In guten wie in schlechten Zeiten von LeviHeichou1 (Eren x Levi) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten Es war ein ganz normaler Abend. Eren war zuhause und sah ein bisschen fern, während er auf die Rückkehr von Levi wartete, der jeden Moment von der Arbeit zurückkommen musste. So lief es eigentlich jeden Tag. Eren kümmerte sich um die Einkäufe, das Sauberhalten der Wohnung (bei dem er sehr genau vorgehen musste, um Levis Reinheitswahn gerecht zu werden) und um das Waschen der Wäsche. Levi hingegen verließ um 8:00 Uhr das Haus, um zur Arbeit zu gehen und kam gegen 19:00 Uhr wieder. So ging es jetzt schon seit sie vor zwei Jahren geheiratet hatten. Der größere Altersunterschied hatte die beiden dabei nicht gestört (Eren war schließlich erst 19 gewesen und Levi schon Anfang 30). Die beiden liebten sich und weder der Altersunterschied noch der Größenunterschied der beiden konnte daran etwas ändern. Sie gaben sich gegenseitig halt, da beide schon früh ihre Familie verloren hatten. Das Leben der beiden war nicht leicht und auch ziemlich anstrengend, dennoch waren die beiden sehr glücklich zusammen und konnten sich nichts Besseres vorstellen. Auch wenn Levi häufig unfreundlich war und Eren unhöflich ansprach, wusste Eren genau, dass der Schwarzhaarige Eren trotzdem sehr schätzte und liebte. Dies wurde jede Nacht deutlich wenn die beiden aneinander gekuschelt Arm in Arm einschliefen und sich jeden Morgen mit gegenseitigen Küssen aufweckten und sich anlächelten. Auch dieser Abend fing an wie alle anderen. Eren hörte das Drehen des Schlüssels in der Tür und nach einem kurzen Klicken kam Levi in einem weißen Hemd und in einer blauen Jeans zur Tür herein. „Guten Abend mein Schatz“, rief Eren voller Freude, als er Levi bemerkte und lief auf ihn zu, um ihn zu umarmen. „Hallo“, murmelte Levi leise und kurz angebunden und umarmte Eren kurz. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Eren stirnrunzelt. Levi war zwar öfters kurz angebunden, jedoch war heute irgendetwas anders als sonst. Levi wirkte irgendwie matter und ausgelaugter als sonst. „Es ist nichts“, antwortete der Kleinere möglichst kräftig. „Mach dir keine Sorgen. Die Arbeit war heute nur sehr anstrengend und ich bin kaputt. Ich geh mich erstmal umziehen. Ich muss aus diesen durchgeschwitzten Sachen raus…“. Er löste sich aus Erens Umarmung und ging zum Badezimmer hinüber. Eren setzte sich wieder aufs Sofa und beobachtete ihn stirnrunzelt, während Levi versuchte möglichst gerade und schnell zum Badezimmer hinüberzugehen. Doch trotz seiner Bemühungen kam Eren nicht umhin zu bemerkten, dass Levi leicht wankte und auch etwas blass im Gesicht war. Außerdem wunderte sich Eren darüber wie leicht bekleidet sein Partner zur Tür hereingekommen war. Es war schließlich Winter und -8 °C kalt und Levi war nur in einem dünnen Hemd hereingekommen und war dennoch durchgeschwitzt. Das ergab keinen Sinn. Nach 5 Minuten kam Levi nur mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet, wieder aus dem Badezimmer und setzte sich zu Eren aufs Sofa. Eren legte den Arm um ihn und Levi legte den Kopf auf seine Schulter. „Wie war dein Tag?“, fragte Eren. „Wie immer eigentlich. Nur war es heute irgendwie wirklich warm im Büro. Unerträglich diese Hitze dort. Man konnte sich kaum konzentrieren. Und wie lief es bei dir so?“. Eren bemerkte, dass Levi viel zu dünn bekleidet war für die Temperaturen, die in ihrer Wohnung herrschten. Er selbst trug einen dicken Rollkragenpullover und seine Hände waren trotzdem kalt. „Ach mein Tag war auch wie immer. Einkaufen, Saubermachen, Waschen. Das übliche eben. Ist die Wohnung denn so in Ordnung, oder ist noch irgendwas zu dreckig?“, fragte Eren. Dies tat er immer, denn meistens hatte Levi noch irgendetwas zu beanstanden, was seiner Meinung nach nicht sauber genug war. „Hm?“, antwortete Levi geistesabwesend. „Ach nein. Ist alles ok so.“ Nun wusste Eren mit Sicherheit, dass etwas nicht stimmte. Er musste wohl wirklich schlecht drauf sein. „Hast du Hunger? Sol ich dir was zu essen machen? Es ist glaube ich noch was von deinem Lieblingsessen da.“, fragte Eren weiter. „Hab keinen Hunger. Lass es gut sein.“, antwortete Levi knapp. „Ok. Ist gut.“, antwortete Eren verwundert. „Irgendwie muss ich ihn doch aufmuntern können“, dachte sich der Grünäugige. Er drehte seinen Kopf, um Levi einen Kuss auf seine Lippen zu geben, jedoch drehte dieser den Kopf weg. „Ich glaub ich hab ne kleine Erkältung. Du willst dich doch nicht anstecken, oder?“ murmelte Levi. Eren sah ihm tief in die Augen. Sie waren nicht so fokussiert wie sonst und sahen etwas glasig aus. „Du siehst wirklich krank aus. Soll ich einen Arzttermin für dich machen?“, fragte Eren besorgt. „NEIN. Keine Ärzte. Es ist ja jetzt Wochenende. Da hab ich ja wohl genug Zeit um das wieder loszuwerden und so schlimm ist es ja auch wieder nicht. Ist ja nur ne Erkältung.“. Ach ja. Eren hatte vergessen wie sehr sein Partner Ärzte hasste. Etwas beruhigter lächelte Eren, küsste Levis Nacken zärtlich mehrmals und strich ihm unter dem T-Shirt sanft über den Rücken. Der Schwarzhaarige konnte ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken, versuchte jedoch trotzdem Eren zurückzudrücken. „… Nicht heute Eren. Willst dich doch nicht anstecken.“, sagte Levi ohne sein schnelleres Atmen unterdrücken zu können. „Ich muss dich ja nicht auf den Mund küssen. Außerdem scheint es dir ja nicht gerade wenig zu gefallen.“, flüsterte Eren in sein Ohr, lächelte dann verschmitzt und wanderte langsam küssend Levis Ohr und Hals hinunter bis zu seiner Brust. Levis Körper war sehr warm und Eren schloss daraus und aus Levis immer tieferen Atmen, dass es ihm sehr wohl gefiel. Was nun nicht sah war, dass Levi immer blasser wurde. „Eren, hör aus du kleiner Ba….“, mitten im Satz sprang Levi plötzlich auf und rannte ins Badezimmer. Eren blieb verwirrt auf der Coach zurück. „Was ist denn nun los?“, fragte er sich selbst, als er aus dem Badezimmer ziemlich eindeutige Geräusche hörte. Er rannte zum Bad und fand dort, wie von den Geräuschen zu erwarten, den Schwarzhaarigen mit dem Kopf über der Toilette hängend und sein letztes Mittagessen wieder loswerdend. Eren wusste nicht wie er sich Verhalten sollte. Levi war eigentlich nie krank und so hatte er ihn noch nie erlebt. Er wusste nichts weiter zu tun, als seinem Partner vorsichtig über den Rücken zu streichen und ihm belanglose Sachen zu sagen wie „Das wird schon wieder“. Levi gefiel das wahrscheinlich gar nicht, aber er hatte nicht die Kraft Eren zu beleidigen oder auch nur zu wiedersprechen. Nach gefühlten Stunden schließlich drückte Levi die Spülung. Er zog sich zum Waschbecken hoch, um sich den Mund auszuspülen und sich die Zähne zu putzen. Eren stand bei ihm und versuchte ihn so gut es ging zu stützen. „Brauchst du irgendwas? Soll ich dir etwas bringen? Wasser? Oder deinen Lieblingstee?“, versuchte Eren verzweifelt seinem Partner zu helfen. Jedoch antwortete Levi dem Braunhaarigen nicht und Eren vermochte nicht zu sagen, ob aus Kraftmangel oder aus Wut über den Jüngeren und die Gesamtsituation. Als Levi fertig war, war alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen und er atmete sehr schwer. Er drehte sich um, um das Badezimmer zu verlassen, schwankte jedoch beträchtlich. Eren beobachtete genau, wie Levi versuchte das Bad aus eigener Kraft zu verlassen ohne ihn sofort zu stützen, da er genau wusste wie sehr dieser es hasste andere Hilfe zu benötigen. Als der Schwarzhaarige jedoch nach 5 Schritten aus der Badezimmertür heraustrat (Eren natürlich in seiner Nähe), konnte der größere sehen wie sein Partner immer stärker wankte und sogar seine Augen nicht mehr offen halten konnte. In diesem Moment rannte Eren sofort zu ihm und konnte ihn gerade noch auffangen, bevor Levi auf dem Boden aufgeschlagen wäre. Levi lag nun bewusstlos und schwer atmend in Erens Armen, während dieser auf dem Boden saß und dem Kleineren sanft über die Wange und die Stirn strich. Da viel ihm auf wie sehr der Kleinere glühte. „Verdammt“, dachte sich Eren. „Wie konnte ich das übersehen?“. Die dünne Bekleidung Levis, die Hitze im Büro und seine Konzentrationsschwierigkeiten, seine geistige Abwesenheit, ja sogar sein fast schon heißer Körper als Eren ihn küsste. Was Eren fälschlicherweise für Gefallen und Lust gehalten hatte, war in Wirklichkeit der Beginn eines starken Fiebers gewesen, was nun durch das mehrfache und längere Übergeben Levis zum vollen Ausbruch gekommen war. Nun saß Eren völlig verwirrt, besorgt und ratlos mit Levi in seinen Armen auf dem Boden und wusste nicht was er tun sollte. Kapitel 2: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 2) Da saß Eren nun mit dem ohnmächtigem Levi im Arm und strich ihm über die Stirn. Was sollte er nun tun? Als erstes versuchte er Levi aufzuwecken. Zuerst rief er sanft seinen Namen. Dann schrie er ihn vor Aufregung. Dann schüttelte er ihn sogar. Jedoch ohne Erfolg. Es gab keine Reaktion. „Was soll ich nur tun? Was soll ich nun tun?“, fragte sich Eren immer panischer. „Beruhig dich, Eren. Wenn du nicht über eine Lösung nachdenkst, kannst du keinem helfen.“, dachte er sich und schaffte es tatsächlich sich etwas zu beruhigen. Was tun? Einen Krankenwagen rufen oder ihm selbst helfen? Nein er konnte keinen Krankenwagen rufen. Wenn Levi nicht nur in Gegenwart von Ärzten, sondern in einem Krankenhaus aufwachte, würde er sicherlich nicht nur Eren an die Gurgel springen. Das konnte Eren nicht riskieren. Aber was genau sollte er denn sonst tun? „Hier auf dem Boden kann er jedenfalls nicht bleiben.“, also fasste Eren den Entschluss Levi ins Bett zu tragen. Er nahm den Kleineren hoch und trug ihn, nur auf seinen Armen liegend (Levi war klein und deswegen nicht allzu schwer für Eren), über die Türschwelle des Schlafzimmers und legte ihn behutsam aufs Bett. „Ganz so wie an unserem Hochzeitstag“, dachte sich Eren und erinnerte sich zurück. Nach ihrer Hochzeit hatte er Levi schon einmal auf die gleiche Weise über die Türschwelle ihrer neuen Wohnung getragen. Dies hatte er ohne Vorwarnung getan und sein Bräutigam hatte lautstark protestiert. Sobald sie in der Wohnung waren, hatte sich Levi aus Erens Armen gekämpft, ihn als eine „blöden Bengel“ beschimpft und ihn dann feindselig angestarrt. Eren war an diesem Tag so glücklich, dass er einfach nur gelacht hatte, anstatt böse auf Levis Reaktion zu sein, ihn in den Arm nahm und leidenschaftlich küsste. Dieser beruhigte sich daraufhin ein wenig und erwiderte den Kuss, aber nicht ohne Eren noch einmal kurz aber halb lächelnd das Wort „Idiot“ entgegen zu murmeln. An diesem Abend jedoch reagierte Levi überhaupt nicht auf das Getragen werden. Er blieb weiter bewusstlos und dies beunruhigte Eren viel mehr, als hätte ihn Levi einfach für das Tragen beleidigt. Dies wäre wenigstens eine gesunde Reaktion gewesen. „Und was jetzt?“, dachte sich Eren noch immer ziemlich überfragt. „Ihn einfach hier liegen zu lassen reicht doch nicht. Er ist so unglaublich heiß! Er wird noch verglühen! Ich muss ihn irgendwie runterkühlen und vor allen Dinge erstmal prüfen wie hoch sein Fieber ist.“ Nach diesem Gedanken hörte Eren auf die kochende Stirn des Kranken zu streicheln und rannte ins Badezimmer. Als er in den Medizinschrank sah war er enttäuscht. „Verdammt. Wir haben ja nichts im Haus. Keine fiebersinkende Mittel. Nicht mal Asperin. Die Läden haben nicht mehr auf und die nächste Apotheke ist eh zu weit weg. So lange kann ich ihn nicht allein lassen. Wenn er sich nochmal übergibt während ich nicht da bin, könnte er ersticken.“, Eren schluckte heftig bei diesem Gedanken. „Na wenigsten haben wir ein elektronisches Fieberthermometer“. Eren ging geradewegs zurück zu seinem Patienten, öffnete vorsichtig seinen Mund, legte das Thermometer unter seine Zunge und schloss den Mund dann wieder behutsam. Dass Levi auf nichts davon reagierte, beunruhigte Eren nur umso mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es waren wahrscheinlich nur 30 Sekunden) piepte das Thermometer. Eren zog es vorsichtig aus Levis Mund und betrachtete es. Als er die Zahl sah fiel dem Grünäugigen alles auf dem Gesicht. „Oh mein Gott. Ich habe ja mit Fieber gerechnet, aber DAS? 40,4 °C? Kein Wunder, dass ich ihn nicht wach kriege. Mist. Was soll ich nur tun? Wenn mir nichts einfällt, dann stirbt er noch in meinen Armen.“ Die zuvor zurückgewonnene Fassung war nun wieder völlig verschwunden. Komplett verwirrt saß er nun dar und Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Er wurde völlig von der Furcht beherrscht, seinen Geliebten für immer zu verlieren. „Nein. Das kann ich nicht zulassen. Ich kann nicht zulassen, dass meine Panik dafür sorgt, dass ich ihm nicht helfen kann! Ich kann und darf ihn nicht verlieren!“ In diesem Moment fasste Eren den Entschluss seine Angst zwar nicht abzulegen, denn das konnte er nicht, jedoch soweit in den Hintergrund zu rücken, um Levi zu retten. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand auf um das Badezimmer zu gehen. „Ok. Es muss doch irgendwie eine Möglichkeit geben seine Temperatur zu senken.“ Da er keine Waschlappen fand, die er benutzen konnte, tränkte er einfach Handtücher mit kaltem Wasser und kehrte zu Levi zurück. Als erstes zog er Levis T-Shirt aus, um möglichst alles zu entfernen, was ihn unnötig wärmte. Er konnte nicht umhin zu sehen, wie süß sein Partner aussah, obwohl er so schwach und zusammengerollt auf dem Bett lag. Nachdem er die Kleidung entfernt hatte, hob er behutsam die Beine des Partners an und wickelte die Handtücher um seine Waden, genauso wie die Mutter des Braunhaarigen dies immer getan hatte, wenn Eren Fieber hatte als er noch klein war. Der Gedanke an seine Mutter, die kurz darauf bei einem Unfall gestorben war, schmerzte Eren zwar, jedoch schob er diesen Schmerz beiseite. „Du darfst jetzt nicht um sie Trauern. Du musst stark sein. Für ihn.“, dachte sich Eren und wischte die Trauer über seine Mutter davon. Nachdem er dem Schwarzhaarigen Wadenwickel gemacht hatte, fiel Eren auf, wie durchgeschwitzt Levi war und wie kalt es gleichzeitig in der Wohnung war. „Er soll nicht überhitzen, jedoch soll er sich auch nicht verkühlen bei dieser Kälte.“ Anstatt Levi also mit dem dicken Federbett zuzudecken, holte er ein dünnes Laken und deckte ihn damit zu. Reflexartig griff Levi nach dem Laken über ihm und klammerte sich fest an dieses, jedoch, zu Erens Bedauern, ohne aufzuwachen oder das Bewusstsein wiederzuerlangen. Als nächstes legte er ein weiteres nasses Handtuch auf Levis Stirn, um seine Temperatur weiter zu senken. „So. Was kann ich noch tun. Was brauch er noch?“, fragte sich Eren nun etwas weniger besorgt. „Natürlich! Ich Idiot!“, er war so damit beschäftigt gewesen, Levis Temperatur zu senken, dass er vergessen hatte, wie viel Wasser Levi verloren hatten. Er war schon völlig durchgeschwitzt nach Hause gekommen und hatte dann auch noch sehr viel Wasser verloren, als er sich mehrfach übergeben hatte. „Auch wenn ich seine Temperatur gesenkt habe, wenn er dehydriert ist das genauso gefährlich.“ Also sprang Eren auf und kam mit einem ganzen Kasten Wasser zurück. Stilles Wasser natürlich, denn er wusste noch ganz genau, wie einem Kohlensäure auf den Magen schlagen konnte, wenn einem ohnehin schon schlecht war. „Na wenigsten haben wir das im Haus“, dachte Eren erleichtert und war froh doch heute schon neues Wasser eingekauft zu haben. „Nun gut. Jetzt muss ich warten bis ich ihn wenigsten kurz wecken kann, um ihm Wasser zu geben. Wenn ich das jetzt mit Zwang versuche, erstickt er noch.“. Dieser Gedanke verursachte einen Stich in Erens Herzen, den er schnell wieder verdrängte. Gerade als Eren geistesabwesend auf der Bettkante saß, Levi beobachtete und dachte, er könne nun nichts mehr tun außer regelmäßig die Handtücher auszuwechseln und abzuwarten, geschah etwas neues was ihn beunruhigte. Anstatt wie paralysiert dazuliegen, wie es der Schwarzhaarige getan hatte, bevor er zusammengebrochen war, fing er nun an sich unter Stöhnen hin- und herzuwälzen. Der zuvor zwar ausgelaugte, jedoch friedliche Gesichtsausdruck, war nun wie schmerzverzerrt und leidend, so als würde er gerade furchtbares erleben. Trotzdem waren seine Augen weiterhin geschlossen und er war nicht bei Bewusstsein. Für einen kurzen Moment hatte Eren sich gefreut, als er ein Geräusch von seinem Partner wahrnahm und sah, dass sich sein Geliebter bewegte. Als er jedoch sein gequältes Gesicht bemerkte, verwandelte sich eine Freude wieder in starke Besorgnis und Ratlosigkeit. „Oh nein. Was ist denn jetzt los? Was ist passiert? Hat er Schmerzen? Warum haben wir bloß keine Tabletten im Haus verdammt! Was soll ich denn dagegen tun? Levi, bitte. Bitte wird wieder gesund“. Und so saß Eren, die Tränen zurückhaltend, erneut ratlos dar und wusste nichts zu tun außer Levi zu streicheln, während dieser sich umherwälzte und sich augenscheinlich, mit leidendem Gesichtsausdruck, quälte. Kapitel 3: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 3) Eren war verunsichert. Was sollte er tun? Wie konnte er Levi denn ohne Medikamente gegen die Schmerzen helfen, die er augenscheinlich hatte? Und wo kamen überhaupt so große Schmerzen her, die verursachen konnten, dass man sich derartig umherwälzte, quälte und sogar um sich schlug? Diese Gedanken schossen Eren durch den Kopf und seinen Geliebten so mitansehen zu müssen ohne etwas tun zu können, machte ihn förmlich wahnsinnig. „Wie soll ich nur wissen was ihm fehlt? Levi was ist nur mit dir? Wie soll ich wissen was dir fehlt, wenn du es mir nicht sagen kannst“, rief Eren jetzt sogar laut vor Verzweiflung und mit zitternder Stimme. Und tatsächlich gab ihm der Leidende eine Art Antwort. Zwar hatte er Eren nicht gehört und antwortete deswegen nicht direkt auf seine Frage, jedoch begann Eren aus dem quälenden Stöhnen Levis einzelne, tatsächliche Worte zu erkennen. „…Nein. Bitte…. Nicht…verlasst mich nicht….“. Eren wurde daraus nicht schlau. „Levi! Ich bin hier! Ich werde dich nicht verlassen!“, rief Eren seinem Geliebten zu. Doch es half nichts. Levi stammelte weiter. „…Farlan.... Isabel….geht nicht…bitte…warum?“ Und in diesem Moment begannen dem Schwarzhaarigen sogar Tränen über die Wangen zu laufen, obwohl er schon so viel Wasser verloren hatte. Doch zu Bewusstsein kam er nicht. Eren machte sich immer noch große Sorgen, jedoch begann er langsam zu verstehen. „Isabel? Farlan? Seine Geschwister? Hat er vielleicht gar keine physischen Schmerzen, sondern emotionale?“ Eren erinnerte sich. Levis Geschwister waren schon vor langer Zeit gestorben. Jedoch nicht auf natürliche Weise. Als Levi gerademal 11 Jahre alt war wurden seine kleine Schwester Isabel und sein großer Bruder Farlan ermordet. Levi war zu diesem Zeitpunkt gerade alt genug gewesen, um zu verstehen was das hieß. Und als ob das nicht genug wäre, war er leider auch derjenige gewesen, der sie gefunden hatte. Doch die genaueren Details hatte Eren nie von Levi erfahren. Er hatte ihm nur das nötigste erzählt und Eren konnte keine weiteren Details aus ihm herausbekommen. Der kleine 11-jährige Levi war an dem wohl traumatischsten Tag seines Lebens von der Schule allein nach Hause gegangen. Er tat dies jeden Tag, da die Schule relativ nah an seinem Haus lag. Seine Eltern waren wie immer noch nicht wieder da, weil beide arbeiteten. Nur Farlan und Isabel müssten zu Hause sein. Farlan hatte eine Ausbildung angefangen und an jenem Tag frei gehabt, weswegen er sich angeboten hatte auf die kleine Isabel aufzupassen und diese nicht wie sonst von jemand anderem babysitten zu lassen. Levi klingelte also an der Tür, weil er ja wusste, dass seine Geschwister zu Hause waren. Jedoch öffnete keine. Verwundert kramte Levi in seiner Tasche und fand tatsächlich den Haustürschlüssel von dem er schon längst vergessen hatte, dass er ihn dabei hatte. Er brauchte ihn schließlich eigentlich nie, hatte ihn aber zur Vorsicht immer dabei. Als er den Schlüssel ins Schloss steckte fiel ihm auf, dass die Tür nur angelehnt war. Levi war verwirrt. Hatte sein tollpatschiger Bruder versehentlich die Tür aufgelassen, als er den Müll rausgebracht hatte? Wie auch immer. Levi dachte nicht weiter darüber nach, betrat die Wohnung, zog seine Schuhe aus und ging erstmal ins Bad, um sich die Hände zu waschen. „Farlan, Isabel. Ich bin wieder zu Hause!“, rief er vergnügt auf dem Weg ins Bad, jedoch erhielt er keine Antwort. Verdutzt verließ er nach dem Händewaschen wieder das Bad und machte sich auf den Weg in die Küche. Vielleicht kochte Farlan gerade etwas zu essen und hatte ihn deshalb nicht gehört. „Farlan? Isabel?“. In der Küche waren sie auch nicht zu finden. „Wo seit ihr denn?“, rief Levi, nun wirklich beunruhigt. „Vielleicht sind sie ja in Isabels Zimmer und spielen“, dachte er sich und ging die Treppe hoch. Doch auch da waren sie nicht. Entgeistert ging er ins Wohnzimmer. „Vielleicht gucken sie ja gerade nen bisschen Fern…“. Doch diesen Gedanken konnte er nicht mehr zuende führen. Das sonst makellos reine und hauptsächlich weiße Wohnzimmer, war nun zu einem großen Teil rot. Was der kleine Junge nun sah, war sein Bruder und seine Schwester, die leblos und blutüberströmt dalagen. Das zuvor strahlendweise Sofa, war nun blutgetränkt. „Bruder…Schwester..“, mit Tränen in den Augen rannte das Kind zu den Leichen seiner Geschwister. Er rüttelte an Farlan, der mit leeren Augen in die ferne starrte. „Bruder. Wach auf. Hör auf damit. Das ist nicht lustig…“, er nahm seine Hand, doch sie war eiskalt und nass von Blut. „Schwesterchen. Sag ihm er soll das lassen…“, rief der Kleine hysterisch mit zitternde Stimme zu seiner Schwester herüber, die nah bei seinem Bruder, mit ähnlichem Gesichtsausdruck dalag. Ihr kleines Rosa Blümchenkleidchen, hatte nun eine tief rote Färbung. „..Nein bitte nicht... Wacht auf… Geht nicht weg…“, schluchzend und am Boden zerstört saß der kleine Junge nun zwischen seinen beiden toten Geschwistern und wusste vor Verzweiflung und Schock nicht was zu tun war. Erst ein paar Stunden später kamen seine Eltern zurück. Als sie ihre toten Kinder und den kleinen blutverschmierten Levi sahen, waren sie wie erstarrt. Die Mutter kreischte und viel auf die Knie und der Vater rief sofort einen Krankenwagen. Keiner kümmerte sich um Levi. Seine Eltern waren viel zu sehr mit ihrer eigenen Trauer beschäftige, um auch nur ein bisschen an ihren noch lebenden Sohn zu denken. Als der Krankenwagen kam und die Leichen mitnehmen wollte, rastete der kleine schwarzhaarige Junge aus. „NEIN. IHR KÖNNT IHN NICHT MITNEHMEN. SIE SIND MEINE GESCHWISTER!!!NNEEEIIIINN!!!“ Doch die Ärzte und Sanitäter lösten Levis kleine Hände von seinen Geschwistern und seine Mutter zog ihn weg und schrie: „Hör auf. Sie müssen sie mitnehmen! Verstehst du das nicht?“ Und nein. Er verstand es nicht, denn keiner erklärte es ihm. Für dieses kleine, verstörte Kind waren das einfach nur böse Wesen, die ins Haus kamen und einen Teil seiner Familie mitnahmen. Dieser Hass gegen Ärzte hatte sich dann bis ins Erwachsenenalter gehalten. Deswegen konnte Eren auch keinen Krankenwagen rufen. Die Situation würde definitiv in Körperverletzung enden. Levis weitere Kindheit verlief nicht besser. Der Mörder wurde zwar gefasst und lebenslang eingesperrt, jedoch versanken seine Eltern immer mehr in ihrer eigenen Trauer und kümmerten sich nicht mehr vernünftig um ihr Kind und seinen Schmerz. Levi war ab dem Zeitpunkt auf sich allein gestellt. Der einst fröhliche und lebhafte Junge, hatte sich nach und nach immer mehr abgeschottet und lächelte nicht mehr. Auch hatte er keine Freunde, da er jeden abwies der versuchte sich ihm zu nähern und auch oft unfreundlich und gewalttätig auf andere reagierte, wenn er frustriert war. Und das war er nach jenem Tag eigentlich immer. Als sich seine Eltern dann 1 ½ Jahre später in ihrem Schlafzimmer erhängten und er diese tot auffand, war der Schwarzhaarige Junge zwar erschrocken, spürte aber keinen großen Schmerz, da er das Gefühl hatte, seine Eltern schon lange vorher verloren zu haben. Da er natürlich nicht allein leben konnte, wurde er in die Obhut seines Onkels Erwin gegeben. Dieser war sehr nett und kümmerte sich sehr gut um den Jungen, jedoch konnte er nicht mehr reparieren, was offensichtlich zerbrochen war. Der erste Mensch, der schaffte Levi wieder zum Lächeln zu bringen war Eren. Er war der erste und einzige gewesen, der dies trotz Levis traumatischer Vergangenheit bewirken konnte. Jedoch konnte auch er nicht verhindern, dass Levi trotzdem sehr oft nachts aufwachte, von Alpträumen geplagt. Ebenso gab Levi Eren halt, der seine Eltern sehr früh bei einem Autounfall verloren hatte. Sie passten einfach perfekt zusammen. Eren begriff nun. „ Also so ging es ihm all die Nächte, wenn er plötzlich, schweißgebadet aufgewacht ist. Ich hatte ja keine Ahnung. In seinem Fieberwahn muss er seine Alpträume viel intensiver erleben. So als wäre er wirklich dort.“ Wie zur Bestätigung schrie Levi wahnhaft, während ihm die Tränen übers Gesicht rannen und er heftig schluchzte: „ NEIN. NEHMT SIE NICHT VON MIR!! SO VIEL BLUT…so viel Blut..“ Der Schwarzhaarige schlug jetzt wild um sich, als wolle er sich losreißen. Eren schlug sich die Hand vor dem Mund. Ihm rannen nun ebenfalls Tränen übers Gesicht. So hatte er ihn noch nie erlebt. „Was genau ist denn in seiner Kindheit passiert? Blut? Ich hatte ja keine Ahnung. Oh Levi…mein armer Liebling“. Da fasste Eren einen Entschluss. Er wusste zwar nicht ob es funktionierte, jedoch wusste sich Eren keinen anderen Rat. „Wenn ich dir deine schmerzlichen Erinnerungen schon nicht nehmen kann, dann kann ich wenigsten versuchen sie mit dir zu tragen…“ Kapitel 4: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 4) Das einzige was Eren noch einfiel, war Levi eine Form von Halt zu geben. Deswegen legte er sich auf die andere Seite des Bettes und rückte vorsichtig an seinen Partner heran. Diese Vorsicht war auch angebracht, da Levi so panisch um sich schlug beim Weinen und Schluchzen, dass er Eren mindestens einmal mit voller Wucht eine Hand ins Gesicht schlug. Dies schmerzte zwar, denn im Alptraum gefangen, hatte Levi trotz seiner Krankheit ungeheure Kräfte, jedoch rückte Eren nicht von seinem Plan ab. „Ich muss ihm einfach helfen“, dachte er sich entschlossen und machte weiter. Als er direkt neben dem Leidenden lag, griff Eren um ihn herum und hielt ihn ganz fest im Arm, streichelte ihn und sprach ihm gut zu. Dies führte zuerst dazu, dass Levi noch mehr strampelte und sich wehrte, da er sich nun auch noch physisch festgehalten fühlte und nicht nur im Alptraum. Auch wurde das schluchzen noch lauter. Doch Eren blieb standhaft. „Es wird funktionieren. Es muss einfach…“. Und tatsächlich. Gerade als Eren etwas zu zweifeln begann, fing Levi langsam an sich zu beruhigen. Nach und nach schlug er immer weniger um sich und auch das versuchte Rausreißen aus Erens Umarmung hörte langsam auf. Das Weinen blieb jedoch konstant. Eren war etwas erleichterte. „Meine Anwesenheit scheint ihm tatsächlich Halt zu geben. Gott sei Dank.“ Und tatsächlich. Wie zur Bestätigung hörte der Schwarzhaarige völlig auf sich zu wehren und klammerte sich an den Oberkörper seines Partners, den Kopf auf seiner Brust ruhend. Auch dies tat er jedoch völlig ohne Bewusstsein. Eren war wesentlich glücklicher. „So weit so gut…“, dachte er sich, jedoch bereitete ihm immer noch Sorgen, dass der Kleinere immer noch weinte und ab und zu schluchzte, trotz eines nun friedlicheren Gesichtsausdrucks. Doch auch dieses Problem hatte sich schon bald gelöst. Schon 10 Minuten später waren seine Tränen völlig versiegt und er ruhte nun friedlich mit dem Kopf auf Erens Brust. Er umklammerte Eren immer noch fest, als ob er nun diesen nicht verlieren wollte. „Also hat es funktioniert. Er scheint trotz seiner Bewusstlosigkeit meine Präsenz zu spüren und das scheint ihn zu beruhigen.“ Eren war glücklich, spürte jedoch, dass Levi immer noch fürchterlich warm war. Er kotrollierte die Handtücher um Levis Beine und auf seiner Stirn. Sie waren zwar noch feucht, jedoch ebenfalls stark aufgeheizt. „Verdammt. Er ist gerad so ruhig. Ich will nicht aufstehen. Aber ich muss frische Handtücher holen. Mist.“ Und so nahm Eren als erstes das Handtuch von der Stirn des Bewusstlosen ohne aufzustehen und setzte sich leicht auf, um auch die Handtücher von den Beinen des Kranken zu entfernen. Diesen schienen die Bewegungen Erens nicht zu stören oder er bemerkte sie gar nicht. Er umklammerte Eren einfach weiter auch als dieser sich aufsetzte. Der Schwarzhaarige hing also buchstäblich an Eren. Eren musste leicht über die neue Anhänglichkeit seines Partners schmunzeln. „Aber wie soll ich denn jetzt aufstehen, um neue Handtücher zu holen, ohne ihn aus dem Bett zu ziehen?“ Eren versuchte vorsichtig die Hände seines Partners von ihm zu lösen. Keine Chance. Er hing an ihm, als ginge es um sein Leben. „Verdammt. Vielleicht kann ich ja meinen Oberkörper ja kurzzeitig durch etwas anderes ersetzen…“ Eren griff nach oben, um nach dem großen Kissen zu greifen was unter seinem Kopf lag. „Vielleicht geht das ja. Das riecht wenigstens nach mir.“ Der Brauhaarige schlängelte sich vorsichtig in Richtung der unteren Bettkante aus dem Griff seines Geliebten und platzierte das Kissen an der nun freigewordenen Stelle. Gespannt beobachtete Eren die Reaktion Levis. Und tatsächlich. Dieser fing nicht an sich wieder umher zu wälzen. Jedoch sah er nichtmehr ganz so friedlich und leicht verstimmt aus. „Ich sollte mich besser beeilen.“, dachte sich Eren und rannte ins Badezimmer, um neuer Handtücher zu holen und die alten aufzufrischen. Als er zurück kam fing Levi an sich schon stärker, unbehaglich zu bewegen und sein Gesichtsausdruck wurde finsterer. Also beeilte sich Eren und legte sich zuerst wieder auf die gleiche Weise wie er gegangen war zurück ins Bett. Levi war sofort wieder ruhig und umklammerte ihn. Trotz der beunruhigenden Situation in der sich die beiden befanden, war Eren auch etwas froh zu sehen, dass er Levi offensichtlich so schnell so viel Halt geben konnte. Sie waren wahrlich füreinander geschaffen. Als nächstes legte er seinem Partner ein Handtuch auf die Stirn und setzte sich wieder auf, um die anderen Handtücher um die Beine Levis zu wickeln. Dies stellte sich als etwas schwerer heraus als diese zu entfernen, da die Umklammerung des Kranken doch arg Erens Bewegungsfreiheit einschränkte. Doch er schaffte es trotzdem. „Gut. Jetzt kann ich nur warten bis ich ihn wenigstens kurz aufwecken kann, um ihm etwas zu trinken zu geben. Und ich muss natürlich jede Stunde seine Handtücher auswechseln. Bis dahin muss ich wohl hier liegen bleiben.“ Jetzt wo er selbst sich beruhigt hatte und Levi angenehm warm auf ihm lag, merkte Eren erst wie erschöpft er selbst war. Das eigene Weinen, seine Panik und sein ständiges Hin- und Herrennen hatten ihn ausgelaugt. Auch war es ein anstrengender Tag gewesen. Als Eren auf die Uhr blickte, die auf dem Nachttisch neben dem Bett stand, sah er, dass es schon 3:00 Uhr morgens war. Damit hatte er nicht gerechnet. In seiner Panik und Hektik war doch mehr Zeit verstrichen als er gedacht hatte. Mit dem ruhig und gleichmäßig atmenden Schwarzhaarigem auf seiner Brust, wurde Eren nun immer schläfriger, obwohl er dies natürlich vermeiden musste um jede Stunde die Handtücher auszuwechseln, damit Levi nicht überhitzte. Dennoch dämmerte der Grünäugige trotz seiner Bemühungen langsam weg und schlief schließlich ein. Als er aufwachte und auf die Uhr blickte erschrak er. 6:00 Uhr. Das hieß er hatte nur 3 Stunden geschlafen. Jedoch hatte er nun auch 3 Stunden nicht nach seinem Kranken gesehen und, viel schlimmer noch, auch nicht seine Handtücher ausgewechselt. Als er nun auf Levis Stirn mit dem Handtuch darauf fasste, war dies zu Erens erschrecken komplett trocken. Auch Levi atmete zwar noch immer ruhig, jedoch jetzt tiefer und langsamer, als ob ihm das Atmen nun schwerer viele. Er fühlte sich außerdem wieder wesentlich wärmer an, als zu dem Zeitpunkt an dem Eren eingeschlafen war. Erens Pullover, den er trug, war außerdem klitschnass von Levis Schweiß. „Scheiße. Warum bin ich nicht wachgeblieben? Ich Idiot. Und warum hab ich den scheiß Pulli nicht ausgezogen? Der wärmt ihn doch auch wenn er auf mir liegt. Jetzt muss ich aber schnell die Handtücher auswechseln.“ Gerade als Eren, sich selbst Vorwürfe machend, hinter sich griff um das Kissen zu holen und es wie zuvor mit ihm selbst auszutauschen, bemerkte er, dass dies diesmal nicht nötig war. Levis Griff war durch seine schlechtere physische Verfassung so schwach geworden, dass Eren seinen Griff ohne großen Widerstand lösen konnte. Dies beunruhigte Eren noch mehr. Wenn sich seine Partner nicht einmal mehr an das klammerte, was ihm wichtig war und ihm halt gab wie er es zuvor getan hatte, musste es wirklich schlecht um ihn stehen. Eren stand auf und rannte ins Badezimmer um neue Handtücher zu holen. Außerdem streifte er schnell den Pulli ab. Nun hatte zwar nur noch ein weißes T-Shirt an, jedoch war dies nicht weiter schlimm. Mit dem heißen Levi auf seiner Brust fror er ohnehin nicht. Außerdem hatte die Körperwärme der beiden das kleine Schlafzimmer aufgeheizt, sodass es auch darin nun nicht mehr kalt war. Als Eren zurückkam, bewegte sich Levi nur noch kaum merklich. Er hatte nicht mehr die Kraft sich umher zu wälzen. Eren legte sich schnell wieder in seine Umarmung und wechselte die Handtücher. „So. Jetzt darf ich auf keinen Fall nochmal so lang einschlafen. Sonst passiert vielleicht schlimmeres.“ Eren erschauderte bei diesem Gedanken. Da hatte er eine Idee. Er nahm sein Handy, was ebenfalls auf dem Nachttisch lag und dort am Ladekabel hing und stellte den Wecker auf 45 Minuten. „Gut. Jetzt kann ich ruhig kurz einnicken. Das Ding weckt mich schon rechtzeitig auf.“ Also lehnte Eren sich etwas beruhigter mit dem schwer atmenden Schwarzhaarigen, der ihn nun jetzt aber zumindest wieder stärker festhielt, auf dem Oberkörper zurück und döste vor sich hin, ohne zu wagen tief einzuschlafen. Nach 45 Minuten klingelte der Wecker. Eren schreckte hoch und schaute auf Levi. Dieser schien das Klingeln jedoch nicht wahrzunehmen und schlief weiter bewusstlos auf Erens Brust. Kapitel 5: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 5) Also stellte Eren den Wecker aus und fühlte das Tuch auf Levis Stirn. Es war noch leicht feucht aber sehr warm. „Gut. 45 Minuten scheinen die richtige Zeit zu sein wann ich die Tücher wechseln muss.“ Eren entfernte die Handtücher, tauschte das Kissen wieder mit sich selbst und ging ins Bad. Als er dort die Handtücher wechselte und beiläufig in den Spiegel sah, erschrak er. „Ich sehe ja schlimm aus.“ Und tatsächlich. Augenringe und ein ausgelaugtes Gesicht sahen ihm entgegen, was wohl durch das Weinen, die Panik und den Schlafmangel verursacht worden war. Eren schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist jetzt egal. Seine Gesundheit ist jetzt wichtig.“ Und so kehrte Eren wieder zurück zu Levi, der sich nun wieder stärker, unbehaglich bewegte. Eren kehrte ins Bett zurück und legte die Handtücher seinem Geliebten auf die Stirn und um die Waden. Danach stellte er den Wecker erneut auf 45 Minuten, da er, obwohl es nun schon Morgen war, extrem müde war. Auch trank er kurz etwas. „Gut, dass ich eine ganze Kiste mitgenommen habe. Wer weiß wie lange ich noch hier liege.“ Ans Essen dachte er gar nicht, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, sich um Levi zu sorgen und ihn außerdem auf keinen Fall länger als nötig verlassen wollte. Nach 45 Minuten klingelte der Wecker erneut und so widerholte sich die Prozedur. So verging der ganze Samstag und Eren verbrachte ihn ausschließlich damit sich um Levi zu kümmern. Am nächsten Morgen war Eren völlig fertig vom Schlafmangel und machte sich langsam auch wieder größere Sorgen, da der Schwarzhaarige kein einziges Mal auf das Klingeln des Weckers reagiert hatte, geschweige denn aufgewacht war. „Er hat auch immer noch nichts getrunken, aber schwitzt die ganze Zeit. Das kann nicht gut sein. Am besten ich prüfe mal, ob das Fieber gesunken ist.“ Also nahm er das Thermometer vom Nachttisch und steckte es seinem Patienten vorsichtig in den Mund. Nach 30 Sekunden piepte es. Eren nahm es aus dem Mund. „39,6°C. Immer noch sehr hoch, aber immerhin ist es gesunken. Was ich mache, scheint also halbwegs zu klappen. Ich muss einfach weitermachen und durchhalten. Vielleicht wacht er ja bald auf.“ Eren gähnte. So vergingen weitere Stunden und am Sonntagabend rief Eren bei Levis Arbeitsstelle an: „Ja. Die ganze nächste Woche. Ja… Wirklich schlecht… Ja… Richte ich aus. Tschüss.“ Eren legte auf. „Gut. Jetzt brauchen wir nur nächste Woche eine ärztliche Bescheinigung beim Hausarzt holen. Wenn ich ihm die Situation schildere wird er schon Verständnis haben. Wir kennen uns ja schon Jahre und er wird schon eine Bescheinigung ausstellen, auch wenn Levi nicht zu ihm geht.“ Der Braunhaarige war erleichtert. Levis Arbeitsgeber Hanji war sehr verständnisvoll gewesen und klang so, als würde sie sich wirklich Sorgen machen. Der Schwarzhaarige war ja auch in den Jahren in denen er jetzt schon dort arbeitete nicht einen Tag krank gewesen. Hanji konnte sich also denken, dass es ernst war, wenn sogar Eren für ihn anrufen musste. Sie wusste, wie sehr Levi so eine Bevormundung hasste. Schließlich war sie sozusagen eine Freundin der Familie und war sogar bei der Hochzeit der beiden gewesen. Levi betonte andauernd wie nervtötend er Hanji mit ihrer immer positiven und aufgeregten Art fand, jedoch wusste Eren, dass er Hanji trotz der Meckerei schätzte. Nun wollte der Grünäugige nochmals die Temperatur seines Partners messen. Dieser jedoch verhinderte dies. Als Eren ihm das Thermometer wie zuvor in den Mund schob, spuckte Levi es aus und fing an zu husten. Zuerst erschrak Eren, als er plötzlich etwas von dem Schwarzhaarigen vernahm. „….Wasser…“, flüsterte Levi mit gebrochener Stimme und gequältem Gesichtsausdruck. Eren nahm sofort das Glas was er bereitgestellt hatte und füllte im Bett sitzend Wasser hinein, die Flasche immer noch in der Hand haltend. Dann stützte er Levis Kopf, sodass dieser zumindest aufrecht saß und wollte ihm vorsichtig das Wasser einflößen, als Levi mit ihm das Glas mit einer schnellen Bewegung aus der Hand riss und es auf Ex austrank. Danach warf er das Glas einfach neben sich aufs Bett. Seine Augen öffneten sich halb. „Levi. Liebling. Geht es dir besser? Soll ich dir irgendwas holen? Hast du Schmerzen?“, rief Eren, aufgeregt über dieses Lebenszeichen. Doch sein Liebling antwortete nicht. Stattdessen wanderte sein glasiger Blick aus die Flasche in Erens Hand und er riss auch diese an sich. Nachdem er diese ebenfalls auf Ex ausgetrunken hatte (was eine beträchtliche Leistung war, wenn man bedachte, dass es sich dabei um eine 2 Literflasche handelte) schmiss er auch diese zur Seite und seine Augen fielen wieder zu. „Schatz! Sag doch was!“, rief Eren verwirrt. Jedoch war Levi nun nicht mehr ansprechbar und lag wieder bewusstlos da, als hätten die plötzlichen Bewegungen, das Sprechen und das Trinken seine gesamten, ohnehin schon geringen, Kraftreserven aufgebraucht. Er sah nun wieder friedlich aus und nicht mehr ganz so ausgemergelt. „Er war wohl nicht richtig wach. Das war wohl eine Art Halbschlaf. Im Fieberdelirium hat er meine Stimme wahrscheinlich nicht einmal bewusst wahrgenommen. Sein Körper hat sich wahrscheinlich mit dem Rest seiner Kräfte gegen eine Dehydrierung geschützt. Sonst hätte er auch nie das Glas und die Flasche zur Seite geworfen. Das würde ihm selbst gegen den Strich gehen.“ Eren war halbwegs erleichtert. Levi hatte zwar nicht geantwortet, aber das Fieber war gesunken und Wasser hatte er jetzt auch getrunken. Er war also auf dem Weg der Besserung. Also machte Eren wie zuvor weiter, wechselte jedoch nun nur noch jede Stunde die Handtücher aus, nachdem er nach einer gewissen Zeit merkte, dass diese nach 45 Minuten noch feucht genug waren. So vergingen der Montag, der Dienstag und der Mittwoch. Levi trank ab und zu etwas, auf die gleiche Art wie er es zuvor getan hatte. Auch gab es nach und nach kleinere Veränderungen. Anstatt das Klingeln komplett zu ignorieren, bemerkte Eren, dass sich der Schwarzhaarige nun zu bewegen anfing und sich weg von Eren und dem Klingeln drehte, jedoch nicht ohne zumindest noch Erens Hand hinter sich fest zu umklammern, als Ersatz für die Umarmung die er zum Schutz vor dem Geräusch aufgeben musste. Dies fand Eren insgeheim sehr süß. Das einzig gute was Eren aus der Situation ziehen konnte, war, dass er nun sah wie wichtig er Levi war. Selbst ohne Bewusstsein klammerte sich der Kleinere immer noch an ihn. Als der Grünäugige merkte, dass sich Levi von dem Klingeln gestört fühlte, holte er die Ohrstecker aus der Schublade, schloss sie an sein Handy an und steckte sich einen ins Ohr. So konnte sich sein Geliebter ausruhen ohne sich gestört zu fühlen. Am Donnerstagnachmittag passierte es dann endlich. Levi wachte auf. Als er die Augen aufschlug war er zuallererst verwirrt. Wie viel Uhr war es und, viel wichtiger, welcher Tag? Und was war Überhaupt passiert? Das einzige voran er sich erinnern konnte, war, dass er am Freitag extrem erschöpft gewesen war und sich dann im Bad übergeben hatte. Danach wurde alles dunkel und verschwommen. Als er auf die Uhr schaute war er nicht weniger verwirrt. 16:00 Uhr. Und dann zeigte die Uhr unter der Uhrzeit auch noch das aktuelle Datum an. „Moment. Donnerstag? Was zum Teufel ist denn passiert die Woche über? Müsste ich nicht zur Arbeit gehen? Handtücher auf Stirn und um die Waden? Hatte ich hohes Fieber oder was?“ Er sah auf die leeren Wasserflaschen, der verstreut lagen. „Was für ein Chaos. Das kann unmöglich Eren gemacht haben. Der weiß doch, dass ich ihm dafür den Arsch aufreißen würde. War ich das etwa selber? So ein Mist.“ Er warf einen Blick neben sich. Eren lag da und war tief eingeschlafen mit einem Stecker im Ohr. Levi nahm ihm vorsichtig das Handy aus der Hand und zog ihm den Stecker aus dem Ohr. Er sah auf das Display. „Ein Timer auf dem noch 20 Minuten von 60 übrig sind. Wofür? Zum Wechseln der Tücher? Scheiße. Hat er das etwa seit Freitag gemacht? Oh Eren. Kein Wunder, dass er nicht aufgewacht ist obwohl ich ihm den Stecker aus dem Ohr gezogen hab. Der muss doch völlig übermüdet sein.“ Er stellte den Wecker aus. Der Schwarzhaarige machte sich nun ernsthaft Vorwürfe, weil er dem Jüngeren solche Strapazen bereitet hatte. Er strich Eren vorsichtig über die Wange. „Du bist doch echt bescheuert sowas zu machen.“, dachte der Ältere und lächelte. Er liebte ihn wirklich. Eren sah wirklich nicht gut aus. Völlig erschöpft. Da viel Levi auf wie hungrig er war. Schließlich hatte er seit Freitag nichts mehr gegessen. Da kam ihm ein Gedanke, als er auf Erens ausgezerrtes und dünnes Gesicht sah. „Hat er etwa auch nichts gegessen? Eren du Vollidiot! Warum machst du denn sowas für mich?“, dachte sich der Kleinere und fühlte sich nun richtig schuldig. „Gut. Jetzt erstmal aufstehen!“, sagte er zu sich selbst, erhob sich vorsichtig, um Eren nicht aufzuwecken und ging ins Bad, um zu duschen. Schließlich hatte er sich jetzt fast eine Woche lang nicht gewaschen. Der Schwarzhaarige ekelte sich vor sich selbst. Kapitel 6: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 6) Als Levi im Bad angekommen war, sah zu allererst in den Spiegel und erschrak. Er dachte Eren hatte schlecht ausgesehen aber das war kein Vergleich zu seinem eigenen Aussehen. Kreidebleiches Gesicht, noch ausgemergelte und dünner als Erens, dunkle Schatten unter den Augen und seine Haare sahen auch verschmiert und fettiger aus von all dem Schweiß und der Tatsache, dass er sie fast eine Woche nicht mehr gewaschen hatte. „Igitt. Ich seh ja aus wie ne verdammte Wasserleiche.“, dachte er sich angewidert, schmiss seine Kleidung in die Wäsche und stieg schleunigst unter die Dusche. Als er nach fast 20 Minuten (denn erst dann fühlte er sich wirklich wieder sauber) diese wieder verließ, fühlte er sich zwar wesentlich sauberer, stolperte jedoch eher wankend aus der Dusche als das er heraustrat. Ihm war nun ziemlich schwindelig was auch kein Wunder war nachdem er erstens nach knapp einer Woche Krankheit und konstantem Liegen zum ersten Mal wieder aufgestanden war, sich zweitens dann noch viel zu lange warmes Wasser auf den Kopf hatte laufen lassen und drittens das alles auch noch auf nüchternem Magen. Auch war sein Fieber immer noch nicht weg. Dies konnte ja nur dazu führen, dass der Kreislauf einknickte. „Scheiße! Dieses verdammte Liegen!“, dachte sich Levi als ihm schwindelig wurde und er sich erstmal auf den Badewannenrand setzte, als er bemerkte, dass sein Gehör merkwürdig dumpf wurde, die Ränder seines Blickfeldes schließlich begannen, schwarz zu werden und ihm kalter Schweiß auf die Haut trat. Klare Anzeichen eines beginnenden Kreislaufzusammenbruchs. Selbst hatte er zwar noch nie zuvor Kreislaufprobleme gehabt, jedoch kannte er trotzdem die Symptome, da ein paar Kollegen auf der Arbeit erzählt hatte, dass sie öfter morgens nach dem Aufstehen solche Probleme hatten. Damals war er einfach nur froh gewesen, keine Schwierigkeiten mit sowas zu haben. „Verdammt. Hätte nie gedacht, dass mir auch mal sowas passiert wie diesen Idioten.“, dachte er sich verstimmt und genervt über seinen Schwächeanfall und stützte den Kopf auf seine Hände. Nachdem er nach 10 Minuten das Gefühl hatte, wieder aufstehen zu können, erhob er sich und ging zum Waschbecken. Der Schwarzhaarige fühlte sich zwar immer noch nicht so prickelnd, jedoch wankte er nicht mehr so stark beim Laufen und sein Blick war wieder klarer, sodass er sich am Waschbecken aufstützte und sich die Zähne putzte. Als in den Spiegel sah war er schon etwas zufriedener. „Na wenigstens bin ich jetzt sauber und mein Gesicht hat wieder etwas Farbe.“, dachte er sich, fühlte sich aber dennoch zu warm und hungrig. Außerdem bemerkte er wie seine rechte Hand leicht schmerzte und er nicht wusste warum. „Habe ich mir die beim Schlafen irgendwo drangehauen?“, fragte er sich stirnrunzelt, zog sich dann jedoch achselzuckend Boxershorts und ein T- Shirt an und trat wieder ins Schlafzimmer. Dort lag Eren immer noch schlafend auf dem Bett und atmete ruhig. Levi musste etwas schmunzeln, als er seinen Geliebten dort so zusammengerollt und ruhig atmend liegen sah, jedoch fiel ihm das Lächeln gleich wieder aus dem Gesicht als er ihn genauer ansah. Er hatte das überhaupt nicht bemerkt, als er aufgewacht war, da Eren seinen Kopf zu dem Zeitpunkt auf die andere Seite gedreht hatte, jedoch konnte Levi jetzt klar erkennen, dass sich auf Erens Gesicht unter dem Auge am Wangenknochen ein Bluterguss gebildet hatte. Zwar nicht groß und auch nicht mehr sehr kräftig jedoch klar erkennbar. In diesem Moment fasste sich Levi an die schmerzende Hand und konnte sich dunkel an etwas erinnern. Er konnte sich daran erinnern einen Alptraum gehabt zu haben in dem er sich von irgendwas losreißen wollte. „Oh Nein. Was ist wenn ich mich auch in Wirklichkeit so stark bewegt hab? Dann hab ich ihm das Ding verpasst. Scheiße.“, sich selbst Vorwürfe machend, setzte er sich vorsichtig neben Eren aufs Bett und strich ihm über die Wange. Klar hatten sie sich schon mal gestritten und es waren dabei auch schon einige Sachen zu Bruch gegangen, nicht zuletzt wegen Levis Temperament und auch Eren konnte ziemlich ausrasten, wenn er erstmal richtig sauer wurde, jedoch hatten sie sich noch nie gegenseitig geschlagen. So weit wollten sie es nie kommen lassen und jetzt hatte der Schwarzhaarige seinen Partner ausversehen verletzt. So ein Mist. „Und trotzdem bist du mir so nah gekommen, obwohl du nicht wusstest was passiert. Du mutiger kleiner Idiot. Es tut mir so leid, Eren. Ich mach das wieder gut, versprochen!“, flüsterte er und bemerkte, dass Eren bestimmt fror bei den Temperaturen in der Wohnung, obwohl ihm selbst sehr warm war, da er ihn ja nun nicht mehr wärmte. Er stand auf und holte das Federbett wieder aus dem Schrank, dass Eren ja gegen die Laken getauscht hatte und deckte diesen damit zu. Dann wollte er in die Küche gehen, während Eren einfach weiter schlief, jedoch konnte er trotz des Hungers den Raum nicht verlassen, während überall leere Flaschen und sogar ein Glas auf dem Bett lagen. Also sammelte er sie ein, stellte die Flaschen in die Kiste zurück und stellte das Glas in die Küche. Seine wackelnden Beine und die Müdigkeit ignorierte er dabei. Auch nahm er das Thermometer vom Nachttisch. „Bevor ich damit nochmal Fieber messe sollte ich das lieber sauber machen, sonst steck ich mich gleich nochmal an.“ Also ging er in Badezimmer und desinfizierte das Thermometer. Levi war sich gar nicht sicher ob er seine Temperatur überhaupt wissen wollte. Schließlich hatte er sowieso nicht vor sich von dieser Krankheit noch länger etwas vorschreiben und sich ans Bett fesseln zu lassen, obwohl ihm noch immer ziemlich warm war und sich seine Beine etwas schwammig anfühlten. „Naja, aber auf die Ungewissheit hab ich auch keine Lust.“ Der Schwarzhaarige steckte sich also das Thermometer in den Mund und wartete bis es piepte. Als er nach ca. 30 Sekunden darauf blickte, zeigte das Thermometer 38,8 °C an. „Scheiße. Nah wenigsten weiß ich jetzt Bescheid.“ Dickköpfig ignorierte er das Ergebnis, gähnte und begab sich in die Küche. Das Thermometer ließ er versehentlich, angeschaltet im Badezimmer liegen. In der Küche angekommen, öffnete er zunächst den Kühlschrank, um zu sehen was noch da war und was vor allen Dingen noch essbar war. Der Inhalt von ein paar offenen Packungen war nämlich mit Schimmel überzogen und auch das übrig gebliebene Essen von einer Woche sah nicht mehr wirklich genießbar aus. Also schmiss Levi diese weg und seufzte. „Den Kühlschrank kann ich schon mal vergessen. Blöd, dass ich gerade Freitag krank werden musste, wenn Eren doch immer Samstag einkaufen geht. Schlechtes Timing.“, dachte sich Levi verstimmt und griff auf die Banane und den Apfel zurück die noch genießbar auf dem Tisch lagen und aß diese, um wenigstens etwas im Magen zu haben. „Dann geh ich wohl mal besser einkaufen, sonst verhungern wir noch hier.“, dachte er sich ironisch, gähnte, zog sich Hose, Jacke und Schuhe an und verließ trotz Fieber das Haus. Seinem Zittern und Schwitzen schenkte er weiterhin keine Beachtung. Genauso wenig wie seiner ansteigende Müdigkeit. Um 18:00 Uhr kam er schließlich mit einem Korb zurück indem sich nur die Sachen fürs Abendessen befanden, da ihn der Hunger ziemlich schnell wieder nach Hause getrieben hatte, sodass er nur das Nötigste einkaufen konnte. Sie konnten ja irgendwann später noch mehr Sachen einkaufen dachte er sich. Das musste für heute erstmal reichen. Danach zog er sich die Schuhe am Eingang aus und stellte den Korb in der Küche auf den Tisch. Dann zog er seine Jacke aus und ging ins Bad, um sich umzuziehen, da seine Sachen schonwieder durchgeschwitzt waren und ihm wieder fürchterlich warm war. Nachdem kurz nach Eren gesehen hatte, der immer noch schlief ging er nur in Boxershorts zurück in die Küche und räumte den Korb aus. „So. Jetzt erstmal was zu Essen kochen. Das schulde ich vor allen Dingen auch Eren.“, dachte sich Levi gähnend und sich immer noch Vorwürfe machend. Der Kleinere hatte keine Lust auf irgendetwas gehabt was zu lange dauerte und hatte deswegen einfach eine riesige Menge an verschiedene Gemüsesorten gekauft, die unter normalen Umständen sicher für 5 Personen gereicht hätten. Also schnitt er das Gemüse in Windeseile klein (obwohl er nicht oft kochte, konnte er ungeheuer schnell und geschickt mit dem Messer arbeiten, haute jedoch heute mal des Öfteren daneben) und schmiss es zusammen mit ein paar Gewürzen in die Pfanne. Dabei ignorierte er, dass er mittlerweile immer müder wurde und seine Beine seit er wieder nach Hause gekommen war, ziemlich wackelig waren, was beides dem immer noch nicht geraden niedrigen Fieber geschuldet war. Jedoch war er zu stur, um sich davon einkriegen zu lassen. Nach circa 15-20 Minuten war das Gemüse dann durch. Levi holte sich einen Teller und lud etwa 1/3 der gesamten Menge auf seinen Teller. Dies war für ihn immer noch mehr als genug und außerdem war er der Meinung, dass Eren erstens mehr brauchte, weil er ohnehin größer war und zweitens, weil er eh viel mehr geleistet hatte die Woche über als Levi. Der Schwarzhaarige kam immer noch nicht damit klar, dass er eine Woche nur rumgelegen hatte. So eine Unproduktivität konnte er überhaupt nicht leiden, obwohl er gar nichts dafür konnte. Er nahm sich jedenfalls fest vor morgen wieder pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen, obwohl Eren ihn wahrscheinlich schon bei Hanji entschuldigt hatte für die Woche. Von seinem Fieber wollte er sich dabei in seinem Starrsinn gar nicht beeinflussen lassen. Als er mit dem Essen fertig war stellte er seinen Teller in die Spülmaschine und ging dann nachsehen, ob Eren mittlerweile wach war und was Essen wollte. Außerdem wollte er eine volle Flasche Wasser aus dem Schlafzimmer mitnehmen, da er das Gefühl hatte zu verdursten. Der Grünäugige war jedoch noch immer tief am Schlafen und sah nicht so aus als ob er bald aufwachen würde. Also nahm er eine Flasche Wasser aus dem Kasten, die ihm viel schwerer erschien als sonst vorkam, und kehrte in die Küche zurück. Dort stellte er das abgekühlte Essen in den Kühlschrank, damit sich Eren dieses später warmmachen konnte. Außerdem klebte er noch einen Zettel auf den Deckel der Box mit der Aufschrift „nur für Eren“. Damit wollte er sicherstellen, dass Eren auch ja alles davon aß und nicht versehentlich dachte er müsse etwas für Levi übrig lassen, was man bei dieser riesen Menge durchaus denken konnte. „Er kann mich ja auch morgen nicht danach fragen, wenn ich auf der Arbeit bin“, dachte er sich und gähnte erneut. Dann nahm er die Wasserflasche in die Hand und leerte diese auf Ex. Keuchend stellte er die Flasche auf den Tisch. Nun wollte er eigentlich aufstehen und etwas Staub wischen, da in der Wohnung jetzt auch schon knapp eine Woche keiner mehr geputzt hatte und ihm das gegen den Strich ging, jedoch machte ihm ab diesem Punkt seine schlechte Verfassung durch das Fieber einen Strich durch die Rechnung. Als er aufstand um einen Staubwedel zu holen, merkte er schon nach dem ersten Schritt wie müde er wurde und wie puddingartig seine Beine. Er hatte außerdem Schweißausbrüche. „Jetzt reiß dich mal zusammen. Du hast schon genug rumgehangen und, was noch viel schlimmer ist, Eren schon genug Probleme bereitet. Beweg dich.“ Als er einkaufen gegangen war und gekocht hatte, hatte seine geistige Stärke ausgereicht, um sich über die Bedürfnisse seines Körpers hinwegzusetzen und sogar, um unfallfrei Autozufahren, jedoch holte sich sein Körper jetzt die Ruhe, die er brauchte zurück, ob es Levi passte oder nicht. Seine Beine wurden immer wackeliger und er musste sich am Türrahmen abstützen, als er den Raum verlassen wollte. „Na schön. Ich setz mich nur mal ganz kurz aufs Sofa.“, dachte er sich matt und gähnte missmutig. Er schleppte sich ins Wohnzimmer, das zum Glück an die Küche grenzte und ließ sich auf das Sofa sinken. Ruhig atmend gähnte er erneut. „Bloß jetzt….nicht…schon…..wieder…..einschlafen…“, waren seine letzten Gedanken, bevor er ihm auch schon wiederwillig die Augen zufielen und er in einen tiefen und ruhigen Schlaf fiel. Sein Körper hatte sich schlussendlich doch die Ruhe geholt, die er dringend brauchte, um das Fieber zu bekämpfen auch wenn es ihm ganz und gar nicht passte. Er hatte ihn mit dem Verlassen des Hauses und dem ganzen Stehen und mit dem immer noch nicht so geringen Fieber einfach überlastet und erhielt jetzt die Quittung für die Dickköpfigkeit. Kapitel 7: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 7) Als Eren aufwachte ohne ein Klingeln zu hören erschrak er. War er etwa zu tief eingeschlafen? Hatte er wieder nicht genug aufgepasst? Dann sah er auf die Uhr. 7:44 Uhr? Und dann war es auch noch Freitag? Das hieß er hatte die ganze Nacht geschlafen. Oh Nein. Da erst viel Eren auf, dass er zugedeckt war und er schaute sich um. Levi war nirgendwo zu sehen und auch Handy und Ohrstecker lagen neben ihm auf dem Nachttisch. „Ist er etwa endlich aufgewacht und sogar aufgestanden? Super!“, Eren freute sich, jedoch machte er sich dennoch Sorgen, da Levi nicht neben ihm lag, obwohl er sich doch am besten wenigsten über die Nacht hier hätte ausruhen sollen. Wo war er also so früh am Morgen? Eren stand auf und sah, dass die leeren Flaschen in den Kasten eingeräumt worden waren. „Sogar aufgeräumt hat er. Dann geht es ihm bestimmt besser.“, dachte sich Eren und ging erstmal ins Badezimmer, um aufs Klo zu gehen und sich wärmere Sachen anzuziehen. Er duschte kurz und zog sich anschließend eine lange Hose und einen dicken Pullover an. Als er in den Spiegel sah, bemerkte er wie dünn er war und spürte, jetzt wo er sich weniger Sorgen um Levi machen musste, wie hungrig er war. Auch viel ihm zum ersten Mal der blaue Wangenknochen auf, der leicht schmerzte als er ihn berührte. Er wusste natürlich, dass das Levi gewesen war, als dieser ihm versehentlich die Hand ins Gesicht gehauen hatte. Der Grünäugige nahm ihm das nicht übel, da er das ja nicht mit Absicht gemacht hatte. „Das verschwindet sicher eh bald.“, dachte er sich, als er das Thermometer bemerkte, das vor dem Spiegel lag. „Hm, das ist ja noch an. Hat Levi bestimmt vergessen aus zu machen. Mal sehen. 38,8°C??? Noch so viel? Dann sollte er gar nicht aufstehen, geschweige denn irgendwelchen Kram aufräumen, sondern im Bett liegen.“, dachte sich Eren. Dieser Sturkopf. Also ging Eren in die Küche, sowohl aus Hunger, als auch weil er Levi dort vermutete. Als Eren ihn dort nicht fand öffnete er den Kühlschrank, um wenigstens etwas Essbares zu finden. Der Kühlschrank kam ihm ungewöhnlich leer vor, da er ja nicht wusste wie viel Levi schon entsorgt hatte, als ihm die Box im Kühlschrank auffiel. „Nur für Eren? Hat er das etwa für mich gekocht? Wie lieb. Moment…Das heißt er hat mit 38,8°C gekocht und viel schlimmer noch ist einkaufen gefahren mit so hohem Fieber? Ach Levi. Warum machst du denn so was Leichtsinniges. Das hätte ins Auge gehen können.“, geschmeichelt aber auch besorgt um die Starrköpfigkeit seines Partners schob er das Essen in die Mikrowelle und vertilgte es danach komplett. „Wenn er mir extra einen Zettel auf die Box geklebt hat, ist er bestimmt tatsächlich zur Arbeit gegangen. Oh Mann. Das kann doch nicht gut sein in seinem Zustand. Warum muss er auch immer seinen Willen durchsetzen.“ Besorgt stellte Eren den Teller in die Spülmaschine wo er auch Levis sah und erleichtert war, dass dieser wenigstens etwas gegessen hatte. Dann ging er ins Wohnzimmer, um etwas Fernzusehen bevor er dann endlich neue Lebensmittel einkaufen wollte. Levi konnte sich aber heute Abend was anhören, wenn er zurückkam, dachte sich Eren. Ihn so besorgt hierzulassen und seine Gesundheit so zu gefährden. „Wenn der so weiter macht arbeitet er sich noch kaputt“, dachte er sich missmutig. Er nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Dann drehte er sich um, um zum Sofa zu gehen und blieb dann abrupt stehen. Eren konnte nicht anders als vor Erleichterung zu lachen. Anstatt eines leeren Sofas sah er dort einen zusammengerollten Levi in Boxershorts, der seelenruhig schlief. Als der Braunhaarige in die Küche gegangen war, hatte er Levi nicht bemerkt, da das Sofa mit dem Rücken zum Schlafzimmer- und Kücheneingang stand und der Schwarzhaarige mittlerweile nicht mehr auf dem Sofa saß, sondern lag und immer noch schlief seitdem er am Tag zuvor sich dort eigentlich nur kurz niederlassen wollte. „Na da hab ich mich wohl geirrt. Zur Arbeit hat er es wohl nicht mehr geschafft. Er hat die Nacht wohl hier verbracht. Aber hier in der kalten Wohnung nur in Boxershorts zu liegen ist auch nicht viel besser.“, erleichtert lächelnd holte Eren eine Decke und legte sie Über den Zusammengerollten, der daraufhin die Augen öffnete. Blinzelnd sah er Eren an. „Hallo Liebling. Wie geht es dir? Was machst du denn hier auf dem Sofa?“, fragte Eren grinsend und setzte sich neben ihn. „Alles in Ordnung. Bin wohl nur kurz eingeschlafen. Ich kann bestimmt morgen wieder zur Arbeit“, antwortete Levi benommen wieder mit geschlossenen Augen. Erens Grinsen wurde breiter und er fragte schmunzelt: „Du hast keine Ahnung wie lang du hier schon liegst oder?“ Levi runzelte die Stirn und blinzelte. „Nein. Ne Stunde oder so. Warum?“. Der Grünäugige musst sich das Lachen über die Verpeiltheit seines Partners verkneifen. „Naja. Sagen wir es mal so. Es ist Freitag und mittlerweile schon kurz vor 9.“ Bei diesen Worten öffnete Levi die Augen weiter. „Scheiße. Diese verdammte Krankheit.“, Levi setzte sich auf und wollte aufspringen, ihm wurde jedoch direkt wieder schwindelig vom schnell Aufstehen und Eren zog ihn wieder zurück aufs Sofa. „Du bleibst jetzt schön liegen. Sonst wirst du doch nie wieder gesund, wenn du deinen Körper wieder belastet. Du bist immer noch erschöpft. Das sieht man doch.“ Gerade als Levi protestieren wollte musste er gähnen, was Erens Argument nur noch untermauerte und er verwarf dies deshalb wieder. Er sah Eren ins Gesicht und ihm viel der blaue Fleck wieder ins Auge. „Das tut mir alles so leid, Eren. Dass du so viel auf dich nehmen musstest wegen mir und vor allen Dingen, dass ich dir ins Gesicht gehauen hab. Ich hoffe ich kann das wieder gutmachen.“, sagte Levi mit leiser Stimme. Eren sah verdutzt aus. Levi entschuldigte sich eigentlich nie und jetzt machte er das für etwas für das er gar nichts konnte? Machte er sich solche Vorwürfe? „Ist schon gut. Du kannst da ja nichts für. War ja nicht mit Absicht, oder?“, fragte Eren lachend. Er hatte das natürlich nicht ernst gemeint, jedoch schaute Levi ihn nun bitter ernst an, setzte sich auf und sah Eren in die Augen. „Natürlich war das keine Absicht. Wie kannst du sowas fragen? Ich würde dich niemals schlagen, ich will dich beschützen. Gerade deswegen tut es mir leid, dass ich dich verletzt hab“, sagte Levi mit ernstem Gesicht und viel lauter als den vorherigen Satz was dazu führte, dass er husten musste und den Kopf zur Seite drehte. „Das war doch nur ein Scherz. Das weiß ich doch. Mach dir keine Sorgen. Wenn du das unbedingt wieder gutmachen willst, dann setzt dich nicht auf, sondern bleibt liegen und hör auf mich damit du wieder gesund wirst. Außerdem red nicht so laut, damit du dich nicht überanstrengst!“, entgegnete Eren bestimmt. „Ok. Ist gut.“, sagte Levi missmutig aber leiser, legte sich wieder hin und gähnte. „So ist brav!“, sagte Eren lächelnd während ihn Levi verstimmt für diesen Kommentar ansah. Der Braunhaarige blieb noch ein bisschen auf der Coach sitzen und sah fern, während er über Levis Rücken streichelte, der nun gut zugedeckt mit dem Kopf auf Erens Schoß lag und ebenfalls fernsah. Nach kurzer Zeit bemerkte Eren jedoch wie Levi immer wieder wiederwillig auf seinem Schoß einnickte und döste, aber gleichzeitig versuchte krampfhaft wachzubleiben, obwohl ihm sein Körper etwas anderes sagte. Da hob Eren Levis Kopf an, stand auf und hob ihn ohne Vorwarnung hoch bevor der Schwarzhaarige fragen konnte was los war. „He. Eren. Was soll der Mist? Lass mich runter! Was machst du?“, versuchte der Kleinere zu protestieren, klang dabei jedoch reichlich unglaubwürdig mit seiner leisen, wackelnden Stimme. Auch die Tatsache, dass er durch die schaukelnde auf und ab Bewegung auf Erens Armen immer wieder einzudösen schien, ließ das Meckern nicht gerad stärker wirken. Eren lachte über die Proteste seines kleinen, kranken Patienten, die so völlig gegensätzlich zu dem verliefen was ihm sein Körper zeigte. „Ich trag dich ins Bett. Da wo du jetzt hingehörst.“ „Ach. Nein. Nicht schon wieder das scheiß Bett.“, protestierte Levi genauso glaubwürdig wie das mal davor, gähnte und lehnte sich mit geschlossenen Augen an Erens Arm. „He. Nicht protestieren. Du hast gesagt du machst alles was ich dir sage, damit du wieder gesund wirst.“, entgegnete Eren verschmitzt und bewegte die Arme leicht hin und her, um die Schaukelbewegung zu verstärken, die ohnehin durchs Laufen entstand, was Levi zu gefallen schien, auch wenn er das nicht zugab. „Ok… Nacht.“, gab er schließlich geistesabwesend zurück und wurde dann so stark von den schaukelnden Bewegungen in Erens Armen eingeschläfert, dass er nun nicht mehr antwortete. Der Braunhaarige legte den Kleineren nun Schlafenden aufs Bett wo sich dieser sofort in die Decke einrollte und weiterschlief. Eren lächelte und konnte nicht umher zu sehen, wie süß sich Levi verhielt wenn er krank war und sich nicht richtig wehren konnte. Wie ein kleines Kind. Eren gab ihm einen Kuss auf die warme Stirn, legte ein kaltes Handtuch darauf und holte dann das Thermometer aus dem Bad. „Na mal sehen wie sich deine gestrige Eskapade mit dem Einkaufen fahren mit 38,8°C auf dein Fieber ausgewirkt haben. Ich glaub nämlich nicht, dass wirklich alles in Ordnung ist, auch wenn du das mir erzählst.“, sagte Eren in Gedanken zu seinem Liebsten. „Mund auf!“, sagte Eren freundlich und Levi öffnete seinen Mund. Seine Augen blieben geschlossen. Erst als das Thermometer piepte öffnete er die Augen halb. „Und?“, fragte der Schwarzhaarige matt. „39,3 °C.“, antwortete Eren tadelt. „Das kommt davon, wenn du mit Fieber so einem Mist machst wie einkaufen fahren. Das Essen war aber trotzdem lecker.“, sagte Eren lächelnd. „Ok.“, antwortete Levi so als hätte er gar nicht gehört was sein Partner ihm gesagt hatte, was er vielleicht auch der Wahrheit entsprach, und schlief wieder ein. Eren musste über diese geistesabwesende Art lachen, die er sonst so gar nicht von seinem Partner kannte. Levi hörte sonst immer pingelig jedes kleine Wort und war nie unaufmerksam. Eren verließ den Raum und ließ Levi weiterschlafen. Kapitel 8: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 8) Nun machte er sich daran einen Einkaufszettel zu schreiben und nahm sich vor in der Apotheke vorbeizuschauen, um fiebersenkende Medikamente zu kaufen, da das Fieber seiner Meinung nach schon wirklich lange anhielt und auch einen Arzt zu fragen was Levi brauchte. Er hinterließ Levi außerdem einen Zettel auf dem stand, dass er kurz Einkaufen war, damit er sich nicht wunderte, wenn er aufwachte und Eren nicht da war. Daraufhin zog Eren sich warm an und fuhr zuerst zur Arztpraxis seiner Hausärztin Dr. Petra Ral. Dort schilderte er dieser die Situation und wie lang Levi schon krank war. „Hm. Das ist nicht gut. Er sollte am besten liegen bleiben, was er aber wahrscheinlich eh muss. Man kann ja schließlich ab 38,5 °C nicht viel mehr machen als auf Klo zu gehen und sich dann wieder hinzulegen. Zu mehr hat er wahrscheinlich eh nicht die Kraft.“, sagte sie. „Haben Sie ne Ahnung.“, dachte sich Eren und fragte dann: „Und was ist wenn er das doch kann und sogar sowas macht wie Autofahren und einkaufen?“ Die Ärztin runzelte die Stirn. „Dann sollten Sie ihn davon überzeugen das zu lassen. Damit ist nicht zu spaßen. Er braucht absolute Bettruhe und viel zu trinken. Außerdem kann ich ihnen in diesem Fall dieses Medikament empfehlen. Es ist verschreibungspflichtig, aber in ihrem Fall kann ich das Rezept auch ausstellen ohne ihn gesehen zu haben. Wäre eh nicht gut, wenn er hierhin kommt in seinem Zustand. Das Medikament senkt das Fieber und hat außerdem eine stark einschläfernde Wirkung. Das wird schon verhindern, dass er öfter aufsteht. Eine Krankschreibung stell ich ihnen auch aus. Aber eine bis nächste Woche Mittwoch. Früher kann er sicher nicht wieder zur Arbeit, wenn das Fieber schon so lang andauert. Mit dem Medikament sollte das jedoch bald vorbei sein. Er sollte davon eine am Tag nehmen. Normalerweise wird nur eine halbe verabreicht, aber in diesem Fall ist es besser wenn wir das auf eine hochsetzten“ „Vielen Dank. Ich glaub nur ihm wird das nicht so sehr gefallen, dass er nicht zur Arbeit kann.“, sagte Eren erleichtert. „Naja. Er wird schon nicht so viel protestieren mit dem Medikament. Es ist nicht umsonst verschreibungspflichtig und außerdem erst er ja nicht gerade der größte und schwerste. Da wirken schon kleinere Mengen anders.“, entgegnete Dr. Ral lächelnd. Eren bedankte sich nochmals und fuhr dann zur Apotheke, um das Medikament abzuholen. Dann fuhr er einkaufen und kehrte dann in die Wohnung zurück. Er räumte die Sachen in den Kühlschrank und ging dann ins Schlafzimmer, um dann nach Levi zu sehen und erstarrte. Anstatt brav im Bett zu liegen hatte er tatsächlich angefangen Staub zu wischen. Eren wusste nicht ob er lachen oder Levi anmeckern sollte. „Levi! Was machst du da! Geh wieder ins Bett!“, sagte Eren in einem ernsten Ton. „Aber hier ist es so verdammt dreckig!“, sagte dieser leise und konnte ein Keuchen vom langen Stehen nicht verbergen. Auch war sein Gesicht sehr rot. Dennoch fuhr er fort mit einem Lappen die Nachtische und Fensterbänke abzuwischen. „Ich war bei der Ärztin und die hat gesagt, du brauchst absolute Bettruhe. Du darfst nur aufstehen wenn du aufs Klo gehst. Außerdem bist du noch bis Mittwoch krankgeschrieben.“, sagte Eren gereizt. „Das geht nicht! Ich bin schon viel zu lange nicht bei der Arbeit gewesen. Was weiß schon die blöde Ärztin.“, sagte er nun stärker keuchend und setzte sich aufs Bett. „Wenn du es hier für zu dreckig hältst putz ich für dich hier und du ruhst dich aus.“, sagte Eren nun freundlicher. „Aber du hast schon so viel gemacht, Eren. Die ganze Woche hast du dich um mich gekümmert.“, sagte Levi matt und wollte schon wieder aufstehen. Eren hielt ihn jedoch mit Leichtigkeit zurück. „So wird das nie was. Er ist viel zu dickköpfig. Das Medikament wird es schon richten, aber ich erzähl ihm besser nichts vom Nebeneffekt.“, dachte sich Eren und lächelte. „Du wolltest auf mich hören. Leg dich hin und nehm erstmal das Medikament, was dir die Ärztin verschrieben hat. Es senkt dein Fieber, damit schneller gesund wirst und je schneller du gesund wirst, desto schneller kannst du wieder putzen und zur Arbeit.“ „Ok. Aber ich kann ja trotzdem zwischendurch aufstehen und putzen. Dann brauchst du das nicht machen.“, protestierte Levi mit matter Stimme und rotem Gesicht und legte sich mit verschränkten Armen aufs Bett. Wenn Eren ihn nicht so gut kenne würde, hätte er fast annehmen können Levi ginge es wirklich so gut, dass er das könnte, doch so sehr er auch versuchte seine Körpersprache gesund aussehen zu lassen, sein Gesicht und vor Allem seine unfokussierten, glasigen Augen verrieten, dass er alles nur verschwommen wahrnahm und nicht zu gab wie sehr sich sein Körper nach Schlaf und Ruhe sehnte. Auch seine Stimme verriet ihn, so sehr er auch versuchte sie kräftig klingen zu lassen. Eren seufzte und nahm den Beipackzettel sowie eine Tablette aus der Schachtel. Er warf einen Blick auf den Zettel. „Wirkt in 5-10 Minuten“, stand dort. Eren gab die Tablette Levi. „Hier. Und schön viel trinken. Das ist wichtig. „Ok.“, sagte Levi missmutig, nahm die Tablette und schluckte sie mit reichlich Wasser runter. „Und ab jetzt bleibst du liegen!“, sagte Eren. „Ja. Ja. Aber es ist so langweilig. Ich will nicht schon wieder schlafen.“, sagte er leise, konnte aber den Anflug eines Gähnens nicht unterdrücken. Eren lächelte. „Dann erzähl ich dir halt was ich alles eingekauft hab und wie mein Tag sonst so war.“, sagte Eren, legte sich neben ihn ins Bett und legte seinen Arm um Levis Kopf „Ok. Schieß los“, entgegnete Levi und blinzelte. Er sah völlig erschöpft aus vom ganzen Rumlaufen im Zimmer. Eren sah auf die Uhr. „5-10 Minuten. Hoffentlich klappt es.“, dachte er gespannt. Also begann Eren haarklein alles zu erzählen was er erlebt hatte seit er losgefahren war. Nur den Arzt ließ er lieber aus, um Levi nicht unnötig zu stressen. Dabei beobachtete er Levi ganz genau. Die Geschichten waren wirklich ziemlich langweilig. Was konnte auch schon so interessant am Einkaufen sein. In den ersten 5 Minuten gab der Schwarzhaarige zu den einzelnen Sachen, wenn auch matt, immer noch Kommentare ab und konnte sich noch ziemlich gut wachhalten. Dann begann die Tablette zu wirken. Seine längeren Kommentare verkamen immer mehr zu einem „Hmm.“ Und einem leichten Nicken, als zu einem wirklichen Satz. Auch blinzelte er immer öfter. Eren grinste und fuhr fort. Ab Minute 10 wo er eigentlich hätte schon tief schlafen sollen, sank sein vorher noch aufrechter Kopf immer öfter auf Erens Schulter und schreckte wieder hoch. Er wollte sich augenscheinlich immer noch gegen das Schlafen wehren. Eren schmunzelte, als er bemerkte wie sich Levi schließlich nach geschlagenen 18 Minuten bereitwillig an Erens Schulter lehnte und seine Augen nicht mehr öffnete. „Soll ich aufhören und dich schlafen lassen?“, fragte Eren leise, um zu testen wie wach Levi noch war. „Bin…noch….wach.“, flüsterte dieser nun kaum noch hörbar mit geschlossenen Augen und schüttelte leicht den Kopf. Also fuhr Eren noch für ein, zwei weitere Sätze fort, hörte jedoch keine Reaktionen mehr von seinem Partner und merkte schließlich an seiner Atmung, die nun sehr ruhig und gleichmäßig wahr, dass er nun tief eingeschlafen war. Eren war froh. „Die Tablette hat doch noch zufriedenstellend gewirkt. Wenn auch erst wesentlich später.“, dachte er. „Was musst du nur für eine Willenskraft haben, wenn du so lange sowohl gegen deinen eigenen Körper als auch gegen die Tablette ankämpfen kannst. Manchmal bist du Stärker als für dich gesund ist. Uns vor allem dickköpfiger.“, sagte Eren sogar laut und strich Levi über Stirn. Doch dieser war schon in einer ganz anderen Welt und hörte nichts von alledem. Eren nahm vorsichtig den Arm hinter Levis Kopf weg und stand auf. Dieser reagierte auf nichts von all dem. Er drehte sich nicht mal auf die Seite in eine bequemere Position wie normalerweise. Sein Kopf fiel einfach an die Stelle wo Erens Arm gelegen hatte und blieb dort. Eren hätte den Arm wahrscheinlich auch ruckartig wegziehen können und es wäre keine Reaktion gekommen. Die Medikamente waren wirklich stark und dadurch, dass er so lange gegen sie angekämpft hatte, wurde er jetzt nun nur noch mehr von diesen und seiner eigenen Erschöpfung außer Gefecht gesetzt. Erleichtert blickte Eren auf seinen Geliebten und nahm sich dann einen Staubwedel, um das Putzen fortzusetzten, denn Levi hatte nicht ganz unrecht gehabt, als er gesagt hatte, dass er hier dreckig war. Außerdem hatte er dann keinen Grund mehr nochmals aufzustehen, wenn er wach war. Als er mit dem Staubwischen fertig war, wollte Eren noch staubsaugen im Raum, jedoch war er nicht so sicher, ob das Levi nicht weckte. Er riskierte es trotzdem, da er verhindern wollte, dass Levi erneut zum Putzen aufstand und holte den Staubsauger. „Wenn es ihn weckt entschuldige ich mich halt und er schläft dann sowieso durch das Medikament wieder ein.“, dachte sich Eren. Also schmiss er den Staubsauger an und tatsächlich. Trotz der Medikamente wachte Levi wenigstens halb auf, öffnete jedoch nicht die Augen, sondern drehte sich zu Eren. Eren stellte den Staubsauger erschrocken ab und sagte ruhig und fast flüsternd: „Entschuldige bitte. Ich wollte es nur sauber für dich machen. Schlaf weiter.“ Levi war offensichtlich nicht imstande die Augen zu öffnen trotz des lauten Geräuschs, was wahrscheinlich an dem Schlafmittel im Medikament lag. Dennoch versuchte er zu antworten, wenn auch murmelnd. „Lass mich das doch machen.“, stammelte er und schaffte es tatsächlich wie schlafwandelnd sich erst aufzusetzen und dann aufzustehen. Jedoch mit geschlossenen Augen und einer immer noch ruhigen Atmung, die eher auf Schlafen als auf wach sein hindeutete. Offensichtlich wollte sich sein Bewusstsein gegen den Schlaf wehren kam aber nicht durch die Barriere, die das Medikament geschaffen hatte. Eren war völlig perplex. Er hatte nie damit gerechnet, dass der Schwarzhaarige imstande wäre sich noch groß zu bewegen geschweige denn aufzustehen. Der Grünäugige stand auf ging zu Levi hinüber der immer noch mit geschlossenen Augen, leicht schwankend dastand. „Levi. Geh lieber wieder ins Bett.“, sagte Eren leise und verunsichert. Levi versuchte stattdessen einen Schritt nach vorne zu machen, jedoch machte ihm da sein erschöpfter Körper kombiniert mit dem Medikament einen Strich durch die Rechnung und fiel einfach nach vorne ohne auch nur den Versuch zu machen sich zu fangen. Eren fing ihn natürlich sofort und legte ihn behutsam zurück ins Bett wo er regungslos und leise schnarchend liegen blieb. „Ok. Ich sollte lieber nicht hier drin staubsaugen.“, dachte Eren und deckte Levi zu, der nun wieder völlig außer Gefecht schien. Stattdessen machte Eren daran die anderen Räume sauber zu machen und in diesen zu staubsaugen, natürlich nachdem er diesmal die Schlafzimmertür schloss, um Levi nicht wieder halb zu wecken. Danach war es auch schon Abend und er machte sich etwas zu essen. Auch sah er kurz nach Levi, um zu prüfen, ob er auch was zu essen wollte, jedoch lag dieser immer noch außer Gefecht da und schlief tief und fest. Danach beschloss Eren Hanji anzurufen um ihr Bescheid zu sagen, dass Levi erst wieder Donnerstag zur Arbeit kommen konnte. „ Ja. Das Fieber ist wieder gestiegen, weil er ständig rumläuft anstatt sich auszuruhen“, sagte er frustriert zu Hanji, die jedoch lachte. „Aber jetzt hab ich Medikamente, die ihn schlafen lassen. Die Bescheinigung vom Arzt hab ich auch schon. Ja. Richte ich aus. Danke für dein Verständnis. Tschüss“, als er aufgelegt hatte war er erleichtert. Hanji hatte die Nachricht sehr positiv und gelassen aufgenommen und sogar gesagt, dass das mit der Bescheinigung nicht eilte. Sie wusste genau, dass Levi ohnehin nie simulieren würde. Im Gegenteil, er gab eher nie zu wenn ihm was fehlte. Nach dem Telefonat war es auch schon spät, sodass Eren müde ins Bett ging und den Arm um Levis Kopf legte, der überhaupt nicht reagierte. So schloss Eren dann schließlich zufrieden seine Augen und schlief schnell mit dem schlafenden Levi im Arm ein. Kapitel 9: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 9) Als Eren wieder aufwachte, sah er auf die Uhr. „8:26. Zeit zum Aufstehen.“, dachte er sich und schaute sich um. Levi lag nun nicht mehr mit dem Kopf auf Erens Arm bzw. Schulter, sondern war weiter an ihm heruntergerutscht, sodass er nun immer noch schlafend auf dem Rücken auf Erens Brust lag. Die Hände hatte er dabei auf seinem Bauch gefaltet. Er benutzte Eren also quasi als riesiges Kissen. Der Braunhaarige lächelte, erleichtert, dass Levi nicht schonwieder irgendwo hingelaufen war, während Eren schlief. Das Medikament dürfte jedoch mittlerweile nicht mehr so stark wirken und er müsste bald aufwachen. Und tatsächlich, als Eren sich vorsichtig unter Levi wegbewegen wollte, um aufzustehen, guckte dieser erst verstimmt, da er offensichtlich sein Kissen verloren hatte, blinzelte, und schlug dann die Augen auf. „Guten Morgen, Schatz. Ich wollte sich nicht aufwecken. Bleib doch liegen, während ich für uns Frühstück mache.“, begrüßte Eren ihn fröhlich und küsste seine warme Stirn. „Soll ich dir nicht dabei helfen.“, fragte Levi, setzte sich auf und gähnte. „Nein, nein, nein, nein, nein. Du bleibst liegen. Versprochen ist versprochen.“, sagte Eren lächelnd und drückte Levi sanft wieder nach unten. Dieser war offensichtlich noch zu müde für mehr Protest und antwortete nur gähnend: „Ok. Aber mach dir ja nicht zu viel Aufwand wegen mir.“ Dann sah er sich um und bemerkte, dass der Raum geradezu glänzte. Obwohl er froh war jetzt in einem sauberen Raum zu liegen, verfinsterte sich seine Miene. „Hast du hier etwa nur für mich geputzt? Du solltest dir doch nicht so viel Arbeit machen.“, flüsterte er müde, sah Eren jedoch ernst an. „Das hab ich nicht nur für dich gemacht. Dieser Raum war wirklich dreckig und ich schlaf hier ja schließlich auch. Er wurde schon viel zu lang nicht mehr geputzt.“, antwortete der Grünäugige lächelnd, um ihn zu beschwichtigen. Der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen lockerte sich etwas. „Ok. Wenn du es sagst. Ist jetzt auch viel angenehmer hier ohne den ganzen verdammten Dreck.“ „Schön. Dann bleibst du jetzt schön hier, während ich in die Küche gehe.“, sagte Eren ermahnend. „Na gut.“, sagte Levi missmutig. Also verließ Eren lächelnd das Schlafzimmer und ging in die Küche. Dort beschloss er das Frühstück nicht zu aufwendig zu machen, um Levi nicht noch mehr das Gefühl zu geben, Eren würde zu viel für ihn tun. Jedoch wollte er auf jeden Fall auch genug machen, da Levi immerhin gestern eine Mahlzeit ausgelassen hatte. Er nahm das Tablett, das neben dem Kühlschrank stand, stellte Tasse darauf und setzte Levis Lieblingstee auf. Dann toastete er einfach mehrere Scheiben Toast und legte diese gestapelt auf einen Teller. Auch aß er selbst zwei Schieben mit Marmelade, damit Levi ja nicht auf die Idee kam, ihm was abgeben zu müssen. Auf einen zweiten Teller legte er allerhand Aufschnitt wie Käse, Schinken, Wurst etc. und stellte ebenfalls das Glas Marmelade mit einem Löffel, sowie Messer und Gabel auf das Tablett. So konnte sich sein Partner einfach nehmen auf was er gerade Lust hatte und zu aufwendig war es trotzdem nicht. Der Tee war auch passend fertig und er goss ihn in die Tasse. So kam er dann schließlich nach 15 Minuten mit dem Tablett ins Zimmer zurück und fand dort ein leeres Bett vor. Außerdem hörte er das Geräusch von laufendem Wasser aus dem Badezimmer kommen, dessen Tür geschlossen war. Levi musste also unbedingt duschen. Immer dieser Reinlichkeitswahn. Eren wartete, beschloss nach 5 Minuten aber dennoch mal nachzufragen, ob alles in Ordnung war. Er ging zur Tür. „Levi? Alles ok da drin? Brauchst du Hilfe?“, rief er durch die geschlossene Tür etwas beunruhigt. „Nein, nein. Alles klar. Bin gleich fertig.“, versuchte dieser möglichst souverän zurückzugeben, klang jedoch nicht besonders glaubwürdig mit seiner leisen und matten Stimmen. „Ok!“, rief Eren etwas erleichterter zurück und setzte sich wieder aufs Bett. In diesem Moment hörte er es laut rumsen und Levi leise fluchen. „Was war denn das jetzt?“, fragte sich Eren verwirrt, stand auf und betrat das Bad. „Levi? Was war..?“, wollte Eren gerade fragen, als er seinen Partner missmutig auf dem Boden liegen sah, während dieser fluchend versuchte hastig aufzustehen, jedoch irgendwie seinen Fuß nicht belasten konnte und so immer wieder hinplumpste. „Was ist passiert?“, fragte Eren und kniete sich neben Levi, damit dieser sich an ihm abstützen konnte. Dieser jedoch wollte dieses Angebot offensichtlich nicht annehmen und versuchte weiterhin erfolglos allein aufzustehen. „Als ich aus der Dusche kam…. Bin ich irgendwie gestolpert, falsch mit dem Fuß aufgekommen, sodass er umgeknickt ist und konnte mich dann nicht mehr fangen. Scheiße.“, sagte Levi missmutig und gab schließlich auf, alleine Aufstehen zu wollen. „“Irgendwie gestolpert?“ Dir ist schwindelig geworden, du bist getaumelt und dann umgeknickt, oder? Das kommt davon, wenn du in seinem Zustand so lange so warm duschst!“, entgegnete Eren, nahm Levis Arm und legte ihn um seinen Hals, um ihm hoch zu helfen. Er kannte Levi schon lang genug, um sagen zu können, dass er einfach nicht zugeben wollte, dass es ihm durch das Fieber immer noch nicht gut ging und er deswegen umgekippt war. „Fühlte mich halt schmutzig…“, murmelte dieser nur mürrisch und stützte sich nun schließlich doch auf Eren. Als er nun wieder Stand wollte er allein zu seinen Boxershorts hinüberhumpeln, wankte jedoch durch seinen Kreislauf, die Reste des Medikamentes und seinen schmerzenden Fuß so stark, dass Eren schnell zu ihm lief und ihn lieber wieder stützte. „Ich krieg das schon allein hin.“, entgegnete Levi matt, verlor jedoch in diesem Moment wieder mehr das Gleichgewicht, wodurch er sich wieder mehr an Eren lehnen musste. „Ja, ja. Komm jetzt. Ziehen wir dir erstmal was an.“, entgegnete Eren, das Protestieren seines Partners ignorierend, und half ihm in seine Boxershorts. „Danke.“, sagte Levi kleinlauter aber dennoch mies gelaunt und ließ sich von Eren wieder zum Bett führen und legte sich auf dieses. „Hier. Jetzt ess erstmal was, während ich mir deinen Knöchel ansehe.“, sagte Eren und stellte Levi das Tablett auf den Schoß. „Ach das mit dem Fuß ist so gut wie nichts. Bin ja nur umgeknickt. Danke für das Frühstück. Willst du auch was?“, fragte er und schob das Tablett leicht in Erens Richtung, ohne selbst etwas angerührt zu haben. „Nein. Ich hab schon was gegessen.“ Achselzuckend zog Levi das Tablett wieder zu sich und begann die Toastscheiben in Windeseile verschlingen, als hätte er einen Bärenhunger, und dabei reichlich Gebrauch von allen Sachen auf dem Tablett zu machen außer der Marmelade. Er hatte noch nie so auf Süßes gestanden. Währenddessen schaute sich Eren seinen Fuß an. „Von wegen so gut wie nichts.“, dachte Eren, als er sah, dass der Knöchel bereits anfing anzuschwellen und leicht blau anzulaufen. Er betastete den Fuß vorsichtig, was dazu führte, dass Levi vor Schmerz zusammenzuckte und plötzlich einatmete, was zur Folge hatte, dass er sich am Toast verschluckte und begann zu husten. „Hups. Entschuldige.“, entgegnete Eren verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Auch was. Hab mich nur verschluckt.“, entgegnete Levi hustend und griff zum Tee. „Selbst diese Schmerzen gibt er nicht zu. Alter Dickschädel. Wenigstens kann er jetzt nicht mehr so viel rumlaufen.“, dachte sich Eren und musste grinsen. „Der Fuß sieht nicht so gut aus. Kannst du ihn bewegen?“, fragte er besorgt. Levi stellte das Tablett zur Seite, da er mittlerweile fertig war mit Frühstücken. „Denk schon.“, entgegnete er und gähnte. Als er den Fuß bewegte, konnte er jedoch die Schmerzen nicht ganz aus seinem Gesicht verbannen. „Scheiße“, fluchte er leise. „Naja. Dann ist er wenigstens nicht gebrochen, sondern nur verstaucht. Aber rumlaufen ohne Hilfe ist erstmal nicht mehr. Du musst den Fuß jetzt ganz still halten. Hast du dir selbst zuzuschreiben.“, sagte Eren, jedoch nicht allzu anklagend. Er wollte Levi ja nicht zu viele Schuldgefühle machen. „Ja, ja.“, erwiderte der Schwarzhaarige genervt und nicht gerade einsichtig. „Diese Scheißkrankheit…“, flüsterte er dann zu sich selbst, Eren hörte es jedoch trotzdem. Der Grünäugige stand auf, um das Fieberthermometer aus dem Bad zu holen. Er steckte es Levi in den Mund und wartete bis es piepte. „Und?“, fragte der Kranke immer noch mürrisch, jedoch etwas ruhiger als vorher und gähnte erneut. Eren blickte auf das Thermometer. „39°C. Immerhin runter gegangen. Das Medikament bringt also was. Würde bestimmt noch besser helfen, wenn du deinen Körper nicht immer mit solchen Eskapaden belasten würdest.“, sagte Eren jedoch grinsend, da er froh war, dass das Fieber sank. „Hm.“, entgegnete sein Partner mürrisch jedoch ebenfalls froh, dass das verdammte Fieber endlich zu verschwinden schien und musste wieder gähnen. Jedoch fiel Eren auf, dass die Temperatur für früh am Morgen trotzdem nicht gerade niedrig war. Auch war Levis Blick immer noch glasig, auch wenn sich dies ein bisschen gebessert hatte im Vergleich zum Tag davor. Er sah außerdem wieder ziemlich müde aus, durch den beginnenden Kreislaufzusammenbruch im Bad und das Umkippen. „Ich hol erstmal einen Kühl Akku für deinen Knöchel.“, sagte Eren, ging in die Küche und legte Levi anschließend den Kühl Akku auf den Knöchel seines Partners, was diesen wieder vor Schmerz und Kälte zusammenzucken lies. „So und jetzt wieder hinlegen, zudecken und am besten Schlafen.“, sagte Eren und strich Levi über die Wange, die ziemlich rot war. „Aber Eren. Was soll ich hier die ganze Zeit machen? Kann ich mich dann wenigstens aufs verdammte Sofa setzten, damit ich zumindest Fernsehen kann oder so?“ Eren wollte ihm natürlich nicht sagen, dass er durch das Medikament eh wieder Schlafen würde, sah aber auch nicht wirklich einen Unterschied, ob sein Liebster jetzt hier oder im Wohnzimmer lag. „Na schön.“, antwortete der Grünäugige also und hob seinen Geliebten hoch, der gerade noch den Kühl Akku auffing, der von seinem Fuß rutschte, und trug ihm zum Sofa. „Oh Mann, Eren. Was soll immer das scheiß tragen? Kannst mich nicht einfach stützen und mich selbst laufen lassen anstatt mich wie ein Kind zu tragen?“, rief Levi mit ernstem Blick, musste dann jedoch gähnen. „Nein. Erstens sollst du so wenig laufen wie möglich und zweitens ist es einfacher und schneller wenn ich dich einfach kurz trage. Außerdem scheint es dir ja gestern auch gefallen zu haben.“, sagte Eren und lächelte. Levis Wangen wurden nach dieser Aussage noch etwas röter, als sie ohnehin schon waren. „Ach halt die Klappe.“, murmelte er missmutig und peinlich berührt. Eren lachte, legte seinen Partner aufs Sofa und deckte ihn mit der Decke zu, die dort noch vom vorherigen Abend lag. Dieser blieb nicht liegen, sondern setzte sich wieder aufrecht aufs Sofa, hielt sich den Kühl Akku an den Fuß und schaltete den Fernseher ein. Er zappte durch die Programme, bis er bei einem halbwegs annehmbaren Film stehen blieb. Eren sagte nichts dazu. Sollte er sich ruhig hinsetzten. Levi würde eh bald zu müde werden beim einschläfernden Fernsehprogramm. Der Grünäugige holte eine Flasche Wasser aus dem Schlafzimmer und stellte sie zusammen mit der Medikamentenschachtel auf den Wohnzimmertisch, sodass Levi beides vom Sofa aus erreichen konnte. Danach holte er das Tablett aus dem Schlafzimmer und räumte das Geschirr in die Spülmaschine. Er sah auf die Uhr. „10 Uhr. Jetzt könnte ich eigentlich auch das Schlafzimmer saugen.“, dachte sich Eren, ging ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Er wollte Levi nicht stören, wenn dieser langsam vor sich hin döste. Nachdem er nach ca. 30 Minuten (er wollte wirklich sichergehen, dass Levi den Boden für sauber genug hielt) fertig war, kehrte er ins Wohnzimmer zurück, um nach Levi zu sehen. Dieser schlief leider nicht, wie Eren sich das vorgestellt hatte, saß sogar immer noch, hielt den Kopf jedoch nicht mehr aufrecht, sondern hatte ihn schräg an die Sofalehne gelehnt. Sein Bein mit dem verstauchten Knöchel hatte er außerdem angewinkelt und auf Sofa gelegt, damit er den Kühl Akku nicht mehr in der Hand halten musste, sondern ihn einfach auf dem Knöchel ablegen konnte. Das andere Bein stand immer noch auf dem Boden. Er weigerte sich einfach beharrlich sich hinzulegen. „Gut. Wenn er nicht von selbst schlafen will, dann ist wohl wieder das Medikament dran. Ich wollte ihm das zwar zur gleichen Zeit wie gestern geben, aber ich hab wohl keine Wahl. Naja, ist ja auch nicht viel früher.“, dachte sich Eren und setzte sich zu Levi aufs Sofa. „Wie geht’s deinem Fuß?“, fragte er. „Schon besser.“, gab Levi kurz und matt zurück, lehnte seinen Kopf an Erens Schulter an und gähnte. Er hatte mittlerweile wirklich kleine Augen und sah total fertig aus. Eren nahm die Medikamentenpackung in die Hand und nahm eine Tablette raus. „Hier. Die hat ja gestern auch ganz gut gewirkt.“, sagte er und gab sie Levi. Dieser nahm sie wortlos und schluckte sie mit dem Wasser vom Tisch herunter. „Danke.“, sagte er und lehnte sich wieder an Eren an. „Was ist das eigentlich für ein Film?“, fragte der Grünäugige seinen Partner. „Keine Ahnung. Irgendein Actionfilm mit Gangstern. Der typische Scheiß halt.“, antwortete dieser leise und gähnte. Eren lächelte und sah sich schweigend den wirklich nicht gerade sehr spannenden Film an. Nach ca. 10 Minuten hob Levi den Kopf, um ihn dann auf Erens Schoß zu legen. Den Kühl Akku schmiss er dabei runter. Dies schien ihn aber nicht zu kümmern. „Sag mal Eren…“, sagte er nun liegend und flüsternd, aber immer noch mit offenen Augen. „Was ist denn?“, fragte Eren verdutzt, der eigentlich dachte Levi würde so eingemummelt auf seinem Schoß schon schlafen. „Das Medikament hat nicht doch zufällig einen Nebeneffekt?“, flüsterte Levi und drehte den Kopf leicht, um dem Grünäugigen ernst ins Gesicht zu blicken. Eren entschied nun mit der Wahrheit rauszurücken, da Levi offensichtlich dahintergekommen war. „Ok. Erwischt. Es macht ziemlich müde. Wie kamst du drauf?“, fragte er und lächelte verschmitzt. „Naja. Erstens haben so starke Medikamente immer irgendwelche Nebeneffekte und zweitens merk ich das ja auch daran, dass ich nach dem einnehmen schlagartig müde werde. Ich bin vielleicht krank, aber nicht bescheuert, Eren. Das hättest du mir auch sagen können, damit ich weiß was mich erwartet.“, sagte er und gähnte, blickte Eren jedoch weiter an. „Tut mir leid. Ich wollte einfach nur, dass du wieder gesund wirst und hab befürchtet, dass du das Medikament nicht nimmst, wenn ich dir erzähle, dass es müde macht. Du willst ja offensichtlich nie schlafen, auch wenn du es eigentlich musst. Außerdem wollte ich nicht, dass du weiter wie ein Irrer putzend durch die Wohnung läufst.“, sagte Eren reumütig, aber immer noch mit einem kleinen lächeln und streichelte Levi über den Rücken. Levi drehte sich gähnend wieder zum Fernseher und schloss die Augen. Nun, da er sicher wusste, dass ihn das Medikament eh früher oder später zum Einschlafen bringen würde, sah er keinen Grund mehr darin sich großartig zu wehren. Eingenommen war eingenommen und das konnte man jetzt auch nicht mehr ändern. Auch war er Eren nicht wirklich böse. Er hatte ja nur das Beste gewollt und das Fieber war ja auch gesunken. „Du kleiner Bastard.“, war alles was er Eren noch entgegenmurmelte, bevor er sich vom Schlaf übermannen ließ, ihn nun sogar begrüßte und alles dunkel wurde. Eren grinste. Wenn Levi ihn auf diese Weise beleidigte wusste er, dass er nicht wirklich böse war, sondern ihm eigentlich nur einen stichelnden Kommentar entgegenschleudern wollte. Er war eh nie besonders nachtragend gewesen, sondern hatte schon immer die Meinung vertreten, dass man die Dinge eh nicht mehr ändern konnte, wenn sie geschehen waren und dann das Beste aus der Situation machen musste. Eren war froh, dass dies in diesem Fall bedeutete, dass Levi nicht mehr so gegen das Schlafen ankämpfte, wenn er eh schon die Tablette genommen hatte. Der Braunhaarige hob den Kopf seines Partners vorsichtig an und stand auf. Er hob den Kühl Akku vom Boden auf und legte ihn wieder auf Levis Fuß, was diesen kurz zusammenzucken ließ, ihn aber nicht aufweckte. Dann stellte er den Fernseher aus und legte die Fernbedienung auf den Tisch. Bevor er sich auf den Weg machte, um die Wäsche zu waschen, ging er nochmal zu Levi hinüber, beugte sich zu ihm hinunter, lächelte und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Levi erwiderte den Kuss nicht, sondern atmete nur einmal tief ein, als Eren die Lippen wieder von denen seines Partners löste und atmete dann ruhig weiter. „Schlaf gut, mein kleiner Engel.“, flüsterte Eren und verließ das Wohnzimmer. Kapitel 10: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 10) Eren ging ins Badezimmer, um die dreckigen Boxershorts, T-Shirts und anderen Sachen einzusammeln und in die Waschmaschine zu stecken. Nachdem er das getan hatte, konnte er nun auch das Badezimmer putzen und saugen, da er nun Levi nicht störte, der jetzt ja nicht mehr im Schlafzimmer, sondern auf dem Sofa lag. Auch fiel ihm da ein kleiner Blutfleck auf, der sich an der Stelle befand, an der Levi zuvor gestürzt. Eren hatte ihn nicht bemerkt, als er Levi aufgeholfen hatte, da er dort viel zu sehr mit seinem Partner beschäftigt war, um auf den Boden zu achten. „Da ist er wohl härter aufgeschlagen, als er mir sagen wollte. Typisch. Hauptsache nie zugeben wenn man sich verletzt. Naja, allzu groß kann die Wunde ja nicht sein, sonst hätte ich das sicher gemerkt. Ich frag mich nur, wo er sich verletzt hat.“, dachte sich nicht wirklich besorgter als vorher, da Levi ja sofort nach dem Sturz mit ihm gesprochen hatte. Die Verletzung war also nicht allzu gravierend. Nachdem Eren mit dem Putzen des Badezimmers fertig war, ging er ins Schlafzimmer, um das Bett neu zu beziehen. Dies wurde auch dringend nötig, nachdem praktisch eine Woche lang ihr beider Schweiß in dieses geflossen war. Levi würde sich bestimmt bereitwilliger in ein sauberes Bett legen und auch Eren war es ab einem gewissen Punkt unangenehm, wenn etwas zu versifft war. Als er also gerade begann den Bezug von den Kissen zu ziehen, vielen ihm auch da kleine Blutreste auf. „Na toll. Dann hat er sich am Kopf verletzt. Das würde auch erklären, warum es ihm so schwer gefallen ist aufzustehen. Klar tat ihm der Fuß weh, aber bestimmt war er auch ziemlich benommen vom Aufschlag. Dass er jedoch blutet am Kopf, hat er wahrscheinlich selbst nicht mal gemerkt, sonst hätte er sich bestimmt sich ans Kissen angelehnt und es dreckig gemacht. Am besten seh ich mal nachher nach der Wunde, auch wenn ich nicht glaube, dass es allzu wild ist. Ich will aber auch nicht, dass sie sich nachher entzündet.“, dachte sich Eren und wunderte sich immer noch über den Dickkopf seines Partners. Der Grünäugige schmiss die Kissen-, Bettbezüge und Laken zu den anderen Sachen in die Waschmaschine und stellte diese an. Mittlerweile war es schon nach 13 Uhr und Eren ging in die Küche, um sich was zu essen zu machen. Er aß einfach ein paar Scheiben Brot, da es sich eh nicht lohnte jetzt viel zu kochen. Levi würde eh jetzt nichts essen und außerdem hatte Eren eh keinen großen Hunger. Für sich selbst aß er mittags ohnehin gern einfach was Kleines. Nachdem er fertig war mit Essen, ging er zurück ins Wohnzimmer, um auf dem Sofa ein bisschen Fern zu sehen und bei der Gelegenheit auch mal nach Levis Wunde am Kopf zu gucken. Der Schwarzhaarige lag immer noch genauso da, wie ihn Eren zurückgelassen hatte. Zusammengerollt auf der Seite schlummernd, einen Arm lose vom Sofa baumelnd. Eren konnte nicht anders, als bei dem Anblick zu lächeln. Levi sah einfach zu niedlich aus, wie er dort lag. Der Grünäugige setzte sich vorsichtig neben ihm auf Sofa, nahm dann vorsichtig den Kopf des Schwarzhaarigen hoch und legte diesen auf seinem Schoß ab. Dieser suchte sich im Schlaf intuitiv eine bequemere Position und rutschte ein Stück weiter auf Erens Schoß, um seinen Kopf weiter in diesem zu begraben. Als er jedoch den Kopf ein Stück zu weit nach hinten drehte, zuckte er zusammen und drehte ihn sofort wieder zurück. Dies bestätigte Eren nur in der Theorie, dass er sich am Kopf verletzt hatte. Als sein Partner offensichtlich eine bequeme Position zum Weiterschlafen gefunden hatte, fing Eren an vorsichtig Levis Kopf zu betasten. Tatsächlich fand er eine ziemlich große Beule und Levis Haar war an der Stelle verklebt vom verkrusteten Blut. „Wenigstens blutet es nicht mehr. Aber später werde ich es trotzdem desinfizieren, wenn er wieder wach ist.“, dachte sich, nun doch erleichtert, dass sein Partner mit einer einfachen Beule davonkam. Er nahm die Fernbedienung vom Tisch und schaltete den Fernseher ein. Eren stellte dabei sicher den Fernseher nicht zu laut zu drehen und verzichtete auch auf Actionfilme mit lauten Explosionen. Wenn Levi schlief, wollte er das auf keinen Fall stören. So saß er dort und zappte hier und da durch die verschiedensten Serien und Filme. Dabei strich er Levi gedankenverloren mit einer Hand über Rücken und Schulter, was diesen zu beruhigen oder zumindest nicht zu stören schien, da er sich nicht mehr bewegte, seit er eine bequeme Position auf Erens Schoß gefunden hatte. Um 16 Uhr war es dann Zeit die Wäsche aus der Maschine zu holen. „Eigentlich schade.“, dachte sich Eren missmutig. „Es war gerade zu schön hier mit ihm auf meinem Schoß zu sitzen. Aber was sein muss, muss sein.“ Also hob Eren den Kopf seines Partners hoch, genau darauf bedacht nicht auf die Wunde zu fassen, und legte diesen vorsichtig auf dem Sofa ab. Levi wirkte trotzdem nicht glücklich mit der Situation. Es schien, als hätte er Eren durchaus als Kissen begrüßt und auch die Streicheleinheiten nicht schlecht gefunden. Nun als beide weg waren, sah er etwas finster drein und drehte sich mit dem Kopf zur Sofalehne und vom Fernseher weg, wachte jedoch nicht auf. Dabei fiel der Kühl Akku wieder auf den Boden. Eren hob es auf. Es war ohnehin mittlerweile komplett warm und es lohnte sich deshalb nicht, es nochmal auf seinen Fuß zu legen. Der Grünäugige ging in die Küche, packte den warmen Kühl Akku wieder das Gefrierfach und nahm einen neuen heraus. Diesen legte er seinem schlafenden Partner wieder auf den Knöchel, was diesen wieder zusammenzucken und sich bewegen ließ, ihn aber nicht aufweckte. Nachdem dies also erledigt war, holte Eren die Wäsche aus der Maschine und hing sie im Wohnzimmer auf den Wäscheständer. Danach setzte sich Eren wieder vorsichtig aufs Sofa, was dazu führte, dass sich Levi auf den Rücken drehte und schließlich hochschreckte. Nicht zuletzt wegen der Beule am Hinterkopf auf die er sich versehentlich gelehnt hatte. Außerdem atmete er schnell, keuchte fast. „Na. Gut geschlafen? Wie geht’s der Wunde?“, fragte Eren, beugte sich zu ihm runter und gab ihm einem Kuss auf den Mund, den Levi mit seiner Müdigkeit und der Verdutztheit über die Frage so gut es ging erwiderte. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, sah er Eren verwirrt an. „Welche Wunde?“, fragte er und fasste sich intuitiv an die Beule am Hinterkopf. Dabei fühlte er die Blutreste in seinen Haaren. „Oh. Scheiße. Hab gar nicht gemerkt, dass das geblutet hat. Mist. Hab ich viel dreckig gemacht damit?“, fragte er missmutig. „Nein. Nur ein kleiner Fleck im Bad und auf dem Kopfkissenbezug. Den hätte ich ohnehin in die Wäsche getan. Du hättest mir ruhig sagen können, dass du dir nicht nur den Knöchel verknickt hast, sondern außerdem mit dem Kopf aufgeschlagen bist. Das hätten wir ja kühlen können.“, antwortete Eren und musste darüber schmunzeln, dass sich sein Partner offensichtlich mehr um die Sauberkeit der Wohnung sorgte, als darum, dass er immerhin eine kleine Platzwunde am Kopf hatte. „Ach. Geht ja auch so. Is ja nur ne Beule und das Blut ist ja schon wieder getrocknet.“, entgegnete der Kranke, setzte sich auf, lehnte sich an Erens Schulter und sah gedankenverloren zum Fernseher, als ob ihm was durch den Kopf ging. „Das erklärt aber vielleicht den schrägen Kram, den ich geträumt hab.“, murmelt er geistesabwesend zu sich selbst. Eren hob eine Augenbraue. „Hm? Was hast du denn geträumt?“, fragte der Grünäugige voller Interesse. „Zuallererst spielte der Traum irgendwie im Mittelalter mit Pferden als Fortbewegungsmittel. Und noch merkwürdiger, überall liefen riesengroße, menschenfressende Wesen rum. Ich glaub sie wurden Titanen genannt oder so.“, entgegnete Levi und gähnte. „Das klingt aber nicht gut. Das klingt nach einem echten Albtraum.“, sagte Eren erschrocken und strich seinem Partner über die Wange. „Könnte man meinen, aber es hat sich zunächst nicht wie einer angefühlt. Du warst auch da. Sogar Hanji war da. Wir haben zusammen gegen die Titanen gekämpft mit so Drahtseilgeschossen und Klingen mit denen wir den Titanen in den Nacken geschnitten haben. Wurde erst zu einem Alptraum, als eines dieser Scheißviecher dich angegriffen hat…“, sagte Levi und stockte bei diesem Gedanken. Anscheinend wollte er sich nicht gern daran erinnern, selbst wenn es nur ein Traum war. Eren war verblüfft über diese Reaktion, freute sich aber gleichzeitig, dass Levi ihn unter keinen Umständen verlieren wollte, egal ob im Traum oder der Realität. „Und was ist dann passiert?“, fragte er, nun zu neugierig, um nicht alles rauszufinden. Levi sah Eren kurz ernst an, bevor er fortfuhr. „Das Ding wollte nach dir greifen oder schlagen und da hab ich mich davorgeworfen und den Schlag abgekriegt. Ich bin durch die Luft geflogen und dann auf dem Boden aufgeschlagen. Das hat sich gut mit dem echten Schmerz im Hinterkopf überschnitten. Ich kann mich noch an viele Wunden erinnern und an die Schreie der anderen und dann bin ich aufgewacht.“ Levi sah nun etwas erleichterter aus, wo er sich das von der Seele geredet hatte. Eren runzelte die Stirn. Sogar im Traum war seinem Partner wichtiger, dass dem Grünäugigen nichts passierte. Auch wenn es ihn das eigene Leben kostete. Das erklärte wahrscheinlich auch, warum es ihm so unheimlich leidtat, dass er ihn ausversehen geschlagen hatte. Er wollte ihn wirklich beschützen. Eren lächelte. Er drehte den Kopf zu Levi, der ihn, verdutzt über das Lächeln, mit glasigen Augen ansah, schloss die Augen und gab ihm ohne Vorwarnung einen leidenschaftlichen Kuss. Levi schloss ebenfalls die Augen und gab sich dem Kuss hin. Der Schwarzhaarige schlang einen Arm um Erens Taille und krallte sich mit der anderen Hand lustvoll in Erens Haaren fest. Eren hatte ebenfalls eine Hand auf dem Hinterkopf seines Partners, natürlich ohne die Wunde zu berühren und drückte ihn fest an sich. Mit der anderen Hand strich er Levi sacht über den Rücken. Ihre Zungen umspielten zärtlich einander und Eren konnte nicht umhin zu bemerken, dass Levis Fieber den Kuss angenehm aufheizte, wärmte und ihm ein gewisses Prickeln verlieh. Sie lösten sich erst wieder voneinander, als sie wieder Luft brauchten. Beide keuchten, Levi etwas stärker als Eren aufgrund seiner physischen Verfassung. Auch waren beide röter angelaufen als vorher. „Wofür…war…das…denn?“, fragte der Schwarzhaarige außer Atem und etwas verwirrt über den plötzlichen Kuss. „Dafür, dass du mich sogar in deinen Träumen mit dem Leben beschützen willst, selbst wenn es dich tötet.“, erwiderte Eren und lächelte ihn an. „Ok..?“, sagte Levi immer noch leicht keuchend und leicht stirnrunzelnd und musste gähnen. „Außerdem siehst du einfach zu süß aus, wenn du so krank und schwach bist.“, stichelte Eren und grinste breit. Der Schwarzhaarige sah ihn böse an. „Ich zeig dir gleich schwach, Bengel.“, sagte er, klang jedoch mit seiner mittlerweile wieder ziemlich leisen Stimme und dem ständigen Gähnen nicht so, als könnte er Eren im Moment irgendwas in Sachen Stärke zeigen. Auch war er wieder an Erens Schulter angelehnt und machte keine Anstalten das zu ändern. So blieben sie noch bis abends dort gemeinsam sitzen und sahen fern. Eren Levi streichelnd und Levi immer mal wieder an Erens Schulter eindösend. Kapitel 11: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 11) So saßen Eren und Levi bis circa 18:30 Uhr da, bis Eren einfiel, dass er ja die Wunde seines Partners versorgen wollte. Außerdem könnte er ihm und sich selbst auch etwas zum Abendessen machen. „Ich geh mal etwas zum Desinfizieren für deine Wunde holen. Und dann mach ich uns beiden was zu essen. Warte einfach hier.“, sagte Eren zu seinem Partner, der halbwach an Erens Schulter gelehnt döste, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ok. Aber mach dir nicht zu viel Arbeit.“, antwortete dieser mit matter Stimme und geschlossenen Augen, nahm den Kopf von Erens Schulter und lehnte sich stattdessen ans Sofa an. Eren lächelte, stand auf und holte den Alkohol aus dem Badezimmer, zusammen mit einem Tuch, das er mit diesem tränken konnte. Dann setzte er sich wieder auf das Sofa. „Gut. Das wird jetzt wahrscheinlich ein bisschen brennen, aber es muss sein. Außerdem wirst du dann auch die Blutreste in den Haaren los. Dreh mal den Kopf, damit ich da vernünftig drankomme.“, sagte Eren zu seinem Partner und tränkte den Lappen mit der Flüssigkeit. „Na gut.“, sagte dieser blinzelnd und gähnend und drehte den Kopf zur Seite. Eren tupfte leicht mit dem Tuch auf die Wunde und dieses färbte sich etwas rot. „Tut es sehr weh?“, fragte Eren besorgt. „Nicht der Rede wert.“, versuchte Levi möglichst lässig zu sagen, jedoch merkte Eren, dass der Schwarzhaarige die Zähne leicht zusammenbiss und ziemlich verkrampft dasaß. Also beeilte sich Eren mit dem Saubermachen und nach ca. 5 Minuten waren dann auch alle Blutreste verschwunden und die Wunde war sauber. „So. Das wars dann auch schon.“, sagte Eren lächelnd und legte das Tuch an die Seite. „Ok. Danke.“, sagte Levi matt, wirkte erleichtert, drehte den Kopf wieder zu Eren, gab dem Braunhaarigen einen Kuss die Wange und lehnte sich wieder an dessen Schulter an. „Was hältst du davon wenn ich uns eine Suppe mache?“, sagte Eren, dem nun selbst ein bisschen der Magen knurrte. Wie musste es dann erst Levi gehen, der nichts zu Mittag gegessen hatte. „Nur ne Tütensuppe. Also was ganz einfaches.“, fügte er schnell hinzu. „Ok. Solang du dir auch was machst.“, erwiderte dieser leise und gähnte. „Na klar.“, sagte Eren lächelnd, stand auf und ging in die Küche. Dort stellte Eren erstmal einen Topf mit Wasser auf den Herd und nahm dann eine der Tütensuppen aus dem Schrank. Er entschied sich für Tomatensuppe. Die mochten sowohl Levi, als auch er selbst gerne. Als das Wasser kochte, schüttete er den Inhalt der Tüte hinein und rührte. Nach ca. 10 Minuten war die Suppe dann auch schon fertig und er füllte sie in zwei große Teller, die er dann zusammen mit zwei Löffeln auf den Tisch stellte. Dann ging er ins Wohnzimmer, um Levi zu holen. Eren schmunzelte, als er sah, dass der Schwarzhaarige mittlerweile nicht mehr saß, sondern auf der Seite lag und vor sich hin döste. Dies war schließlich auch kein Wunder, da das Medikament immer noch in seinem Organismus war. Der Braunhaarige beugte sich zu ihm runter und flüsterte leise: „Aufstehen. Das Essen ist fertig. Du musst dazu wohl leider in die Küche kommen.“ Eren strich ihm sanft über die Wange. Der Schwarzhaarige blinzelte verschlafen und gähnte. „Ok. Ich geh schon.“, sagte er leise und setzte sich auf. Gerade, als er aufstehen und selbstständig in die Küche humpeln wollte, legte Eren Levis Arm um seinen Hals und stützte ihn. „Ich schaff das schon, Eren.“, flüsterte Levi gähnend, verlagerte jedoch etwas mehr Gewicht auf Eren, um seinen Fuß zu entlasten. „Sei froh, dass ich dich nicht zum Tisch trage.“, entgegnete der Grünäugige schmunzelnd. Levi sah ihn grimmig an, leistete aber keinen weiteren Protest. In der Küche angekommen, setzten sich beide an den Tisch. „Guten Appetit!“, rief Eren fröhlich und fing an zu essen. „Dir auch.“, erwiderte Levi matt und fing ebenfalls an. Es dauerte nicht lange und Levi war bereits fertig mit der Suppe, während Eren noch aß, da er wesentlich mehr geschlungen hatte, durch das ausgelassene Mittagessen. Er blieb sitzen, um auf Eren zu warten, der noch nicht mal zur Hälfte fertig war. Gähnend stützte er den Kopf auf seine Hände und sah Eren gedankenverloren beim Essen zu. Die warme Suppe und vor allen Dingen ihre warmen Dämpfe hatten ihn zusammen mit dem Fieber und dem Medikament erst recht müde gemacht. So schlossen sich langsam seine Augen und er schlief ein, den Kopf immer noch auf den Händen haltend, während Eren noch aß. Als Eren fertig war mit dem Essen rief er: „So. Auch endlich fertig.“ Und sah lächelnd auf. Da bemerkte er, dass der Kleinere mittlerweile mit geschlossenen Augen dasaß und offensichtlich schlief. Eren musste lachen, nahm die Teller von ihm und Levi und stellte sie in die Spülmaschine. Danach ging er zu seinem schlafenden Partner hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Als dieser nicht darauf reagierte, sagte Eren leise: „Hey. Willst du langsam ins Bett?“ Der Schwarzhaarige schlug darauf die Augen halb auf, schüttelte leicht den Kopf, den er immer noch auf die Hände gestützt hatte und flüsterte kaum hörbar: „Nein. Nicht…das…Bett.“ „Gut. Dann bring ich dich eben zum Sofa. Aber diesmal trag ich dich. Du siehst nämlich nicht so aus, als wär dir gerade nach laufen.“, sagte Eren grinsend, dachte aber bei sich, dass er den Schwarzhaarigen sowieso ins Bett verfrachten würde, wenn dieser erstmal richtig schlief. Levi sah zwar nicht gerade begeistert aus, jedoch nickte er nur benommen. Also hob Eren seinen Partner wieder hoch, wie er es schon die Male zuvor getan hatte. Als er ein paar Schritte gegangen war, fiel Levis einer Arm lose von seiner Brust und hing herunter. Er hatte die Augen wieder fest geschlossen. Da war Eren klar, dass er seinen Partner auch direkt ins Bett tragen konnte, da er anscheinend jetzt schon wieder eingeschlafen war, durch die Schaukelbewegung auf den Armen des Grünäugigen. Ein Zwischenstopp vor dem langweiligen Fernsehprogramm war da nicht mehr nötig. Also trug Eren seinen Partner gleich ins Schlafzimmer und legte ihn aufs Bett, wo sich dieser wieder selbstständig an der Decke festklammerte. „Ob ich wohl noch den Kühlakku holen soll?“, fragte sich Eren, entschied sich dann aber ihn wieder ins Gefrierfach zu legen, da er eh nur wieder herunterfallen würde, wenn sich Levi bewegte. Außerdem wollte er nicht riskieren, dass der Schwarzhaarige von der Kälte wieder aufwachte und doch wieder aus dem Bett raus wollte. Also legte er den Kühlakku wieder zurück und holte dann das Thermometer, um nochmal Levis Temperatur zu messen. „Mund auf.“, flüsterte Eren seinem Partner zu und dieser öffnete den Mund tatsächlich, öffnete aber nicht die Augen. Nachdem es gepiept hatte, sah Eren auf das Ergebnis. „Dafür, dass das Fieber am Abend eigentlich höher sein sollte, ist 38,8 °C eigentlich ziemlich gut im Vergleich zu den 39°C heute Morgen. Das erklärt auch, warum er die ganze Zeit so müde ist. Sein Körper muss ganz schön kämpfen, um das so schnell wieder loszuwerden. Deswegen schläfert das Medikament wahrscheinlich auch so ein. Er brauch alle Ruhe, die er kriegen kann.“, dachte sich Eren stirnrunzelnd. „Da ist gar nicht so gut, dass du immer so uneinsichtig bist.“, sagte Eren leise zu seinem Partner und lächelte. Der Schwarzhaarige schlief währenddessen einfach eingerollt weiter. Eren verließ das Schlafzimmer, um noch ein bisschen Fernzusehen und dann später ins Bett zu gehen. Er legte sich aufs Sofa, streckte sich und zappte sich durch die Programme. Als ihm irgendwann gegen 23 Uhr langsam die Augen zufielen, schaltete er den Fernseher aus und ging ins Schlafzimmer zurück. Dort legte er sich zu Levi ins Bett, der sich sofort an Erens Oberkörper anschmiegte. Der Grünäugige nahm seinen Geliebten ebenfalls in den Arm. Dieser schlug daraufhin halb die Augen auf. „Fieber…hoch?“, murmelte der Schwarzhaarige kaum verständlich. Eren konnte sich jedoch schon denken, was er meinte. „38,8°C. Das ist gut für abends.“, antwortete Eren leise. „Hm..“, murmelte Levi, wie zum Zeichen, dass er das zur Kenntnis genommen hatte, aber nicht weiter darüber reden wollte oder konnte. „Gute Nacht, Liebling.“, sagte Eren und gab ihm einen Kuss auf dem Mund. Als Eren ihre Lippen wieder voneinander löste, waren die Augen den Schwarzhaarigen wieder geschlossen und er schlief tief und fest in Erens Arm. Auch der Braunhaarige schloss daraufhin die Augen und war schon bald eingeschlafen. Kapitel 12: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 12) Als Levi dann am Sonntagmorgen aufwachte und gähnte, sah er als erstes auf die Uhr. „7:30 Uhr. Hm. Da kann ich eigentlich auch aufstehen.“, dachte er sich und sah zu Eren, auf dessen Brust er immer noch verschlafen lag. Der Grünäugige schlief immer noch. Also löste sich Levi vorsichtig von seinem Partner und setzte sich auf die Bettkante. Er fühlte sich schon besser als am Tag davor, jedoch war er immer noch von einer unangenehmen Trägheit und Müdigkeit befallen und musste gähnen. Missmutig darüber, dass er sich immer noch nicht gesund fühlte, griff er nach dem Thermometer auf dem Nachttisch und ging damit ins Bad. Naja sofern man das gehen nennen konnte, denn er schwankte immer noch etwas durch seine Müdigkeit und außerdem musste er ohnehin humpeln, da sein Fuß immer noch wehtat. „Scheiße.“, murmelte er zusammen mit anderen Flüchen vor sich hin. Im Badezimmer angekommen, wusch er das Thermometer ab und steckte es sich in den Mund. Als es piepte, sah er auf das Ergebnis. „38,4°C. Hm. Im Vergleich zu gestern Morgen ist es auf jeden Fall runtergegangen. Aber wie hoch war es gestern Abend?“, fragte er sich stirnrunzelt. Eren hatte ihm zwar irgendwas geantwortet, als er nachgefragt hatte, er konnte sich aber beim besten Willen nicht daran erinnern. „Wie auch immer.“ Etwas erleichtert darüber, dass das Fieber gesunken war, ging er nun etwas weniger grimmig duschen. Dies gestaltete sich durch seinen Fuß als etwas wackelig, aber er schaffte es dennoch ohne einen weiteren Unfall zu bauen. Auch setzte er sich diesmal rechtzeitig hin, als ihm etwas schwindelig wurde, als er aus der Dusche kam und fiel so nicht nochmal hin. Sobald er wieder einigermaßen sicher stehen konnte, humpelte er zum Waschbecken und putzte sich die Zähne. Gähnend und entnervt, humpelte er daraufhin in die Küche, während Eren noch schlief, und machte sich erstmal was zu essen. Auch hatte er sich gleich zwei Flaschen Wasser mitgenommen, da er einen riesigen Durst hatte. Er schob einfach ein paar Scheiben Toast in den Toaster und belegte sie mit Aufschnitt. Dazu trank er die erste 2 Liter Flasche komplett aus. Seinen Teller stellte er in die Spülmaschine und hinkte dann mit der verbleibenden Flasche und einem neuen Kühlakku zum Sofa im Wohnzimmer. Erschöpft und müde ließ sich der Schwarzhaarige auf die Couch sinken und legte sich den Kühlakku auf den Knöchel. Seufzend und genervt, dass er nichts anderes machen konnte, als belanglos rumzuhängen, schaltete er den Fernseher ein und starrte gedankenverloren den Bildschirm an, während dort irgendeine belanglose, dämliche Soap lief. Nachdem sich Levi in die Decke eingewickelt hatte, fiel sein Blick auf das Medikament auf dem Tisch. „Ich kann mit dem blöden Knöchel ja eh nichts machen, dann kann ich auch das komische Medikament nehmen. Davon scheint das Fieber ja tatsächlich zu sinken. Ob ich jetzt hier jetzt sinnlos den Fernseher anstarre oder schlafe, ist auch egal.“ Also entschied er sich die Tablette zu nehmen. Jedoch drückte er anstatt einer Tablette gleich zwei aus der Sichtverpackung heraus, die sich in der Schachtel befand und aus der bereits die ersten beiden Tabletten entfernt worden waren. „Wird schon nicht schaden.“, dachte sich der Kranke. Er wusste ja nicht, wie stark das Medikament war und dass die Ärztin im Normalfall nur eine halbe Tablette verordnete. Auch handelte er ohnehin nicht gerade mit einem kühlen Kopf, wie sonst immer, sondern war ohnehin müde und duselig, was sich nicht gerade positiv auf seine Entscheidungen auswirkte. Also schluckte er beide Tabletten runter, blieb weiter sitzen und sah fern, während er darauf wartete wieder richtig müde zu werden. Doch anders als am Tag davor, wurde er nicht langsam müde, sondern verlor nach 5 Minuten fast schlagartig das Bewusstsein und rutschte schlafend von der sitzende Position in die liegende. Dort blieb er regungslos liegen. Eren schlug die Augen auf und gähnte. Er sah auf die Uhr. „10 Uhr.“ Dann bemerkte er, dass Levi nicht mehr auf ihm lag. „Das kann ja wohl nicht wahr sein. Wo ist er jetzt schon wieder hingegangen?“, dachte sich Eren, etwas grimmig darüber, dass sein Partner andauernd krank und jetzt auch noch mit einem verletzten Knöchel auf Wanderschaft ging. „Naja. Er ist bestimmt wieder auf dem Sofa.“, dachte sich Eren und ging erstmal ins Badezimmer, um zu duschen und sich die Zähne zu putzen. Danach machte er sich auf den Weg in die Küche, um was zu essen und sah dabei, dass der Fernseher lief. „Na wenigstens guckt er Fernsehen und läuft nicht wieder putzend durch die Wohnung.“, dachte sich Eren nun erleichtert und machte sich ebenfalls Toast. Auch fiel ihm da die leere Flasche und Levis Teller in der Spülmaschine auf. „Gut. Dann geht es ihm wohl besser.“, waren Erens Gedanken und er war nun froh, dass sich sein Partner nicht mehr ganz so unvernünftig verhielt. Nachdem Eren fertig war mit dem Frühstücken, ging er ins Wohnzimmer, um sich zu Levi aufs Sofa zu setzten. Als er dort sah, dass sein Partner schlafend auf der Couch lag, war er verwundert. „Nanu? Er will doch sonst nie schlafen und außerdem war er ja auch noch nicht so lang wach.“, dachte sich Eren, war jedoch froh, dass sein Partner sich ausruhte. Er setzte sich auf das Sofa direkt neben Levis Kopf und beugte sich zu ihm herunter. „Guten Morgen. Wie geht es dir denn heute?“, flüsterte er Levi direkt ins Ohr, in der Erwartung, dass dieser ihm verschlafen antworten würde, so fest konnte er ja schließlich nicht schlafen. Jedoch kam keine Reaktion. Also nahm der Grünäugige den Kopf seines Partners und legte ihn bei sich auf den Schoß. Auch dabei war er verwundert, dass der Schwarzhaarige nicht einmal eine bequemere Position suchte, sondern einfach regungslos auf dem Schoß liegen bliebt. Auch atmete er sehr lang und gleichmäßig, als ob er sich in einem tiefen Schlaf befinden würde. „Hä? Was ist denn mit ihm los heute Morgen?“, dachte sich Eren, als sein Blick auf die Sichtverpackung fiel, die nun nicht mehr in der Schachtel war, sondern neben ihr auf dem Tisch lag. „Dann hat er also freiwillig sein Medikament genommen? Das ist ja klasse. Dann ist er ja doch nicht so dickköpfig.“, freute sich Eren, doch da fiel ihm auf, dass schon vier Fächer in der Sichtverpackung leer waren, wo doch eigentlich nur drei frei seien sollten, wenn Levi eine genommen hatte. Da dämmerte es Eren. „Hat er etwa…? Scheiße. Warum habe ich ihm auch nicht gesagt, dass er maximal eine nehmen darf. Kein Wunder, dass er so fest schläft. Ich hoffe, dass schadet ihm nicht zu sehr.“ Besorgt nahm Eren den Kopf des Schlafenden, der immer noch auf seinem Schoß lag, in seine Hände und strich über seine Wange, jedoch ohne Reaktion. Auch gab er ihm einen Kuss auf die Stirn, doch auch das blieb ohne Erfolg. Ganz vorsichtig hob er ein Augenlied seines Partners an. Es fiel sofort wieder zu, auch schien er nicht wirklich was zu sehen und reagierte kein Stück. „Er schläft nicht nur, er ist ja völlig weg. Mein armer Liebling. Naja jetzt kann ich eh nichts machen, außer warten und ihm wieder Kühlakkus auf den Fuß und Handtücher auf die Stirn zu legen.“ Also trug er den eher bewusstlosen, als wirklich schlafenden Levi wieder ins Schlafzimmer, während dieser regungslos auf den Armen des Grünäugigen lag. Dort legte er Levi auf das Bett und deckte ihn zu. Dieser griff nicht nach der Decke oder rollte sich zusammen. Er blieb einfach so liegen, wie Eren ihn abgelegt hatte. Also legte der Grünäugige seinem Partner den Kühlakku auf den Knöchel und ein nasses Handtuch auf die Stirn. Dieser reagierte auf nichts von alldem. Danach wollte er zumindest wissen, wie hoch das Fieber seines Partners noch war, holte das Thermometer aus dem Badezimmer und steckte es Levi vorsichtig in den Mund. Als er auf das Ergebnis sah, war er einigermaßen erleichtert. „38,4°C. Das ist eigentlich ok. Ich hoffe nur, dass dieses Schlucken von zu vielen Medikamenten wenigstens dafür sorgt, dass das Fieber stärker sinkt.“, versuchte Eren das Gute in der Situation zu sehen. Er gab Levi noch einen Kuss auf die Wange und verließ dann den Raum, um die Wäsche abzuhängen und eventuell noch andere Arbeiten im Haushalt zu erledigen. Gegen Mittag machte er sich wieder nur Brot zum Essen und sah dann etwas Fern. Gegen 20 Uhr ging Eren ins Schlafzimmer zurück, nachdem er was zu Abend gegessen hatte und legte sich zu Levi ins Bett. Der Braunhaarige legte den Arm um seinen Partner, dessen Kopf daraufhin auf Erens Schulter fiel. Da bewegte sich der Schwarzhaarig leicht. „He. Geht es dir gut?“, versuchte Eren seinen Partner zu fragen ohne zu besorgt zu klingen. Dieser öffnete halb die Augen, hob leicht den Kopf und sah Eren an. „Ja.“, erwiderte Levi leise. Eren konnte in den Augen des Schwarzhaarigen sehen, dass er ihn nicht wirklich klar erkannte, sondern ihn nur verschleiert wahrnahm. „Warum hast du denn zwei Tabletten genommen? Das ist nicht gut für dich.“, fragte der Grünäugige, jedoch eher besorgt und nicht anklagend. Anstatt richtig zu antworten, murmelte Levi nur etwas. „Kann …dich….nicht…..richtig….sehen..“, war alles was er stammelte bevor seine unfokussierten Augen wieder zufielen, sein Kopf wieder auf Erens Schulter sackte und er einfach weiterschlief. Obwohl die Antwort des Kleineren merkwürdig gewesen war, war Eren erleichtert, dass er wenigstens halb aufgewacht war. Also blieb er einfach mit dem Schwarzhaarigen im Arm liegen. Das ruhige Atmen und die Wärme seines Partners beruhigten Eren und machten ihn schläfrig. So schlief auch er bald ein. Kapitel 13: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 13) Am Montagmorgen schlug Eren die Augen auf und sah auf die Uhr. „8:26 Uhr. Zeit zum Aufstehen.“, dachte er sich und sah auf den immer noch schlafenden Levi, der genauso auf Eren lag, wie er am Abend zuvor eingeschlafen war. In Erens Arm. Der Grünäugige sah lächelnd auf seinen süßen, schlafenden Engel und zog vorsichtig seinen Arm hinter seinem Kopf weg. Levi bewegte sich daraufhin und schlug die Augen halb auf. Auch fing er an leicht blass im Gesicht auszusehen. „Guten Morgen, Schatz! Wie geht es dir?“, rief Eren erleichtert darüber, dass der Schwarzhaarige aufgewacht war. „Gut… Muss… kurz… ins… Bad…“, versuchte er möglichst gesund zu stammeln, schlug sich dann jedoch mit aufgerissenen Augen die Hand vor den Mund, sprang auf, humpelte so schnell wie möglich ins Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Der Braunhaarige blieb entgeistert im Bett zurück und runzelte die Stirn. Er ging zur Tür hinüber und rief vorsichtig: „Levi? Ist alles ok? Was ist los?“ „Nichts! Alles gut. Bin gleich fertig!“, kam es zurück, jedoch waren die Wörter durch längere Pausen unterbrochen und keuchend. Auch waren die anderen Geräusche unmissverständlich für Eren. „Glaubst du, ich hör nicht, wenn du dich übergeben musst?“, rief Eren besorgt durch die Tür. „Das kommt bestimmt von der Überdosis, die sein Körper versucht loszuwerden. Naja, das ist jetzt eh alles schon in seinem Blutkreislauf. Das bringt also nichts. Das heißt aber auch, dass er noch ziemlich müde sein muss.“, dachte sich der Grünäugige. „ Soll ich reinkommen?“, rief er seinem Partner zu, doch erhielt keine eindeutige Antwort zwischen den Geräuschen. Also öffnete er die Tür. Wie er vermutet hatte, kniete dort Levi kreidebleich vor der Toilette und wurde seine letzte Mahlzeit los. Was nicht viel war, wenn man bedachte, dass er am gestrigen Tag nur gefrühstückt hatte. Eren setzte sich neben ihn und strich ihm über den Rücken. Er sagte lieber nichts, da er ohnehin nichts zu sagen wusste, außer „Das wird schon wieder“ und das würde Levi nur nerven. Auch wollte er ihm nicht zu diesem Zeitpunkt einen Vortrag zum richtigen Medikamentengebrauch halten. Levi sagte nichts zur ganzen Situation, schien aber Erens Berührungen auch nicht abwehren zu wollen. Als er scheinbar fertig war mit dem Übergeben, raffte er sich auf zum Waschbecken und putzte sich die Zähne. Danach sah er Eren müde an. „Brauchst gar nichts zu sagen. Weiß schon selbst, dass das nicht klug war zwei zu nehmen. Nächstes Mal lese ich die Packungsbeilage. Scheiße.“, sagte der Schwarzhaarige zu ihm und gähnte. Eren schmunzelte. „Gut. Wie geht es dir denn?“ Er ging zu seinem Partner, um ihn zu stützen. Diesmal kam kein Protest. Nur eine kurze Antwort. „Bin müde…“, entgegnete er nur matt und machte sich mit Erens Hilfe wieder zum Schlafzimmer auf. Levi war offensichtlich zu schwach und durch das Medikament immer noch viel zu kraftlos und schläfrig, um allein zu laufen und zu protestieren. Auch merkte der Grünäugige, dass sich der Kleinere bei jedem weiteren Schritt mehr auf ihn stützte und sogar die Augen schloss. Als sie am Bett angekommen waren, trug Eren seinen Partner schon fast, anstatt ihn zu stützen. Kraftlos ließ sich der Schwarzhaarige mit geschlossenen Augen auf das Bett fallen. „Du willst nicht zufällig was zum Frühstück, oder?“, fragte Eren schmunzelnd. „Haha. Sehr witzig, Bengel.“, antwortete der Schwarzhaarige matt, jedoch ohne die Augen zu öffnen. Das Medikament im Blutkreislauf verhinderte das wahrscheinlich. Der Grünäugige grinste und holte das Thermometer. Levi öffnete den Mund und auch die Augen halb. Eren las das Ergebnis ab. „Und?“, fragte Levi interessiert. „38°C. Das ist gar nicht mehr so viel. Bald bist du es los, wenn du nicht wieder mehrere Tabletten auf einmal nimmst. Naja. Jetzt warten wir auf jeden Fall erstmal bis du die nächste Tablette schluckst. Bist ja auch so noch müde genug von der Überdosis.“, antwortete Eren und lächelte verschmitzt. Levi sah grimmig aus, antwortete jedoch nur: „Ja. Hab keine Lust mich nochmal zu übergeben.“ Auch fielen seine vorher halb geöffneten Augen wieder zu, was Erens letzte Aussage nur bestätigte. Der Grünäugige gab seinem schon wieder wegdämmernden Partner einen Kuss auf die Wange und verließ dann den Raum. Er machte sich erstmal selber was zum Frühstück und bügelte dann die Wäsche. Auch ging er danach duschen und sich die Zähne putzen. Danach setzte er sich auf das Sofa und sah ein bisschen fern. Nachdem er sich eine Kleinigkeit zum Mittagessen gemacht hatte und die Spülmaschine angestellt hatte, kam er auf die Idee, einkaufen zu gehen. Er wollte sich und Levi etwas Schönes zum Abendessen kochen und außerdem noch andere Sachen, wie z.B. eine neue Zahnbürste für Levi, die er bestimmt nicht mehr oft benutzen wollte, nach der Krankheit und dem Übergeben, besorgen. Eren ging ins Schlafzimmer, um bevor er losfuhr nochmal nach seinem Partner zu sehen und musste lächeln. Levi lag nicht mehr auf seiner Seite des Bettes, sondern hatte sich im Schlaf mit dem Oberkörper auf Erens Seite gelegt. Und nicht nur das, er lag außerdem quer im Bett, anstatt richtig rum und anstatt mit dem Kopf auf Erens Kissen zu liegen, hielt er dieses fest im Schlaf umklammert und drückte seinen Kopf dagegen, als ob er es als Eren Ersatz nahm und deswegen mit dem Kissen kuschelte. Der Grünäugige war fast dazu verleitet ein Foto zu machen, ließ dies jedoch dann bleiben, weil er wusste, dass ihm Levi dafür den Hals umdrehen würde, wenn er das rausfand. Da Eren den dort so niedlich schlafenden Schwarzhaarigen nicht wecken wollte, legte er ihm einfach einen Zettel auf den Nachttisch, auf dem stand, dass er ein paar Sachen einkaufte. Danach verließ er das Haus und fuhr einkaufen. Um ca. 14:30 kurz nachdem Eren das Haus verlassen hatte, wachte Levi auf und streckte sich. Der Schwarzhaarige legte das Kissen zur Seite und sah sich um. Da sah er den Zettel. „Er ist einkaufen? Ok. Dann kann ich ihm wenigstens im Haushalt helfen. Aber vorher mach ich mir erstmal was zu Essen.“, dachte er sich und merkte, dass er einen riesen Hunger hatte, nun wo das Medikament so gut wie komplett abgeklungen war. Also humpelte er in die Küche und aß mehrere Scheiben Toast bis er endlich satt war. Als er seinen Teller in die Spülmaschine stellen wollte, sah er, dass diese nun fertig war und räumte sie daraufhin gleich aus und verstaute die Teller fein säuberlich im Schrank. Seinen eigenen Teller machte er auch gleich sauber. Durch das Übergeben am Morgen fühlte er sich ziemlich schmutzig und ging deswegen duschen. Er war ziemlich erleichtert als ihm auffiel, dass ihm nicht mehr schwindelig wurde, wenn er aus der Dusche kam. Auch fiel ihm seit 1 ½ Wochen zum ersten Mal auf, dass es etwas kühl in der Wohnung war, also zog er sich diesmal nicht nur eine Boxershorts an, sondern auch eine lange Jogginghose und ein T-Shirt. „Hm. Was jetzt. Will nicht schon wieder öde rumsitzen.“, dachte sich der Schwarzhaarige und wanderte ziellos durch die Wohnung. Eins musste er Eren lassen. Er hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, die Wohnung sauber zu halten. Missmutig über den Mangel an Arbeit sah er aus dem Fenster. Da fiel ihm etwas auf. „Naja. Die Fenster sind aber auch schon länger nicht mehr geputzt worden.“, dachte sich der Schwarzhaarige, nun etwas zufriedener endlich etwas gefunden zu haben, was er tun konnte. Also holte er tatsächlich einen kleinen Eimer, einen Schwamm und einen Abzieher. Außerdem zog er sich Handschuhe an. Danach machte er sich daran jedes einzelne Fenster sorgfältig zu putzen und die Scheiben danach mit dem Abzieher zu bearbeiten, damit keine hässlichen Streifen auf der Scheibe zurückblieben. Während er das tat, kam Eren vom Einkaufen zurück. Eren betrat die Wohnung und nahm sofort den Geruch von Reinigungsmittel wahr. Er schloss entnervt die Augen und erwartete nun einen putzenden Levi vorzufinden. Und in der Tat, ihm fiel sofort sein Partner auf, der, in T-Shirt, Jogginghose und mit Handschuhen bekleidet, und mit Eimer und Abzieher bewaffnet durch die Wohnung lief und fein säuberlich die Scheiben putzte. Eren wusste nicht ob er über den absurden Anblick des Schwarzhaarigen lachen sollte oder ihn rügen sollte. Also ging er in die Küche und räumte die Einkäufe ein. Levi bemerkte ihn. „Hallo. Das ging ja schnell mit dem Einkaufen.“, sagte er beiläufig und putzte weiter die Scheiben. Eren ignorierte die Aussage. „Du weißt, dass du eigentlich zumindest auf dem Sofa sitzen solltest und nicht putzend durch die Wohnung laufen solltest, oder?“, entgegnete Eren seinem Partner leicht schmunzelnd. „Man, Eren! Die Scheiben sind dreckig. Und außerdem habe ich gerade erst fast 1 ½ Tage am Stück geschlafen. Irgendwann muss auch mal Schluss sein.“, sagte Levi leicht gereizt, jedoch mit leicht rotem Gesicht. „Ok. Schon gut. Wenn du schon was machen willst was hilft, dann hilf mir beim Abendessen kochen!“, sagte Eren mit dem Hintergedanken, Levi so wenigstens im Auge zu haben. Der Schwarzhaarige zuckte mit den Achseln. „Ok.“ Er putzte das Fenster zu Ende, stellte dann die Putzsachen zur Seite, zog die Handschuhe aus und ging zu Eren in die Küche. Dort lehnte er sich mit verschränkten Armen an die Theke. „Was soll ich machen?“, fragte er den Grünäugigen und sah auf die Zutaten. „Es gibt Spaghetti mit Gemüsesoße also schneid du am besten das Gemüse klein. Du kannst das eh besser als ich.“, sagte Eren und lächelte. Auch konnte er nun sehen wie gut es Levi wirklich ging und wie gut er sich auf Sachen konzentrieren konnte. Levi nickte und machte sich daran flink das Gemüse zu schneiden. Er tat dies immer noch viel schneller und gleichmäßiger als Eren, jedoch fiel ihm auf, dass er trotzdem langsamer war als sonst und die Stücke nicht ganz so ordentlich und gleich groß waren wie sonst. „Gut.“, sagte Eren beiläufig und schmiss das Gemüse, samt Tomaten zusammen mit Tomatenmark in einen Topf und ließ es dann köcheln. Daraufhin setzte er Wasser auf und gab die Spaghetti hinein, als dieses kochte. Levi stand die ganze Zeit mit verschränkten Armen an die Theke gelehnt daneben und beobachtete das Geschehen. Nach ein paar Minuten holte Eren eine Spaghetti aus dem Topf, um die Härte zu testen. Spielerisch steckte sich Eren ein Ende der Nudel in den Mund und hielt das andere Ende Levi hin, der ihn, die Arme immer noch verschränkt, zuerst mit einer gehobenen Braue ansah, dann jedoch seufzte und sich das andere Ende in den Mund steckte. So wanderten ihre beiden Münder immer weiter aufeinander zu bis sie sich berührten. Nachdem die Nudelreste schnell runtergeschluckt waren, entbrannte ein leidenschaftlicher Kuss zwischen den beiden. Levi löste seine verschränkten Arme, legte sie um Erens Hals und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen, um den Größenunterschied auszugleichen und schloss die Augen. Eren legte den einen Arm ebenfalls um Levis Hals und den anderen um Levis Taille und schloss die Augen, um sich ganz dem Gefühl hinzugeben. Auch beugte er etwas die Knie und beugte sich etwas nach vorne, um seinen Partner besser küssen zu können. Der Grünäugige lächelte in den Kuss hinein. Er war einfach über glücklich mit seinem Geliebten. Ihre Zungen umspielten einander, liebkosten sich, fanden zueinander und lösten sich wieder. Beide wurden von einem warmen Gefühl durchströmt und genossen den Kuss. Immer wieder lösten sich ihre Münder kurz voneinander, um Luft zu holen, nur um dann wieder zueinander zu finden. So verloren sich beide in dem wohligen Gefühl, bis ihnen wieder einfiel was zu diesem Kuss geführt hatte. „Ich glaub, die Nudeln können jetzt raus.“, sagte Levi lächelnd und löste sich von seinem Partner. „Das glaube ich auch.“, sagte Eren grinsend und goss die Nudeln ab. Levi nahm währenddessen zwei Teller und zwei Gabeln aus dem Schrank. Als sich beide etwas aufgetan hatten, setzten sie sich an den Tisch und aßen. Nachdem sie beide fertig waren mit dem Essen, stellte sie ihre Teller in die Spülmaschine und gingen zum Sofa, um etwas fern zu sehen. Diesmal stützte Eren Levi nicht mehr, da dieser mittlerweile schon wieder ganz gut alleine laufen konnte. Auf dem Sofa angekommen, schaltete Eren den Fernseher ein, zappte auf einen annehmbaren Film und schlang den Arm um Levi. Der Schwarzhaarige lehnte sich währenddessen an den Grünäugigen an. Nach einer Weile drehte Levi den Kopf und sah Eren ernst an. Eren sah verdutzt zurück. „Stimmt was nicht? Wird dir wieder schlecht?“, fragte Eren verwirrt. „Nein, Schwachkopf.“, entgegnete Levi schmunzelnd. „Wollte nur danke sagen.“, murmelte er. Eren war jetzt noch verwirrter. „Wofür?“, fragte er verdutzt. „Für alles was du in den letzten 1 ½ Wochen für mich gemacht hast. Ich liebe dich.“, sagte der Schwarzhaarige und sah Eren nicht missmutig aber ernst in die Augen. Eren lächelte. „Ich lieb dich auch, Levi.“, antwortete er und sah dem Schwarzhaarigen ebenfalls tief in die Augen. Dieser lächelte daraufhin beugte sich zu Eren und verwickelte ihn wieder in einen Kuss. Eren grinste und erwiderte den Kuss. Schon bald rückte das Fernsehprogramm weiter in den Hintergrund, während sich die beiden liebkosten, diesmal ausgiebiger, als in der Küche. Levi vergrub eine Hand in Erens Haaren und legte den anderen Arm um seinen Hals, während der Grünäugige den Arm um die Taille des Kleineren gelegte hatte und die andere Hand ebenfalls in den Haaren seines Partners vergrub. Beide schlossen genussvoll die Augen. So umspielten sich ihre Zungen ein weiteres Mal und liebkosten sich, trennten sich und fanden wieder zusammen und das warme und kribbelnde Gefühl breitete sich wieder in beiden aus. Schon nach kurzer Zeit hörten sie nicht ein Wort mehr vom laufenden Fernseher, sondern hatten nur noch Sinne für den Partner. Mit der Zeit fingen sie an sich gegenseitig über den Rücken zu streicheln und sich enger zueinander zu ziehen. Auch wurde ihr Atem schneller und sie fingen an zu keuchen. Levi löste sich vom Mund seines Partners, um sachte küssend zu Erens Hals überzugehen. Der Grünäugige spürte den heißen Atem seines Partners auf seiner Haut, das leichte knabbern an seinem Ohr und schließlich an seinem Hals und ihm entfuhr ein leichtes Stöhnen. Er krallte sich etwas fester in Levis T-Shirt. Dieser griff langsam unter Erens Pullover, schob diesen hoch und strich ihm ganz leicht über den Rücken, während er weiterhin Erens Hals liebkoste und an ihm knabberte. Der Jüngere konnte nicht verbergen, wie sehr ihm das gefiel. Als Levi ihm jedoch den Pullover über den Kopf ziehen wollte, intervenierte er keuchend. „Levi…Stopp…Nicht…heute.“ Der Schwarzhaarige sah auf und ließ den Pullover wieder herunter. „Warum…nicht?“, fragte er ebenfalls keuchend und rot im Gesicht. Eren nahm die Hände seines Partners zwischen seine. „Das machen wir erst wieder, wenn du wieder ganz gesund bist und nicht mit 38°C Fieber.“, sagte Eren und lächelte. Der Schwarzhaarige sah missmutig drein. „Na schön. Wollte mich ja nur angemessen bedanken.“, sagte er anschließend und lächelte leicht. Danach lehnte er sich wieder an Erens Schulter an. Eren grinste. So saßen die beiden bis 23:00 Uhr da, als Eren merkte, dass er langsam müde wurde und Levi ohnehin schon weggedöst war. „Na komm. Gehen wir ins Bett! Dann kannst du auch eine Tablette nehmen. Die verträgst du jetzt bestimmt wieder und schlafen wollen wir sowieso.“, sagte Eren zu seinem Partner und stupste ihn leicht an. Der Schwarzhaarige schlug die Augen verschlafen auf und nickte. Also wanderten sie Arm in Arm ins Schlafzimmer, wobei Eren seinen Partner wieder etwas stützte, weil dieser so schläfrig war. Sie legten sich ins Bett und Eren gab Levi eine Tablette, die er aus dem Wohnzimmer mitgenommen hatte und eine Flasche Wasser. Dieser schluckte die Tablette, schloss die Augen und legte sich dann auf Erens Brust. Dieser nahm den Kleineren in den Arm. Levi schlief fast augenblicklich ein und auch Eren fielen kurz darauf die Augen zu. Kapitel 14: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 14) Am Dienstagmorgen schlug Eren die Augen auf und sah auf die Uhr. „8:30. Da sollte ich mal aufstehen.“, dachte er sich und spürte da erst, dass sich das Gewicht auf ihm seit dem Einschlafen erhöht hatte. Er sah auf seinen Partner und lächelte. Dieser lag nun praktisch mit seinem ganzen Oberkörper auf Eren und hatte die Hand des Armes ergriffen, mit dem Eren ihn nicht ohnehin schon umarmt hatte. Den zuvor freien Arm des Grünäugigen okkupierend und Erens Oberkörper quasi als neues Bett benutzend, schlief Levi nun immer noch seelenruhig. Eren fand diese anhängliche Geste seines Partners zwar süß und liebenswert, fragte sich jedoch auch wie er jetzt am besten aus der beengten Situation rauskam. Also versuchte er als erstes ihre verschränkten Hände voneinander zu lösen, was sich als nicht so leicht darstellte, da der Schwarzhaarige Erens Hand offensichtlich nicht wirklich loslassen wollte und sie ziemlich fest hielt im Schlaf. Jedoch löste sich das Problem ziemlich schnell, da Levi durch das Rumgefummel an seiner Hand erst blinzelte und dann die Augen halb öffnete. Verschlafen blickte er Eren ins Gesicht und bemerkte dann, wie sehr er ihn in Beschlag nahm, wo dieser doch offensichtlich aufstehen wollte. Er gähnte, ließ die Hand des Grünäugigen los und rollte sich von ihm runter auf die Seite und drehte ihm den Rücken zu. „Sag doch einfach was…“, murmelte er leise und seine Augen fielen wieder zu. Das war auch kein Wunder, wenn man bedachte, dass er das Medikament erst sehr spät abends genommen hatte. Es wirkte also noch. Eren sah ihn verdutzt an. „Ich wollte dich nicht wecken.“, entgegnete der Grünäugige und beugte sich verwundert über seinen Partner, als keine Antwort kam. Da sah er, dass der Kleinere schon wieder ruhig mit leicht geöffnetem Mund schlief. Eren grinste und stand auf, um erstmal duschen, Zähne putzen und dann frühstücken zu gehen. Nachdem sich Eren also frische Sachen angezogen hatte, ging er in die Küche und frühstückte ein paar Scheiben Toast. Nachdem er den Teller in die Spülmaschine gestellt hatte, ging er ins Wohnzimmer, um etwas fernzusehen, da es ohnehin nicht wirklich was im Haushalt zu tun gab. Schließlich waren jetzt sogar die Scheiben sauber. Das einzige was er beschloss, war später nochmal Zutaten fürs Mittag- bzw. Abendessen einkaufen zu gehen, aber das hatte noch ein bisschen Zeit. Also zappte er ein bisschen durch die Programme bis er um ca. 11:30 Uhr das Klappern von Tellern hörte. Zehn Minuten später kam Levi ins Wohnzimmer und setzte sich zu Eren aufs Sofa. Eren war froh, als er bemerkte, dass Levi nicht mehr humpelte, was hieß, dass es seinem Fuß wieder einigermaßen gut ging. Auch hatte er nun ein langärmeliges Oberteil und eine dickere Hose an. Sein Gesicht hatte auch wieder mehr seine gewohnte Blässe angenommen, auch wenn es noch etwas rot war. Seine Augen wirkten jedoch immer noch unfokussiert und etwas glasig, auch wenn das gar kein Vergleich zu dem Zustand vor ein paar Tagen war. Er sah außerdem noch etwas müde und matt aus, was wahrscheinlich an den Resten des Medikaments lag. „Morgen.“, sagte Levi knapp und lehnte seinen Kopf an Erens Schulter. „Guten Morgen. Wie geht es dir denn heute?“, fragte Eren fröhlich. „Gut. Ich denke, ich bin wieder gesund. Mein Fuß tut auch nicht mehr weh. Dann kann ich ja Morgen wieder zur Arbeit gehen.“, antwortete Levi. „Kommt gar nicht in Frage. Du bleibst Morgen auch noch hier, wie verordnet. Bevor du nicht hundertprozentig wieder gesund bist, gehst du nicht wieder zur Arbeit, sonst wirst du doch nie wieder gesund.“, sagte der Grünäugige bestimmt. „Aber Eren.“, protestierte der Schwarzhaarige. „Kein Aber. Ich hol erstmal das Thermometer, um zu überprüfen, wie gesund du wirklich bist.“ Eren sprang auf und ging ins Bad, bevor Levi etwas sagen konnte und ließ diesen grimmig auf der Couch zurück. Als er zurückkam, steckte er dem Schwarzhaarigen das Thermometer in den Mund und las dann das Ergebnis ab. „37,8°C“, sagte er laut. „Na siehst du. Sag doch ich bin wieder gesund.“, sagte Levi missmutig. „37,8°C ist vielleicht nicht viel, aber auch nicht gesund. 37°C ist gesund und in deinem Fall eigentlich nur 36,6°C. Du weißt ganz genau, dass du von Natur aus eine kühlere Körpertemperatur hast, als der Durchschnitt. Es wird Morgen gefälligst hier geblieben.“, erwiderte Eren streng. „Aber.“, wollte Levi gerade wieder ansetzten, da verwickelte Eren ihn in einen Kuss, um die Diskussion zu beenden und den Protest abzuwürgen. Der Schwarzhaarige war erst ziemlich angepisst über diese Methode, erwiderte den Kuss dann jedoch, lockerte seine Miene und lächelte schließlich sogar in den Kuss hinein. „Na gut. Dieses Mal hast du gewonnen, Bastard.“, sagte Levi schmunzelnd, als sich ihre Münder voneinander trennten und lehnte sich wieder an Eren an. Dieser grinste. „Versprochen?“ „Ja doch. Übertreib es nicht, Eren“, sagte Levi und sah ihn grimmig an. „Schon gut.“, erwiderte der Grünäugige und lächelte. Danach blieben sie noch einige Minuten sitzen, bis Eren schließlich beschloss, endlich einkaufen zu fahren. „Ich geh dann mal was zum Essen einkaufen, okay?“, sagte er zu seinem Partner und stand auf. „Okay. Ich komm mit. Ich muss mal aus der Wohnung raus.“, sagte der Schwarzhaarige und sprang auf. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte der Grünäugige skeptisch. „Keine Diskussion.“, sagte Levi bestimmt. „Naja. Was soll’s. So hab ich ihn wenigstens im Auge. Ob er im Auto sitzt und mit mir durch den Supermarkt geht oder hier putzend durch die Wohnung rennt, ist auch egal.“, dachte sich Eren und außerdem hatte Levis letzter Satz ohnehin so geklungen, als ob es feststünde. Manchmal hatte sein Partner echt was von einem Army-Sergeant. „Na gut. Aber ich fahre.“, sagte Eren und grinste. Levi sah ihn missmutig an und gähnte. „Ok.“ Also zogen sie sich dicke Jacken und Schuhe an und verließen die Wohnung. Sie stapften durch den Schnee zum Auto und Eren stieg auf der Fahrerseite eine, während Levi mit verschränkten Armen auf dem Beifahrersitz platznahm und aus dem Fenster sah, den Kopf von Eren weggedreht. Der Supermarkt war ungefähr eine halbe Stunde Fahrt von ihrer Wohnung entfernt. Bei dem Schnee und den Straßenverhältnissen vielleicht etwas länger. Der Grünäugige fragte sich wie Levi so eine Fahrt bei 38,8°C Fieber zustande gebracht hatte, ohne einen Unfall zu bauen. Das grenzte schon an ein Wunder. Kurz nachdem sie losgefahren waren, fragte Eren: „Was wollen wir denn heute essen?“ „Keine Ahnung. Was du willst. Schlag was vor.“, sagte Levi matt und gähnte. „Hm. Wie wär es mit Lasagne?“, fragte der Grünäugige. „Klingt gut“, antwortete sein Partner schläfrig. „Ok. Was möchtest du für eine Lasagne? Eine mit Spinat, Lachs, Hackfleisch?“, fragte Eren weiter. „Egal..“, murmelte der Schwarzhaarige leise. Eren runzelte die Stirn. „Alles ok, Schatz?“, fragte er und sah zu seinem Partner hinüber, als er keine Antwort erhielt. Der Braunhaarige musste grinsen, als er sah, dass der Kopf seines Partners an die Scheibe gekippt war und er ruhig atmete. Auch wenn er das Gesicht seines Beifahrers nicht sehen konnte, war Eren klar, dass Levi eingeschlafen war. Dies lag wahrscheinlich auf der einen Seite an den ruhigen, gleichmäßigen Geräuschen des Motors und auf der anderen Seite an dem Medikament, was immer noch nicht ganz ausgeklungen war. Auch war er eben doch noch nicht gesund so wie er behauptete. „Da war es ja doch ziemlich gut, dass ich ihn mitgenommen hab.“, dachte sich Eren lächelnd. Er schaltete das Radio ein, um etwas Musik zu hören, während Levi einfach weiterdöste, bis er schließlich auf dem Parkplatz des Supermarktes stand. Eren stellte den Motor aus. „Hey. Wir sind da!“, sagte er leise und stupste seinen Beifahrer vorsichtig an der Schulter an. Dieser schreckte daraufhin sofort mit dem Kopf hoch und öffnete die Augen. „Mist. Muss eingeschlafen sein.“, sagte er und rieb sich die Augen. „Ist doch nicht schlimm. Ist sogar gut so.“, meinte Eren fröhlich. Levi sah ihn daraufhin nur grimmig an und stieg aus. Eren stieg ebenfalls aus, holte einen Korb aus dem Kofferraum und schloss dann den Wagen ab. Dann betraten beide den Laden. Es war angenehm leer, dadurch, dass es mitten in der Woche war und die Uhrzeit untypisch war zum Einkaufen. „Nun gut. Was wollen wir denn jetzt für ne Lasagne machen?“, fragte Eren seinen Partner erneut und drehte sich zu ihm. Zumindest dachte er, dass er sich zu ihm umdrehte, jedoch war dieser nicht mehr hinter ihm, sondern verschwunden. Der Grünäugige seufzte und beschloss einfach selbst zu entscheiden, was sie nun kochten. Also ging er zur Gemüseabteilung, weil er sich dazu entschieden hatte eine Bolognese Lasagne zu machen. Da brauchte er nur allerhand Gemüse, Hackfleisch, Parmesan und die Nudelplatten für die Lasagne. Nachdem er das alles im Korb hatte, machte er sich auf, Levi zu suchen. Er konnte sich schon ganz genau denken wo dieser war und ging deshalb in Richtung der Reinigungsartikel und tatsächlich. In einem der Gänge sah er seinen Partner mit geistesabwesenden Blick die einzelnen Putzartikel studieren. „Da bist du ja“, sagte Eren belustigt über Levis irgendwie zufriedenen Gesichtsausdruck und stellte sich zu ihm. „Ich hab jetzt alles. Von mir aus können wir wieder nach Hause. Außerdem brauchen wir keine neuen Putzsachen. Einer unserer Schränke ist komplett voll damit. Wir haben mehr als genug.“, sagte Eren und nahm Levi am Arm. „Ich guck ja nur. Außerdem, kann man je genug Putzmittel haben?“, fragte er ohne den Blick von den Sachen abzuwenden. „Ja. Kann man.“, sagte Eren grinsend und zog den Schwarzhaarigen am Arm zwischen den Regalen raus, wie ein Kind aus der Süßigkeitenabteilung. „Man Eren. Ist ja schon gut. Ich komm ja schon von selbst!“, sagte er grimmig und riss seinen Arm los. Danach begleitete er den Grünäugigen zur Kasse. „Es gibt übrigens Bolognese Lasagne, falls es dich interessiert.“, sagte der Größere schnippisch. „Ist doch gut. Mir schmeckt doch eh was du kochst, egal was es ist.“, entgegnete der Schwarzhaarige beschwichtigend. Eren lächelte. Also bezahlten die beiden und gingen wieder zurück zum Auto, wo Eren den Korb in den Kofferraum stellte. „Und? Darf ich wenigstens zurückfahren?“, fragte der Kleinere halbherzig. Eren sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Nachdem du auf der Hinfahrt eingeschlafen bist?“, entgegnete der Grünäugige ablehnend. „Jaja. Dachte ich mir schon.“, sagte Levi und stieg murrend auf der Beifahrerseite ein. Auf der Rückfahrt schaffte es Levi, nicht wieder einzuschlafen auch, wenn er ein paar Mal kurz davor war. Dies führte dazu, dass er dauernd die Radiosender umstellte, weil ihm irgendeine Musik auf den Zeiger ging. Eren war da längst nicht so wählerisch. Da er keine vernünftige Musik fand, stellte der Schwarzhaarige irgendwann einfach Nachrichten und andere Berichte an. Das war Eren auch recht. Hauptsache irgendwas. Als sie wieder vor ihrer Wohnung geparkt hatten, stiegen beiden aus. Diesmal bestand Levi darauf wenigstens den Korb zu tragen und Eren hatte nichts dagegen, da dieser eh nicht besonders schwer war. Also betraten beide die Wohnung, zogen sich die Schuhe aus und gingen in die Küche. Dort stellte Levi den Korb auf den Tisch. „Ich geh erstmal ins Badezimmer mir die Hände waschen.“, sagte der Schwarzhaarige angewidert und verschwand ins Badezimmer. Auch nahm er zwei Flaschen Wasser mit zurück in die Küche und stellte sie auf den Tisch. Eren ging dann auch Händewaschen, nachdem er die Sachen aus dem Korb genommen hatte und Levi gesagt hatte, er könne schon mal mit dem Gemüseschneiden anfangen. Dieser hatte eingewilligt. Als Eren wieder zurückkam, war der Schwarzhaarige schon halb fertig. Der Grünäugige war beeindruckt wie schnell das gegangen war. Auch waren die Stücke jetzt wieder fast so akkurat wie üblich. Des Weiteren war schon eine der beiden 2 Liter Flaschen komplett leer. „Man. Das ging aber alles schnell.“, dachte sich Eren und fing schon mal an das Fleisch anzubraten, während sein Partner den Rest des Gemüses schnitt. Danach füllte er alles in einen Topf, würzte es und ließ alles köcheln. „So jetzt müssen wir das eh ein bisschen kochen lassen. Währenddessen reib ich schon mal den Käse. Du kannst dich eigentlich auch auf die Couch setzten oder so. Ich komm dann eh gleich dazu.“, sagte der Grünäugige und erwartete schon wieder Protest. Doch diesmal kam keiner. „Ok. Bis gleich.“, erwiderte sein Partner nur und ging zum Sofa. Offensichtlich war er das ewige Diskutieren leid. Eren zuckte mit den Achseln und rieb den Käse. Danach hielt er die Bolognese für fertig genug und schichtete sie abwechselnd mit den Nudelplatten aufeinander. Danach streute er den Käse darüber und steckte das Ganze in den Backofen. Auch stellte er die Uhr am Backofen auf 25 Minuten, damit sie piepte, wenn die Lasagne fertig war. Nachdem das alles erledigt war, räumte er noch kurz auf, damit Levi keinen Anfall bekam, wenn er die Küche betrat. Danach ging er ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa. Levi schlief zwar nicht, war jedoch kurz davor wie er so halb wach auf dem Sofa hing und gähnte. Als Eren sich neben ihn setzte, rückte der Schwarzhaarige zu ihm und lehnte sich an die Schulter des Braunhaarigen. Durch Erens Nähe und Wärme döste der kleinere nun tatsächlich an der Schulter des Größeren ein. „Deswegen kam wahrscheinlich kein Protest eben. Er wollte sich wohl wirklich einfach hinsetzen.“, dachte sich Eren. Nachdem die 25 Minuten abgelaufen waren, piepte die Uhr. Da hob auch der Schwarzhaarige den Kopf. „Nah komm. Es gibt essen. Und danach nimmst du deine Tablette.“, sagte Eren und stand auf. „Ok. Mach ich.“, sagte der Schwarzhaarige und folgte Eren in die Küche. Dort nahm er zwei Teller und Messer und Gabel für jeden aus dem Schrank und platzierte sie auf dem Tisch, während der Grünäugige die Lasagne aus dem Ofen holte und schnitt. Danach packte er jedem erstmal ein Stück auf den Teller. „Guten Appetit.“, sagte Eren, als beide am Tisch saßen und lächelte. „Dir auch.“, entgegnete Levi und begann zu essen. „Und wie schmeckt es dir?“, fragte Eren nach einer Weile. „Gut. Hab dir doch gleich gesagt, dass mir alles von dir schmeckt.“, erwiderte Levi und aß weiter. Der Grünäugige lächelte. Aber jetzt da er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass sein Partner wirklich noch nie irgendwas an seinem Essen kritisiert hatte. Seit sie sich kannten nicht. „Wahrscheinlich ist er einfach nicht wählerisch.“, dachte sich Eren. Als beide fertig waren, stellten sie ihr Geschirr in die Spülmaschine und gingen dann zurück zur Couch. Mittlerweile war es 15:00 Uhr. „So. Nimm am besten jetzt schon die Tablette, weil du sie Morgen schon vormittags nehmen musst, damit sie Donnerstag auch wirklich aus deinem Organismus raus ist.“, sagte der Grünäugige und gab seinem Partner eine Tablette. Dieser nickte und schluckte sie mit reichlich Wasser herunter. „Jetzt wo ich wieder fast komplett gesund bin, schläfert sie ja vielleicht nicht mehr so sehr ein.“, sagte sein Partner genervt und ein bisschen hoffnungsvoll, während er sich wieder an Erens Schulter anlehnte. „Ja. Mal sehen.“, sagte der Grünäugige gespannt, hoffte jedoch trotzdem auf die einschläfernde Wirkung des Medikaments, damit sich sein Partner ausruhte und nahm ihn in den Arm. Danach saßen sie einfach da und sahen verschiedene Sendungen. Und tatsächlich sah es nach zehn Minuten noch nicht wirklich danach aus, als ob Levi einschlafen würde. Zwar gähnte er des Öfteren und sah müde aus, jedoch hatte er das auch schon vorher getan. Auch nach einer halben Stunde schlief er noch nicht und starrte immer noch auf den Fernseher. Gerade, als Eren dachte, dass das bis zum ins Bett gehen eh nichts mehr würde, da schließlich schon mehr als eine Stunde vergangen war, merkte er wie dem Kleineren langsam die Augen zufielen und er etwas an Eren runterrutschte. Auch atmete er jetzt ganz ruhig und langsam. Der Grünäugige legte seinen Partner bei sich auf den Schoß, was automatisch dazu führte, dass er die Beine aus der sitzenden Position anzog und aufs Sofa legte. Jetzt da sein Partner seinen Schoß wieder als Kissen benutzte und ruhig schlief, war Eren zufrieden und streichelte Levi beim Fernsehen gedankenverloren über den Rücken. So blieben sie bis spät abends dort. Der Schwarzhaarige wachte dabei ab und zu auf, trank einen Schluck und wollte sich dann meistens wieder aufsetzten, was Eren aber jedes Mal verneinte und ihn einfach wieder auf seinen Schoß verwies, sodass der Schwarzhaarige nach einiger Zeit einfach das Sitzenwollen aufgab und sich von selbst dorthin legte. Dort schlief er ohnehin fast augenblicklich wieder ein. Gegen 23:00 Uhr beschloss Eren dann mit Levi wieder ins Bett zu gehen. „Na komm. Lass uns Schlafen gehen.“, sagte er sachte zu seinem Partner, beugte sich runter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ok. Gute Idee.“, sagte der Schwarzhaarige, rieb sich die Augen, setzte sich auf und ging dann mit Eren ins Schlafzimmer. Dort legten sich beide ins Bett und nahmen sich gegenseitig in den Arm. So aneinander gekuschelt, schliefen beide schon bald ein. Kapitel 15: ------------ In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 15) Am Mittwochmorgen schlug Eren die Augen auf und sah auf die Uhr. „7:55 Uhr. Dann steh ich mal auf.“ Da realisierte er, dass sich Levi und er immer noch im Arm hielten wie gestern und dass der Schwarzhaarige noch schlief. Der Grünäugige lächelte und gab seinem Partner einen Kuss auf die Wange, woraufhin dieser die Augen aufschlug und ihn verschlafen ansah. „Morgen.“, entgegnete der Kleinere, ließ Eren los, streckte sich und gab diesem ebenfalls einen Kuss. „Guten Morgen, Liebling. Wie geht es dir denn heute?“, fragte Eren lächelnd. „Gut.“, antwortete dieser knapp. Der Grünäugige stand daraufhin auf, holte das Thermometer aus dem Bad und gab es seinem Partner. Dieser steckte es sich in den Mund und las das Ergebnis dann laut vor. „37,5°C. Das ist ja echt nichts.“, sagte er achselzuckend. „Jaja. Du ruhst dich heute trotzdem aus und rennst nicht rum. Und morgen gehst du dann ja auch wieder arbeiten.“, erwiderte Eren und grinste. Da fiel ihm etwas ein, als sein Blick auf den relativ großen Fernseher fiel, der am Bettende etwas erhöht stand. Sie benutzen ihn nur zum Filme gucken was nicht mehr häufig vorkam, da Levi so viel arbeitete. Zum Fernsehen gingen sie immer ins Wohnzimmer, da an diesem Fernseher hier ohnehin kein Receiver, sondern nur ein DVD-Player angeschlossen war. „Das ist der letzte Tag, bevor er wieder arbeiten muss. Da können wir das ja auch nutzen und uns einen schönen Filmtag im Bett machen.“, dachte sich Eren. „Was hältst du davon, wenn wir uns heute mal einen Faulenzertag im Bett machen und Filme gucken? Kein Kochen, kein einkaufen. Nur du und ich im Bett, ein paar Filme und Knabberzeug.“, fragte der Grünäugige seinen Partner und nahm ihn wieder in den Arm. Levi hob eine Augenbraue. „Knabberzeug im Bett? Das krümelt doch wie sonst was.“, erwiderte er. Eren seufzte. War ja klar, dass sein Partner nur daran dachte. „Nicht, wenn wir Schüsseln drunter halten und vorsichtig sind. Komm schon. Deinen letzten Tag zuhause können wir doch zusammen genießen.“, entgegnete Eren und sah Levi mit großen Hundeaugen an. Der Schwarzhaarige sah ihn skeptisch an. Ihm fiel dann aber auch ein wie lange sie schon nicht mehr sowas gemacht hatten. Meistens arbeitete er lange und war dann auch zu kaputt, um noch irgendwas zu tun. Die Freude konnte er Eren durchaus machen und außerdem brachte es vielleicht ja auch Spaß. Er seufzte. „Ok. Ein Tag mehr an dem ich rumliege macht jetzt auch nichts mehr. Und jetzt hör auf mich mit diesem Hundeblick anzusehen, Eren.“, sagte der Kleinere und gab seinem Partner einen Kuss. Dieser lächelte breit. „An was für Filme hast du denn so gedacht?“, fragte Levi gespannt. Der Grünäugige dachte nach. Da kam ihm eine Idee. „Was hältst du davon, wenn wir uns mal die ganze Herr der Ringe Trilogie reinziehen. Da geht bei der Version, die wir haben, ein Teil eh 4 Stunden.“, fragte er und lächelte. Er wusste, dass sie beide die Bücher gelesen hatten und die Filme schon mehrmals zusammen gesehen hatten, aber noch nie alle hintereinander. Dabei war das eine der wenigen Filmreihen, die beide sehr mochten. Irgendwie gefiel ihnen beide dieses mittelalterliche Setting. Es erinnerte sie an irgendetwas und gab ihnen ein vertrautes Gefühl auch wenn sie nicht wussten warum. Der Schwarzhaarige sah ihn an. „Das ist eine gute Idee. Das wollte ich sowieso mal machen, aber man hat ja nie wirklich Zeit für 12 Stunden Film.“, entgegnete der Kleinere und gähnte. Der Grünäugige lächelte. Einen ganzen Tag mit seinem Partner im Bett kuscheln und Filme gucken. Das war perfekt. Also gingen beide Duschen, Zähne putzen und danach noch etwas Toast in der Küche frühstücken. Danach nahmen sie Chips, andere Knabbereien und Getränke mit ins Schlafzimmer zurück. Natürlich stellte Levi sicher, dass nichts dreckig würde, indem er mehrere große Schüsseln mitnahm und Eren einbläute bloß nichts zu verschütten oder danebenfallen zu lassen. Um 9 Uhr lagen sie also mit den ganzen Knabbereien im Bett, der Film war eingelegt und die Vorhänge waren zu, sodass der Raum dunkel, das Bild besser war und ein Kinofeeling aufkam. Da fiel Eren ein, dass sein Partner die Tablette jetzt schon nehmen sollte, damit sie Morgen auch wirklich aus seinem Organismus raus war und er nicht müde zur Arbeit ging. Also gab er Levi die Tablette, der diese nahm und mit reichlich Wasser runterschluckte. Danach kuschelte er sich an Eren an, der ihn in den Arm nahm und auf Play drückte. So saßen sie da, knabberten Chips und unterhielten sich ab und zu über einzelne Szenen. Eren genoss die Intimität und das eng aneinander Gekuschelt sein sehr. Auch Levi schien es zu gefallen und rückte näher an Eren heran. Nach ein paar Stunden wurden die Gesprächsanteile des Schwarzhaarigen immer kleiner. Auch begann er langsam immer weiter an Eren von einer sitzenden Position in eine liegende runterzurutschen, was wohl am Medikament lag. Der Grünäugige war froh darüber, weil er ohnehin wollte, dass sich sein Partner ausruhte und außerdem reichte ihm die Nähe vom diesem völlig aus. Er liebte ihn einfach unbeschreiblich. Und tatsächlich war Levi bald komplett eingeschlafen, mit dem Kopf auf Erens Oberkörper und ihn umklammernd. Die Schüssel mit dem Knabberzeug hatte er vorrausschauend zur Seite gestellt, sodass nicht doch noch etwas verschüttet wurde. So verbrachten sie den ganzen Tag Arm in Arm aneinander gekuschelt. Ab und zu wachte Levi auf, wenn Eren die DVDs wechseln musste oder wenn ein lautes Geräusch kam. Dann gab er meistens einen verschlafenen Kommentar zur Szene ab oder setzte sich wieder hin. Jedoch war er dann schon bald wieder in seine alte Position gerutscht und schlief weiter. Eren beobachtete dies belustigt. Am Abend, als sie tatsächlich alle Teile gesehen hatten, räumte sie die Sachen wieder in die Küche und begaben sich zum Schlafen ins Bett. Dort schliefen sie Arm in Arm ein. Am nächsten Morgen schlug Eren sie Augen auf und gab seinem Partner einen Kuss. „Aufstehen. Du musst zur Arbeit.“, sagte Eren sanft. Levi streckte sich und gab seinem Partner ebenfalls einen Kuss. „Du hast recht.“, erwiderte er und lächelte. Er stand auf und ging duschen. Danach frühstückte er noch zusammen mit Eren. Der Grünäugige brachte ihn daraufhin zur Tür, um sich zu verabschieden. „Einen schönen Arbeitstag!“, rief Eren. „Eren. Bevor ich gehe, wollte ich mich nochmal für alles bedanken was du für mich getan hast die ganze Zeit über.“, sagte Levi ernst und sah Eren in seine grünen Augen. „Das war doch Teil der Abmachung.“, erwiderte dieser verschmitzt. Der Schwarzhaarige sah ihn verdutzt an. „Was für eine Abmachung?“, fragte er verwirrt. „Weißt du nicht mehr? Bei unserer Hochzeit haben wir uns geschworen immer zusammenzuhalten. Immer. Egal was passiert. In guten wie in schlechten Zeiten…“, erwiderte Eren und umarmte seinen Partner. Dieser lächelte glücklich und entgegnete: „In guten wie in schlechten Zeiten…“ und verwickelte ihn in einen letzten leidenschaftlich Kuss, bevor er das Haus verließ und das Alltagsleben wieder begann. ENDE. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)