Zweifellos von Dissident (Hermine Granger x Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5   Harry hätte am besten in die Rolle des John Adams gepasst, wenn John Adams auch geblieben wäre und nicht John Adams aus Slytherin. Wegen eines arroganten Menschen, der unbedingt, immer und bei jeder Kleinigkeit seine Meinung durchsetzen wollte und nicht locker ließ, bis er das hatte, was er wollte, war John Adams zu einem Slytherin mutiert. Hatte Malfoy allen Ernstes vor, diese Rolle selbst zu spielen?   Hermine verkniff sich ein Lachen. Niemals, allen Ernstes, niemals würde Draco-ich-bin-der-Beste-Malfoy die Rolle des Fluchbrechers spielen, obwohl er es wahrscheinlich sehr gerne tun würde und sich denken würde, dass er das dann unglaublich toll macht. Vielleicht würde er es tatsächlich versuchen, doch niemals schaffen. Draco Malfoy, verliebt sich in eine dunkelhäutige Tahitianerin, unterstützt eine Meuterei und rettet dann noch vielen Menschen das Leben.   Malfoy als Held.   Hermine fing an zu grinsen.   Wenn man von Malfoy ein Gegenteil erschaffen würde, wäre es John Adams.   „Wen sollen wir als John Adams nehmen?“   Die Zauberin wurde aus ihren Gedanken gerissen und sah zu Anthony. Er und Hermine saßen bereits seit einer Stunde im leeren Klassenzimmer und überlegten, welche Personen die Rollen in ihrer Geschichte am Besten spielen konnten.   „Warum spielst du ihn nicht? Du kennst schließlich die Geschichte besser als wir alle.“   Anthony sah sie überrascht an, seine hellen Haare fielen auf seine Stirn. Hermine musste sich eingestehen, dass Anthony kein schlecht aussehender, junger Mann war und das war sogar noch ziemlich mild und untertrieben ausgedrückt. Seine grünen Augen waren groß, seine vollen Lippen fingen an, zu lächeln. Die Hexe fühlte sich unwohl, sie hatte nicht gewollt, auf seine Lippen zu schauen. Als sie es bemerkte, senkte sie sofort ihre Augen und faltete ihre Hände auf dem Tisch zusammen.   „Hermine?“   „Ja?“   „Willst du meine Begleitung sein?“   „Huh?“   Ihr Kopf schoss wieder nach oben und ihre Augen suchten seine grünen.   „Was für eine Begleitung?“   Anthonys Lächeln breitete sich aus, er streckte sein Arm und nahm sanft Hermines Hand in seine.   „Zum Sommerball natürlich.“     …     Dieser dummer kleiner George Graham hatte Draco nur eine Handvoll Sonnenblumenkerne gebracht. Eine Handvoll mit seiner dreckigen, kleinen Miniaturhand. Jetzt hatte er keine mehr, um noch mehr Zweifellos-Trank zu brauen und die letzte Portion davon hatte er vor einigen Stunden getrunken.   Dracos Gedanken kreisten nur noch um Sonnenblumenkerne als er ins Arithmantik Klassenzimmer marschierte, um sich mit seinen beiden Gruppenpartnern zu treffen.   Gruppenpartner.   Draco fauchte. Er würde sich, auch wenn sie der letzte Mensch auf dieser Erde, nein, in diesem Universum wäre, niemals mit ihr in einer Gruppe gesellen, geschweige denn mit ihr reden und zusammen arbeiten. Verfluchtes Schlammblut. Seine Laune wurde besser bei dem Gedanken daran, sie irgendwann eigenhändig dem dunklen Lord zu übergeben, das hämische Grinsen auf seinem Gesicht verbreiterte sich.   Wenn sie wüsste, was er sich alles ausgedacht hatte. Wenn sie irgendwann seine Gefangene wäre, war das Erste was er tun würde, einen Crucio auf sie zu hexen, gefolgt von einem Avada Kedavra.   Draco legte seine Hand auf die große Tür und stockte. Durch den Spalt, den er aufgeschoben hatte, sah er, wie Goldstein Grangers Hand hielt, wie Granger ihn schüchtern ansah, wie ihr Gesicht unnatürlich rot war.   Dann hörte er ihre Stimme.   „Zum Sommerball?“ hauchte sie leise, Draco musste sich sehr konzentrieren um überhaupt zu verstehen was sie sagte.   „Ja, es würde mich glücklich machen, wenn du mich begleitest.“   Goldstein, er lächelte Granger an. Draco schauderte, das war zu viel für seine Nerven.   Aber er konnte sich nicht bewegen, wollte länger lauschen. Er war viel zu gefesselt von dem, was Granger antworten würde. Er wollte hören, wie sie ihn sitzen ließ, ihm eine in sein hässliches Gesicht scheuerte und verschwand.   Konnte es Draco nicht egal sein, was ein Schlammblut mit einem Blutsverräter tat?   Doch, das konnte es.   Aber das war es nicht.   „Ich… Ich weiß nicht. Ich wollte eigentlich gar nicht hingehen, wenn ich ehrlich bin.“   Draco konnte wieder atmen. Wann hatte er die Luft angehalten? Er sah das erbärmliche Gesicht Goldsteins, wahrscheinlich hatte er gedacht, dass Granger ihm in die Arme springen würde.   Tja, falsch gedacht, Halbblut.   „Ich verstehe. Falls du doch deine Meinung ändern solltest, freue ich mich, wenn du mich als deinen Partner in Betracht ziehst, Hermine.“   „Danke, Anthony. Ich weiß das sehr zu schätzen und wenn ich doch Lust habe, werde ich mit dir hingehen.“   Wie bitte?   Granger sprang auf, als die große Tür gegen die steinerne Wand knallte und Goldstein machte einen verängstigten Eindruck.   Ohne ein Wort zu sagen, wieder einmal ohne irgendjemanden zu begrüßen ging Draco den Gang entlang, nahm einen Stuhl und setzte sich an den Tisch, an dem Granger und Goldstein saßen, darauf bedacht soweit weg wie möglich von den Beiden zu sein. Zorn hatte sich in ihm verbreitet. Wie konnten diese unwürdigen Menschen auch nur ansatzweise daran denken, sich bei einem Projekt, an dem auch er selbst, ein Malfoy, beteiligt war, sich gegenseitig zu bezirzen? Sie sollten arbeiten, nachdenken und schuften. Nicht turteln.   Draco unterdrückte den Reiz zum Kotzen.   „Dir auch ein ‚Hallo’, Malfoy.“   „Niemand hat dich begrüßt, widerliches Schlammblut.“   Seine Stimme klang ungewollt kalt und leise, ließ Granger aber hoffentlich erschaudern. Er sah wie ihre Augen sich wie immer zu Schlitzen formten, aber sie sagte nichts und nahm ihre Feder, fing an etwas zu kritzeln.   „Ich muss gehen, muss Professor Snape noch meine Hausaufgaben abgeben.“   Goldstein stand auf und fing an seinen Krempel zu packen und Draco kam es so vor als ob er flüchten wollte. Eigentlich hoffte er das auch. Er sollte flüchten vor ihm, dieser elendige Ravenclaw.   „Aber wir sind noch gar nicht fertig! Anthony, bitte bleib’ noch ein wenig.“   Granger flehte den Typen fast an, widerwärtiges Schlammblut, hoffentlich würde sie ihm nicht gleich die Kleider vom Leib reißen. Draco riss sich zusammen, um nicht zu fluchen. Er wollte seine Arbeit machen und verschwinden.   „Ich weiß, Hermine, aber wenn ich meine Hausaufgaben nicht abgebe, muss ich vielleicht nachsitzen und das möchte ich wirklich nicht. Sei mir nicht böse, ich werde dafür das nächste Mal viel länger dran arbeiten.“   Goldstein nahm seine Tasche und seinen Umhang und verschwand endlich.   Draco beobachtete Granger, wie sie ratlos da saß, bestellt und nicht abgeholt, wie sie sich fest an ihre Feder klammerte.   „Keine Ahnung, was du machen wirst, aber“, die emotionslose Stimme, die sie ihm entgegenbrachte, stieß ihn fast vor dem Kopf „ich werde jetzt das restliche Spiel sauber niederschreiben, damit wir es später duplizieren und an die Leute, die unser Stück vorführen werden, verteilen können.“   Ohne ihn auch nur eine Sekunde länger anzusehen, richtete sie ihre braunen Augen wieder auf das Papier und fing an zu schreiben.   Schon wieder hatte sie es getan.   Schon wieder kam sie ihm mit einer Ignoranz, mit dieser Ich-bin-besser-als-du Attitüde an.   Dracos Kopf schmerzte, er wollte seine Nasenbrücke massieren, aber konnte es nicht. Er wollte sich nicht die Blöße geben und dem Schlammblut zeigen, dass sie ihm Kopfschmerzen bereitete.   Also holte er seine Feder und fing an zu schreiben. Draco wollte sich beruhigen. Er wusste nicht, warum, aber sein Blut fing an zu kochen, wenn er daran dachte, dass Goldstein Granger gefragt hatte. Allein diese Szene vor seinen Augen, wie er ihre Hand gehalten hatte. Und was fiel Granger eigentlich ein, das alles über sich so ergehen zu lassen?   Draco hatte es schon immer gewusst. Granger war ein Schlammblutweib zwischen diesen ganzen Männern, kein Wunder, dass sie sich so benahm. Wer wusste schon, wie oft sie unter ihnen gelegen hatte?   „Malfoy?“   Grangers Arm war zu ihm ausgestreckt, sie hielt ihm das Skript vor die Nase.   „Willst du nicht mal schauen, was wir bereits gemacht haben?“   Dann war es vorbei.   Er hatte vor einigen Tagen fast einen Menschen umgebracht, er beleidigte sie, ignorierte sie, füllte seine Fantasien mit Bildern, von ihrem Tod, aus. Und trotzdem benahm sie sich manchmal, wie jetzt. So, als ob nichts passiert wäre. So, als ob die Beiden Freunde wären, gute Teampartner, die Spaß daran hatten, zusammen zu arbeiten.   Sein Herz wurde von unsichtbaren Fingern erdrückt, er wollte sie hassen. Und das tat er auch. Voller Härte schmetterte er das Skript gegen die Wand. Er ballte seine Hände zu Fäusten, schlug mit aller Kraft auf den Tisch, hörte, wie es im Raum hallte, stand auf und beugte sich zum Schlammblut herab, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein.   Ihre Augen waren weit aufgerissen, sie war nicht in der Lage, sich zu bewegen, als sie, wie aus dem Nichts, mit einer derartigen Aggressivität konfrontiert wurde.   „Ich hasse dich, Granger“, zischte Draco kaum hörbar, versuchte allen Zorn der Welt in das Gesprochene zu legen.   „Ich hasse dich, ich verachte dich, Schlammblut. Du kannst mich nicht beeindrucken, wie du es mit allen anderen machst, dir wird es nichts bringen, deine Beine für mich breit zu machen, du Miststück. Ich könnte dich hier auf der Stelle töten, ich könnte dich mit meinen bloßen Händen vernichten, du unwürdiges Wesen.“   Ja, das könnte er und das würde er auch irgendwann tun, irgendwann, wenn die Zeit gekommen war.   Grangers Gesicht verlor ihre Farbe. Sie sah ihn an, aus ihren braunen, tiefen Augen. Ihr Mund öffnete und schloss sich wieder. Draco konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren, so nah war er ihr. Umso besser, sie sollte sehen, wie Furcht einflößend er sein könnte.   Und dann sah Draco ihre Augen immer mehr glänzen, immer wässriger werden. Und dann dämmerte ihm, was er eigentlich gesagt hatte. Hatte er tatsächlich so weit gehen wollen?   Eine Träne aus ihren Augenwinkeln befreite sich und bahnte sich einen Weg über ihre Wange. Draco wollte, dass sie litt. Also warum, warum verdammt noch mal, wollte er jetzt auf einmal die letzten Minuten um alles in der Welt rückgängig machen?   Plötzlich sah Draco wie sich ihre Augenbrauen zusammenzogen und er riss die Augen weit auf. Es kam ihm so unglaublich langsam vor, als er endlich, nach Momenten wahrnahm, dass sie ausholte. Er konnte sich nicht bewegen.   Und dann kam es.   Es klatschte und hallte in dem kleinen Klassenzimmer.   Draco sah für einige Sekunden schwarz und als er seine Augen öffnete merkte er, dass sein Gesicht nicht mehr zu Granger, sondern gegen die Wand gerichtet war und dass seine Wange brannte.   Hatte er das verdient? In Draco versuchten Schuldgefühle aufzukeimen. Hatte er das tatsächlich-   Bevor er noch weiter denken konnte, kappte eine unsichtbare Mauer die Gedanken der Zweifel an seinen Taten von vorhin. Seine Familie kam ihm in den Sinn, seine Aufgabe und sein Glauben an Voldemort. Draco war ein zukünftiger Todesser.   Und sie ein elendiges Schlammblut.   Voller Zorn richtete er seinen Blick wieder auf Granger. Sie stand nun auf den Beinen, genauso wie er. Ihre Hand war noch immer oben, ihr Atem raste, ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig. Ihr Mund war geöffnet, ihre Augen und ihre Wangen gerötet.   Draco war nicht bei Sinnen, er sah sie nichts, er sah niemanden, als seine Hand zu ihrem Hals schoss und es umklammerte.   „Du Hure!“ schrie er sie mit einer grenzenlos, tiefen Stimme an.   Sie versuchte wie ein Fisch nach Luft zu schnappen als sie merkte, wie ihr die Kehle zugeschnürt wurde, doch sie konnte kein Wort mehr herausbringen.   Draco ging ohne sie loszulassen, um den Tisch herum, schob sie voller Gewalt gegen die Wand, presste seinen stählernen Körper gegen ihren. Mit seiner freien Hand nahm er ihre kleinen Händen, die sich versuchten, sich aus seinem brutalen Griff zu befreien.   Seine Finger bohrten sich immer tiefer in ihre Haut, er sah, wie noch viel mehr Tränen sich in ihren Augen formten und unaufhaltsam ihre Wangen herunter flossen.   „Lass- Lass m-mich lo- Mal-“   Nein, sie konnte nicht reden, sie konnte kein weiteres Wort herausbringen. Draco sah, wie sie mit ihren Augen versuchte, ihren Zauberstab ausfindig zu machen. Auch das würde ihr nicht helfen, sie konnte nicht reden, sie konnte ihre Hände nicht bewegen, es hatte wirklich keinen Sinn mehr, sich zu sträuben.   Er wollte sie loslassen, aber er konnte nicht. Seine Instinkte lenkten seinen Körper, eine unglaubliche Macht bewegte seine Hände.   Er sah, wie ihre Pupillen nach hinten in ihre Augenhöhlen rollten. Ihr Atem stieß immer schwächer an seine Mundwinkel. Das Bild von Ground bildete sich in seinem Gehirn, ihr lebloser Körper. Das Bild, wie Granger versuchte sie mit aller Kraft und unter Tränen wieder zurück ins Leben zu holen.   Ein Bild von einem Schlammblut schoss ihm in den Kopf. Ein Bild, wie sein Vater im Malfoyischen Landsitz die Frau quälte. Wie die Peitsche in den Händen seines Vaters auf den nackten Körper der Frau donnerte. Wie er ihre Knochen, ihre Rippen mit seinen Fußtritten brach. Wie Blut, so unendlich viel Blut aus ihrem Mund, aus ihren Wunden heraustrat und sich zu einer riesigen Lache formte.   Eine Lache, in der Draco tagtäglich vor Angst starb.   Und dann ein grünes Licht und ihre leblosen, toten Augen.   Draco sah auf seine Hand, auf seinen Griff, der fest und sicher Grangers Hals umklammerte. Er sah, wie sich seine Finger in ihr Fleisch bohrten, wie dunkelviolette Abdrücke anfingen, sich zu bilden.   Und dann sah er wieder auf ihr Gesicht. Es war fast komplett weiß, fast schon bläulich. Ihre Tränen hatten auch seine Hände gefunden, er spürte das Feuchte auf ihnen.   Er sah in ihre Augen, die nur noch eine Haaresbreite geöffnet waren. Sie sah ihn an.   Und er erkannte nicht das, was er eigentlich sehen wollte.   „Hast du Angst?“, flüsterte er.   „Nein“, sagte sie.   Das Nächste, das er hörte, sagte sie nicht. Nicht in diesem Moment.   „Willst du als Mörder enden?“   Augenblicklich ließ er sie los.   Er hatte sich verbrannt.   Er wollte weg, er wollte flüchten und weg.   Weg.   Sie sackte auf den Boden, fing an, wild zu husten, ihre Hände glitten zu ihrem Hals und versuchten den Schmerz, der auf ihrer Haut brannte, zu lindern.   Draco sah sie noch einige Momente an. Was hatte er getan? Was zum Teufel hatte er nur getan? Er war zu weit gegangen, zu weit, viel, viel zu weit. Er rannte zum Tisch, nahm seine Sachen und flüchtete aus dem Zimmer.   Er wollte sich umdrehen, sie anschauen und zu ihr gehen aber er konnte nicht. Sein Herz schmerzte und quälte sich, sagte ihm er solle ihr helfen.   Er konnte nicht.   Er konnte nicht, er konnte nicht.   Er kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig seinen Kopf.   Und dann war er weg.   Endlich weg.     …     Den kalten Steinboden, auf dem sie lag, nahm sie nicht mehr wahr, es störte sie nicht. Ihr Hals brannte, ihre Lungen brannten, ihre Augen brannten. Ihr Herz schmerzte von den vielen Schluchzern, die immer noch nach und nach herausdringen wollten. Ihre Augen waren geöffnet, und sie blickte auf einige Stuhlbeine. Sie konnte nicht denken, sie konnte auch nicht mehr weinen.   Wie lange lag sie schon hier? Wie viel Zeit war vergangen?   Viele Stiche, viele, unendlich viele Nadelstiche bohrten sich in ihre Haut, auf ihren ganzen Leib und Körper.   Doch das war nicht das, was Hermine störte.   Ihre Seele schmerzte noch viel mehr als ihr Körper. Ihre Seele war gebrochen, er hatte sie tatsächlich gebrochen. Sie konnte sich nicht genau an das erinnern, was er gesagt hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was sie ihm geantwortet hatte.   Das Einzige, woran sie sich erinnerte, waren seine Augen. Seine gehässigen Augen, die auf sie blickten, die sie wie der abscheulichste aller Götter, richteten.   Warum? Warum hasste er sie so sehr?   War das alles umsonst? Hatte sie sich wirklich nur eingebildet, dass er tief in seinem Inneren wahrscheinlich ein guter Mensch war? Zumindest einer, der einem anderen Menschen kein Leid antun könnte?   Tränen wollten sich in Hermines Augen bilden, aber sie hatte keine Tränen mehr, all ihre Tränen für den Rest ihres Lebens, hatte sie heute verbraucht.   Nach Ewigkeiten und nach Unendlichkeiten befand Hermine sich in ihrem Bett.   Wie war sie hierher gekommen?   Hermine wollte schlafen, sie wollte träumen und nie wieder aufwachen.   Als sie ihre Lider schloss, sah sie seine Augen.   Seine grauen Augen.   Seine grauen Augen, die sie so voller Zweifel ansahen und um Vergebung baten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)