Lebe im Hier und Jetzt von Lilly_Mae (und nicht in der Vergangenheit) ================================================================================ 18. Vergangenheit ----------------- Kapitel 18: Vergangenheit Träumend saß der Uzumaki auf seinem Stuhl. Er hatte die Augen geschlossen und die Arme hinter seinen Kopf verschränkt. Blickte Richtung Decke. Seit gut einer Stunde wartete er jetzt schon auf den Rat. Warum sollte sie ihn auch nicht warten lassen. War er doch bloß ein Wiederkehrer. Ein niemand, verglichen mit ihnen. Aufseufzend öffnete er wieder die Augen. Wie er das Warten hasste. War noch nie seine Stärke gewesen, obwohl es mit den Jahren besser geworden war. Wieder schloss er die Augen. Ein paare Minuten später hörte Naruto ein metallisches Klicken. Danach folgten Schritte. Viele Personen betraten den Raum. Noch war der Uzumaki nicht bereit die Augen zu öffnen. Brauchte sie doch Zeit, sich auf ihre Plätze zu setzen oder stellen, oder wie auch immer. Langsam öffnete sich die Augen des Uzumaki und sah sich um. Ein paar Gesichter waren ihm bekannt. Diese schauten lächelnd auf ihn herunter. Oder auch hasserfüllt. Frühere Senseis oder Chunin – prüflinge seines Jahrgangs. Deren Eltern oder einfach so bekannte Gesichter, die man in Konoha gesehen hatte. Nicht jeder war ihm wohl wohlgesonnen. Auch das wurde ihm klar, und dies war anscheinend die Mehrheit. Nochmals wurde eine Tür geöffnet und die Hokage trat ein, mit ihr ihre erste Schülerin. Die Godaime besah sich das Spektakel und ging auf ihren Platz zu. Direkt zwischen den Seitenemporen gab es eine kleinere, auf der ein Schreibtisch stand. Vor dieser Empore führte eine Treppe in den Saal, in dem Naruto saß. Dort setzte sich die Hokage auf ihren Platz und verschränkte die Hände auf dem Tisch. Ruhe zog in den Saal und der Uzumaki richtete sich auf. Sah zu Tsunade. Sie führte das Wort. „Wo ist Sasuke Uchiha?“, wurde die erste Frage von ihr gestellt. Naruto hatte befürchtet, das diese Frage auftauchte. Schwer seufzend schloss er kurz die Augen. Innerlich verfluchte er den Uchiha fürchterlich. Äußerlich war er die Ruhe in Person. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern und meinte nur: „Auf der Mission.“ Tsunade hob eine Augenbraue: „Welcher Mission?“ „Also Baa – chan, wenn du schon so fragen musst“, und grinste verschmitzt: „Na auf DER Mission.“ Als das Wort 'Baa – chan' fiel, wurde ein empörtes Murmeln laut. Eine Unruhe entstand. Wörter wie 'Respektlos' und 'Dreistigkeit' flogen umher. Mit einem gedonnerten 'Ruhe' wurde dies auch prompt erfüllt. Tsunade sah sich strafend nach den Seiten um. Danach lag ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Blondschopf. „Du sagst also, der Uchiha ist bei Kakashi und seinem Team.“ „Wenn Kakashi die Mission anführt, dann ja.“, kam es nur vom Blonden. Entschuldigend sah er Tsunade an. Sasuke war nun mal ein Sturkopf. Nur ein 'Mh' war von der Hokage zu hören. Die Situation konnte man nun auch durch Diskussionen nicht verändern. Also ließ sie es bleiben. Wieder schaute sie dem Blonden in die Augen. Dieser sah auch Tsunade an. Der Blickkontakt wurde nicht gebrochen. Auch nicht als Unruhe im Saal entstand. Aufseufzend schloss der Uzumaki die Augen und beendete somit den Kontakt. Es war eine stumme Kapitulation. Bevor Tsunade das Wort ergreifen konnte, sprach Naruto: „Bevor das hier in einem Frage und Antwort Spiel endet. Erzähl ich frei heraus.“, er sah sich im Saal um. Stille trat ein. „Doch bevor ich beginne, muss euch eins klar sein.“, dabei schaute er die Godaime direkt in die Augen. „Ein paar Einzelheiten behalte ich für mich. Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht bereit bin, dar zu legen. Es ist eine Privatsache. Und da können einige von euch noch so viel dagegen protestieren.“, dabei schaute er zu den Rängen. Ein Murmeln wurde laut. Naruto sah Tsunade wieder an. Diese nickte nur. Der Uzumaki holte noch einmal tief Luft. Dann begann er mit seiner Geschichte. ~~~~~~~~~ Neun Jahre zuvor Es war ein Jahr vergangen, seit er das Dorf verlassen hatte. Natürlich hatte er die Suche nach ihm mitbekommen, und ein paar Mal wurde es sogar recht knapp, dass er sich verstecken konnte. Doch nun war er soweit gegangen, und seinem Ziel noch keinem Stück näher. Welchem Ziel? Das wusste er selbst nicht. Ziellos lief er durch die verschiedenen Reiche und suchte nach Antwort. Er kam durch kleine, idyllische Dörfer. Durch große, imposante Städte. Durch Hafenstädte und Bergdörfer. Überall sah er Menschen. Glückliche und misstrauische. Reiche und arme. Freud und Leid war meistens so nah beieinander, doch irgendwie niemand sah es. Naruto sah es auch, doch auch wieder nicht. Er war in einer Dunkelheit getaucht, aus der er nur allein wieder heraus kam. Niemand konnte ihn helfen. Niemand. Mit stumpfen Augen schaute er gen Himmel. Dieser bezog sich gerade. Wie seine Stimmung war auch der Himmel in Dunkelheit gehüllt. Seine Sicht verschwamm. Er atmete schwer. Kraftlos fiel er zu Boden. Verschwommen nahm er nur noch Schemen war, die auf ihn zu kamen. Dann wurde alles schwarz um ihn. Als er erwachte, sah er zu einer Decke. Einer Holzdecke. Naruto blinzelte und fasste sich an den Kopf. Dabei rutsche ihm die Decke vom Körper, die ihn jemand umgelegt hatte. Verwirrt schaute sich den Blonde um. Er war in einer kleinen Hütte. Lag dort in einem altmodischen Bett. Bevor der Blondschopf allerdings aufstehen konnte, wurde die Tür aufgerissen. In dieser stand ein kleines Mädchen mit braunen, langen Haare und sah den Patienten mit weit aufgerissenen Augen an. Das 'Miko – sama' war wahrscheinlich durch das ganze Dorf zu hören. Das kleine Mädchen kam in den Raum mit einem breiten Grinsen und quasselte den Uzumaki voll. Viel bekam er allerdings nicht mit. Zu sehr verwirrte ihn diese Situation. Nach einer Weile betrat ein weiteres weibliches Wesen den kleinen Raum. Es war eine Frau im mittleren Alter. Sie trug eine kleine Tasche bei sich. Als sie das kleine Mädchen vor dem Bett stehen sah, musste sie lächeln. Dem ratlosen Gesicht des jungen Mannes konnte man ablesen, dass er rein gar nichts verstand. Sie erlöste ihn von der Kleine: „Lass unseren Patienten doch erst mal richtig wach werden, Hiromi – chan.“ Das kleine Mädchen drehte sich zur Älteren und grinste frech. „Aber Miko – sama.“, und schmollte leicht. Zog eine süße Schnute. Die Ältere lachte nur und schickte das Mädchen nach draußen. Entschuldigend sah sie ihren Patienten an, der immer noch ratlos auf dem Bett lag. Jetzt sah er sie an. „Es tut mir leid wegen der Kleine. Sie ist einfach ein kleiner Wirbelwind.“, und ging auf den jungen Mann zu. Sie legte ihm eine Hand auf die Stirn. Schön, das Fieber war herunter gegangen. „Wie geht es dir?“, fragte sie ihn. Naruto sah die Frau an. Und zuckte daraufhin mit den Schultern. „Besser, glaube ich.“ und setzte sich langsam auf. Sein Kopf pochte unangenehm. „Wo bin ich hier?“, fragte der Blonde: „Und wer bist du?“ Die Angesprochene ging zur Feuerstelle und entzündete das Holz. Danach ging sie zu einem Regal und holte eine Teekanne hervor, die sie mit Wasser füllte. Diese hängte sie über das Feuer und kam wieder auf den Uzumaki zu. „Du bist in einem kleinen Dorf, außerhalb der großen Reiche.“, sagte sie ihm: „Und mein Name ist Rika. Ich bin hier so zu sagen die Beschützerin des Dorfes.“ Rika drehte sich zum Teekessel und nahm ihn vom Feuer. Dann goss sie das heiße Wasser in eine Tasse, in dem sie vorher ein paar Kräuter gegeben hatte. „Hier. Das ist gut für deinen Kopf.“ Naruto nahm die Tasse an. Langsam schlürfte er diesen. „Du bist kurz vor dem Dorf zusammen gebrochen. Ein paar Kinder haben dich gefunden.“ und sah den blonden Mann an. Dieser schaute nur stumpf auf die Teetasse. Bevor Rika noch ein weiteres Wort sagen konnte, wurde wieder die Tür aufgerissen und ein kleiner Wirbelwind kam herein gestürmt. „Miko – sama, du musst sofort kommen.“, sprach diese ängstlich. Die Ältere stand auf und bedeutete dem kleinen Mädchen in der Hütte zu bleiben. Naruto besah sich das Geschehen und sah Rika hinterher. Die kleine Hiromi kam auf ihn zu und kletterte zu ihm auf das Bett. Verwirrt schaute der Blondschopf zu dem Mädchen und fragte sie, was los sei. Diese antwortete nur das Fremde im Dorf waren. Der Uzumaki sah zur Tür. Es waren nicht einfach nur Fremde. Er konnte eine große Menge Chakra fühlen. Langsam stand er auf und war froh seine Hose noch an zu haben. Er tappte zur Tür, öffnete sie und ging heraus. Hiromi sah ihm hinterher. Das Dorf, in dem er nun stand, war wirklich ein kleines. Vielleicht eine handvoll Häuser. Alle ungefähr gleich groß und sehr altmodisch gebaut. Die Dorfbewohner hatte sich am Dorfrand versammelt mit Heugabel oder ähnlichen Waffen. Allen voran sah er Rika stehen. Verwundert sah er sich das an und lehnte sich kraftlos an die nächst beste Häuserwand. Er war schwach. Auf das Dorf zu kamen ungefähr ein halbes Dutzend Leute, alle in zerlumpten Kleider. Anscheinend gab es schon öfters Streit mit ihnen, so wie die Dorfbewohner auf sie reagierte. Mit kleinen Schritten ging Naruto zu den Dorfbewohnern, blieb aber zuerst im Hintergrund. Als die Gruppe nah genug war, konnte der blonde Mann ein dreckiges Grinsen im Gesicht des Anführers sehen. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen besah sich der Blonde alles genau. Dies waren keine normalen Diebe, sondern Nuke – nins, die sich wohl hier in der Gegend versteckt hielten. Rika, die vor dem Dorf stand, forderte die Gruppe auf, zu gehen. Sie sollten einfach verschwinden. Doch, wie befürchtet, war das der Gruppe egal. Der Anführer holte ein verborgenes Kunai heraus – Naruto sah aber das metallische Aufblitzen – und wollte sich auf die braunhaarige Frau stürzen. Doch kam er nie bei ihr an. Der Anführer konzentrierte Chakra in seinen Füßen und sprang zu Rika. Doch bevor er ihr das Kunai in den Körper rammen konnte, wurde er aufgehalten. Eine Hand hielt ihn davon ab. Naruto hatte den Angriff bemerkt und reagierte ohne es zu merken. Schon war er vor Rika gesprungen und hatte den Angriff geblockt, in dem er die Hand in einem festen Griff nahm. Dann sah er seinen Gegner wütend in die Augen, entwand ihm das Kunai, ballte eine Hand und schlug ihm damit unters Kinn. Damit hob sich der Angreifer unfreiwillig in die Luft. Naruto drehte sich um die eigne Achse und trat ihm kräftig in den Bauch. Daraufhin flog der Nuke – nin zu seinen Kameraden und blieb erst einmal liegen. Der Blondschopf stellte sich aufrecht vor Rika und sah die restliche Gruppe an. Er konzentrierte sein Chakra, so dass die Nuke – nins es spüren konnte. Diese nahmen dieses war und flohen mitsamt ihren noch immer bewusstlosen Anführer. Der Uzumaki sah ihnen hinterher. Dann klappte er zusammen. Doch bevor er den Boden erreichen konnte, wurde er aufgefangen. Er sah in die freundlichen Augen von Rika. Ein leichtes Lächeln sah man auf seinen Lippen, bevor er in Ohnmacht fiel. Nach diesem kleinen Scharmützel blieb der Uzumaki eine Weile im Dorf. Das Warum wusste er selbst nicht. Ob er es seiner Genesung zu schrieb oder seinem Beschützerinstikt. Er blieb, und er fand hier, in diesem kleinen Dorf wieder zu einem Teil seiner Kraft und auch zu seinem Lächeln. Half aus, wo er konnte. Eines Tages im Wald, er war gerade mit Rika ein paar Kräuter sammeln, hörte er ein kleines Fiepen. Neugierig geworden ging er zu der Quelle und fand ein weißes Fuchsjunges. Die Welpe hatte sich im Unterholz versteckt. Vorsichtig nahm der Uzumaki das kleine auf und drückte es an seine Brust. Es wehrte sich, doch konnte Naruto es beruhigen. Das Fuchsjunge sah zu ihm auf und Naruto konnte eine große Intelligenz in den Augen sehen. Auch spürte er ein etwas andere Chakra, als normale Tier es hatte. Naruto nahm das Junge mit ins Dorf und päppelte es auf. Hiromi, der kleine Wirbelwind, fand das Junge süß und verpasste ihn auch sofort einen Namen. Fujino. Sie streichelte ihn und sagte nur: „Das ist ein Fujino. Nicht war, Fuji?“ Der kleine Fuchs akzeptierte sofort die Fürsorge von Naruto und blieb, auch nachdem er flügge wurde bei ihm. Er wurde als seine Schatten bekannt. Nachdem sie eine Weile zusammen waren, bemerkte Naruto die Andersartigkeit von Fuji. Denn er lernte die menschliche Sprache und bekam nach und nach drei Fuchsschweife. Diese konnte er aber durch sein erhöhtes Chakra je nach dem verstecken. Der Uzumaki blieb ein halbes Jahr in diesem friedlichen Dorf. Half hier und dort mit. Wehrte Angriffe ab. Lernte wieder zu Lächeln. Doch nach einem halben Jahr kam die Wahrheit, vor der er sich versteckt hatte, wieder zum Vorschein. Machtlos bemerkte er wieder dieses innere Zerreißen. Das innere Zerbrechen des Siegels. Und davor hatte er Angst. Er wollte keinem etwas böses. Schon gar nicht diesen Dorfbewohnern. Also verließ er das Dorf. Allerdings: Kurz bevor er das Dorf verlassen wollte, nahm ihn Rika zur Seite und gab ihm ein Ziel. Vielleicht konnte ihm dort geholfen werden. Lächelnd verabschiedete er sich und ging seines Weges. Bei ihm: Fujino. Ihr Ziel, ein Tempel. ~~~~~~~~~ „Ich blieb ungefähr ein Jahr dort.“, sprach Naruto zu Ende und räusperte sich kurz. Vom ganzen Erzählen war seine Hals ganz trocken geworden. Aus seinem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war und drehte sich leicht nach links. Dort kam eine Flasche auf ihn zu geflogen, die er mit Leichtigkeit auffing. Dankbar sah er in die Reihen und erkannte Shikamaru. Lächelnd öffnete er die Flasche und prostete ihm zu. Daraufhin wandte er sich wieder der Hokagen und nahm einen Schluck Wasser. Diese hatte bis jetzt gespannt zugehört. Erstaunend fand sie es, dass sie dem Uzumaki fast gefasst hätten. In welcher Situation, war ihr jedoch unklar. Nachfragen würde nichts nützen. „Ich blieb ein Jahr im Tempel.“, wiederholte der Blondschopf und stand auf. Nun wanderte er im Saal umher, so gut, wie es ihm möglich war. Immer mit dem Gedanken, das bei ihm jeder Schritt beobachtet wurde. Wieder räusperte er sich und erzählte weiter: „In dem ich trainierte. In den ich den Fuchs bändigte. Hier und dort wurde ich zu benachbarten Dörfern, Tempeln oder ähnlichen geschickt, um den Leuten dort zu helfen, was ich auch gerne tat. Ich lernte geduldig zu sein und auch strategisches Denken wurde mir bei gebracht.“, und grinst die Hokage schelmisch an. Wie sie dieses Grinsen vermisst hatte. „Auch Fuji lernte immer mehr dazu. Nach diesem Jahr konnte uns der Priester nichts mehr beibringen und wir zogen weiter. Ich hatte wieder ein Ziel im Leben, musst du wissen. Doch nach Konoha konnte ich nicht zurück. Noch nicht.“, und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. ~~~~~~~~~ Der Himmel verdunkelte sich. Regenwolken zogen auf. Schwarze Wolken türmten sich am Himmel und man konnte schon ein leichtes Wetter grummeln vernehmen. Eilig schritt Naruto voran. Er wollte vor dem Regen in ein Dorf sein. Irgendwo musste doch hier eines sein? Schnell sprang er von Baum zu Baum. Der Wald lichtete sich vor ihm und er war recht froh. Denn dort musste wohl eine Straße sein oder wenigstens ein Weg für Reisende oder Händler. Fuji war mal wieder verschwunden. Der Blonde erreichte den Waldrand und sprang ohne groß zu schauen weiter voran. Und hielt abrupt im Flug inne. Er drehte sich um die eigene Achse am Boden, um seinen Sprung ab zu bremsen und besah sich das Geschehen vor sich. Vor ihm war eine Gruppe von ungefähr zwanzig Wachleuten, die gegen eine Räuberbande kämpfte. Manche der Wachleute waren beritten, doch die meistens waren zu Fuß unterwegs. Inmitten dieses Konvois war eine Frau im königlichem Rot gekleidet. Naruto besah sich die Sache und handelte. Er sammelte Chakra in den Füßen und sprang ab. Dabei landete er genau vor der Frau und wehrte einen tödlichen Angriff ab. Mit ein paar Schlägen wurden die Räuber aus seiner unmittelbaren Umgebung vertrieben. Zuerst verstanden sie es nicht, doch dann sahen sie die Stärke in den Angriffen und nahmen reiß aus. Die Wachen wandte sich zu dem Fremden zu. Der stand immer noch vor ihrer Anführerin und drehte sich zu dieser um. Geistes gegenwärtig griff er nach den Zügeln, da das Pferd buckelte und ausschlug. Durch seine ruhige Ausstrahlung beruhigte es sich schnell. Dann schaute er zu der Reiterin. Von nahen sah sie wesentlich jünger als, als er von weiten vermutet hatte. Er sah ihr in die Augen. Die Wachen hatten immer noch die Waffen gezückt, drängte zu dem Blonden. Durch eine gebieterische Handbewegung hielt das Mädchen die Wachen auf. Sie sah dem fremden Mann an. Wilde blonde Haare standen ihm von Kopf und seine blauen Augen strahlten eine gewisse Stärke und Entschlossenheit aus. Sie verbeugte sich leicht und dankte dem jungen Mann. Dieser lächelte verlegen und rieb sich mit der freien Hand den Nacken. Für ihn was es selbstverständlich zu helfen. Ein Blitz erhellte den dunklen Tag. Kurz darauf folgte ein Donner und der Himmel öffnete seine Pforten. Es regnete buchstäblich Bindfäden. Naruto sah zu den Wolken und seufzte gottergeben. 'War ja klar', dachte er sich. Er ließ die Zügel los und holte einen Mantel aus seiner Tasche. Diesen übergab er das junge Mädchen, das nur ihr dünnes Kleid anhatte. Diese nahm ihn dankend an und legte sich den dunklen Mantel über die Schulter. Sie gab ihren Wachen ein Zeichen und diese stellte sich wieder in Formation auf. Das Mädchen sah zu dem Uzumaki und bat ihn, mit ihr zu kommen. Dieser zuckte nur mit den Schultern, begleitet sie aber. So zog der Konvoi die Straßen entlang. An einem Gasthaus hielten sie an. Durch den Regen waren so gut wie alle durchnässt. Der Blondschopf seufzte. Er wollte nur noch aus den nassen Sachen heraus, eine heiße Dusche und etwas warmes zu Essen. Aber wie sich das hier so abspielte, durfte er höchst wahrscheinlich den Babysitter spielen. Der Blonde verschränkte seine Hände hinter den Kopf und sah gen Himmel, aus dem es immer noch schüttete. Das Mädchen stieg vom Pferd und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Seufzend folgte er ihr in das Gasthaus. Als sie dieses betreten hatten, kam ihnen eine ältere Frau entgegen. Sie stellte sich als Matsuko heraus, die Betreiberin dieses Gasthauses. Schnell wurden die Zimmer verteilt und Naruto folgte weiterhin dem Mädchen. In den oberen Stockwerk ging sie auf eine Tür zu und bedeutete ihm und einer der Wache mit hinein zu kommen. Im Zimmer stand nur ein Bett. Eine Kommode, sowie ein Tisch mit zwei Stühle. Alles wurde in warmen Farben gestaltet. Das Mädchen deutete auf die Stühle und die Männer setzten sich. Sie zog sich den Mantel von Naruto aus, hängte ihn an einen Kleiderhaken, holte sich ein kleines Handtuch aus den Bad und setzte sich, nach dem sie das Handtuch bereit gelegt hatte, auf das Bett. Dann sah sie wieder zu dem Blonden. „Ich danke dir nochmals für deine Hilfe“; sprach das Mädchen und verbeugte sich leicht. Naruto winkte nur ab: „Keine große Sache.“ Doch dem Mädchen war es nicht egal. „Wie kann ich mich erkenntlich zeigen.“, Naruto sah sie an. Ungläubig. Dann kratze er sich verlegen die Wangen und schaute zur Decke. Was sollte das jetzt? Erkenntlich zeigen? „Das geht schon in Ordnung“, und stand auf. Er wollte sich gerade verabschieden, da wendete sich das Mädchen nochmals an ihn. „Du weißt nicht, wer ich bin, oder?“ Verständnislos sah er sie wieder an. Wer sie war? Ein kleines Mädchen. Wahrscheinlich irgend wer wichtiges, da sie die ganzen Wachen bei sich hatte. Verneinend schüttelte er den Kopf. Die Wache schnaubte verächtlich. Allerdings schaute ihn das Mädchen mit großen aufgerissenen Augen an. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf – sie reichte ihm knapp bis zur Brust – und sah zu ihm auf. „Ich bin Yukarino Okata. vom Mizo no Okoku*. Ich bin die Prinzessin meines Reiches.“ und hob stolz ihr Kinn. Naruto sah sie an und rieb sich den Nacken. „Oke~, dann wünsch ich einen schönen Tag, Hime – sama.“, drehte sich zur Tür und wollte gehen. Einfach nur gehen. Ein verärgertes 'Du bleibst hier!' ließ ihn sich wieder umdrehen. Leicht genervt schaute er zu der Prinzessin. Seine Hand blieb aber auf der Türklinke. Bevor sie den Mund aufmachen konnte, fuhr Naruto ihr in die Parade. „Hören Sie, nett Sie kennen zu lernen und so, aber mein größter Wunsch ist momentan nur eine heiße Dusche und trockene Kleidung. Also auf Wiedersehen und gute Nacht.“, er verbeugte sich leicht spöttisch vor ihr und verließ eine sprachlose kleine Prinzessin. Nachdem er sich seine Wünsche erfüllt hatte und etwas gegessen hatte – er hatte Matsuko leicht beschwatzt in der Küche essen zu können -, lag er in seinen Bett und wollte sich nur noch ins Land der Träume retten. Schon lang hatte er kein richtiges Bett mehr unter sich gehabt, und dies wollt er jetzt genießen. Doch irgendetwas störte ihn. Naruto setzte sich auf. Ein Kribbeln im Nacken zeigte ihm eine Gefahr. Auf seinem Instinkt und seinem Bauchgefühl vertraute er blind. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich. In einer entspannten Meditationspose saß er da und lauschte. Irgendwo hier lauerte Gefahr. Abrupt stand er auf, schnappte sich kurz eine kleine Tasche und lief auf den Gang. Dann lief diesen entlang und kam schlitternd an eine bekannten Tür zum Stehen. Ohne groß nach zu denken, öffnete er sie und stockte. Neben den Bett, in dem die Prinzessin lag, stand eine vermummte Person und wollte gerade mit einem Messer ausholen. Mit einem 'Stopp' sprang Naruto auf das Bett zu und hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Schnell hatte er ein Kunai gezückt, seine mitgebrachte Tasche weggeworfen und parierte den ausgeführten Messerstoß. Der Gegner wurde durch die Abwehr nach hinten gestoßen, fing sich aber so gleich wieder. Derweil stand der Blondschopf neben den Bett und fixierte seinen Gegner. Dieser sah ihn mit hasserfüllten Augen an, konnte aber seinen Auftrag nicht vollführen. Er drehte sich um und verschwand aus dem geöffneten Fenster. Schnell war er außer Sichtweite. Naruto sah ihm hinter her und wollte ihm gerade nachsetzen, doch ein Geräusch ließ ihn sich umdrehen. Durch den Krach aufgeweckt, saß das kleine Mädchen aufrecht im Bett, hielt sich die Bettdecke verkrampft vor die Brust und weinte leise. Der Uzumaki, der mit weiblichen Tränen nicht umgehen konnte, sah sie nur verzweifelt an. Dann setzte er sich auf die Bettkante und nahm kurzer Hand die Prinzessin in den Arm. Endlich kamen auch die Wachen, die durch den Krach geweckt wurden, und sahen zu ihrem Schützling. Diese hatte sich in das Shirt des Blonden gekrallt und würde so schnell nicht wieder los lassen. Immer wieder hörte man unterdrücktes Schluchzen, gedämpft durch den Stoff. Naruto sah den Auflauf und fällte kurzer Hand eine Entscheidung. Er nahm das Mädchen samt Decke auf den Arm und drückte sie an seine Brust. Dann ging er mit einem mörderischen Blick durch die Wachleute auf den Gang und in Richtung seinem Zimmer. Dort hatte er Vorsichtsmaßnahmen vorbereitet. Das war ihm schon ins Blut gegangen, dass er es ganz automatisch tat. Und er brachte jetzt seine Ruhe. Das Mädchen in seinen Armen auch. Keine überbesorgten Wachen. Oder ihren Kommandanten. ~~~~~~~~~ Der Uzumaki atmete kurz durch und nahm wieder einen Schluck Wasser. „Wie sich heraus stellte, war das der dritte Angriff in einem Monat. Jemand wollte also der kleinen Hime – sama ans Leder. Sie bat mich bei ihr zu bleiben, da ich sie gerettete hatte. Und zwar im aller letzten Moment.“, und sah an die Decke. Fixierte keinen bestimmten Punkt. Hing kurz seinen Gedanken nach. „Ich ging mit ihr und blieb. Über die Jahre blieb ich in ihrem Dorf und machte mir dort einen guten Ruf. Zuerst als Beschützer, dann als einer ihrer führenden Generäle. Doch als Arashi dann kam, hörte ich auf. Ich wollte ihn nicht allein lassen. Also ging ich und wurde so zu sagen Bauunternehmer.“, und grinste Tsunade wieder an. Naruto zuckte mit den Schultern und lachte kurz auf. „Ich war gut darin. Etwas kaputt machen und danach wieder aufbauen. Hime – sama fragte mich immer noch um Rat. Zwischen zeitlich tauchte dann Sasuke auf. Man, war ich überrascht, als wir uns sahen. Zuerst kämpften wir auf Gedeih und Verderb. Doch irgendwann fragten wir uns beide, warum eigentlich.“, und lachte wieder auf: „So blieb er, wie früher, bei mir. Es erstaunte uns selbst, dass wir so gut zusammen arbeiten konnten. Natürlich stritten wir und kloppten uns auch zwischendurch. Doch war es anders. Auch Fuji kam und ging. Er war mein heimlicher Spion, musst du wissen.“, und lächelte leicht entschuldigend in Richtung der Hokagen. „Doch irgendwann wollte ich zurück. Frag bitte nicht nach dem Grund. Wir packten unsere Sachen, verabschiedeten uns und reiste in die Heimat. Unsere Reise dauerte ungefähr drei Jahre. Es war ein Wagnis, da wir ja meinen Sohn dabei hatten. Doch war es nötig.“, und somit endete er und sah die Godaime an. Der Uzumaki leerte die Flasche. Es war still im Saal. Alle hatte dem Blondschopf gespannt gelauscht. Doch nun wartete sie. „Ok.“, meinte das Oberhaupt von Konoha: „Trotzdem hätte ich da eine paar weitere Fragen“ „Ist gut. Dir muss aber klar sein, dass ich nicht alle beantworten kann und werde. Das habe ich ja bereits erwähnt.“, meinte Naruto und setzte sich wieder hin. Tsunade nickte nur ernst. „Der Kyuubi...“, fing die Godaime Hokage an, wurde aber durch Naruto unterbrochen: „Stellt in keinster Weise eine Gefahr da.“ Tsunade sah ihn streng an. Niemand fuhr ihr einfach über den Mund. Aus den Rängen kam wieder eine Unruhe auf. „Woher wissen wir, dass er nicht lügt.“, wurde die Frage gestellt. Naruto sah ausdruckslos auf die Hokage. „Weil es stimmt. Niemand kann mich einer Lüge bezichtigen. Der Fuchs wird friedlich bleiben. Wir haben so zu sagen eine Abmachung.“ *Eine Abmachung? Das ich nicht lache* wurde es sarkastisch geflüstert. *Halt den Mund, du dummer Fuchs* kam es trotzig zurück. *Ha!*und lachte. „Glaubt mir oder glaubt mir nicht.“, fügte der Uzumaki hinzu. War ja klar, das ausgerechnet jetzt der Angesprochen laut wurde. Naruto sah nur zu der Godaime. Diese zuckte mit der Augenbraue. Eine leichte Wutader pochte an ihre Schläfe. Viele der Shinobis kannte dieses Zucken. Es war kein gutes Zeichen. Das Murmeln wurde lauter. Überall wurde über die Unverschämtheit des Uzumakis gelästert. Wütend holte die Blondine aus – einige zogen schon die Köpfe ein – und schlug mit Wucht auf ihren Tisch. Dieser brach mit einem lauten Krachen zusammen. „RUHE! VERDAMMT NOCHMAL!“ und sah zu den Rängen, auf denen es am lautesten war. Naruto grinste nur innerlich, wollte er doch nicht die Wut der Godaime auf sich ziehen. In seinem Kopf wurde lauthals gelacht. Lautlos seufzte er. Tsunade beruhigte sich wieder und setzte sich wieder auf ihren Stuhl und verschränkte die Hände vor die Brust. 'Idioten', dachte sie sich. „Also zurück zu Thema.“, sprach die Godaime und sah zu dem Blondschopf. „Ihr kennt die Gegner, oder?“ „Ja, wir kennen sie.“, und er seufzte abgrundtief. „Mit dem General und dem Kommandanten hatte wie schon unzählige Male zu tun. Der General war es auch, der mir diese Gift verabreicht hat.“ Naruto setzte an. Schloss den Mund aber wieder. Sah kurz zu Boden. Seufzte abermals. Dann sah er auf und gab sich einen Ruck. Mit einem ernsten, aber auch entschuldigend Blick sah er zu der Hokage. „Ich glaube, er greift meinetwegen das Dorf an.“ ______________ Erklärung: * Königreich des Wassers Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)