Wenn die Nachtigall singt. von darksnow2309 ================================================================================ Kapitel 16: Wenn die Schlacht beginnt ------------------------------------- Wenn die Schlacht beginnt Die Platten ihrer Rüstung klapperten, während Ezari auf dem Weg zu Madaras und Irekas Zelt war. Es war ein sehr altes, beinahe antikes Stück, doch das einzige, welches der Rüstmeister ihres Clans noch übrig hatte. Überall sah man Kratzer oder Risse auf dem gehärteten Leder, das Symbol ihres Clans, das umgekehrte V in einer roten Sonne, prangt groß auf der Rückseite. Ihre Armschienen bestanden aus Baumbusplatten, neuer wie der Brustpanzer, aber ebenso abgenutzt. Im Großen und ganzen kam sie sich albern vor, der Stoff ihrer Hose kratzte, die Schuhe waren zu eng und die gesamte Rüstung zu groß. Ezari konnte ihre Arme nicht richtig anlegen, sondern musste sie immer ein wenig abspreizen und wendig war sie in dem Koloss alle mal nicht. Alle an denen sie vorbei ging begannen zu gackern und hinter vorgehaltener Hand zu flüstern. Manche riefen ihr auch hinterher, dass sie lieber zu ihrer Hausarbeit zurückkehren sollte. Und sie alle hatten Recht. Ezari war niemand, der für den Kampf geboren wurde. Die Wachen an Madaras Zelt ließen sie bereitwillig ein, inzwischen war es fast gang und gebe, dass sie hier her kam. Im Innenraum saß lediglich eine Person, ihre Schwester Ireka. Genau wie heute Morgen sah sie gut aus, friedlich, entspannt und kein bisschen gestört. Ezari hielt inne, was war hier los? "Ezari? Bist du das?" Ireka hatte sich vom Stuhl erhoben und kam mit hochgezogen Augenbrauen auf sie zu. "Warum trägst du eine Rüstung, kämpfst du mit? Und wieso in einer Rüstung? Du bist doch weiter hinten." Ihre Stimme wurde bei jedem Wort tiefer und warnender. "Ja und nein, ich werde an der Schlacht teilnehmen und in der ersten Reihe kämpfen." Irgendwas stimmte nicht, Ireka sah nicht aus, als hätte sie einen Nervenzusammenbruch hinter sich. "Wieso das?" Harkte ihre Schwester weiter nach. "Madara will es so. Sag mal, gestern, erinnerst du dich da an unsere Begegnung?" Überrascht weiteten sich Irekas Augen, also hatte Ezari sich das doch nicht eingebildet. "Welche Begegnung, ich war bei Vater den ganzen Tag, wir haben uns nicht gesehen. Geht es dir gut?" Besorgt trat sie einen Schritt auf Ezari zu. Ezari stolperte zurück, wenn Ireka bei ihrem Vater gewesen war, hatte sie das alles nur fantasiert? Und wenn nicht, warum log Ireka dann? "Ezari?" Frage Ireka und kam ihrer Schwester immer näher. War sie es die verrückt wurde und nicht ihre Schwester? Sie hatte noch genau das Bild von Gestern vor Augen, Ireka auf dem Boden neben dem Bett, weinend und verzweifelt, Ezari hörte ihre Worte, dass sie die Uchiha verraten sollte um ihren Clan zu retten. Sie hatte es getan, die Uchiha verraten, war zu den Senju gewechselt und spionierte nun. Wenn dass alles nur ihrer Fantasie entsprang, konnte sie nur beten. Sie hatte alle verraten, den ganzen Clan, um ihn zu schützen wie sie dachte. "Ezari?" Irekas Stimmte riss sie aus ihren Gedanken und sie stolperte noch ein Stück zurück. Was hatte sie bloß getan? "Alles gut, ich bin nur aufgeregt wegen dem Kampf." Aus weiter Ferne hörte sie ihre eigene Stimme und die Welt verschwamm zu einem Gemisch aus Farben und unscharfen Konturen. Und jetzt? Sollte sie einfach so tun als wäre gestern nichts passiert und die Senju wieder ausspionieren. Tobirama würde sie und Veritu ohne zu zögern töten. "Darf ich dich etwas fragen Ireka?" Stotterte Ezari. Ihre Schwester lächelte sie breit an. "Was immer du willst." Flüsterte sie. "Ich habe eine Entscheidung getroffen, aber wenn es nun die falsche war, was soll ich tun?" Die Verzweiflung in ihrer Stimme schien Ireka überhaupt nicht zu hören. "Fühlte es sich falsch an, als du sie getroffen hast?", kam sofort die Gegenfrage. Kurz überlegte Ezari stirnrunzelnd. "Ich denke nicht." "Dann war es die richtige." Ireka grinste und senkte die Stimme. "Geht es um einen Mann?" Wie? Um einen Mann? Dachte sie wirklich, sie, Ezari habe sich verliebt? Die Jüngere seufzte. "Ja, liebste Schwester, es geht um einen Mann, um mehrere." Lügen waren einfacher als die Wahrheit und meisten auch glaubwürdiger. Weil man sie glauben wollte. "Du musst mir alles erzählen, jedes Detail." Jetzt hatte sie Irekas Neugier geweckt, ungeduldig zog diese an ihren Haaren. "Nach der Schlacht." Schmunzelte die Jüngere. Ireka nickte und Ezari machte sich auf den Weg hinaus aus dem Zelt, zu den Kämpfern vor dem Lager. Sie war mehr als verwirrt, denn sie konnte gerade jetzt nicht einschätzen, was die Lüge und was die Wahrheit war. Für Tobirama, konnte der Tag kaum schlimmer werden. Ihn quälten unerträgliche Kopfschmerzen, die kleine Schwester von Veritu hatte ihn im Schlaf bestohlen und andauernd wurde er von allen möglichen Leuten genervt. Beinahe sehnte er sich in sein Zelt mit Ezari zurück, dort war es wenigsten ruhig gewesen. Veritu hüpfte seit Stunden an seiner Seite herum und ließ es sich nicht nehmen ihm überall hin zu folgen. Er musste unglaublich aufgeregt sein und nervös, schließlich zogen sie in den Kampf und seine Familie stand auf der Seite des Gegners. Einmal hatte Veritu nach der Nachtigall gefragt, aber nach einem bitterbösen Blick Tobiramas sofort den Mund gehalten. Die Entscheidung ob er dem Mann erzählen wollte, was er mit seiner Schwester besprach, hatte der Senju noch nicht getroffen. Dem ganzen setzte Hashirama dann die Krone auf, als er ihn in einem der seltenen Momente, in denen Veritu anderswo beschäftigt war, über den gestrigen Tag ausfragte und auch nach Tobiramas mittel schlechten Lügengeschichten nicht locker ließ. Schlussendlich freute sich Tobirama fast als Veritu zu ihnen hinüber kam und sein Bruder das Thema endlich fallen lassen musste. Jedoch ersetzte Hashirama seine Worte einfach durch merkwürdige Blicke und stellte stumm fest, dass sein Bruder ihm nicht so einfach davon kam, rief dann aber alle Krieger zusammen und erlöste den jüngeren Senju von seinen Qualen. Heute würde sich zeigen wie gut sich ihre Verbündeten schlugen und ob Veritu das wirklich durchstehen konnte. Der Kanzano war noch immer in Gestalt eines Menschen, ohne Rüstung, nur mit zwei Katana bewaffnet. "Du solltest dich verwandeln." Bemerkt Tobirama trocken, während er selbst noch einmal den Sitz seiner Rüstung prüfte. "Die Uchiha zeigen kein Erbarmen“, fügte er steif hinzu. Veritu fuhr sich nervös durch die Haare. "Vielleicht kämpfe ich auch als Mensch." "Dann wirst du sterben und glaub ja nicht ich würde kommen um dich zu retten." Kam halb hämisch, halb verbittert die Antwort. "Bat ich darum? Nein!" Neben einander liefen sie in der ersten Reihe in Richtung des Lagers der Uchiha. Ganz sicher würden die Sharingan-Träger sie nicht bis ins Lager kommen lassen sonder vorher einen Hinterhalt planen oder wenn Madara genug Mut hatte, ihnen auf offenem Feld gegenüber treten. Wie immer sie es auch anstellen würde, auf gar keinen Fall durften die Senju in eine Falle laufen. Hashirama hob die Hand und die Männer und Frauen stoppten, auf dem Hügel vor ihnen wehten die Fahnen der Uchiha und ihrer Verbündeten im Wind. Grimmig starte Madara ihnen entgegen, an seiner Seite Izuna. Die erste Reihe seiner Kämpfer bestand zum Größten Teil aus Söldner, Tobirama erkannte das Banner der Schädelspalter und das vom Clan Kanzano. Ein Banner fehlte vollkommen in der Schar, das der Lautlosen, vielleicht war es zu Streitigkeiten gekommen und sie hatten das Bündnis aufgelöst oder aber sie versteckten sich im Wald und es war doch eine Falle. Am Besten er würde noch einmal die Chakren in der Umgebung überprüfen. Tobirama wollte gerade in die Hocke gehen, als der Anführer der Uchiha das Wort an sie richtete. "Hashirama bist du bereit zu sterben?" Brüllte Madara und trat einen Schritt nach vorne. Der Anführer der Senju schüttelte leicht den Kopf. "Gib einfach auf und wir klären das friedlich." Der Uchiha lachte böse. "Angriff!" Mit wildem Kampfgebrüll rannten die Schädelspalter den Hügel hinunter direkt auf sie zu, die Kanzano verwandelten sich in Tiere und folgen. Mache wurden zu so riesigen Raubkatzen, dass selbst Tobirama ein kalter Schauer den Rücken herunter lief. Unruhe breitete sich bei den Männern und Frauen hintere ihm auf. Sie schrien wild durcheinander und versuchten sich nach vorne zu drücken. "HINTERHALT!!" "Sie kommen auch aus dem Wald neben uns!" Rief eine wütende Stimme. Tobirama riskierte einen Blick zur Seite, aus dem Gebüsch löste sich eine dunkel Fahne, die der Lautlosen. Zeit sich über die nicht erkannte Falle zu ärgern blieb ihm nicht, die ersten Gegner erreichte ihre Linie und schlugen erbarmungslos zu, ganz knapp verfehlte ihn eine gigantische Streitaxt, der der sie schwang holte erneut aus, wurde jedoch von einem riesigen Wolf zu Boden gerissen. Die gelben Augen des Tieres blitzten kurz auf, bevor es zu seinem nächsten Opfer sprang. Tobirama zog sein Katana, dass der Junge ihn gerettet hatte, würde er gewiss nicht auf sich sitzen lassen. Fast zwei Stunden lag Ezari mit den Lautlosen im Gebüsch bevor die Senju anrückten, aus ihrem Versteck konnte sie sowohl Tobirama, als auch Veritu erkennen, letzteren immer noch als Mensch und nicht als Wolf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie versuchte wenigstens ihre Atmung zu normalisieren, Rewor meinte, wenn man zu schnell atmet wird man irgendwann auch Ohnmächtig, Ezari dachte immer es war Blödsinn, aber ihre kribbelnden Finger sagten etwas anderes. Für so was war sie nicht geschaffen, halb konnte sie es nicht erwarten, das der Kampf endlich los ging, damit sie nicht mehr ruhig hier liegen musste und halb wünschte sie sich für immer hier liegen zu bleiben. Ezaris Körper zitterte wie Espenlaub und ihre Rüstung drückte unangenehm. Rewor lag ganz dicht neben ihr, sie konnte seinen warmen Atem spüren und auch den ruhigen Herzschlag. Im Gegensatz zu ihr schien er keine Angst zu haben. Kleine Schweißtropfen liefen an seinem Gesicht hinunter während er genau Madara beobachtete und schließlich als Ezari kurz davor war vor alle dem wegzulaufen gab der Uchiha den Befehl zum Angriff. Die Lautlosen stürmen aus ihren Verstecken und attackierten sie Senju von der Seite, Rewor an der Spitze. Ihre Gegner drängten sich enger zusammen, manche versuchte sogar in Richtung der Uchiha zu flüchten. Aber Ezari lag noch auf dem Boden des Waldes, zwischen Ästen und Blättern unfähig sich zu bewegen. Ihr Verstand hatte sich abgeschaltet, dass was sie vor sich sah, die Schlacht, die Brutalität, raubte ihr den Atem. Wie eine Sense durch Grass schnitten Rewor und die Lautlosen durch die Senju, Reihe um Reihe fiel ihnen zu Opfer, bevor diese überhaupt den Angriff stoppen konnten, einige von ihnen ergriffen sogar die Flucht und zwei rannten genau auf die Stelle zu, an der Ezari immer noch lag, starr vor Schreck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)