Wenn die Nachtigall singt. von darksnow2309 ================================================================================ Kapitel 13: Und dann wurde es Still. ------------------------------------ Und dann wurde es Still. Es war dunkel, eng und stickig in der Tasche von dem Senju, obwohl sie bei jedem seiner Bewegungen hin und her geschüttelt wurde und der Stoff ihr Gefieder zerzauste, rührte sie sich nicht. Nicht eine Stück. Seine Worte waren keine leere Drohung gewesen und auch ganz sicher nicht als Scherz gemeint. Sollte er ihrer überdrüssig werden, keinen Nutzen mehr aus ihr ziehen oder sie ihn nerven, würde er mit Sicherheit kurzen Prozess machen. Tobirama war kein Mann der bluffte, es war todernst gewesen. Im Großen und Ganzen hatte ihr Plan besser funktioniert als sie hätte erwarten können, vorausgesetzt, der Senju hielt was er versprach. Sie war noch nicht Tod, ihr Anliegen vorgebracht und auf dem Weg in Lager. Bis hier hin gute Arbeit. Den Moment, als Tobirama sie beinahe getötet hätte lies sie weg. Eine der Erinnerungen, die sie am liebsten vergessen würde, wie so viele in letzter Zeit. Stimmengewirr drang an ihre Ohren, sie mussten direkt vor dem Lager der Senju sein, Ezari horchte auf. Männer, wie auch Frauen begrüßen Tobirama, stellten hin und wieder belanglose Fragen oder wünschten ihm einen guten Tag, nichts interessantes und vor allem keine Stimme, die ihr bekannt vorkam. Urplötzlich erstarben die Geräusche, der Mann musste in eins der Zelte getreten sein. "Du bist also wieder da." Das war eindeutig Hashiramas Stimme. "Wo warst du?" "Spazieren im Wald." "Alleine oder wieder mit Veritu?" "Alleine." "Mhm." Überzeugt klang der ältere Bruder nicht, obwohl, soweit sie das in ihrer Position beurteilen konnte, Tobirama sich nicht verraten hatte. "Was ist?" Harkte nun der Jüngere nach. "Du bist nicht der Typ, der alleine im Wald spazieren geht. Die Natur hat dich doch sonst auch nicht wirklich Interessiert." "Ich brauchte Ruhe und ich werde mich jetzt auch zurück ziehen." "Du siehst nicht müde aus." "Ich fühle mich aber so." Eine kurze Pause entstand, in ihrer Fantasie schossen die wildesten Bilder herum, wie sich die beiden anstarrten oder den Blicken auswichen. Zu gern hätte sie zugesehen. Hashirama seufztet schließlich. "Dann ruh dich aus. Wir sehen uns morgen früh?" "Ja Bruder, eine Sache noch, wenn mir irgendetwas passieren sollte, töte Veritu." Ezari Blut gefror augenblicklich zu Eis. "Ich...ich verstehe nicht..." "Ein anderes Mal, bis Morgen." "Warte! Was soll das heißen? WARTE!" Ihr Träger setzte sich erneut in Bewegung, trat wieder ins Stimmengewirr, ging ein Stück und dann wurde es augenblicklich wieder ruhig. Vollkommen ruhig. Durch ihre Zeit als Vogel bedeutete Ruhe Gefahr und alleine mit Tobirama zu sein, war eindeutig eine Gefahr. Ein Ruck ging durch seinen Körper. "Ich hab gesagt: Warte. Was hast du damit gemeint? Droht Gefahr?" Hashirama musste ihnen gefolgt sein. "Nein, vorerst nicht. Es ist mehr eine Absicherung. Ich erkläre es dir ein anderes Mal, jetzt brauche ich Zeit für mich." "Du kannst doch nicht mit so was anfangen und dann gehen? Wie soll ich das alles bitte verstehen? Ist Veritu ein Spion?" Ezari lauschte Aufmerksam dem Gespräch der Brüder, während sie versuchte ihre Kralle, die sich in einem Fader des Stoffes verfangen hatte frei zubekommen. "Nein, nicht soweit ich weiß. Wir können jetzt nicht reden, morgen!" Hashirama senkte seine Stimme, bis nur noch ein zartes Flüstern zu verstehen war."Ist jemand hier?" "Mach dir keine Sorgen, hier ist alles sicher, ich erkläre es morgen!" "Wie du meinst." Während Tobiramas Stimme ruhig wirkt, schwang bei dem anderen Senju Skepsis mit, jedoch konnte sie hören, wie sich Schritte entfernten. Licht fiel in die Tasche und eine Hand umfasste sie, Tobirama zog sie nach draußen. Streng musterte er den Vogel. Nur noch sie und Tobirama waren anwesend. "Ich denke Ihr habt gehört was ich gesagt habe oder? Versucht Ihr uns zu hintergehen oder mich zu töten, stirbt Euer Bruder." Der Senju ließ sie los, noch in ihrer Schockstarre schlug sie nicht schnell genug mit den Flügeln und landete unsanft auf dem harten Boden. "Verwandelt Euch zurück, wenn Ihr wollt, hier wird niemand rein kommen und bis Ihr wieder fliegen müsste ist es noch eine lange Zeit." er wandte ihr den Rücken zu, goss etwas Wasser in einen Becher und setzte sich auf eins der Kissen am Boden. Sie sah sich ängstlich um, ähnlich wie bei den Uchiha, waren die Zelte der Anführer eher wie Häuser aufgebaut, sie hatten Holzfußböden, Möbel und sogar Dekoration. Während alle anderen auf der Erde schliefen und jeden noch so kleine Unebenheit im Boden bemerkten, lagen sie auf perfekt glattem Holz und verbrachten ruhige Nächte. Nur zu deutlich konnte Ezari spüren, wie Tobirama sie genau beobachtete, versuchte er etwa sie einzuschätzen, sie zu durchschauen? Wenn ja, würde es ihm leicht fallen, die Frau war ein offenes Buch, wie Veritu gerne gesagt hatte, vorausgesetzt man konnte die Sprache lesen. Die Nachtigall konzentrierte sich kurz und nahm wieder ihre ursprüngliche Gestalt an, mit dem Rücken zu dem Senju. Alle ihre Sinne liefen auf Hochtouren, sie durfte nicht zu viel preisgeben und musste vorsichtig sein. Wer wusste schon was im Kopf dieses arroganten Kerl vor sich ging? Vor ihr auf einem kleines Tisch stand eine Vase mit Blumen, kaum merklich schüttelte sie den Kopf. In einem Krieg noch Zeit haben Blumen zu sammeln, war wirklich unmöglich. "Darf ich meinen Bruder sehen?" Ezari streckte die Hand nach den roten Blüten aus, während sie sprach. "Nein." Die Antwort hatte sie erwartet. "Warum nicht?" Er seufzte. "Weil ich es sage." Ezari nickte. "Aha." Sie fuhr mit den Finger über das dunkle Holz der Tischplatte, es war feinste Arbeit, glatt und sogar poliert. Wieso sperrte er sie nicht irgendwo ein oder ließ einen seiner Männer sie bewachen? Warum, um alles in der Welt, saß er da einfach rum und beobachtete sie. "Habt Ihr nichts besseres zu tun, als auf mich aufzupassen?" "Doch, aber alleine kann ich dich ja nicht hier lassen." "Euch! Was ist mit Euren Soldaten?" Sie fuhr die Maserungen, des Tisches nach. "Ich denke es ist besser wenn niemand weiß, dass du hier bist." "Ihr!" Gekonnt überhörte er ihre Antwort einfach. "Gefallen dir die Möbel so sehr, dass du deine Augen nicht von ihnen lassen kannst?" Ezari fuhr herum, sie wusste genau, er wollte sie lediglich reizen, sie dazu bringen aus der Haut zu fahren und doch tat sie es. "Ihr!" Zischte die Frau bösartig. Der Senju zuckte mit den Schultern und stand auf, die Hand ausgestreckt. "Tobirama." Ezari zögerte, sie kannte ihn nicht, aber hier war sie nun mal seine Gefangene, zumindest fühlte es sich so an. Er zog die Augenbrauen nach oben und kam noch einen Schritt näher. "Du tust besser daran einzuschlagen." "Ezari." Ihre kalten Finger legten sich in seine. "Dann können wir das 'Ihr' ja endlich weglassen, nicht wahr?" Sie nickte nur steif. Was tat sie hier? Auf bitten ihrer Schwester, die Madara vielleicht gerade wieder quälte, schloss sie sich den Senju an? Dem Clan, der gegen ihren kämpfen würde, aber auch dem Clan, zu denen jetzt ihr Bruder gehörte. Innerlich zerriss es Ezari, aber sie hatte sich doch entschieden oder nicht? "Warum hast du für Madara gekämpft?" Sie zuckte zusammen, so sehr war sie in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, wie Tobirama sich wieder hinsetzte. "Ich kämpfe für meinen Vater und somit offiziell für Madara." "Und warum?" "Er ist Teil meiner Familie, du kämpfst doch auch für deinen Bruder." Leicht schüttelte er den Kopf, so das seine weiß-grauen Haare, hin und her wippten. "Ich kämpfe für die Sache meines Bruders, weil ich sie unterstütze, kann man das selbe bei dir behaupten?" Die Antwort auf diese Frage war einfach, sie lautete: Nein. Nein, das tat sie nicht, für was kämpfte Madara eigentlich? Ihr Vater, für das Wohl ihres Clans, aber Madara? Sie hatte nicht mal den winzigsten Hauch einer Ahnung. Und zum hundertsten Mal in ihrem Leben verriet sie ihr Schweigen. "Also nicht." Tobirama lehnte sich zurück auf den Holzfußboden und schloss die Augen. Dieses Bild passte überhaupt nicht, es wirkte falsch, vollkommen unnatürlich. Sie hielt den Senju für einen arroganten, selbstgefälligen Schnösel, der am besten Leute herumkommandieren konnte und so wie er da lag, zerstörte das ihre Vorstellung. Tobirama blinzelte. Natürlich! Ihr Augen verengten sich zu Schlitzen. Er wollte nur ihre Reaktion sehen! Es war ein abgekartetes Spiel für ihn. Sie aus der Fassung zu bringen, um dann herauszufinden wie sie sich verhielt. Ezari konnte der Liste, seiner negativen Eigenschaften, einen weiteren Punkt hinzufügen: Berechnend. Der Senju richtete sich in einer fließenden Bewegung wieder auf. "Erzähl mir mehr über deinen Clan und die Tiere in die ihr euch verwandelt." Ihr Blick huschte durch den Raum, auf der Suche nach irgendetwas, womit sie sich ablenken konnte, doch nichts kam dafür in Frage. Ezari wollte ihn nicht ansehen, aus Furcht, er könnte sie noch mehr durchschauen und auch, weil sie seine Fragen nicht beantworten wollte. "Noch anwesend?" Er wedelte mit seiner Hand durch die Luft. Sie schenkte ihm nur einen bösen Blick und grummelte ein unverständliches 'Ja'. "Und?" Das war noch nicht sein ernst? "Ich habe gesagt ich liefere Informationen über die Uchiha und nicht über meinen Clan." "Aber dein Clan kämpft für die Uchiha." Konterte er sofort. "Es ist aber mein Clan." Tobirama stöhnte genervt. "Gut, dann nicht." Aus der Hocke stand er auf, nahm ein paar Blätter Papier, Tinte und einen Stift und setzte sich an den Tisch. Ezari stand wie angewurzelt da und verfolgte jede seiner Bewegungen. Er würde Recht behalten, der restliche Tag und die Nacht waren noch lang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)