Wenn die Nachtigall singt. von darksnow2309 ================================================================================ Kapitel 1: Allianzen werden geschmiedet. ---------------------------------------- Die Luft im Zelt war warm und stickig, den Menschen darin liefen die Schweißperlen über das Gesicht, während sie hitzig diskutierten. "Wir brauchen keine Allianz mit Söldnern, wir sind Senju!" "Die Uchiha werden auch welche schließen, warum nicht wir?" "Weil wir uns nicht auf ihr Niveau herunter begeben." "Sie werden ihre Stärke verdreifachen!" "Dann sind sie immer noch uns unterlegen." Hashirama hörte bisher nur stumm zu, ab und an wollte er etwas sagen kam aber nicht zu Wort. Sein Bruder gefiel die Stimmung keines Wegs, die anderen Senju sollten gefälligst ihrem Oberhaupt Gehör schenken. "RUHE!" Donnerte er und wandte sich an den Älteren. "Hashirama, wie siehst du die Sache?" So gleich sie auch sein mochten in vielen Dingen waren die Brüder so verschieden, während Tobirama sich seine Rechte heraus nahm, versuchte Hashirama immer einen friedlichen Weg zu finden. Keines Falls eine schlechte Einstellung, doch hin und wieder sollte man durchgreifen. "Danke Bruder, ja. Ich sehe es so wie viele schon gesagt haben, sich Söldner zu holen ist nicht der edelste Weg..." "Ha, seht ihr, er ist auch dagegen." "...ABER, manchmal gibt es keine andere Möglichkeit." "Meint Ihr etwa?" "Ja, wir sollten in betracht ziehen welche zu rekrutieren." "Ich bin dagegen." "Ich auch." "So wie ich." Viele der Männer, die hier saßen oder standen waren älter als die beiden Brüder, sie hatten mehr Erfahrung, jedoch auch eine eingefahrene Meinung. Neue Sachen, Veränderungen, bekam man nur schwer bei ihnen durch. Söldner waren nun nicht die beste Variante einen Kampf für sich zu entscheiden, aber auch nicht die schlechteste. Sie dienten ehrlich und aufrichtig, zumindest für die richtige Bezahlung. Der jüngere Bruder überlegte, täglich erlitt ihr Clan schwere Verlust, die Uchiha ebenfalls, doch dies kümmerte ihn wenig. Es waren die Sharingan-Träger die den Krieg angefangen hatte, obwohl wenn man genau nachdachte, sahen diese es wohl andersherum. "Ich stimme für eine Rekrutierung." "Ja, wir sollten uns nicht nur auf uns verlassen." "Drei gegen drei." Stellte Hashirama fest und blickte sich zu ihm um. "Bruder?" "Ich schließe mich dir an." Der Ältere klatschte in die Hände. "Dann ist es beschlossen. Welche Söldner stehen zur Verfügung?" Eines musste man den griesgrämigen Tattergreisen lassen, auch wenn für sie Veränderungen schrecklich sein mochten und sie immer dagegen waren, Informationen hatten sie zur Genüge und zimperlich diese raus zu rücken waren sie auch nicht. "Sieben kommen in Frage. Ich habe eine Liste zusammengestellt, vor einiger Zeit." "Ihr wart doch dagegen." "Doch auf alles vorbereitet. Soll ich beginnen?" Hashirama nickte stumm. "Als erstes die Giftmischer, ausschließlich Frauen, spezialisiert auf Tai- und Genjutsu, das Gift das sie nicht kennen gibt es nicht, ihr Waffen sind alle tödlich, ein Kratzer genügt und die Substanzen bringen den kräftigsten Mann zu Fall. Zweitens die Lautlosen, spezialisiert auf Tai- und Ninjutsu, sie Bewegen sich ohne Geräusche zu machen oder Spuren zu hinterlassen. Drittens die Schädelspalter, ein rein männlicher Söldnertrupp, setzten auf Kraft, sie führen riesige Waffen mit sich, allerdings wollen sie Stücke der Besiegten mitnehmen, das ist die Bedingung." Ein Raunen ging durch den Raum. "Das ist nicht zu tolerieren!" "Sehe ich genauso." Schloss sich Hashirama an. "Diese Gruppe fällt weg, fahrt fort." "Als viertes die Illusionisten, spezialisiert auf Genjutsu, sie fangen ihre Opfer in Genjutsus und durchbohren dann ihr Herz, keine Gefangenen. Fünftens die Mächtigen, sind im Tai-, Nin- und Genjutsu erfahren, ebenfalls nur Männer, sie sind meiner Meinung nach die stärkste Gruppe, nicht zu unterschätzen, wer bei ihnen aufgenommen wird, ist der Beste der Besten. Sechstens der Clan Kanzano, sie besitzen ein Kekkei Genkai, genaueres ist mir nicht bekannt, ihr Anführer ist Arabi Kanzano. Und siebtens der Clan Zeribon, ebenfalls Kekkei Genkai Nutzer, sie können ihre Hautfarbe der Umgebung anpassen, sehr geeignet für Spionage, äußerst nützlich, ihr Anführer ist Zakaro Zeribon. Man sagt seine Schwester Mitua Zerobon ist die Frau von Arabi Kanzano, diese Information ist allerdings nicht bestätigt." Die Stille im Zelt war greifbar, erst hatten alle durcheinander geredet, jetzt sagte keiner mehr etwas. "Gibt es Allianzen unter ihnen?" "Ja, einige. Aber macht Euch darum keine Sorge, sie sind nicht ernst zu nehmen. Selbst die beiden letzten würden gegen einander kämpfen." "Obwohl die Frau des Oberhauptes die Schwester vom anderen ist?" "Wie gesagt ich bin nicht sicher wie zutreffend diese Informationen sind. Hashirama, was meint Ihr welche sollen wir rekrutieren?" "Mh...Schickt Boten zu allen Gruppen aus, mit Ausnahme der Schädelspalter." Die Männer erstarrten. "An alle?" "Ja. Nicht jede wird sich anschließen und wenn Madara auch Boten sendet sind wir auf der sicheren Seite." "Mit Verlaub, darf ich sprechen?" "Bitte." "Die beiden letzten, die Clans, sie werden keinen Boten empfangen." Überrascht blickte sein Bruder auf. "Warum nicht?" "Es sind stolze Menschen, sie empfangen nur Oberhäupter. Keine Boten." "Dann werde ich gehen." Tobirama beugte sich nach vorne. "Das ist keine gute Idee, du könntest angegriffen werden." "Begleite mich doch." "Auch dann ist diese Möglichkeit zu gefährlich." "Wir kämpfen beinahe täglich auf dem Schlachtfeld, eine kleine Reise wird da nicht schlimmer sein." "Wie du meinst Bruder. Wann willst du aufbrechen?" "Sofort, Verzögerungen kosten Leben." Tobirama wandte sich zum gehen. "Ich erwarte dich am Eingang des Lagers." Hashirama nickte. "Ich muss mich kurz noch besprechen." Der Jüngere verließ das Zelt, die Luft hier draußen war ebenfalls heiß, jedoch weniger stickig. Hoffentlich kam bald der Herbst, wenn die Uchiha es nicht taten, brachten diese Temperaturen ihn um. Jetzt auch noch die Rüstung an zu ziehen ärgerte ihn, selbst die Sharingan-Träger blieben bei sich an solch einem Tag. Der Stoff seiner Kleider unter den blauen Platten klebte an der Haut, an seinem Gesicht liefen die Schweißperlen nur so hinunter, jeder Schritt war mühselig und verlangte Kraft. Über dem Sand der Wege flimmerte die Luft, die meisten Mitglieder des Clans waren im Wasser der Seen und Flüsse verschwunden, die ringsherum flossen oder hatten sich im dichten Wald ein kühles Plätzchen gesucht, nur die Wachen standen auf ihren Positionen. Bei dieser Hitze mussten sie alle drei Stunden abgelöst werden, in ihrer Rüstung kochten die Männer und Frauen. Hashirama wartet bereits am Eingang des Lagers, auch nass geschwitzt, die langen braunen Haare klebten an seinem Nacken. "Toller Tag zum reisen." Grummelte der Jüngere. "Viele Wahlmöglichkeiten blieben ja nicht." Er setzte sich enspannt in Bewegung, seinen Enthusiasmus musste man haben. Es hätte nur noch gefehlt das sein Bruder pfiff. Schlecht gelaunt und fast gar gebraten folgt Tobirama. Kapitel 2: Der Clan Kanzano --------------------------- Den Weg, zum Lager des Clans zurück zulegen dauerte weniger lange als Erwartet, noch bevor die Nacht herein brach erreichten sie den Pfad der zu den Zelten auf dem Hügel hinauf führte. Ihren Informationen zufolge hielt sich hier der Kanzano Clan auf. Wachen sahen die Brüder keine, nur Tiere, die sich ungewöhnlich verhielten. Auf einem Baum am Rand saß eine Vogel, er legte den Kopf schief und spreizte die Flügel als wollte er weg fliegen, legte sie darauf hin aber nur wieder an. Tobirama beobachte die Umgebung eingehend, sollten diese Söldner bereits mit den Uchiha zusammen arbeiten, würde man versuchen sie zu töten. Der Vogel auf dem Baum flog auf, er kreiste über ihren Köpfen und segelte dann über den Hügel ins Lager. "Die Tiere verhalten sie komisch, meinst du nicht?" Hashirama seufzte laut. "Du machst dir zu viele Gedanken Bruder, es sind Tiere." Wie immer war der Ältere zu gutgläubig, hier war etwas faul, keine Wachen, merkwürdige Tiere und das schlechte Gefühl was ihm in der Magengegend saß. "Wie sollten vorsichtig sein." Um die Zelte gab es keinen Schutzwall, keine Mauern oder Holzzäune, entweder waren diese Leute sich sicher das niemand angreifen würde oder aber sie wechselten oft den Standort so dass es unsinnig wäre Zäune zu ziehen. Jedoch selbst dann, keine Wachen kein Schutz. Merkwürdig. Es sah aus wie eine Falle. Fünf Gestalten lösten sich aus dem Abendlicht und kamen ihnen entgegen, Tobirama ging sofort in eine Kampfhaltung über und zog das Kunai. "Beruhige dich. Sie wollen sicher nur reden." Sein Bruder trat vor. "Ich bin Hashirama Senju und das mein Bruder, Tobirama Senju. Wir kamen hierher um Euch einen Vorschlag zu unterbreiten." Der ältere Mann, welcher die Gruppe anführte neigte den Kopf. "Ich bin Arabi Kanzano, wir haben Euch erwartet. Mein Sohn," Er deutete auf den Jungen rechts neben sich. "Veritu und meine drei Töchter, die älteste," Die Frau mit den kurzen blonden Haare verbeugte sich tief. "Leterra. Die mittlere," Das Mädchen mit dunklen Haaren verbeugte sich. "Ireka. Und meine jüngste," Die Frau mit den hellbraunen Haaren verbeute sich. "Ezari." Die beiden Senju neigten den Kopf. "Sehr erfreut." "Wir wissen warum Ihr hier seit, Ihr wollt das wir für Euch kämpfen. Die Uchiha waren auch hier. Ein Mann namens Madara Uchiha. Er unterbreitete uns ebenfalls ein Angebot und wie ich sehe schickt auch Ihr keinen Boten sondern kommt persönlich her. Ihr seit doch das Oberhaupt des Senju Clan, Hashirama, oder täusche ich mich?" Der jüngere Bruder wurde nervös, unruhig blickten seine Augen hin und her. Es war eine Falle, ganz sicher. Die Uchiha waren schneller gewesen. "Schlosst Ihr Euch den Uchiha an?" "Wir haben noch nicht entschieden. Zu erst möchten wir Euer Angebot hören. Seit beruhigt Tobirama Senju, hier wird Euch kein Leid widerfahren, noch sind wir neutral." Der Alte wandte sich um. "Kommt, wir besprechen die Angelegenheit drinnen." Er ging zielstrebig auf das größte der vielen Zelte zu und schlug den Stoff zur Seite so das sie eintreten konnten. "Nach Euch." Hashirama ließ den drei Frauen den Vortritt. "Ein edles Herz. Auch wenn Ihr es nicht hören mögt, der Uchiha tat das selbe. In der Welt der Shinobi ist es nicht selbstverständlich, den Frauen Respekt zu zollen." Madara wollte sich mit Sicherheit nur einschleimen, im Gegensatz zu seinem Bruder war es keine noble Geste gewesen, nur eine Lüge. Im Zelt stand ein großer ovaler Holztisch mit zwölf Stühlen, der Raum wurde erleuchtet von kleinen schwebenden Kugeln aus Licht, die Töchter und der Sohn des Anführers stellen sich neben den Tisch an die Wand. Arabi bedeutete ihm und Hashirama rechts Platz zu nehmen, während er sich links in der Nähe seiner Kinder setzte. "Wollen wir beginnen?" "Gerne." Der Ältere räusperte sich. "Ich habe ein paar Fragen an Euch, wenn es genehm ist, wir wissen nicht viel über Euren Clan und ich würde mir gerne erst ein Bild machen." Seine jüngste Tochter und der Sohn grinsten sich an. "Hab ich doch gesagt," Flüsterte sie ihm zu. "Die Senjus wissen nicht über uns, du schuldest mir ein neues Kunai." "Ezari! Behalte deine Gedanken für dich." Die Frau zuckte zusammen als ihr Vater sie mit einem zornigen Blick strafte, dann lächelte der Kanzano den Brüdern sanft zu. "Entschuldigt mein Tochter, fragt was immer Euch beliebt." Hashirama nickte. "Wir wissen Ihr besitzt ein Kekkei Genkai, allerdings nicht welches. Zu dem interessiert es uns wie Ihr kämpft, worin Eure Schwäche liegt oder Stärke. Und als letztes eine eher persönliche Frage, stimmt es, das Eure Frau die Schwester der Anführers des Zeribon Clans ist?" Arabi brach in schallendes Gelächter aus. "Ihr wisst noch weniger als die Uchiha. Verzeit, aber ich muss meiner Tochter Recht geben. Wie kommt Ihr überhaupt dann auf die Idee uns anheuern zu wollen?" Wütend fuhr Tobirama auf und schlug mit der Faust den Tisch entzwei. "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Hört auf Euch lustig zu machen!" Jeder im Zelt hatte prompt reagiert, nur der Alte Kanzano weniger. Er saß noch immer auf seinem Stuhl und lächelte leicht. Seine Kinder waren vorgesprungen, die Waffen gezogen. "Reiß dich zusammen." Zischte Hashirama, er neigte den Kopf. "Entschuldig jetzt meinen Bruder, manchmal fehlt es ihm an Zurückhaltung." Der Mann winkte ab. "Macht Euch keine Vorwürfe. Wir sind ein stolzer Clan müsste Ihr wissen, die Frage ist nur ob wir enttäuscht sein sollen das niemand etwas über uns weiß oder ob es uns ehrt." "Ehrt?" "Wenn es keinen Menschen gibt dem bekannt ist wie wir kämpfen oder was unser geheimen Fähigkeiten sind, leisten wir gute Arbeit oder? Nicht einer gegen den wir antreten kann davon berichten wie es scheint. Aber zurück zu Euren Fragen, es ist wahr, meine Frau Mitua, ist die Schwester von Zakaro Zeribon. Unsere Stärken und Schwächen sind unterschiedlich, jedes Mitglied hat eigene, ich kann es nicht verallgemeinern. Falls wir uns Euch anschließen bekommt Ihr eine Liste. Und zu unserem Kekkei Genkai, nun es ist besser ich zeige es Euch." Arabi erhob sich. Tobirama zückte schnell ein Kunai. "Kein Grund zur Sorge, wie ich bereits sagte, wie haben noch keine Ambitionen Euch etwas anzutun." Er formte beachtlich schnell Fingerzeichen und sprang nach rechts weg. Im Sprung veränderte sich sein Köper rasant und bei der Landung stand dort kein Mensch mehr sondern ein zwei Meter großer Bär. Die Brüder wichen ein Stück zurück, als das monströse Tier brüllte, dann verwandelte sich der Mann wieder und kehrte in seine ursprüngliche Form zurück. "Unser Kekkei Genkai erlaubt die Umwandlung in ein Tier, für bestimmte Zeit." Der Alte grinste. "Nehmt Platz ich werde es erklären wenn ihr wollt." Hashirama setzte sich wieder, anderes als Tobirama, er musterte die Kinder des Mannes. Fünf riesige Raubtiere gegen sie war gefährlich. "Versteht, ich werde Euch weder sagen in welche Tiere sich die anderen verwandeln können, noch genaueres zu unsere Kampfstärke, für denn Fall das wir gegen Euch kämpfen wäre es unfair gegen über uns." Der Senju nickt. "Ich verstehe." "Unser Clan lebt seit Hunderten von Jahren im Verborgenen, wie waren schon immer Söldner und auch unsere Kinder und Enkelkinder werden Söldner sein, wenn jetzt keine Veränderung folgt. Ich möchte nicht, dass auch die folgenden Generationen umherziehen und für Geld die Drecksarbeit anderer machen, das ist der einzige Grund warum ich eine Allianz mit Euch oder den Uchiha eingehen würde. Ich hoffe Ihr versteht was ich meine, kämpfen wir in diesem Krieg, so will ich Anerkennung für meinen Clan, einen Platz in Eurem Land, ein Zuhause das GEMEINSAM verteidigt wird. Das ist die Bedingung vorweg." Hashiramas Blick suchte den seines Bruder. "Wir sind einverstanden." Antwortete er nach einer kurzen Pause. "Gut. Die Verwandlung in ein Tier erhalten wir in unserem siebten Jahr, nicht alle können sich verwandeln und beinahe jeder hat ein anderes Schutztier." Tobirama runzelte die Stirn. "Schutztier?" "Ja, die Gestalt des Tiers, welche wir annehmen ist das Tier, das uns beschützt. Je nach Charakter, Affinität zum Element, Entscheidungen, die wir treffen, offenbart sich uns unser Tier. Und mit der Zeit, sowie Übung, können wir uns dann verwandeln. Mehr kann ich nicht preisgeben." "Verständlich." "Nun gut. Ihr wisst nun um unsere Kraft, wie lautet Euer Angebot?" Hashirama erhob sich und warf drei Säcke, randvoll mit Gold, Arabi zu. "Einen Platz in unserem Land, dieses Gold und wir versprechen die Senju werden die Kanzano schützen, wenn Ihr zuvor uns helft." Der Alte öffnete den Sack und ließ die Münzen zwischen seinen Fingern hindurch gleiten. "Viel Gold..." Murmelte er. "Ist das alles was Ihr anzubieten habt?" Die Brüder erstarrten fast zeitgleich. "Wollt Ihr noch mehr?" "Verzeiht." Der Kanzano warf die Säcke zurück. "Das Angebot der Uchiha ist besser. Wir geben Euch die Chance nun zu gehen, niemand wird angreifen. Lebt wohl." Stumm ging er Richtung Ausgang. "Was ist es das Ihr wollt?" "Die Verhandlung ist beendet, verlasst unser Lager. Wenn wir uns wieder sehen, dann im Kampf." Der Mann verschwand durch die Plane in die Nacht nach draußen. Seine Kinder folgten ihm eines nach dem anderen. "Der Uchiha machte zusätzlich zu Euren Vorschlägen auch den, eine von uns Schwestern zur Frau zu nehmen, auf das unsere Familien verbunden sein. Das war der Ausschlag gebende Punkt." Die jüngste mit den hellbraunen Haaren stand mit den Rücken zu ihnen am Ausgang. Tobirama schüttelte den Kopf. "Das tut er nur um Euch dazu zu bewegen sich ihm anzuschließen. Ihr Frauen seit ihm egal." "Wissen wir, aber dieses Band welches er knüpft kann nicht zerreißen, er kann unseren Clan nicht einfach fallen lassen nach dem Krieg." "Er kann und er wird. Warum sagst du uns das?" "Ihr!" Ihre Schultern strafften sich. "Wie bitte?" "Wir waren nie bei DU." Sein Blut kochte. "Dumme Höflichkeitsfloskeln, pass auf wie du mit mir sprichst Weib." Sie fuhr herum, wütend funkelten ihre Augen. "Ihr seit nicht in Eurem Lager, arroganter Wicht. Seit also vorsichtig mit Euren Worten." Diese Frau nahm sich zuviel heraus, die Faust des jüngeren Senju zitterte. "Ich habe einen Namen!" "Ich auch!" Der Stoff flog zur Seite und auch sie verschwand in der Dunkelheit. "Du musst lernen dich zu zügeln." Hashirama klopfte ihm auf die Schulter. "So kommst du nicht weiter." Tobirama wandte sich um. "Lass uns gehen." "Ja, vielleicht haben wir bei dem anderen Clan mehr Glück." "Wenn uns Madara nicht wieder zuvor gekommen ist." Der Ältere seufztet. Gemeinsam, verließen sie das Lager und machten sich Richtung Osten auf, zum Clan Zeribon. Kapitel 3: Der Wolf und die Brüder ---------------------------------- "Wir hätten uns den Senju anschließen sollen." Veritu saß im Schneidersitz auf einem großen Kissen und hatte den Kopf auf einer Hand abgestützt. "Wieso mein Sohn?" Sein Vater, Arabi Kanzano, war mehr als gereizt, die ganze Nacht lief diese Diskussion schon. "Du hast keine guten Argument. Immer nur die gleichen, du hast ein schlechtes Gefühl und er wird uns hintergehen, warum sollte er?" "Es waren Lügen, mehr nicht. Der Uchiha wusste was wir hören wollten und hat es gesagt. Er wird Ireka zur Frau nehmen, keine Frage, aber das ist alles. Weder wird er unseren Clan aufnehmen nach dem Krieg, noch uns beschützen. Ich konnte in den Augen der Senju die Wahrheit lesen, sie haben nicht gelogen." Der Junge stand auf. "Mach doch endlich die Augen auf Vater!" "Wage es nicht so mit mir zu sprechen!" Der Alte kam ganz dicht und fletschte die Zähne. "Du willst lieber für die Senju kämpfen? Dann geh! Kämpfe für die Senju! Erwarte nichts mehr von Clan!" "Vater!" Ezari erhob sich und wollte sich zwischen die Männer schieben. "Warte, du kannst doch nicht..." "SCHWEIG EZARI! Du bist immer die, die Schwierigkeiten macht. SCHWEIG! Oder du kannst deinem Bruder gleich folgen!" Veritu packte die Schultern seiner Schwester und schüttelte die Frau. "Sag kein Wort. Wenn es so ist werde ich gehen, du musst hier bleiben." Ezari wollte zum Sprechen ansetzten, doch ihr Bruder schob sofort seine Hand vor ihren Mund. "Du hast Vater gehört, schweig." Er wandte sich erneut dem Oberhaupt seines Clans zu. "Wenn du wünscht das ich gehe, so werde ich verschwinden. Noch bevor die Sonne aufgeht, sei gewarnt, die Uchiha werden uns betrügen." Der Junge verließ das Zelt, seine Familie zurücklassend. "Vater?" Setzte Ireka vorsichtig an. "RUHE! Ich will allein sein. Schlaft jetzt. SOFORT!" Der alte Mann wandte sich ab, ging in den hinteren Teil des Zeltes, zum Schlafplatz. Die drei Frauen erhoben sich, alle hatten den Schmerz in seiner Stimme gehört. Er schickte seinen einzigen Sohn fort, zu dem Clan, den sie nun bekämpfen würden. Die Jüngste der drei eilte zum Zelt ihres Bruder, der Boden unter ihren nackten Füßen war kühl, den ganzen Tag diese Hitze, nur Nachts konnte man es ertragen. "Veritu? Bist du noch da?" Aus der Dunkelheit im Inneren, leuchteten ein gelbes Augenpaar. "Geh nicht, bitte Vater um Verzeihung. Bitte." Ihre Stimme zitterte leicht, das war nur ein böser Traum. Die hellen Augen verschwanden. "Ich werde nicht zusehen, wie die Uchiha uns hintergehen. Du musst das verstehen, gerne nähme ich dich mit mir, aber du weißt dein Platz ist beim Clan. Im Gegensatz zu mir kannst du nicht einfach gehen." Er umarmte sie. "Das ist Quatsch, lass mich mitkommen." Ezari schluchzte, kleine Tränen liefen an ihrer Wange hinunter. "Dir liegt zu viel an allem hier. Bleib. Wenn es brenzlich wird hole ich euch." "Versprochen?" "Versprochen, gestochen, mit Blut wirds gesprochen." Seine Schwester lachte. "In Ordnung." Der Junge ließ sie los und verwandelte sich in sein Schutztier. "Da sie von uns keine Hilfe bekommen, werden die beiden Senju wahrscheinlich zum Zeribon Clan gehen, du solltest sie dort suchen." Schlussfolgerte Ezari. Der große Wolf nickte. "Tust du mir einen Gefallen?" Die gelben Augen verengten sich leicht. "Der Senju mit den weißen Haaren, er hat meine Ehre verletzt, stellst du sie wieder her?" Das Tier zog die Mundwinkel leicht nach oben, es lächelte und entblößte damit seine Fingerlangen Reißzähne. "Danke." Veritu sprang in Gestalt seines Tieres an ihr vor bei in die Morgendämmerung, das Geräusch der trommelnden Pfoten auf der Erde wurde von Sekunde zu Sekunde leiser. Ezari seufzte, Schlaf fand sie bestimmt keinen mehr, auch sie machte die Fingerzeichen und verwandelte sich. Auf dem Baum vor dem Lager bezog sie Stellung. Tobirama schnaufte. "Diese Hitze, schon wieder, jeden Tag das gleiche. Wir dünsten in unseren Rüstungen nur so vor uns hin." Sein Bruder lachte. "Freu dich, es sind wahrscheinlich die letzten schönen Tage vor dem Herbst." "Du kannst mir nicht erzählen du magst diese Wärme." "Warum nicht? Sie wirkt positiv auf unsere Lebenseinstellung." "Bei mir bewirkt sie eher das Gegenteil." Maulte der Jüngere, er verfluchte die Platten, den schwarzen Stoff und den Kragen. Alles. Am liebsten säße der Mann in einer kühlen Quelle oder im Schatten und würde nicht über die kochende Straße wandern. "Sei nicht immer so schlecht Gelaunt. Genieße doch einfach den Tag." "Du spinnst wohl total!" Blaffte er. "Die Kanzano haben uns abgewiesen, wir brüten in der Sonne vor uns hin und diese unerträgliche Frau hat mich beleidigt." "Du wurdest zuerst unhöfflich." Wütend raufte er sein Haar. "Wie kannst du nur alles so gelassen sehen? Ich mein..." Die Brüder hielten inne. Vor ihnen auf der Straße saß ein großer grauer Wolf mit gelben Augen, er schien bereits auf sie gewartet zu haben. Hashirama ging entspannt auf ihn zu. "Du bist einer vom Kanzano Clan oder?" Er lachte freundlich. "Normale Wölfe sitzen nicht entspannt auf der Straße." Das Tier nickte und wurde wieder zum Menschen, es war der Junge, der Sohn von Arabi Kanzano. Der Mann verbeugte sich. "Ich bin Veritu Kanzano, Entschuldig bitte, dass ich Euch aufhalte muss. Ich habe eine Bitte." Er wirkte gehetzt, beinahe ängstlich. Der ältere Senju legte ihm beruhigen die Hand auf die Schulter. "Specht nur." "Die Uchiha werden meinen Clan verraten, ich bin mir sicher, aber Vater will nichts davon hören, er glaubt wenn meine Schwester Ireka Madaras Frau wird, können sie uns nicht hintergehen. Ich bin mir sicher sie tun es trotzdem." Er sank auf die Knie. "Ich bitte Euch, lasst mich helfen die Uchiha zu besiegen und nehmt meinen Clan auf, wenn sie geschlagen sind." Seine Stirn lag auf der Erde. "Ich bitte Euch, ehrenwerter Hashirama." Tobirama bemerkte wie unwohl sich sein Bruder fühlte, lange hatte kein Shinobi vor ihm gekniet. Er war ein starker Anführer, ein weiser Mann, aber in Gefühlsangelegenheiten schnell aus der Fassung zu bringen. Der Jüngere Senju kniete sich neben den Kanzano. "Steht auf, so können wir kein Gespräch führen." Der Blick des Jungen traf ihn. "Verzeiht mir dafür." Seine Faust trat Tobirama unvorbereitet im Gesicht, er flog zurück. "DU!" Veritu sprang zurück und verbeugte sich erneut. "Verzeiht mir dafür, aber Ihr verletztet die Ehre meiner kleinen Schwester. Ich war gezwungen sie wieder herzustellen." Wieder sank er auf den Boden. "Verzeiht mir." Verwundert musterten ihn die Brüder, ein komischer Junge, er bat um ihre Hilfe, wollte aber zugleich die Ehre seiner Schwester herstellen. Tobiramas Speichel schmeckte nach Blut, er leckte sich über die Lippe und der Geschmack verstärkte sich, sie musste aufgeplatzt sein. Schallendes Gelächter hallte über die Straße, Hashirama stand, die Arme auf die Hüfte gelegt, da und lachte aus voller Kehle. Die Sonne musste sein Gehirn endgültig weich gekocht haben. "Du bist ein unglaublicher Junge, Veritu. Wenn du für uns kämpfen möchtest werde ich dich nicht aufhalten und wenn wir gewinnen kann dein Clan gerne bleiben, aber dir sollte bewusste sein, wenn du mit uns kämpfst, sind deine Gegner auch Personen die du kennst. Vielleicht sogar aus deiner Familie." "Ich weiß. Aber ich tue dies für meine Familie." Keine Zweifel, keine Unsicherheit, seine Stimme war fest. "Das du meinen Bruder geschlagen hast, werden wir dir nicht nachtragen, er verdiente es, nicht wahr Bruderherz?" Frech grinsten drehte Hashirama sich um. Der Jüngere knurrte nur ungehalten. "Das bedeutet ja." "Ich danke Euch." "Nun gut wir sind auf dem Weg zum Zeribon Clan, begleite uns einfach." Der ältere Senju lief weiter, neben ihm Veritu und mit einigem Abstand dahinter Tobirama, welcher den Kanzano-Jungen genau musterte. Er trug keine Rüstung, lediglich eine weite graue Hose und einen braunen Kimono mit kurzen Ärmeln, in dem Gürtel steckten zwei Katana. "Wo ist deine Rüstung?" Ein verschmitztes Lächeln im Gesicht blickte er über seine Schulter, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. "Glaubst du als Wolf brauch ich eine Rüstung?" Hashirama lachte erneut laut los. Wahrscheinlich war Tobirama der einzig normale Mensch hier, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf trotte der Mann den anderen hinter her. Es würde eine sehr anstrengender Weg werden. Kapitel 4: Vogelflug -------------------- Der Kanzano Clan machte sich Abmarsch bereit, die Zelte wurden zusammen gerollt und das wenige Gepäck geschultert, einige von ihnen verwandelten sich in so große Tiere, dass es für sie kein Problem war die schweren Planen oder Stangen zu tragen. Glück für die Schwächeren unter ihnen. Ezari stand am Rand des Hügel und knetet das Grass mit ihren nackten Füßen, seit ihr Bruder gegangen war raste der Puls der Frau. Lange schon hatte sie sich nicht so alleine gefühlt, schmerzhaft zog sich eine unsichtbare Schlinge um ihr Herz. Begann erst der Kampf gegen die Senju, würden die beiden einander wiedersehen, jedoch als Gegner. Arabi Kanzano überwachte genau die Abreise, bis zum Lager der Uchiha war es nur ein halber Tagesmarsch, die Sharingan-Träger campierten ganz nah an den Senju. Unglaublich wie unterschiedlich beide waren. Madara Auftreten war stolz, distanziert, man sah sofort welche Kraft von ihm ausging, jedoch hatte er auch etwas unheimliches, vielleicht sogar Angst einflößendes an sich. Dagegen waren die Senju Brüder völlig anders gewesen, Hashirama versprühte eine Lebensenergie wie kein Zweiter, auch er musste eine unvorstellbare Macht besitzen, jedoch eine warme, freundliche Kraft. Der Andere hingegen Tobirama, oder wie er heißen mochte, sie konnte bei ihm nur Arroganz und Überheblichkeit sehen, Misstrauen über alle Maßen gegenüber jedem, ja solch ein Mann war er. Selbst seine Unhöflichkeit in einem anderen Lager kannte keine Grenzen. Die Frau schnaubte wütend, hier begegneten ihnen alle mit Respekt und Achtung, nun gut, sie waren die Töchter des Clanoberhauptes, doch auch die anderen Frauen wurden gut behandelt. Nie käme jemand auf die Idee sie als 'Weib' zu bezeichnen. Die Arme, wie Flügel ausbreitend schloss Ezari die Augen und spürte den sanften Wind durch ihre Finger fahren. Sobald alles gepackt war würde sie voraus fliegen und Madara über ihr baldiges Eintreffen informieren. Zweimal schluckte die Frau um die aufkommende Übelkeit hinunter zu würgen, es war ihr nicht wohl dabei alleine dem Uchiha gegenüber zu treten, wenn alle Männer wie dieser weißhaarige Senju waren, würde sie nur ausgelacht werden, niemand nahm sie dort dann ernst. Es mochte wohl einer ihrer größten Ängste sein nicht anerkannt zu werden, dass sie kein bisschen gewürdigt wurde. Ja, das gleiche Gefühl wie bei ihrem Gespräch mit dem Senju, er hatte sie weder für voll genommen, noch Respekt gezeigt. Arroganter Wurm! "Ezari!" Leterras Stimme holte die Jüngere in die Wirklichkeit zurück. "Wir sind bereit, Vater sagt du sollst aufbrechen." Der Klos in ihrem Hals tauchte erneut auf. "Ich bin schon auf dem Weg." Leterra nickte und ging zurück zu den anderen, keiner schenkte Ezari groß Beachtung, es war selbstverständlich für alle wenn man sich verwandelte. Glück für sie, wahrscheinlich würde die Verwandlung sonst nur wieder schief gehen und das einzigste was passierte war das die Frau sich anstatt Haare abermals für Wochen Federn kämmen musste. Ihr Körper reagierte auf Stresssituationen einfach nicht gut, das Gehirn schaltete sich ab und tata, totales Chaos. Ezari formte Fingerzeichen, darauf bedacht bloß keins zu vergessen und sprang dann. Glücklicherweise klappe es und der braune kleine Vogel stieg hoch in den Himmel, schoss über die Wipfel der Bäume, gleitend auf den winzigsten Luftströmen. Fliegen und laufen waren zwei Fortbewegungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Beim laufen vertraute man auf die Kraft der Beine, die Muskeln dort, das Gleichgewicht des Körpers, welches von den kleinen Zehnen erheblich beeinflusst wurde. Ganz anderes beim fliegen, hier kam es auf die Stärke der Flügel an, die Stellung zum Wind und das genau Ausrichten seines Gefieders. Ezari hatte beinahe acht Jahr gebraucht, bevor sie das erste Mal fliegen konnte, die drei abgerechnet bis die Frau sich überhaupt richtig verwandeln konnte und dann noch einmal zwei um zu lernen wie man weite Strecken flog. Denn lange mit den Flügel schlangen funktionierte heute noch nicht, der Gleitflug bot die Alternative zum anstrengenden auf und ab flattern ihrer Schwingen. Doch so einfach er auch sein mochte, ihn zu erlernen hoch kompliziert, lange studierte sie den Wind, die Luftströme und jede Briese, obwohl ihre Affinität zum Windelemet enorm von Vorteil war, beherrschte die Frau auch diese Art des Fliegens nicht perfekt, zu oft musste sie mit den Flügeln schlagen um nicht abzustürzen. Zum verrückt werden. Nicht genug, dass schon das aufrecht erhalten ihrer Tiergestalt Mengen an Chakra fraß, die Verwandlung so gut wie keins, wenigstens. Etwas mehr als ein Tag war immer noch ihr Maximum, ihre Schwestern konnten sich fast zwei Tage als Tier fortbewegen, ihr Vater sogar drei! Doch mit sechsundzwanzig Stunden erreichte sie ihre Grenze. Der Ausgleich war und wird auch immer sein, das Fliegen, alleine die Freiheit nicht an den Boden gebunden zu sein, hinzu gelangen wo man hin möchte, die kalte Luft weiter oben, alle in ihrer Familie mochten besser sein, aber sie wollte weiß Gott nicht tauschen. Ezari änderte die Position ihrer Flügel leicht um nach rechts zu gleiten, unter ihr zog der Wald vorbei, das dichte Blätterdach offenbarte kaum einen Blick auf den Boden zwischen den Bäumen. Wo die anderen einen halben Tag marschierten flog sie keine drei Stunden, fatal, um so länger musste die Frau alleine unter den Uchiha ausharren. Um so weiter der Morgen voran schritt, desto wärmer wurde es wieder, die hohe Geschwindigkeit, welche sie durch das fliegen erreicht, dämpfte zwar die Hitze, doch auch als Vogel fiel ihr das atmen schwerer. Im leichten Sinkflug durchbrach Ezari das grüne Meer und landete im Schatten eines mächtigen Baumes an einen kleinen Flusslauf. Noch ein Vorteil, Vögel und somit auch sie rochen Wasser, oft hatte ihr Bruder sie gefragt wie Wasser riecht, es genau zu beschreiben fiel schwer, 'Nach Nässe und kühl' antwortete sie jedes Mal. Einige nützliche Dinge konnte die Frau in ihrer Tiergestalt, eben das selbe wie andere Vögel auch, schärferes sehen, leichtere Knochen, doch genauso gab es Nachteile, die Körpertemperatur lag bei über vierzig Grad, natürlich toll für den Sommer, aber im Winter blieb sie nie lange in ihrer Tiergestalt. Verdammt nochmal die meisten Vögel zogen ja nicht umsonst in den Süden wenn es kalt wurde. Die kleine Nachtigall hüpfte von Stein zu Stein, bis sie eine ideale Stelle gefunden hatte um ihr Gefieder leicht zu befeuchten, jedoch keines Falls von der Strömung mitgerissen wurde. Zulange durfte Ezari nicht ausharren, als winziger Vogel stand sie auf dem Speiseplan vieler Raubtiere, meistens erkannte die Frau früh ihre Fressfeinde, es war aber auch schon vorgekommen dass sie sich zurück verwandeln musste um nicht als Nachspeise zu enden. Zwischen den Sträuchern und Büschen verhielt es sich ruhig, keine ungebetenen Gäste, Singvögel zwitscherten und die Insekten summten, Stille sollte man immer fürchten, nicht die Geräusche. Ein letztes Mal spritzte sie mit dem Wasser und stieg erneut mit kräftigen Flügelschlägen hinauf, unter den Baumkronen im Schatten zu fliegen würde ihr mehr zu sagen, jedoch war es auch um einiges gefährlicher als darüber zu gleiten. Die Entscheidung fiel leicht, sobald ihr Körper es nicht weiter verkraftete, würde sie unter die Blätter sinken, solange darüber segeln. Die Mittagssonne brannte heiß, aber noch erträglich, liebend gern würde Ezari vor sich hin summen oder besser zwitschern im Moment, doch die Konzentration brauchte der Flug. Sie wurde langsam müde, seit dem gestrigen Morgen war die Frau schließlich schon wach. Sofort schlichen die Gedanken an ihren Bruder sich zurück in ihren Kopf, die Senju musste er bereits erreicht haben, hoffentlich nahm ihn Hashirama auf. Am Horizont erweckten riesige Rauchsäulen ihre Aufmerksamkeit, der fast schwarze Dampf stieg in Spiralen hinauf in den blauen Himmel, entweder wurde dort gekämpft oder die Uchiha lagerten da. Jetzt blieb dem Vogel keine andere Wahl als zwischen den Bäumen abzutauchen, lieber erst die Situation einschätzen, bevor sie sich zeigte. Im Slalom fliegend schlängelte sich die Nachtigall zwischen den Stämmen hindurch und stoppte plötzlich als das Dickicht lichter wurde. Auf der Wiese erstreckte sich eine gewaltige Ansammlung von Zelten, verschieden Flaggen mit Zeichen des Uchiha Clans oder anderen thronten dazwischen. In der Mitte ein Zelt, doppelt so groß wie die anderen, wahrscheinlich das von Madara Uchiha. Der Rauch den sie gesehen hatte stammte von Scheiterhaufen, verbrannten die etwa ihre Toten? Wenn ja äußert unüblich und für eine von Kanzano Clan entehrend. Der Vogel landete auf dem Boden und wurde zum Menschen, einfach in das Lager hinein zu fliegen wäre dumm, sie sollte behutsam vorgehen. Ezari trat aus dem Wald, die Hände erhoben, als würde sich die Frau ergeben. Keine Sekunde später stand ein stämmiger Krieger in Rüstung vor ihr, die Augen zu Schlitzen verengt. "Was willst du hier Weibsbild?" Seine Unhöflichkeit gekonnt überhörend verbeute sie sich. "Ich bin Ezari Kanzano, von Kanzano Clan, ich bringe Nachricht von meinem Vater Arabi Kanzano dem Oberhaupt unseres Clans, für Madara Uchiha." "Sprich hier und jetzt." Blaffte der Mann nur streng die Antwort. "Nein, ich spreche nur mit Madara Uchiha persönlich." "Wenn du dich weigerst werde ich dich als Gefangene ihm vorführen." Enttäuscht entwich ihr ein Seufzen. "Wenn ich so zu ihm komme bitte." "Du wiedersetzt dich also?" "Ja?" Er lächelte böse, das konnte nichts gutes bedeuten. "Gut." Ziemlich grob packte er ihren Arm und schleifte sie mit sich, nicht die eleganteste Art ins Lager zu kommen, aber immer hin kam sie hinein. Kapitel 5: Im Lager der Uchiha ------------------------------ Viele Augenpaare folgen ihnen, währten der Krieger die Frau neben sich her zog, Ezari gefiel diese Aufmerksamkeit ganz und gar nicht. Als Vogel hier hinein zu fliegen hätte vielleicht besser gefruchtet, jetzt schleifte dieser stinkende Mann sie grob mit. Das riesige Zelt kam Schritt für Schritt dichter und sofort wurde ihr übel, es reichte ja nicht das alle sie angafften, nein, jetzt musste die Kanzano auch noch vor einem Angst einflößenden Mann reden, hingebracht als Gefangene. Die zwei Wachen am Eingang hielten sie auf, streng stellten sich die beiden vor ihren 'Führer. "Was wollt Ihr hier?" "Gefangene, für Madara Uchiha, sie sagt, sie sei Bote des Kanzano Clans." "Wenn sie ein Bote ist, wieso schleifst du sie dann mit dir? Behandelt man so Gäste?" Streng musterte ihn die linke Wache. "Lass sie sofort los." Der Krieger machte keine Anstalten sie frei zu geben, packte sogar noch fester zu und zog die Frau vor sich. "Woher sollen wir wissen ob sie wirklich ein Bote ist und nicht ein Spion der Senju?" "Sicher hast du nach Beweisen gefragt, damit sie ihre Identität bestätigen kann." Die gleiche Kälte, wie in Madaras Stimme, lag in der, der Wache, ihre kleinen Härchen stellten sich auf und sie fröstelte, obwohl die Mittagssonne heiß brannte. "Ich, ähm, wusste nicht, ähm.." "Du hast also nicht? Hätten wir uns auch denken können oder?" Unwillkürlich wich Ezari zurück, als die beiden Männer näher kamen. "Nun Frau, beweise das du kein Spion der Senju bist oder wir töten dich auf der Stelle." Was für Beweise sollte sie denn bitteschön haben? "Also, ich weiß nicht, Madara Uchiha kennt mich, er weiß das ich zum Kanzano Clan gehöre, ich bringe nur Nachricht von meinem Vater wirklich." Ihr Stimme überschlug sich während sie sprach, so nervös wie Ezari jetzt war würde sie nicht einmal eine anständige Verwandlung hin bekommen, um zu fliehen. "Nun dann." Die Wachen zogen ihre Katana, die Klingen blitzten im Sonnenlicht. Panisch wich sie noch weiter zurück, die Hände vor ihrer Körper erhoben. "Wartet, wartet, ich lüge nicht...Ihr könnt doch nicht einfach..." "Und wer soll uns daran hindern? Du etwa?" "Ich." Die Menschen auf dem Platz erstarrten, hinter den beiden Männern, im Eingang des Zeltes stand Madara Uchiha, seine Arme vor der Brust verschränkt, in voller Rüstung und erschreckend ruhig. "Schätze ich die Situation richtig ein? Ihr seit gerade dabei die Tochter des Oberhauptes einer unseren Verbündeten zu töten? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber habe ich mich in solchen Sachen nicht klar ausgedrückt?" Bedrohlich leise, mit einer Spur Verachtung sprach der Mann mit den Wachen, ohne die roten Augen von Ezari zu lassen. "Herr, wir dachten sie sei eine Spionin der Senju, Herr." "Und was führte Euch zu der Annahme?" "Sie konnte ihre Identität nicht beweisen." "Wie hätte sie das tun sollen? Glaubt ihr ich gebe jedem Verbündeten einen Zettel in die Hand, damit sie sich Ausweisen können? Gab ich euch allen nicht eine Zusammenfassung wer mit uns im Bunde ist? War irgendetwas davon nicht verständlich? Wenn ja dann sprecht jetzt!" Er hatte weder laut gebrüllt, noch sich gerührt und doch klangen seine Worte in ihren Ohren nach, als hätte er geschrien. "Nein, Herr, verzeiht Herr. Es wird keine Vorfälle mehr geben." Die Wachen verbeugten sich tief, verharrten in der Haltung, darauf bedacht nicht aufzusehen. "Gut." Das Oberhaupt der Uchiha wandte sich um und bedeutete ihr ihm zu folgen. "Ich verlange Respekt gegenüber allen Verbündeten, noch einmal wiederhole ich mich nicht." Seine Umrisse verschwanden in der Dunkelheit im Inneren, Ezari folge, ohne auf Widerstand zu treffen. "Setzt Euch." Er deutete auf einen Stuhl, welcher an einem langen Tisch stand. Der Raum war heller als erwartet, etwas hinter der Versammlungsraum führten Stufen zu einen niedrigen Holzpodest hinauf, abgetrennt durch Stoffvorhänge die von der Decke hingen. Wahrscheinlich lagen dort die privaten Räume des Uchiha. Die Frau ließ sich auf dem nächstbesten Stuhl nieder, wartend, Madara nahm schräg gegen über Platz und faltete die Hände in einander. "Ihr seit sicher nicht hier um mir zu sagen Euer Clan lehnt meinen Vorschlag ab, ein Brief hätte es nämlich auch gereicht." Leicht nervös spielte sie mit der Münze in ihrer Tasche. "Nein." "Dann sprecht. Meine Zeit ist begrenzt und kostbar." "Ich bin..." Sofort unterbrach er. "Lasst die Vorstellungsrunde, ich weiß wer Ihr seit und Ihr wisst wer ich bin, kommt auf den Punkt." Verunsichert setzte sie ein zweites Mal an. "Wir nehmen Euren Vorschlag an und stehen nun als Eure Verbündeten unter Eurem Befehl. Mein Vater hat meine Schwester Ireka dazu bestimmt Eure Frau zu werden, der Rest meines Clans wird gegen Abend eintreffen." "Geht doch, Ireka hm? Sie ist die schönste von euch dreien, stimmt das?" Ezari senkte beschämt den Kopf. "Ja, Herr." "Ich stehe zu meinem Wort, sollten die Senju nicht angreifen, werden wir morgen Abend vermählt." "So schnell schon?" Erschrocken fuhr die Frau auf, damit hatte sie nicht gerechnet und nach den Worten der Senju wohl eher damit, dass er es so weit wie möglich hinauszögern würde. "Es ist eine arrangierte Ehe, welchen Unterschied macht es da ob ich sie morgen oder erst in Monaten zur Frau nehme, sie ist äußert hübsch, das verleit der ganzen Sache zusätzlich, mh, sagen wir Feuer." Kurz verstummte der Mann und musterte sein Gegenüber. "Ganz im Gegensatz zu Euch, Ihr seht aus wie ein Jüngling, klein, schmal, kaum Taille oder Busen, nur das Gesicht ist absolute Verschwendung bei dem Körper. Zu schade wirklich, Euer Antlitz auf Irekas Körper, die perfekte Frau. Hm." Madara seufzte schwer. "In welches Tier verwandelst Ihr Euch?" "Vogel." Kam die tonlose Antwort. Ezari fühlte sich dreckig, der Uchiha hatte sie bis auf die Knochen blamiert, gehört worden war es zwar nur von ihnen beiden, doch ihr reichte dies. Er wollte wahrscheinlich zeigen, wer jetzt das sagen hatte und dass er tun konnte was immer ihm beliebt. "Sehr von Vorteil, deine Stärken?" "Genjutsu." "Fang mich in einem, ich will sehen, was Ihr könnte." Kurz blickte die Frau auf, seine Augen waren noch rot. "Du hast das Sharingan." "Schaffst du es dagegen nicht?" Sie plusterte sich auf, erst beleidigte er sie und jetzt forderte er es auch noch heraus, eine ihrer Schwächen, Ezari ging darauf ein. "Was macht Euch so sicher das Ihr nicht schon in einem seit?" "Unwahrscheinlich..." "Ganz sicher?" "Ja." "Dreht Euch um." Seine Augen blitzten auf, während er sich umdrehte. Hinter ihm stand Ezari, der Mann grinste böse. "Nicht schlecht. Gar nicht mal schlecht für eine Frau, aber Ihr habt etwas übersehen." "Was denn?" "Ihr seit auch in einem Genjutsu, aber in Eurem habt Ihr nur eine Kopie von mir gefangen." "So wie Ihr auch." Madara und Ezari saßen sich noch immer schräg am Tisch gegenüber, jedoch nur ihre Doppelgänger, hinter ihnen standen standen die Echten. Der wirkliche Madara hinter der Illusion Ezari und die wirkliche Ezari hinter der Illusion Madara. "Wie sieht es mit Tai- und Ninjutsu aus?" "Weniger gut, Taijutsu besser als Ninjutsu, beides um einiges schlechter als Genjutsu." "Euer Element?" "Wind." "Wie weit beherrscht Ihr es wenn Euer Ninjutsu schlecht ist?" "Wie gesagt, nicht so gut. Es reicht um das fliegen als Vogel zu erleichtern." Am liebsten wollte sie nur zurück zu ihrem Clan und dann weit weg von den Uchiha, seine Blicke fühlten sich an als würde er in sie hinein sehen und all die Fragen. "Ich glaube ich weiß was ich mit Euch mache." Sie riss ihre Augen auf, was wollte er denn machen? "Ihr werdet für mich spionieren, bei den Senju. Eure Tiergestalt ist dabei hilfreich und im Genjutsu seit Ihr nicht schlecht. Für den offenen Kampf beinahe kaum zu gebrauchen denke ich, wenn Ninjutsu und Taijutsu so schlecht sind. Ja, Ihr werdet eine Spionin." Madara erhob sich. "Fliegt am besten sofort los, ich brauche Informationen." "Aber mein Vater..." "Dem werde ich berichten wo Ihr seit. Das war keine Bitte, sondern ein Befehl. Ich bezahle für Eure Dienste, also tut was ich sage." Ezari verneigte sich. "Ja Herr." "Ssst" Mit einer Kopfbewegung bedeutet er ihr zu gehen und die Frau tat wie ihr geheißen. Keine zwei Stunden hier und schon musste sie den Clan ausspionieren, dem ihr Bruder sich anschießen wollte. Noch im Zelt vollzog Ezari die Verwandlung und schwirrte dann als Nachtigall, durch das Lager und hinauf in den Himmel. Bevor sie spionieren konnte musste sie erst einmal die Senju finden, daran hatte Madara natürlich nicht gedacht, das einzige was sie wusste, war das beide Lager nahe bei einander lagen. Doch 'Nahe' ist ein dehnbarer Begriff, wie sie feststellen musste. Kapitel 6: Hast du nicht jemanden vergessen? -------------------------------------------- Ihr Kopf schmerzte, ihre kleinen Beine schmerzten, eigentlich tat alles an ihrem Körper weh. Immer noch war Ezari Hundemüde und Ihr Chakralevel gefährlich niedrig, sie saß auf der Spitze eines Zeltes im Lager der Senju, die Männer und Frauen liefen mal hier hin und mal dort hin, unterhielten sich, lachten. Im Prinzip das genaue Gegenteil wie im Lager der Uchiha. Vor nicht mal einer Stunde betraten Hashirama, Tobirama und ihr Bruder die Zeltansammlung, gefolgt von Clan Zeribon. Dieser hatte sich also den Senju angeschlossen, die Flaggen verrieten auch die anderen Gruppierungen, die Giftmischer und die Illusionisten erkannte die Frau, die restlichen Zeichen sagten ihr nicht das geringst. Weder ihre Cousins, noch einer der anderen hatte Ezari erkannt, lediglich Veritu, ihrem Bruder war sie aufgefallen und er musste sie durchschaut haben, sein Blick verweilte lange auf ihr. Nun saßen die Oberhäupter und ihr Bruder im Zelt auf dem sie saß und berieten sich wohl. Verstehen konnte Ezari kein Wort, auch keine Fetzen der Gespräche, die Nachtigall wartet einfach darauf, dass sie wieder hinaus kamen und sie die Leute im Freien belauschen konnte. Denn ihre Spionagearbeit bis jetzt war kläglich. Insgeheim wollte sie die Senjus überhaupt nicht aushorchen, immerhin kämpfte ihr Bruder mit ihnen und warum sollte sie ihn verraten? Der Vogel spreizte die Flügel und legte sie wieder an, spätestens wenn es gleich Anfing zu dämmern musste Ezari zurück. Egal mit wie wenig Informationen. Gerade als sie eine kleine Runde über das Lager drehen wollte, schlug jemand die Plane am Eingang des Zeltes zur Seite und Veritu, in Begleitung von Tobirama erschien. Ihr Bruder pfiff vor sich hin, nicht irgendein Lied, nein IHR Lied. Das Zeichen, er wusste das sie dort saß, sie antwortet ihm mit der gleichen Melodie zwitschernd und landete auf seinem ausgestreckten Arm. "Ist das ein Kanzano?" Skeptisch beäugte der Senju den Vogel. "Nein. Ich kenne jede Verwandlung aus meinem Clan, diese Nachtigall gehört nicht zu ihnen." "Warum sitzt er dann auf deinem Arm?" "Sie. Ich kann gut mit Tieren." Ezari legte den Kopf schief und zwitscherte das Lied weiter, er hatte sie nicht verraten. "Woher willst du wissen ob es eine sie oder ein er ist?" "Wie gesagt, ich komme gut mit Tieren aus." Veritu lächelte und strich sanft über ihr Federkleid. "Und diese hier ist ganz sicher eine 'sie'." Tobirama stöhnte. "Idioten, überall nur Idioten." "Bildest du dir gerne etwas auf deine Intelligenz ein?" "Nimm dir nicht zu viel heraus." Knurrend beschleunigte er seine Schritte. "Komm schon ich hab Hunger." Als hätte ihr Bruder ihn nicht gehört sprach er einfach weiter. "Man sagt die Nachtigall hat eine der schönsten Singstimmen, ich denke das stimmt." "Hört sich für mich nur nach Gequietschte an." "Du bist zu pragmatisch, ein Realist, hast du kein Auge für die schönen Dinge in der Welt?" "Eher keine Zeit und du schwafelst wie eine Frau." Tobirama wurde jedoch langsamer. "Was singt er da?" "Sie. Ein Lied." "DER Vogel und das höre ich auch, welches?" Ezari wusste nicht warum, aber das dieser arrogante Senju meinte ihr Gesang würde nur wie Quietschen klingen stachelte die Frau an besser zu singen. "Keine Ahnung. Sie hat es sich selbst ausgedacht meine ich." "Mh." Grummelte der Mann und blieb stehen. "Das ist dein Zelt, du hast es ganz für dich alleine. Essen gibt es dort am Feuer wo die Leute sitzen." Er deute auf einen relativ großen Platz am Ende des Lagers. "Morgen, bei Sonnenaufgang findet unsere Strategiebesprechung statt, da du Informationen über den Feind..." "Du meinst meinen Clan." Unterbrach ihn stumpf Veritu. "Von mir aus auch das. Also was ich sagen wollte, du solltest dabei sein. Wir treffen uns im Hauptzelt wieder, verspäte dich nicht. Ich hasse so etwas." Tobirama wandte sich zum gehen, in Richtung des Essens. "Noch etwas." Er deutete auf den Vogel. "Das Vieh bringst du nicht mit! Werde ihn los, mir egal wie. Ist ja kaum zu ertragen dieses Kreischen." Ezari wollte los fliegen und mit ihrem scharfen, wenn auch kleinen Schnabel sein Gesicht bearbeiten, doch Veritu war schneller und fing sie zwischen seinen Händen ein. "Morgen ist sie nicht mehr da." "Das will ich auch hoffen." Ihr Bruder trat durch die Plane ins Innere und ließ die Nachtigall wieder frei, kurz musterte er alles, Schlafplatz, ein Tisch mit Blättern, Tinte und einem Stift, sonst war das Zelt leer. Der Mann griff sich ein Blatt und tunkte den Schreiber in die schwarze Flüssigkeit. 'Was machst du hier?' Schrieb er auf den Zettel, leise verwandelte sich Ezari zurück, sie nahm den Stift aus seiner Hand und kritzelte die Antwort. 'Madara will das ich die Senju ausspioniere und Informationen beschaffe.' 'Und tust du das?' 'Habe ich eine Wahl?' 'Die hat man immer. Wie geht es Vater und den anderen?' 'Seit dem Morgen habe ich sie nicht gesehen.' 'Wie geht es dir?' 'Müde.' 'Du solltest zurückkehren und dich ausruhen.' 'Ja.' 'Welche Informationen gibst du Madara?' 'Welche Clans und Söldner hier sind.' 'Mehr nicht?' 'Nein.' 'Du wirst wieder kommen oder?' 'Er wird mich sicherlich schicken.' 'Das ist gefährlich.' 'Und das was du tust nicht?' 'Ich will mich auf keinen Fall streiten.' 'Ich gehe besser.' Ezari gab ihm den Stift zurück und Veritu drückte sie zum Abschied kurz an sich. Aus dem Zelt flog nur die Nachtigall, kleine Braune Federn auf der Erde zurücklassend. Als die Sonne aufging wurde der Mann unsanft von Tobirama geweckt. "Aufstehen." Veritu rieb sich verschlafen die Augen und gähnte genüsslich. "Geht das auch freundlicher?" Der Senju riss ihm die Decke weg und zeigte gereizt mir dem Finger in seine Richtung. "Wir spielen hier nicht: Äußere deine Wünsche. Sonder: Mach gefälligst schnell. Ich hasse es zu spät zu kommen." "Warum bist du dann hier?" "Ich hasse es noch mehr auf andere warten zu müssen." Tobirama ließ seinen Fuß über die Erde fahren. "Hast du den Vogel von gestern gerupft oder warum liegen hier Federn?" Kurz erstarrte Veritu in der Bewegung, den Senju entging das nicht. "Hab ich Recht?" "Nein." Der Mann schlüpfte in seine Sachen und band den Gürtel seines Kimonos, die beiden Katana unter dem Arm geklemmt. "Und warum liegen dann hier die Federn?" "Muss sie verloren haben, als sie weg flog." Veritu ging an ihm vorbei nach draußen, vor dem Eingang streckte er sich genüsslich. "Aha, klingt nicht überzeugend." Skeptisch betrachten sie einander. "Kommt das Tier wieder?" "Wahrscheinlich." "Dann werde ich es vielleicht rupfen." Die beiden Männer setzten sich in Bewegung und gingen gemächlich hinüber zum großen Zelt. "Ich rate davon ab." "Wieso?" "Mit dir würde es dann kann gutes Ende nehmen." Von der Seite schielte Tobirama zornig zum Kanzano. "Drohst du mir?" "Wenn du der Nachtigall an die Federn willst." "Überschätze dein Kraft nicht Jüngling." Im Innenraum saßen viele Menschen, die Oberhäupter der verschieden Sippen, sowie eine ältere Männer, die Berater. Tobirama deutet Veritu an neben Zakaro, welcher dem Jungen freundlich zu nickte, platz zu nehmen, währen er sich an die Seite seine Bruders setzte. "Dann sind wir ja alle vollzählig." Hashirama lächelt freundlich in die Runde. "Gestatte es mir euch einander vorzustellen." Er begann links. "Diese vier sind meine Berater, sie überdenken Entscheidungen und haben viele Informationen. Daneben ist Korit, die Anführerin der Giftmischer. Dann Bilur, Oberhaupt der Illusionisten. Zakaro, Clanoberhaupt des Zeribon Clan. Veritu, ein Angehöriger des Kanzano Clan. Als nächstes der Uzumaki Clan. Und zu letzt mein Bruder, Tobirama Senju." Bilur erhob sich. "Ich habe eine Frage." Der Senju nickte. "Wir sind alle Oberhäupter, Clanführer oder Berater, warum ist von Kanzano Clan nur ein Mitglied hier?" Alle Augenpaare hefteten sich auf Veritu, der sich peinlich berührt am Kopf kratzte. Die Antwort für ihn übernahm Tobirama. "Der Kanzano Clan hat sich den Uchiha angeschlossen, nur dieser Mann will für uns kämpfen." Bevor er weiter sprechen konnte entstand ein Durcheinander, viele riefen durcheinander, beschimpften den Kanzano Clan oder Veritu. "Das ist ein Frechheit, er ist sicherlich ein Spion im Verborgenen!" "Wir sollten ihn hier und jetzt töten!" "Oder wir knüpfen ihn auf, damit jeder sehen kann das wir es ernst meinen." "RUHE!" Langsam aber sicher wurde der Jüngere Senju wütend. "Niemand rührt ihn an, er ist genau wir die anderen hier ein Verbündeter gegen die Uchiha, egal wem sich der Rest seiner Sippe angeschlossen hat, ist das jetzt jedem klar?" "Mein Bruder hat Recht." Hashirama hatte sich ebenfalls erhoben und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Er ist nicht hier um uns zu verraten und nur er kann uns entscheidende Fakten und Informationen liefern, die wir brauchen, denn jetzt im Moment ist unser Wissen über den Kanzano Clan begrenzt. Setzt euch und beruhigt eure Gemühter." Unter großem Murren und wüsten Verwünschungen gegen Veritu taten alle wie ihnen geheißen. Der einzige Mann der neben dem Kanzano sitzen blieb als der Rest aufsprang war Zakaro Zeribon. "Ich würde gerne auch etwas sagen." Meldete sich nun genau dieser. "Den Jungen Veritu kenne ich jetzt schon seit seiner Geburt, er ist mein Neffe und ganz gleich was sein Clan oder sein Vater sagen mögen, er ist ehrlich und würde niemals jemanden verraten oder verkaufen. Ich vertraue keinem von euch, denn ich kenne keinen, aber diesem Mann, sage ich, könnt ihr vertrauen. Ihr alle." Er nickt in Hashiramas Richtung. "Mehr wollte ich nicht sagen." "Vielen Dank. Da wir uns gegenseitig nicht gut kenne, wie schon angemerkt wurde, will ich diese Versammlung nicht unnötig in die Läge ziehen heute. Ich wollte nur das jeder weiß wer mit uns kämpft. Morgen früh um die gleiche Zeit machen wir weiter. Ich erwarte bis dahin von jeder Gruppe einen detaillierten Plan über die Stärken und die Schwächen seiner Mitglieder. Ihr könnt gehen. Veritu, komm einen Augenblick zu mir." Während die anderen das Zelt verließen und dem Jungen wütende, sogar böse Blicke zuwarfen, trat dieser zu Hashirama nach vorne. "Was kann ich für Euch tun?" "Warte noch." Die vier Berater, zögerten es so lange wie möglich hinaus den Raum zu verlassen, doch am Ende gaben sie sich geschlagen und gingen. "Die Alten wollen immer alles wissen." Lachte der ältere Bruder. "Setzt dich. Ich wollte dich etwas fragen." "Ja?" "Wir brauchen eine Aufstellung deines Clans, wer sich in welches Tier verwandeln kann. Ich weiß du willst ihnen nicht schaden, aber du kämpfst für uns und dir war klar dass dies unweigerlich in einer Schlacht auch gegen deinen Clan endet." "Ich weiß." "Also?" Veritu zog aus der Tasche seiner Hose ein gefaltetes Stück Papier und reichte es dem Senju. "Dort sind alle zweiundzwanzig Mitglieder, einschließlich mir, aufgelistet und natürlich die Tiergestalten. Das ist Hochverrat an meinem Clan." Tobirama nahm den Zettel aus Hashiramas Hand und las ihn, einen Namen nach dem anderen. "Ich Danke dir, mehr wollte ich nicht." Der Kanzano verbeugte sich und wandte sich zum gehen. "Warte ich begleite dich, nicht das dir jemand auflauert." Der weißhaarige Mann schloss zu ihm auf, sein Gesicht war undurchschaubar. Veritu steuerte auf sein Zelt zu, wurde jedoch von Tobirama in Richtung Ausgang des Lagers gedrückt. "Lass uns einen Spaziergang machen." Der Mann tat wie ihm geheißen, im Ton des anderen konnte er genau so wenig lesen wie in seinen Augen, er wirkte nur ernst. Schweigend gingen sie neben einander her, erst als sie tief im Wald waren hielt der Senju an. "Auf deiner Liste, sind dass alle Mitglieder?" "Natürlich." "Bist du dir sicher?" "Alle zweiundzwanzig." "Einschließlich dir?" "Ja." Tobirama stand ernst da, die Arme vor der Brust verschränkt. "Es sind aber dreiundzwanzig Mitglieder oder? Hast du nicht jemanden vergessen?" Veritu erstarrte und seine Gesichtszüge entglitten ihm, der Senju wusste es, er wusste es und würde ihn nun töten. Kapitel 7: Wissen und Täuschung ------------------------------- Wissen und Täuschung Die beiden Männer standen sich gegenüber, Tobirama sah nur streng auf den Kanzano hinunter, während dieser die Hand langsam zu den beiden Katana in seinem Gürtel wandern ließ. "Ich habe bisher nicht vor dich anzugreifen, nur will ich wissen warum du uns einen Namen verheimlicht hast." Veritu verharrte in der Bewegung, Schweißperlen liefen an seinem Gesicht hinunter, er musste unglaublich aufgeregt sein oder aber er hatte Angst. Was immer es war, es verriet dem Senju dass dieser weder oft gekämpft, noch Erfahrung besaß. "Wenn du weißt, das ich eine Person unterschlagen habe, dann ist dir auch klar wen oder?" Der Kanzano umschloss jetzt den Griff eines der Katana und wartete. "Ja, deine Schwester oder? Ezari?" "Genau. Sie ist die Jüngste und meine Pflicht, als großer Bruder, ist es sie zu beschützen." Tobirama runzelte die Stirn, er würde den Kampf mit Sicherheit gewinnen, aber dann fehlte ihnen einen Krieger. "Bist du hier um uns zu verraten? An die Uchiha?" "Nein, ich werde mit euch gegen sie in die Schlacht ziehen, falls du mich leben lassen solltest und ihr alle das dann noch wollt." "Wie ich bereits sagt, ich will dich noch nicht töten. Warum deckst du sie?" Veritu lockerte den Griff und nahm eine entspannte Haltung an. "Weil sie meine Schwester ist." "Das sagtest du bereits, doch die Namen und Tiere deiner anderen Schwestern hast du auch aufgeschrieben." Der Senju ging langsam um den anderen Mann herum und musterte ihn, als sie beide mit dem Rücken zueinander standen blieb er stehen. "Sie ist die Jüngste, es ist ein ungeschriebenes Gesetz sie zu beschützen." "Ist sie die Nachtigall?" "Das kann ich nicht sagen." "Ja oder nein?" Knurrte Tobirama, er hasste es wenn man ihm etwas verschwieg, oh ja, er hasste vieles. "Nein." "Du lügst!" In einer fließendes eleganten Bewegung segelte der Senju herum, griff nach dem Hals des Kanzano und drückte ihn gegen einen Baum. "Halte mich nicht für dumm! Ich habe dich und dieses Vogel beobachtet, ihr wart viel zu vertraut mit einander und dann die Federn, die ich heute morgen gefunden habe. Sie hat sich verwandelt in deinem Zelt oder?" Veritu biss sich auf die Lippe, bis diese anfing zu bluten, sagte jedoch kein Wort. "ANTWORTE!" Er schlug den Mann wieder gegen das Holz, dieser schwieg nur, im nächsten Moment hielt Tobirama keinen Menschen mehr fest, sondern einen riesigen Wolf. Durch das Gewicht des Tieren aus dem Gleichgewicht gebracht, musste er einen Schritt zurück weichen um nicht in die Knie zu gehen. Die großen gelben Augen blickten in seine. "Du willst also kämpfen?" Der Wolf schüttelte bloß den Kopf, er setzte sich auf den Waldboden und legte den Schwanz um seine Beine, ganz gelassen, vollkommen ruhig. Als Mensch mochte er ängstlich sein und nicht gekämpft haben, aber als Tier war er unglaublich gefährlich. Tobirama erkannte sofort, dass der Wolf viel mehr Erfahrung hatte, im Vergleich zum Mann. Die Art wie er sich bewegte und die Position die das Tier wählte, zeigten einen Bruchteil seiner wahren Stärke. Es passierte nicht oft, das sich der Senju so dermaßen in jemandem getäuscht hatte. "Wenn du nicht kämpfen willst warum hast du dich verwandelt?" Der graue Wolf legte den Kopf leicht schräg und sah in abwarten an. Die Kanzano konnte in ihren Tiergestalten demnach nicht sprechen, sie waren wirklich Tiere, mit dem Verstand eines Menschen. "Du wolltest mir zeigen das ich kein leichtes Spiel mit dir habe?" Dieses Mal nickte Veritu. "Ich habe verstanden, verwandle dich zurück." Er zog die Lefzen hoch und entblößte seine Fangzähne. Obwohl Tobirama keine Angst verspürte oder sich fürchtete, bewirkten die langen, spitzen Zähne und die Klauen an seinen gewaltigen Tatzen, dass sich die feinen Härchen auf dem Rücken des Mannes aufstellten und er unbewusste kurz schauderte. "Ich werde dich weder angreifen, noch versuchen zu töten, ich verspreche es." Der Wolf schüttelte den Kopf, er glaubte ihm nicht, erhob sich jedoch und schlich langsam um den Senju herum, die Muskeln unter dem Fell spannten und entspannten sich abwechselnd bei jedem Schritt. Tobirama folgte dem Tier mit den Augen und in dem Moment, als er den Kopf in die andere Richtung drehen musste, um ihn nicht zu verlieren, verschwand der Wolf. Jemand schrie, dann folgte das knacken von Knochen und Stille, er war in eine leichte Hockstellung gefallen, falls ein Kampf folgte. Mit zwei Finger berührte der Mann den Boden, außer Veritus Chakra spürte er in der Nähe kein anderen, erst weiter entfernt, das seines Clans und ihrer Verbündeten, wer hatte also geschrien? Äste knackten links von ihm und aus dem Dickicht trat wieder der Wolf, im Maul einen Menschen, das Wappen der Uchiha prangte auf dessen Rücken. Veritu ließ den leblosen Körper fallen, um sich über die Schnauze zu lecken, dann sprang er und verwandelte sich zurück. "Wir wurden beobachtet. Ich habe ihn erst bemerkt als ich ein Tier war." Der Kanzano wischte sich mit einer Hand über den Mund, das Blut des Mannes klebte in seinem Gesicht und lief an dem Kinn hinunter, wieder leckte er sich über die Lippen, dieses Mal als Mensch. "Ein Uchiha, wie du siehst. Vielleicht bestärkt diese Geste dein Vertrauen zu mir." Tobirama ging mit schnellen Schritten zum Toten hinüber und drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken. Es war ein Mann mittleren Alters, wahrscheinlich ein Späher, sicherlich gut ausgebildet, ihn zu töten müsste eigentlich schwer sein und Veritu hatte nicht einmal dreißig Sekunden gebraucht. "Was ist mit deiner Schwester?" "Was willst du von ihr?" "Nichts, nur wissen welches Tier sie ist." "Das kann ich nicht sagen." "Ist sie nun die Nachtigall oder nicht?" Der Kanzano schwieg wieder, er wirkte gefährlich, das Blut im Gesicht, der Tote zu seinen Füßen und trotzdem diese Gelassenheit. Tobirama machte sich gerade und hob dem Kopf, nur um Überlegenheit vor zu spielen und um auf ihn hinunter zu sehen, er würde einen Kampf gewinnen, darin bestand kein Zweifel und Veritu wusste das, doch der Senju hätte es nicht leicht und wahrscheinlich, trug er schwere Verletzungen davon, leider wusste der Kanzano das ebenfalls. "Gut, du verrätst sie also nicht, ich sehe schon. Dann töte ich die Nachtigall wenn sie wieder kommt." Veritu sprang einen Schritt vor. "NEIN!" Die Augen des anderen Mannes verengten sich zu Schlitzen. "Also hatte ich Recht. Du musst kein Wort sagen, mit deiner Reaktion hast du es bestätigt. Dummer Junge." Unsicher trat Veritu von einem Fuß auf den anderen, es schien als würde er überlegen und sich selbst Vorwürfe machen. Tobirama wurde einfach nicht schlau aus ihm, normaler Weise durchschaute er Menschen nach wenigen Minuten mit ihnen, doch die Kanzano waren anderes. Schon als er und sein Bruder sie anheuern wollten konnte er sie nicht einschätzen, keinen von ihnen. Es mussten die Tiere sein, durch diese war es schwere klar zu erkennen wie sie waren, der animalische Zug an ihnen zog einem Schleier gleich, den Vorhang zwischen Wissen und Unwissen. Die Worte Veritus rissen ihn aus seinen Gedanken. "Was wirst du nun tun?" "Da euer Clan sich den Uchiha angeschlossen hat, gehe ich davon aus, dass sie spioniert oder? Zumindest würde ich das an Madaras Stelle von ihr verlangen. Somit ist deine Schwester eine Gefahr, allerdings könnte man eine Abmachung treffen." Tobirama wandte sich in Richtung des Lagers um und bedeutete dem Anderen ihm zu folgen. "Was für eine Abmachung?" "Sag ihr, wenn sie uns über die Uchiha gute Informationen liefert bekommt sie einige unwichtige Fakten über uns für ihre Spionage. Andernfalls werde ich sie töten, sollte sie noch einmal hier in die Nähe kommen. Verstehst du das?" Veritu nickte mit gesenkten Kopf. "Ich bin mir sicher sie wartete schon im Lager auf dich." "Eines will ich dir sagen, solltest du ihr auch nur ein Haar krümmen, werde ich DICH töten." Der Kanzano blickte ihn durchdringend an, seine Augen funkelten. "Ich dachte du hast verstanden was ich gesagt habe." Zischte Tobirama zurück. "Das habe ich, aber ich werde nicht zulassen das du ihr zu Nahe kommst." Der Senju schnaubte, es war lächerlich. "Du bist zu sehr von dir überzeugt." "Und du kennst mich zu wenig, um dir da sicher zu sein." "Sei vorsichtig," Der Weißhaarige verschränkte die Arme vor der Brust, seine Finger trommelten genervt auf der Haut. "Der Vogel könnte sonst über dem Grill enden bevor du ihm den Vorschlag überbringen kannst." Der Eingang des Lagers war schon in Sicht als Veritu sein Katana zog und es Tobirama an den Hals legte, die Wachen liefen hektisch auf die Beiden zu. Der Senju hob abwehrend die Hand. "Alles gut, wir trainieren nur." "Seit Ihr sicher Herr?" "Ja, geht zurück auf Euren Posten." Die Wachen sahen sich unsicher an, skeptisch betrachteten sie auch Veritu, dessen Mund noch immer mit geronnen Blut verschmiert war, drehten sich dann jedoch um und gingen zurück. Der Kanzano schnitt mit der Klinge leicht in die Haut, sodass ein einzelner Blutstropfen an Tobiramas Hals hinunter lief. "Du hast keine Ahnung von was du sprichst. Rühre sie nicht an, sieh sie nicht einmal falsch an und wenn du auch nur irgendjemanden von ihr erzählst, schwöre ich, du wirst sterben. Falls meiner Schwester etwas passiert, mache ich dich verantwortlich." Der Senju lächelte leicht. "Ich sagte bereits, du überschätzt dich." Er verschwand kurz und tauchte dann hinter Veritu wieder auf, sein Kunai gegen einen Wirbel gedrückt. "Ich werde dich besiegen." "Dann sorge ich dafür, dass du mit mir stirbst." Beide Stimmen eiskalt. Beide Männer regungslos, die Klingen erhoben, eine davon bedrohte nur warme Luft. Tobirama ließ das Kunai sinken und Veritu tat es ihm gleich. "Unterbreite ihr meinen Vorschlag und ich verspreche dir, ich werde ihr nicht näher kommen als Notwendig." Mit einem klirrenden Geräusch glitt das Katana zurück in die Scheide. "Dann nehme ich dich beim Wort." Der Kanzano lief weiter in Richtung Lager, neben ihm der Senju und als sie das Tor durchquerten ließ sich die Nachtigall sofort auf die Schulter von Veritu niedersinken, dass gleiche Lied singend wie am letzten Abend. Tobirama bedachte die beiden mit einem durchdringenden Blick, bevor er zu Hashiramas Zelt hinüber ging. Kapitel 8: Die Qual der Wahl ---------------------------- Die Qual der Wahl Ezari saß, leise zwitschernd, auf der Schulter ihres Bruders und beobachtete die Menschen an denen sie vorbei kamen. Viele bedachten Veritu mit zornigen oder bösen Blicken, was war bloß seit dem letzten Mal geschehen? Der Senju hatte sich, zu ihrer Freude, gleich von ihnen getrennt, sein arrogantes Gesicht musste die Frau somit wenigstens nicht ertragen. "Du solltest nicht wieder herkommen." In seinem Zelt setzte sich ihr Bruder, stöhnend auf die Erde und sah die Nachtigall besorgt an. "Es ist zu gefährlich hier für dich." Der Vogel zwickte ihn in Ohr und flog von seiner Schulter auf den Tisch. Es war kurz nach Mittag, die Verwandlung in einen Menschen zu riskant. Sie tunkte einen ihrer, mit Hornschuppen bedeckten, Zehen in die schwarze Tinte und versuchte unbeholfen ein paar Worte auf das Papier zu kritzeln. Veritu nahm das Blatt in die Hand und musterte es mit gerunzelter Stirn. 'Keine Wahl.' Es dauerte fast fünf Minuten bis er ihre Schrift entziffert hatte und nun selbst den Stift in die Flüssigkeit tunkte. 'Du hast immer eine Wahl, das habe ich dir doch schon gesagt.' Er schob ihr das Papier zu, damit sie lesen konnte. Der Vogel nickte, schon wieder dabei den Zeh erneut in die Tinte zu stecken. Ihr Bruder nahm das Blatt und schrieb weiter. 'Warte, ich kann deine Worte kaum lesen. Lass mich einfache Ja oder Nein - Fragen stellen und du nickst nur oder schüttelst den Kopf, ja?' Ezari nickte. 'Ist unser Clan schon eingetroffen?' Wieder nickte der Vogel. 'Hat Madara schon Ireka zur Frau genommen?' Die Nachtigall schüttelte den Kopf, schloss jedoch die Augen und zog den Kopf zwischen den Federn ein, sie tat als ob sie schlief. 'Heute Nacht?' Ein Kopfnicken ihrerseits. 'Ich muss dir etwas erzählen oder besser, dir ein Angebot unterbreiten.' Verwundert hob Ezari den Kopf und legte ihn leicht schief, auf dem Holz des Tisches hatte sich ein Tintenfleck gebildet, ausgehend von dem Zeh des Vogels. Die Tinte erinnerte Veritu an das Blut, welches um seinen Mund angetrocknet war, kurzerhand erhob der Mann sich und ging hinüber zu einem Tongefäß mit Wasser. Die Nachtigall flog zu ihm hinüber und setzte sich auf den Rand des Kruges, während sie beobachte, wie er sich wusch. Zum Schluss benetzte er auch den kleinen Vogel mit ein paar Wassertropfen, dann wandte Veritu sich wieder dem Papier zu. 'Heute Morgen gab es eine Strategiebesprechung, bei der auch erwähnt wurde, dass unser Clan sich den Uchiha angeschlossen hat. Die meisten Mitglieder der anderen Gruppe waren nicht sehr erfreut über meine Anwesenheit hier, sie glauben ich wäre ein Spion. Hashirama bat mich ihm eine Liste zu geben, wer sich von uns in welches Tier verwandeln kann und ich gab sie ihm.' Erschrocken fuhr Ezari hoch und flüchtete schon Richtung Ausgang, doch Veritu griff schnell nach seiner Schwester. "Warte. Ich habe deinen Namen unterschlagen." Wisperte er leise, um möglichen Zuhörer keine Chance zu geben sie zu belauschen. "Versprochen. Du weißt ich würde dich nie verraten, doch es gibt ein Problem." Immer noch zwischen seinen Händen schlug die Nachtigall hilflos mit ihren Flügeln. "Bleib ruhig, damit ich es aufschreiben kann." Sie dachte nicht einmal daran, auch wenn er über sie geschwiegen haben mochte, es war zu gefährlich, Madara musste das einsehen. Aber um ihn zum Einsehen zu bewegen, musste sie ihm verraten, dass die Senju eine genaue Aufstellung über den Kanzano Clan besaßen und dann würde ihre Familie vielleicht in Bedrängnis kommen. Andererseits dachten jeder , dass niemand wusste in welche Tier sie sich verwandeln konnten, somit würde es noch gefährlicher für alle werden, wenn sie nichts sagte. "Ich bitte dich." Ezari hörte auf sich zu wehren, ruhig Blut, er sprach von einem Problem und vielleicht war es dieses Mal sinnvoll zu zuhören, bevor sie wieder überstürzt handelte. Veritu öffnete seine Finger, der Vogel sprang von der Handfläche zurück auf den Tisch. 'Tobirama, der jüngere Bruder von Hashirama, hat erkannt das ich deinen Namen nicht aufgeschrieben habe. Er stellte mich zur Rede und machte einen Vorschlag.' Kurz verharrte der Mann und schrieb dann weiter. 'Flieg jetzt nicht weg, sondern warte bis zum Ende, ja?' Ezari spannte ihre Flügel, legte sie wieder an und spannte sie erneut, dann neigte sie ganz leicht den Kopf. 'Er sagt, du sollst uns Informationen über die Uchiha besorgen, korrekte Informationen. Im Gegenzug bekommst du einige unwichtige über die Senju. Wenn du dich weigerst wird er dich töten, das nächste Mal. Ich habe ihm gesagt, ich lasse dies nicht zu, aber er ist stärker als ich und das weiß er.' Ihr Bruder legte den Stift zur Seite und betrachte mit hängenden Schultern seine Schwester. "Mein Rat, geh und komm nicht wieder." Ezari saß in der Falle, entweder, sie verriet ihren Clan ebenfalls oder wenn Madara sie erneut schickte würde sie sterben. Die dritte Möglichkeit war, dass der Uchiha sie im Lager behielt, wenn er erfuhr, das sie aufgeflogen ist, doch daran glaubte die Frau keines Wegs. Er war nicht der Mann, der auf die Sicherheit anderer, ausgenommen seines Clans, bedacht schien. Kurzerhand fiel ihre Entscheidung. Die Nachtigall spannte die Flügel und flog davon, aus dem Zelt heraus, über das Lager hinweg und dann im Zick Zack zwischen den Bäumen zu den Uchiha. Genau wusste sie, was davon Madara erfahren sollte. Ireka wartete ruhig im großen Zelt auf die Rückkehr ihre Schwester. Heute Abend war es soweit, Madara Uchiha würde sie zur Frau nehmen. Sie hatte den Mann bisher nur drei Mal gesehen, zuerst im Lager ihrer Clans, dann hier, in seinem Lager und schlussendlich heute morgen, als er ihr Blumen vorbei brachte, für die Feier. Wie sehr hasse sie Blumen, diese Pflanzen waren nur ein Vorwand um etwas zu bekommen oder die Gemüter zu beschwichtigen, außerdem erinnerten sie die Frau immer an den Tod. Auf Gräbern standen auch Blumen, bei Toten Höhlen wuchsen Blumen am Eingang. Sie waren dafür gedacht um Gefühle hervorzurufen, die es nicht gab. Und dann die Art, wie Madara ihr die Blumen überreicht hatte, mit Sicherheit konnte es nicht seine Idee gewesen sein, wahrscheinlich die sein Bruder Izuna. Madara Uchiha war ein berechnender Mann, jemand der weder etwas übrig hatte für unnötige Gefühle oder freundliche Worte. Seinen Bruder liebte er, keine Frage, ebenso wie seinen Clan und Ireka war sich auch sicher das er für diese Beiden alles opfern würde, den sie waren das wichtigste in seinem Leben, doch an anderen Menschen, so wie ihrer Familie oder ihr überhaupt, fand der Mann kein Interesse. Aus der kleinen Tasche ihres blauen Kimonos, zog sie eine kleine Dose, gefüllt, bis zum Rand mit süßem Honig. Ireka tauchte den kleinen Finger in die klebrige Masse und leckte ihn daraufhin ab. "Wie ich sehe immer was Süßes dabei." Erschrocken für die Braunhaarige herum, im Eingang des Zeltes, die Plane noch in der Hand stand Ezari, ihre Schwester. Klein, blass und die hellbraunen Haare lose zusammen gebunden. "Ezari!" Ireka ließ die Dose mit dem Honig zurück in die Tasche wandern und ging auf sie zu. Das ganze Auftreten ihrer kleinen Schwester erinnerte sie an einen Vogel und immer barfuß. "Hast du keine Schuhe?" Neckte sie die Kleinere. "Doch schon, hast du keinen Kimono ohne Fische?" "Den hebe ich mir für heute Abend auf." Sofort wurde Ezari wieder ernst. "Ich weiß nicht was ich von Madara halten soll, er ist arrogant und unhöflich, ich habe dir erzählt was er zu mir gesagt hat." "Mehr fällt dir nicht zu ihm ein? Ich meine er hat auch noch andere Charakterzüge." Die große Schwester ließ sich auf einen der Stühle sinken. "Weich nicht immer aus, wenn du die Wahrheit nicht sagen willst, lüge doch." "Nein. Ich lüge nicht. Niemals." Ezari holte tief Luft, blies die Backen auf und sank dann mit hängenden Schultern in sich zusammen. "Du änderst dich nie. Wo ist Madara?" Neugierig blickte Ireka auf. "Hinten denke ich, was willst du von ihm? Hast du Informationen über die Senju?" "Ja, leider aber keine Gute." "Wie meinst du das?" Die Frau sprang von ihrem Stuhl auf und packte Ezari an den Schultern. "Hashirama weiß..." Eine tiefe Stimme unterbrach sie. "Ihr seit also zurück, Ezari. Setzt Euch, ich will alles hören, was Hashirama weiß." Madara Uchiha trat aus seinen privaten Gemächern hervor und ging betont langsam auf die beiden Schwestern zu. "Ireka, ich halte es für das Beste Ihr geht nun, wir sehen uns heute Abend zur Vermählung. Auf Wiedersehen." Ireka verbeugte sich tief. "Wie Ihr wünscht Herr." Er hatte sie nicht gebeten, es war ein Befehl gewesen. Madara saß, ihr gegenüber, auf der Platte des Tisches und runzelte die Stirn. Stillschweigend, ohne sie zu unterbrechen, hatte er zugehört, als sie von der Liste über ihren Clan, bei den Senju, erzählte. Gestern schnitt er ihr das Wort schon nach zwei Sätzen ab und stellte nur Fragen, die sie beantwortete, meistens mit ja oder nein. "Also hat Euer Bruder, seine eigene Familie verraten. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, das wirklich zu glauben, denn schließlich fließt durch eure Adern das gleiche Blut, aber sei es drum." Kurz hielt er inne, nur um Ezari mit einem durchdringenden Blick anzusehen. "Ihr habt also diese Liste im Zelt von Hashirama gefunden, ohne das jemand Euch gefangen genommen oder bemerkt hat, obwohl Ihr auf dem Zettel aufgeführt seit?" "Ja Herr, so war es." Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er musterte sie genau. "Nicht einmal Tobirama hat Euch erkannt?" "Nein Herr." Im Gegensatz zu ihrer Schwester machte es ihr nichts aus zu lügen, besonderes gut war sie trotzdem nicht darin. An allen Ecken und Enden bröckelte ihre Version des Geschehens und wenn Madara ins Detail gehen wollte, musste sie sich ganz dringend etwas einfallen lasse. Ezari schluckte schwer. "Dann seit Ihr um einiges besser als ich angenommen hatte, ehrlich gesagt glaubte ich nicht, dass ihr überleben würdet, ich bin erfreut. Morgen Mittag werdet ihr dann wieder die Senju ausspionieren. Wenn sie Euch erkennen, dürft Ihr gerne flüchten." "Aber Herr, die Liste, sie werden mich töten." Der Uchiha grinste böse. "Möglich, aber ihr seit ja schließlich auch am helllichten Tage ins Lager hinein gekommen und wieder hinaus, ohne das Euch jemand erkannt hat. Ich bin mir sicher Ihr schafft es auch ein weiteres Mal." Die Frau verbeugte sich. "Natürlich Herr." "Dann sehen wir uns bei der Vermählung, Ihr dürft gehen." Schnell trat Ezari hinaus aus dem Zelt und ging eilig in Richtung ihres Clans, sie steckte in Schwierigkeiten. Tat sie was Madara verlangte starb sie sehr wahrscheinlich, weigerte sie sich würde sie das gleiche Schicksal ereilen, nur durch einen anderen Henker. Verzweifelt raufte Ezari sich die Harre. Was hatte sie bloß getan und warum war der Uchiha so versessen darauf, sie ins Unglück zu stürzen? Kapitel 9: Münzwurf ------------------- Münzwurf Die Zeremonie war schlicht und einfach gehalten, außer Madara und Ireka waren lediglich Izuna, Madara Bruder; Arabi, ihr Vater; Mitua, ihr Mutter; Leterra, ihre Schwester und Ezari selbst geladen. Der Priester sah unglaublich alt aus, beinahe als würde er jeden Moment das Zeitliche segnen, seine Augenlider fielen so weit hinunter, dass sich die Frau nicht sicher war, ob er überhaupt etwas sehen konnte. Von den Räucherstäbchen und der kratzigen Stimme des Alten schmerzte ihr Kopf, andauert unterbrach sie die Vermählung durch schlimme Hustenanfälle, so das sie letztendlich hinaus an die frische Luft trat und tief durchatmete. Am liebsten hätte sie dieses engen, schweren Kimono gegen ihren bequemen, leichten getauscht, aber es war nun einmal eine formelle Veranstaltung. Ezari schwitzte fürchterlich, die Hitze des Tages hielt sich auch am Abend noch und der dicke Stoff, sowie die langen Ärmel steigerten nur die Wärme. Zurück in den stickigen Innenraum würde sie gewiss nicht mehr gehen, außerdem würden die anderen in wenigen Minuten selbst hinaus kommen, schließlich hatte der Priester gerade zur Schlusspredigt angesetzt. Die Frau beugte sich hinunter und schlüpfte aus ihren Schuhen und Socken, ihre Füße klebten und der sandige Boden haftete sofort an den nassen Sohlen. "Dein Vater wird nicht gerne sehen, dass du wieder barfuß läufst." Neben ihr stand ein ziemlich großer Mann, sein Blick glitt an ihr hinab und er grinste. Ezari nahm die Schuhe, sowie Socken in die Hand und richtete sich wieder auf. "Rewor. Was machst du hier?" "Ich wollte deiner Schwester und ihrem neuen Mann alles Gute wünschen." Er drehte sich in Richtung Eingang und verschränkte gelangweilt die Arme vor der Brust, im Mund hatte er einen Grashalm, auf dem er hin und wieder kaute. "Ist euer Priester alt oder warum braucht er so lange?" "So alt, das ich befürchtete er würde sterben, beim nächsten Satz." Leise und hinter vorgehaltener Hand kicherte Ezari. "Was machst du eigentlich hier draußen?" "Das Räucherwerk ist mir nicht gut bekommen." "Aha." Innerlich lächelte die Frau, Rewor war wie eh und ja, ruhig und gelangweilt, er gehörte zu den Lautlosen, besser gesagt, war der Mann der Anführer der Lautlosen, eine der Söldnerguppen mit denen ihr Clan eine Allianz hatte, zumindest von Zeit zu Zeit, durch die vielen Aufträge und die Männer, für die sie kämpften, hielt eine Allianz zwischen Söldnern nur, wenn beide Gruppen nichts zu tun hatten. Also frei waren. Wie jeder bei den Lautlosen konnte sich auch Rewor problemlos Fortbewegen, ohne irgendwelche Geräusche zu machen und sich dadurch zu verraten. Im Gegensatz zu ihr beherrschte er Ninjutsu und Taijutsu, beides ziemlich gut, jedoch haperte es dafür beim Genjutsu. Früher trainierten sie oft zusammen, doch nachdem er zum Anführer der Lautlosen gewählt worden war, hatte er wenig Zeit um sich auch noch mit ihr zu treffen. Aber genau wie ihr Vater, schloss sich Rewor und seine Gruppe den Uchiha an, nach den Gründen, warum, weshalb oder was er bekam, fragte sie nicht. Man fragt nicht nach dem Alter einer Frau und man fragt nicht nach Geld. Punkt. "Meinst du, Ireka wird mit Madara glücklich?" Aus den Augenwinkeln sah Rewor sie skeptisch an. "Es ist eine arrangierte Ehe, so wie die meisten Verbindungen zwischen Männern und Frauen, strategisch klug gewählt." "Also nein." "Das habe ich nicht gesagt, aber er wir sie wohl kaum aus Liebe zur Frau genommen haben oder?" Betreten schüttelte sie den Kopf. Der Mann spuckte den Halm aus und nahm einen neuen aus seiner Tasche in den Mund. "Du bist so ruhig, was ist los?" Ezari stemmte die Arme in die Seiten und funkelte ihn wütend an. "Du bist auch immer ruhig, warum muss mit mir dann was nicht stimmen?" "Weil man dich nur schief ansehen muss und du gehst in die Luft, außerdem bist du quirlig und ausgelassen. Und redest zu viel." "Veritu." Grummelte sie, die Schultern hängen lassend. Wohl wissend zog er die Augenbrauen hoch. "Ich verstehe. Wie geht es ihm?" "Ganz gut denke ich, er lebt. Stört es dich nicht, dass er für die Senju kämpft?" "Sollte es?" Ezari richte sich urplötzlich wieder gerade auf und warf ihm einen böses Blick zu. "Er ist mein Bruder." "Aber nicht meiner. Wenn er versucht mich im Kampf zu töten werde ich nicht zögern, aber bis dahin ist es keinesfalls mein Problem." Es war schon Richtig, es ging ihn weniger an als sie, doch auch er kannte Veritu und hatte auch mit ihm trainiert. Die Frau seufzte. "Gerne hätte ich deine Gelassenheit." "Hartes Training." Sie gab es auf, er würde seine Zähne kaum weiter auseinander bekommen, als um den Grashalm zu zerkauen. Weitere Fünf Minuten warteten die Beiden, bis auch die anderen hinaus in die Abendluft traten. Madara und Ireka als erstes, ihre Schwester eingeharkt bei dem Uchiha, keiner von ihnen machte ein glückliches Gesicht. Sie sahen einfach nur neutral gerade aus. Rewor verbeugte sich tief. "Entschuldigt, wenn ich Euch störe, ich wollte nur meine Glückwünsche aussprechen und alles Gute wünschen." "Wir danken." Madara bedachte ihn mit einem kurzen Blick und ging dann, mit Ireka, zurück zu seinem Zelt. Die anderen aus ihrer Familie scharten sich jetzt um sie und Rewor, ihrer Mutter standen sogar Tränen in den Augen. "Es wird Zeit, dass auch du und Leterra einen anständigen Mann finden." Arabi Kanzano funkelte Ezari böse an. "Du hast doch Schuhe oder irre ich mich? Wenn ich dich noch einmal mit nackten Füßen erwische kannst du was erleben, das verspreche ich, so wird nie ein Mann etwas mit dir anfangen wollen. Männer wollen echte Frauen und keine halben Jungen, mach deiner Familie und dem Clan keine Schande." Sie verbeugte sich und schlüpfte zurück in die warmen Socken und Schuhe. "Jawohl Vater." "Du hast morgen einen wichtigen Auftrat, geh jetzt und ruh dich aus, ich will keine Fehler sehen." "Natürlich Vater. Ich werde Euch sicher nicht enttäuschen." Ezari verbeugte sich noch einmal, bevor sie sowohl Leterra, als auch ihre Eltern verließ und nur von Rewor begleitet, zu ihrem Zelt schritt. "Was für einen Auftrag?" Wollte der Mann wissen, als sie außer Hörweite der anderen waren. "Spionage für die Uchiha bei den Senju." Die Frau raffe den Stoff ihres Kimonos hoch, um nicht zu stolpern. "Trifft sich, ich soll sie auch ausspionieren." Verwundert sah sie auf. "Du auch?" "Glaubst du, das Madara dich als einziges schickt?" "Nein, sag mal glaubst du die Senju spionieren uns auch aus? Immerhin hat sich der Clan Zeribon ihnen angeschlossen. Du erinnerst dich an sie?" Rewor kratzte sich nachdenklich am Kopf und verzog das Gesicht. "Ja, sie können sich der Umgebung anpassen oder? Wenn sie also hier wären würden wir sie nicht sehen können, höchstens zufällig über sie stolpern." "Genau, wenn sie ihr Kekkei Genkai aktiviert haben, sind sie so gut wie unsichtbar. Ausgenommen ihr Chakra natürlich." Sie blieben vor ihrem Zelt stehen. "Wir sollten aufhören über unsere Aufträge zu reden, wenn die Zeribon wirklich hier sind, werden sie sofort allen erzählen, wer ein Spion ist und es wird genauer geschaut." Kurz sah er sich um. "Ich muss jetzt auch gehen, im Gegensatz zu dir, ist es für mich einfacher Nachts zu spionieren." "In der Dunkelheit ist es für mich auch leichter." Setzte Ezari zum Protest an, wurde aber gleich wieder von Rewor unterbrochen. "Ich habe mich falsch ausgedrückt. Für mich ist die Nacht die einzige Möglichkeit andere zu beobachten und Informationen zu beschaffen, ohne getötet zu werden." Der Mann wandte sich zum gehen und hob zum Abschied die Hand. "Bis Demnächst." Sie winkte zurück. "Oder zum nächsten Leben." Sein Körper verschmolz schon nach wenigen Metern mit der Dunkelheit, so dass die Frau einfach nur noch in die Finsternis starrte. Entschieden ob sie wirklich am nächsten Tag die Senju ausspionierte, hatte sie immer noch nicht. Seufzend trat sie in das Zelt und warf sich bäuchlings auf ihren Schlafplatz, die Münze würde entscheiden müssen. Ezari drehte sich auf den Rücken und holte aus der Tasche ihres Kimonos eine silberne, kleine Scheibe. Auf der einen Seite war ein Vogel abgebildet, auf der anderen ein Wolf. Veritu und sie hatten vor Jahren Spaß daran gehabt, aus Silber Dinge zu gießen, am Ende war es aber bei zwei Münzen geblieben, eine für sie und eine für ihn. Damals waren sie noch Kinder gewesen und verbrannten sich fürchterlich die Finger an dem flüssigen Metall. Der Rand der Münzen war uneben und kantig, die Scheibe an sich an manchen Stellen dicker, als an anderen. Ezari legte die Münze auf ihren Daumen und schnippte sie in die Luft, beim Vogel würde sie bei den Uchiha bleiben und ihre Strafe hier bekommen, beim Wolf würde sie abermals zu den Senju gehen und dort wahrscheinlich sterben. Die Scheibe segelte durch die Luft und landete dann mit einem leisen 'Kling' auf dem Boden. Sie beugte sich vor und seufzte. Eigentlich sollte es egal sein, sowohl hier, als auch bei den Senju erwartet sie der Tod. Ezari stand auf und öffnete den Gürtel des Kimonos, eine weitere Handbewegung und der Soff glitt an ihrem Körper hinunter. Die Frau warf sich erneut auf den Schlafplatz und zog die Decke über den Kopf. Morgen konnte nur ein schrecklicher Tag werden. Auf der Erde, im Sand, lag noch immer die Münze, das Bild des Wolfes nach oben. Tobirama würde sie töten. Kapitel 10: Die Einfachheit einer Lüge -------------------------------------- Die Einfachheit einer Lüge Am folgenden Tag versteckte sich selbst die Sonnte hinter dicken Gewitterwolken, als wollte sie nicht mit ansehen wie Ezari sterben würde. Die Frau lies den Kopf, bei diesem Gedanken nur noch tiefer hängen. Der Regen hatte mit der Dämmerung eingesetzt und inzwischen waren große Pfützen entstanden, der Boden konnte das viele Wasser nicht aufnehmen, zu ausgedorrt noch von der lagen Hitzeperiode. Entgegnen der Warnung ihres Vater, sie zu bestrafen, wenn sie noch einmal barfuß herum lief, standen Ezaris Schuhe ordentlich neben einander im Zelt. Die Frau genoss es, bei jedem Schritt über den matschigen Boden, den Schlamm zwischen ihren Zehen hinauf quellen zu spüren. Ihr Weg führte genau in Richtung des größten Zeltes hier im Lager, sie war nicht dorthin unterwegs um mit Madara zu sprechen, sonder um Ireka noch einmal zu sehen, bevor sie ging. Die Wachen vor dem Zelt nickten ihr neutral zu und traten bei Seite, schließlich war sie in den letzten zwei Tagen öfters hier gewesen. In dem Raum mit dem großen Tisch saßen zwei Personen, die aufschauten als Ezari hinein kam. Madara Uchiha und sein Bruder Izuna Uchiha. Das Gespräch welches sie geführt hatten, verstummte sofort. Die Kanzano verbeugte sich tief und verharrte. Madara hatte das Sagen, also musste sie warten bis er sie aufforderte zu sprechen. "Was wollt Ihr hier?" "Zu meiner Schwester Ireka, ich will nur kurz mit ihr sprechen bevor ich mich auf den Weg mache." Immer noch den Kopf gesenkt warte Ezari, sie konnte hören wie seine Zähne über einander mahlten, das Geräusch ließ sie schaudern. "Sie ist hinten, Ihr könnt sie kurz sehen." "Vielen Dank Herr." Die Kanzano streckte den Rücken durch und eilte schnellst möglich durch den Raum, auf das Holzpodest zu. "Noch etwas." In der Bewegung verharrte sie, den Fuß auf der ersten Stufe der kleinen Treppe, dieser Ton verhieß nichts Gutes. Madara erhob sich, in einer fließenden Bewegung, von seinem Stuhl und kam ganz langsam auf die Frau zu. Izuna beobachtete ihn skeptisch, scheinbar schien nicht mal sein eigener Bruder zu wissen was er jetzt wollte. Wahrscheinlich irgendetwas Dummes, etwas, was ihm gerade eingefallen war, nur um sie noch weiter zu quälen oder zu demütigen. "Vielleicht möchtet Ihr dieses Mal eine kleine Trophäe mitbringen, nur damit ich auch sehe, dass Ihr nicht nur in einer heißen Quelle liegt, sondern Eure Informationen auch Hand und Fuß haben." Bitterböse lächelte er. Vollkommen perplex starrte sie zurück. "Eine WAS soll ich mitbringen?" "Eine Trophäe, ein Beweis, ein Dokument, von mir aus auch die Leiche eines Senju, nur irgendwas." Der Uchiha wandte ihr bereits wieder den Rücken zu und ging zurück zu seinem Bruder, der, genau wie sie, überrascht aussah. "Ein Spion von gestern Nacht brachte eine Leiche mit. Wie gesagt von mir aus auch das. Nur IR-GEND-WAS." Das Letzte Wort betonte er besonders. Super, weil Rewor also ein Mitbringsel dabei hatte, musste Ezari jetzt auch etwas vorzeigen. Toll gelaufen. "Das war alles, Ihr könnt zu Eurer Schwester gehen." Steif verbeugte sie sich ein weitere Mal. "Wie Ihr wünscht Herr, danke." Ezari stieg die Stufen der Treppe hoch und schob mit den Fingern leicht den Vorhang beiseite, bevor sie die privaten Gemächer des Uchiha betrat. Im ersten Raum stand lediglich ein kleiner Tisch, um den herum Sitzkissen und Teppiche lagen, weiter hinten führte eine neue Stoffplane ins nächste Zimmer, sie durchquerte die Stube und schlüpfte durch die provisorische Tür. Hier gab es nur ein großes Bett, mit zerwühltem Lacken, der Boden wurde von Teppichen bedeckt, darauf, achtlos verteilt, Kleidungsstücke. "Ireka?" Flüsterte die Frau leise ins Halbdunkel. "Ezari?" Hinter dem Bett, in die letzte Ecke des Zeltes gedrängt, saß ihre Schwester, das dunkle Haar zerzaust und die Augen geschwollen. "Ireka! Was ist passiert?" Die Jüngere sprang über das Bett zu ihr und kniete sich vor sie, die Hände um das Gesicht der anderen gelegt. Das ihre schlammigen Füße den Teppich ruinieren würde kratzte sie nicht im mindesten, Madara würde es schon verkraften. Die Ältere brach in Tränen aus und schmiegte sich an Ezaris Schulter. "Veritu hatte Recht." Schluchzte sie verzweifelt. "Er hatte Recht." "Mit was?" Überfordert mit der Situation, tätschelte Ezari aus Reflex leicht den Rücken ihrer Schwester. "Beruhige dich Erstmal. Also, ja." "Mit allem hatte er Recht. Mit AL-LEM." "Psst, nicht das Madara uns hört und mit was jetzt genau?" Ireka löste sich ruckartig von der Jüngeren und beugte sich leicht nach vorne. "Mit dem was er über die Uchiha gesagt hat." Wisperte sie. "Das sie unseren Clan verraten werden, uns einfach fallen lassen nach dem Krieg." Auch Ezari hatte sich leicht nach vorne gebeugt, um die Worte besser verstehen zu können, so leise wie Ireka auf einmal geworden war. "Wie kommst du darauf?" "Madara hat es mir gesagt, gestern Nacht, Vater wird mir nicht glauben, ich weiß es, aber du, ja du kannst...ja du...das ist die Idee...so machen wir es." Jetzt klang die Stimmer der Älteren wie die von einer Verrückten, ihre Augen, die hin und her wanderten und wie sie die Schultern leicht angezogen hatte, bekräftigten dieses Bild. "Ireka, wie meinst du das? Was hat Madara dir gesagt? Und was kann ich? Vater wird auch nicht auf mich hören, du weißt doch wie er zu mir steht." Ireka schreckte zusammen. "Psst, nicht so laut." Sie legte den Finger an die Lippen. "Er darf uns nicht hören." Ihr Körper wippt vor und zurück. Ezari stand nahe an einem Nervenzusammenbruch, ihre Schwester so zu sehen, machte sie krank. Was hatte dieser Mann nur mit ihr gemacht? "Was hat er dir angetan? Was hat Madara dir angetan? Ich schwöre er wird bezahlen, ich werden ihn dafür töten." "NEIN! Nicht nur ihn." Ireka klammerte sich an ihrem Arm fest. "Den ganzen Uchihaclan. Alle, alle." Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Hauchen, Ezari konnte sie fast nicht verstehen, Tränen liefen ihre Wange hinunter, Madara Uchiha war grausam, unendlich grausam. "Wie meinst du das: Alle?" "Alle, alle. Den ganzen Uchiha Clan. Die Senju müssen gewinnen, ja, ja, die Senju müssen." Ireka schnellte nach vorne, packte Ezaris Schulter und zog sie zu sich. "Du musst die Uchiha an die Senju verraten, ja, du musst. Alles. Alle." Flüsterte die Ältere ihr ins Ohr. "Du kannst, du musste, du wirst." Die kleine Schwester weinte, weinte um den Verstand ihrer großen Schwester, weinte um ihren Clan, um ihren Bruder, schlussendlich weinte sie um die Welt, in welcher sie lebten. "Lass mich dich zu den Senju bringen und um Gnade für dich bitten." Ezari hielt den Kopf Irekas an sich gedrückt. "Nein, ich kann nicht fort, Madara würde Verdacht schöpfen. Du musst alleine gehen, aber wieder kommen, du darfst dich nicht verraten, wenn du Madara gegenüberstehst, nein das darfst du nicht. So wie immer, so wie es war, so musst du sein." "Ich bitte dich Ireka, hier kannst du nicht bleiben." "Doch, doch, ich muss bleiben und du musst gehen, gehen und wieder kommen, hin und her. Du musst sie verraten, die Uchiha, verrate sie. Verrate alle." Ezari schluchzte laut. "Was hat er dir angetan?" "Ich kann nicht...ich kann...nicht." Ireka schlug sich die Hände auf die Ohren, das Gesicht verzogen zu einer Grimasse. "Nein...ich kann nicht...nicht darüber...nicht reden." Die Jüngere wollte ihr helfen, etwas tun, doch sie wusste nicht was. Hilflos, die Arme leicht erhoben, saß sie vor ihrer Schwester und sah weinend zu wie deren Verstand, sich von Sekunde zu Sekunde weiter auflöste. Warum hatte Madara sie überhaupt zu ihr gelassen, sicherlich wusste er doch wie es um Ireka stand. Wollte er ihr zeigen was sie erwartete, wenn sie ihm nicht gehorchte? Oder bereitete ihm es Spaß Menschen zu quälen, was würde Vater sagen, wenn Ireka sich so aufführte? Würde er dann die Uchiha verlassen? Eine eiskalte Stimme holte die Frau aus ihren Gedanken und ließ sie herumfahren. "Und? Habt Ihr alles besprochen, mit Eurer Schwester?" Madara Uchiha stand auf der anderen Seite des Bettes und betrachte die beiden mit einem prüfendem Blick. Die Frage war nur, wie lange belauschte er sie schon? Ezari atmete tief durch, wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte ihr Glück. "Ja, also ehrlich gesagt nein, sie sagt nur immer das gleich. 'Ich kann nicht darüber reden'. Wie kommt das?" Vielleicht würde er auf ihr Naivität reinfallen, zur Sicherheit verstärkte sie das Ganze noch mit einem Genjutsu, seine Augen waren schwarz, demzufolge hatte er sein Sharingan nicht aktiviert. "Mehr nicht?" Der Mann zog eine Augenbraue hoch. Die Augen blieben schwarz. Wie um zu bestätigen was Ezari sagte, fing Ireka genau zu dem Zeitpunkt wieder mit ihrem 'Ich kann nicht...' - Singsang an. "Nein Herr, mehr nicht." Die jüngste Schwester wob weiter ihre Illusionswelt um Madara, theoretisch sollte sie gut lügen können, auch ohne ein Genjutsu anwenden zu müssen. Denn mehr war Genjutsu auch nicht. Eine Lüge. Und die besten Lügen waren die, bei denen man nur ganz kleine Details in der Wirklichkeit verändert, wie zum Beispiel ihr Gesichtsausdruck. In der Wirklichkeit funkelte sie ihn böse an, aber Madara sah nur eine Frau, die nicht wusste, was mit ihrer Schwester los war. "Ist sie krank?" Der Uchiha nickt. "Ja, ich denke schon." "Und wird sie wieder gesund?" "Sie braucht viel Ruhe, dann sicherlich. Am Besten Ihr geht jetzt, damit Ireka schlafen kann." Ezari nickte, umarmte ihre Schwester noch einmal und erhob sich dann, steif ging sie an Madara vorbei durch die Tür, in dem Moment, als sie mit dem Rücken zu ihm stand, löste sie ihr Genjutsu. Er würde niemals herausfinden, dass er, der große Uchiha, von einer Frau hereingelegt wurde und nur, weil er in ihrer Gegenwart, seine Verteidigung hatte sinken lassen. Er war davon überzeugt gewesen, dass Ezari ihm nichts anhaben konnte. Die Kanzano schwor sich, dass er bezahlen würde, auf die eine Weise oder die andere, aber er würde bezahlen, für das was er Ireka angetan hatte. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch weiter. Der Anblick ihrer Schwester tauchte immer und immer wieder vor ihren Augen auf. Egal woran sie versuchte zu denken, als sie zwischen den Bäumen zum Lager der Senju flog, egal ob sie versuchte einen Plan zu erarbeiten, um nicht doch noch zu sterben. All das war vollkommen bedeutungslos, sobald sich Irekas Gesicht in ihren Geist stahl. Kapitel 11: Einen Vogel fängt man nicht --------------------------------------- Einen Vogel fängt man nicht Ezari stand mitten im Wald, nahe dem Lager der Senju, es war unglaublich gefährlich sich in einen Menschen zurück zu verwandeln, das wusste sie und doch hatte sie es getan. Warum? Die Antwort darauf simpel und ebenso unsinnig. Sie war und würde immer ein Mensch sein. Als Vogel mochte sie sich zwar ihren Verstand bewahren, doch sie war dann ein Vogel. Es fiel Ezari leichter Probleme zu lösen oder Strategien zu entwickeln, wenn sie in ihrer normalen Form existierte. Und gerade jetzt musste sie ihren gesamten Grips zusammen klauben, um endlich dieses vermaledeite Fiasko zu beenden. Unruhig lief sie hin und her, ab und an blieb sie stehen, ballte die Zehen zu Fäusten und atmete tief ein, dann ging das ganze Schauspiel wieder von vorne los. Inzwischen hatte sie zwei Möglichkeiten heraus kristallisiert, beide waren extrem dumm, unlogisch und gefährlich. Eine Mischung, die selten so schlecht sein konnte. Der erste Plan relativ einfach gehalten, sie flog als Nachtigall in das Lager, suchte Veritu erklärte ihm alles und er würde es dann Hashirama zutragen. Alle glücklich. Fast. Probleme dabei gab es genug, Tobirama könnte sie fangen und töten, bevor sie ihren Bruder erreichte, ein andere Krieger könnte sie fangen und töten, sie schaffte die Verwandlung erst gar nicht oder aber es lief bis zu ihrem Bruder glatt und dann würde Hashirama ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Plan zwei, konnte kaum noch bescheuerter sein, es war in etwa der gleiche, wie den, welchen sie schon hatte, als sie zu Madara wollte, nämlich sich zeigen und gefangen nehmen lassen. Hier konnte, neben den Problem wie in Plan eins, noch jede Menge mehr schief gehen, nämlich das sie nicht zu Hashirama kam, sondern in eine Zelle, vorzugsweise noch mit Tobirama als Henker. Oder jemand den Uchiha mitteilte, das man sie gefangen genommen hätte, dann konnte sie eine Rückkehr zu ihrem Clan gleich vergessen. Voraussetzung bei beiden Planen war, das man ihr glaubte und das Veritu noch lebte, das war für Plan eins unerlässlich, jedoch hoffte sie es auch, wenn sie Plan zwei wählen sollte. Egal wie Ezari es drehte und wendete, sie steckte in einem Dilemma. Im besten Fall würde ihre Strategie aufgehen und sie hatte gewonnen, zumindest für den Augenblick, denn wenn die Senju ihr glaubten und sie nicht töteten würde sie nicht nur die Uchiha verraten, sondern genau wie ihr Bruder auch ihren Clan. Verzweifelt fuhr Ezari sich durch die Harre und jaulte leise auf. Warum, warum nur, konnte sie nicht in einer Zeit leben wo alles Gut war? In der kein Krieg herrschte und die Länder und Clans in Frieden miteinander harmonierten. Es half alles nichts, wie würde nicht weiter kommen und logisch zu denken war, bekannter Maßen, auch nicht ihre Stärke. Wieder einmal holte die Frau die silberne Münze aus der Tasche und legte sie auf ihren Daumen. Sollte doch das Schicksal entscheiden, wie sie zu den Senju kam. Ezari schnippte die Scheibe in die Luft und sah gebannt zu, wie sie sich um sich selbst drehend erst hinauf stieg und dann schnell zurück auf den Boden fiel. Das Wolfsbild starrte sie an. Dann also der zweite Plan, immer hin konnte sie so wenigstens nicht schon die Verwandlung in einen Vogel vermasseln. Andererseits fiel der Wolf in letzter Zeit ziemlich oft, vielleicht lag es an der unterschiedlichen Dicke der Münze, dann war von Schicksal jedoch keine Rede mehr, sondern nur von den unausweichlichen Naturgesetzen. Sie fegte die Gedanken beiseite, Ablenkungen konnten jetzt ihr Leben kosten, sie durfte sich keine erlauben. Im Geist machte sie kurz eine Liste von Dingen, an die sie sich verbot zu denken. Ireka, Veritu und ihr Clan standen ganz oben. Den ganzen Tag über, suchte Tobirama hin und wieder nach dem Chakra von Ezari. Veritu hatte ihm nicht erzählt, ob sie den Vorschlag annahm oder ablehnte, doch das er nichts gesagt hatte, verriet ihn erneut. Sie konnte das Angebot nur ausgeschlagen haben, also musste der Senju die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und diesen nervenden Vogel endlich zum schweigen bringen. Es war kein privater Konflikt, den er mit ihr hatte, es ging ums Prinzip, sie kämpfte für die Uchiha, die Uchiha kämpften gegen die Senju, er war ein Senju. Realistisch betrachtet gab es keinen Grund für ihn sie nicht zu töten, diese Frau war sein Feind, denn sie verriet Informationen über seinen Clan und deren Verbündete an Madara. Verraten mochte das falsche Wort sein, sie überbrachte Informationen. Verrat wäre es nur wenn Vertrauen zwischen ihm und ihr bestanden hätte, welches es definitiv nicht gab. Vor wenigen Minuten dann fand er ihr Chakra, im nördlichen Waldgebiet, knapp verabschiedete er sich von seinem Bruder, der ihn nur einen verwirrten Blick zuwarf und ging betont gelassen zum Ausgang des Lagers, sollte Veritu ihn sehen, durfte der Kanzano auf gar keinen Fall Verdacht schöpfen. Die beiden Geschwister gegen ihn, könnte unter Umständen sein Verhängnis bedeuten, zwar war Ezari zweifelsohne eine Frau und somit sicher schwächer als ihr Bruder, doch Madara würde sie kaum aus einer Laune heraus spionieren lassen. Sie konnte also nicht ganz so schwach sein, es hatte immerhin gereicht den Uchiha zu überzeugen und was den Uchiha überzeugt, durfte Tobirama niemals unterschätzen. Als der Senju zwischen die Bäume trat, um mit dem Schatten eins zu werden, blickte er zurück. Veritu war ihm nicht gefolgt und auch kein andere. Tobirama berührte mit zwei Fingern die Erde und überprüfte das Chakra von Ezari, sie hatte angehalten. Fünfhundert Meter vor ihm, lief oder flog sie im Kreis. Was immer dort war, musste ihre Aufmerksamkeit geweckt haben. Leise, damit sie ihn erst bemerkt, wenn es zu spät war, schlich er durch das Dickicht. Jetzt würde er den Vogel fangen oder besser gleich töten. Mit jedem Schritt, den er näher an die Kanzano heran kam, wurde der Senju ungeduldiger. Das war normalerweise überhaupt nicht seine Art, in einem bevorstehendem Kampf behielt er seine Ruhe, er ließ sich nicht ablenken und war vollkommen konzentriert. Noch nie vorher tötete er einen Vogel, zumindest nicht absichtlich. Wie tötete man überhaupt einen Vogel? Er schüttelte den Kopf, genauso wie einen Menschen natürlich. Aber dafür musste man erst einmal nah genug heran kommen. Menschen konnten nur weglaufen und irgendwann holte man sie immer ein, aber ein Vogel konnte einfach in die Lüfte fliegen und dann war er verschwunden, einem verdammtem Vogel konnte er nicht so leicht folgen. Und sie war wohl kaum so dumm sich in einen Menschen zu verwandeln, hier in der Nähe ihres Feindes. Erneut überprüfte er ihr Chakra, sie musste unmittelbar vor ihm sein, er schob einen Ast, des Busches hinter dem er hockte, zur Seite und erstarrte. Außer Ezari war niemand hier. Dort saß oder flog kein Vogel, dort stand eine Frau. Tobirama ließ den Kopf hängen, die Kanzano hatte sich untertroffen. Sich in ihrer menschlichen Form zu zeigen, so dicht bei den Senju, war blöder, als blöd. Es konnte natürlich auch eine Falle sein, aber zu welchem Zweck? Die Uchiha konnten wohl kaum wissen, das er ihr Chakra suchen würde, geschweige denn, alleine zu ihr kam. Nein, ein Hinterhalt war es nicht, neben ihrem, gab es im näherem Umkreis kein weiteres Chakra. Sie war allein hier. Alleine und furchtbar leichtsinnig. Die Kanzano lief unruhig hin und her, blieb stehen, ging weiter, breite ihre Arme aus und dachte angestrengt nach. Sie hatte ihn nicht bemerkt, ihren Tod, der im Gebüsch lauerte, zu sehr war die Frau mit sich selbst beschäftigt, aber warum? Wieso um alles in der Welt nahm sie Menschengestalt an? Hier! Wieder schüttelte der Senju enttäuscht den Kopf, er hatte mehr erwartet, was genau wusste er nicht, aber eben mehr. Das ganze Schauspiel ging fast zehn Minuten weiter, bis sie eine Münze aus der Tasche holte, sie in die Luft warf und dann mit den Schultern zuckte, als diese auf dem Boden lag. Eine merkwürdige Frau, ganz ohne Zweifel. Sie hob das Geldstück auf und ging geradewegs in Richtung des Lagers seines Clans, als Mensch. Irgendetwas stimmte hier ganz gewaltig nicht, wieso als Mensch und nicht als Vogel? Aber gut, sein Problem sollte es nicht sein, er müsste jetzt handeln, schließlich war sie kein fliegender Federhaufen, sonder ein Mensch und wie man die tötete wusste Tobirama sehr genau. Vorsichtig, ohne Geräusche zu machen, zog er ein Kunai aus seiner Tasche und schlich sich von hinten an die Frau heran. Nicht einmal jetzt bemerkte sie ihn. Ihr war auf gar keinen Fall mehr zu helfen. "Verwandle oder bewege dich und du bist Tod." Schnell und sicher hatte der Senju ihr eine Hand vor den Mund gelegt und mit der anderen, das Kunai an den Hals gedrückt. "Ich warne dich nur einmal." Seine Stimme war vollkommen ruhig und kalt, die Kanzano rührte sich nicht, stumm und wie zu Eis erstarrte blieb sie stehen. Kapitel 12: Der Feind meines Feindes ------------------------------------ Der Feind meines Feindes Tobirama spähte umher, nur um noch einmal sicher zu gehen, dass sie alleine waren. Dann schenkte er wieder seine ganze Aufmerksamkeit der Frau, welche er vor sich gefangen hielt. "Wenn du schreist töte ich dich auch." Sie nickte und er nahm die Hand von ihrem Mund, nicht weit, nur so, dass sie sprechen konnte. "Was willst du hier?" "Ihr." "Mich?" "Nein, wir waren nie bei 'Du', also bleiben wir beim 'Ihr'." Er konnte es nicht fassen, sie stand hier vor ihm, mit seiner Waffe an der Kehle und wurde immer noch frech? "Du weißt, wer hinter dir steht?" "Ihr. Und ja, ich weiß es." Sie schluckte, die Klinge der Waffe schnitt kurz in ihr Fleisch, der Mann lockerte den Griff. "Und DU," Dieses Mal betone er absichtlich die beiden Buchstaben. "hieltest es für ratsam, mir nicht zu antworten, sondern Forderungen zu stellen? Nur um dir auf die Sprünge zu helfen, es ist mein Kunai an deinem Hals." "Ich bin nicht blöd." "Schwer zu sagen, du bist als Mensch hier, nicht als Vogel. Dummheit Nummer eins. Du warst unvorsichtig und hast mich nicht bemerkt. Dummheit Nummer zwei..." Ihr Atem strich über seine Hand, als sie schnaubte. "Ich bin nicht hier um Euch zu schaden, ich will helfen." "Das tust du bereits, wenn ich dich töte, haben wir einen Spion weniger." "Aber keine Informationen über die Uchiha." Konterte die Frau. Er wurde hellhörig. "Jetzt eine Doppelagentin? Wie kam es?" "Lange Geschichte, wollte Ihr nun die Informationen oder nicht?" "Wer sagt mir, dass du nicht lügst?" "Niemand." Tobirama wägte seine Möglichkeiten ab, er konnte ihr zuhören und sie danach töten oder gleich töten. Eigentlich hatte er nichts zu verlieren, der Mann drückte die Klinge leicht gegen ihre Haut. "Fang an." "Ihr." Er stieß genervt die Luft aus. "Ich sag es dir noch ein letzte Mal, also hör genau zu. Du bist nicht in der Position für Ansprüche. Erzähl mir jetzt was du weißt, sonst schlitze ich dich sofort auf." "Die Uchiha werden meinen Clan verraten." "Das wusste ich bereits, war es das schon?" Die Kanzano zuckte kurz zusammen. "Nein, nein, ich weiß mehr. Über ihre Verbündeten, die Truppenstärke, der Aufbau ihres Lager, alles. Wirklich. Und ich werde es Euch erzählen, es gibt aber Bedingungen." Ihr ganzer Körper war steif, Tobirama spürte es, sie lehnte mehr an ihm und wurde von seinem Körper aufrecht gehalten, als dass sie selbst stand. Er hörte die Angst aus ihrer Stimme und die Verzweiflung, mit Sicherheit war sie nicht hier um zu spionieren, wahrscheinlich sogar nur gekommen um die Uchiha zu verraten. Noch nicht einmal um Gnade hatte sie gebeten, sie wusste also das sie starb, so oder so. "Was willst du?" "Ihr." "Ich bin nicht für meine Geduld mit Feinden bekannt." "Das hörte ich. Ich kam um Gnade für meinen Clan zu erbitten." "Das hat dein Bruder schon getan, schickt dich dein Vater?" "Nein, meine Schwester, Madaras Frau." Erstaunt zog er eine Augenbraue hoch. "Willst du überlaufen?" "Nein, ich nehme Euer Angebot an, ich beschaffe Informationen über die Uchiha und Ihr gebt mir unwichtige über Euren Clan, damit Madara keinen Verdacht schöpft." Sie war eine Spionin, ebenso gut konnte sie gute Mine zum bösen Spiel machen, vielleicht war das alles nur ein Trick, den sich sogar Madara selbst ausgedacht hatte. "Woher weiß ich das du nicht lügst?" "Das wisst Ihr nicht." "Und warum sollte ich mich darauf dann einlassen?" "Ich weiß es nicht." "Scheinbar weißt du gar nichts." Und trotzdem ließ er sein Kunai sinken und trat einen Schritt zurück, noch immer rührte sie sich nicht. Es wäre praktisch einen Spion direkt bei Madara zu haben und diese Frau war entbehrlich, er kannte sie nicht und sie bedeutete ihm nichts. "Steht Euer Vorschlag noch?" "Kommt auf die Informationen an." "Steht die Vereinbarung?" Sie wurde nervös, ihre Stimme zitterte. "Ja. Beginn." Die Frau neigte den Kopf und erzählte. Sie erzählte alles, angefangen von denen, die mit den Uchiha kämpften, über ihre Lager, jedes Zelt, jeder Strauch, jeder Baum der dort stand, über die Menschen, die Spannungen zwischen allen, sogar alles über Madara was sie wusste. Einfach jede Kleinigkeit, sie vertraute ihm viel zu schnell, woher wusste sie, ob er nicht trotzdem kurzen Prozess machen würde? War die Kanzano so naiv? Es dauerte beinahe eine Stunde, bis sie geendet hatte, Tobirama lehnte an einem der Bäume hinter ihr, nicht mal einen Zentimeter hatte sie sich bewegt, nur ihre Hände knetet sie unaufhörlich. Der Senju ließ die Still kurz anhalten, damit sie noch ein wenig mehr die Fassung verlor. "War das alles?" "Ja, zumindest bis jetzt." Er ging langsam auf sie zu und legte die Hand fest um ihren Nacken. "Du weißt ich könnte dich jetzt töten, dein größtes Druckmittel hast du gerade verspielt." Die Frau hielt die Luft an, kalte Schweißperlen liefen an ihrem Gesicht hinab, sie schwieg, wahrscheinlich hatte sie ihre Stimme endgültig verloren. "Aber ich bin geneigt dich leben zu lassen, wenn du das nächste Mal weitere Informationen bringst." "Ja Herr." "Dann geh." Seine Hand ließ sie frei. "Ich kann nicht." Die Kanzano sank vor ihm auf die Knie, fast genau wie ihr Bruder vor Hashirama, den Kopf auf das Gras gepresst, die Hände betend erhoben. "Madara erwartet, dass ich die ganze Nacht hier bin und ihm etwas mitbringe, eine Trophäe, Dokumente oder eine Leiche. Ich kann noch nicht gehen, er tötet dann mit Sicherheit meine Schwester." Der Senju wusste das erste Mal in seinem Leben nicht was er sagen oder tun sollte, es war fast normal, wenn jemand vor seinem Bruder kniete, aber vor ihm? Er war weder das Oberhaupt seines Clans, noch jemand, vor dem sie knien musste. Aber dennoch tat sie es. Auf dem Grass vor ihm lag die kleine Schwester von Veritu und flehte ihn auf Knien an. Sein Körper versteifte und er zog die Augenbrauen skeptisch zusammen. "Steh auf! Es gibt keinen Grund vor mir zu knien. Es wird dir nicht helfen." Sie schluchzte leise. Weinte die Frau etwa? "Steh sofort auf!" Keine Reaktion. Tobirama hockte sich hin und packte ihre Schultern, grob richtete er sie auf. Ihre Gesichter befanden sich auf einer Höhe und stumm blickten sie einander an. Die Kanzano wirkte nicht gefährlich oder böse, nur... "Schwach! Du bist einfach nur schwach." Verständnislos runzelte sie die Stirn und presste ihre Lippen aufeinander. "Ihr meint?" "Schwach! Kein Selbstbewusstsein, keine Stärke. Ich sehe nur Angst und Schwäche. Erbärmlich, mehr bist du nicht. Glaub nicht, nur weil du eine Frau bist würde ich dich anderes behandeln als einen Mann. Und ein Mann liegt nicht heulend vor seinem Feind auf der Erde und fleht ihn an." Seine Worte trafen Ezari tief, tiefer als Madaras, wenn er sie beleidigte. Der Senju verglich sie mit einem Mann, aber sie war kein Mann. Scharf zog sie Luft ein und strafte die Schultern, seine Hände blieben wo sie waren. "Ich bin kein Mann!" "Das sehe ich selbst. Was bist du dann?" Tobirama kam noch näher, er wollte sie sicher nur Einschüchtern und das gelang ihm recht gut. "Ich bin Ezari Kanzano, Tochter des Arabi Kanzano." Sein Griff verstärkte sich, schmerzhaft bohrten sich seine Fingernägel durch den Stoff in ihre Haut. "Das wusste ich bereits. Du wirst für mich die Uchiha ausspionieren, du bist meine Spionin, vergiss das nicht und nun verwandle dich, ich nehme dich mit ins Lager, als Vogel in meiner Tasche, zuckst du nur, bist du Tod. Ich entscheide Morgen früh was du Madara mitbringen kannst." Der Senju erhob sich. Ezari kniete immer noch auf der Erde, den Blick gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. "Ihr." Kalt blickte er auf sie hinab. "Verwandelt EUCH, ich wiederhole mich nicht nochmal." Zitternde formte sie die Fingerzeichen und verwandelte sich. Entgegen ihrer Bedenken klappte es und auf dem Boden saß die kleine Nachtigall. Kapitel 13: Und dann wurde es Still. ------------------------------------ Und dann wurde es Still. Es war dunkel, eng und stickig in der Tasche von dem Senju, obwohl sie bei jedem seiner Bewegungen hin und her geschüttelt wurde und der Stoff ihr Gefieder zerzauste, rührte sie sich nicht. Nicht eine Stück. Seine Worte waren keine leere Drohung gewesen und auch ganz sicher nicht als Scherz gemeint. Sollte er ihrer überdrüssig werden, keinen Nutzen mehr aus ihr ziehen oder sie ihn nerven, würde er mit Sicherheit kurzen Prozess machen. Tobirama war kein Mann der bluffte, es war todernst gewesen. Im Großen und Ganzen hatte ihr Plan besser funktioniert als sie hätte erwarten können, vorausgesetzt, der Senju hielt was er versprach. Sie war noch nicht Tod, ihr Anliegen vorgebracht und auf dem Weg in Lager. Bis hier hin gute Arbeit. Den Moment, als Tobirama sie beinahe getötet hätte lies sie weg. Eine der Erinnerungen, die sie am liebsten vergessen würde, wie so viele in letzter Zeit. Stimmengewirr drang an ihre Ohren, sie mussten direkt vor dem Lager der Senju sein, Ezari horchte auf. Männer, wie auch Frauen begrüßen Tobirama, stellten hin und wieder belanglose Fragen oder wünschten ihm einen guten Tag, nichts interessantes und vor allem keine Stimme, die ihr bekannt vorkam. Urplötzlich erstarben die Geräusche, der Mann musste in eins der Zelte getreten sein. "Du bist also wieder da." Das war eindeutig Hashiramas Stimme. "Wo warst du?" "Spazieren im Wald." "Alleine oder wieder mit Veritu?" "Alleine." "Mhm." Überzeugt klang der ältere Bruder nicht, obwohl, soweit sie das in ihrer Position beurteilen konnte, Tobirama sich nicht verraten hatte. "Was ist?" Harkte nun der Jüngere nach. "Du bist nicht der Typ, der alleine im Wald spazieren geht. Die Natur hat dich doch sonst auch nicht wirklich Interessiert." "Ich brauchte Ruhe und ich werde mich jetzt auch zurück ziehen." "Du siehst nicht müde aus." "Ich fühle mich aber so." Eine kurze Pause entstand, in ihrer Fantasie schossen die wildesten Bilder herum, wie sich die beiden anstarrten oder den Blicken auswichen. Zu gern hätte sie zugesehen. Hashirama seufztet schließlich. "Dann ruh dich aus. Wir sehen uns morgen früh?" "Ja Bruder, eine Sache noch, wenn mir irgendetwas passieren sollte, töte Veritu." Ezari Blut gefror augenblicklich zu Eis. "Ich...ich verstehe nicht..." "Ein anderes Mal, bis Morgen." "Warte! Was soll das heißen? WARTE!" Ihr Träger setzte sich erneut in Bewegung, trat wieder ins Stimmengewirr, ging ein Stück und dann wurde es augenblicklich wieder ruhig. Vollkommen ruhig. Durch ihre Zeit als Vogel bedeutete Ruhe Gefahr und alleine mit Tobirama zu sein, war eindeutig eine Gefahr. Ein Ruck ging durch seinen Körper. "Ich hab gesagt: Warte. Was hast du damit gemeint? Droht Gefahr?" Hashirama musste ihnen gefolgt sein. "Nein, vorerst nicht. Es ist mehr eine Absicherung. Ich erkläre es dir ein anderes Mal, jetzt brauche ich Zeit für mich." "Du kannst doch nicht mit so was anfangen und dann gehen? Wie soll ich das alles bitte verstehen? Ist Veritu ein Spion?" Ezari lauschte Aufmerksam dem Gespräch der Brüder, während sie versuchte ihre Kralle, die sich in einem Fader des Stoffes verfangen hatte frei zubekommen. "Nein, nicht soweit ich weiß. Wir können jetzt nicht reden, morgen!" Hashirama senkte seine Stimme, bis nur noch ein zartes Flüstern zu verstehen war."Ist jemand hier?" "Mach dir keine Sorgen, hier ist alles sicher, ich erkläre es morgen!" "Wie du meinst." Während Tobiramas Stimme ruhig wirkt, schwang bei dem anderen Senju Skepsis mit, jedoch konnte sie hören, wie sich Schritte entfernten. Licht fiel in die Tasche und eine Hand umfasste sie, Tobirama zog sie nach draußen. Streng musterte er den Vogel. Nur noch sie und Tobirama waren anwesend. "Ich denke Ihr habt gehört was ich gesagt habe oder? Versucht Ihr uns zu hintergehen oder mich zu töten, stirbt Euer Bruder." Der Senju ließ sie los, noch in ihrer Schockstarre schlug sie nicht schnell genug mit den Flügeln und landete unsanft auf dem harten Boden. "Verwandelt Euch zurück, wenn Ihr wollt, hier wird niemand rein kommen und bis Ihr wieder fliegen müsste ist es noch eine lange Zeit." er wandte ihr den Rücken zu, goss etwas Wasser in einen Becher und setzte sich auf eins der Kissen am Boden. Sie sah sich ängstlich um, ähnlich wie bei den Uchiha, waren die Zelte der Anführer eher wie Häuser aufgebaut, sie hatten Holzfußböden, Möbel und sogar Dekoration. Während alle anderen auf der Erde schliefen und jeden noch so kleine Unebenheit im Boden bemerkten, lagen sie auf perfekt glattem Holz und verbrachten ruhige Nächte. Nur zu deutlich konnte Ezari spüren, wie Tobirama sie genau beobachtete, versuchte er etwa sie einzuschätzen, sie zu durchschauen? Wenn ja, würde es ihm leicht fallen, die Frau war ein offenes Buch, wie Veritu gerne gesagt hatte, vorausgesetzt man konnte die Sprache lesen. Die Nachtigall konzentrierte sich kurz und nahm wieder ihre ursprüngliche Gestalt an, mit dem Rücken zu dem Senju. Alle ihre Sinne liefen auf Hochtouren, sie durfte nicht zu viel preisgeben und musste vorsichtig sein. Wer wusste schon was im Kopf dieses arroganten Kerl vor sich ging? Vor ihr auf einem kleines Tisch stand eine Vase mit Blumen, kaum merklich schüttelte sie den Kopf. In einem Krieg noch Zeit haben Blumen zu sammeln, war wirklich unmöglich. "Darf ich meinen Bruder sehen?" Ezari streckte die Hand nach den roten Blüten aus, während sie sprach. "Nein." Die Antwort hatte sie erwartet. "Warum nicht?" Er seufzte. "Weil ich es sage." Ezari nickte. "Aha." Sie fuhr mit den Finger über das dunkle Holz der Tischplatte, es war feinste Arbeit, glatt und sogar poliert. Wieso sperrte er sie nicht irgendwo ein oder ließ einen seiner Männer sie bewachen? Warum, um alles in der Welt, saß er da einfach rum und beobachtete sie. "Habt Ihr nichts besseres zu tun, als auf mich aufzupassen?" "Doch, aber alleine kann ich dich ja nicht hier lassen." "Euch! Was ist mit Euren Soldaten?" Sie fuhr die Maserungen, des Tisches nach. "Ich denke es ist besser wenn niemand weiß, dass du hier bist." "Ihr!" Gekonnt überhörte er ihre Antwort einfach. "Gefallen dir die Möbel so sehr, dass du deine Augen nicht von ihnen lassen kannst?" Ezari fuhr herum, sie wusste genau, er wollte sie lediglich reizen, sie dazu bringen aus der Haut zu fahren und doch tat sie es. "Ihr!" Zischte die Frau bösartig. Der Senju zuckte mit den Schultern und stand auf, die Hand ausgestreckt. "Tobirama." Ezari zögerte, sie kannte ihn nicht, aber hier war sie nun mal seine Gefangene, zumindest fühlte es sich so an. Er zog die Augenbrauen nach oben und kam noch einen Schritt näher. "Du tust besser daran einzuschlagen." "Ezari." Ihre kalten Finger legten sich in seine. "Dann können wir das 'Ihr' ja endlich weglassen, nicht wahr?" Sie nickte nur steif. Was tat sie hier? Auf bitten ihrer Schwester, die Madara vielleicht gerade wieder quälte, schloss sie sich den Senju an? Dem Clan, der gegen ihren kämpfen würde, aber auch dem Clan, zu denen jetzt ihr Bruder gehörte. Innerlich zerriss es Ezari, aber sie hatte sich doch entschieden oder nicht? "Warum hast du für Madara gekämpft?" Sie zuckte zusammen, so sehr war sie in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, wie Tobirama sich wieder hinsetzte. "Ich kämpfe für meinen Vater und somit offiziell für Madara." "Und warum?" "Er ist Teil meiner Familie, du kämpfst doch auch für deinen Bruder." Leicht schüttelte er den Kopf, so das seine weiß-grauen Haare, hin und her wippten. "Ich kämpfe für die Sache meines Bruders, weil ich sie unterstütze, kann man das selbe bei dir behaupten?" Die Antwort auf diese Frage war einfach, sie lautete: Nein. Nein, das tat sie nicht, für was kämpfte Madara eigentlich? Ihr Vater, für das Wohl ihres Clans, aber Madara? Sie hatte nicht mal den winzigsten Hauch einer Ahnung. Und zum hundertsten Mal in ihrem Leben verriet sie ihr Schweigen. "Also nicht." Tobirama lehnte sich zurück auf den Holzfußboden und schloss die Augen. Dieses Bild passte überhaupt nicht, es wirkte falsch, vollkommen unnatürlich. Sie hielt den Senju für einen arroganten, selbstgefälligen Schnösel, der am besten Leute herumkommandieren konnte und so wie er da lag, zerstörte das ihre Vorstellung. Tobirama blinzelte. Natürlich! Ihr Augen verengten sich zu Schlitzen. Er wollte nur ihre Reaktion sehen! Es war ein abgekartetes Spiel für ihn. Sie aus der Fassung zu bringen, um dann herauszufinden wie sie sich verhielt. Ezari konnte der Liste, seiner negativen Eigenschaften, einen weiteren Punkt hinzufügen: Berechnend. Der Senju richtete sich in einer fließenden Bewegung wieder auf. "Erzähl mir mehr über deinen Clan und die Tiere in die ihr euch verwandelt." Ihr Blick huschte durch den Raum, auf der Suche nach irgendetwas, womit sie sich ablenken konnte, doch nichts kam dafür in Frage. Ezari wollte ihn nicht ansehen, aus Furcht, er könnte sie noch mehr durchschauen und auch, weil sie seine Fragen nicht beantworten wollte. "Noch anwesend?" Er wedelte mit seiner Hand durch die Luft. Sie schenkte ihm nur einen bösen Blick und grummelte ein unverständliches 'Ja'. "Und?" Das war noch nicht sein ernst? "Ich habe gesagt ich liefere Informationen über die Uchiha und nicht über meinen Clan." "Aber dein Clan kämpft für die Uchiha." Konterte er sofort. "Es ist aber mein Clan." Tobirama stöhnte genervt. "Gut, dann nicht." Aus der Hocke stand er auf, nahm ein paar Blätter Papier, Tinte und einen Stift und setzte sich an den Tisch. Ezari stand wie angewurzelt da und verfolgte jede seiner Bewegungen. Er würde Recht behalten, der restliche Tag und die Nacht waren noch lang. Kapitel 14: Was geht und was bleibt. ------------------------------------ Was geht und was bleibt. Es war bereits Nacht geworden als Tobirama sich vom Tisch erhob und wieder auf ein Kissen sinken ließ. Die Frau hatte Stunden auf ein und der selben Stelle gestanden und sich große Mühe gegeben ruhig und sicher zu wirken, doch ihr hektischer Blick, sowie ihre Finger, welche sie dauernd versuchte zu beschäftigen, entgingen ihm nicht. Seit der Frage über ihren Clan, sprachen sie kein Wort mehr, es war keinesfalls unangenehm, eher im Gegenteil, er genoss die Ruhe. Als dann auch im Lager Stille einkehrte, setzte sich die Kanzano schließlich auf eins der Kissen am Boden, ganz vorsichtig, als ob die Federn sie angreifen könnten oder giftig waren. Bis gerade eben summte sie leise vor sich hin, das gleiche Lied von dem Abend, als er mit Veritu durch das Lager gegangen war. Zwischen ihnen war ein halber, vielleicht auch ein Meter Platz und doch rutschte sie noch ein Stück zur Seite, als er hinüber gekommen war. Merkwürdige Frau, bis her hatte er ihr doch nichts getan, warum also jetzt? Tobirama räusperte sich sachte. "Vögel haben doch ein gutes Zeitgefühl oder?" Er sah sie an, gespannt darauf wie sie reagieren würde. "Kurz nach Mitternacht" Kam es beinahe gefühllos von Ezari, die in die Leere starrte. Er hatte seine Frage nicht einmal gestellt und sie antworte schon. Irgendwie gab ihm das kein gutes Gefühl, es war unhöflich zu antworten bevor man die Frage kannte, doch auf die schnelle fiel ihm auch keine neue Frage ein, um davon abzulenken, dass er nicht nach der Zeit fragen wollte. "Wie ist das ein Vogel zu sein?" Fragte er nun schon etwas drängender. "Anders." Gab die Frau ihm eine sachliche Antwort, ihre Augen wanderten von einem Fleck zum anderen, beinahe so als würde sie Dinge sehen, die sonnst keiner sah. Diese Weib würde ihn zur Weißglut bringen, entweder antwortete sie gar nicht oder knapp und ohne Aussagekraft. Er unterdrückte das Bedürfnis sein Faust auf das Holz zu schlagen. "Genauer?" Knurrte er mit zusammen gebissen Zähnen und funkelte sie wütend an. Sie schwieg, wenn er sie bedrohte, würde sie antworten, aber für so ein Spiel fehlte ihm heute die Geduld. Bis es dämmerte waren es noch Stunden und wenn sie weiter so dasaßen und sich mit bösen Blicken beäugten würde er einschlafen, vielleicht nicht gleich aber irgendwann. "Hast du Durst?" Sie musste, schließlich hatte sie nichts getrunken. Er bemühte sich jetzt wie ein freundlicher Gastgeber zu lächeln, obwohl er innerlich bebte. "Nein, danke." War die monotone Antwort, sie sah überall hin, nur nicht zu ihm. "Ist dir nicht langsam langweilig?" Fragte er nun leicht hämisch. "Geht." Murrte die Frau und umschlang ihre Beine mit den Armen. Ihm war langweilig, normalerweise würde er einfach schlafen gehen oder trainieren. "Willst du dich überhaupt mit mir unterhalten?" Motzte er. Ihr Kopf hob sich leicht und sie schielte zu ihm herüber, ein Seufzen entfuhr ihren Lippen. "Kommt darauf an über was." "Nichts was mit all dem hier zu tun hat, eine alte Geschichte?" Sie blickte auf und ihre ganze Körperhaltung hatte sich verändert, ihre Augen strahlten und sie wandte sich zu ihm um. "Kennst du welche?" Sogar ihre Stimme klang freundliche und überschlug sich fast, so aufgeregt war sie, dass alles erinnerte ihn mehr an ein Kind, als an einen Erwachsenen Mensch. Ihre Reaktion überraschte ihn ehrlich. "Eine." Begann er und sah ihr kurz, aber durchdringend in die Augen "Welche?" "Die mit dem Wolf und dem Reh im Wald, ich weiß nicht wie sie heißt." Hashirama erzählte sie ihm öfters, als Kind. Sie war schon älter aber die einzige Geschichte die er behalten hatte und ein anderes Thema, über das sie reden konnten fiel ihm auch nicht ein. "Diese Geschichte kennst du?" Skepsis spiegelte sich in ihrem Gesicht. Während sie sprach sah sie ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Ja, warum?" Tobirama verschränkte die Arme vor der Brust, als müsste er sich verteidigen. Ezari griff nach der geflochtenen Strähne in ihren Haaren und wickelte diese nervös um den Zeigefinger. "Es ist eine Geschichte von meinem Clan, wie es zu den Verwandlungen in Tiere gekommen ist. Ihr Name ist: Veritu und Ezari. Mein Vater hat meinen Bruder und mich nach dem Wolf und dem Reh benannt, Veritu ist tatsächlich der Wolf, nur ich nicht das Reh, wie du weißt." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. Tobirama nickte. "Deine Schwester kann sich in ein Reh verwandeln, Leterra oder?" "Du weißt welche Tiergestalten wir annehmen können?" Wisperte sie entsetzt und sprang so schnell auf, dass Tobirama dachte sie würde das Gleichgewicht verlieren. Er setzte zu einer Antwort an, als sich ihr Gesichtsausdruck änderte und sie entspannt wieder Platz nahm. "Ich vergaß, mein Bruder gab euch einen Liste..." Nuschelte sie ohne aufzublicken. Wie konnte sie das vergessen haben? Immerhin schwebte ihr Clan nun in noch größerer Gefahr. Sie blieb ein Rätsel, genau wie ihr Bruder, wenn er glaubte sie durchschaut zu haben, änderten sie einfach ihr Verhalten. Wie bei Veritu, schob er es bei ihr auch auf das Tier, sie war eine Frau und die waren nun wirklich nicht kompliziert. Ein weiteres Mal betrachte er Ezari, wie sie im Schneidersitz auf dem Kissen hockte und ihre Haare unruhig durch die Finger gleiten ließ, den Blick auf den Boden gerichtet. Ihr Körper glich dem eines Kindes, auch wenn sich hier und da weibliche Rundungen unter dem sandfarbenen Kimono zeigten. "Wie alt bist..." Verwundert über seine eigene Frage biss Tobirama sich mitten im Satz auf die Zunge. Er wollte hier nicht irgendeine Art von Beziehung aufbauen, sie sollte lediglich für ihn spionieren. "Spielt das eine Rolle?" Ezari drehte den Kopf in seine Richtung und sah in von unten an. "Ich bin für dich, genauso wie für Madara nur eine Spielfigur." Sie lächelte. "Ich werde mich daran gewöhnen." War das hier ein Traum? Ein Genjutsu? Die Frau stellte fest entbehrlich zu sein und in gleichen Satz lächelt sie und meinte sie gewöhne sich daran? Es konnte nur ein Traum sein. Das alles hier war so unwirklich, wie es nur sein konnte. "Was soll ich Madara sagen, über euch meine ich? Er wird fragen was ich herausgefunden habe." "Wir greifen an, zur Mittagszeit, Hashirama wird einen Boten schicken, er hält es für fair. Also kannst du es ihm auch sagen." Tobirama ließ sich nach hinten auf den Holzboden fallen und rieb sich müde die Augen. Morgen musste er ausgeruht für den Kampf sein und die Zeit, die er schlafen konnte, langweilte er sich hier mit einer fremden Frau, die kaum mit ihm sprach. "Du kannst ruhig schlafen, ich werde dich schon umbringen." Lachte Ezari. Wutentbrannt öffnete er die Augen und funkelte sie an. "Hältst du mich für so blöd? Zu schlafen, während der Feind in meinem Zelt ist? Davon abgesehen, glaubst du wirklich, du könntest mich töten?" Fauchte er zornig. "Nein, nein, so war das nicht gemeint. Ich..." Sie hob abwehrend die Hände und versuchte nach hinten weg zu rutschen. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und stieß mit dem Kopf gegen den kleinen Tisch hinter ihr. Die Vase schaukelte kurz, kippte und landete mit einem unangenehmen knacken auf Ezaris Kopf. Das Porzellan zersplitterte, überall auf dem Boden lagen kleine und größere Stücke, sowie die Blumen, die meisten jedoch auf Ezari. In das Wasser, welches langsam auf ihn zu lief mischte sich rote Flüssigkeit, zäher als das Wasser. Tobirama sprang auf die Füße und trat zu der Frau am Boden, sie rührte sich nicht, aber ihre Atmung war gleichmäßig. Wahrscheinlich bewusstlos. Unter ihrem Haaransatz zog sich ein feiner Schnitt, aus dem Blut sickerte, keine lebensbedrohliche Verletzung, doch wie sie dort lag, nass und über und über mit Blumen bedeckt, erinnerte ihn das Bild an eine Beerdigung. Was für ein dummes und ungeschicktes Weib. Wenn sie morgen mitkämpfen würde, starb sie, ihre Reaktionen glichen denen eines betrunkenen Alten. Jeder andere hätte die Vase aufgefangen oder wäre ihr ausgewichen, doch sie schaffte es einfach gar nichts zu tun. Was sollte er mit ihr tun? Sie einfach liegen zu lassen, war die einfachste Möglichkeit und groß Schaden konnte es ihr auch nicht mehr. Andererseits blutete der feine Schnitt immer noch, wenigstens könnte er ihn sich mal ansehen. Gröber als notwendig hob er sie hoch und legte sie auf ein trockenes Stück des Holzfußbodens. Er holte saubere Leinentücher, eine Schale mit Wasser und setzte sich stöhnen neben sie. Der Schnitt war tatsächlich tiefer, als gedacht, umbringen würde es sie aber nicht. Vorsichtig reinigte er die Wunde und legte einen lockeren Verband an, zu mehr reichte seine Geduld nicht und es ging ihn auch nichts an. Sie gehörte zu den Uchiha, auch wenn sie für ihn spionieren sollte. Die Nacht würde sich endlos hinziehen, nichts zu tun und auch niemand der ihn unterhalten konnte. Tobirama griff nach einem Kissen und legte sich zurück, in Gedanken entwarf er Strategien, um wach zu bleiben. Die Dämmerung weckte ihn, mit Kopfschmerzen. Wieso lag er hier und nicht hinten? Wie vom Blitz getroffen fuhr er hoch. Die Kanzano! Mit einem Blick erfasse Tobirama den Raum, aber außer ihm war niemand hier. Die Scherben von der Vase hatte jemand zusammen gekehrt und das Wasser aufgewischt, die Blumen lagen bei den Scherbenhaufen. Dort wo Ezari gelegen hatte stand eine kleine Karte und drei braune Federn lagen darum, er griff nach dem Papierstück und las. Nur ein einziges Wort stand darauf. 'Danke' Wütend zerknüllte Tobirama das Papier mit der Hand und warf es in die Ecke, er hätte wach bleiben sollen, sie hätte sonst was machen können und wer weiß, was sie mit genommen hatte. Wenn sie das nächste Mal wieder kam, würde er ihr Dampf machen, wenigstens wecken konnte sie ihn doch,zornig stampfe er zu seiner Rüstung, seine Wut bekamen gleich die Uchiha zu spüren. Er stutze, irgendetwas war hier falsch. Seine Rüstung war nicht komplett, etwas fehlte. Scharf zog er die Luft zwischen den Zähnen ein und versuchte gleichzeitig nicht die Fassung zu verlieren. Dieses kleine Miststück hatte ihn doch tatsächlich bestohlen! Kapitel 15: Die Regeln des Schwertkampfes ----------------------------------------- Die Regeln des Schwertkampfes Ezari saß an dem Holztisch in Madaras Zelt, ihr gegenüber Izuna, der sie zwar mit einem schwachen Lächeln eingelassen hatte, sonst aber nicht sprach. Ein Teil in ihr wollte Ireka sehen und der andere sich so weit wie möglich von ihr fern halten, aus Eigenschutz. Auf der Tischplatte vor ihr lag der Happuri von Tobirama, das Senju-Symbol eingraviert. Irgendwas musste sie mitnehmen und dieses Stück seiner Rüstung würde er wohl am wenigsten brauchen. Die Zettel auf dem Tisch des Senju waren verlockender gewesen, aber einen davon zu stehlen, gehörte ganz sicher nicht zu ihren Aufgaben als seine Spionin. Sicher war er wütend, wenn er aufwachte. Der Gedanke ihn im Schlaf zu töten war ihr gekommen, aber da waren noch Veritu und ihr Clan, die sie beschützen wollte. Es war nett gewesen ihre Wunde zu versorgen, auch wenn sie nicht sehr schlimm gewesen war, immerhin sah Madara dann das sie nicht nur auf der faulen Haut lag. Hier zu warten machte Ezari krank, rum zu sitzen und weder zu wissen ob man aufgeflogen war oder nicht, wie bei einer Geschichte, dessen Ende man kaum erwarten kann, nur um zu wissen wie es ausgeht, egal ob gut oder schlecht. Aus dem Zimmer weiter hinten ertönten Schritte und ihr Magen zog sich unangenehm zusammen, jetzt musste sie ruhig bleiben und versuchen das Genjutsu, welches sie wob, nicht zu offensichtlich zu machen. Der Vorhang wurde beiseite gezogen und hindurch trat Madara, gefolgt von Ireka. Ezari ließ noch mehr Chakra in ihr Jutsu fließen um ihren Gesichtsausdruck zu verbergen. Denn so wie Ireka nun neben Madara ging, glaubte Ezari, sie hätte sich die gestrige Begegnung nur eingebildet. Ireka sah gut aus, freundlich, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und nickte ihr und Izuna kurz zu, bevor sie nach draußen trat und die drei alleine ließ. "Ich sehe Ihr lebt und seit zurück gekommen. Habt Ihr etwas mitgebracht?" Fragte Madara ruhig und eher gelangweilt. Er ließ sich neben Izuna auf einen Stuhl sinken und betrachte sie abwartend. Sie schob ihr 'Andenken' über den Tisch zu ihm hinüber. "Den Happuri von Tobirama Senju, ich habe ihn aus seinem Zelt gestohlen." Antwortete sie schlicht, während sie unruhig auf ihrem Platz hin und her rutschte. "Ohne gesehen zu werden?" Die Verwunderung stand Madara deutlich ins Gesicht geschrieben, er stützte aber lediglich das Kinn auf die Hände und sah sie durchdringend an. "Tobirama war nicht in seinem Zelt." Entgegnete die Kanzano steif. "Und Informationen?" Erkundigte sich der Uchiha nun gespannt und beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber. "Die Senju werden heute Mittag angreifen. Mehr weiß ich nicht." Skeptisch beäugte Madara sie. "Wenig oder? Für so viel Zeit." Er zog eine Augenbraue hoch. "Sie waren nicht besonders gesprächig, mir gegenüber." Ezari verzog ihren Mund zu einem leichten Grinsen. Madaras Augen verengten sich augenblicklich und wurden rot. "Passt auf was Ihr sagt. Ich bin nicht Euer Freund, sondern Euer Anführer. Zeigt gefälligst Respekt!" Knurrte er gefährlich leise, wie eine Schlage kurz vor ihrem Angriff. Izuna legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Bruder, sie ist sicher müde und ausgelaugt. Nehmt es ihr nicht übel." Der ältere Uchiha lächelte bittersüß. "Nein, das werde ich nicht, Ihr wartet sicher auf den Augenblick Euch zu beweisen. Heute ist Euer Tag. Ihr dürft mit kämpfen, in der ersten Reihe." Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie abwartend an, als wäre es eine Ehre ganz vorne bei der Schlacht zu stehen und sie habe sich deswegen zu freuen. Ezaris Genjutsu fiel wie ein Papierhaus im Wind zusammen und ihre Augen weiteten sich vor Schrecken. Kämpfen? Sie? "Herr...Das...Ihr könnt das nicht ernst meinen. Ich war die ganze Nacht wach und kämpfen, ist wie Ihr sagte, keine meiner Stärken." Sie saß stocksteif auf dem Stuhl und fühlte wie das Blut aus ihren Händen zum Gehirn schoss, wenn sie sich hier nicht raus reden konnte, war es vorbei, bevor es angefangen hatte. "Ich bitte Euch." Krächzte Ezari leise. Madara machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ihr müsst nicht bitten, ich habe mich entschieden. Zeigt wie gut Ihr seit und wenn es mich überzeugt, habt Ihr heute Nacht frei." Gefolgt von Izuna stand der Anführer der Uchiha auf und verließ das Zelt, mit einem letzten schon hämischen Blick auf Ezari. Er wusste genau, ihre Chancen alleine im Kampf zu überleben waren schlecht. Vielleicht wollte er sie tatsächlich Tod sehen. Hektisch versuchte Ezari ihren Puls wieder unter Kontrolle zu bringen. Es war noch früh am Morgen, Rewor wusste wie man kämpfte und wenn er ihr nur zeigte wie man überlebte, reichte das schon völlig. Zitternd erhob sie sich und trat ebenfalls aus dem Zelt ins Freie, die Krieger um sie herum, machten sich bereit für den Kampf, sie schliffen Waffen, besserten Rüstungen aus oder beteten zu ihren Schutzgöttern. Die Frau bahnte sich einen Weg durch die Zelte und Männer, in Richtung der Lautlosen. Es dauerte eine Weil bis sie Rewor, gemütlich an einen Baum gelehnt, entdeckt hatte. Der Rest seiner Männer trainierte auf dem freien Feld davor, wie es aussah, übten sie taktische Manöver und Jutsus. Ihre Zusammenarbeit beeindruckte Ezari, sie harmonierten perfekt miteinander und stimmten jedes Detail so genau ab, das es aussah, als würden sie zusammen Tanzen. Trat der eine zur Seite folge augenblicklich der andere, hin und her. Seit Rewor die Führung übernommen hatte, war wohl einiges geändert worden, früher bewegten sich die Frauen und Männer nicht so im Einklang und bei weitem schlechter. "Rewor." Über die kleinen Pfützen hüpfend, die der Regen hinterlassen hatte lief sie zu ihrem alten Freund. "Rewor, ich brauche deine Hilfe." Quiekte Ezari ängstlich und zuckte, erschreckt von ihrer eigenen Stimme, augenblicklich zusammen. Kurz blickte er auf, bevor er wieder seine ganze Aufmerksamkeit auf den Tanz vor ihm richtete. "Ich bin beschäftigt." Brummte dieser lediglich, keinen Blick weiter an sie verschwendend. Ihr Herz sackte ein ganzes Stück tiefer. "Ich kann aber nicht warten, es geht um Leben und Tod." Kam es stotternd von ihr während sie nervös ihre Hände in einander knetete. Desinteressiert zog er eine Augenbraue hoch. "So schlimm?" Murrte Rewor genervt und verschränkte die Arme hinter den Kopf. "Ich mache keine Witze, die Senju werden heute Mittag angreifen und Madara will, dass ich in der ersten Reihe mitkämpfe!" Seine Gelassenheit, ließ sie aus der Haut fahren, gerade jetzt brauchte sie keine Ruhe, sondern Hilfe. Sie sah ihn mit festem Blick an. "Sagt wer?" Meint er in einem leicht spöttischen Tonfall. "Sage ich und jetzt hilf mir, ich brauche Training." Jetzt war sie diejenige die knurrte. "Anführer Rewor?" Ezari fuhr herum, ohne es zu bemerken war Izuna zu ihnen herüber gekommen, ihr Freund musste ihn gesehen haben, er nickt nur, blieb aber sitzen. "Ich bringe Nachricht von Madara, die Senju werden angreifen, macht Eure Männer bereit, in drei Stunden erwarten wir euch auf dem Feld vor den Toren, in voller Kampfausrüstung." Sprach der Uchiha sachlich und schielte dabei zu der Frau hinüber, als wenn es das letzte Mal war, dass sie sich sahen. Rewor nickte erneut. Izuna drehte sich um und verschwand zwischen den Zelten, um auch die anderen Gruppe zu informieren. Ihr Blick wanderte zurück zu Rewor, der sich stumm erhoben hatte und die Kämpfer musterte. Er straffte die Schultern und stütze die Arme auf der Hüfte ab. "Ihr Lautlosen! Die Senju greifen an, es ist an der Zeit den Uchiha zu zeigen, dass wir ihnen in nichts nach stehen. Sie mögen vielleicht besondere Augen haben, doch wir haben unser Training, unseren Zusammenhalt und unser Können. Wir werden in der ersten Reihe voranschreiten und jedem zeigen aus welchem Holz wir gemacht sind! Wir sind es, die man fürchten muss!" Er machte eine kurz Pause, nur um dann noch lauter und ausdrucksvoll fortzufahren. "KÄMPFT IHR MIT MIR?" Brüllte er laut. Die Männer und Frauen stellten sich in einer Reihe auf, zogen das kleinere ihrer Schwerter und schnitten sich in die linke Handfläche. "BIS ZUM ENDE!" Sie ballten alle eine Faust und ließen das Blut auf die Erde tropfen, danach verbeugten sie sich. "Oder zum nächsten Leben." Schloss Rewor die Parole der Lautlosen ab. "Macht euch bereit." Knurrte ihr Freund wie ein jagendes Raubtier, bereit seine Beute zu töten. Sie hatte Gänsehaut bekommen und die Haare überall auf ihrem Körper stellten sich auf, selbst sie würde nach dieser Ansprache mit Rewor in der ersten Reihe kämpfen. Ihr Freund, stellte sich, frech grinsend, neben sie. "Keine Angst kleiner Vogel, ich stehe neben dir, wenn du an vorderster Front bist, aber nun komm mit, wenigstens mit dem Katana solltest du umgehen können." Er zwinkerte ihr zu und steckte sich einen neuen Grashalm in den Mund, ja genau das war seine Art, seine ruhige, verwirrende und zugleich mitreißende Art. Er ging voraus bis sie den Rand des Lagers erreicht hatte und dann weiter in den Wald hinein, erst auf einer kleinen Lichtung machte er halt und löste die beiden Waffen von seinem Gürtel. Die eine war kleiner und schmaler als die andere, er wog beide in den Händen und reichte Ezari dann die Kürzere. "Wir fangen doch lieber mit dem Shoto an, dem kleinen Schwert. Das Katana wiegt zu viel für dich. Als erstes musst du lernen den richtigen Stand zu haben, ausweichen zu können und auch das Schwert zu halten, wenn noch Zeit bleibt kommen wir kurz zum Angriff. Aber bei allem nur die Grundzüge." Er zog in einer einzigen fließenden Bewegung die Klinge aus der Scheide und streckte sie aus. "Betrachte die Waffe als Verlängerung deines Armes, nicht einzeln, dass ist Regel Nummer eins." Aufmerksam musterte er sie, wohl darauf achtend das sie auch ja aufpasste. Es sah wunderbar einfach aus, doch sie bezweifelte, dass sie es ähnlich hinbekommen würde, schon mit zwei Händen spürte sie das Gewicht der Waffe, dabei war ihr Schwert das Kleinere. "Pass auf, nicht dass du dich schneidest." Lachte Rewor und wippte vor uns zurück. Ezari war nicht wohl bei der Sache, doch musste sie das Beste daraus machen. Vorsichtig zog sie ebenfalls die Klinge aus der Scheide, viel langsamer und nicht halb so elegant. Zehn Minuten, vielleicht auch eine halbe Stunde konnte sie die Waffe halten, aber länger auf gar keinen Fall, sie war einfach zu schwer. "Sah bescheiden schlecht aus." Meinte er im neckenden Tonfall. Ärgerlich über seine Gehässigkeit, warf sie die Scheide, der Waffe nach ihm. "Das ist das erste Mal, dass ich ein Schwert halte, Dummkopf." Rewor ducke sich leicht, merkte aber das sie ihn um Lägen verfehlen würde und brach in schallendes Gelächter aus. "Ich dachte du bist nicht schlecht im Umgang mit Kunais, aber bei dieser Wurftechnik hat man wohl übertrieben." Dramatisch schüttelte er mit dem Kopf. "Wenn ich dich hätte treffen wollen, würdest du jetzt im Grass liegen." Zischte Ezari böse, mit gefährlich bebenden Nasenlöcher und die Augen zu Schlitzen verengt. Sie konnte sehen, wie er sich eine weitere Bemerkung verkniff und nur noch leicht grinsend zu ihr hinüber kam. "Was willst du?" Fauchte die Kanzano, nicht erpicht darauf sich weiterhin beleidigen zu lassen. "Dir den richtigen Stand zeigen, das Halten der Waffe ist bei dir verloren." Ezari wollte etwas erwidern, doch Rewor fuhr einfach fort. "Ich habe dieses Kampfstil selbst entwickelt, mir genau angeschaut wie verschiedene Männer und Frauen kämpfen und das Beste vereint. Es ist nicht ganz so, wie du es vielleicht schon mal gesehen hast. Sieh genau hin." Er sprach als würde er etwas aus einem Lehrbuch zitieren, welches er auswendig gelernt hatte. Ganz entspannte stellte er sich neben sie. "Die Anfangsposition, hier holst du dir die Kraft für den Schlag, wichtig ist, dass du nicht auf die Kraft setzt, mit dem Katana oder dem Shoto kommt es auf schneidende Bewegungen an, nicht auf stechende oder schlagende. Aber ein wenig Kraft brauchst du schon um durch Rüstungen zu dringen." Er lies die Klinge ein Stück tiefer und nach hinten sinken. "Dann mach du mit dem rechten Bein, einen Ausfallschritt nach hinter, etwa so. Den Oberkörper drehst du seitlich, das verringert die Angriffsfläche für deinen Gegner und gehst leicht in die Hocke, um dann zum Angriff über zu wechseln. Die Waffe hältst du so wie ich, die Hand, welche führt, nahe an der Klinge. " Jetzt stand er genau so wie er es ihr beschrieben hatte, das Schwert auf Schulterhöhe, nach hinten weg gestreckt. "Bis hier hin soweit verstanden?" Fragte er lächelnd. Ezari nickt stumpf, die Hälfte schon wieder vergessen. "Gut, ich zeige es noch einmal langsam und dann so wie es am Ende aussehen soll, danach bist du dran." Rewor nahm die Ausgangsposition ein, hob das Schwert vor sich und ließ sich dann nach hinten fallen, genau wie beim ersten Mal drehte er die Klinge in einem perfekten Halbkreis nach hinten weg und drehte sich Seitlich, die Waffe wieder auf Schulterhöhe. "Genau hingeschaut? Ja? Gut. Jetzt schnell und mit einem Angriff, damit du auch weißt, wieso diese Ausgangsposition." Er wiederholte den Ablauf unglaublich schnell und warf sich am Ende nach vorne, seine Klinge schnitt durch die Luft, der Mann wechselte die Schwerthand und vollführte die gleichen Bewegungen spiegelverkehrt. Ezari konnte nicht umhin zu staunen, er war so schnell und es sah wirklich einfach aus. Grinsend drehte sich Rewor um. "Tut mir Leid, ich konnte nicht wieder stehen einen zweiten Angriff zu machen." "Angeber." Grunzend sie gespielt abfällig, obwohl Ezari ihn in Wirklichkeit bewunderte. "Die Schwerthand wechselt du auf keinen Fall, auf gar keinen. Wir trainieren das Jahre bevor wie es in Übungen zu Zweit versuchen. Wenn du als Anfänger dich daran wagst, verlierst du dein Katana oder Shoto und das darf dir nicht passieren." Die Strenge in seiner Stimme verwunderte sie, immerhin kannte Ezari ihn von früher, immer eher desinteressiert und frech, so war es also jetzt wenn er anführte. "Verstanden." "Gut." Er ging zu ihr zurück und stellte sich vor sie. "Jetzt du, bis zu dem Punkt wo der Angriff folgen würde. Versuch es." Rewor trat extra ein paar Schritte zurück, um ja nicht einen Hieb aus versehen ab zubekommen. Ezari versuchte sich genau so wie er vorhin zu platzieren und hob die Waffe, der polierte Stahl glänzte und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. "Wieso üben wir nicht mit Holzschwertern?" Flüsterte sie jetzt, während ihre Augen voller Angst auf das Schwert starrte. "Das was du hast nennt sich Shoto und die Senju werden kaum mit Holz angreifen. Los jetzt, wir haben nicht Ewig Zeit." Winkte er ab und erntete dabei einen bösen Blick ihrerseits. Das Training stellte sich als anstrengend heraus, immer wieder verlor Ezari ihre Waffe, schnitt sich selber und kam aus dem Gleichgewicht. Bei Rewor wirkte es so einfach, doch schon alleine die Kraft aufzubringen die Klinge zu heben und zu führen brachte sie an den Rand der Erschöpfung. Nach gefühlten zehn Stunden brach Rewor dann das Training ab. Schließlich mussten sie noch gegen die Senju kämpfen. Gemeinsam machen sie sich auf den Rückweg zum Lager der Uchiha, Ezari völlig aus der Puste und nass geschwitzt. Sie hatte noch nicht einmal die Grundzüge lernen können das Schwert zu führen, einen Angriff versuchten sie erst gar nicht und auszuweichen gestaltete sich ebenfalls als schwierig. Rewor war zwar mit ihr überein gekommen keine scharfe Klinge bei den Ausweichübungen zu benutzen, doch der Holzstock tat mindestens genauso weh, ihr Körper rebellierte bei jedem Schritt, jetzt musste sie nur noch den echten Kampf überleben. "Keine Sorge, im Lager geb ich dir Beeren, sie lindern deine Schmerzen und geben dir neue Kraft. Ich hatte dich nicht so schlecht in Erinnerung." Er stieß sie leicht in die Seit, was ihr ein Jaulen entlockte. "Mir tut alles weh. Alles. Und früher waren wir Kinder, haben mit Steinen geworfen und sind denen ausgewichen. Wir haben nicht mit Schwertern gekämpft." Meckerte sie lauthals herum. "Es heißt..." Versuchte er sie aufs neuste zu lehren. "Ich weiß wie die Dinger heißen!" Unterbrach sie ihn wütend. "Es sind aber Schwerter." Abwehrend hob er die Hände. "Wie du meinst." Die Lautlosen standen vor ihren Zelten auf dem Platz, bereit um zu kämpfen, Rewor verschwand kurz in seinem Zelt um die Beeren zu holen und hielt ihr dann einen ganzen Beutel hin. "Iss zwei, das müsste reichen, der Rest ist für später mal." "Danke." Murrte Ezari und drehte skeptisch eine der ovalen, lilafarbenen Beeren zwischen den Fingern. Ihr Freund klopfte ihr kurz aber fest auf die Schulter. "Sie sind nicht giftig. Versprochen." Schulter zuckend, ließ die Frau die Beere zurück in den Beutel fallen und wollte ihm sein Schwert reichen, doch er wies es von sich. "Behalte es, sonst war das Training umsonst, wenn du keine Waffe hast." Wieder nickte sie stumm und machte sich auf den Weg zu Ireka, vor der Schlacht wollte Ezari wenigstens wissen ob das heute morgen nur gespielt war oder sie sich Gestern eingebildet hatte. Rewor lächelte. "Zieh dich um, so kannst du nicht kämpfen und Ezari," Die Frau drehte sich im Gehen um. "Schuhe wären hilfreich." Kapitel 16: Wenn die Schlacht beginnt ------------------------------------- Wenn die Schlacht beginnt Die Platten ihrer Rüstung klapperten, während Ezari auf dem Weg zu Madaras und Irekas Zelt war. Es war ein sehr altes, beinahe antikes Stück, doch das einzige, welches der Rüstmeister ihres Clans noch übrig hatte. Überall sah man Kratzer oder Risse auf dem gehärteten Leder, das Symbol ihres Clans, das umgekehrte V in einer roten Sonne, prangt groß auf der Rückseite. Ihre Armschienen bestanden aus Baumbusplatten, neuer wie der Brustpanzer, aber ebenso abgenutzt. Im Großen und ganzen kam sie sich albern vor, der Stoff ihrer Hose kratzte, die Schuhe waren zu eng und die gesamte Rüstung zu groß. Ezari konnte ihre Arme nicht richtig anlegen, sondern musste sie immer ein wenig abspreizen und wendig war sie in dem Koloss alle mal nicht. Alle an denen sie vorbei ging begannen zu gackern und hinter vorgehaltener Hand zu flüstern. Manche riefen ihr auch hinterher, dass sie lieber zu ihrer Hausarbeit zurückkehren sollte. Und sie alle hatten Recht. Ezari war niemand, der für den Kampf geboren wurde. Die Wachen an Madaras Zelt ließen sie bereitwillig ein, inzwischen war es fast gang und gebe, dass sie hier her kam. Im Innenraum saß lediglich eine Person, ihre Schwester Ireka. Genau wie heute Morgen sah sie gut aus, friedlich, entspannt und kein bisschen gestört. Ezari hielt inne, was war hier los? "Ezari? Bist du das?" Ireka hatte sich vom Stuhl erhoben und kam mit hochgezogen Augenbrauen auf sie zu. "Warum trägst du eine Rüstung, kämpfst du mit? Und wieso in einer Rüstung? Du bist doch weiter hinten." Ihre Stimme wurde bei jedem Wort tiefer und warnender. "Ja und nein, ich werde an der Schlacht teilnehmen und in der ersten Reihe kämpfen." Irgendwas stimmte nicht, Ireka sah nicht aus, als hätte sie einen Nervenzusammenbruch hinter sich. "Wieso das?" Harkte ihre Schwester weiter nach. "Madara will es so. Sag mal, gestern, erinnerst du dich da an unsere Begegnung?" Überrascht weiteten sich Irekas Augen, also hatte Ezari sich das doch nicht eingebildet. "Welche Begegnung, ich war bei Vater den ganzen Tag, wir haben uns nicht gesehen. Geht es dir gut?" Besorgt trat sie einen Schritt auf Ezari zu. Ezari stolperte zurück, wenn Ireka bei ihrem Vater gewesen war, hatte sie das alles nur fantasiert? Und wenn nicht, warum log Ireka dann? "Ezari?" Frage Ireka und kam ihrer Schwester immer näher. War sie es die verrückt wurde und nicht ihre Schwester? Sie hatte noch genau das Bild von Gestern vor Augen, Ireka auf dem Boden neben dem Bett, weinend und verzweifelt, Ezari hörte ihre Worte, dass sie die Uchiha verraten sollte um ihren Clan zu retten. Sie hatte es getan, die Uchiha verraten, war zu den Senju gewechselt und spionierte nun. Wenn dass alles nur ihrer Fantasie entsprang, konnte sie nur beten. Sie hatte alle verraten, den ganzen Clan, um ihn zu schützen wie sie dachte. "Ezari?" Irekas Stimmte riss sie aus ihren Gedanken und sie stolperte noch ein Stück zurück. Was hatte sie bloß getan? "Alles gut, ich bin nur aufgeregt wegen dem Kampf." Aus weiter Ferne hörte sie ihre eigene Stimme und die Welt verschwamm zu einem Gemisch aus Farben und unscharfen Konturen. Und jetzt? Sollte sie einfach so tun als wäre gestern nichts passiert und die Senju wieder ausspionieren. Tobirama würde sie und Veritu ohne zu zögern töten. "Darf ich dich etwas fragen Ireka?" Stotterte Ezari. Ihre Schwester lächelte sie breit an. "Was immer du willst." Flüsterte sie. "Ich habe eine Entscheidung getroffen, aber wenn es nun die falsche war, was soll ich tun?" Die Verzweiflung in ihrer Stimme schien Ireka überhaupt nicht zu hören. "Fühlte es sich falsch an, als du sie getroffen hast?", kam sofort die Gegenfrage. Kurz überlegte Ezari stirnrunzelnd. "Ich denke nicht." "Dann war es die richtige." Ireka grinste und senkte die Stimme. "Geht es um einen Mann?" Wie? Um einen Mann? Dachte sie wirklich, sie, Ezari habe sich verliebt? Die Jüngere seufzte. "Ja, liebste Schwester, es geht um einen Mann, um mehrere." Lügen waren einfacher als die Wahrheit und meisten auch glaubwürdiger. Weil man sie glauben wollte. "Du musst mir alles erzählen, jedes Detail." Jetzt hatte sie Irekas Neugier geweckt, ungeduldig zog diese an ihren Haaren. "Nach der Schlacht." Schmunzelte die Jüngere. Ireka nickte und Ezari machte sich auf den Weg hinaus aus dem Zelt, zu den Kämpfern vor dem Lager. Sie war mehr als verwirrt, denn sie konnte gerade jetzt nicht einschätzen, was die Lüge und was die Wahrheit war. Für Tobirama, konnte der Tag kaum schlimmer werden. Ihn quälten unerträgliche Kopfschmerzen, die kleine Schwester von Veritu hatte ihn im Schlaf bestohlen und andauernd wurde er von allen möglichen Leuten genervt. Beinahe sehnte er sich in sein Zelt mit Ezari zurück, dort war es wenigsten ruhig gewesen. Veritu hüpfte seit Stunden an seiner Seite herum und ließ es sich nicht nehmen ihm überall hin zu folgen. Er musste unglaublich aufgeregt sein und nervös, schließlich zogen sie in den Kampf und seine Familie stand auf der Seite des Gegners. Einmal hatte Veritu nach der Nachtigall gefragt, aber nach einem bitterbösen Blick Tobiramas sofort den Mund gehalten. Die Entscheidung ob er dem Mann erzählen wollte, was er mit seiner Schwester besprach, hatte der Senju noch nicht getroffen. Dem ganzen setzte Hashirama dann die Krone auf, als er ihn in einem der seltenen Momente, in denen Veritu anderswo beschäftigt war, über den gestrigen Tag ausfragte und auch nach Tobiramas mittel schlechten Lügengeschichten nicht locker ließ. Schlussendlich freute sich Tobirama fast als Veritu zu ihnen hinüber kam und sein Bruder das Thema endlich fallen lassen musste. Jedoch ersetzte Hashirama seine Worte einfach durch merkwürdige Blicke und stellte stumm fest, dass sein Bruder ihm nicht so einfach davon kam, rief dann aber alle Krieger zusammen und erlöste den jüngeren Senju von seinen Qualen. Heute würde sich zeigen wie gut sich ihre Verbündeten schlugen und ob Veritu das wirklich durchstehen konnte. Der Kanzano war noch immer in Gestalt eines Menschen, ohne Rüstung, nur mit zwei Katana bewaffnet. "Du solltest dich verwandeln." Bemerkt Tobirama trocken, während er selbst noch einmal den Sitz seiner Rüstung prüfte. "Die Uchiha zeigen kein Erbarmen“, fügte er steif hinzu. Veritu fuhr sich nervös durch die Haare. "Vielleicht kämpfe ich auch als Mensch." "Dann wirst du sterben und glaub ja nicht ich würde kommen um dich zu retten." Kam halb hämisch, halb verbittert die Antwort. "Bat ich darum? Nein!" Neben einander liefen sie in der ersten Reihe in Richtung des Lagers der Uchiha. Ganz sicher würden die Sharingan-Träger sie nicht bis ins Lager kommen lassen sonder vorher einen Hinterhalt planen oder wenn Madara genug Mut hatte, ihnen auf offenem Feld gegenüber treten. Wie immer sie es auch anstellen würde, auf gar keinen Fall durften die Senju in eine Falle laufen. Hashirama hob die Hand und die Männer und Frauen stoppten, auf dem Hügel vor ihnen wehten die Fahnen der Uchiha und ihrer Verbündeten im Wind. Grimmig starte Madara ihnen entgegen, an seiner Seite Izuna. Die erste Reihe seiner Kämpfer bestand zum Größten Teil aus Söldner, Tobirama erkannte das Banner der Schädelspalter und das vom Clan Kanzano. Ein Banner fehlte vollkommen in der Schar, das der Lautlosen, vielleicht war es zu Streitigkeiten gekommen und sie hatten das Bündnis aufgelöst oder aber sie versteckten sich im Wald und es war doch eine Falle. Am Besten er würde noch einmal die Chakren in der Umgebung überprüfen. Tobirama wollte gerade in die Hocke gehen, als der Anführer der Uchiha das Wort an sie richtete. "Hashirama bist du bereit zu sterben?" Brüllte Madara und trat einen Schritt nach vorne. Der Anführer der Senju schüttelte leicht den Kopf. "Gib einfach auf und wir klären das friedlich." Der Uchiha lachte böse. "Angriff!" Mit wildem Kampfgebrüll rannten die Schädelspalter den Hügel hinunter direkt auf sie zu, die Kanzano verwandelten sich in Tiere und folgen. Mache wurden zu so riesigen Raubkatzen, dass selbst Tobirama ein kalter Schauer den Rücken herunter lief. Unruhe breitete sich bei den Männern und Frauen hintere ihm auf. Sie schrien wild durcheinander und versuchten sich nach vorne zu drücken. "HINTERHALT!!" "Sie kommen auch aus dem Wald neben uns!" Rief eine wütende Stimme. Tobirama riskierte einen Blick zur Seite, aus dem Gebüsch löste sich eine dunkel Fahne, die der Lautlosen. Zeit sich über die nicht erkannte Falle zu ärgern blieb ihm nicht, die ersten Gegner erreichte ihre Linie und schlugen erbarmungslos zu, ganz knapp verfehlte ihn eine gigantische Streitaxt, der der sie schwang holte erneut aus, wurde jedoch von einem riesigen Wolf zu Boden gerissen. Die gelben Augen des Tieres blitzten kurz auf, bevor es zu seinem nächsten Opfer sprang. Tobirama zog sein Katana, dass der Junge ihn gerettet hatte, würde er gewiss nicht auf sich sitzen lassen. Fast zwei Stunden lag Ezari mit den Lautlosen im Gebüsch bevor die Senju anrückten, aus ihrem Versteck konnte sie sowohl Tobirama, als auch Veritu erkennen, letzteren immer noch als Mensch und nicht als Wolf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie versuchte wenigstens ihre Atmung zu normalisieren, Rewor meinte, wenn man zu schnell atmet wird man irgendwann auch Ohnmächtig, Ezari dachte immer es war Blödsinn, aber ihre kribbelnden Finger sagten etwas anderes. Für so was war sie nicht geschaffen, halb konnte sie es nicht erwarten, das der Kampf endlich los ging, damit sie nicht mehr ruhig hier liegen musste und halb wünschte sie sich für immer hier liegen zu bleiben. Ezaris Körper zitterte wie Espenlaub und ihre Rüstung drückte unangenehm. Rewor lag ganz dicht neben ihr, sie konnte seinen warmen Atem spüren und auch den ruhigen Herzschlag. Im Gegensatz zu ihr schien er keine Angst zu haben. Kleine Schweißtropfen liefen an seinem Gesicht hinunter während er genau Madara beobachtete und schließlich als Ezari kurz davor war vor alle dem wegzulaufen gab der Uchiha den Befehl zum Angriff. Die Lautlosen stürmen aus ihren Verstecken und attackierten sie Senju von der Seite, Rewor an der Spitze. Ihre Gegner drängten sich enger zusammen, manche versuchte sogar in Richtung der Uchiha zu flüchten. Aber Ezari lag noch auf dem Boden des Waldes, zwischen Ästen und Blättern unfähig sich zu bewegen. Ihr Verstand hatte sich abgeschaltet, dass was sie vor sich sah, die Schlacht, die Brutalität, raubte ihr den Atem. Wie eine Sense durch Grass schnitten Rewor und die Lautlosen durch die Senju, Reihe um Reihe fiel ihnen zu Opfer, bevor diese überhaupt den Angriff stoppen konnten, einige von ihnen ergriffen sogar die Flucht und zwei rannten genau auf die Stelle zu, an der Ezari immer noch lag, starr vor Schreck. Kapitel 17: Knapp daneben ist auch vorbei ----------------------------------------- Knapp daneben ist auch vorbei Die beiden Senju kamen immer näher, bei jedem ihrer Schritte knackte das Unterholz, doch in Ezaris Ohren hörte es sich wie eine Explosion an. Noch zwei Meter. Einer. Die Krieger musste sie jetzt sehen, Ezari hielt den Atem an, während sie wartete. Dann waren sie da und liefen einfach an ihr vorbei. Geräuschvoll entwich der Kanzano die Luft aus der Lunge, wieso hatten die beiden sie nicht gesehen? "Du bist gut, fast so gut wie ich." Ezari streckte auf, zu ihrer Rechten trat ein Krieger aus dem braunen Blätterdickicht und lächelte kalt, seine Rüstung zierte das Symbol der Illusionisten. "Beinahe hätte auch ich das Genjutsu übersehen, doch du machst einen gewaltigen Fehler." Er unterbrach seine Rede und zog betont langsam sein Katana. "Du atmest zu laut." Der Illusionist stürmte auf sie zu, Ezari rollte sich auf den Rücken und versuchte panisch weg zu krabbeln, kam aber kaum von der Stelle. Nicht einmal darüber nachdenkend instinktiv ein Genjutsu geschaffen zu haben. Das Schwert des Angreifers sauste auf sie hinab, aus Reflex riss die Frau ihre Arme über den Kopf und spürte wie die Klinge über die Armschienen schrapte. Das Geräusch ließ sie zusammen fahren, selbst ihre Knochen vibrierten. Er holte erneut aus, traf aber nur Äste und Stöcke als Ezari zur Seite auswich und ungelenkig versuchte auf die Beine zu kommen. Ihre Hand griff nach dem Schwert an ihrem Gürtel, doch es war verschwunden, ungläubig wanderte ihr Blick über den Boden und entdeckte es nahe ihrem Gegner auf der Erde, beim herum kugeln musste es sich gelöst haben. Sie war so dumm, hätte sie es nur fester angelegt. In ihrer Tasche war noch ein Kunai, aber dran kam sie nicht, in der Rüstung konnte sie den Arm nicht so weit nach hinten drehen. Er rannte erneut auf sie zu, das Schwert erhoben und wieder beschützen die Bambusplatten ihr Leben, als sie die Arme hob um ihn abzuwehren. Durch die Wucht seines Angriffes taumelte sie zurück und krachte gegen den Baum hinter ihr. Der Illusionist hielt die Klinge jetzt tiefer, er würde nicht noch einmal auf ihren Oberkörper zielen, wo die Platten sie beschützten. Mit einem wilden Kampfschrei setzte er nach, Ezari formte in Panik so schnell sie konnte Fingerzeichen und verwandelte sich in die Nachtigall, sein Schwert fuhr tief in die Rinde des Baumes und er flucht lauthals. Mit zwei kräftigen Flügelschlägen gewann sie an Höhe, flog dann zu ihrem Schwert und verwandelte sich zurück. Blitzschnell hob die Frau die Waffe vom Boden auf, hatte aber keine Zeit die Klinge aus der Scheide zu ziehen, sondern musste einen erneuten Angriff bocken. Seine Kraft ließ sie zurück weichen, er würde kein Erbarmen zeigen, keine kurze Pause machen, sondern sie solange mit seiner Waffe bearbeiten, bis er einen tödlichen Treffer landete. Ezari wich zur Seite aus, als er von oben herab zuschlug. Der Illusionist setzte auf Kraft, nicht auf Können. Er hatte nie wie die Lautlosen gelernt sein Schwert präzise zu führen und genau das war seine Schwäche. Rewor würde sich das jetzt zu Nutze machen können, anders als sie, die immer noch damit beschäftigt war auszuweichen. Gewiss wollte der Mann ihr keine Chance geben anzugreifen, nicht dass Ezari das gekonnt hätte ohne sich selbst zu verletzten. Urplötzlich ließ er sein Schwert fallen und formte nun selbst Fingerzeichen. Er war ein Illusionist und auf gar keinen Fall durfte sie in sein Genjutsu gelangen, auch ihr Schwert landete auf dem Boden des Waldes. Wenn sie schneller mit ihrem Jutsu fertig war, als er mit seinem hatte sie eine Chance. Ezari harkte die Daumen in einander und drehte geschickt ihre Hände, eine Handfläche in Richtung ihres Gegners, eine in ihre. Hoffentlich war sie nicht schon in seinem Genjutsu gefangen, die Kanzano wartete angespannt ob eine Reaktion seinerseits folgen würde. Der Illusionist stand einfach nur da, die Finger ineinander verschränkt. Er rührte sich nicht, sie war tatsächlich schneller gewesen. Aus ihrer Illusion würde sich der Krieger nicht so schnell raus winden können, sie spiegelte einfach die Wirklichkeit und so tötete er sie vielleicht gerade, jedoch nur in seiner Fantasie. Sein Körper sackte nach vorne und blieb regungslos liegen, es wäre der perfekte Zeitpunkt ihn endgültig auszuschalten, ohne das er es mitbekommen würde. Ezari ging in die Knie um ihr Schwert auf zu heben. Die Waffe wog wie Blei in ihren Händen und mit jedem Schritt, den sie auf den Bewusstlosen zu trat, konnte die Frau spüren wie sie noch schwerer wurde. Konnte sie überhaupt jemanden töten? Immerhin waren die Senju ja praktisch ihre Verbündeten, zumindest solange bis sie sich endgültig entschieden hatte und die Illusionisten gehörten zu den Senju. Andererseits wollte er sie töten und das nicht gerade unterschwellig. Mit der Spitze ihres Stiefels stupste sie leicht gegen seine Schulter, keine Reaktion, er saß tief in ihrem Jutsu fest. Beim Fallen hatte sich sein Kopf zur Seite gedreht, er war jung, vielleicht so alt wie sie selbst, markante Gesichtszüge, eine gerade Nase und schmale Lippen. So wie der Mann da lag, wirkte er weder gefährlich, noch wie ihr Feind, lediglich wie jemand, der im Wald ein Schläfchen machte. Im Ganzen betrachte wurde ihr aber sofort bewusst, dass es nicht so war, die volle Rüstung, sein Schwert, alles zeichnete ihn als Krieger aus. Nur sein Gesicht wirkte friedlich. Stöhnend erhob sich die Kanzano wieder und befestigte ihr Schwert an ihrer Rüstung, fester dieses Mal. Sie würde niemanden töten der sich nicht wehren konnte, niemals. Es war nicht ehrenvoll und keines Falls ihr Stil, den sie sich zulegen wollt. Nein, wenn sie schon kämpfen und töten musste, dann ohne hinterhältige Tricks und von Angesicht zu Angesicht. Auf der breiten Fläche vor ihr tobte der Kampf Senju gegen Uchiha, im Moment sah es beinahe so aus, als würden die Uchiha gewinnen. Aber inzwischen hatten die Senju sich aus dem Hinterhalt heraus gewunden und zeigte ihr Können. Der Schlachtlärm war außergewöhnlich laut, dominiert durch Schreie oder den Klang der Waffen. Die Befehle welche gebrüllt wurden gingen zu fast achtzig Prozent unter, das einzige was sich noch stärker aus dem Getöse der Schlacht hervorhob, war das brüllen ihres Clans als Tiere. Immer wieder tauchten zwischen den Krieger in Rüstungen Raubkatzen, Wölfe und Bären auf, Mannshoch, mit Klauen und Zähnen so lang wie Finger, beides in den meisten Fällen blutverschmiert. Auf den ersten Blick sah alles aus wie ein heilloses Durcheinander, doch hier und da zeigten sich die wirklich großen Kämpfe. Einerseits ihr Vater, als Bär, der gegen seinen einstigen Freund Zakaro von Clan Zeribon kämpfte. Dann Madara gegen Hashirama, wahrscheinlich das Bild gewaltigste Spektakel, da beide Krieger Unmengen an Kraft, Potential und Können besaßen. Der letzte Kampf weckte jedoch ihr Interesse am meisten, den ihr Freund Rewor stand, an der Seite von Izuna, Tobirama und ihrem Bruder Veritu gegenüber. Die Frau schauderte, entweder würde es ihrem Freund oder ihren Bruder treffen, keinen von beiden wollte sie allerdings verlieren. Sowohl Veritu und Tobirama, als auch Izuna und Rewor hielten sich gegenseitig den Rücken frei, das Geschick und die Kampferfahrungen der Männer, ließ beide Team hervorragend mit einander harmonisieren. Griff Izuna mit Feuer an blockte Tobirama mit Wasser, stieß Rewor vor sprang Veritu als Wolf ihm entgegen. So gebannt betrachte sie das Schauspiel von Angriff und Rückzug, dass Ezari die Schlacht um sich herum einen Augenblick verdrängte. Das hohe Niveau des Kampfes und die Tatsache, dass die Kanzano zum ersten Mal an solch einer Auseinandersetzung beteiligt war, gaben ihr das Gefühl die Bilder würden ihrer Fantasie entspringen und sich wie ein Film nur vor ihrem inneren Auge abspielen. Erst der Krieger, welche seine Hand sterbend um ihren Fußknöchel klammerte holte sie aus ihren Gedanken zurück. "Hilf...mir." Ächzte der Mann. Schwer atmend hob und senkte sich sein Brustkorb nur noch stocken. "Hilf..." Mit einem Stöhnen entwich das letzte bisschen Luft und sein geschundener Körper sackte in sich zusammen, die Augen blicken leer ins Nichts. Ihre Knie gaben nach, mit zwei Finger tastete sie zitternd nach seinem Herzschlag, spürte aber nur die langsam vergehende Wärme des toten Körpers. Die Frau saß in einer Lache von Blut, fühlte die Kälte der sonst so warmen Flüssigkeit, sah die unverwechselbar Röte des Todes auf dem Bode und roch den metallischen Duft eines Saftes der nicht außerhalb des Körpers gehört. Auf dem Rücken des Toten prangte groß und unversehrt das Symbol der Uchiha, als wollte ihr jemand sagen, dass Menschen sterben können und nur das große Ganze, wie ein Clan weiter lebt. Beinahe jeder aus ihrer Familie kämpfe, nicht für sich selbst sonder für das Weiterbestehen der Kanzano, für ihren Vater, ihre Geschwister, die Alten, die Kinder, für sie. Ezari zog ihr Schwert aus der Scheide, einen Fuß vor den anderen setzend ganz langsam, dann schneller werden bis sie auf die Gegner zu stürmt. Die Waffe erhoben. Ihr Kopf vollkommen leer gefegt. Sie klammerte sich an einen einzigen Gedanken. Bloß nicht sterben. Kapitel 18: Zur richtigen Zeit am falschen Ort. ----------------------------------------------- Zur richtigen Zeit am falschen Ort. Der Mann vor ihr fiel rücklings in das rot gesprenkelte Gras. Ezari tötete bisher nicht einen Krieger, zwei hatte sie schon in ein Genjutsu versetzt und liegen gelassen. Niemand scherte sich um Gefallene solange der Kampf tobte. Wie auch? Noch wussten die Eltern, Geschwister oder Liebenden nicht, dass sie einen kostbaren Menschen verloren hatten. Jeder von ihnen rang um sein eigenes Leben, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen. Die allerwenigsten standen Seite an Seite und kämpften zusammen. Durcheinander wo man nur hinsah. Ezari brauchte eine halbe Ewigkeit um nicht aus versehen einen Verbündeten für den Feind zu halten. Während der Schlacht gingen die verschieden farbigen Rüstungen und die Clan Symbole in einer Einheitlichen Masse unter. Ezari spürte keine Müdigkeit, nicht den Schmerz ihrer Muskeln, gar nichts. Es zählte nur zu überleben und wenn sie es schaffen sollte, die zu beschützen die sie liebte. Sie war wachsam, verdrängte Gedanken die nicht hier her gehörten und fixierte sich lediglich auf die Jutsus und das Ausweichen. Vor sie trat ein Mann, in blutverschmierter Rüstung, die Hände um eine gewaltige Streitaxt geklammert. Schaf zog Ezari die Luft ein, ihre Finger schlossen sich fester um den Griff ihrer Waffe. Er holte aus und ließ die Axt auf sie nieder sausen. Gerade rechtzeitig rollte sich Ezari zur Seite weg. Taumelte kurz und stieß mit der Klinge von unten gegen die Rüstung des Kriegers. Das Schwert glitt lediglich an der Panzerung entlang, ohne sie zu durchbohren. Entgegen Rewors Lehrstunde benutzte sie keine schneidenden Bewegungen, sondern stach oder schlug zu. Das stumpfe Ende des Stiels der Axt donnerte gegen ihre Platten. Wieder einmal passte Ezari nicht auf und landete schnaufend im Dreck. Mehr als eine Bluterguss würde es nicht werden, aber trotzdem verzog sie vor Schmerzen das Gesicht und presste die freie Hand auf den Bauch. Sie konnte mit dieser Schnelligkeit kaum mithalten oder Angriffe kommen sehen, um Gegner zu besiegen und sie in Genjutsus zu fangen brauchte sie den Überraschungsmoment. Die Axt fuhr erneut auf sie nieder und Ezari sprang nach hinten weg, langsamer allerdings. Sie hörte die Rüstung unter der Kraft der Waffe bersten bevor sie spürte wie der Stahl in ihre Haut drang. Vor Schmerzen brüllte sie auf, schlug mit dem Schwert wild um sich und versuchte weiter weg zu rutschen. Ihre rechte Schulter fühlte sich unnatürlich heiß und den Arm konnte sie nicht bewegen ohne vor Qualen heulen zu müssen. Jeden Blick dorthin verbot Ezari sich, ihre eigenes Blut aus einer vielleicht tödlichen Wunde quellen zu sehen gab ihr bestimmt den Rest. Der Mann holte zum finalen Schlag aus, dabei ließ er die Axt mehrmals um den Kopf kreisen. Panische Angst überfiel Ezari, sie rang nach Luft. Das Schwert lag genau zwischen ihr und dem Feind. Wenn sie sich jetzt verwandeln könnte, aber dafür müsste sie den rechten Arm heben. In ihrer ausweglosen Situation sprang sich nach vorne auf den Gegner zu, um an ihre Waffe zu kommen. Ungeschickt mit der linken Hand und durch das Zittern ihres Körpers eingeschränkt zog sie so schnell es ihr gestattet war die Klinge und bohrte sie dem Mann ins Bein. "AHH!" Fast gleichzeitig brüllte sie wie ihr Feind auf, er fiel nach hinten und sie aus dem Gleichgewicht gebracht auf den verletzten Arm. Der Schmerz zuckte wild durch ihre Schulter, jeder Muskel, jede Sehne schrie mit ihr. Sie hustet vom Staub und der Erde auf dem Boden, kleine Sandkörner blieben an ihrem Tränen überströmten Gesicht haften, während sie sich mühevoll auf den Rücken drehte. Ohne es zu wollen begann sie zu schluchzen. So wollte Ezari nicht sterben, dreckig am Boden liegend und am weinen. Sie wollte leben. Jetzt. Aus den Augenwinkels sah sie wie der Krieger stauchend auf die Beine kam und zu ihr hinüber humpelte. Jaulend hob sie die Hand vor ihr Gesicht. "Bitteee, Bitteee nicht. Bitteee." Sie stotterte nur noch vor Angst, ihr Herz fing automatisch an schneller zu schlagen als sonst und ihr Hals fühlte sich so an als würde man ihn zusammen drücken. Von ihrem Flehen nicht im mindesten beeindruckt hob er die Axt. "Du kleine miese...AHRG!" Dicke, schwere Tropfen fielen auf ihre Haut, wie in Trance wischte Ezari mit der Hand über ihre Wange und betrachte die rote Flüssigkeit. War das ihr Blut? „STEH AUF!“ Da brüllte jemand und zog an ihre. Wieder peitschte der Schmerz durch ihren geschunden Arm, dieses Mal schlimmer als zuvor. Sie heulte laut auf. „EZARI!“ Rewor Gesicht tauchte wie aus dem Nichts auf, seine Augen funkelten vor Zorn und Wut. „STEH AUF! SOFORT!“ Seine Stimme hallte in ihren Ohren wieder, beinahe so als standen sie in einer Höhle so stark wurde der Schall zurückgeworfen. Ihre Sicht verschwamm Zusehens, gerade noch konnte sie alles erkennen und jetzt war da nur noch ein Wirbel aus Farben. Rewor hörte auf an ihre zu zerren. „Scheiße.“ Jetzt zischte er nur noch. Sie hörte Stahl auf Stahl prallen und dann einen Schrei. Ezari blinzelte zweimal, um richtig sehen zu können, doch die Farben wurden nur dunkler und gingen ins Schwarz über. „Ezari jetzt komm schon!“ Rewors Stimme war ganz dicht, er fing erneut an an ihr zu ziehen. Sie zuckte kurz mit dem Kopf, die Müdigkeit rollte wie eine gewaltige Welle über sie hinweg. Hier könnte sie genauso gut schlafen. Ja, hier war es bequem und warm, hier würde sie kurz schlafen. Nur einen Augenblick. Dann weiter kämpfen. „Wehe du gibst jetzt auf! EZARI!“ Der Boden unter ihre verschwand und sie spürte wie er sie irgendwo drüber warf. Die Schmerzen zuckten kurz auf, dann wurde es Dunkel. Keine Stimmen, keine Schreie. Nur Dunkelheit. Ruhige, sichere Dunkelheit. Tobirama trat zur Seite weg. Das Schwert des Lautlosen verfehlte ihn nur knapp. Izuna und dieser Typ waren in etwa genauso Stark wie er und Veritu. Selbst wenn er es nie sagen würde, der Kanzano schlug sich besser als erwartet. Leider konnte man das von ihren Gegnern auch behaupten. Izuna hielt durch das Sharingan locker mit ihm mit und der andere kämpfte auf eine Art und Weise die Tobirama schaudern ließ. Jede Bewegung bis ins genauste durchgeplant. Kein wildes herum Geschreie. Der Lautlose wusste was er tat. Der Senju konzentrierte sich darauf eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung zu finden, musste jedoch gleichzeitig die Feuerbälle und Schwerthiebe kontern. Ohne Veritu verlor er gewiss. Der Lautlose blickte kurz zur Seite, er beobachte jemanden aus den Augenwinkeln. Das war ihre Chance! Er war abgelenkt. Tobirama sprintete nach vorne und holte mit seinem Katana aus. Izuna reagierte sofort und die Schwerter schlugen aufeinander. Wütend bleckte der Uchiha die Zähne. „Bleib bei der Sache, Rewor!“ Der Angesprochene wirbelte herum und schlug mit dem Schwert nach Tobiramas Kehle. Der Senju ließ sich nach hinten wegfallen, federte mit der freien Hand ab und kam schlitternd neben Veritu zum stehen. Welcher ebenfalls nicht auf den Kampf vor ihm achtete sondern dem Blick des Lautlosen gefolgt war. Vollkommen starr stand der Wolf da, fast wie versteinert. „Wir verlieren hier! Hör auf zu träumen Dummkopf!“ Tobirama stieß dem Tier seinen Ellenbogen in die Flanke, worauf hin Veritu ihn nur böse anknurrte und auf der Stelle kehrt macht. Verlor er jetzt den Verstand? Sie kämpften hier! Sein Herzschlag beschleunigte sich um ein vielfaches. Gegen beide würde er nicht gewinnen können. Der Blick des Senju richtete sich sofort wieder auf Izuna, der nun auch alleine vor ihm stand. Sein Begleiter einfach verschwunden. Also noch eine Falle. Unruhig wanderten Tobiramas Augen von einer Seite auf die andere. Irgendwo musste der Lautlose sein. Izuna preschte voran, die kurze Ablenkung ausnutzend. Im Laufen formte er Fingerzeichen und feuerte ihm eine gigantische Flammenwand entgegen. Tobirama reagierte schnell und blockte den Angriff mit Wasser. Durch den entstanden Dampf schnitt Izunas Klinge, Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Er zuckte zurück, die Augen vor Schrecken weit aufgerissen. Das hier lief nicht nach Plan. Eigentlich sollte er im Vorteil sein und nicht der Uchiha. Tobirama warf auf gut Glück Kunais in die Nebelwand und duckte sich. Keinen Augenblick zu spät. Als Antwort auf seinen Angriff segelte das Katana durch den Dampf und ein Arm. Der Senju griff zu. Seine Finger schlossen sich um weichen Stoff, siegessicher grinste er. Um so unvorbereiteter traf ihn Izunas Knie unter dem Kinn, benommen stolperte er nach hinten weg und ließ den Arm los. Das Bein des Uchiha trat erneut nach ihm. Tobirama blockte den Angriff mit dem Unterarm. Er drehte sich zur Seite weg, ging in die Knie und riss Izuna aus dem sicheren Stand auf den Boden. Ohne zu zögern setzt er nach und schlug mit der geballten Faust zu. Die Gelenke seiner Finger knackten gefährlich als sie auf den harten Boden trafen. Sein Gegner war ausgewichen. Inzwischen lichtete sich der Wasserdampf, so dass sie ihre Umgebung besser wahrnehmen konnten. Immer noch keine Spur von dem Lautlosen oder Veritu. „Du siehst müde aus Tobirama. Ich sollte das hier schnell zu Ende bringen. Dann hast du endgültig deine Ruhe.“ Izuna lächelte hinterhältig. Schwer atmend richtete sich der Senju gerade auf. „Mach dir nicht zu große Hoffnungen.“ Der Uchiha schnaubte. „Wir werden sehen.“ Mit einem Sprung stand er vor ihm. Tobirama hatte gerade genug Zeit gehabt sein Katana zu heben, sonst würde er nun wirklich für immer Ruhen. Das Sharingan blitzte auf und Tobirama fixierte den äußersten Winkel Izunas Mundes. Jetzt in einem Genjutsu gefangen zu werden würde den Kampf entscheiden. Mit aller Kraft drückte er sich gegen den Uchiha und stieß ihn schlussendlich zurück. Bald war er am Ende. Sein Körper erschöpft, auch wenn er es noch nicht richtig zeigt, spürte Tobirama seine Glieder schwerer werden. Lange durfte sich das hier nicht mehr hinziehen. Der Senju hob seine Waffe direkt vor sich und wartet ab. Bei dem aktivierten Sharingan anzugreifen würde ihm nichts bringen. Der Uchiha konnte seine Bewegungen voraussehen. Dafür seine letzten Kraftreserven zu vergeuden wäre dämlich. Izuna verlagerte sein Gewicht auf das hintere Bein, gleich würde er kommen. „RÜCKZUG!“ Madaras Stimmer grollte über das Schlachtfeld, man konnte die Wut, den Hass und den Zorn heraushören. Sowohl er als auch Izuna horchten auf. „WIR ZIEHEN UNS ZURÜCK!“ Ein Krieger in der Nähe lief brüllend an ihnen vorbei, das Uchiha Zeichen auf dem Rücken. „ZURÜCK!“ Weder er noch Izuna rührten sich, dann ganz langsam trat sein Gegner einen Schritt nach hinten, Tobirama fixierend. „Du hast Glück.“ Begann er verbittert. „Ich töte dich ein anderes Mal.“ Izuna ging noch eine Weile Rückwärts, bis er scheinbar sicher war dass Tobirama ihm nicht folgen würde. „DIE SENJU BLEIBEN WO SIE SIND! WIR WERDEN IHNEN NICHT HINTERHER LAUFEN! HALT!“ Hashiramas Stimme hallte laut über die Ebene. Tobirama sank in die Knie und stützte sich an seinem Katana ab, die Augen halb geschlossen. Er hatte wirklich verdammt viel Glück gehabt. Heute hätte Izuna ihn besiegen können. Ein großer Schatten fiel auf ihn und verdeckte das karge Sonnenlicht. Mühselig drehte er den Kopf zur Seite und blickte in zwei große gelbe Augen. „Du bist also wieder da. Spät!“ Tobirama wollte böse klingen, zornig, doch in seine Stimme schwang nur Erschöpfung mit. Der Wolf sah mitgenommen aus. Blut klebte in seinem Fell und es sah stark so aus, als ob es sein eigenes wäre. Die eine Tatze hielt er angezogen am Körper. Der Senju wollte aufstehen, geriet aber aus dem Gleichgewicht und sackte zurück auf die Erde. Wo war nur die Energie wenn man sie brauchte? Stöhnend stützte er eine Hand auf seinem Knie ab. „Hilf mir auf.“ Seine Stimme nahm ein enttäuschten Ton an, er wurde bei jedem Wort leiser. Augenblicklich verwandelte sich Veritu in einen Menschen. Der Junge griff nach seinem Arm und zog ihn auf die Beine. Schwankend blieb Tobirama halbwegs gerade stehen, durch den Kanzano gestützt. Es passte ihm nicht auf andere angewiesen zu sein und dann auch noch auf diesen Bengel. Jetzt als Mensch sah Veritu sogar noch schrecklicher aus. Seine Kleidung war fast vollständig zerrissen und die Haut darunter mit Schnitt- und Bisswunden übersät. Der linke Arm hing schlapp runter, während das Blut von seinen Fingerspitzen auf den Boden tropfte. „Du siehst schlimm aus.“ Bemerkte Tobirama trocken. Veritu setzte sich ohne ihn anzusehen in Bewegung, den Senju mit sich ziehend. „Ich verwandle mich gleich wieder. Dann heilen die Wunden besser.“ Kam es ruhig aber auch voller Schmerzen von anderen. Ungläubig betrachte Tobirama ihn. „Wieso das?“ „Ich ein netter Nebeneffekt unseres Kekkei Genkai, in der Tiergestalt haben wir eine erhöhte Regeneration der Zellen.“ Der Kanzano wirkte unruhig, fast angespannt. Auch wenn das die Nachwirkungen der Schlacht sein konnten. „Weißt du woher das kommt?“ Erkundigte sich der Senju. „Vertraute Geister.“ Veritu beschleunigte sein Tempo, sodass Tobirama nun fast vollständig von ihm getragen wurde. Mit dem Jungen stimmte etwas nicht. Sonst war er auch gesprächiger. „Was ist los?“ Aus den Augenwinkeln musterte er Veritu. Kurz blickte dieser zu ihm und in seinen Augen sah Tobirama Angst. Panische Angst. „Ezari war hier. Sie hat mitgekämpft und wurde verletzt. Ich weiß nicht ob sie Tod ist.“ Der Junge ließ den Kopf hängen und verlangsamte seine Schritte wieder. „Sie hätte überhaupt nicht hier sein dürfen. Madara! Er schickte sie!“ Wütend knirschte Veritu mit den Zähnen. „Wenn sie Tod ist, wird er bezahlen.“ Tobirama verkniff sich eine Bemerkung über Ezaris Kampfkünste und dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn sie überlebte. In seiner Lage, von dem Kanzano gestützt, schien es ihm nicht hilfreich diesen zu reizen. „Sie wird es schon schaffen.“ Erwiderte er steif und beendete das Thema damit. Der Senju hatte genug Problem, sich Sorgen um eine Spionin zu machen gehörte nicht dazu. Schweigend und ohne einander nochmal anzusehen setzten die beiden ihren Weg in Richtung des Lagers der Senju fort. Kapitel 19: Die Wahl der Worte ------------------------------ Die Wahl der Worte Tobirama saß, mit dem Rücken gegen einen Balken des Zeltes gelehnt, auf dem Boden und massierte sich die schmerzenden Muskeln. Es dämmerte schon wieder, die Nacht würde bald hereinbrechen. Er hatte nichts sinnvollen den ganzen Tag zu Stande gebracht. Nach dem Kampf gegen die Uchiha gestern verbrachte der Senju die meiste Zeit mit schlafen. Kurz nach seiner und Veritus Ankunft im Lager tat die Heiler was sie konnten, doch seine Kraft konnten sie ihm nicht zurückgeben. Also trat Tobirama, nach dem er sich vergewissert hatte dass es seinem Bruder gut ging und sich ihre Verluste in Grenzen hielten, den Weg in sein Zelt an um der Erschöpfung Einhalt zu gebieten. Zu Beginn döste er nur vor sich hin, fiel dann aber in einen tiefen, jedoch von Albträumen geplagten Schlaf. Wie lange es her war dass er erwachte konnte er unmöglich sagen. Sein Zelt verließ er nicht. Die Verletzungen von dem Kampf gestern stellten sich als schlimmer heraus wie zu Anfang gedacht. Auch wenn sich Tobirama so etwas niemals laut eingestehen würde, doch unausgeruht konnte er mit den Uchiha keines Wegs mithalten. Seufzend hörte er auf seinen Arm zu kneten, vielleicht sah er mal nach seinem Bruder. Bevor er überhaupt aufstehen konnte wurde die Plane am Eingang zur Seite geschlagen und Veritus Kopf lugte durch die Öffnung. Tobiramas Augen verengten sich zu Schlitzen. Weil der Bengel abgehauen war ging es ihm so schlecht. „Darf ich eintreten?“ Fragte der Kanzano vorsichtig und trat von einem Fuß auf den anderen. „Was willst du?“ Knurrte der Senju und erhob sich, keine Miene verziehend, obwohl seine Körper gegen die Anstrengung rebellierte. „Nur mit dir reden.“ Veritus Stimme war leise und er sprach gedämpft. Mit einem Kopfnicken bedeutete er dem Jungen einzutreten. „Dann komm.“ Sein Stimmton war herrisch geworden, sein Auftreten stolz, beides lies keine Widerrede zu. Veritu schlüpfte in das Zelt und ging langsam auf ihn zu. „Wie geht es dir?“ Erkundigte sich der Jüngere, wahrscheinlich mit einer schlechten Vorahnung, sowie er fragte. „Bestens.“ Antworte Tobirama steif. Im Gegensatz zu ihm sah der Kanzano gesund aus, von seinen Verletzungen war nichts mehr zu sehen. Auch seinen linken Arm bewegte er wieder. „Und dir?“ Sein Gegenüber lächelte schwach. „Auch, wie gesagt als Tier regenerieren meine Zellen sich schneller.“ „Willst du es mir erklären?“ Zischte Tobirama gereizt, dass es Veritu besser ging als ihm verletzte ihn in seinem Stolz. „Ja, deswegen bin ich gekommen und ich habe eine Bitte, als Gegenleistung dafür dass ich dir mehr über meinen Clan erzähle.“ Wütend blitzten die Augen des Senju auf. „Du bist immer noch nicht in der Position um Forderungen an mich zu stellen!“ Er stütze sich am Tisch ab und donnerte die Worte nur so heraus. Tobirama war wirklich erzürnt. Dieser kleine Bengel erlaubte sich ernsthaft Forderungen zu stellen? Sein Puls wurde immer schneller und er spürte eine unbändige Hitze in sich aufsteigen. „Wie ich sagte, es ist eine Bitte.“ Beharrte Veritu auf seine Worte. „Hörte sich nicht so an. Außerdem bist du in der Schlacht einfach abgehauen und hast mich da alleine gegen die beiden kämpfen lassen.“ Tobirama verschränkte die Arme vor der Brust. „Warte, warte.“ Der Kanzano hob die Hände „Du warst mit Izuna alleine. Rewor hat Ezari gerettet.“ Zornig deutete er mit dem Finger auf Veritu und brüllte ihn an. „Das spielt überhaupt keine Rolle! Wenn du da gewesen wärst hätten wir Izuna besiegt!“ Seine Worte hallten im Raum nach. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du dich von dem Uchiha fertig machen lässt.“ Protestierte der Junge prompt. „Immerhin bist du doch der Große Tobirama Senju.“ Fügte er spöttisch hinzu. Tobirama packte den Kanzano und schüttelte ihn. „Wage es nicht dich über mich lustig zu machen!“ „Ich stelle nur Fakten klar!“ Veritu wand sich aus seinem Griff frei und trat ein paar Schritte zurück, jetzt ebenfalls wütend. „Willst du nun reden oder soll ich wieder gehen?“ „Fang doch an, niemand hält dich auf!“ Zischte er schmerzverzerrt und unterdrückte gerade so ein leises aufjaulen. Die Bewegungen schmerzten und alleine schon zu stehen war eine Tortur. „Du musst aber auch zuhören!“ Kam es aufgebracht von dem Jüngeren. „Ich bin ganz Ohr!“ Tobirama lies sich schnaufend auf eins der Kissen am Boden fallen, die Arme wieder vor der Brust verschränkt. Veritu hatte schon Recht. Er war von Izuna so gut wie besiegt worden und jetzt versuchte er eigentlich nur sein Versagen auf den Kanzano abzuwälzen. Schon ziemlich erbärmlich. „Du wolltest reden, dann rede.“ Knurrte er griesgrämig. „Ich wollte dir erklären wie das mit uns und den Tiergestalten ist, im Gegenzug will ich nach meiner Schwester sehen, damit ich weiß ob sie lebt.“ Der Senju schnaubte verächtlich. „Keine Chance, du bleibst im Lager.“ „Eine rote Sonne ist auf und unter gegangen, das bedeutet Tod. Ich will wissen ob sie lebendig ist.“ „Viele sind gestern gefallen.“ Konterte Tobirama steif. „Du bleibst hier.“ Veritu trat in Richtung Ausgang. „Dann wirst du nichts erfahren.“ „Wenn du gehst, bist du ein Deserteure. Wir werden dich jagen.“ Sein Blick war auf den Holzboden vor ihm gerichtet und seine Stimme eiskalt. Er selbst würde ihn solange verfolgen bis der Kanzano Tod war. Niemand widersetzte sich seinen Befehlen ungeschoren. „Ich will nicht weglaufen, nur nach Ezari sehen. Verstehst du das nicht? Du würdest doch auch wissen wollen ob dein Bruder lebt!“ „Mein Bruder steht aber auf unserer Seite!“ Seine Schwester im Prinzip auch, zumindest wenn sie die Wahrheit gesagt hatte. Doch Veritu wusste davon ja noch nicht einmal was. „Sie ist meine Familie.“ Wisperte Veritu. Tobirama sah auf. Der Junge stand mit gesenktem Kopf im Eingang und zitterte am ganzen Körper. Seit langer Zeit fühlte sich Tobirama das erste Mal wieder schuldig. Schuldig daran wie es Veritu ging. Er konnte gut nachvollziehen wie der Kanzano sich fühlte, wenn Hashirama in Ezaris Situation wäre, würde er alles daran setzten um Gewissheit zu erlangen wie es ihm ginge. Veritu wollte das gleiche. Gewissheit. Etwas regte sich in Tobiramas Inneren, etwas großen, Verständnis. Der Senju ließ den Kopf sinken. „Wem von den Zeribon vertraust du am meisten?“ Dieses eine Mal half Tobirama ihm, nur dieses eine Mal. „Was?“ Hauchte Veritu. „Wem von den Zeribon vertraust du am meisten?“ Wiederholte der Senju seine Frage schärfer als zuvor. „Kantu, er ist ein Cousin von mir und war gut befreundet mit Ezari.“ „Bring ihn hier her. Ich habe eine Aufgabe für ihn.“ „Danke.“ Der Junge verbeugte sich. „Ich kann dich deswegen nicht besser leiden.“ Erinnerte ihn Tobirama streng, die Augen geschlossen. „Beeil dich. Wir wollten reden.“ Er hörte wie die Plane zurückgezogen wurde und der Junge aus dem Zelt trat. Was hatte ihn nur geritten ihm zu helfen? Die starke Verbindung zwischen Geschwistern, meldete sich eine Stimme in seinem Kopf. Ja, Geschwister trennt man nicht. Er massierte sich mit zwei Fingern die Schläfen, jetzt wo er damit anfing Veritu zu helfen konnte er kaum mehr bestreiten dass ihn dies alles nichts anging. Aber im schlimmsten Fall würde er zu Hashirama halten. Blut war bekanntlich dicker als Wasser. Egal wie viele Opfer es fordern mochte. Seinen Bruder und die Sache für die sie kämpfen würde er um jeden Preis beschützen. Koste es auch was es wolle. Erneut schlug jemand den Vorhang am Eingang zur Seite und der Kanzano kam gefolgt von einem Zeribon zurück. Das ging schnell. „Ist er das?“ Kam es genervt von ihm. Veritu nickte. „Ja, Kantu Zeribon, mein Cousin.“ Tobirama deutet auf die Kissen am Boden. „Setzt euch.“ Die beiden Männer taten wie ihnen geheißen und ließen sich im Schneidersitz nieder. Der Zeribon wirkte weder begeistert hier zu sein, noch sah er besonders gut gelaunt aus. „Du bist Kantu ja?“ Seine Stimme nahm ein spöttischen Ton an. Der Angesprochene senkte leicht den Kopf. „Ich habe eine Aufgabe für dich,“ Begann Tobirama ernst. „Eine über die du Stillschweigen bewahren musst. Niemand außerhalb dieses Zeltes darf davon erfahren. Haben wir uns verstanden?“ Kantu runzelte leicht die Stirn, erwiderte Tobiramas Blick aber fest. „Ich verstehe.“ „Du kennst die kleine Schwester von Veritu?“ „Ezari, ja.“ Der Senju machte eine Pause und überlegte, entweder müsste er jetzt mit der ganzen Wahrheit rausrücken oder der Zeribon würde Fragen stellen. Andererseits war er ihm nicht zu Antworten Verpflichtet. „Ich will das du sie suchst und wenn du sie gefunden hast, siehst wie es ihr geht. Dann kommst du hier her zurück und erstattest Bericht. Nicht mehr und nicht weniger. Keiner darf dich sehen und du wirst keinem davon erzählen klar? Und wenn ich keinem sage, meine ich wirklich Niemanden. Nicht deinem Vater, deinen Freunden, deiner Frau oder meinem Bruder. NIE-MAN-DEN.“ Kantu räusperte sich. „Mit Verlaub, aber warum wollt Ihr wissen wie es um eine Feindin steht?“ Tobirama atmete tief ein und stieß die Luft dann langsam wieder aus. Konnte keiner hier im Lager einfach nur einen Befehl befolgen ohne ihn zu hinterfragen? Er musste jetzt die Ruhe behalten, sich wieder über jemanden aufzuregen brachte nichts. „Das hat dich nicht zu interessieren.“ Konterte er ärgerlich. Der Zeribon erhob sich. „Ich muss mein Leben riskiere um ins Lager der Uchiha einzudringen und dann nur um zu schauen wie es einer Frau geht, die mich morgen vielleicht umbringen könnte. Tut mir Leid, ich kann Euren Auftrag nicht annehmen.“ Er schüttelte den Kopf. „Das ist zu verrückt, selbst für mich.“ Der Senju schloss die Augen und fuhr mit den Händen über sein Gesicht. Ruhig bleiben, bloß ruhig bleiben. Egal, das ging jetzt hier zu weit. Wo war der Respekt gegenüber ihm geblieben? Ruckartig sprang er auf die Füße und nahm sich den Zeribon zur Brust. „Was in aller Welt ist dein Problem? Ich gab dir eine Aufgabe also erfülle sie gefälligst auch. Wenn ich dir sagen würde beschaff mir Informationen von den Uchiha fragst du dann auch warum?“ Wütend funkelte Tobirama Kantu an, keine fünf Zentimeter trennten ihre Gesichter. „Nein, weil ich weiß warum ich das mache. Aber diese Aufgabe ist doch total bescheuert, nur damit Veritu weiß ob sie lebt, so ist es doch.“ Der Zeribon zappelte in seinem Griff hin und her, konnte jedoch nicht frei kommen. „Ich muss wissen wie es ihr geht, bitte Kantu.“ Veritu hatte sich ebenfalls erhoben und stand flehend neben dem Senju. „Geh doch selber!“ „Er ist auch super unauffällig, egal ob Wolf oder Mensch, du bist unsichtbar!“ Blaffte Tobirama gereizt. „Du gehst da jetzt hin und tust was ich gesagt habe!“ Inzwischen hatte er wirklich die Geduld verloren, immer dieses hin und her. Erst mit Veritu, dann Ezari und jetzt auch noch der Zeribon. Jeder wollte Antworten, Antworten und noch mehr Antworten. Wäre ja auch zu einfach gewesen nur das zu tun was man ihnen sagt. „Ihr könnt mich nicht zwingen.“ Schimpfte Kantu und riss sich endlich von Tobirama los. „Ich zeig dir gleich wie ich das kann. Du gehst jetzt zu den Uchiha und schaust nach meiner Spionin. Sofort!“ Zischte er aufgebracht, dass konnte wohl nicht wahr sein! Er war das stellvertretende Oberhaupt seines Clans, sie hatten gefälligst das zu tun was er ihnen befahl. Der Gesichtsausdruck des Zeribon änderte sich prompt von wütend auf neutral, er nickte. „In Ordnung.“ Überrascht von dem urplötzlichen Sinneswandel brauchte Tobirama einen Augenblick um sich zu sammeln. „Warum jetzt doch?“ Seine Augen verengten sich. „Wehe das ist nur ein Trick.“ „Nein, ich mach es. Sie ist Eure Spionin, dementsprechend kein Feind. Deswegen.“ Kantu strich seine Kleidung glatt und drehte sich um. Tobirama war erstarrt, wie konnte er nur so dumm gewesen sein um sich zu versprechen. Veritu würde nun nachfragen und der Zeribon wusste mehr als ihm gut tat. Zu viele Schwachstellen. Die Plane am Eingang wurde zurückgeschlagen und Hashirama trat ein, verharrte jedoch augenblicklich und musterte Überrascht die kleine Runde. „Ich wollte nicht stören.“ Seine Stimme war freundlich, ruhig und gefasst. Tobirama ließ den Kopf hängen, dass konnte einfach nur schlimmer werden. Kantu trat an Hashirama vorbei. „Ich komme so schnell zurück wie ich kann.“ Versicherte er und verschwand in der Dunkelheit. „Von wo wird er zurück kommen?“ Fragte Hashirama neugierig und legte leicht den Kopf schief. Tobirama winkte ab. „Nicht so wichtig. Lange Geschichte. Was gibt es Bruder?“ Er ließ sich wieder auf eines der Kissen fallen und stützte den Kopf auf seinen Händen ab. Ruhe wäre schön oder weniger Probleme. „Nichts, ich wollte mich nur nochmal mit dir unterhalten wegen vorgestern, aber du scheinst beschäftigt.“ Hashirama schielte zu Veritu hinüber, der immer noch mitten im Raum stand und irgendwie fehl am Platz wirkte. „Ich dachte das Thema hätten wir beendet.“ Seufzte Tobirama. „Nein, nicht wirklich.“ Keiner der Beiden würde Ruhe geben und da es Veritu eh wusste oder sich zumindest denken konnte spielte es keine Rolle mehr. „Gut, dann setzt euch und ich erkläre es. Die Wahrheit dieses Mal.“ Er seufzte resigniert. Erneut huschte Hashiramas Blick zu Veritu. „Er soll bleiben?“ Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Es betrifft ihn ja auch, außerdem wird er mich sonst die restliche Nacht nerven.“ Sein Bruder nahm Platz, während Veritu zögernd vor dem Kissen stand und nervös hin und her schaute. „Setzt dich da hin, sonst verliere ich meine Geduld.“ Knurrte der jüngere Senju. Der Kanzano sank so schnell auf das Kissen nieder, das es eine Stück nach hinten rutschte und der Junge beinahe hingefallen wären. „Ich erkläre euch das jetzt so kurz wie möglich, möchte nicht unterbrochen werden und keine dummen Fragen am Ende bekommen. Klar?“ Tobirama blickte die beiden durchdringend an, bis sie nickten und fuhr dann nach einem kurzen Stöhnen fort. „Veritu hier hat noch Geschwister, seine jüngste Schwester steht nicht auf dem Zettel, den er uns über seinen Clan gegeben hat. Mir ist das aufgefallen und da habe ich nachgefragt. Es hat sich herausgestellt dass Madara sie zum spionieren hier her schickt. Sie kann sich in eine Nachtigall verwandeln. Ich habe sie gefangen und nach einem,“ Er hielt inne und überlegte kurz. „Sagen wir intensiven Gespräch dazu überredet sich uns anzuschließen und die Uchiha auszuspionieren. Damit sie uns nicht hintergeht habe ich ihr deutlich gemacht, dass Veritu sterben würde bei Verrat. Deswegen vorgestern das Gespräch zwischen uns Bruder. Als Vorsichtsmaßnahme.“ Ernst beendete er seinen Vortrag und musterte die beiden Männer vor ihm. Keiner von ihnen schien etwas erwidern zu wollen, eher so als ob sie darauf warteten dass er fort fuhr. „Das ist alles.“ Das Schweigen hafte an. Tobirama wurde langsam ungeduldig, konnte nicht einer von ihnen was sagen. „Was ist?“ Hashirama schüttelte den Kopf und lachte dann leise. „Deswegen der ganze Zirkus? Wegen einer Spionin von uns? Ich dachte wir hätten ernsthafte Probleme.“ „Sie ist ein ernsthaftes Problem.“ Stellte der jüngere Senju gereizt fest. Sein Bruder war wieder einmal zu gutgläubig. „Wir können ihr nicht vertrauen.“ Fauchte er. „Warum spioniert sie dann für uns?“ Wollte Hashirama wissen. „Weil sie sonst für die Uchiha spionieren würde.“ Der ältere Senju betrachtet ihn mit einem leichten Lächeln. „Ja das verstehe ich und versteh mich jetzt nicht falsch, ich bin erfreut das sie lebt, weil du ja doch manchmal etwas übertreibst. Aber wieso hast du sie nicht getötet, wenn du ihr nicht vertraust?“ Die Frage traf Tobirama unerwartet, darüber hatte er noch nicht nachgedacht. Warum lebte sie eigentlich noch? Er hatte gedacht es wäre praktisch einen Spion bei den Uchiha zu haben, ja. Aber wieso einem dem er nicht vertraute? Oder vertraute er der Frau doch? Nein. Er schüttelte den Kopf, nicht darauf achtend wie komisch das für die anderen beiden im Raum aussehen mochte. Er vertraute ihr nicht. Vielleicht war es ein Fehler sie zu seiner Spionin zu machen, doch sie hatte ihn ja auch nicht umgebracht während er schlief. „Also?“ Harkte Hashirama nach. „Du bist niemand der von guten Absichten ausgeht, im Gegensatz zu mir.“ Man hörte das Lachen in seiner Stimme. Wie wahr. Zugegebener Maßen gab es einen wirklichen Grund warum er sie hatte leben lassen, neben dem, dass er sie im Fall es Falles einfach und schnell beseitigen konnte. Sie interessierte ihn. Nicht auf einer gefühlsmäßigen Ebene, sondern eher aus ehrlichem Interesse. Die Frau war beinahe der komplette Gegensatz zu ihm und er verstand nicht wie man so sein konnte, so ganz anders. „Ich kann sie schnell töten wenn sie versucht uns zu hintergehen.“ Antwortete er steif seinem Bruder, Veritu zuckte bei den Worten kurz zusammen. „Sie ist nicht besonders stark.“ Hashirama zog eine Augenbraue in die Höhe. „Aha.“ Er erhob sich. „Na dann, viel Glück mit deiner Spionin. Erzähl mir regelmäßig was sie sagt.“ Bei seinen letzten Worten grinste er. „Soll ich dich noch heilen?“ „Nein, mir geht es gut.“ „Wie du meinst, dann verschwinde ich wieder.“ Hashirama zuckte mit den Schultern. Tobirama blickte auf als sich der ältere Senju zum gehen wandte, jetzt auf einmal ließ er sich so schnell überzeugen? „Bruder?“ „Ja?“ „Niemand darf davon erfahren dass sie unsere Spionin ist. Wir wissen noch nicht genug.“ „Ich werde es für mich behalten. Mach du dir nicht zu viele Sorgen.“ Hashirama trat aus dem Zelt hinaus und ließ Tobirama mit einem reglos auf den Boden starrenden Veritu zurück. Kapitel 20: Er solle es ruhig versuchen. ---------------------------------------- Er solle es ruhig versuchen. Ezari glitt durch ein Meer aus völliger Schwärze. Es fühlte sich an als ob sie sinken würde, ohne das es einen festen Boden gab auf den sie sank. Ab und an erhaschte die Frau Gesprächsfetzen unterschiedlicher Stimmen, mal männlich, mal weiblich. Hier und da verstand sie ihren Namen, nichts konkretes. Die Rüstung war zerschlagen und das Blut lief ihren Arm hinab bis zu den Fingerspitzen und tropfte dann in die Dunkelheit. Komischer Weise empfand sie keinen Schmerz, nur wohlige Wärme. Wie viel der kostbaren roten Flüssigkeit mochte schon verloren gegangen sein? Die letzte Erinnerung war Rewor, der sie gerettet hatte, seit da an schwamm sie durch dieses schwarze Meer, jegliches Zeitgefühl verloren. Ob es nun Tage, Stunden oder Minuten waren, sie konnte es nicht sagen. 'Ezari' Wieder rief jemand nach ihr, eine weibliche Stimme. Die ihr bekannt vor kam. Es war Irekas Stimme. Im Wasser schleuderte es sie hin und her, als ob ein Sturm an der Oberfläche über ihr tobte. Ezari kniff die Augen für einen kurzen Moment zusammen und öffnete sie. Anstatt der Dunkelheit starrte sie in helles Licht, so hell, dass sie reflexartig ihre Lider schloss und versuchte eine Hand vor das Gesicht zu schieben. Die falsche Hand. Wie tausend Nadel stach der Schmerz in ihre Schulter. Dort wo sie bis gerade noch gar nichts gefühlt hatte, pochte es und Hitze strömte in die umliegenden Gegenden. Qualvoll heulte Ezari auf und krallte ihre Finger in den Stoff auf dem sie lag. „Ruhig, ruhig, beweg dich am besten so wenig wie möglich. Es wird besser werden.“ Das Gesicht ihrer Schwester tauchte über ihr auf, den Mund zu einem traurigen Lächeln verzogen. „Das schlimmste hast du hinter dir ganz ruhig.“ Sie sprach zu ihr als wäre sie ein wildes Tier das man besänftigen musste. Ezaris Atmung beschleunigte sich, das Schlimmste? Was war passiert? Vorsicht, damit sie nicht erneut den Schmerz beschwor tastete sie nach der verletzten Schulter. Ihre Finger glitten über Haut, kein Verband, nur eine lange, vielleicht Daumendicke Erhebung. „Die Axt hat dich genau entlang deines Schlüsselbeins getroffen,“ Begann Ireka vorsichtig. Ezari dreht den Kopf so das sie ihre Haut dort erkennen konnte und schob den Stoff ihres Oberteils zur Seite. „Die Verletzung an sich, sowie deine Blutgefäße konnte ich heilen,“ Fuhr die Ältere langsam fort und blickte starr auf den Boden. Ezari sah nur eine Narbe, genau wie Ireka sagte entlang ihres Schlüsselbeins. Warum verdammt tat dann die Bewegung so schrecklich weh? „Aber die Waffe hat den größten Teil deines Knochen zerschmettert.“ Endete Ireka, während sie sanft ihre Hand um Ezaris schloss. „Und das heißt?“ Panisch blickte die Jüngere zu ihrer Schwester auf, darauf wartend was sie sagte. „Die meisten Teile konnte ich auch dort zusammen fügen, doch du weißt ich bin noch nicht perfekt was das Heilen betrifft und einige deiner Knochensplitter stecken noch im Gewebe oder den Muskeln. Ich kann sie nicht entfernen.“ Es klang wie eine Entschuldigung, obwohl Ireka wohl am wenigsten dafür konnte. Ezari ließ ihren Kopf zurück auf das Kissen fallen. „Was bedeutet das?“ Fragte sie tonlos. „Du musst neu lernen den Arm zu bewegen. Ich konnte die Splitter schrumpfen lassen, so dass dein Körper die meisten selbst auflösen wird, dass braucht aber sicher eine Woche. Schone dich solange. Und die anderen,“ Ihre Schwester tätschelte vorsichtig ihre Hand. „Ich kann bei denen nichts tun, weder jetzt noch später. Sie sitzen zu tief. Wenn du deinen Arm wieder bewegen willst musst du lernen mit ihnen zu leben. Es tut mir Leid. Ehrlich.“ Die Jüngere atmete zittrig ein, ihre Augen wurden glasig. „Mach dir keine Vorwürfe,“ Sie stockte und kämpfte mit aller Macht gegen die Tränen an. „Danke für das, was du getan hast.“ Ezari wand sich von Ireka ab. Ihr rechter Arm war völlig nutzlos, schon vor ihrer Verletzung kämpfte sie schlecht. Doch Fingerzeichen konnte sie immer relativ schnell formen. Jetzt war wohl auch das vorbei. Lautlos begann Ezari zu weinen. Wie sollte sie je wieder fliegen? „Versuch zu schlafen. Dein Chakra muss sich noch regenerieren. Ich komme wieder sobald ich die anderen Verletzten versorgt habe.“ Sie konnte hören wie Ireka sich erhob und ging. Kurz raschelte die Plane am Eingang des Zeltes, dann war sie alleine. Ezari weinte solange bis das Weiße ihrer Augen sich rot färbte und die anfängliche Enttäuschung zu Wut wurde. Hätte ihr Vater sich nicht den Uchiha angeschlossen. Hätte Veritu sich nicht auf die Seite der Senju gestellt. Hätte Madara sie nicht kämpfen lassen. Hätte sie bloß besser den Schwertkampf geübt. Hätte, hätte, hätte. Was wäre wenn? Von sich selbst genervt kniff sie die Augen fest zusammen. Die Zeit konnte man nicht zurück drehen, also war es sinnlos sich so einen Quatsch zu fragen. Nie wieder fliegen. Wie sehr sie Madara hasste, er allein trug die Schuld an dem hier. Er alleine. Ezari schnaubte verächtlich, egal ob Ireka nun verrückt war oder sie sich das alles eingebildet hatte, sie würde weiter für die Senju spionieren, egal wie sie es anstellen würde. Und es irgendwann Madara heimzahlen. „Störe ich?“ Eine tiefe männliche Stimme riss die Frau aus ihren Gedanken. Sie drehte den Kopf ein wenig und lächelte. „Rewor.“ Er trat näher und ließ sich neben ihr auf den Boden sinken. „Ich dachte ich schaue mal wie es dir geht. Du bist wach. Soweit so gut.“ Er grinste sie kurz an. Ihre Augen verengten sich. „Wie lange war ich weg?“ „Den Tag der Schlacht mitgezählt, sind es zwei, heute nicht dazugerechnet. Also noch im Rahmen nach so einer Verletzung. Wärst du mal bei mir geblieben und hättest so gekämpft wie ich es gesagt habe.“ Bei jedem Wort wurde seine Stimme tiefer, er klang überheblich. Wütend wollte Ezari sich aufsetzten, besann sich dann aber eines besseren und verzog beleidigt das Gesicht. „Deine Vorwürfe bringen mich auch nicht weiter. Es ist passiert.“ Abermals spürte sie die Tränen aufsteigen. „Und ich kann nie wieder fliegen.“ „'Nie' ist eine verdammt lange Zeit. Meinst du nicht?“ Rewor zog einen Grashalm aus der Tasche und nahm ihn zwischen die Zähne. Er lehnte sich leicht an deinen der Balken und sah sie mit aufmerksamen Augen an. „Willst du es nicht verstehen?“ Jammerte sie. „In meinem Körper stecken Knochensplitter, die nicht raus gehen. Ich werde meinen Arm niemals so bewegen können wie früher.“ „Dann musst du es anderes machen.“ Er drehte ihr den Rücken zu und zog die Kleidung nach oben. Auf seiner Haut nahe der Wirbelsäule zog sich eine Narbe so lang wie ihr Unterarm. Erschrocken schnappte Ezari nach Luft. „Wann ist das passiert?“ Er ließ den Stoff fallen und wandte sich zu ihr. „Vor ein paar Jahren. Ich habe nicht aufgepasst und mein Gegner schnitt mir den Rücken auf.“ Der Mann seufzte. „Das beste was man aus Verletzungen lernen kann, ist wie man sie vermeidet. Ich habe trotz Heilung Monate gebraucht um alleine laufen zu können und fast ein Jahr bis ich kämpfen konnte. Du musst nur lernen einen Arm zu bewegen, nicht einen ganzen Unterkörper.“ Leise lachte er. „Ich bin keinesfalls hier um dich zu bemitleiden, sondern weil ich genau wusste, dass du dich aufgeben willst. Du musst trainieren sobald du aufstehen kannst. Egal wie sehr dein Körper sich wehrt. Verstanden?“ „Ja.“ Brummte sie. „Aber alle werden lachen.“ Schon bei der Vorstellung drehte sich ihr Margen um. Er hob die Hände zum Himmel und schüttelte den Kopf. „Herr Gott Ezari! Dann geh in den Wald wo dich keiner sieht. Niemand kann dir helfen deinen Arm zu bewegen. DU alleine musst wissen was geht und was nicht. Wenn du bereit bist um mit dem Katana weiter zu üben sag mir Bescheid. Ich helfe dir. Aber bis dahin musst du da alleine durch, klar?“ Er beugte sich leicht zu ihr hinunter. Stumm nickte sie. So wie er das sagte hörte es sich eigentlich ganz leicht an. Er klopfte ihr grob auf die verletzte Schulter, sodass sie zusammenzuckte und aufjaulte. „Das für den Anfang. Ich gehe jetzt wieder. Und wehe ich sehe dich morgen immer noch hier liegen.“ Die Plane in der Hand hielt er inne. „Dein Vater ist übrigens fuchsteufelswild, dass Madara dich hat kämpfen lassen. Er war sogar persönlich bei ihm und ich habe gehört, wenn der Uchiha es wagen sollte dich nochmal in eine Schlacht zu schicken, würden du und dein Clan sich den Senju anschließen.“ Trocken lachte Rewor. „Wie du dir vorstellen kannst war Madara nicht besonderes glücklich und hat gedroht euren gesamten Clan auszurotten.“ Während er das sagte trat er rückwärts mit einem Fuß aus dem Zelt. Ezaris Herz rutschte ein ganzes Stück tiefer und jedes ihrer kleinen Haare stellte sich auf. „Und was sagt mein Vater?“ Flüsterte sie. Rewor grinste breit. „Er solle es ruhig versuchen.“ Müde rieb Tobirama sich die Augen und verlagerte sein Gewicht nach links. Er und Veritu warteten bereits die ganze Nacht auf die Rückkehr des Zeribon. Der Kanzano brauchte nach dem Gespräch über seine Schwester eine Weile um in die richtige Welt zurückzukehren. Zwischenzeitlich hatte der Senju sogar das Gefühl gehabt Veritu würde für immer dort sitzen. Unbeweglich und steif. Als der Junge dann doch endlich den Kopf hob, war Tobirama sofort klar, dass es ihm lieber gewesen wäre er hätte nicht den Weg in die Wirklichkeit gefunden. Allein schon all die Fragen in den Augen von Veritu zu sehen nervte ihn. Der Kanzano brauchte abermals zwei Stunden um zu sprechen und seine erste Frage zu stellen. „Warum hast du mir nichts über Ezari gesagt?“ Die Antwort darauf einfach. „Es war keinesfalls deine Angelegenheit.“ Brummte er kalt. Stunden Schweigen. Der Senju lehnte wie zuvor an einem Balken des Zeltes, die Augen halb geschossen und fragte sich wie anstrengend es wohl sein konnte, aufzustehen, zu dem kleinen Tisch zu gehen und Wasser zu holen. In dem Moment als er entschied, dass sein Durst nicht ganz so schlimm war, ergriff Veritu erneut das Wort. Seine zweite Frage. „Warum ist es nicht meine Angelegenheit, immerhin ist sie meine Schwester.“ Nach einem langgezogen Seufzen beantworte er auch diese, wenn auch etwas zu bissig und genervt. „Wer sagt denn dass sie noch dein Schwester ist und nicht war.“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren spöttisch, als spuckte er die Wörter förmlich aus. Die Reaktion darauf hätte Tobirama kommen sehen sollen und unberechtigt auch keineswegs, doch irgendwie wiegte der Senju sich in Sicherheit, wo Veritu doch beinahe apathisch vor ihm saß. Der riesige Wolf sprang ihn von der Seite an sodass er mit dem Gesicht voraus heftig auf das Holz knallte. Unter dem Gewicht der riesigen Kreatur, zu Boden gedrückt, versuchte Tobirama irgendeine Gliedmaße oder sonst etwas zu packen um das Tier von sich runter zu ziehen. Vergeblich. Er griff nur in langes Fell. Zähne schnappten nahe seinem Ohr und der Wolf knurrte. Im Moment lief doch alles falsch. Erst Izuna der in fast besiegt hätte, dann Veritu vollkommen vom Kampf regeneriert, wären er vor sich hin litt und jetzt das. Einfach nur Erbärmlich. „Runter von mir!“ Ächzte er und schaffte es schwerfällig sich auf den Rücken zu drehen. Der Kanzano reagierte überhaupt nicht. „Sofort!“ Zischte Tobirama und das zweite Mal durch Veritu, schmeckte er sein eigenes Blut. Das Tier ließ von ihm ab und verwandelte sich zurück in den Menschen. „Wage es nicht so über sie zu reden. Sie lebt!“ Wütend funkelten Veritus Augen. Der Senju brachte seinen Körper in eine würdevollere Position bevor er bissig antwortet. „Dann hätten wir den Zeribon ja nicht schicken müssen. Da du dir ja SO sicher bist.“ Der Junge ließ verletzt den Kopf hängen, irgendwie erinnerte der Kanzano Tobirama stark an seinen Bruder. Auch Hashirama war stark und doch so sentimental. Genau wie Veritu. Vielleicht nervte er ihn ja deswegen nicht ganz so sehr wie alle anderen oder gerade deshalb um so mehr. Tobirama tastete mit den Fingern nach der aufgeplatzten Lippe. Seine rechte Gesichtshälfte brannte, wahrscheinlich war die obere Haut bei dem Sturz, auf das Holz, abgeschürft worden. Der Kanzano verdiente eigentlich eine Lektion und zwar eine gewaltige in Sache Respekt. Doch nicht jetzt. Der Senju streckte sich vorsichtig und fuhr nochmal mit der Zunge über die Lippe. Gnade dem Zeribon wenn dieser nicht schnell hier auftauchte. Kapitel 21: Vertraute Geister, die Geschichte über den Wolf und das Reh. ------------------------------------------------------------------------ Vertraute Geister, die Geschichte über den Wolf und das Reh. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wände des Zeltes fluteten kam Kantu zurück. Erschöpft und müde, doch nicht verletzt. Tobirama rührte sich nicht, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wurde langsam auch Zeit.“ Spottete er. Die Augen den Zeribon blitzten kurz auf. „Verzeiht aber Eure Spionin ist in einem Zelt mitten im Lager untergebracht. Um dort hin zu gelangen braucht man länger.“ Veritu sprang auf und packte seinen Cousin an den Schultern. „Und?“ Krächzte er atemlos. „Wie geht es ihr? Lebt sie?“ Bei jedem Wort wurde er lauter. Kantu riss sich von ihm los und streifte seine Kleidung glatt. „Warum muss jeder mich anfassen?“ Abermals zog Tobirama betont langsam und geräuschvoll die Luft ein, sein Mund wurde zu einem dünnen Strich. So jemandem vertraute Veritu also am meisten. Bevor der Senju etwas sagen konnte fuhr Kantu fort. Wahrscheinlich war er doch nicht so dumm, er musste gemerkt haben das Tobirama sich sonst vergessen würde. „Sie lebt. Schlief als ich sie gesehen habe. Ireka hat ihre Verletzung geheilt.“ Seine Stimme wahr vollkommen ruhig und beherrscht. Veritu setzte sich mit einem erleichterten Gesichtsausdruck auf ein Kissen und lachte kurz. „Danke. Danke dir, Cousin.“ Der Zeribon nickte. „Ich konnte noch etwas anderes herausfinden, als ich mir einen Weg zu Ezari gesucht habe.“ Langsam drehte er sich zu ihm um. Tobirama blickte gespannt auf. „Und was?“ „Es herrscht Uneinigkeit zwischen den Uchiha und den Kanzano.“ Erzählte Kantu. „Arabi Kanzano, der Anführer des Kanzano Clans, war bei Madara und man sagt er hätte dem Uchiha gedroht zu den Senju zu wechseln, sollte dieser seine Tochter noch einmal in die Schlacht schicken.“ Sowohl der Senju, als auch der Kanzano waren überrascht. „Und was sagt Madara dazu?“ Harkte Veritu nach. „Das weiß ich nicht. Izuna ist aufgetaucht und die Gespräche sind verstummt. Aber erfreut ist er sicher nicht.“ Der Zeribon schüttete den Kopf. „Warum sollte dein Clan sich uns jetzt doch anschließen?“ Wandte sich Tobirama nun an Veritu. „Immerhin ist Ireka doch Madaras Frau.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Der Kanzano runzelte die Stirn. „Vielleicht hat Vater jetzt begriffen, das die Uchiha uns nur ausnutzen wollen.“ Murmelte er rau. Der Senju nickte in Gedanken. „Ja, vielleicht. Du kannst gehen Kantu Zeribon. Du hast deinen Auftrag erfüllt.“ Nachdenklich lehnte Tobirama sich gegen den Balken. Der Angesprochene setzte zu einer Verbeugung an, verharrte dann in der Bewegung und winkte ab. „Bei der freundlichen Stimmung verzichte ich darauf.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zelt, das Kinn in die Höhe gestreckt. Was für ein arroganter Wurm er doch war. Es juckte Tobirama in den Fingern ihm nach zugehen und zu zeigen, wie man sich angemessen verhielt. „Du bist deinen Teil der Vereinbarung nachgekommen. Nun bin ich wohl dran dir mehr über meinen Clan zu erzählen.“ Veritu saß im Schneidersitz ihm gegenüber, die Hände auf den Knien abgestützt. „Soll ich anfangen?“ Kurz knirschte der Senju mit den Zähnen, unter Umständen sollte er dem Zeribon doch folgen, nicht dass nachher niemand mehr Befehle ernst nahm. „Tobirama?“ Verdammt, dieser Junge nervte unglaublich. Die ganze Nacht kaum den Mund aufgemacht und jetzt schaffte er es nicht zwei Minuten Ruhe zu geben. „Sprich doch endlich.“ Blaffte er gereizt, die Arme vor der Brust verschränkend. Jetzt wo seine Schwester lebte war er wieder ganz quirlig und rede bereit? Ernsthaft? Was war bloß falsch an diesen Kanzano? „Gut, am besten fange ich mit der Geschichte über Veritu und Ezari an.“ Begann der Kanzano. Tobirama unterbrach ihn. „Die Erzählung kenne ich schon. überspringe sie einfach.“ „Du solltest sie dir anhören, in Verbindung mit Vertrauten Geister kennst du sie sicher nicht.“ Beharrte Veritu steif. Der Senju seufzte. „Mach es aber kurz, wir haben nicht ewig Zeit.“ „Na dann,“ Der Junge setzte sich gerade hin und runzelte kurz die Stirn. „Vor langer Zeit...“ ...in welcher es noch keine Verträge mit Tieren gab, lebten ein Wolf und ein Reh. Beide Bewohnten den gleichen Teil des Waldes und obwohl sie eigentlich Feinde sein sollten wurden sie mit der Zeit Freunde. Das Reh kannte viele Lieder und der Wolf spannende Geschichten. Jede Nacht kurz vor der Morgendämmerung trafen sich die beiden auf einer Lichtung im Wald. Der Wolf erzählte zu erst neue Geschichten und später bevor ihre Wege unterschiedliche Richtungen einschlugen sang das Reh für den Wolf. So ging es Monate, Tag ein Tag aus. Die anderen Wölfe und Rehe verstanden nicht warum sie sich trafen und bald darauf verachteten sie die beiden. Ausgestoßen von ihren Rudeln zogen der Wolf und das Reh zusammen durch den Wald. Während der Wolf schlief wachte das Reh und anderes herum. Obwohl der Wolf keine neuen Geschichten kannte, sang das Reh jede Nacht. Der Wolf liebte die Stimme des Rehs und die Harmonie darin. Es gab ihm Frieden. Er jagte keine Rehe mehr, um ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten. Und das Reh vertraute dem Wolf. Als der Winter kam und es wenig zu fressen für das Reh gab, schlich der Wolf Nachts in ein Lager von Menschen und stahl Futter. Bald darauf bemerkten die Menschen den Diebstahl und jagten den Wolf. Zwei junge Krieger, gleich stark, folgten den Spuren des Tiers bis zu dem Platz wo das Reh und der Wolf waren. Der Mann und die Frau versteckten sich im Geäst der Bäume und beobachten wie der Wolf dem Reh das Futter brachte. Tief berührt von der Zuneigung zweier Fressfeinde, traten die Menschen aus ihrem Versteck. Der Wolf alarmiert, stellte sich vor das Reh und rief ihr zur sie solle weglaufen. Doch das Reh blieb wo es war. Stumm betrachtet es den Mann und die Frau. Die beiden stellten sich vor und erzählten das sie vom Kanzano Clan stammten, den der Wolf bestohlen hatte. Auch berichteten sie, dass es ihre Aufgabe war den Wolf zu töten für den Diebstahl. Doch jetzt hatten sie keine Ambitionen mehr ihn sterben zu sehen. Er beschützte schließlich nur das Reh. Die Menschen boten den Tieren an mit in ihr Lager zu kommen, es wäre nicht groß, aber das Reh könnte dort den Winter über fressen. Dankbar nahmen der Wolf und das Reh das Angebot an. Es stellte sich heraus, dass der Frau und der Mann die neuen Anführer des Kanzano Clans waren, der Vater des Jungen starb Tage zuvor. Nach anfänglichem Missfallen der anderen Mitglieder wurden der Wolf und das Reh aufgenommen und durften bleiben. Der Winter verging und mit der ersten Frühlingsblüte zog der Clan weiter. Obwohl die beiden Tiere alleine umherziehen konnten, beschlossen sie bei den Menschen zu bleiben, die sie inzwischen Lieb gewonnen hatten. Den Anführer und seine Frau freute dies, so war ihr Clan wieder ein Stück gewachsen. Die Kanzano kämpften für andere größere und stärkere Clans, als Söldner. Und der Wolf und das Reh mit ihnen. Während der Wolf zu dem Mann hielt, blieb das Reh an der Seite der Frau. Durch die Tiere in ihrer Kampfkraft gestärkt, sprach man nah und fern vom Clan der mit den Tieren lebt. Damals wurde es als Ehre angesehen zum Kanzano Clan zu gehören und von überall kamen Schaulustige um den Wolf und das Reh zu sehen. Doch die Zeiten wurden dunkler und der Wolf und das Reh älter. Eine Söldnergruppe war neidisch auf die Kanzano und schlich sich, unter dem Vorwand die Tiere zu ehren, in ihr Lager. Die Illusionisten. In der Nacht des neuen Mondes töten sie die meisten in ihren Betten, die Tiere, die Kinder. Sie machten keine Ausnahmen. Knapp gelang es den Anführern der Kanzano mit einer Handvoll ihres Clans und dem Reh und dem Wolf die Flucht. Angeschlagen suchten sie Zuflucht in dem Wald von wo die Beiden einst stammten. Der Mann und die Frau, welche sie im Winter verschont hatten, wurden krank und lagen im Sterben. Der Wolf und das Reh, unglücklich über das baldige Ableben ihrer geliebten Menschen, trafen eine Entscheidung. Sie gaben ihr Leben, ihre Kraft, an die beiden, auf das sie leben sollten. Die Tieren wurden zu ihren Schutzsymbolen, später auch als Schutztiere bekannte. Durch ihr Opfer erlaubten sie es dem Mann und der Frau gesund zu werden und den Kanzano Clan zu retten. Die beiden Menschen konnten sich von da an in den Wolf und das Reh verwandeln. Auf das die Tiere nie vergessen werden. Das Rudel des Wolfes und die Herde des Rehs sahen wie ihre Artgenossen für die Menschen starben. Sowohl die Wölfe, als auch die Rehe erkannten die Tiefe der Beziehungen. Sie schickten Kundschafter im ganzen Land aus um von der Geschichte zu erzählen und den Tieren zu zeigen, dass es Menschen gab, die gut waren. Bald darauf kamen von Nah und Fern alle Arten von Tieren zu den letzten Kanzano und jedes Tier senke das Haupt aus Ehrfurcht vor dem Wolf und dem Reh. Die Kanzano wollten Rache üben an den Illusionisten, die so viele getötet hatten, doch die Tiere hielten sie auf. Sie sagten, dass Rache ihnen nicht die beiden zurückbringen konnte und der Wolf und das Reh sicher nicht wollte das auch der Rest von ihrem Clan starb. Allerdings verfluchten die Tiere die Illusionisten und ließen ein Gesetzt nieder, welches sie 'Vertraute Geister' nannten. Darin wurde überliefert, das jeder Mensch, der mit seinem Blut den Vertrag zu einem Tier unterzeichnet, fortan die Dienste dieses Tieren in Anspruch nehmen konnte. Aber keiner der aus dem Stammbaum der Illusionisten hervorgehen sollte, würde dieses Privileg erhalten. Den beiden Anführern der Kanzano machten die Tiere ein besonderes Geschenk, da diese sich so für sie eingesetzt hatten. Jeder von ihren Nachkommen sollte ein Schutztier bekommen, in welches er sich dann verwandelte. Das Schutztier würde den Kanzano Nachfahren ihr Chakra schenken, es in ihm versiegeln. Solange sie die Geschichte von dem Wolf und dem Reh weiter gaben an ihre Kinder. Die Geschichte von Veritu und Ezari. Veritu endete mit einem traurigen Lächeln. Nach anfänglichem Missfallen hatte Tobirama doch interessiert zugehört. „Ich kenne die Geschichte anderes. In der Version, die mir erzählt wurde töten die beiden Krieger den Wolf und das Reh, für den Diebstahl. Die Lehre daraus ist, dass man bei denen bleiben sollte, die zu einem gehören.“ Der Kanzano schmunzelte. „Wie ich sagte, die Verbindung mit den Vertrauten Geistern ist nicht in deiner Variante vorhanden.“ „Welche ist nun die richtige?“ Erkundigte sich der Senju. „Meine natürlich. Du bist wahrscheinlich der einzige außerhalb des Kanzano Clans der die Wahrheit kennt und die Moral ist keines Falls wie du sagst, sondern viel komplizierter. Einmal natürlich, dass man mit den Konsequenzen seiner Taten leben muss. Dann aber auch, dass es egal ist wie unterschiedlich man sein kann, es gibt immer Gemeinsamkeiten und das letzte was ich weiß ist, dass es unglaublich wichtig ist nicht jemanden vorschnell zu verurteilen.“ Veritu seufzte tief. „Aber es gibt so viele Lehren, die man aus der Geschichte ziehen kann. Alle weiß ich auch nicht mehr.“ Der Junge klatschte sich auf die Beine und stand auf. „Naja, auch wenn Ezari nicht das Reh geworden ist, singen kann sie ziemlich gut.“ Tobirama schnaubte verächtlich. „Das Gekreische nennst du schön? Sag mal glaubst du den Quatsch?“ Empört sah er den anderen an. „An die Geschichte oder Ezaris Gesangkünste?“ Kam es lächelnd zurück. „Die Geschichte du Dummkopf!“ Fuhr er ihn an. Verwundert blickte Veritu zu ihm hinunter. „Natürlich. Sie ist doch logisch.“ Der Senju runzelte die Stirn, während er angestrengt nachdachte. „Warte mal. Dein Vater sagte doch es sei ein Kekkei Genkai, eure Verwandlung. Aber die Geschichte sagt doch eindeutig, dass die Tiere euch nur ihr Chakra geben.“ „Ja und nein.“ Der Kanzano biss sich auf die Lippe. „Es ist schon ein Kekkei Genkai, denn es wird ja in unserer Blutlinie weitervererbt dass die Tiere uns ihr Chakra schenken. Vater erzählt jedem es sei ein Kekkei Genkai, weil niemand unsere Geschichte kennt. Es ist viel einfach zu sagen es wäre eine spezielle Technik, die nur unser Clan beherrscht, als alles zu erklären. Andererseits ist es auch eine Art Versiegelung, nicht so eine wie du sie schon mal gesehen hast oder sogar selbst kannst, eben ganz anderes. Und wegen den Vertrauten Geistern nochmal, wie Kanzano können uns so schnell regenerieren, weil wir vertraute Geister sind. Die Tiere die ihr ruft, wir gehören zu ihnen. In dem Moment, wenn unsere Schutztiere ihr Chakra in unseren Körpern versiegeln werden wir zu ihnen. Die Tiere sterben und wir Kanzano sind dann halb Mensch, halb vertrauter Geist. „Wenn ich also Pech habe steht nach meiner Beschwörung ein Kanzano vor mir?“ Spottete Tobirama höhnisch. „Nein, nur wenn du äußerst Glück hast und dein Vertrauter Geist der Meinung ist, du habest dich bewährt.“ Er machte eine kurze Pause. „Wir mein Freund, sind das Nonplusultra deiner Beschwörung.“ Er betonte jedes einzelne Wort. Der Senju rümpfte die Nase. „Danke für den Tipp, ich werde mich hüten mich zu bewähren. Und wir sind keine Freunde.“ „Was immer du sagst. Ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen und schlafen. Wir sehen uns dann.“ „Hoffentlich nicht allzu früh.“ Grummelte Tobirama dem Kanzano hinterher. Der Tag fing gerade erst an und nach der Geschichte war Tobirama nicht wirklich müde. Er stand auf und trat wie Veritu nach draußen. Ein wenig Training sollte nicht schaden. Wenn es wirklich wahr war, was der Jung erzählt hatte, würden sich ihre Vertrauten Geister dann im Zweifelsfall auf die Seite der Kanzano schlagen? Und all das andere Zeugs, von Versiegelungen, toten Tieren und deren Chakra, dass alles konnte doch unmöglich sein ernst sein. Immerhin war es total abwegig, niemand hatte je zuvor von so einer Fähigkeit gehört. In ihrem Blut ist etwas was die Tiere dazu verleitet ihnen ihr Chakra zu geben? Wenn man ihn fragt totaler Blödsinn. Doch die Kanzano verwandelten sich in Tiere, daran gab es nichts schön zu reden und irgendwie mussten sie es ja hinbekommen. Es war auf gar keinen Fall ein Transformationsjutsu, Tobirama spürte die animalischen Züge an jeden von ihnen. Was natürlich die Geschichte von Veritu bestärkte. Halb Mensch, halb vertrauter Geist könnten sie schon sein. Theoretisch, rein theoretisch und nur wenn man an solchen Quatsch glaubt. Kapitel 22: Die Kunst sich zu bewegen. -------------------------------------- Die Kunst sich zu bewegen. Wie Ireka ihr riet, hatte Ezari geschlafen und so wie Rewor es befohlen hatte, war sie am darauffolgenden Tag aufgestanden. Mehr schlecht als Recht und unter Schmerzen. Ireka half ihr beim anziehen, sowie nach einer erfolglosen Diskussion, auch in die Schuhe. So früh am Morgen war es gewesen dass niemand außer den Wachen im Lager schon draußen herum lief. Ihre Schwester schlief die Nacht an Ezaris Seite, für den Fall das Komplikationen aufgetreten wären. Ireka war alles andere als begeistert dass sie jetzt schon anfangen wollte ihren Arm zu bewegen, schließlich konnte die Verletzung sich immer noch verschlimmern. Ezari winkte mit einem gezwungenen Lächeln ab. Ehrlich gesagt befürchtete sich selbiges, doch mit Rewor wollte sie auch nicht aneinander geraten und nach seiner Verletzung war er sicherlich nicht ruhig liegen geblieben. Die Frau verließ das Lager durch das nördliche Tor und verschwand im Wald. Der Weg durch das Unterholz stellte sich als beschwerlich heraus. Mit dem linken Arm ihren rechten an den Körper pressend, wurde ihr Gleichgewicht nicht wirklich gefördert. Nach einer halben Stunde und völlig außer Atem lehnte sich Ezari gegen einen Baum und betrachtete die Umgebung. Soweit sie das beurteilen konnte war niemand hier. Na dann. Eine kurze Pause und los ging es. Ezari ließ prompt den Kopf hängen, wie sollte sie überhaupt anfangen? Was tat man denn so um die Bewegung eines Körperteil nach einer Verletzung zu fördern, wenn man noch Schmerzen hatte? Vorsichtig bewegte sie die Finger auf der rechten Seite. Es fühlte sich relativ normal an. Auch beim Handgelenk stellte sie keine Probleme fest. Selbiges als sie den Unterarm anzog und streckte. Als Ezari jedoch versuchte den gesamten Arm zu heben zuckte erneut der Schmerz auf. Die Frau sank in die Knie und presste krampfhaft den verletzten Arm an ihren Körper. So ein verdammter Mist. Es dauerte einige Minuten bis Ezari die Kontrolle über ihre Atmung zurück erlangte und betont langsam die Luft aus ihren Lungen blies. Zwei Dinge konnte sie durch den Test herausfinden. Erstens: Fingerzeichen zu machen würde kein Problem darstellen, solange sie ihren rechten Arm nicht bewegte. Zweitens: Sie musste nicht komplett neu lernen den Arm zu benutzen, sondern nur jede Aktion die von ihrer Schulter und den angrenzenden Muskeln ausgeführt wurde. Merkwürdiger Weise war das Drehen des Kopfes kein Problem. Ezari seufzte, wahrscheinlich wäre es eine dumme Idee und würde ihr noch mehr Schmerzen bereiten. Aber sie wollte wissen ob es möglich war sich in die Nachtigall zu verwandeln. Nicht um zu fliegen, schließlich war ihr rechter Arm gleichzusetzen mit dem rechten Flügel. Sie atmete noch einmal tief ein dann formte sie die nötigen Fingerzeichen. Und löste sich in einer Rauchwolke auf. Tobirama schäumte vor Wut, entgegen seiner Drohung hatte Veritu noch vor Sonnenaufgang das Lager verlassen und gewiss nicht um einen Spaziergang zu machen. Der Junge wollte mit Sicherheit zu seiner Schwester, welche nun mal mitten im Lager der Uchiha steckte. Der Senju half dem Kanzano und zum Danke verschwand er einfach? Unmöglich dieser Bengel! Das einzig gute an der ganzen Situation war dass Veritu nur einen kleinen Vorsprung hatte und den würde Tobirama aufholen. Aufgrund eines schlechten Gefühls wollte er heute morgen nach dem Kanzano sehen und seine Befürchtung bewahrheitete sich. Das Zelt des Jungen fand er nur verlassen vor, sofort suchte Tobirama nach Veritus Chakra. Die Spur führte, wie nicht andere zu erwarten, in Richtung Uchiha. Der Senju knurrte leise, als er von einem Ast zum nächsten sprang. Wenn er den Bengel fand, konnte der sich auf eine böse Lektion vorbereiten. Seit wann war er eigentlich jemand, der Leuten hinterher rannte? Und noch dazu Personen die ganz sicher nicht oben auf seiner Liste von erträglichen Menschen standen. Der kleinen Schwester lief er im Prinzip auch hinterher, solange man das schicken einer dritten Person als hinter laufen zählte. Es war Tobirama nicht wirklich wichtig den Jungen zu finden um ihn vor den Uchiha zu retten, sondern ihn vor den Uchiha zu finden. Schließlich besaß Veritu Mengen an Informationen über die Senju. Auch wenn er diese von alleine nicht verraten würde, in einem von Madaras Genjutsus mit Sicherheit. Tobirama landete auf dem noch feuchten Grass und berührte mit zwei Fingern den Boden um erneut das Chakra zu orten. Veritu befand sich kaum hundert Meter vor ihm, doch er war nicht mehr alleine. In der fünffachen Entfernung spürte Tobirama ein ihm ebenso vertrautes Chakra. Ezaris! Ehrlicherweise überrasche es ihn ihr Chakra wahrzunehmen. Schließlich wurde sie im Kampf verletzt. Andererseits, wenn die Geschichte von Veritu wirklich stimmte, auch nicht verwunderlich. Die erhöhte Regeneration als Tiere begünstigte sicher ihre Heilung. Aber was machte die Frau hier im Wald und noch dazu alleine? Nach einigen weiteren Sprüngen tauchte Veritu in seinem Gesichtsfeld auf. Der Junge hockte als Mensch auf einem Ast, eine Hand an den Stamm des Baumes gelehnt, die andere um den Griff eines seiner Katana geschlossen. Lautlos landete Tobirama neben ihm, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und gefällt dir dein Spaziergang bis jetzt?“ Fragte er trocken. Der Kanzano legte einen Finger an die Lippen und bedeute ihm damit leise zu sein. Tobiramas Augen verengten sich augenblicklich zu Schlitzen. „Hier ist niemand außer uns und deiner Schwester, was ist?“ Zischte er wie eine Schlange. „Ruhe!“ Wisperte Veritu. „Du liegst falsch.“ Er senkte seine Stimme noch weiter. „Wie sind nur zu zweit. Sie ist verschwunden.“ „So ein Quatsch.“ Tobirama sprang vom Baum und kontrollierte das Chakra. Stockend stieß er die Luft aus. Veritu hatte Recht. Außer ihnen gab es in der Nähe kein weiteres Chakra. Wie um alles in der Welt hatte die Frau das zu Stande gebracht, einfach zu verschwinden? Sie war immerhin verletzt und allgemein nicht besonders talentiert im Umgang mit Jutsus, wie er vermutete. Über die Schulter blickte er zurück zum Kanzano. „Und wo ist sie hin?“ Erkundigte sich der Senju ärgerlich. Veritu legte die Stirn in Falten. „Ich denke die Tiere haben sie gerufen. Welches ist dein Vertrauter Geist?“ „Was soll denn die Frage jetzt?“ Fauchte Tobirama und drehte sich ganz zu dem Kanzano um, dann schüttelte er den Kopf. „Spielt auch gar keine Rolle, ich bin nicht hier um ein nettes Gespräch zu führen, Dummkopf!“ Bei jedem Wort knurrte er immer mehr. Veritu drückte seinen Finger erneut gegen die Lippen. „Pssst. Sei doch endlich leiser.“ Flüsterte der Junge panisch. Der Senju ballte die Hände zu Fäusten, senkte jedoch seine Stimme. „Was willst du überhaupt? Hier ist niemand außer uns! Und du steckst in ernsthaften Schwierigkeiten, ich habe dir gesagt was mit Deserteuren passiert!“ „Wir sind nicht alleine, die Wölfe haben...“ Veritus Satz blieb unvollendet, starr vor Schreck fixierte er eine Stelle hinter Tobirama, dieser schloss kurz die Augen und verfluchte sich innerlich. Der Zorn über den Jungen und die vermeintliche Gewissheit alleine zu sein hatte ihn unvorsichtig werden lassen. Sein Kragen raschelte leicht als er sich umwandte. Vor ihm standen neun Wölfe, allesamt so groß wie Veritu nach seiner Verwandlung. Der Anführer, mit dem weißen Fell, leckte sich über die Nase. „Tobirama, es erfreut mich Euch wiederzusehen.“ Mit einem falschen Lächeln begann er, betont gelassen, um den Senju herum zu schleichen. „Besonderes da Ihr scheinbar immer noch den Pelz meines Sohnes tragt.“ Ezari blickte in ein rotes Auge. Vor ihr saß Makao, ein gewaltiger braun-schwarzer Adler, den Kopf leicht schief gelegt. Im Gegensatz zu ihr maß er zwei, vielleicht drei Meter. Sie war so klein, nach ihrer Verwandlung, wie eine gewöhnliche Nachtigall, alle anderen dagegen um so vieles größer. „Wir haben auf dich gewartet.“ Krächzte der Adler. „Doch du weißt, wir können dich nur beschwören wenn du ein Tier bist. Es gibt viel zu besprechen. Komm.“ Er hüpfte den breiten Ast entlang auf ein Loch im Baum zu. Langsam folgte Ezari ihm als Nachtigall. Sie befand sich in der Heimat der Vögel, welche man als Vertrauten Geist beschwören konnte. Der Ast auf dem sie sich befand gehörte zu einem riesigen Baum, welcher in der Mitte es Tales wuchs. Aufgrund der überwältigend hohen Felswände und dem Genjutsu, das um dieses Gebiet lag, war es unmöglich hier herzu gelangen ohne fliegen zu können. Die Krone des Mutterbaumes, so nannten ihn die Vögel hier, erstreckte sich bis hoch in die Wolken. Noch nicht Einmal war Ezari dort oben gewesen und so wie es im Moment aussah würde sie allzu bald auch nicht hoch kommen. Um den Mutterbaum herum wuchs ein Wald, dessen Pflanzen bei weiten die normale Größe überschritten. Ein kleiner Fluss schlängelte sich durch die Flora, entstanden irgendwo im Innersten der Felswände. Außer den Vögeln gab es keine anderen Tiere, gut ein paar Insektenarten, die ihre Artgenossen fraßen, aber sonst nichts. Ezari war zum vierten Mal hier, dass erste Mal natürlich als ihr Schutztier sie gewählt hatte und die anderen beiden Male nur um fliegen zu lernen. Und ihr Lehrer hüpfte vor ihr. Damals hatte sie Makao bewundert und gehasst zugleich. Gehasst, weil er ein außerordentlich strenger Lehrer war und einen Fehlschlag nie akzeptiert hatte. Und bewundert für seine Flugkünste. Nicht einen einzigen anderen Vogel sah sie so fliegen wie ihn. Er perfektionierten den Flug. Normalerweise herrschte hier viel Betrieb, alle Arten von Vögel flogen um den Baum herum, trainierten verschiedenste Manöver oder bereiteten sich für die Balzt vor. Doch jetzt war nicht einer zu sehen. Ein ungutes Gefühl nistete sich in Ezaris Magengegend ein. Makao hielt kurz vor dem Loch inne und klackte ungehalten mit dem Schnabel. „Du kannst nicht fliegen mit deiner Verletzung oder?“ Hauchte er so leise das man es kaum hörte. Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich wollte deswegen die Treppe hinunter nehmen, doch die Stufen sind für dich zu groß.“ Der Adler legte den Kopf schief. „Verwandle dich in einen Menschen zurück, ich fliege dich auf meinem Rücken hinunter. Außerdem musst du gleich sprechen können und das ist dir in deiner jetzigen Form ja nicht möglich. So wie allen von euch.“ Schmunzelnd Blickend sah er zu der jungen Frau. Beinahe sofort nahm Ezari wieder Menschengestalt an und ging auf den Vogel zu. Bisher war sie noch nie auf ihm geflogen. Als sie das Fliegen lernen sollte, musste die Frau die Treppe nach oben nehmen. Welches sich als außerordentlich schwierig erwies. Nicht nur dass die Stufen gewaltig waren und sie nicht laufen sonder hochklettern musste, sondern auch weil der Baum riesig war. Somit auch der Aufstieg eine elende Quälerei. Doch wie schon gesagt, Makao als Lehrer zu haben bescherte ihr selten Freude. Der Adler streckte eine seiner Schwingen aus, sodass Ezari sie als eine Art Aufstieg nutzen konnte und mit ihrem verletzten Arm nicht unnötige Scherereien hatte. Die Frau setzte sich auf seinen Rücken und versuchte sich so gut es ging in dem rutschigen Gefieder mit der linken Hand festzuhalten. „Du hast die Verwandlung immer noch nicht perfekt drauf. Es liegen Federn herum.“ Bemerkte Makao trocken. „Und wehe du reißt mir eine meiner Federn aus!“ Fauchte er gleich darauf. Noch ehe sie zu einer Antwort ansetzten konnte sprang der Adler von dem Rand des Astes und segelte in Kreisen hinunter. Der Wind peitsche Ezari ins Gesicht und sie hatte größte Mühe sich festzuhalten ohne zu doll zu zupacken. Irgendwie stellte sie sich das Fliegen auf dem Rücken eines Vogels immer anderes vor, angenehmer vor allem. So schnell wie der Flug begonnen hatte endete er auch. Makao landete unerwartet sanft auf dem Boden und ließ Ezari von seinem Rücken rutschen. Die Frau wischte sich die Tränen aus den Augen, welche der Wind hervorgerufen hatte und strich ihr Haar zurück. „Beeil dich kleine Nachtigall, Tatara wartet nicht gerne.“ Makao klackte wieder mit dem Schnabel. Tatara. Ezaris Magen drehte sich um und ihr wurde urplötzlich übel. Tatara war die Anführerin der Vögel, eine große braune Eule mit giftgrünen Augen. Die Frau hatte ein einziges Mal eine Audienz bei ihr gehabt und damals lief es nicht sonderlich gut. Auf der anderen Seite war selbst Makao nicht sehr gut auf sie zu sprechen, weshalb Ezari annahm es würde jedem Vogel so gehen wie ihr mit Tatara. An der Seite ihres Lehrers schritt die Frau, zwischen den Wurzeln des Mutterbaumes hindurch, zu einer Stelle, an welche die Vögel sich versammelt hatten. Etwas höher gelegen saß Tatara auf einem Stein, zu beiden Seiten säumten sie ihre Leibwächter. Zwei schwarze Vögel mit einem scharfen Schnabel und roten Federn an der Kehle. Insgesamt wirkten sie gefährlich. Die anderen Vögel, welche zusammengekommen waren, machen ihr und Makao bereitwillig Platz, sodass Ezari schon bald direkt vor Tatara stand. „Ezari Kanzano.“ Kreischte die Eule. „Die Nachtigall. Jaha.“ Die Menschenfrau verneigte sich. „Ja, Meisterin.“ „Ich habe dich rufen lassen. Du bist verletzt. Jaha das bist du.“ Tatara drehte ihren Kopf zu einem ihrer Leibwächter und zwickte ihn mit ihrem Schnabel. „Wie heißt der Menschenmann nochmal?“ Der schwarze Vogel neigte den Kopf. „Hashirama, Meisterin, Hashirama Senju.“ Antworte er unterwürfig. „Jaha, genau. Geh zu ihm, er kann dich heilen. Jaha, das kann er.“ Die Eule sprang von ihrem Stein hinunter genau vor Makao und Ezari, welche vor Schreck zurückwich und über die eigenen Füße fiel. „Genau so tollpatschig wie früher also.“ Tatara lachte heiser. „Jaha. Finde ihn. Ein Vogel der nicht fliegen kann ist kein Vogel.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sich Ezari wieder auf, natürlich war sie auf ihren verletzten Arm gefallen. „Meisterin, verzeiht, aber ich befürchte der Senju wird mir nicht helfen.“ „Doch, doch.“ Die Eule nickte. „Er wird. Jaha. Du musst nur seinen Bruder retten.“ Perplex starrte sie die Anführerin der Vögel an. „Seinen Bruder?“ Fragte Ezari erstaunt. Tatara klackte mit dem Schnabel. „Ja du dummes Ding, seinen Bruder. Heißt auch Senju.“ Sie flog wieder auf ihren Stein zurück. „Hat Probleme mit den Wölfen oder so. Wie schicken dich zurück zu der Lichtung und du rettest ihn. Dann hilft dir Hashima.“ „Hashirama, Meisterin.“ Korrigierte einer ihrer Leibwächter die Eule. Tatara nickte. „Oder so. Wenn du bei der Lichtung bist erlaube ich dir, dieses eine Mal, drei von uns zu beschwören.“ Sie wandte sich an die anderen Vögel. „Freiwillige bitte vortreten. Sonst bestimme ich welche. Jaha, dass tue ich.“ Makao trat einen Schritt nach vorne. „Ich werde mich rufen lassen.“ Die Eule zuckte kurz mit dem Kopf. „Sehr gut, weiter, schneller. Ich will zurück in mein Nest. Jaha.“ „Ich auch.“ Krächzte ein blauer Vogel. „Und ich.“ Fügte ein grüner direkt daneben hinzu. „Fein. Erledigt. Makao schick die Nachtigall zurück.“ Tatara spannte ihre gigantischen Schwingen. „Bis zum nächsten Mal Ezari Kanzano. Und dann will ich dich fliegen sehen. Jaha.“ Die Eule hob mit kräftigen Flügelschlägen vom Boden ab. Ezari verschwand erneut in einer Rauchwolke. Kapitel 23: Der Mann im Wolfspelz --------------------------------- Der Mann im Wolfspelz In Hockstellung, die Hand auf dem Griff seines Katana, beobachte Tobirama den weißen Wolf. Nie im Leben hätte der Mann erwartet das Tier wiederzusehen, schließlich lag ihre letzte Begegnung fast zehn Jahre zurück. Um ehrlich zu sein glaubte der Senju, der Wolf wäre schon längst gestorben. „Und macht mein Sohn sich gut als dein Kragen?“ Knurrte das Tier böse. Tobirama erwidere ernst den Blick. „Wir haben gekämpft und ich gewann. Es gab keine Unstimmigkeiten und Ihr habt versprochen nicht nachtragend zu sein, Orabe.“ Einer der Wölfe aus dem Rudel sprang vor und bleckte die Zähne. Tobirama zog schnell sein Katana, hielt dann aber inne, als auch dieser damit begann um ihn herumzuschleichen. „Ruhig mein Sohn. Tobirama, darf ich vorstellen, mein zweiter Sohn Wahlibi.“ Die Lefzen zu einem Lächeln verzogen nickte Orabe, der Anführer der Wölfe, seinem Sohn zu. „Ich glaube ihr kennt euch noch nicht.“ Die Anspannung welche zwischen ihnen herrschte war deutlich spürbar. Der weiße Wolf blieb stehen und hob seinen Kopf. „Veritu, ich erwartete dich nicht hier. Verzeih uns die Störung, du wolltest sicher gerade selbst mit dem Senju Abrechnen oder? Für dass was er getan hat. Allerdings,“ Orabes Schwanz zuckte unruhig hin und her. „Musst du Verstehen, dass wir natürlich diejenigen sein wollen die diesen Menschen zur Strecke bringen. Es ist sozusagen unser Vorrecht.“ Das große Tier beugte sich nach vorne, zum Sprung bereit. Tobirama verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein. Neun Wölfe und Veritu. Schlechte Chancen auf einen Sieg. Aber er könnte gewinnen, unter Umständen und je nachdem wie gut die Wölfe kämpften. Der Kanzano sprang von dem Ast hinunter und ging gelassen auf den zweiten Sohn von Orabe zu. Tobirama war kurz zusammengezuckt und hatte das Schwert erhoben. War es eine Falle von Veritu gewesen? Führte er ihn mit Absicht hier her? „Wahlibi,“ Der Junge fuhr sanft durch das Fell des Wolfes. „Es ist lange her.“ Sein Blick lag in der Ferne. Das Tier stupste ihn mit der Nasenspitze an. „Du solltest öfters zu uns kommen. Es gibt immer noch viel, welches ich dich lehren kann.“ „Das ist wahr.“ Gedankenverloren starrte Veritu in die Luft. „Doch ihr missversteht meine Anwesenheit hier meine Freunde.“ Der Kanzano ließ den Kopf leicht hängen. „Ich wollte den Senju niemals töten. Ich kämpfe für ihn.“ Während er das sagte sah er die Wölfe warnend an. Wahlibi schnappte nach Veritu, der sich allerdings mit einem präzisen Sprung zu Tobirama rettete und nun Rücken an Rücken hinter ihm stand. Der Bengel war loyaler als gedacht und der Senju musste sich eingestehen, dass er dem Jungen zu Dank verpflichtet war. Orabe heulte auf. „Du bist einer von uns! Ein Wolf! Wie kannst du es wagen dich auf seine Seite zu stellen? Hast du vergessen was dieser Mensch mit Dutohu gemacht hat? Er tötete ihn und trägt seinen Pelz als Kragen!“ Tobirama spürten wie sich Veritus Muskeln verkrampften. „Ich weiß. Aber Kampf ist Kampf.“ Die anderen Wölfe schlossen den Kreis um die beiden Menschen, jeder von ihnen die Zähne gebleckt und bereit für den Angriff. „Wie kannst du so etwas sagen?“ Knurrte Wahlibi. „Schließlich waren wir des Senjus Vertrauter Geist! Er tötete einen von uns und besudelte damit den Vertrag den er selbst mit seinem eigenen Blut geschlossen hat. Unser Hass ist berechtigt.“ Die Stimme des Wolfes wurde immer tiefer, wenn man genau hinsah bemerkte man das sich die Nuancen des Auges verdunkelten. Innerlich stöhnte Tobirama, natürlich musste das jetzt zur Sprache kommen. Veritu drehte den Kopf leicht in seine Richtung. „Ist das wahr?“ Fragte er erschrocken. „Ein wenig anderes ist es schon verlaufen.“ Antwortete der Senju gereizt, die Zähne fest zusammengebissen. „Dutohu verriet mich.“ „LÜGNER!“ Fauchte Orabe und sprang mit aufgerissenem Maul und voran gestreckten Krallen auf Tobirama zu. Der Mann hob sein Katana, wehrte den Angriff ab und schlug mit der Klinge nach dem Tier. Galant landetet der riesiger Wolf ein paar Meter weiter hinten. „Angriff.“ Knurrte der Anführer und die anderen Wölfe attackierten die beiden Menschen. Veritu wechselte sofort die Gestalt und wehrte zwei seiner Artgenossen gleichzeitig ab, ein dritte sprang jedoch auf seinen Rücken und verbiss sich in der Schulter des Jungen. Tobirama schwang mit seinem Katana nach dem Tier, verfehlte es aber knapp als sich Orabe wieder auf ihn stürzen wollte. Der Senju wechselte die Schwerthand und holte zum Schlag aus. Ein Ruck fuhr durch die Klinge. Wahlibi hielt den Stahl zwischen seinen Zähnen fest, die dunkelroten Augen blitzen böse auf. Tobirama lies den Griff der Waffe los und drehte sich zur Seite weg. Orabes Klauen kratzten mit einem unangenehmen Geräusch über seine Brustplatten. Der Mann rettete sich mit einem Sprung aus dem Getümmel und formte schnell Fingerzeichen. Von der Seite griff Wahlibi an, Tobirama drehte sich in die Richtung und spie eine Wasserfontäne nach dem Wolf. Durch die volle Kraft des Elements getroffen, flog das Tier mehrere Meter zurück und rutschte bewusstlos oder Tod an einem Baumstamm hinab. Spitze Zähen bohrten sich durch die Haut am linken Arm in sein Fleisch. Der Senju unterdrückte einen Schrei und schlug wütend mit der bloßen Faust nach dem Kopf des Wolfes. Doch anstatt ihn loszulassen schloss das Tier seinen Kiefer noch fester um seinen Arm. Orabe nahm neuen Anlauf und stieß sich kräftig vom Boden ab. Er sprang genau in Tobiramas Richtung und dieser konnte, durch den Wolf auf der Stelle gehalten, nicht ausweichen. „Jutsu der Schutztierbeschwörung!“ Tobiramas Augen weiteten sich. Unmöglich! Diese Stimme! Vier gewaltige Krallen schlossen sich um Orabes Körper und drückten den Wolf zu Boden. Aus der entstanden Rauchwolke sauste ein Kopf nach unten, der scharfe Schnabel klackte Zentimeter vor den Augen des Wolfes aufeinander. „Bleib ruhig liegen, dann tu ich dir nichts.“ Krächzte der riesige Adler. Das Tier welches sich in Tobiramas Arm verbissen hatte, lies von ihm ab und knurrte den Vogel an. Dieser legte den Kopf nur leicht schief. „Versuch es erst gar nicht. Sonst töte ich euren Anführer.“ Der Dampf verzog sich langsam und Tobirama konnte den Rest der Lichtung überblicken, er drückte seine unverletzte Hand auf die Wunde um die Blutung zu stillen. Zwei weitere Vögel saßen in dem Gras, beinahe so groß wie der Adler. Auch sie hielten jeweils zwei Wölfe unter ihren Klauen auf den Boden gedrückt. Es war nicht das erste Mal, dass der Senju solch riesige Vögel zu Gesicht bekam. Hinter ihnen, am äußersten Rand des Platzes, stand Ezari. Den rechten Arm an den Körper gepresst und ziemlich bleich im Gesicht. Veritu humpelte zu ihr hinüber, wieder in Gestalt eines Menschen. „Ezari!“ Schwach tätschelte er ihren gesunden Arm. „Tut gut dich zu sehen. Genau im richtigen Moment.“ Er atmete schwer. Sie erwiderte schwach sein Lächeln und betrachtete ihn dann skeptisch. „Wieso kämpfst du gegen die Wölfe?“ „Andere Geschichte, was machst du hier?“ Stellte der Junge die Gegenfrage. Ezari legte, wie ein Vogel, den Kopf leicht schief und blickte in Tobiramas Richtung. „Meisterin Tatara schickt mich. Ich brauche seine Hilfe.“ Sie deute auf den Senju. Veritu folgte stumm ihrem Finger und grinste dann. „Die kann er dir nun nicht verweigern, wo du uns gerettet hast.“ Die Frau schüttelte den Kopf. „Nicht ich, die Vögel.“ „Die du beschworen hast.“ „Weil Meisterin Tatara es mir erlaubte.“ Ezari schnaubte wütend. „Du siehst schlecht aus Bruder.“ Der Kanzano lachte. „Wir waren in der Unterzahl.“ „Genug des Gespräches, ich könnt euch unterhalten sobald wir alles erledigt haben.“ Der Adler strafte die Frau mit einem strengen Blick. Sie nickte und verneigte sich kurz. „Ja Makao.“ Tobirama folgte der Auseinandersetzung stumm. Scheinbar hatte er die Kanzano gewaltig unterschätzt. Orabe regte sich zwischen den Krallen des Vogels und versuchte frei zu kommen. Der Griff des Adlers verstärkte sich. „Wo willst du hin Orabe?“ „Makao.“ Knurrte der weiße Wolf. „Was tust du hier? Wie haben keinen Krieg miteinander. Lass mich frei. Es ist eine persönliche Rechnung mit dem Menschenmann.“ Erneut klackte der Vogel mit dem Schnabel. „Welche du nicht begleichen wirst!“ Der Wolf fletschte die Zähne. „Das hast du nicht zu entscheiden! Er tötete einen von uns. Wir waren sein Vertrauter Geist. Das ist Verrat!“ Sein Jaulen wurde lauter . „Gib Ruhe Orabe! So was interessiert mich nicht. Wie viele Menschen habt ihr gerissen?“ Kam es spöttisch von diesem zurück. „Keinem mit dem wir einen Vertrag hatten!“ Makao spreizte leicht die Flügel. „Dann würde ich es auch dabei belassen.“ Krächzte er leise. „Wir haben keinen Vertrag mehr mit dem Senju!“ Verteidigte sich Orabe. „Er ist ein Verräter und wir haben keine Verwendung für Verräter.“ „Gib Acht was du sagst Wolf. Auch du hast schon einen Kanzano verraten. Du weißt, wir Tiere, egal welcher Art, dulden den Verrat an Kanzano nicht.“ Makaos Stimme wahr ruhig und beherrscht. „Der Mann ist aber kein Kanzano!“ Brüllte der Wolf. „Und wir Tiere mischen uns nicht in die Angelegenheiten der Menschen ein. Ihr habt hier nichts zu suchen!“ Der Adler bohrte eine Kralle leicht ins Fell von Orabe. „Er vielleicht nicht, aber Veritu und Ezari schon. Du hast dich gegen einen Kanzano gestellt. Gegen einen, den du als sein Schutztier verteidigen solltest.“ „Der Junge verriet uns auch, als er mit dem Senju kämpfte!“ Vergeblich schnappten die Zähne des Tieres nach dem Vogel. „Sei still! Du sagst wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten der Menschen ein aber ihr Wölfe tut dies andauernd und dabei nehmt ihr den Verlust der wenigen Kanzano in Kauf. Diese Tatsache ist nicht zu Entschuldigen. Wir Vögel halten uns seit jeher zurück, doch wenn du den Bruder unserer Nachtigall bedrohst und ihren Freund, dann erwarte nicht unser stummes Zusehen.“ Makao machte eine kurze Pause. „Ihr habt nicht umsonst einen Teil eurer wahren Größe eingebüßt. Verschwindet jetzt und sehe ich euch noch einmal, wie ihr einen Kanzano bedroht oder dessen Freunde, hacke ich dir mit größtem Vergnügen die Augen aus alter Wolf. Es gab nur einen guten Wolf seit Anbeginn der Zeit. Und ihn hast du damals verstoßen. Du solltest dein eigenes Versagen eigentlich immer vor Augen habe, jetzt da ein Kanzano euch als Schutztier hat, der seinen Namen trägt.“ Erneut klackte der Adler mit dem Schnabel. „Und jetzt weg hier, Verräter!“ Makao hob seine Krallen und ließ den Wolf frei. Die anderen beiden Vögel taten es ihm gleich. Orabe warf einen letzten zornigen Blick in Tobiramas Richtung, dann packte er seinen Sohn, der immer noch vor dem Baum lag, im Nacken und verschwand mit den anderen Wölfen im Dickicht des Waldes. Die Stille auf der Lichtung haftete an. Der Senju konnte sich sicher sein, dass Veritus Geschichte tatsächlich der Wahrheit entsprach und dieser Gedanke stimmte ihn nicht wirklich glücklich. Jetzt da er gesehen hatte wie stark alleine schon Ezaris Artgenossen waren. Egal wie schwach die Frau alleine sein mochte, gegen die drei Vögel wollte er nicht unbedingt kämpfen. Er und Veritu hatten Probleme mit den neun Wölfen gehabt und Veritu war ein Kanzano. Die drei Vögel hingegen entschieden den Kampf in nicht einmal zwei Sekunden für sich. Eine ungeheure Kraft. Wenn die Tiere mit ihnen gegen die Uchiha zogen würden die Senju mit Leichtigkeit gewinnen. „Nun zu dir Menschenmann.“ Die roten Augen des Adlers fixierten ihn. „Ich weiß du hast den Sohn von Orabe, Dutohu, getötet.“ Tobirama wollte protestieren, doch ein Blick von Makao brachte ihn zum Schweigen. „Ich weiß Dutohu hat dich verraten aber du hast auch schon mal gegen einen von uns gekämpft nicht wahr? Gegen einen Vogel.“ „Ja.“ Antwortete der Senju trocken. Ezari schnappt hörbar nach Luft. „Und du hast verloren.“ Stellte er emotionslos fest. Tobirama nickte. Es war wirklich demütigend. „Ich erkenne die Narben in deinem Gesicht. Picoides oder?“ Makao legte den Kopf auf die Seite. „Der einzige Vogel mit nur drei Krallen.“ Der Senju schwieg. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, was wollte der Adler damit erreichen? Ihn bloßstellen? „Ich rufe dir das ins Gedächtnis, damit du nicht vergisst, dass wir Vögel nicht so leicht zu töten sind wie die Wölfe, deren Pelz du trägst.“ Makao warf einen Blick auf Ezari. „Und ich will dich wissen lassen, dass ich dich nicht nur mit drei Narben davonkommen lasse, solltest du meiner Nachtigall nicht helfen.“ Er wandte sich ganz zu der Frau um. „Schick uns zurück Kleine. Wir sind hier fertig. Der Senju steht in unserer Schuld, somit in deiner. Er wird dir helfen.“ Ezari nickte und formte Fingerzeichen, wobei sie mit ihren linken Arm dem rechten näherkam, sodass sie Rechts nur die Finger bewegen musste. Demnach war ihre Verletzung noch nicht richtig geheilt. Veritu und seine Schwester verneigten sich kurz, dann verschwanden die drei Vögel in einer Rauchwolke. Die beiden Kanzano und der Senju standen alleine auf der Lichtung. Stumm starrten ihn die Geschwister an. Am besten er brachte das hier schnell hinter sich. „Also was willst du Weib?“ Fragte er scharf. Veritus Körper versteifte sich und der Junge hob die Faust. „Sprich mit ihr nicht in diesem Ton!“ „Ich spreche mit ihr wie ich will, Dummkopf. Gewöhne dich daran!“ „Hast du aus der Begegnung gerade überhaupt etwas gelernt?“ Fauchte der Kanzano. Tobiramas Finger krallten sich fester um seinen blutenden Arm. „Natürlich! Aber wärst du nicht abgehauen aus dem Lager, würde ich nicht in dieser Situation stecken!“ „Also ist es wieder meine Schuld ja? Du hättest mir auch überhaupt nicht zu folgen brauchen!“ Verteidigte sich Veritu. Die Augen des Senju verengten sich zu Schlitzen. „Du wärst doch prompt einem Uchiha in die Arme gelaufen und hättest alle Informationen über uns verraten!“ Zischte er. Der Junge erstarrte. „So denkst du über mich? Ehrlich?“ Verständnislos schüttelte der Kanzano den Kopf. „Ich stand auf deiner Seite während ich gegen mein Schutztier kämpfte.“ Veritu deutete warnend mit dem Finger auf ihn. „Vergiss das nicht!“ „Bat ich darum? Nein!“ Natürlich war Tobirama froh, dass der Junge ihn unterstützt hatte und sich gegen seine Artgenossen stellte, doch irgendwie gelang es ihm einfach nicht sich dafür zu bedanken. „Du bist hier der Dummkopf, Tobirama! DU wärst elendiglich gestorben alleine!“ „Bisher habe ich gut auf mich alleine aufpassen können! Was willst du von mir? Das ich mich vor dir auf die Knie werfe?“ Der Senju verzog höhnisch das Gesicht. „Darauf kannst du lange warten Wolf!“ „Das habe ich doch nie gesagt! Aber ein kleines Dankeschön an Ezari und mich ist doch nicht zu viel verlangt oder?“ Veritu schnaubte. „Du bist einfach nur erbärmlich.“ Tobirama erstarrte. Wütend bebten seine Nasenflügel, sein Herzschlag beschleunigte sich, dann stand er direkt vor dem Kanzano und trat ihn mit aller Kraft in den Magen. Der Senju vergaß seinen verletzten Arm, die Warnung der Tiere und Ezari. Er wollte den Jungen solange mit den Fäusten bearbeiten bis er diese Behauptung zurücknahm. Tobirama sollte sich bedanken, ja. Und was tat er stattdessen? Den Mann der an seiner Seite gestanden hatten zusammenschlagen. Ein harter Stoß traf ihn am Kopf und die Welt hüllte sich langsam in Dunkelheit. Mit Ezaris Eingreifen rechnete er nicht, so überwältigt war seine Wut auf ihren Bruder gewesen. Aber schon verständlich. Sie waren schließlich Geschwister. Sein Körper sackte plump nach vorne und blieb im Gras liegen. Direkt vor Veritu. Kapitel 24: Wie man 'Danke' sagt. --------------------------------- Wie man 'Danke' sagt. „Oh nein, oh nein, oh nein!“ Ezari ließ den Stein fallen und klammerte wieder ihre linke Hand um den verletzten Arm. „Oh nein, ich habe ihn getötet!“ Schrie sie entsetzt. Stöhnend zog sich Veritu an dem Baum neben sich hoch. „Quatsch. Er ist nur bewusstlos.“ „Aber er blutet!“ Kreischte sie fassungslos. „Ein Wolf hat ihn in den Arm gebissen.“ „Am Kopf! Ich habe ihn umgebracht!“ Die Frau zitterte, sie hatte das gar nicht gewollte. Irgendwie schaltete sich ihr Verstand ab als der Senju auf ihren Bruder los ging und sie tat das erste was ihr in den Sinn kam. So dämlich konnte niemand sein. Immerhin brauchte sie seine Hilfe. Seufzend beugte Veritu sich zu dem regungslosen Körper hinab. „Er atmet.“ Stellte ihr Bruder trocken fest. „Also lebt er.“ Erleichtert stieß Ezari die Luft aus, nur um im nächsten Moment vor Schreck zusammenzufahren. „Er wird wütend sein auf mich und seine Hilfe verweigern. Ich hab ihm geschlagen. Was hab ich nur getan? Oh nein.“ Vollkommen in Gedanken begann sie aufgeregt im Kreis zu laufen. „Beruhige dich Schwester! Du hast mich vor einer bösen Prügelei bewahrt.“ Veritu griff nach Tobiramas Schultern und drehte ihn auf den Rücken. „Außerdem hat er es nicht anderes verdient. Du hast ihn doch gehört. Nicht einmal bedanken konnte er sich.“ Ihr Bruder hievte den schlaffen Körper des Senju in eine sitzende Position und lehnte ihn an einen Baum. Tobiramas Kopf sackte nach vorne und das rote Rinnsal an seinem Arm sickerte munter weiter auf das Gras, in ihren Augen sah er so gar nicht lebendig aus. Schnaufend ließ sich Veritu auf den Boden fallen. „Was hast du eigentlich hier draußen gemacht? Ich dachte du wärst verletzt.“ Ezari begann in heller Aufregung im Kreis zu gehen. „Spielt doch keine Rolle, ich hab ihn geschlagen. Er wird sich rächen. Was hab ich nur getan?“ Sie war so blöd. Hätte sie nicht anderes dazwischen gehen können? „Jetzt reicht es!“ Blaffte Veritu gereizt, Ezari zuckte bei seinen Worten zusammen. „Er wird dir schon nichts tun. Dafür sorge ich. Und nun ein anderes Thema,“ Er lächelte ihr sanft zu. „Wie geht es dir?“ Sie hielt inne und musterte ihren Bruder von oben bis unten, auch er sah schrecklich aus. Hier eine Bisswunde, da Kratzer. „Ganz gut soweit. Was ist mit dir? Deine Wunden...“ Ezari streckte ihre Hand nach ihm aus, doch Veritu winkte ab. „Ich verwandle mich gleich in den Wolf. Aber vorher wollte ich mit dir reden.“ „Über was?“ Fragte die Frau erstaunt. „Verwandle die lieber gleich, deine Verletzungen sollten heilen.“ „Was ist mit dir?“ Ihr Bruder seufzte. „Mit mir?“ Überrascht sah sie ihm in die Augen. „Was soll mit mir sein?“ Er deute auf ihren rechten Arm. „Deine Wunde.“ Wie um sich vergewissern zu müssen dass sie überhaupt noch einen Arm hatte, sah sie an ihrer rechten Seite hinunter. „Ach so, Ireka hat getan was sie konnte, aber ich kann die Schulter nicht richtig bewegen. Auch als Tier wird es nicht besser verheilen. Meisterin Tatara meinte jedoch, dass Hashirama es richten könnte. Deswegen erlaubte sie mir drei Vögel zu beschwören um euch zu retten. Naja viel mehr Tobirama, damit er dann in meiner Schuld steht.“ Ezari setzte sich ihm gegenüber. „Und jetzt habe ich ihn geschlagen.“ Veritus Augen verengten sich. „Noch ein Wort über ihn und ich schwöre ich werde ihn, auch wenn er bewusstlos ist, solange treten bis er aufwacht. Ernsthaft, du hast keine Ahnung wie es ist mit ihm zusammen zu arbeiten. Der Senju geht mir auf die Nerven. Immer dieses Getue und dann seine Arroganz. Manchmal frage ich mich ob er in sich selbst verliebt ist. Er kann auf jeden nur von oben herab sehen und selbst gegenüber seinem Bruder verhält er sich respektlos.“ Ihr Bruder holte kurz Luft. „Ich meine, Ezari, du warst doch dabei. Ich kämpfe mit ihm gegen mein Schutztier, du rettest uns und er beleidigt dich.“ Verständnislos schüttelte er den Kopf. „Das ist doch verrückt! Ich sage es dir so wie es ist. Neben seinem Clan und seiner Familie gibt es niemanden der ihn wirklich interessiert. Ihm wäre es egal wenn du oder ich an seiner Stelle dort sitzen würden. Er wäre einfach abgehauen.“ Veritu begann Fingerzeichen zu formen. „Und jetzt erzähl mir endlich was bei den Vögeln geschehen ist und den Rest. Ich heile mich währenddessen.“ Ezari nickte stumm. So wie ihr Bruder Tobirama beschrieb, erinnerte er sie stark an Madara. Die Parallelen zwischen den beiden Männern waren nicht zu übersehen, besonders wenn es den Clan oder ihre Familien betraf. Der graue Wolf legte sich langgestreckt in das Gras und bedeute ihr mit ernstem Blick anzufangen. Sie legte den Kopf leicht schief und überlegte. „Am besten fange ich ganz von vorne an. Ab dem Tag wo wir uns das letzte Mal gesehen habe. Bevor ich zur Doppelspionin wurde.“ Ezari wickelte ungeschickt, mit der linken Hand, eine ihrer Bandagen an den Beinen ab, welche sie nur trug, damit ihre Hosenbeine die Frau nicht beim laufen behinderten. Sie erzählte von Ireka, die verrückt war oder auch nicht. Von Tobiramas und ihrem Gespräch im Wald. Wie sie zu seiner Spionin wurde. Von Madara der sie in die Schlacht schickte, ihrer Verletzung und schließlich, als Ezari es endlich geschafft hatte das letzte Stück der Bandage abzuwickeln, von der Begegnung mit den Vögeln. „Du weißt ja, dass unsere Schutztiere nicht sonderlich fürsorglich sind und ich war ehrlich überrascht, als sie mich zu sich gerufen haben.“ Sie stand auf und trat zu Tobirama, der immer noch zusammengesunken am Baum saß. Veritu knurrte leicht. „Mach aber mal einen Punkt Bruder. Er ist verletzt und die Wunde blutet stark. Ich will sie nur verbinden.“ Veritu führte sich vollkommen übertrieben auf. Sie legte das eine Ende des Wickels auf seine Haut. Beinahe sofort sog sich der Stoff mit der roten Flüssigkeit voll. Die Frau seufzte. „Also wo war ich? Genau, ich war echt erstaunt und als Meisterin Tatara dann auch noch gestattete drei Vögel zu rufen, habe ich mich gefühlt wie in einem Traum.“ Ezari versuchte einen Verband anzulegen, doch gerade wenn sie eine Runde um den Arm gewickelt hatte, rutschte das Ende heraus. „Verdammt, mit einer Hand ist das auch wiklich nicht leicht.“ Sie biss sich auf die Lippe und probierte es erneut. „Jedenfalls habe ich keine Ahnung was da vor sich geht. Ich meine nur mal das Gespräch zwischen Orabe und Makao. Irgendwie merkwürdig oder irre ich?“ Sie sah zu dem Wolf hinüber, dieser nickt. „Da muss was passiert sein. Was meinte Makao überhaupt damit, dass Orabe schon mal einen Kanzano verraten hat?“ Veritu zuckte mit den Schultern. „Mh, schade. Ich dachte du wüsstest etwas darüber.“ Ezari legte erneut das Ende des nun rot gefärbten Stoffes auf Tobiramas Arm. „Und was ist das mit dem Senju und Dutohu gewesen?“ Wieder zuckten der Wolf mit den Schultern. „Erzählt dir dein Schutztier überhaupt was, also was ihre Geschichte betrifft?“ Fragte sie nun ganz direkt. Ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Komisch.“ Sie führte die Bandage gerade um den Arm als das Ende abermals weg rutschte. „Nicht...“ Ezari verstummte augenblicklich. Finger hatten den Stoff gegriffen und zogen ihn nun zurück auf die Anfangsposition. Ihre Augen weiteten sich, langsam hob sie den Kopf. Ezari starrte Tobirama an und er erwiderte gelassen ihren Blick. Erschrocken stolperte sie zurück und landete unsanft auf ihrem Hinterteil. Durch den kurzen Ruck kehre augenblicklich der Schmerz in ihre Schulter zurück und sie jaulte los. Veritu sprang auf, fletschte die Zähne und knurrte den Senju böse an. Tobirama bewegte sich kein Stück, er musterte lediglich Ezari. „Du bist ja wach!“ Stellte die Kanzano überrascht fest, während sie weniger elegant versuchte auf die Beine zu kommen. „Wir dachten du...“ Ezari verstummte. Mit Sicherheit würde der Senju jetzt mit ihr abrechnen, schließlich war sie es gewesen die ihn Bewusstlos geschlagen hatte. Ihm bot sich ein bizarres Bild. Einmal Veritu, der ihn nicht sonderlich freundlich betrachtete und dann Ezari, die bis vor wenigen Sekunden noch genau vor ihm kniete und versucht hatte einen Verband um seinen Arm zu wickeln. Während Veritus Reaktion sehr gut zu der Situation passte überraschte ihn dieses Mal Ezari. Sie sah aus als habe sie schreckliche Angst oder besser, wirkliche Panik. Wie versteinert saß sie im Gras keinen Meter von ihm entfernt, den verletzten Arm dicht an ihren Körper gepresst. Die Lippen bebten. Tobirama sollte sich seinen nächsten Schritt genau überlegen, schließlich stand er in der Schuld der beiden. Keinesfalls vergaß er wie Veritu mit ihm gesprochen hatte oder auch, dass Ezari ihn bewusstlos schlug. Obwohl, wenn er jetzt darüber nachdachte wäre es wohl besser letzteres aus seinem Geist zu verbannen. Immerhin war sie nur eine Frau und er ein respektierte Shinobi. Dann verstand Tobirama. Sie hatte Angst vor den Konsequenzen ihres Handelns, deswegen zuckte sie auch zurück als er den Stoff griff. Aus irgendeinem Grund stimmte diese Tatsache den Senju zufrieden, zumindest wusste Ezari dass sie einen Fehler gemacht hatte. Tobirama hielt ihr das Ende der Bandage hin. „Fahr fort.“ Die Frau rührte sich kein Stück, ganz im Gegengensatz zu ihrem Bruder. Welcher mit gesträubtem Fell langsam auf ihn zu schlich. Wenn Tobirama jetzt nicht Geduld und Selbstbeherrschung zeigt, würde Veritu abermals auf ihn losgehen. Er schloss die Augen und atmete tief ein, die Zähne fest zusammen gebissen. „Bitte.“ Murrte er. Das Knurren des Wolfes erstarb augenblicklich. Der Senju wagte es nicht die Augen zu öffnen, nicht einmal zu blinzeln. Das Wort 'Bitte' gehörte nicht unbedingt zu seinem Wortschatz und dass er gerade eine Frau bat ihm zu helfen, wenn auch nur um ihr seinen guten Willen vorzuspielen, verletzte ihn tief in seinem Stolz. Kalte Finger steiften seine, als Ezari den Stoff aus seiner Hand nahm und erneut das Ende auf die Wunde legte. Tobirama schielte zu ihr hinunter und hielt die Bandage fest, sodass sie wickeln konnte. Schweigend kniete sie neben ihm und ebenso stumm stand Veritu ein paar Schritte entfernt. Durch die Tiere fiel es dem Senju schwer die beiden einzuschätzen. Wieder musterte er Ezari. Klein, schmächtig, im Prinzip genauso wie ein Vogel. Ja selbst ihre Haare hatten die gleiche Farbe wie das Federkleid einer Nachtigall. Sie machte ihre Sache nicht schlecht, der Verband saß und schließlich konnte sie nur mit einer Hand wickeln. Andererseits war ihre Schwester scheinbar eine Heilerin, wenn auch keine besonderes gute, immerhin war ihr rechter Arm so gut wie unbrauchbar. „Die Uchiha suchen sicher nach dir. Oder fragen sich wenigstens wo du bist.“ Stellte Tobirama trocken fest, ohne sie aus den Augen zu lassen. Ezari zuckte zusammen als er sie ansprach und schüttelte leicht den Kopf. „Nein. Ireka weiß dass ich in den Wald gegangen bin um meinen Arm zu bewegen. Sie wollte es Madara berichten.“ Der Senju verzog skeptisch den Mund. „Und du meinst er wird nicht nachhaken, da du immer noch nicht zurück bist?“ „So sehr liege ich ihm auch nicht am Herzen.“ Antwortete sie tonlos, ihre Augen fixierten starr seinen Arm. Die Frau wickelte die letzte Runde mit dem Stoff und betrachtete dann panisch das Ende. Wahrscheinlich hatte sie nicht nachgedacht wie sie den Verband verknoten sollte. „Gib her, ich mach das.“ Tobirama nahm ihr den Rest aus der Hand und zerriss mit den Zähnen die Bandage in zwei Hälften. Unter Mühe band er einen Knoten, Ezari wollte ihm zwar helfen, doch er schlug ihre Finger weg. Derartig schwach oder ungeschickt war er nun wirklich nicht. Ezari erhob sich und trat ein paar Schritt zurück, genau neben Veritu, der immer noch als Wolf vor ihm stand, jedoch nicht mehr knurrte. Tobirama betrachte beide mit einem ernsten Blick, woraufhin die Frau ihren Kopf senkte. So willensschwach! Er stand auf und machte sich auf den Weg sein Katana zu holen, welches genau dort lag wo der Sohn von Orabe es fallen gelassen hatte. „Wohin willst du?“ Veritus Stimme hallte über die Lichtung. Kurz blickte der Senju über die Schulter zu ihnen zurück. Der Junge stand nun als Mensch neben seiner Schwester. „Ich gehe zum Lager.“ Antworte er tonlos. Hier hielt ihn nichts mehr. „Du kannst doch jetzt nicht abhauen.“ Protestierte Veritu. „Immerhin schuldest du Ezari etwas.“ Tobirama hob die Waffe auf und ließ sie in die Scheide gleiten. Ausdruckslos starrte er auf den Boden zu seinen Füßen. Die grünen Grashalme waren hier und da mit roten Tropfen gesprenkelt. „Ja, ich werde mit Hashirama sprechen.“ Er hörte wie die Geschwister geräuschvoll nach Luft schnappten. „Du hast also gehört was wir besprochen haben?“ Fragte Veritu perplex. „Du warst wach?“ Der Senju nickte. „Lange genug um zu wissen was du über mich denkst.“ Er machte eine kurze Pause. „Du liegst richtig. Genau so bin ich, ich bereue es nicht. Kein Stück. Aber eine Frage habe ich,“ Streng blickte er den Kanzano an. „Wenn du so über mich denkst, warum hast du auf meiner Seite gekämpft gegen dein Schutztier?“ Der Junge sah kurz zu seiner Schwester hinüber und dann wieder zu ihm. Schwieg jedoch. „Warum?“ Wiederholte Tobirama seine Frage, ohne eine Mine zu verziehen. Veritu straffte die Schultern und hob das Kinn. „Weil du vieles schlechtes bist aber kein Lügner.“ Er schielte erneut zu Ezari. „Und du hältst was du versprichst. Schließlich lebt meine Schwester.“ „Mhm.“ Der Kanzano stellte seine Familie also auch über alles andere. Der Senju machte ein paar Schritte in Richtung des Lagers, hielt dann jedoch inne als er bemerkte dass die beiden ihm nicht folgten. Ärgerlich drehte er sich um. „Was ist? Kommt ihr oder nicht?“ Die Geschwister blickten sich überrascht an. „Wir?“ Hakte Ezari nach, das erste Mal dass sie sprach, nachdem er offenbart hatte sie belauscht zu haben. „Du als Vogel.“ Er deutete auf die Frau. „Bei deinem Bruder ist es mir egal in welcher Gestalt.“ Die beiden standen immer noch wie angewurzelt auf ihrem Platz. „Ich hab nicht ewig Zeit, wird das heute nun noch was?“ Fuhr er sie wütend an. Ezari sah unsicher zu Veritu hinüber, welcher nickte. „Ich kann nicht fliegen mit meinem Arm.“ Bemerkte sie. Tobirama spürte wie neuer Zorn in ihm aufwallte. „Dann verwandle die kurz vor dem Lager, ab da an kann dein Bruder dich tragen. Solange musst du wohl wie wir laufen.“ Ezari lief rot an und murmelte ein leises 'Ja'. Veritu klopfte ihr leicht auf die unverletzte Schulter bevor er wieder zum Wolf wurde. Der Senju nickte mit dem Kopf leicht in Richtung Lager. „Also dann los.“ Er sprang auf einen Ast und dann zum nächsten. Nach hundert Metern drehte er leicht den Kopf um zu sehen wie weit die beiden entfernt waren und landete fast am nächsten Baum. Hinter ihm war niemand, weder auf den Ästen noch auf dem Boden. Wo waren die Geschwister denn jetzt schon wieder? Aufgebracht sprang er auf die Erde und lief den Weg zurück, kaum ein Stück von der Lichtung weg fand er die beiden. „Was wird das?“ Fauchte Tobirama empört. „In dem Tempo sind wir morgen noch nicht da!“ Ezari sah in entschuldigend an und senkte den Kopf, sodass ihre Haare das Gesicht verdeckten. „Ich kann nicht schneller und Veritu ist verletzt, er wird mich kaum tragen können.“ Fassungslos starrte er sie an. „Wie wäre es mit ein wenig Chakra zum laufen?“ Fragte er sarkastisch. „Ich habe nie gelernt wie.“ Flüsterte die Frau. Die Augen des Senju weiteten sich, seine Gesichtszüge entglitten ihm. Das war nicht ihr Ernst. Vollkommen unmöglich! „Dein Bruder kann es.“ Erwiderte er perplex. Sie fuhr mit dem Fuß über das Gras. „Ja, ich weiß. Aber ich habe es nie hinbekommen das Chakra richtig in die Beine zu leiten oder dort zu fokussieren und solange ich fliegen konnte war es egal. Verzeih dass ich dich aufhalte.“ Tobirama wusste nicht was er darauf antworten sollte. Noch nie war ihm jemand begegnet, der vorgab ein Shinobi zu sein, aber nicht einmal gelernt hatte mit Hilfe von Chakra zu laufen. Das war ein Widerspruch in sich, sie konnte Jutsus anwenden aber ihr Chakra nicht in die Beine leiten? Er seufztet langgezogen. Egal wie wütend, böser oder angsteinflößend er sich jetzt über sie aufregen würde, es änderte nichts an der Situation. Brachte ihn demnach auch nicht weiter. „Du bist wirklich erbärmlich.“ Spottete der Senju. „Ich kann...“ Setzte Ezari zum Protest an, verstummte aber als er vor ihr in die Hocke ging. „Was wird das?“ „Ich trage dich. Das erste und letzte Mal. Und nun komm, bevor ich es mir anderes überlege.“ „Du bist auch verletzt! Das geht nicht.“ Entgegnete sie panisch. Tobirama sah sie über die Schulter an, ihr Gesicht war bleich und ihre Lippen bebten. „Ich kann sehr gut selbst entscheiden was geht und was nicht und jetzt los!“ Zischte er wütend. Nicht nur für sie war das eine peinliche Situation, er wollte Veritus Blick erst gar nicht sehen. „Worauf...?“ Der Senju brach ab. Eine kalte Hand legte sich auf seine linke Schulter und ein andere Körper lehnte sich gegen seine. Ohne zu zögern griff er nach ihren Beinen und streifte dabei versehentlich ihren rechten Arm, Tobirama spürte wie sie leicht zusammenzuckte. Mit der Frau auf seinem Rücken richte er sich auf, ihr warmer Atem fuhr über die Haut an seinem Nacken und er merkte wie sich die kleinen Härchen aufstellten. Der Schmerz in seinem Arm zuckte kurz auf, doch er ignorierte ihn einfach. „Und so jemanden wie dich hat Madara geschickt um uns auszuspionieren? Keine sonderlich gute Idee oder?“ Ezari schwieg, aber genau nahm er wahr wie sich ihre Muskeln anspannten. „Noch etwas, ich will meinen Happuri zurück.“ Sie nickte. Veritu tauchte neben ihnen auf, die Lefzen zu einem vermeintlichen Lächeln verzogen. Tobirama stöhnte genervt. Hoffentlich verstanden die beiden wenigsten dass das seine Art war Danke zu sagen. Kapitel 25: Schulden -------------------- Schulden Stumm und mit hoch rotem Kopf hielt sich Ezari mit einer Hand an dem Senju fest. Ihre Schulter schmerzte fürchterlich, doch sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich irgendwie abzulenken. Schließlich musste sie auch einen Weg finden diesen dämlichen Happuri wieder zu besorgen, welcher nun mal irgendwo im Zelt von Madara Uchiha lag. Ein Ort, den Ezari lieber meiden wollte. Und wofür? Damit Tobirama das bekam was er wollte. Als der Senju vor ihr in die Hocke gegangen war konnte die Frau nicht anderes als sich zu schämen. Das Ganze hätte peinlicher nicht sein können. Und ausgerechnet von diesem Arroganten Wicht musste sie sich tragen lassen. Veritu hatte nicht Unrecht was ihn betraf, kein Danke oder etwas in der Art. Nun gut, er brachte sie zu Hashirama, aber nur weil der Senju seine Schuld begleichen wollte. Und zu allem Übel belauschte der Mann ihr und Veritus Gespräch. Sich bewusstlos stellen, wer machte so etwas? Andererseits war Ezari immer noch neugierig warum er Dutohu tötete und gegen einen Vogel gekämpft hatte. Tobirama hielt kurz an, um auf ihren Bruder zu warten. Als Veritu in Sichtweite kam setzte er sich erneut in Bewegung. Seine Haare wehten ihr ins Gesicht und sie atmete abermals seinen Duft ein. Der Senju war bisher der einzige Mensch der ihr begegnete, welcher nach Wasser roch. Wie ein See oder das Meer, obwohl eher wie ein See. Sie schnüffelte nochmal. Nein, es war nichts salziges an seinem Geruch. „Was wird das? Stinke ich?“ Tobirama hatte den Kopf leicht zu ihr umgewandt und betrachtete sie halb wütend, halb skeptisch. Ezari zuckte ein Stück zurück. „Nein, nein. Ich habe nur...“ Steif unterbrach er sie. „Was auch immer. Lass es oder du läufst.“ Die Frau starrte wieder auf seinen Hinterkopf. Er war ein unglaublicher... „Widerling.“ Flüsterte sie mehr zu sich selbst. „Was?“ Der Senju drehte sich erneut leicht zu ihr um, seine Augen blitzten kurz auf. „Was murmelst du da vor dich hin?“ „Nichts!“ Log Ezari schnell. „Gar nichts.“ Sie versuchte ihrem Gesicht einen möglichst gelassenen Ausdruck zu geben. Scheinbar nicht wirklich überzeugt runzelte Tobirama die Stirn. „Kannst du einfach still sein? Dein Gerede nervt mich.“ Stumm nickte sie und sackte ein Stück in sich zusammen. Eigentlich war die Frau ruhiger als ruhig. Hätte er nicht gefragt was sie da täte, würden sie sich immer noch anschweigen. Hoffentlich war das Lager nicht mehr weit entfernt. Früher als Kind nahm ihr Vater sie auch öfters auf seinem Rücken mit während er zu verborgen Quellen lief. Sehr selten ging er als Bär dorthin, wahrscheinlich einfach weil seine Tiergestalt ungeheuer groß und massig war. Damals spielten sie auf dem Weg immer ein Spiel. Ezari musste Fragen über die Geschichte der Kanzano beantworten und wenn sie richtig lag sprang ihr Vater auf den nächsten Ast. War die Antwort falsch musste sie die nächsten fünf Minuten laufen. Ja, an die Zeit erinnerte sie sich gerne. Tief in Gedanken legte Ezari ihren Kopf auf Tobiramas Rücken ab, sein Kragen aus Wolfspelz war ausgesprochen weich. „Ich bin nicht dein Kissen!“ Knurrte der Senju gereizt. Erschrocken fuhr sie hoch. „Verzeih.“ Diesen Mann störte wirklich alles, jede noch so winzige Kleinigkeit legte er auf die Goldwaage. Wenn er eine Seele oder gute Seite hatte, versteckte er diese ausgesprochen gut. Tobirama hielt an und Ezari sah auf. Der Wald vor ihnen begann sich zu lichten, die Bäume wurden weniger und sie vernahm leises Stimmengewirr. „Wir sind fast da.“ Er ließ sie von seinem Rücken rutschen und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Verband war stark durch geblutet, durch die Anstrengung sie zu tragen wahrscheinlich. „Am besten du verwandelst dich jetzt in einen Vogel.“ Der Senju sah sie abwartend an. „Was ist?“ Hakte er nach als die Frau nichts tat. Ezari schüttelte den Kopf. „Nichts. Aber deine Wunde sie...“ Mit einer Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. „Mein Bruder wird das gleich heilen.“ Andauernd unterbrach er sie. Das war zu einem unglaublich respektlos und zum anderen fühlte sie sich auch überhaupt nicht ernst genommen. Die Frau funkelte ihn wütend an, streckte das Kinn nach vorne und schwieg. Sollte er doch verbluten, sie wollte ihm nur helfen, freundlich sein. „Was schaust du so?“ Fragte er ohne besonderes Interesse in der Stimme. Ohne ihm eine Antwort zu geben umklammerte sie ihren rechten Arm und drehte sich weg. „Du redest jetzt nicht mehr mit mir.“ Stellte er tonlos fest. „Auch gut. Eine Problem weniger für mich.“ Der Senju zuckt leicht mit den Schultern. Nur zu gerne hätte Ezari darauf etwas erwidert, doch sie wusste nicht was. Seine Arroganz brachte sie noch zur Weißglut. Die Kanzano begann die Fingerzeichen zu formen und verwandelte sich in die Nachtigall, genau in dem Moment als Veritu zu ihnen aufschloss. Er wechselte die Gestalt, hob wortlos den kleinen Vogel hoch und lief dem Senju hinterher, welcher bereits vorgegangen war. Die Sonne stand hoch am Himmel während die beiden Männer über die Wiese auf das Tor des Lagers zugingen. Ezari hätte nicht gedacht dass der Tag schon so weit fortgeschritten war. Bald musste sie wirklich zurück zu den Uchiha gehen. Andernfalls würde man sich fragen wo sie hin verschwunden war. Die Wachen am Tor grüßten sowohl Tobirama als auch Veritu freundlich, traten zur Seite und ließen sie passieren. Der Senju ging zielstrebig auf das größte der Zelte zu, ohne einen der Menschen die ihnen über den Weg liefen auch nur eines Blickes zu würdigen. Ezari fielen immer mehr Parallelen zwischen ihm und Madara auf und insgeheim fragte sie sich was die beiden Männer so hatte werden lassen. Tobirama bedeutete Veritu stehen zu bleiben und schlug die Plane am Eingang zurück, nach einem kurzen Blick ins Innere, gab er ihrem Bruder das Zeichen ihm zu folgen. Mit ihr in der Hand trat nun auch Veritu hinter dem Senju in das Zelt. Im Inneren befand sich ein großer Tisch, an dessen Ende vier Personen saßen, ein junger Mann und drei Alte. Der Jüngere hob den Kopf und lächelte breit, als er die beiden erkannte. „Bruder, Veritu. Schön euch zu sehen. Wo wart ihr? Ich habe überall nach euch gesucht.“ Veritu verbeugte sich. „Verzeiht.“ Tobirama schnaubte nur. „Genug, wir sind hier um mit dir zu sprechen. Allein.“ Fügte er mit einem bösen Blick auf die Älteren zu. Wäre Ezari in Gestalt eines Menschen gewesen, hätte sie nicht schlecht geschaut. Trügte sie ihre Erinnerung nicht, so saß dort Hashirama, das Oberhaupt des Senjuclans, nicht irgendein einfacher Krieger, sondern ihr Anführer. Egal ob Bruder oder nicht. So sprach man doch nicht mit jemandem in seiner Position. Hashirama bewahrte sein Lächeln und drehte sich zu den Alten um, wahrscheinlich seine Berater. „Entschuldigt uns, wir besprechen alles weitere später.“ Er deute ein Nicken an und erhob sich. „Lasst uns nach hinten gehen, hier kommt dauernd jemand herein.“ Fügte er nun an Tobirama und Veritu gewandt hinzu. Ihr Bruder folge den beiden Senju mit etwas Abstand. Er fühlte sich sicherlich genauso unwohl wie sie. „Was ist mit deinem Arm, Tobirama?“ Besorgt beäugte der Ältere den blutgetränkten Verband. „Nichts, hab mich verletzt.“ Grunzte Tobirama ungehalten. „Was du nicht sagst.“ Scherzte sein Bruder. Der Jüngere schielte ihn genervt von der Seit an. „Heute wieder besonders witzig, ja?“ Zischte er Hashirama grinste. „Du bist wie eh und je, wenigsten einer von uns muss eine etwas gelassener Persönlichkeit haben. Soll ich ihn mir ansehen?“ Er wollte nach dem Verband greifen, aber Tobirama entzog sich ihm. „Nicht jetzt!“ Murrte der Jüngere. „Wir haben wichtiges zu besprechen.“ Ezari staunte nicht schlecht. Wenn die beiden Brüder miteinander sprachen, konnte man denken Tobirama wäre das Oberhaupt und nicht Hashirama. Deswegen war es also wichtig gewesen Tobirama zu retten, er hatte das Sagen. Das Zimmer hinter dem Versammlungsraum ähnelte stark Tobiramas Zelt. Auf dem Boden lagen Kissen, ein kleiner Tisch stand in der Mitte und in der einen Ecke erkannte Ezari einen massiven Schreibtisch, der über und über mit Schriftrollen, Zetteln und Briefen bedeckt war. Hashirama bedeute den beiden Männern sich zu setzten. „Wollt ihr etwas trinken?“ Fragte er höflich und füllte ohne auf ihre Antwort zu warten drei Becher mit Wasser. Tobiramas Blick wanderte hinüber zu Ezari. „Verwandle dich zurück. Hier wird dich keiner sehen.“ Sein Bruder hielt inne in seiner Beschäftigung und sah überrascht zu Veritu hinüber, auf dessen Arm sie saß. Ihr Bruder ließ sie auf den Boden hinunter und die Frau wechselte die Gestalt. Was genau sie von Hashiramas Reaktion erwartete wusste sie selbst nicht, aber keinesfalls das was folge. Das Oberhaupt des Senjuclans klatschte in die Hände und lächelte breit. „Toll,“ Freute er sich. „Das muss deine Spionin sein oder Bruder? Ich brauche noch einen Becher.“ Der Mann verschwand in einem Raum nebenan. Tobirama schüttelte verständnislos den Kopf. „Am besten überhaupt nicht beachten.“ Seufzte er. Ezari stand, etwas fehl am Platz im Zimmer, die Augen starr auf die Stelle gerichtet, an der Hashirama verschwand. Er war das genau Gegenteil zu Tobirama. Der ältere Senju kam mit einem vierten Becher zurück und füllte auch diesen mit Wasser. „Setz dich. Bloß keine falsche Scheu. Hier.“ Er reichte ihr das Trinken. Zitternd nahm sie es ihm ab. „Du musst wissen ich habe schon von dir gehört, allerdings dachte ich nicht dich sobald schon zu sehen. Mein Bruder macht immer ein großes Geheimnis aus solchen Sachen.“ Fuhr er ohne zu zögern fort und ließ sich neben Tobirama auf ein Kissen sinken. „Du hast sicher einiges mit Madara zu tun oder? Meinst du er würde mit uns endlich Frieden schließen?“ Vollkommen überfordert mit der Situation blickte Ezari Hashirama einfach nur mit großen Augen an. Dieser Mann sollte tatsächlich der Bruder von Tobirama sein? Unmöglich! „Verzeih mir, wie unhöflich.“ Er beugte sich nach vorne und strecke ihr die rechte Hand entgegen. „Hashirama. Und du bist doch eine von Arabi Kanzanos Töchtern oder? Die Schwester von Veritu. Leider ist mir dein Name entfallen.“ Entschuldigend sah er sie an. Die Frau rührte sich nicht. „Hab ich etwas falschen gesagt?“ Unsicher wandte der ältere Senju sich zu seinem Bruder. Dieser winkte ab. „Nein, ich weiß auch nicht was mit den Kanzano nicht stimmt.“ Sie stellte den Becher auf dem Boden ab und nahm mit ihrer linken Hand Hashiramas, bevor Tobirama noch weiter über ihren Clan herziehen konnte. „Ezari.“ Der Mann grinste und legte auch seine linke Hand auf ihre. „Freut mich dich richtig kennen zu lernen. Was führt dich her?“ Bevor Ezari zu einer Antwort ansetzten konnte, übernahm Tobirama das Sprechen. „Ich stehe in ihrer Schuld. Und es ist nicht wichtig warum!“ Setzte er harsch hinzu, als Hashirama den Mund aufmachte. „Wichtig ist nur dass sie eine Verletzung von der Schlacht hat, die nicht richtig geheilt wurde. Würdest du dir das bitte ansehen und versuchen es zu richten?“ Ezari schüttelte den Kopf, das konnte nicht sein. Sie starrte Hashirama an. Unterdrückte er gerade wirklich ein Lachen? „Du stehst in der Schuld jemand anderes?“ Fragte der ältere Senju belustigt. „Möglich.“ Knurrte Tobirama böse. „Und nicht nur in der Schuld von irgendjemanden, sonder, verzeih mir dafür Ezari.“ Hashirama neigte kurz den Kopf in ihre Richtung. „Sondern in der Schuld einer Frau?“ „Und wenn es so wäre?“ Der Jüngere Senju hatte die Augen geschlossen und sein Körper zitterte, wahrscheinlich vor Wut. Hashirama lächelt sanft. „Nichts, ich meine du stehst in ihrer Schuld und da sie deine Spionin ist, ist sie im Prinzip eine von uns. Natürlich werde ich mir ihr Verletzung ansehen. Ich war nur positiv überrascht dass es jemanden gibt, in dessen Schuld du stehst.“ Tobirama zerbrach den Becher in seiner Hand, sodass die Scherben und das Wasser herumflogen. „Dann tu doch endlich deinen Teil, damit sich das erledigt hat.“ Der Ältere hob beschwichtigend die Hände. „Schon dabei.“ Er stand auf und trat näher an Ezari, bevor er sich setzte. „Wo liegt das Problem?“ Sie starrte ihn immer noch stumm an, während er leicht lächelte. Unglaublich, Izuna war zwar sanfter als Madara, doch die beiden waren nicht so verschieden wie die Senjubrüder, auf gar keinen Fall. „Ich ähm...“ Begann die Frau zögernd. Wie sollte sie anfangen? Was genau von allen konnte sie ihnen anvertrauen? „Also...“ „Rede ganz offen, dir wird nichts passieren.“ Hashirama klopfte einmal kräftig auf ihre rechte Schulter. Augenblicklich versteifte sich Ezari und sie spürte wie alle Farbe aus ihrem Gesicht verschwand. Die Frau jaulte schmerzvoll auf und wich, in Richtung ihres Bruders, zu Seite weg. „Nicht den Arm!“ Heulte sie. „Verzeih mir.“ Der ältere Senju rutschte näher. „Ich hatte keine Ahnung.“ Er streckte eine Hand nach ihrer Schulter aus, doch Ezari zog sich nur noch weiter zu Veritu zurück, sodass sie beinahe auf seinem Schoß saß. Hashirama ließ seinen Arm sinken. „Ich wollte dir nicht weh tun. Lass mich deine Wunde ansehen.“ Ihr Bruder stieß ihr sanft in die Seite. „Keine Angst, ist schon in Ordnung.“ Er lächelte. So wie früher, wenn sie sich fürchtete. Veritu stand immer neben ihr und grinste nur. Ezari atmete einmal tief ein und ließ die Luft dann ganz langsam entweichen. „Gut.“ Die Frau rückte ein Stückchen zurück und beobachte genau Hashirama. Dieser rieb die Handflächen aneinander, bevor er sie ganz vorsichtig auf ihre Schulter legte. Grünes Chakra bildete sich und floss zwischen seinen Fingern in ihren Körper. Eigentlich fühlte es sich recht wohltuend an, keine Schmerzen oder Stiche in ihren Muskeln. „Mh,“ Der Senju legte den Kopf leicht schief. „Ich erkenne was nicht stimmt und ich denke ich kann es heilen, aber dass wird nicht angenehm werden.“ Ein kalter Schauer lief Ezari den Rücken hinunter und all ihre Härchen stellten sich auf. „Und das bedeutet?“ Fragte sie ängstlich. „Unter Umständen könnte es schmerzhaft sein,“ Er überlegte. „Mehr oder weniger.“ Mit panisch weit aufgerissenen Augen sah sie zu ihm auf. Hashirama bemerkte ihren Blick und fuhr schnell fort. „Was ich versucht zu sagen ist, dass das vorzügliche Arbeit war. Der- oder Diejenige, welcher die Wunde versorgt hat muss ein natürliches Talent für heilendes Chakra besitzen. Aber ich denke du weißt das Knochensplitter in deinen Muskeln stecken und die müssen irgendwo abgesplittert sein.“ Ezari runzelte die Stirn. „Ja und diese Splitter sind das Problem.“ Der Senju schüttelte den Kopf. „Eben nicht. Es ist der Knochen an dem sie fehlen. Ich habe die Splitter bereits entfernt. Beziehungsweise sie verschwinden lassen, aber ein Stück des Knochen ist nicht mehr vorhanden. Deswegen fällt es dir schwer die Schulter zu bewegen.“ „Knochen wächst doch nach oder?“ Veritu blickte an ihr vorbei zu Hashirama. „Ja und nein. Er wächst zusammen, nicht nach.“ Hashirama lachte leise. „Hört sich gleich an ich weiß. Es ist aber etwas völlig anderes. „Ist doch auch völlig gleichgültig.“ Fuhr Tobirama dazwischen. „Kannst du es nun heilen oder nicht?“ Ezari war beim Klang seiner Stimme kurz zusammengezuckt, hatte aber anderes als sonst keine Schmerzen in ihrer Schulter gespürt. Es musste an dem grünlichen Chakra liegen, ganz bestimmt. Innerlich seufzte sie. Tobirama konnte einfach nicht damit leben unbeachtet herumzusitzen. Wirklich überall mischte er sich ein. Hashirama sprach von Schmerzen die auftreten würden wenn er sie heilte. An und für sich ein relativ geringer Preis für ihre Genesung. Trotzdem fürchtete sich Ezari davor. Nicht direkt vor den Schmerzen, sondern eher vor der Ungewissheit. Das alles könnte natürlich auch eine Falle sein und die beiden Senju würden sie umbringen. Andererseits war das wohl ihr geringstes Problem. Erstens, weil Tobirama sie schon vorhin hätte umbringen können und zweitens, da Hashirama sicher nicht den Typen Mensch darstellte, welcher unter falschem Vorwand Leute heilte, nur um sie zu töten. Und wenn das noch an Gründen zu wenig sein sollte, war da auch noch ihr Bruder. Er lebte schon länger bei ihnen und atmete auch noch, Veritu würde schon eingreifen wenn Tobirama etwas versuchen sollte. „Ich werde mein Bestes geben, versprechen tue ich nichts.“ Hashiramas Stimme holte sie zurück aus ihren Gedanken, als er auf die Frage von Tobirama antwortete. „Dann fang endlich an.“ Zischte der jüngere Senju. „Ich bin es Leid zu warten.“ Das grüne Chakra um ihre Schulter erlosch und Hashirama schnippte mit den Fingern. „Wir könnten dich auch in ein Genjutsu versetzten, dann würdest du den Schmerz nicht spüren. Natürlich lösen wir es sobald ich fertig bin.“ Ezaris Blick wanderte sofort zu Tobirama und sie bemerkte, dass auch ihr Bruder ihn skeptisch musterte. Anscheinende dachten sie genau das selbe. Hashirama würde ein Genjutsu lösen, aber sein Bruder auch? „Was sagst du dazu? Da ich dich heile würde ich es Tobirama überlassen, also das Genjutsu. Er ist wirklich gut, vertrau mir.“ Der ältere Senju lächelte. „Und ich verspreche du wirst nichts merken.“ „Ja, also...“ Sie unterbrach ihren Satz und schielte erneut zu Tobirama. „Ich weiß nicht.“ Wahrscheinlich würde er sie in dem Genjutsu quälen oder sonst irgendetwas schreckliches machen. Hashirama runzelte überraschte die Stirn. „Du kannst ihm vertrauen, immerhin bist du doch seine Spionin oder? Und er ist mein Bruder.“ Ja oder nein? Ezari biss sich auf die Lippe, während sie unruhig mit den Füßen wippte. „Also gut.“ Antwortet die Frau schließlich. „Ich bin bereit.“ Tobirama erhob sich mit einem genervten Seufzen und trat vor sie. Unwahrscheinlich schnell formte er Fingerzeichen und tippte gegen ihre Stirn. Beinahe sofort trübte sich ihr Blick ein und sie spürte ihren Körper kippen. Dann war alles dunkel. Veritu fing Ezari gerade noch auf bevor sie auf den Boden schlagen konnte. Ihn hatte niemand gefragt ob er das überhaupt tun wollte. Aber um so schneller sein Bruder anfangen konnte, um so schneller würde er die Kanzano los ein. Oder besser, seine Schuld bei ihr beglichen haben. Es gab noch einiges was sie besprechen mussten. Unter anderem ob es stimmte was der Zeribon gesagt hatte, von Madara und Arabi Kanzano. Die Bisswunde an seinem Arm zwickte bei jeder Bewegung, doch Tobirama ließ sich davon nichts anmerken. Gerade jetzt Schwäche zu zeigen wäre fehl am Platz. Und warum um alles in der Welt sah Veritu ihn so merkwürdig an? Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, wenn der Bengel nicht gleich wo anderes hinsah konnte Hashirama einen mehr heilen. Dabei waren die Wunden des Kanzano gerade erst geheilt. Noch ein Punkt der ihn wütend machte. Er blutet vor sich hin, während Veritu schnell die Gestalt wechselte und alles war wieder in Ordnung. Einfach nur zum verrückt werden! Ärgerlich ließ sich Tobirama zurück auf das Kissen sinken, die Arme vor der Brust verschränkt. „Sag mal Bruder, wo wart ihr?“ Er fing Hashiramas Blick auf und erwiderte ihn streng. „Spazieren.“ „Ahja und jetzt die Wahrheit.“ War klar dass er ihm das nicht abnehmen würde. „Im Wald. Sein Bruder stöhnte enttäuscht. „Lass mich dich nicht bitten, was ist passiert? Insbesondere mit deinem Arm.“ „Ich, Veritu, Orabe, Kampf!“ Fasste er sehr kurz und knapp zusammen, die Augen geschlossen. Tobirama war nicht in der Stimmung über dieses Thema zu diskutieren. Besonderes da es sicher war, dass es in einer Diskussion ausartete. „Und die Frau?“ Hashirama deutete mit einem Nicken auf Ezari. Der Jüngere zuckte mit den Schultern. „Hat uns geholfen.“ Er vermied es mit Absicht 'gerettet' zu sagen. Diese Blöße würde sich der Senju nicht geben. Sein Bruder schüttelte leicht den Kopf. „Ergibt nicht viel Sinn. Wie habt ihr Orabe besiegt? Er ist doch nie alleine.“ Tobirama sprang auf die Füße. „Verdammt Hashirama! Es reicht! Ich will darüber jetzt nicht reden!“ Ein entsetzliches Knacken erfüllte den Raum. Selbst er zuckte kurz zusammen und biss fest die Zähne aufeinander. Was für ein widerliches Geräusch, das konnte nur von Ezaris Knochen kommen. Hashirama lehnte sich ein wenig zurück. „Das war es. Alles erledigt, der Knochen sitzt wieder.“ „Du hättest uns ruhig vorwarnen können.“ Murmelte der Jüngere ungehalten. Veritu blickte mit großen Augen seinen Bruder an. „Heißt das, meine Schwester ist wieder gesund?“ „Ja, genau das heißt es.“ Der Ältere lachte. „Du kannst sie wecken Bruder.“ Wandte er sich nun an ihn. „Wenn es sein muss.“ Tobirama trat vor, berührte ihre Stirn und ließ sein Chakra in ihres fließen um sie aus dem Genjutsu herauszuholen. Er hob den Blick und sah in zwei überrascht wirkende Augen die ihn anstarrten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)