wollte er sich zuerst sträuben, doch Cara beruhigte ihn. „Bitte, Doc. Es wird dir nichts passieren. Das verspreche ich.“, schwor sie ihm und er seufzte. „Na gut...“, gab er nach und ging wieder, wobei er lauthals fluchte. „Ich hoffe, du hast dir die Ohren zugehalten. Er ist ein bisschen...“, erklärte Connor dem kranken Jungen, was mit Doc los war. Cara richtete sich etwas beschämt an die Schwestern. „Verzeihen Sie bitte.“, entschuldigte sie sich und machte ein Kreuzzeichen. Dann marschierten sie los zum Polizeipräsidium. Dort war gerade eine Besprechung im Gange. Agent Paul Smecker, ermittlungsleitender FBI-Agent, wandte sich an die Beamten. „Alle mal herhören. Ich möchte mich ganz herzlich bei dem donutfressenden Penner, der der Presse Bescheid gesagt hat und sie so aufgescheucht hat, bedanken. Genau das können wir jetzt brauchen. Eine Titelgeschichte, die aus den beiden Jungs zwei Superhelden macht, die gegen das Böse triumphieren konnten. Herzlichen Glückwunsch. Ich werde ihnen mal sagen, was Sache ist. Diese Jungs sind keine Helden, sondern zwei gewöhnliche Männer, die zufällig in eine außergewöhnliche Situation geraten sind und sich nur mit Glück daraus befreien konnten. Ja... Nicht mal unser weltumspannendes Computersystem konnte irgendetwas über die Beiden finden. Alles, was wir wissen, wissen wir von den Nachbarn und in deren Augen sind dieses Jungs...“, nörgelte er rum und machte eine kurze Pause. „Es sind Engel.“, spottete er, um die nächste theatralische Pause einzulegen und dann wieder ernst zu werden. „Aber Engel töten nicht. Und in der Kältekammer liegen jetzt zwei Leichen, die aussehen als wären sie von einen verdammt großen Kerl zu Tode gequetscht worden.“, zischte er und hatte die Lacher der Beamten auf seine Seite. Er hatte damit auf Detective Greenlys Theorie angespielt, dass ein großer Kerl die beiden Russen zerquetscht hätte. Was natürlich vollkommen absurd war. „Gelten die Beiden jetzt als bewaffnet und gefährlich?“, wollte einer der Polizisten wissen und Smecker dachte kurz nach. „Nein, nicht als bewaffnet. Waffen haben sie wohl nicht benutzt, aber sie sind gefährlich.“, bedachte er das Ganze. „Wie kommen Sie darauf, dass sie gefährlich sind? Die haben sich vielleicht nur gegenseitig beschützt.“, spekulierte ein anderer Wachmann. „Hey, hören Sie, alles was ich damit sagen wollte ist, seien Sie vorsichtig und bitte halten sie sich an die Vorschriften. Hier haben wir nur mit harter Polizeiarbeit Erfolg.“, forderte er sie auf Acht zu geben, da er wusste, dass die Polizeistellen öfter mal nachlässig waren und schluderten. Greenly, der nicht gerade gut mit Smecker zurechtkam, mischte sich ein. „Die Kerle sind doch längst über alle Berge und wenn sie sich auf den Kopf stellen. Soll ich Ihnen auch sagen warum? Die haben Angst, wie zwei kleine Häschen, wenn es blitzt. Alles was eine Uniform trägt oder Blaulicht versetzt sie in Panik. Alles was wir tun müssen ist eine Karotte an einen Strick zu befestigen, durch Boston zu laufen und sie damit aus ihrem Loch zu locken.“, wandte er ein, was die Kollegen amüsierte. Das Trio war mittlerweile im Präsidium eingetroffen und hatte Greenlys Vortrag mitbekommen. „Es sind übrigens drei Häschen.“, scherzte Cara. „Und Sie sollten anstatt der Karotte ein Bier nehmen.“, gab Murphy ihnen einen Tipp. „Dann hätten Sie mehr Erfolg.“, fügte Connor hinzu, der von den beiden gestützt wurde. Alle drehten sich zu ihnen um. Dem Agent war anzusehen, dass er etwas fassungslos war. „Cara O’Brannagh?“, fragte er und sie lächelte ihm zu. „Agent Paul Smecker? Wir hörten, Sie wollen uns sprechen.“, begrüßte sie ihn. Wenig später saßen sie im Verhörraum. Smecker starrte einige Zeit auf Cara. Er hatte sich denken können, dass die junge Irin etwas damit zu tun hatte. Jedes Mal, wenn er in Boston war, geriet er mindestens einmal mit ihr aneinander. „Cara, Schätzchen, Sie sehen hinreißend aus. Selbst in diesen etwas gewagten Outfit.“, säuselte er schmeichelnd und meinte damit den zerschlissenen Morgenmantel und die Unterwäsche, die aus ihren Ausschnitt blitzte. Sie schmunzelte süß und lehnte sich etwas vor. „Paul, charmant wie eh und je. Es ist lange her.“, entgegnete sie. Beinahe fünf Jahre. „Ja, viel zu lange, würde ich sagen.“, konterte er und schmunzelte. Murphy blickte vom einen zum Anderen. „Woher kennst du ihn, Baby?“, fragte er mit leichter Eifersucht in der Stimme. Sie wollte es ihm erklären, aber er kommt ihr zuvor. „Miss O’Brannagh und ich sind alte Freunde aus ihrer aktiven Zeit im organisierten Verbrechen.“, erzählte er den Jungs, die ihn perplex ansahen. „Hast du etwa jemanden umgelegt?“, platzte es aus Connor heraus. Wie hätte sie sonst mit dem FBI in Kontakt kommen können? „Natürlich, nicht nur einen. So ist das bei der Mafia, das muss euch doch wohl klar sein.“, maulte sie gereizt und blickte ihn aus ernsten blauen Augen an. Dann machte sie eine kurze Pause. „Agent Smecker hat mir damals einen Deal angeboten, um dem Gefängnis zu entgehen.“, begann sie. „Ich gab ihm Informationen über die Russen, Italiener und auch über die Triaden und musste ihn versprechen mich zurückzuziehen. Dafür ließ er mich auf freien Fuß. Das ist aber schon fünf Jahre her.“, lenkte sie ein, damit die Zwillinge sich nicht unnötige Gedanken dazu machten. Smecker beobachtete das Trio. „Wie ich sehe, sind Sie mit den Gentlemen etwas besser bekannt, Cara.“, stellte er fest. Sie wusste, worauf er mit dieser Andeutung hinaus wollte. „Nicht so, wie Sie vielleicht denken. Das ist Connor MacManus und mein Verlobter Murphy MacManus.“, machte sie die Männer miteinander bekannt. „Verlobter? Oh, herzlichen Glückwunsch!“, brachte er überrascht hervor. „Aber nun zum Wesentlichen... Ich werde unsere Unterhaltung aufzeichnen, also sagt nur, was ihr auch verantworten könnt.“, ermahnte er sie und wollte das Diktiergerät einschalten, da stoppte Murphy ihn. „Entschuldigen Sie, Sir. Augenblick.“, bat er und wandte sich an die Anderen. „Was sagen wir ihm über die Waffen und das Geld?“, wollte er auf russisch wissen. Was sollten sie ihm den wohl schon sagen? „Wir standen auf und gingen. Jemand hat sie wohl ausgeraubt, bevor die Polizei eintraf.“, beantwortete Connor seine Frage und Cara nickte einverstanden. „Okay, wir sind soweit.“, gestattete Murphy Smecker nun anzufangen. „Ihr sollt wissen, ihr steht nicht unter Eid. Beantwortet einfach die Fragen. Ich nehme an, dass ihr die Kerle schon gekannt habt.“, legte er los und bot allen Zigaretten an. „Erst seit gestern.“, kam es von Connor. „Diese Typen trugen Verbände... Wisst ihr was darüber?“, harkte der FBI-Agent nach. Cara seufzte und erzählte ihm von den Geschehnissen des St. Patrick’s Days. „Die haben also den Pub aufgemischt und ihr habt euch gewehrt. Deshalb die Verbände. Wie kam es dann, dass die Männer jetzt in unseren Kühltruhen lagern?“, stocherte er etwas weiter und sie wollten ihm schon eine Lüge auftischen, doch er unterbrach sie. Er erzählte ihnen was passiert war, bis ins kleinste Detail, ließ auch nicht aus, dass Cara Checkov das halbe Ohr abgebissen hatte. Wie er das machte war ihr immer wieder ein Rätsel. Die Jungs waren total baff über sein Wissen und er grinste Cara zu, die nur erwiderte. „Sagt mal, warum sprecht ihr fließend russisch?“, stellte er dann eine Frage, weit ab vom eigentlichen Thema. Cara wollte ihm antworten, doch er fuhr ihr ins Wort. „Nein, mein irisches Zuckerstückchen, von dir weiß ich, dass du äußerst multilingual bist. Aber wie steht es um deine lieben Beschützer hier?“, witzelte er und blickte sie erwartungsvoll an. „Wir haben in der Schule aufgepasst.“, antworte Connor, etwas genervt, dass dieser Agent sich nicht auf das Wesentliche konzentrierte. „Sprecht ihr noch andere Sprachen?“, löcherte der sich jedoch nur weiter. „Ja, unsere Mutter wollte das so.“, nuschelte Murphy und nahm einen Zug von seiner Zigarette. Smecker sah sie interessiert an. „Französisch?“, wollte er wissen, was Murphy schmunzeln ließ. „Wie glaubst du, ist er dahinter gekommen, ohne mit uns zu sprechen?“, fragte er Connor auf französisch. Der verwendete eine andere Sprache um zu antworten. „Keine Ahnung, vielleicht hat jemand was gesehen oder gequatscht?“, spekulierte er und Smecker starrte sie fasziniert an. „Was ist das?“, brummte er. „Italienisch.“, entgegnete Connor etwas verlegen. „Nicht in unserer Gegend, Mann. Die sind alle Hundertprozent irisch. Mit den Bullen spricht keiner. Basta.“, kam es auf einmal von Murphy, was Smecker wirklich bespaßte. „Jawohl.“, brachte er sich ein, da er erkannt hatte, dass es Deutsch war. Er sprach diese Sprache ebenfalls ein bisschen. „Dann ist er wahrscheinlich sehr, sehr gut.“, beendete Connor dieses linguistische Duell mit Spanisch. Cara, die etwas genervt war, mischte sich mit rollenden Augen ein. „Das ist er auch. Könnt ihr jetzt aufhören rumzualbern, ihr Kleinkinder. Es geht um unsere Ärsche.“, motzte sie die Beiden in ihrer Muttersprache an, was sie zusammenzucken ließ. Smecker hörte an ihrer Stimme, dass sie erzürnt war. Aber, aber, Liebes, warum denn so zickig? Hast du etwa deine Periode?“, neckte er sie. „Sprechen Sie sie bloß nicht darauf an.“, warnte Connor ihm und sogleich verpasste sie ihm einen Schlag in den Nacken. „Arschloch.“, schimpfte sie. „Sie ist gefährlich. Das hab ich oft genug erfahren müssen, während der Zusammenarbeit mit ihr. Manchmal hätte ich verzweifeln können.“, verriet er den Jungs und deutete nachdrücklich auf Cara. „Sie ist Irin. Wenn die nicht ein paar Männer in die Verzweiflung treiben können, dann sind die nicht glücklich.“, belehrte Murphy ihn über die Frauen von der grünen Insel. Dafür fängt er sich auch noch eine und Smecker lachte. „Warum arbeiten zwei Jungs wie ihr in einer Fleischfabrik?“, wechselte er dann erneut das Thema, doch diesmal ließ Cara sich nicht das Wort nehmen. „Das hab ich sie auch schon gefragt.“, murrte sie und Connor und Murphy konnten darauf keine Antwort geben. Ein Polizist trat plötzlich ein und blickte in die Runde. „Agent Smecker?“, wandte er sich an den Agenten. „Ja?“, wollte Smecker den Grund wissen, warum er sie störte. „Die Presse ist da. Sie wollen mit den Jungs und Cara reden. Was denken Sie sollen wir tun?“, suchte er einen Rat bei dem viel erfahreneren Mann. Smecker richtete sich an das Trio. „Das überlasse ich euch. Wollt ihr mit den Presseleuten reden?“, überließ er ihnen die Zügel. „Bloß nicht.“, wehrte Connor sofort ab und Murphy: tat es ihm gleich. „Und schon gar keine Fotos.“, nörgelte er. Dann fiel ihm eine Lösung für dieses Problem ein. „Können wir nicht solange hier bleiben?“, fragte er die beiden Gesetzeshüter und der Polizist hatte eine Idee. „Ja, klar. Wir haben eine Zelle für solche Fälle.“, meinte er locker und die Gruppe sah ihn belustigt an. „Was sagen Sie?“, hing er sich dann wieder an Smeckers Entscheidung. „Na ja, wir sollten deine Mutter fragen... Aber wenn deine Freunde hier schlafen wollen, bin ich einverstanden., flirtete er mit dem jungen Beamten, dem das etwas peinlich war. Sie lachten belustigt darüber. Als sie den Verhörraum verließen, wandte Smecker sich an Cara. „Soll ich Sie nach Hause fahren, wenn ich mit der Presse fertig bin?“, machte er ihr das Angebot und sie schüttelte den Kopf. „Nein, danke, Schätzchen. Aber ich habe schon jemanden angerufen, der mich zu meinem bescheidenen Domizil bringt.“, lehnte sie dankend ab. „Wie? Bleibst du nicht bei uns?“, erreichte es sie von einen verdutzten Murphy. Sie legt die Stirn in Falten. Das war doch nicht deren Ernst. „Um mich von den Kerlen im Zellentrakt begaffen und anmachen zu lassen? Nein, vielen Dank, mein Hübscher. Außerdem muss ich O’Malley füttern. Rocco bringt uns gleich Sachen und fährt mich dann nach Hause.“, klärte sie ihn über ihre Pläne auf. „Natürlich, der Kater ist mal wieder wichtiger als ich.“, moserte er vor sich hin. „Jetzt sei mal keine Mimose. Du weißt, dass das nicht stimmt.“, verteidigte Cara sich. Smecker sah schmunzelnd auf die Zwei. So ein süßes Paar. „Dann wollen wir mal die Meute füttern.“, verabschiedete er sich fürs Erste bei ihnen. Cara folgte ihm allerdings. „Was werden Sie ihnen sagen?“, wollte sie etwas besorgt wissen. „Das es Notwehr war und ihr auf freien Fuß kommt.“, erwiderte er und sie schmunzelte. „Ich bin froh, dass Sie sich daran erinnern, was ich für sie getan habe, Paul.“, raunte sie ihm zu und er sah auf sie herab. „Wie könnte ich das vergessen, Cara? Aber tun sie mir auch einen Gefallen. Sie wissen doch, eine Hand wäscht die andere... Sie und diese Jungs könnten da was großes in Gang setzen. Tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie es zu.“, forderte er sie auf und sie nickte einverstanden. Sie ahnte, was er wollte. Er meinte damit den Kampf gegen Ungerechtigkeit. Dann ging er und ließ sie an der Tür stehen. Sie hörte wie die Polizisten bei ihrem Anblick pfiffen, doch sie ignorierte das und ging zu den Zellen, wo Murphy und Connor auf sie warteten. Rocco kam einige Zeit später und brachte ihnen Kleidung, damit sie sich was vernünftiges anziehen konnten. Als sie fertig war, richtete Cara sich an die Jungs. „Ich hol euch morgen früh ab, ihr Süßen.“, versprach sie ihnen, doch Murphy war immer noch schwer beleidigt. „Lass dir Zeit. O’Malley braucht doch sein Frauchen.“, spöttelte er und sie lacht belustigt, tätschelte seine Wange und fasste an sein Kinn, um ihn zu einem Kuss zu zwingen. Sie küsste ihn vollmundig und er wurde etwas schwach in den Knien, riss sich dann aber zusammen. „Denk nicht, dass ich dir jetzt verzeihe.“, blieb er hart und sie seufzte. Sie ging auf Zehenspitzen, um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Du wirst mir sicher verzeihen, wenn ich dir den Verstand aus dem Schädel gevögelt habe...“, wisperte sie verheißungsvoll und er küsste sie flüchtig, vollkommen hingerissen. Sie war so gemein! „Pass auf deinen Bruder auf.“, richtete sie sich dann an Connor, der ihr zunickte. „Na klar, Kleine.“, versicherte er ihr. Das tat er doch immer. Sie gab ihm einen seichten Kuss auf die Lippen und verabschiedete sich dann mit Rocco von ihnen. Nachts gewitterte es und sie wurde von einen heftigen Donnergrollen aufgeschreckt. Das Erste, was sie tat war nach Murphy zu suchen, doch sie fand nur O’Malley, der neben ihr schnurrte, als sie sein Fell berührte. Ach ja, er war ja auf dem Präsidium. Sie richtete sich auf und rieb sich über das Gesicht. Sie hatte geträumt. Von Smecker, wie er ihr immer wieder einbläute, sie und die Jungs könnten etwas ändern, und sie hatte immer wieder die Worte des Monsignore gehört, wie er über Kitty Genovese sprach. Einem Mafiaopfer, das auf offener Straße vergewaltigt und abgestochen wurde. Ihr war klar, dass sie wirklich die Chance hatten etwas in dieser Stadt zu ändern, mit ihrem Wissen und diesen durchgeknallten Zwillingen Und ihr kam der Gedanke, dass sie vielleicht gar keine Wahl hatte. Sie musste es tun. Für Boston und für ihre zukünftige Familie, von der sie nicht wollte, dass sie inmitten der Verbrechen wohnte. Sie erhob sich und es blitzte erneut draußen, ein heftiges Donnergrollen. Rasch ging sie in die Küche, um nach ihrem Handy zu suchen und Smeckers Nummer zu wählen. Der meldete sich mit einer verschlafenen Stimme. “Sie haben Recht, Paul. Vielen Dank.“, sagte sie nur und hörte ihm am anderen Ende. „Cara? Was...?“, begann er verwundert, doch da hatte sie schon wieder aufgelegt. Zur selben Zeit hatten die Jungs in ihren Zellen einen Traum. Nein, eher eine Eingebung. Eine Stimme sprach in ihren Träumen zu ihnen. „Wer auch immer das letzte Blut vergossen hat, dessen Blut soll vergossen werden und sein Richter soll vor Gott Vergebung finden.“, prophezeite sie ihnen und sie schreckten von ihren Pritschen auf und sahen sich an. „Und erlöse uns von dem Übel.“, murmelte Connor und keuchte. „Damit Rechtschaffenheit gedeihen kann.“, entgegnete Murphy ebenfalls außer Atem. Am Morgen machten sich die Jungs aufbruchklar, sahen sich allerdings noch mal in die Augen, als sie sich gegenübersaßen. Sie wussten, was zu tun war. Was ihre Bestimmung war. Als sie ihre Sachen zusammensuchten, ging auf einmal ein Piepen los. „Was ist das?“, fragte Connor verdutzt und Murphy kramte nach dem Gerät. „Das ist der Piepser von dem Russenarsch!“, stellte er fest und warf den seinem Bruder zu. „Gehen wir.“, meinte Connor aufmunternd. Als sie die Büroräume betraten, wurden sie mit Jubel begrüßt. Einige klopften ihnen auf die Schultern und schlugen beglückwünschend mit ihnen ein. Sie gesellten sich zu den Detectives Duffy und Dolly, die sie aus dem McGinty’s kannten und bekamen dort einen Kaffee. „Wo ist mein Mädchen, Jungs? Ist sie noch nicht da?“, erkundigte Murphy sich nach Cara und suchte den Raum nach ihr ab. Da hörte er Detective Greenlys Lache. „Cara, du bist so eine attraktive, intelligente Frau. Warum suchst du dir nicht einen Mann, der dir dasselbe bieten kann?“, erkundigte er sich und Caras Lachen ertönte. „Etwa einen wie dich?“, ging sie auf ihn ein, was Greenly überrumpelte. „Eh... Na ja...“, stammelte er vor sich hin, bis Murphy hinzu kam und dazwischen ging. „Hey, Greenly, Pfoten weg von meiner Frau.“, ermahnte er den Polizisten, der ihn nur konfus anstarrte. „Sie ist nicht deine Frau.“, stellte er klar. Murphy nahm ihre Hand und zeigte ihm den Ring. „Dauert aber nicht mehr lange.“, konterte er süffisant grinsend und küsste Caras Wange. „Ihr seid verlobt? Ich freu mich für euch!“, platzte es aus Duffy heraus und das ganze Präsidium beglückwünschte sie lautstark. „Musst du immer gleich alles an die Öffentlichkeit bringen?“, beschwerte Cara sich. „Lass mich doch auch mal angeben.“, empörte sich Murphy darüber, dass sie ihm nichts zum Prahlen ließ. Sie küssten sich zärtlich, was mit Applaus geahndet wurde. Connor unterbrach ihren Austausch von Zärtlichkeiten nur ungern, aber er tat es. „Cara, kannst du mal kurz mitkommen? Ich muss was mit dir besprechen.“, bat er sie und sie löste sich von Murphy, der sie nur widerwillig gehen ließ. „Klar, ich hab auch noch was auf dem Herzen.“, gestand sie ihm. Connor nahm sie etwas abseits von den anderen und erzählte ihr von dem, was gestern Nacht passiert war und was sie vorhatten. Sie war einverstanden. Sie wollten die hohen Tiere des organisierten Verbrechens erledigen, ihren Vater natürlich ausgenommen. „Ich könnte ein paar meiner Kontakte auftauen.“, bot sie ihm an, was er nicht ausschlug. „Ja, das wäre gut. Wir brauchen zum Beispiel ein paar Waffen.“, bedachte er und sie winkte ab. „Nichts leichter als das, Connor. Ich war in diesem Millieu bekannt, wie ein bunter Hund.“, offenbarte sie ihm mit einen teuflischen Grinsen. Wie praktisch! Er zeigte ihr dann den Piepser von Checkov, den sie begutachtete. Es war eine Nummer angegeben. „Eine Telefonnummer dieser Stadt. Ruf mal dort an.“, forderte sie ihn auf und er wählte und meldete sich. „Dobr...“, wollte er auf russisch grüßen, verstummte allerdings als jemand einfach lossprach. „Der große Don ist aus Sarajevo gekommen. Seid pünktlich in der Präsidentensuite vom Copley Plaza Hotel, Zimmer 701. Um neun Uhr.“, drang es auf russisch durch den Hörer. Er notierte sich den Namen des Hotels, Zimmernummer und Uhrzeit. Legte dann auf. „Copley Plaza. Neun Uhr.“, wandte er sich mysteriös an Cara. „Copley Plaza.“, wiederholte sie und nickte. Das war ja leicht gewesen. Sie begaben sich wieder zu den anderen, wo sie erfuhren, dass man die Jungs nun die Saints nannte. Den Titel hatten sie von der Presse verpasst bekommen und Cara fand, dass er ziemlich passend war. Zwei Stunden später, hatte sie mit jemanden telefoniert und sie fuhren zum Waffenhändler. Die Jungs schienen etwas nervös, was irgendwie auch nachvollziehbar waren. Immerhin führte Cara sie nun in die Welt des organisierten Verbrechens ein. Und auch wenn sie vorher schon etwas mit dieser Szene aneinandergeraten waren, war es doch komisch, dass gerade eine Frau, die sie immer als sehr gute, liebe Freundin und ein klein wenig auch, als eine Art Mutter, gesehen hatten, sie in ihr früheres gefährliches Leben zog. „Keine Sorge, Kinder. Das wird wie einkaufen bei Tante Emma.“, beruhigte sie die Zwei mit Witz in der Stimme. Was sollte das den heißen? Und tatsächlich hielten sie an einem Tante Emma-Laden und die Inhaberin war eine kleine irische Dame, allerdings nicht mit Namen Emma. Die Lady strahlte freudig übers ganze Gesicht, als sie die jüngere Frau erblickte, die sie schon kannte, als sie noch mit zwei Zöpfen und Rüschenkleidchen herumgelaufen war. „Hallo, Cara. Es ist so schön dich zu sehen, Kind... Gott, bist du hübsch geworden! Wie deine Mutter!“, begrüßte sie Cara, die lächelnd auf sie zuging und sie umarmte. „Hallo, Tante Lizzy. Ich freue mich, dass es dir so gut geht. Ist Brendan zufälligerweise da? Ich möchte mich nach Sonderangeboten umsehen.“, wollte sie wissen, ob der Sohn der Alten da war. „Natürlich, er ist unten. Geh ruhig durch mit deinen Freunden.“, entgegnete sie, da sie sofort verstand, was es mit dem plötzlichen auftauchen von O’Brannaghs Tochter auf sich hatte. Cara nahm Murphys Hand und führte die Jungs durch eine verhängte Tür. Sie kamen durch einen Gang, eine Treppe runter und dort saß Brendan. Er war ein gutaussehender junger Mann mit typisch irischem roten Haar und stechendgrünen Augen. Er war überrascht sie zu sehen, denn ihm fiel bei ihrem Eintreten beinahe die Zigarette aus dem Mund. „Cara O’Brannagh?“, harkte er nach und sie nickte schmunzelnd. Hatte er das etwa schon wieder vergessen? So sehr hatte sie sich immerhin auch nicht verändert. „Ist ja eine Ewigkeit her. Ich hörte, du wärst ausgestiegen.“, kam es dann von ihm. „Richtig. Und jetzt wieder eingestiegen.“, bestätigte sie das, was er gehört hatte. Sie umarmten sich und sie küsste seine Wangen zur Begrüßung. Dann stellte sie die Jungs untereinander vor, die sich sofort sympathisch waren. „Wir brauchen deine Hilfe.“, richtete sie sich dann wieder an ihrem alten Freund und er sah sie fordernd an. „Was habt ihr denn?“, erkundigte er sich und sie legte die Sachen der Russen aus. Alles davon. Die zwei Pistolen, den Schmuck, das Geld. Sie präsentierte ihm die russischen Waffen. Er untersuchte die Ware genauer und nicket ihr dann einverstanden zu. „Tobt euch aus, ihr Süßen.“, wandte sie sich an die Zwillinge, was die sich natürlich nicht zweimal sagen ließen. Die Beiden freuten sich wie zwei kleine Kinder, als sie Waffenkammer betraten, um sich ihr Spielzeug rauszusuchen. Sie setzte sich zu Brendan und rauchte mit ihm. „Hier hat sich ja wirklich nichts verändert.“, stellte sie fest und er blickte sie aus den Augenwinkeln an. Sie war noch viel schöner als damals vor fünf Jahren, als sie noch regelmäßig zu ihm kam. Jedes Mal hatte er Erregung, aber auch eine Heidenangst, verspürt, wenn sie mit seinen Waffen hantierte. „Absolut nichts, Cara.“, versicherte er ihr und wollte nach ihrer Hand greifen. Doch sie zog sie weg. „Ich bin verlobt, Bren.“, erklärte sie ihm ihre Ablehnung, was ihn sehr überraschte. „Echt? Dabei hast du immer gesagt, eine feste Beziehung wäre nichts für dich.“, erinnerte er sich an die Zeit zurück, als er, und beinahe auch jeder andere Ire in dieser Stadt, ihr den Hof gemacht hatte. Sie zuckte bloß mit den Schultern. „Damals war das auch so. Aber Menschen ändern sich.“, lenkte sie ein. Sie hatte es ja selbst nicht für möglich gehalten. Die Jungs packten währenddessen ordentlich ein. Murphy schnappte sich zwei großkalibrige Pistolen mit Schaldämpfer, Munition und ein, wie Connor es beeindruckt nannte, Rambomesser. Danach sah er sich, natürlich nur zum Spaß, ein Sturmgewehr an. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch ein Seil brauchen.“, kam es von Connor. „Sehr wichtig... Sag mal, hast du sie noch alle?“, wollte Murphy voll Fassungslosigkeit wissen. Was sollten sie mit einem Seil? „Du Arschloch! Charlie Bronson hatte immer ein Seil dabei.“, empörte sein Bruder sich, was ihn verwirrte. „Was?”, fragte er lieber noch mal und Connor erklärte es ihm. „Ja! Er hat in jedem seiner Filme ein Seil dabei und hat es immer gebraucht.“, klärte Connor ihn auf. Murphy drehte sich in Caras Richtung. „Jetzt hat es ihn erwischt“, meinte er mit einer nickenden Kopfbewegung auf seinen Bruder. Cara schmunzelte belustigt. Das waren schon so ein paar Trottel. „Nein, im Ernst.“, drängte Connor, wurde allerdings von Murphy verbal angefahren. „Scheiße, das ist doch Schwachsinn. Wozu sollen wir ein Seil brauchen?“, verlangte er eine vernünftige Begründung, weil ihm die Charlie Bronson-Theorie nicht wirklich überzeugte. Verständlich. „Du weißt vorher nie, wofür du es brauchst. Charlie hat es immer gebraucht.“, beharrte Connor jedoch weiterhin darauf und sein Bruder schüttelte den Kopf. „Du redest eine Scheiße! Das hier ist kein Film.“, appellierte er an seinen Sinn für die Realität, die Connor aber irgendwo auf dem Weg vom Auto hierher verloren hatte. Murphy ging an das große Maschinengewehr und richtete es auf Connor, der grinste als er das Teil bemerkte. „Hey, ihr Zwei. Benehmt euch!“, ermahnte Cara die Brüder, die etwas erschrocken zusammenzuckten. „Ja, Ma.“, hörte man sie im Chor rufen. Murphy gab schließlich nach. Er wollte der Klügere sein. „Also schön. Na, hol schon dein blödes Seil, Kumpel.“, erlaubte er es Connor. „Ich hol mein blödes Seil, Kumpel. Ich trag es auch. Du wirst sehen, wir brauchen es.“, versprach der ihm trotzig und packte das lange Seil ein. Murphy richtete sich an Cara. „Willst du dir nichts aussuchen?“, wollte er wissen und sie grinst und öffnete ihre Handtasche. „Ich hab immer alles dabei.“, winkte sie ab und er sah eine kleine acht Millimeter und einen 45. Colt im Inneren. „Ich liebe dich. Weißt du das?“, brabbelte er angetan. Er fand es sexy und aufregend, dass seine Verlobte so eine gefährliche, draufgängerische Frau war. Sie warf ihm einen Kuss zu. „Ja, das weiß ich, Liebling.“, erwiderte sie zärtlich. „Also ist er der Glückliche? Ich beneide ihn.“, raunte Brendan ihr leise zu und musterte Murphy. Cara warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. Als die Jungs fertig waren, verabschiedeten sie sich von Brendan. „Danke, dass du uns hilfst, obwohl wir beide...“, bedachte sie die Situation, doch er winkte ab. „Schon gut. Schwamm drüber. Ehrlich? Für mich wirst du trotzdem immer meine Prinzessin bleiben. Nein... Eine Göttin.“, witzelte er und sie lachten. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Im Auto zurück stellte Murphy sie bezüglich Brendan zur Rede. „Prinzessin? Göttin? Und wann wolltest du mir erzählen, dass du mal was mit dem Typen hattest?“, krächzte er etwas hysterisch. „Gar nicht. Das war lange vor dir und du warst sicherlich auch kein Mauerblümchen.“, murmelte sie cool und zündete sich eine Zigarette an, um dann anzufahren. Bei ihrem Einwand musste sie grinsen. „Wie bitte? Du hast mich entjungfert! Eigentlich wollte ich keinen Sex vor der Ehe.“, beschwerte er sie gespielt entsetzt. Sie sah ihn ernst an. Eine Augenbraue hochgezogen. „Ich hau dir gleich eins aufs Maul, Baby. Und dafür fahr ich nicht mal rechts ran!“, zeterte sie dann los und boxte auf seinen Oberarm. „Wir sollten uns besser mal Gedanken machen, wie wir vorgehen.“, mischte sich Connor ein, der keinen Bock hatte, dass sie noch einen Unfall bauten. „Macht euch darum mal keine Sorgen, ihr Zwei.“, beschwichtigte sie ihn. Um Punkt acht Uhr stand sie im Aufzug des Copley Plaza Hotels. Sie trug ein ziemlich kurzes kleines Schwarzes und raffinierte Nahtstrümpfe. Sie zupfte das Kleid zurecht, bevor sie an die Tür der Suite anklopfte. Ein recht junger Russe machte auf und musterte sie auffällig. „Womit kann ich helfen, Miss?“, fragte er sie auf russisch. Sie lächelte aufreizend. „Unser gemeinsamer Freund Checkov schickt mich. Als kleine Aufmerksamkeit. Er sollte jeden Moment nachkommen. Aber wir können ja schon mal ohne ihn Spaß haben.“, flirtete sie und zog ihr Kleid noch etwas höher, um ihm ihre Strapsstrümpfe zu präsentieren. Der Russe grinste begeistert und reichte ihr seine Hand, um sie hineinzuführen. Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit auf sie und selbst, wenn die Besprechung fortgeführt wurde, wanderten die lüsternen Blicke der Herren immer wieder zu ihr. Sie hörte, dass es um die Iren ging, um ihren Vater und dass die Russen mit Yakavetta gemeinsame Sache machen wollten, um Old Jimmy von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Sie kochte innerlich. Ihr Vater hatte die Italiener jahrelang unterstützt und nun fielen sie ihm in den Rücken. Hoffentlich kamen die Jungs bald, sonst würde sie noch Amok laufen. Die standen im Aufzug und bereiteten sich auf ihre Aktion vor. „Und nervös?“, erkundigte Connor sich bei seinem Bruder, der etwas aufgeregt wirkte. „Ein bisschen.“, antwortete der und sie grinsten. „Ich auch.“, gab Connor zu und sie hielten den Aufzug an und atmeten noch einmal tief durch. Sie beteten und Connor gab Murphy auch ein Seil. „Ach, du und dein scheiß Seil!“, schimpfte Murphy, was sein Zwilling allerdings ignorierte. Dann machten sie eine Räuberleiter und kletterten aus dem Fahrstuhl, um sich umzusehen. Connor deutete auf eine Abdeckung. „Cara, hat ja gesagt, dass da ein Schacht ist. Ist wie im Fernsehen.“, wisperte er und löste den Deckel. Der Schacht müsste, wie die junge Irin gesagt hatte, direkt über die Suite führen. „Cara hat ja auch Köpfchen. Sie weiß, wie man so was macht.“, brabbelte Murphy schwärmend und sie krabbelten hinein. Irgendwann blieb Connor stehen und drehte sich im Tunnel. „Verdammt, wo willst du hin?“, murrte Murphy und schrie beinahe schon etwas. „Sh... Ich muss mich hier erst zurechtfinden.“, erklärte er, was Murphy nervte. „Du Arschloch. Ich schwitze wie ein Schwein, weil ich dein Scheiß Seil schleppen muss. Das wiegt bestimmt eine halbe Tonne.“, nölte er drauf los, was seinen Bruder aufregte. „Sh! Wir haben eine Mission zu erfüllen, also reiß dich gefälligst zusammen.“, zischte Connor. „Du blöder Wichser! Wer hat denn hier die große Klappe und weiß jetzt nicht mehr wo es lang geht.“, entrüstete sein Bruder sich und machte ein fassungsloses Gesicht, was er im Schein der Taschenlampe sehen konnte. „Halt endlich dein verdammtes Maul!“, meckerte Connor gereizt und schlug Murphy mit seiner Taschenlampe auf die Stirn. „Au!“, jammerte dieser und sie fingen an sich im Schacht zu raufen. Cara machte sich auf der bequemen Couch, in den Armen des jungen Russen, langsam schon Sorgen, doch da hörte man es rumpeln und die Jungs brachen durch die Decke. Sie kamen direkt über Yuri Petrova , den Oberboss, raus und warfen ihn um. Das Seil hatte sich um ihre Beine gewickelt und hinderte sie so daran auf dem Boden aufzuprallen. Stattdessen baumelten die Zwei nun zusammen in der Luft. Schnell zogen sie ihre Waffen, mit Schalldämpfern bestückt, und bevor die Russen ihre Pistolen ziehen konnten, hatten die Zwillinge schon einige erschossen. Cara war hinter das Sofa gesprungen, um nicht auch noch eine Kugel verpasst zu bekommen. Nachdem sie, bis auf Yuri alle erschossen hatten, schnitten sie sich los und landeten auf den Boden. Cara kam aus ihrem Versteck zum Vorschein und rückte ihr kurzes Kleid zurecht, dass etwas zu hoch gerutscht war. „Ihr verfickten Wichser! Ihr hättet mich beinahe umgebracht! Warum habt ihr überhaupt so lang gebraucht? Ihr verfluchten irischen Arschlöcher!“, fluchte sie zornig und hätte den Beiden am liebsten sonst wo hin geschossen. Die Jungs sahen sie entschuldigend an. Sie hatten das ja auch nicht so geplant. Aber immerhin hatten sie das Beste aus der Misere gemacht. „Ich liebe es, wenn sie so wütend ist, dann will sie mich immer bespringen, weißt du?“, flüsterte Murphy seinem Bruder zu, damit sie es nicht mitbekam, und Connor nickte interessiert. Doch sie hat das sehr wohl gehört, zückte ihre Pistole und schoss ihnen vor die Füße. „Penner!“, fauchte sie und ging dann zu Petrova. Sie zwang ihn sich vor sie zu knien. „Das habt ihr euch wohl so gedacht, ihr Bastarde. Wenn mein Vater von euren hinterhältigen Verrat erfährt, wird eure Organisation den Erdboden gleich gemacht.“, ging sie auf das Gespräch ein, dass sie gerade belauscht hatte. Er blickte sie eingehend an und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Ich wusste, dein Gesicht kommt mir bekannt vor. Viktoria...“, begann er sich zu erinnern, doch sie schlug ihn mit dem Lauf ihrer Pistole ins Gesicht. „Nein, mein Name ist Cara. Und wage es nicht noch einmal ihren Namen vor mir zu nennen!“, knurrte sie aufgebracht. Petrova lachte amüsiert. „Deine Mutter war Viktoria... Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Über ihren Tod?“, lockte er sie und deutete ihr an, sich zu ihm zu lehnen. Dann flüsterte er ihr etwas ins Ohr, was sie schockiert zurückweichen ließ. Was auch immer er ihr gesagt hatte, es war nichts Gutes gewesen. „Connor, Murphy, bringt es zuende.“, befahl sie den Brüdern und trat von Petrova weg. Die Jungs stellten sich hinter ihn und setzten ihre Pistolen an seinen Hinterkopf an. „Als Hirte erlaube mir zu dienen, mein Vater, dir. Deine Macht reiche uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band. Wir waten durch ein Meer von Blut, gibt uns dafür Kraft und Mut. In nomine patris et filii et spiritus sancti.“, beteten sie gemeinsam und schossen ihm, durch seinen Hinterkopf in die Augen. Cara machte ein Kreuzzeichen. „Amen.“, brachte sie hervor und half den Jungs, die Toten zu positionieren. Sie legten ihnen die Arme vor die Brust, wie in einem Sarg und legten Münzen auf die Augen. Das war Caras Idee gewesen, so würde es aussehen, als hätten die Italiener etwas damit zu tun gehabt. Einer der Gangster war noch am Leben, der junge Mann, der von Cara so angetan gewesen war, und Murphy versetzte ihm eine Kugel in die Brust und betete dann, genau wie Connor, für jeden einzelnen der Männer. Murphy bemerkte, dass Cara ziemlich nachdenklich aussah und ging zu ihr, nahm ihre Hand in seine. „Was hast du, Süße? Ist dir doch nicht ganz wohl dabei?“, fragte er fürsorglich, aber sie schüttelt den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Vielmehr, dass was Petrova mir sagte.“, beteuerte sie, dass ihr das Töten nichts ausmachte. „Was war es?“, harkte Connor nach, der ihre Unterhaltung mitbekommen hatte. „Er gab mir den Namen des Mörders meiner Mutter. Es ist jemand, der für meinen Vater arbeitete.“, verriet sie ihnen und schluckte, immer noch fassungslos darüber. Das konnte doch nicht wahr sein. Die Jungs waren überrascht. „Wenn wir dir irgendwie helfen können, Cara, dann...“, bot Connor ihr an, doch sie lehnte ab. Das ging die Zwei nichts an. Sie hatten mit ihrer Vergangenheit nichts zu tun. „Nein, Jungs. Es ist meine Sache. Das muss ich selbst regeln.“, wandte sie ein und blickte sich im Raum um. „Aber zuerst sollten wir noch etwas aufräumen.“, stellte sie fest und sie machten sich an die Arbeit. Sie räumten ihre Waffen ein und Connor zog den Rest des Seils aus dem Luftschacht raus. „Verrat mir bitte, wofür wir dieses verdammte Seil brauchen.“, äffte er seinen Zwilling nach. Murphys Blick bat um Verzeihung. „So einfach hab ich es mir halt nicht vorgestellt.“, nuschelte er verlegen. „Normalerweise funktioniert so was auch nur im Fernsehen.“, kommentierte Cara diese unglaubliche Aktion. „Ja, aber im Fernsehen springt auch immer noch einer hinters Sofa.“, erwiderte Murphy und Connor unterstützte ihn. „Ja und dann ballerst du minutenlang hinter ihm her.“, fügte er belustigt hinzu. „Scheiße sind wir gut.“, freute Murphy sich darüber, dass sie zu dritt, oder mehr zu zweit, neun Mafiosi abgeschossen hatten. „Klar sind wir das.“, betonte Connor und Cara verdrehte darüber nur die Augen und raufte sich das Haar. Die wussten nicht, wie es wirklich war. Ein Erfolg und sie schnappten vollkommen über. Sie bemerkte dann eine Tasche auf dem Schreibtisch und ging hin. Connor und Murphy hasteten ihr hinterher als sie sahen, wohin sie wollte. Es war Geld drin. „Das ist ein Himmelsgeschenk, kapiert ihr?“, jauchzte Murphy und schlug Connor mit einem Bündel Scheine. Connor roch misstrauisch an dem Geld. „Ist das echt?“, wollte er wissen und Cara inspizierte es eingehen. „Ja, das sind keine Blüten.“, bestätigte sie den Wert des Geldes, was die Jungs noch mehr erfreute. Murphy jubelte aufgeregt. „Ich liebe unseren neuen Job!“, trällerte er und packte sie, um sie hochzuheben. „Baby, von dem Geld können wir eine riesige Hochzeitsfeier schmeißen und du kannst dein Café eröffnen.“, bedachte er, dass was sie erbeutet hatten. „Jetzt beruhig dich doch, Murphy.“, zügelte sie seine Euphorie, doch er küsste sie und hatte Lust es mit ihr auf dem Schreibtisch zu treiben. „Dieser Fummel, den du da trägst, macht mich schon die ganze Zeit über scharf, Baby.“, hauchte er in ihr Ohr und biss zärtlich in ihren Hals, was sie auflachen ließ. Er war so bescheuert. Doch sie musste zugeben, dass seine Hände, die unter den Rock ihres Kleides glitten, sie ziemlich anmachten. Auf einmal schellte es. Die Jungs gingen vorsichtig und bewaffnet und maskiert zur Tür. Connor lugte durch den Spion und winkte dann die anderen beiden ran, die ebenfalls durchschauten. Die Jungs zogen ihre Masken hoch. Vor ihnen stand ein Page mit Namen Jafar, zumindest stand das auf seinem Namensschild, doch in Wirklichkeit war es ihr gemeinsamer Freund David Della Rocco. „So ein Pisser!“, zischte Murphy und sie schmunzelten sich zu. „Er hat seine große Chance bekommen.“, meinte Connor bespaßt. Cara befand sich zwischen den Beiden und blickte sie schelmisch grinsend an. „Wir sollten es ihm nicht zu leicht machen, wenn ihr mich fragt.“, schlug sie vor, was auch die MacManus-Brüder amüsierte. „Du machst die Tür auf und ich zieh ihn rein.“, sprach sich Connor mit Murphy ab und Cara zog sich etwas zurück, um sich das zu erwartende Schauspiel anzusehen. Sie öffneten die Türe und schnappten ihn sich mit Geschrei, was mehr von Rocco ausging. Er flehte sie ängstlich an nicht zu schießen und das er einer von ihnen wäre. Sie warfen ihn mit dem Rücken zu Boden und hielten ihm ihre Pistolen ins Gesicht, was ihn mädchenhaft aufkreischen ließ. „Nicht schießen! Wir stehen auf der selben Seite. Der Boss hat mich geschickt. Der Boss, kapiert?! Ich bin Rocco der Witzbold. Das ist nicht mein Name!“, versuchte er sich irgendwie aus dieser Lage zu befreien und deutete auf das Namensschild. „Deine Waffe! Wo ist deine Waffe!“, verlangte Connor. „Unter der Jacke, Mann!“, krächzte Rocco hysterisch und Connor holte sie hervor. Er sah auf Cara zurück, die sich mittlerweile eine Zigarette angemacht hatte und genüsslich daran zog, bespaßt schmunzelnd, was ihr aber beim Anblick von Roccos Waffe verging. Sie nahm Connor die Waffe ab und sah sie sich etwas genauer an. Das durfte doch nicht wahr sein! „Fuck! Das ist ein Sechs-Schuss-Revolver.“, bedachte sie und Murphy starrte sie mit Fassungslosigkeit an. „Fuck! Es sind neun Tote, du Genie.“, richtete er sich an Rocco und drückte ihm seine Pistole auf die Brust. „Wie zum Teufel hast du dir das vorgestellt? Sollten die letzten drei sich tot lachen, Witzbold?“, fragte Connor ihn grimmig. „Papa Joe hat gesagt, es sind nur zwei. Rein und raus.“, erklärte er ihnen den Plan seinen Bosses und sah sich um, soweit er kam. Da waren einige Tote um ihm rum. „Mann, ihr versteht was von eurem Job. Ihr seid richtig gut, was? Echt coole Masken. Wo habt ihr die her?“, stammelte er vor sich hin. Cara hatte Lust ihn noch ein bisschen in Panik zu versetzen. „Männer, na los, pustet ihn aus.“, befahl sie den Brüdern und sie verstanden, was sie vorhatte. „Ja. Hier. Und jetzt!“, knurrte Murphy und Rocco machte sich bald ins Hemd. Sie mussten heftig lachen. Erst jetzt erkannte er Caras Gesicht, die er in seiner Panik gar nicht wiedererkannt hatte. „Was ihr?“, wollte er überrascht wissen. Murphy und Connor zogen ihre Masken ab und kriegten sich gar nicht mehr ein. „So ein blödes Weichei.“, machte Murphy sich über seinen Freund lustig und sie gingen von ihm runter. Cara reichte ihm die Hand und half ihm auf. „Unfassbar.“, lachte sie und klopfte seine Schulter. Rocco blickte sich um, überall lagen Leichen. Dann flippte er total aus. „Scheiße! So eine verfluchte Scheiße! Was habt ihr hier für einen Scheiß gemacht? Was habt ihr...? wie habt ihr diese beschissenen Scheißer...? Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, hyperventilierte er bald. Cara, die sich an Murphy gelehnt hatte, schüttelte bloß den Kopf über Roccos Aufregung. „Freund? Du hast doch einen recht beschränkten Wortschatz.“, stellte Connor fest. Sie lachten wieder über ihn. Rocco ging auf Connor zu. „Was zum Teufel macht ihr hier? Was?! Was?! Was?! Antworte...“, forderte er ihn auf und Connor gab ihm eine leichte Ohrfeige, um ihm dann an die Kehle zu packen. „Reiß dich zusammen, Mann.“, schimpfte er. „Genau, reiß dich zusammen, Mann.“, wiederholte er die Forderung seines Bruders mit einem breiten Schmunzeln. Er verpasste Rocco einen ordentlichen Klaps auf dem Hinterkopf. Rocco ging wütend auf ihn los. „Du Hurensohn!“, zeterte er, doch Connor griff ein und die Zwillinge überwältigten ihn- Murphy schlug ihm auf den Hintern, wie einen unartigen Kind. „Los, versohl ihm den Hintern!“, feuerte Cara ihrem Verlobten an. Rocco beruhigte sich schließlich endlich wieder. „Du machst das besser sauber. Wir müssen hier verschwinden. Wir nehmen unterschiedliche Ausgänge und treffen uns bei dir.“, regelte Connor das weitere Geschehen und Murphy griff Caras Hand, um sie mitzuziehen. Man hörte Rocco nur noch fluchen. „Fuck!“, verfolgte es das Trio. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)