Little Things von Dahlie (you're perfect to me.) ================================================================================ Kapitel 1: you're perfect to me. -------------------------------- I won't let this little things slip out of my mouth But if I do, it's you, oh it's you, they add up to I'm in love with you and all these little things Müde ließ sich Thibeus Nott in das Polster seines Lieblingssessels fallen, der sich nun an seinen Platz schob, oder war es nur sein vorläufiger Platz? Wer konnte das schon wissen. Das neue Haus zu beziehen war kein Quidditchspiel. Schon gar nicht, wenn sämtliche Möbel immer wieder magisch an einen anderen Ort gerückt wurden. Er war erschöpft und verspürte den Drang, sich einfach zurück zu lehnen und die Augen zu schließen. Seine Glieder waren schwer und er würde wahrscheinlich auf der Stelle einschlafen, wenn nicht ganz in seiner Nähe sein altes Radio munter vor sich hin dudeln würde. Thibeus zog die Zigaretten aus seiner Hosentasche und stellte fest, dass er sich auch noch drauf gesetzt hatte. Leicht gefrustet warf er die Schachtel hinter den Sessel und hob seinen Blick. Im gesamten Salon stapelten sich Kisten. Einige packten sich von selbst aus. Bücher schwebten durch den Raum, der von vielen dicken Kerzen erhellt wurde und hier und da verschob sich eine wuchtige Eichenanrichte. Rupert Grinsekatze plärrte aus dem Radio, sein neuster Song wurde zuvor unter großem Bimborium angepriesen. Eine langsame, sanfte Ode an die Liebe und für Thibeus hätte es nicht weniger bedeutend sein können. Seine braunen Augen legten sich auf seine Hexe, die im gleichmäßigen Takt zur Musik die Hüfte schwang und den Zauberstab in ihrer Hand tanzen ließ. Selena Pucey, in Gedanken verbesserte Thibeus sich, Selena Nott, tänzelte leichtfüßig durch den großen Raum. Zwischen all den Kisten, den bodenlangen Fenstern, dem kostbaren Marmorboden wirkte sie wie eine Elfe. Ihr blondes Haar war zu einem nachlässigen Dutt gebunden, ein paar Strähnen hatten sich gelöst. Das schlichte Jeanshemd, die Leggins und die simplen Ballerinaschlappen hätten an ihrem eleganten Körper fehl am Platz wirken müssen, aber stattdessen hatte sie in seinen Augen noch nie perfekter ausgesehen. Selena fing an zu summen und Thibeus erwischte sich dabei, wie sich seine Lippen zu einen Lächeln verzogen. Das war es, was sie immer für ihn war. Perfekt. Er stand auf und trat zu ihr. Überrascht sah sie ihn an und er nahm ihre Hand in seine. Ohne einen Ton zu sagen zog er sie zu sich. Sie tanzten. Ganz langsam. Nur für sich. Sie duftete so wunderbar. Thibeus konnte nicht beschreiben wonach, aber es war eines der ersten Dinge, die ihm aufgefallen waren. Er liebte den Duft, der von ihr ausging. Wenn er morgens aufstehen musste und sie sich auf die andere Seite drehte, weil er das Licht auf den Nachtisch anmachte, dann hatte er das Gefühll, dass sie den ganzen Raum einnahm. Ihre kleine Hand in seiner großen fühlte sich richtig an. Er wollte sie beschützen und ihr ein Halt sein. Ein Ort, an dem sie ganz sie selbst sein konnte. Oft hatte er beobachten können, wie sie beherrscht und distanziert wurde, wenn sie zusammen bei Bekannten geladen waren, oder sich in der Öffentlichkeit befanden. Dabei mochte er nichts lieber, wenn sie sich auslebte und sie selbst war. Die Art, wie sie aus unbequemen Schuhen schlüpfte und barfuß über den dicken Teppich lief, wie sie sich bewegte, wenn sie sich in ihren nachlässigen Kleidungsstücken wohl fühlte und wie ihr Haar über ihre Schultern fiel, weil sie sich am Morgen keine Mühe damit gegeben hatte. Dies alles waren kleine Dinge, die ihm auffielen. Dinge, die ihm besonders gefielen. Selena lehnte ihre Stirn gegen seine Schulter. Eine Geste, die sehr viel Vertrautheit ausdrückte. Sie hatten viele gemeinsame Gesten, dessen Bedeutung nur sie kannten. Das war ein bestimmter Blick, dem sie ihm zu warf, wenn gewisse gesellschaftliche Verpflichtungen sie langweilten und sie gerne nach Hause wollte. Oder wenn sie seine Familie besuchten und seine Mutter erneut deutlich und peinlich zu verstehen gab, dass sie sich möglichst bald Enkel wünschte. Thibeus hatte diese Momente immer als unangenehm empfunden, aber wenn Selena ihn ansah, dann erfasste ihn regelmäßig eine tiefe Gelassenheit. Sie war seine Frau und hatte sich dieses Schicksal nicht selbst ausgesucht. Alte Familien hielten gerne an Traditionen fest. Thibeus hatte das sein ganzes Leben lange gewusst. Der Tag, an dem man ihm mitgeteilt hatte, dass man eine Frau für ihn gefunden hatte, hatte die Decke über ihn einbrechen lassen. Das erste Treffen war jedoch nicht so abgelaufen, wie er es in Gedanken gefühlte tausend Mal durchgespielt hatte. Selena war nicht verschüchtert gewesen, hatten nicht rebellisch auf ihn reagiert, sondern ihre Zukunft mit offenen Armen empfangen. Mit Würde und grenzenlosem Vertrauen hatte sie der Verlobung zugestimmt und Thibeus war ein ebenso großes Vertrauen entgegen geschlagen, dass er der Richtige für sie sein möge. Dass er sie gut behandelte, sie wertschätzen möge und ihr ein guter Ehemann war. Jetzt konnte er dieses Vertrauen erwidern. Langsam drehten sie sich, das Kerzenlicht spiegelte sich in den dunklen Fensterscheiben wieder. Selenas Finger strichen leicht über seinen Nacken. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Thibeus sah auf einer Kiste eine Tasse Tee stehen und er schmunzelte. Immer, wenn Selena vor dem zu Bett gehen noch einen Tee trank, dann sprach sie im Schlaf. Er liebte es, ihr zu zuhören. Meistens waren es zusammenhanglose Dinge. Ihm war es egal, immerhin waren das lauter kleine Geheimnisse. Seine Geheimnisse. Es gab vieles, was sie nicht wusste. Da war die Art, wie sie sich im Spiegel ansah. Immer kritisch, ob sie auch hübsch genug war, ob sie nicht vielleicht doch zugenommen hatte. Thibeus verstand ihre Angst nicht, sie war perfekt. Von ihrem Gesicht, ihrer glänzenden Haare, ihrer strahlenden Augen, bis hin zu ihrer weichen Haut, den schlanken Beinen, dem flachen Bauch und ihrem wohlgeformten Po. Sie war ganz und gar Frau. Jede Form war so schön, so perfekt, dass sie Blicke auf sich zog. Nicht alle Blicke gefielen ihm, doch dann, wenn sie ihn ansah, dann verschwand die Eifersucht. Denn sie war die seine und das einzige, was ein anderer Mann je von ihr vergönnt bleiben würde, wäre ihr Antlitz. Thibeus strich ihr über den Rücken. Sie war so ruhig in seinen Armen, aber deshalb vergaß er nicht, dass sie auch anders konnte. Als Selena zum ersten Mal richtig wütend war, ihm vorwarf, er würde ihr ein Gefühl der Gleichgültigkeit vermitteln, blickte er zum ersten Mal hinter ihre beherrschte Fassade. Es war erschreckend, dass er es mochte, wenn sie ihm sagte, was sie fühlte. Wenn er sie verletzte, indem er seine eigenen Empfindungen für sich behielt. Thibeus war es nicht gewohnt sich seine eigenen Gefühle anmerken zu lassen. Umso schöner war es für ihn, dass Selena es konnte. Er liebte sie. Es war eines Tages einfach passiert. Zwischen all den kleinen Dingen, die sie ausmachten und von denen sie noch nicht einmal etwas wusste. Sie war perfekt für ihn. Das Lied war zu Ende. Die letzten Klänge des Klaviers ertönten. You never love yourself half as much as i love you you'll never treat yourself right darling but I want you to if I let you know, I'm here for you maybe you'll love yourself like I love you oh Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)