Angels and Saints von abgemeldet (A Boondock Saints Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 3: She's Perfect! ------------------------- Am Abend saßen sie wieder alle im Pub. Cara ging ihrer Arbeit nach und verteilte massig Whiskey, um ordentlich Trinkgeld und Telefonnummern zurückzuerhalten. Zwischendurch mal ein Kompliment, meistens aber eher primitive Baggersprüche, die sie entweder ignorierte oder aufs Korn nahm. Um kurz Pause zu machen, setzte sie sich zu den Jungs, die auf ihren Stammplätzen saßen und rauchten. Murphy bot ihr sofort eine Zigarette an und sie lächelte ihm dankbar zu. „Heute sind ziemlich viele Singlemänner unterwegs. Das ist unerträglich.“, berichtete sie ihnen und beugte sich etwas vor, damit Murphy ihr aufmerksam die Zigarette anzünden konnte. „Und selbst, wenn sie verheiratet sind, baggern sie dich an.“, beschwerte er sich über diese widerlichen Kerle. Wenn deren Frauen das wüssten. Er sah sich den Haufen mit Telefonnummern an und es drehte ihm den Magen um. „Erfolgreicher Beutezug, was?“, neckte Connor sie hingegen, der sich gerne darüber amüsierte, dass sie so viele Verehrer hatte. Cara warf ihm einen erbosten Blick zu und pustete den Zigarettenqualm direkt in sein Gesicht. „Ich bin nicht auf Beutezug. Als Kellnerin kann ich mir das gar nicht erlauben. Wenn ich nicht Single wäre, würde der Laden nur halb so gut laufen.“, belehrte sie den vorlauten Kerl. „Also werden wir nie eine gemeinsame Zukunft haben, Baby? Du brichst mir das Herz!“, entgegnete er gespielt enttäuscht. Sie schleuderte einen Eiswürfel in seine Richtung, dem er gekonnt auswich. „Blödmann! Natürlich werde ich irgendwann heiraten und Kinder haben, aber bestimmt nicht mit einen MacManus.“, stellte sie dies klar und Murphy grinste belustigt. „Aber warum denn nicht? So schlimm sind wir ja auch nicht, meine Kleine.“, erwiderte er und strich mit seinem Handrücken über ihre Wange. Sie schubste ihn. „Ihr seid vollkommen bescheuert. Trinkt lieber weiter eurer Bier. Ich muss wieder arbeiten.“, verabschiedete sie sich bis zur nächsten kleinen Pause und drückte die Zigarette aus. Als sie jedoch an Connor vorbeiging, holte der aus und gab ihr einen Klaps auf den Hintern, der ziemlich klatschte. Sie ließ vor Schreck das Tablett fallen und die Gläser zerschepperten. Alle im Pub wurden still und blickten zu den Dreien rüber. „Siehst du, ich hab mich getraut!“, gab Connor vor seinem Bruder an und Murphy ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „So ein Scheiß! Heißt das, dass ich dir jetzt das Bier bezahlen muss?“, zischte er fassungslos. „Sieht wohl so aus, Kumpel!“, ärgerte Connor ihn und grinste breit. Aber da drehte sie sich zu ihm um und die Beiden wurden ebenfalls mucksmäuschenstill. Ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Und schon explodierte sie. „Was sollte das denn, du verfluchter Wichser?!“, fauchte sie und schnaubte wütend. „Reg dich doch nicht auf, das war doch nur ein Spaß unter Freunden, Cara.“, versuchte Connor sie zu beschwichtigen, was ihm allerdings nicht gelingen würde. „Spaß? Mein Hintern und ich fanden das überhaupt nicht spaßig.“, keifte sie weiter und wollte auf ihm zugehen. Er hob abwehrend die Hände. „Hey, jetzt sei doch nicht so eine Zicke! Oder hast du etwa deine Tage?“, erkundigte er sich und ihre Augenbraue zuckten nervös. „Meine...?“, begann sie, hob dann aber das Tablett auf und warf es ihm entgegen. Hätte er sich nicht geduckt, hätte sie ihm mitten ins Gesicht getroffen. „Hey! Bist du irre?! So was kann ins Auge gehen!“, beschwerte er sich für diesen Überfall und er bereute schnell seine Worte. „Ich zeig dir gleich, wer hier irre ist, du Arschloch!“, stieß sie hervor und sprang ihm bald an den Hals. Murphy konnte gerade noch rechtzeitig dazwischen gehen. Er warf sie sich über die Schulter, damit sie ihn nicht mit ihren Beinen treffen konnte. „Ganz ruhig! Er meinte es doch nicht böse.“, sprach er beruhigend auf sie ein, was nicht sonderlich hilfreich war. Sie zappelte und schlug um sich. Traf ihn dabei am Hinterkopf und auf den Hintern. „Lass mich runter, Murphy! Ich will ihm in die Fresse treten.“, forderte sie ihre Freilassung und hang auf einmal wie ein toter Fisch da. Dann muss sie laut loslachen und der Rest des Pubs musste mit einfallen. Cara wurde wieder runtergelassen und hielt sich taumelnd vor Adrenalin an Murphys Hals fest. „Ich liebe euch, ihr blöden Kerle! Aber ihr seid damit eindeutig zu weit gegangen!“, klärte sie die Beiden auf und griff an Murphys Kinn, um ihm einen Kuss aufzudrücken. Connor schreckte erst etwas zurück, als sie ihm umarmte, da er zuerst einen Schlag ins Gesicht vermutete. „Mach das nie wieder!“, warnte sie ihn und küsste auch ihn freundschaftlich. „Jetzt weiß ich ja, wie du darauf reagierst! Ich hätte mir fast in die Hose gemacht.“, gestand er ihr und sie drückte ihn erneut lachend an sich. Der restliche Abend wurde für sie wieder alkoholreich. Am nächsten Morgen lagen die beiden Jungs auf den Tisch und schliefen tief und fest. Cara, die alle anderen nach Hause geschickt hatte, hatte den Laden bereits aufgeräumt und wollte nun auch endlich ins Bett. Sie rüttelte sie sanft wach. „Aufstehen, ihr Süßen. Es ist acht Uhr. Ihr müsst zur Schule.“, raunte sie ihnen zu und Connor schob ihre Hand von seiner Schulter. „Noch zehn Minuten, Mum...“, murmelte er schlaftrunken, doch mit einem Mal schraken beide auf und rissen beinahe die Stühle um. Mist! Sie mussten doch zur Arbeit! Sie verabschieden sich mit einem Kuss von jeden auf Caras Wangen und rannten, wie von der Tarantel gestochen, los. Sie schloss die Tür hinter ihnen und schüttelte bloß den Kopf. Sie erledigte die letzten Aufräumarbeiten und machte sich dann auf den Heimweg. Murphy und Connor hatten gerade die letzte Stunde ihres Arbeitstages erreicht und fieberten dem Feierabend und vor allem dem Feierabendbier entgegen. Doch da sprach Connor ein anderes Thema an. „Wann willst du es Cara eigentlich sagen?“, richtete er sich an seinen Bruder, der von seinem Fleischhaufen aufsah und ein verwirrtes Gesicht machte. „Was soll ich ihr sagen?“, stellte er eine Gegenfrage und hätte Connor am liebsten einen Haxe ins Gesicht geschlagen. Der konnte vielleicht nerven. „Das weißt du doch ganz genau. Das du in sie verliebt bist.“, entgegnete er nur vorwurfsvoll und arbeitete weiter. Murphy schnappte ein paar mal hektisch nach Luft, bevor er etwas erwidern konnte. „Das stimmt doch gar nicht. Ich bin nicht in sie...“, verhaspelte er sich und Connor prustete drauf los, um in Gelächter auszubrechen. Sein Bruder war einfach zu ulkig, wenn er ertappt wurde und sich deswegen schämte. „Hey! Ich bin nicht in sie verliebt!“, schnauzte Murphy, doch Connor ließ sich das nicht mehr ausreden. „Nein, ich hab dich schon durchschaut, Bruder. Mir machst du nichts vor. Jedes Mal wenn du an sie denken musst, hast du so ein dämliches Grinsen im Gesicht. Etwa so...“, klärte er ihn auf und machte es ihn vor. Murphy warf nun doch mit Fleisch nach ihm. „Arschloch! Du spinnst doch vollkommen!“, pöbelte er drauf los und sein Bruder wehrte sich natürlich. „Nur, weil du zu feige bist, um ihr zu sagen, dass du dir jede Nacht einen runterholst und dir vorstellst, dass sie es dir macht.“, blaffte er zurück. Nun reicht es Murphy. Connor ging damit eindeutig zu weit. Er springt ihm an den Hals. „Du verdammter Penner! Ich hau dir aufs Maul!“, schimpfte er lautstark und sie prügelten sich, wobei sie wie immer wild über den Boden rollten. Auf einmal hören sie eine ihnen sehr bekannte Stimme. „Kann man euch denn nicht einmal alleine lassen, ihr Kleinkinder?“, kam es enttäuscht von irgendwo über ihnen. Sie blieben auf der Stelle ruhig liegen und blickten zu ihr auf. Sie stand nun genau vor ihnen mit vor der Brust verschränkten Armen und einer hochgezogenen Augenbraue. „Hallo, Cara.“, begrüßten sie die Frau mit einem unschuldigen Grinsen. Sie musste über den Anblick lachen und sah sich um. „Hier arbeitet ihr also...“, stellte sie fest und die Jungs sprangen schnell auf und klopften sich den Dreck von der Kleidung. „Eine kleine Führung, die Dame?“, bot er ihr seine Hand an, die Cara annahm. „Sehr gerne.“, sagte sie. Sie zeigten ihr alles und besonders die männlichen Arbeitskollegen versuchten sich mit ihr anzufreunden, was die Jungs aber schnell unterbanden. Irgendwann kam der Chef der Beiden hinzu und begrüßte Cara. „Und wie machen sich die Beiden denn? Ich hoffe, doch sie bereiten Ihnen nicht zu viele Schwierigkeiten.“, informierte sich Cara, wie eine Mutter, die am Elternsprechtag eine Unterhaltung mit dem Lehrer führte. Der Chef lachte amüsiert. „Nein, nein.. Zwei meiner besten Mitarbeiter. Besonders pünktlich, seitdem Sie ihnen anscheinend in ihre irischen Hintern treten, Miss O’Brannagh. Wie geht es eigentlich Ihren wehrten Herrn Vater? Ich hoffe doch gut.“, wechselte er dann das Thema. Sie lächelte ihm freundlich zu. „So weit ich weiß, geht es ihm bestens. Ein Griesgram wie eh und je.“, witzelte sie und beide mussten darüber lachen. „Ich wollte die beiden von der Arbeit abholen. Ich hab noch so einiges mit ihnen vor.“, gestand sie dem Mann dann und zwinkerte. Der sah nur auf die Uhr und winkte dann ab. „Connor, Murphy... Macht Feierabend. Wir wollen Miss O’Brannagh doch nicht extra die viertel Stunde warten lassen.“, entließ er die Brüder, die ihn verwundert ansahen und nicht wirklich verstanden, dass er das ernst meinte. „Na los! Macht schon!“, schimpfte er und sie gingen duschen und sich umziehen. Cara wartete draußen an ihrem Wagen auf die Beiden. Murphy musterte das alte Auto. Es war ein dunkelgrüner Buick. „Schicker Wagen...“, gab er zu und Connor ging zu ihr rüber und lehnte sich neben sie. „Was hast du denn mit unserem Chef gemacht? Wir durften noch nie früher Feierabend machen... Und wieso Miss O’Brannagh? Das der dir nicht den Hintern mit der Zunge abgeputzt hat, war alles.“, wunderte er sich verblüfft. Sie schmunzelte verspielt und schloss dann das Auto auf. „Ich habe halt eine einflussreiche Familie. Außerdem bin ich ja wohl anbetungswürdig.“, warf sie ein. Murphy fiel daraufhin vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände in seine. „Oh, Miss O’Brannagh, lass mich dein Toyboy sein. Ich mach alles was du willst!“, flehte er gespielt verzweifelt und sie musste lachen. „Biete ihr das lieber nicht an, Murph. Du weißt nicht, ob sie das Angebot nicht annimmt. Und dann bist du dran!“, ermahnte er seinen Bruder zur Vorsicht. „Oh, komm schon, Cara... Nimm es an. Damit würdest du mir einen Traum erfüllen.“, bettelte der daraufhin und sie zog ihn lachend auf die Beine zurück. Plötzlich, er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, drückte sie ihn an den Wagen. Ihr äußerst weiblicher Körper lehnte vor seinem und sie kam seinem Gesicht so nahe, dass sich ihre Lippen beinahe berühren konnten. Er roch ihr angenehmes Parfum. „Ich denke nicht, dass du dazu schon bereit bist, Zuckerschnute.“, hauchte sie und klopfte ihm dann auf die Schulter, um sich hinters Steuer zu setzen und ihn stehen zu lassen. Murphy atmete einmal tief durch und sah dann zu seinen Bruder rüber. Der ihn fassungslos anstarrte. Er hatte ihn ja gewarnt. „Mann, das war schon heiß.“, japste Murphy und Connor konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. So ein Blödmann. „Zuckerschnute...“, ärgerte er ihn und warf ihm einen Kuss zu. Murphy zeigte ihm bloß den Mittelfinger und stieg hinter Cara ein. „Und was machen wir jetzt? Ich wäre für eine Flasche Whiskey im McGinty’s. Und du, Murphy?“, richtete sich Connor an ihn, als Cara losfuhr. Die Beiden schlugen begeistert ein. „Ich enttäusche euch ja nur ungern, ihr Süßen. Aber Doc hat den Laden heute geschlossen, weil die Wände neu gestrichen werden. Ich hab was anderes mit euch vor, ihr werdet schon sehen, dass ist beinahe genauso gut. Murphy und Connor grinsten sich erwartungsvoll an. „Und was genau?“, versuchte Connor einen Tipp zu bekommen, den sie ihnen schmunzelnd gab. „Natürlich nur versaute Sachen...“, versicherte sie ihnen. Eine halbe Stunde später finden sie sich in einem Supermarkt wieder. „Ich dachte, wir machen was versautes...“, jammerte Murphy enttäuscht. Er hatte eher an nackte Haut und zerzauste Bettlaken gedacht, als an die Tiefkühltruhe und die Fleischauslage. Sie streichelte ihm besänftigend durchs Haar. „Der Abend hat doch gerade erst angefangen. Ich muss nur noch was einkaufen fürs Wochenende.“, klärte sie ihn auf und schob den Einkaufswagen vor sich her, um das Obst in der Auslage zu begutachten. „Ich hasse einkaufen... Das ist immer so langweilig!“, nörgelte Connor und schwang sich kurz darauf in den Einkaufswagen. Sie blinzelte ihn genervt an. Was wollte der denn jetzt? „Hey, raus da! Du bist viel zu schwer, um die ganze Zeit geschoben zu werden!“, protestierte sie und versuchte ihn rauszuzerren, aber er drehte den Spieß um, und zog sie auf seinen Schoß. Murphy schob sie an und sie düsten einmal quer durch den Laden. Cara machte sich anfangs Sorgen, dass sie irgendwas umreißen könnten, doch dann lachte sie freudig über die beiden Trottel. Bis sie vom Filialleiter zusammengestaucht wurden. Er drohte ihnen, sie rauszuschmeißen und ein Hausverbot zu erlegen, wenn sie sich nicht wie Erwachsene benehmen würden. Was für ein Spielverderber! Murphy half ihr aus den Wagen und sie bekamen alle drei gemeinsam einen Lachanfall wegen diesem kindischen Unfug. Sie küsste beide und streichelte durch ihr Haar. „Ihr seid einfach so durchgeknallt. Aber ich kann nicht genug von euch bekommen, ihr Spinner.“, gestand sie ihnen und Connor küsste ihre Stirn. „Und wir nicht von dir. Aber mal was anderes... Was gibt es denn heute zu essen?“, wollte er dann wissen und sie überlegte. Ging dann an das Spirituosenregal, nahm zwei Flaschen raus und hielt sie hoch. „Wie wäre es mit einer Portion Jameson und einer Prise Bushmills?“, machte sie einen Vorschlag, der den Jungs natürlich mehr als gut gefiel. „Cara, du böses Mädchen. Ich wusste, du willst uns bloß abfüllen und an die Wäsche!“, durchschaute er ihren Plan und sie grinste. Packte die Flaschen ein und schnappte sich dann noch mal zwei. „Dann werde ich wohl lieber mehr Alkohol kaufen.“, entgegnete sie. „Wir brauchen aber auch noch was zu knabbern...“, fiel es Murphy auf und er ging zu den Süßigkeiten und kam mit Schokolade und Chips wieder. Cara sah sich eine Packung genauer an. „Malteser! Gute Wahl. Die liebe ich.“, schwärmte sie. Eigentlich liebte sie alles, was mit Schokolade zu tun hatte. „Ich weiß halt auf was die Ladies stehen.“, prahlte Murphy und sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Connor stupste ihn an. „Klar, deswegen bekommst du auch immer einen Korb.“, warf er dann ein und ließ seinen Bruder etwas auflaufen. „Das stimmt nicht... Das bist du immer.“, konterte er. Connor überlegte kurz. „Ich glaube, wir beide.“, bot er dann ein unentschieden an. Er verschwand auf einmal, denn er hatte noch was im Regal ausgemacht. „Das brauchen wir auch unbedingt.“, bestand er auf seinen Fund. Die anderen beiden sahen ihn konfus an. „Luftschlangen?“, kam es skeptisch von Cara. „Komm schon. Du wirst schon sehen, wir werden sie noch brauchen.“, versicherte er ihr und sie warf die Dinger in den Wagen. „Du hast echt einen Knall.“, meinte Murphy bloß kopfschüttelnd über seinen Bruder. Doch Connor war längst noch nicht fertig. „Und dann brauchen wir noch...“, legte er schon los, doch Cara hielt ihn im Zaum. „Connor, es reicht. Willst du mich arm machen?“, schimpfte sie über seinen Kaufrausch. „Nur noch...“, versuchte er sie zu überrechen, aber sie war streng. „Kinder, ihr wisst ich tue alles dafür, dass ihr glücklich seid. Aber jetzt reicht es.“, mahnte sie Beide. Den Rest des Einkaufs blickte Connor sie wehleidig an, aber sie ließ sich nicht erweichen. Vier Stunden später sind sie bei ihr und schon vollkommen betrunken. Die Flaschen sind bereits leer und die Luftschlagen im Raum verteilt. Die Jungs hatten Cara damit angefeuert, als sie auf ihrem Wohnzimmertisch getanzt hatte. Dann war sie allerdings volltrunken runtergefallen und hatte sich seitdem nicht mehr erhoben. Murphy starrte suchend in sein Glas und verzog traurig die Miene. „Es ist nichts mehr zu trinken da.“, stellte er fest, was auch seinen Bruder alarmierte. „Cara! Wir brauchen noch was zu trinken!“, schrie er in den Raum, obwohl sie genau vor ihnen lag. Sie lag vor dem Tisch auf dem Wohnzimmerboden und rauchte genüsslich. O’Malley schnurrend auf ihrem Bauch. „Dann geh zum Kiosk... Und hör auf zu rumzuschreien. Ich bin doch direkt hier.“, murmelte sie. Doch Connor hatte sein Organ einfach nicht mehr so gut unter Kontrolle und wurde nicht wesentlich leiser. „Wir sind so betrunken, wir können uns nicht mehr bewegen... Du musst gehen...“, lallte er und lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Ich glaub, ich muss gleich zum ersten Mal kotzen, weil ich zuviel gesoffen habe... Das ist eine Premiere, Leute.“, kündigte er ihnen an und Cara erhob sich schneller als ein geölter Blitz. Wehe er würde ihr auf das Sofa reihern! „Das liegt eher daran, dass du zu viel Süßkram in dich reingestopft hast...“, belehrte sie ihn wie eine Mutter und warf ihn mit einer leeren Packung ab. Dann setzte sie sich zwischen die Zwei und drückte ihre Zigarette aus. Connor suchte Reste von den Luftschlagen aus ihrem Haar. „Warum hast du mich nicht aufgehalten?“, nölte Murphy und lehnte sich vor, um sich mit den Händen durchs Gesicht zu reiben, das ziemlich blass wirkte. Mitfühlend streichelte sie seinen Rücken auf und ab und kraulte seinen Nacken, was ihm eine ordentlich Gänsehaut verpasste. Sie sollte bloß nicht damit aufhören! „Manchmal muss ein Mann auch selbst Erfahrungen machen.“, raunte sie ihm zu und sah dann auf die Uhr. Es war eindeutig wieder zu spät geworden. „Ich bin müde und sturzbesoffen, Jungs. Ich geh ins Bett... Wenn ihr wollt könnt ihr hier pennen.“, machte sie ihnen das Angebot und erhob sich und warf ihnen Decken und Kissen zu. „Ich mach uns dann morgen Frühstück. Gute Nacht...“, murmelte sie vor sich hin und taumelte in ihr Schlafzimmer. „Dürfen wir nicht bei dir im Bett schlafen?“, hörte sie die Beiden nur noch fragen, doch ignorierte sie die Brüder. Ihre Antwort darauf war es, die Schlafzimmertüre zuzuziehen. Connor lehnte sich zurück und schmunzelte. „Die erste Frau, die es auf Dauer mit uns aushält, Murph.“, bemerkte er und auch sein Bruder musste schmunzeln. „Sie ist einfach perfekt...“, meinte Murphy leise und drückte seine Zigarette aus. „Vielleicht solltest du ihr das mal sagen...“, kam es von Connor, der seinem Bruder direkt ins Gesicht blickte. Murphy schüttelte bloß den Kopf. „Nein, das lass ich mal lieber.“, zog er sich zurück und zog sich seine Hose und sein Shirt aus. „Aber warum denn? Sie würde sich bestimmt darüber freuen, Murph.“, ermutigte sein Bruder ihn. „Sie würde mich auslachen.“, prustete Murphy amüsiert darüber, dass Connor dachte, er hätte eine Chance bei ihr. „Du spinnst doch. Cara ist nicht diese Art Frau. Außerdem glaube ich, dass sie dich auch ziemlich mag.“, munkelte Connor und zog sich ebenfalls aus. Doch sein Bruder hatte ihn schon durchschaut. „Das sagst du doch nur so. Damit ich mich wieder zum Idioten mache.“, murrte er und breitete die Decke aus. Postwendend traf ihn ein Kissen. „Dann halt nicht! Und außerdem bist du ständig ein Idiot, auch ohne meine Hilfe.“, zischte Connor und machte sich auf dem Sofa lang. Er stopfte ein Kissen unter seinen Kopf und nahm Murphy die Decke weg, die er gerade für sich vorbereitet hatte. Der riss die Decke wieder an sich, um die es dann kurz einen Streit gab, bis Connor bemerkte, dass es noch eine Zweite gab. Murphy lag danach noch eine Weile wach und dachte darüber nach, was sein Bruder gesagt hatte. Das konnte doch nicht sein Ernst gewesen sein. Am Morgen schellte es bei ihr an der Tür, doch sie stand nicht auf. Es schellte erneut, diesmal energischer. „Cara! Verdammt wach auf und geh an die Tür!“, rief Murphy nach ihr, da er ziemlich genervt war von der morgendlichen Störung. Er hatte noch weiterschlafen wollen. Connor erhob sich irgendwann und ging halbnackt zur Tür. Als er sie verschlafen öffnete, war er auf einen Schlag hellwach. Dort stand Caras Bruder Rhys, zusammen mit seiner Frau und zwei kleinen Mädchen, mit höchster Wahrscheinlichkeit seine Töchter. „Oh, fuck!“, fluchte er und lächelte zerknirscht. „Daddy, warum steht da ein halbnackter Mann in Tante Caras Tür?“, fragte eines der Mädchen. Doch Rhys war etwas sprachlos, genau wie Connor, der nur zur Seite trat und sie reinließ. „Eh... Was ist hier los? Wo ist meine Schwester?“, wollte der blonde Ire wissen, doch Connor war immer noch nicht in der Lage zu antworten. Die andere Tochter zeigte währenddessen auf Murphy, der ebenfalls aufgesprungen war, als er den Besuch bemerkt hatte. „Guckt mal, noch ein halbnackter Mann!“, quietsche die Kleine und die Mädchen kicherten, wie es halt kleine Mädchen taten. Caras Bruder seufzte etwas gereizt. Das war mal wieder typisch für seine Schwester. „Cara O’Brannagh!“, brüllte er plötzlich, was alle zusammenzucken ließ und anscheinend auch sie aus dem Land der Träume gerissen hatte, denn sofort wurde die Schlafzimmertüre aufgerissen und sie stürzte zerzaust aus ihrem Schlafzimmer. Beinahe wäre sie über O’Malley gefallen, der sich genau in den Weg gelegt hatte. Sie richtete sich wieder auf und strich sich ihr Haar aus dem Gesicht. „Rhys, Tamara, ich wusste nicht, dass ihr vorbeikommen wolltet, sonst hätte ich vorher aufgeräumt.“, begrüßte sie ihren Bruder und ihre Schwägerin verdutzt. Rhys deutete auf die MacManus-Brüder. „Und was machen die hier?“, harkte er nach und Cara rieb sich verlegen den Nacken. „Wir haben gestern ein bisschen zusammen getrunken und...“, begann sie, doch dann fiel ihr auf, dass sie sich vor ihm ja gar nicht dafür rechtfertigen musste. „Hey, mach mal halblang. Das ist meine Wohnung und ich treibe hier, was ich will und mit wem ich es will.“, stellte sie erst einmal die Rangordnung in der Familie wieder her und Rhys wirkte etwas perplex darüber. Dann wandte sie sich an Rhys’ Töchter. „Lily! Ali! Kommt her und gebt mir einen Kuss!“, verlangte sie und lenkte damit sowieso von diesem Thema ab. Die Mädchen umarmten sie freudig. „Tante Cara!“, riefen sie und gaben ihr je einen Kuss auf die Wange. „Das sind Connor und Murphy MacManus. Meine besten Freunde.“, machte Cara die Mädchen dann mit den Zwillingen bekannt. „Das sind meine Nichten Lilianne und Alison.“, richtete sie sich an die Junge und zeigte auf Rhys’ Frau. „Das ist Tamara.“, erklärte sie und Murphy und Connor winkten allen etwas verlegen zu, sammelten dann ihre Sachen ein und gingen ins Bad. Cara räumte hektisch etwas auf, wobei ihre Schwägerin ihr zur Hilfe kam. „Und mit welchem von beiden Brüdern hast du was?“, erkundigte Tamara sich leise, damit ihr Ehemann das nicht mitbekam. „Mit keinem...“, entgegnete Cara und ihre Wangen liefen rot an. Was fragte sie denn da nur wieder? „Also mit beiden gleichzeitig?“, harkte die zwei Jahre jüngere Frau nach, wofür Cara ihr nur einen empörten Blick schenkte. „Tammy, wie denkst du über mich...? Gut, ich besaufe mich beinahe täglich, rauche viel mehr als mir gut tut und schlage mir die Nächte um die Ohren. Aber ich bin keine Schlampe.“, machte sie ihr klar. Tamara schmunzelte. „Das hab ich auch nicht gesagt. Ich meine nur, dass ich dich verstehen könnte. Die Beiden sind echt süß. Und heiß...“, wisperte sie und brachte Cara damit zum Grinsen. „Ja, aber vollkommen wahnsinnig...“, erwiderte sie und sie mussten lachen. „Tante, warum hatten Connor und Murphy keine T-Shirts an und du schon?“, kam auf einmal die Frage ihrer Nichte Lily, die Cara damit Schamröte ins Gesicht jagte. „Das ist so...“, suchte sie nach einer Antwort, da hörte man Connor aus dem Bad. „Das hätte ich auch gern beantwortet. Das ist doch ziemlich unfair.“, meinte er und sein Bruder klinkte sich auch noch ins Gespräch ein. „Genau, schließlich labert ihr Frauen doch ständig was von Emanzipation und Gleichberechtigung. Also blankziehen bitte!“, forderte er und die Zwei kicherten kindisch. „Wenn ihr nicht gleich die Klappe haltet, ertränk ich euch in der Badewanne!“, drohte sie ihnen, was die Männer verstummen ließ, dafür aber den Rest zum Lachen brachte. Sie frühstückten zusammen mit Caras Bruder und dessen Familie. Murphy und Connor kamen wirklich super mit dem Mädchen klar und auch Tamara war ganz angetan vom Charme der Brüder, während Rhys immer noch etwas brauchte, um aufzutauen. Aber da war er wie ihr Vater. „Ich hab mit Dad gesprochen.“, klärte er sie auf, als sie sich verabschiedeten. „Und was sagte er?“, fragte sie, allerdings mit weniger Interesse als ihr Bruder es sich gewünscht hätte. „Er war ziemlich sauer, dass du nicht gehorchen willst.“, berichtete er ihr und sie schnaubte aufgebracht. Das war ja mal wieder so was von typisch. Dieser alte, sture Knacker wollte doch bloß seinen Willen. „Ich hasse das... Aber, wenn er denkt, dass ich nachgebe hat er sich geschnitten.“, grummelte sie vor sich hin und seufzte genervt. Ihr Bruder lachte und brauchte einen Weile, um sich wieder einzukriegen. „Du bist genauso stur wie er, weißt du das eigentlich?“, raunte er ihr zu und sie grinste.“ Ja, deswegen kommen wir auch immer so schlecht miteinander aus.“, begründete sie dies. Sie umarmten sich und Rhys sah nach seinen Töchtern, die immer noch bei Murphy und Connor waren. „Mädchen, kommt ihr?“, rief er nach ihnen. Alison saß gerade auf Connors Schultern und Lilianne auf Murphys, um einen Kampf auszufechten. „Müssen wir wirklich schon gehen? Wir wollen noch spielen!“, protestierte Alison gegen das Wort ihres Vaters, was die Erwachsenen amüsierte. „Wir kommen Cara doch bald wieder besuchen.“, versprach Tamara ihren Töchter, die sich zum Glück damit zufrieden stellen ließen. „Seit ihr beide dann auch wieder da?“, wollte Lilianne von Murphy wissen, der es ihr wohl ziemlich angetan hatte. Er schmunzelte und hob sie von seinen Schultern runter. „Aber sicher, kleine Lady.“, beschwichtigte er ihre Sorge und sie umarmte ihn. Ach, so schnell ließen die Mädchen sich von den Brüdern also um den Finger wickeln. „Na toll, kaum tauchen diese irischen Traumboys auf, bin ich abgeschrieben. Super!“, beschwerte sie sich über das Verhalten ihrer Nichten, die sonst immer so an ihr gehangen hatten, was wieder alle bespaßt lachen ließ. Nachdem die Vier gegangen waren, räumte sie das Frühstück ab und Connor und Murphy spielten mit O’Malley. Sie ärgerten ihn ein bisschen, was ihn wütend maunzen ließ. „Du hast echt eine nette Familie. Sehr süße Nichten.“, kam es auf einmal von Connor. „Ah, kein vorschnelles Urteil. Ihr habt meinen Vater ja noch nicht kennen gelernt.“, warnte sie die Beiden vor dem Familienoberhaupt. Hoffentlich würde dieses Kennenlernen noch ein wenig dauern. „Hast du nicht gesagt, Rhys ist dein jüngerer Bruder?“, harkte Murphy nach und sie nickte. „Ja, aber nur ein Jahr jünger.“, antwortete sie und räumte die abgespülten Teller in den Oberschrank. „Und er hat vor dir geheiratet?“, neckte er sie und sie streckte ihm dafür die Zunge raus. „Mach mir bloß keine Vorwürfe deswegen. Ich hab halt noch nicht den Richtigen gefunden.“, brabbelte sie genervt. Sie konnte ja nicht irgendjemanden heiraten. „Also willst du schon heiraten?“, vernahm sie wieder Connors neugierige Stimme. „Natürlich. Ihr etwa nicht?“, richtete sie nun eine Frage an die Brüder und rieb sich ihre Hände mit Creme ein. „Na klar.“, kam es geradeheraus von Murphy, wie aus der Pistole geschossen. Connor hingegen zögerte etwas. „Na ja... Denke schon.“, meinte er dann, was die anderen Beide erstaunt in seine Richtung blicken ließ. „Was denn? Ich bin halt noch unsicher!“, verteidigte er sich. „Ich würde gerne in einem wunderschönen weißen Hochzeitskleid heiraten.“, schwärmte Cara. Am liebsten in einer alten Kirche und natürlich mit der ganzen Familie. „Also ich eher nicht...“, mischte sich Murphy ein und die Jungs kicherten. Sie warf sie mit einem Geschirrhandtuch ab. „Haha, sehr witzig, ihr Arschlöcher!“, maulte sie, konnte ihnen aber nicht lange böse sein. „Und Kinder hätte ich auch gerne.“, fügte sie dann hinzu, um sich ihre Zigarettenschachtel zu nehmen und sich eine anzuzünden. „Wie viele?“, interessierte sich Murphy und sie überlegte einen Augenblick. „Am liebsten vier... Die Geschlechter sind mir egal.“, überlegte sie und schüttelte dann den Kopf. „Ach was! Zwei Jungs, so richtige Raufbolde, und zwei Mädchen, die ihren Brüdern ab und an in den Hintern treten können.“, gestand sie ihnen, was Murphy kichern ließ. „Ja, so hätte ich es auch gerne. Zwei irische Prinzessinnen und zwei Chaoten.“, gab es zu und sie sahen sich an und erröteten dann etwas. Connor bemerkte diese komische Spannung, die sich zwischen seinem Bruder und Cara da aufbaute und ging dazwischen. „Also, wenn mich jemand danach fragt... Ich möchte bloß zwei Kinder. Jungs. Mädchen sind doch immer bloß zickig.“, witzelte er und riss die Zwei damit aus ihrer Trance. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)