In guten wie in schlechten Zeiten von LeviHeichou1 (Eren x Levi) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- In guten wie in schlechten Zeiten (Kapitel 2) Da saß Eren nun mit dem ohnmächtigem Levi im Arm und strich ihm über die Stirn. Was sollte er nun tun? Als erstes versuchte er Levi aufzuwecken. Zuerst rief er sanft seinen Namen. Dann schrie er ihn vor Aufregung. Dann schüttelte er ihn sogar. Jedoch ohne Erfolg. Es gab keine Reaktion. „Was soll ich nur tun? Was soll ich nun tun?“, fragte sich Eren immer panischer. „Beruhig dich, Eren. Wenn du nicht über eine Lösung nachdenkst, kannst du keinem helfen.“, dachte er sich und schaffte es tatsächlich sich etwas zu beruhigen. Was tun? Einen Krankenwagen rufen oder ihm selbst helfen? Nein er konnte keinen Krankenwagen rufen. Wenn Levi nicht nur in Gegenwart von Ärzten, sondern in einem Krankenhaus aufwachte, würde er sicherlich nicht nur Eren an die Gurgel springen. Das konnte Eren nicht riskieren. Aber was genau sollte er denn sonst tun? „Hier auf dem Boden kann er jedenfalls nicht bleiben.“, also fasste Eren den Entschluss Levi ins Bett zu tragen. Er nahm den Kleineren hoch und trug ihn, nur auf seinen Armen liegend (Levi war klein und deswegen nicht allzu schwer für Eren), über die Türschwelle des Schlafzimmers und legte ihn behutsam aufs Bett. „Ganz so wie an unserem Hochzeitstag“, dachte sich Eren und erinnerte sich zurück. Nach ihrer Hochzeit hatte er Levi schon einmal auf die gleiche Weise über die Türschwelle ihrer neuen Wohnung getragen. Dies hatte er ohne Vorwarnung getan und sein Bräutigam hatte lautstark protestiert. Sobald sie in der Wohnung waren, hatte sich Levi aus Erens Armen gekämpft, ihn als eine „blöden Bengel“ beschimpft und ihn dann feindselig angestarrt. Eren war an diesem Tag so glücklich, dass er einfach nur gelacht hatte, anstatt böse auf Levis Reaktion zu sein, ihn in den Arm nahm und leidenschaftlich küsste. Dieser beruhigte sich daraufhin ein wenig und erwiderte den Kuss, aber nicht ohne Eren noch einmal kurz aber halb lächelnd das Wort „Idiot“ entgegen zu murmeln. An diesem Abend jedoch reagierte Levi überhaupt nicht auf das Getragen werden. Er blieb weiter bewusstlos und dies beunruhigte Eren viel mehr, als hätte ihn Levi einfach für das Tragen beleidigt. Dies wäre wenigstens eine gesunde Reaktion gewesen. „Und was jetzt?“, dachte sich Eren noch immer ziemlich überfragt. „Ihn einfach hier liegen zu lassen reicht doch nicht. Er ist so unglaublich heiß! Er wird noch verglühen! Ich muss ihn irgendwie runterkühlen und vor allen Dinge erstmal prüfen wie hoch sein Fieber ist.“ Nach diesem Gedanken hörte Eren auf die kochende Stirn des Kranken zu streicheln und rannte ins Badezimmer. Als er in den Medizinschrank sah war er enttäuscht. „Verdammt. Wir haben ja nichts im Haus. Keine fiebersinkende Mittel. Nicht mal Asperin. Die Läden haben nicht mehr auf und die nächste Apotheke ist eh zu weit weg. So lange kann ich ihn nicht allein lassen. Wenn er sich nochmal übergibt während ich nicht da bin, könnte er ersticken.“, Eren schluckte heftig bei diesem Gedanken. „Na wenigsten haben wir ein elektronisches Fieberthermometer“. Eren ging geradewegs zurück zu seinem Patienten, öffnete vorsichtig seinen Mund, legte das Thermometer unter seine Zunge und schloss den Mund dann wieder behutsam. Dass Levi auf nichts davon reagierte, beunruhigte Eren nur umso mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es waren wahrscheinlich nur 30 Sekunden) piepte das Thermometer. Eren zog es vorsichtig aus Levis Mund und betrachtete es. Als er die Zahl sah fiel dem Grünäugigen alles auf dem Gesicht. „Oh mein Gott. Ich habe ja mit Fieber gerechnet, aber DAS? 40,4 °C? Kein Wunder, dass ich ihn nicht wach kriege. Mist. Was soll ich nur tun? Wenn mir nichts einfällt, dann stirbt er noch in meinen Armen.“ Die zuvor zurückgewonnene Fassung war nun wieder völlig verschwunden. Komplett verwirrt saß er nun dar und Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Er wurde völlig von der Furcht beherrscht, seinen Geliebten für immer zu verlieren. „Nein. Das kann ich nicht zulassen. Ich kann nicht zulassen, dass meine Panik dafür sorgt, dass ich ihm nicht helfen kann! Ich kann und darf ihn nicht verlieren!“ In diesem Moment fasste Eren den Entschluss seine Angst zwar nicht abzulegen, denn das konnte er nicht, jedoch soweit in den Hintergrund zu rücken, um Levi zu retten. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand auf um das Badezimmer zu gehen. „Ok. Es muss doch irgendwie eine Möglichkeit geben seine Temperatur zu senken.“ Da er keine Waschlappen fand, die er benutzen konnte, tränkte er einfach Handtücher mit kaltem Wasser und kehrte zu Levi zurück. Als erstes zog er Levis T-Shirt aus, um möglichst alles zu entfernen, was ihn unnötig wärmte. Er konnte nicht umhin zu sehen, wie süß sein Partner aussah, obwohl er so schwach und zusammengerollt auf dem Bett lag. Nachdem er die Kleidung entfernt hatte, hob er behutsam die Beine des Partners an und wickelte die Handtücher um seine Waden, genauso wie die Mutter des Braunhaarigen dies immer getan hatte, wenn Eren Fieber hatte als er noch klein war. Der Gedanke an seine Mutter, die kurz darauf bei einem Unfall gestorben war, schmerzte Eren zwar, jedoch schob er diesen Schmerz beiseite. „Du darfst jetzt nicht um sie Trauern. Du musst stark sein. Für ihn.“, dachte sich Eren und wischte die Trauer über seine Mutter davon. Nachdem er dem Schwarzhaarigen Wadenwickel gemacht hatte, fiel Eren auf, wie durchgeschwitzt Levi war und wie kalt es gleichzeitig in der Wohnung war. „Er soll nicht überhitzen, jedoch soll er sich auch nicht verkühlen bei dieser Kälte.“ Anstatt Levi also mit dem dicken Federbett zuzudecken, holte er ein dünnes Laken und deckte ihn damit zu. Reflexartig griff Levi nach dem Laken über ihm und klammerte sich fest an dieses, jedoch, zu Erens Bedauern, ohne aufzuwachen oder das Bewusstsein wiederzuerlangen. Als nächstes legte er ein weiteres nasses Handtuch auf Levis Stirn, um seine Temperatur weiter zu senken. „So. Was kann ich noch tun. Was brauch er noch?“, fragte sich Eren nun etwas weniger besorgt. „Natürlich! Ich Idiot!“, er war so damit beschäftigt gewesen, Levis Temperatur zu senken, dass er vergessen hatte, wie viel Wasser Levi verloren hatten. Er war schon völlig durchgeschwitzt nach Hause gekommen und hatte dann auch noch sehr viel Wasser verloren, als er sich mehrfach übergeben hatte. „Auch wenn ich seine Temperatur gesenkt habe, wenn er dehydriert ist das genauso gefährlich.“ Also sprang Eren auf und kam mit einem ganzen Kasten Wasser zurück. Stilles Wasser natürlich, denn er wusste noch ganz genau, wie einem Kohlensäure auf den Magen schlagen konnte, wenn einem ohnehin schon schlecht war. „Na wenigsten haben wir das im Haus“, dachte Eren erleichtert und war froh doch heute schon neues Wasser eingekauft zu haben. „Nun gut. Jetzt muss ich warten bis ich ihn wenigsten kurz wecken kann, um ihm Wasser zu geben. Wenn ich das jetzt mit Zwang versuche, erstickt er noch.“. Dieser Gedanke verursachte einen Stich in Erens Herzen, den er schnell wieder verdrängte. Gerade als Eren geistesabwesend auf der Bettkante saß, Levi beobachtete und dachte, er könne nun nichts mehr tun außer regelmäßig die Handtücher auszuwechseln und abzuwarten, geschah etwas neues was ihn beunruhigte. Anstatt wie paralysiert dazuliegen, wie es der Schwarzhaarige getan hatte, bevor er zusammengebrochen war, fing er nun an sich unter Stöhnen hin- und herzuwälzen. Der zuvor zwar ausgelaugte, jedoch friedliche Gesichtsausdruck, war nun wie schmerzverzerrt und leidend, so als würde er gerade furchtbares erleben. Trotzdem waren seine Augen weiterhin geschlossen und er war nicht bei Bewusstsein. Für einen kurzen Moment hatte Eren sich gefreut, als er ein Geräusch von seinem Partner wahrnahm und sah, dass sich sein Geliebter bewegte. Als er jedoch sein gequältes Gesicht bemerkte, verwandelte sich eine Freude wieder in starke Besorgnis und Ratlosigkeit. „Oh nein. Was ist denn jetzt los? Was ist passiert? Hat er Schmerzen? Warum haben wir bloß keine Tabletten im Haus verdammt! Was soll ich denn dagegen tun? Levi, bitte. Bitte wird wieder gesund“. Und so saß Eren, die Tränen zurückhaltend, erneut ratlos dar und wusste nichts zu tun außer Levi zu streicheln, während dieser sich umherwälzte und sich augenscheinlich, mit leidendem Gesichtsausdruck, quälte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)