Herausforderung angenommen! von Lifestar ================================================================================ Kapitel 6: Aufeinandertreffen ----------------------------- Etwas steif ging Bunny Mamoru voraus in das schicke Restaurant, in dem Seiya bestimmt schon auf sie warten würde. Sie war aufgeregt, wie die Beiden sich gegenüber verhalten würden, da sie sich sicher war, dass Mamoru wusste dass Seiya an ihr interessiert war. Wieder trug er ihr ihre Arbeitstasche mit den ganzen Unterlagen, von denen sie jetzt nur einen geringen Teil brauchen würde, den Rest heute Mittag. Schon von weitem konnte sie Seiya erkennen, wie er lässig auf einem Stuhl in einer Ecke des Restaurants saß und etwas zurück kippte, die Arme verschränkt. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand er auf, als sie mit Mamoru um Schlepptau durch das Lokal auf ihn zukam. „Es freut mich dass du es hast einrichten können“, freundlich nahm er sie in den Arm und gab ihr Küsschen links, Küsschen rechts, so wie er es schon bei ihrem ersten Treffen getan hatte. Sie konnte den Blick von Mamoru der sich ihr in den Rücke bohrte geradezu spüren. „Kein Problem, schließlich möchte ich deine Hochzeitskleider in meinem Magazin haben“, sie zwinkerte ihm kurz zu, bevor sie sich zu Mamoru umwandte, „Seiya, darf ich dir Mamoru Chiba vorstellen. Er ist Oberarzt im neuen Krankenhaus.“ „Guten Tag, Seiya Kou“, noch immer lächelnd reichte er Mamoru die Hand, konnte aber sehen, dass die Augen von Seiya etwas schmaler geworden waren, als er sein Gegenüber von oben bis unten musterte. Mamoru tat es nicht minder und Bunny war es, als ob sie die Spannung in der Luft greifen konnte. „Guten Tag, sie sind also Designer?“, höflich ergriff Mamoru seine Hand und fühlte sich etwas gereizt, nachdem er gesehen hatte, wie er Bunny begrüßte. „So ist es, setzen wir uns doch“, Seiya machte eine ausholende Geste, war aber nicht schnell genug Bunny den Stuhl heran zu schieben, da Mamoru ihm zuvor kam. „Wie kommt es dass sie Bunny begleiten?“, wieder ergriff Seiya das Wort und fixierte Mamoru ihm gegenüber, da Bunny zwischen ihnen saß, die doch etwas unbehaglich von einem zum anderen sah. „Ich hatte vorgeschlagen dass er mich begleitet, da er später zu einer 24 Stunden Schicht muss und ich möchte, dass er vorher noch was ordentliches in den Magen bekommt“, schnell hatte Bunny für Mamoru geantwortet um den Blick der Beiden auf sich zu ziehen, da sie sich immer noch penetrant fixierten. Der Kellner trat gerade zu ihnen und reichte ihnen die Karten. Ein betretenes Schweigen trat ein, als jeder in seine Karte sah. Immer wieder schielte sie über ihre Karte hinweg um die beiden Männer zu beobachten die neben ihr saßen. Irgendwie kam es ihr jetzt doch etwas blöd vor Mamoru mitgenommen zu haben, da es anscheinend auf Anhieb zu Spannungen zwischen den Beiden gekommen war. „Woher kennt ihr beide euch?“, interessiert sah Seiya nun wieder Bunny an, nachdem er die Karte an den Kellern zurückgegeben hatte, der nun mit ihrer Bestellung zur Küche eilte. Bunny verschluckte sich an ihrem Wasser, da sie nicht wusste was sie darauf antworten sollte. „Bunny und ich waren zusammen, bevor ich vor vier Jahren nach Amerika bin um zu studieren. Jetzt haben wir uns wieder getroffen und versuchen an damals an zu knöpfen“, ernst sah Mamoru über den Tisch hinweg. Sollte doch Seiya gleich wissen woran er war und was ihn und Bunny verband. Kurz entglitten Seiya die Gesichtszüge, fing sich aber gleich wieder und grinste dann Mamoru an. „Du hast dich also von ihr getrennt um in Amerika zu studieren?“, es klang schon fast wie eine Anklage als eine Frage, als wolle er sagen wie selbstsüchtig an dich zu denken und sie einfach sitzen zu lassen. „Medizin im Ausland ist besser als hier um ein richtiger Arzt mit Doktortitel zu werden. Das hat dann auch wenigstens eine Zukunft“, Mamoru ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und lächelte Seiya herausfordernd an. Bunny wusste sofort was er damit sagen wollte, dass Designer kein richtiger Beruf war der Anerkennung verlangte. Vorsichtig sah sie zu Seiya, der sich aber nichts anmerken ließ. Sie war zu keinem Kommentar fähig, da ihr die Situation zu Absurd vorkam und ihr der Kopf schwirrte. „Entschuldigt mich bitte kurz“, sie trat die Flucht an, in dem sie aufstand und zur Toilette ging. Seufzend stand sie vor dem Spiegel und atmete einmal tief durch, bevor sie ihr Handy aus der Tasche zog und die Nummer von Minako wählte. „Hi Bunny, was gibt’s?“, fröhlich ging ihre Freundin sofort ran, die anscheinend die Nummer auf dem Display gesehen hatte. „Ich hab glaub was ganz dummes getan“, Bunny massierte sich die Schläfen, während sie sich an die Wand lehnte. „Schieß los, ich sitzt grad in der Maske, hab also jede Menge Zeit“, Minako war sofort Feuer und Flamme. „Ich sitzt grad beim Mittagessen mit Seiya wegen den Verträgen und hab kurzerhand Mamoru mitgenommen, der plötzlich bei mir im Büro stand“, sie wandte sich wieder dem Spiegel zu um ihr Make-Up zu kontrollieren. „Du hast was?!“, sie hörte nun nur noch schallendes Gelächter von ihrer besten Freundin, „Ich kann mir gerade zu vorstellen, wie die beiden sich anstarren.“ „Das ist nicht lustig Mina, ich hab das Gefühl dass die beiden sich jeden Augenblick an die Gurgel gehen“, aufgebracht zog sie ihren Lippenstift aus der Tasche und zog ihre Lippen nach. „Und da lässt du die beiden alleine am Tisch sitzen um in die Toilette zu verschwinden?“, noch immer gluckste Minako, da ihr der Gedanke zu gefallen schien, dass Bunny die beiden miteinander konfrontierte. „Großer Gott, ich sollte wohl echt zurück damit die beiden sich nicht auseinander nehmen oder zu sehr angiften“, erschrocken schob sie ihren Lippenstift zurück, „Ich melde mich später noch mal.“ Ohne auf eine Antwort zu warten beendete sie das Gespräch und kehrte in das Lokal zurück. Sie sah gerade noch, dass die beiden sich in ihren Stühlen wieder zurück lehnten und ihr dann entgegen sahen. Anscheinend mussten sie miteinander geredet haben, doch ihr gefiel die angespannte und gereizte Stimmung nicht, als sie sich wieder zu ihnen setzte. Beide fixierten einander mit eiserner Miene, als wollten sie den anderen durch ihren Blick brechen. „Hab ich was verpasst?“, vorsichtig musterte sie die Beiden von der Seite, als sich Mamoru dann wieder mit einem Lächeln ihr zuwandte. „Wir haben uns nur unterhalten“, freundlich sah er sie an, Bunny merkte aber, dass er das letzte Wort etwas nachstellte, als hätte er nach einer passenden Formulierung gesucht. „Ja um mehr über den anderen zu erfahren“, auch Seiya schien plötzlich etwas angriffslustig. Bunny wollte gar nicht tiefer darauf eingehen und war heil froh, dass in diesem Augenblick ihr Essen kam. In einer bedrückenden Stille aßen sie, während Bunny immer wieder die feindseligen Blicke der Beiden sehen konnte, die sie sich ab und an zuwarfen. „Das sind die Unterlagen“, Bunny fischte eine Dicke Mappe aus ihrer Arbeitstasche, die sie Seiya hin schob, „Ließ sie dir in Ruhe durch und schick sie dann an meinen Verlag zurück. Solltest du Fragen haben, kannst du mich gerne anrufen, meine Nummer hast du ja.“ „Klar, ich werde mich auf jeden Fall melden“, irrte sie sich oder klang Seiya‘s Stimme etwas verführerisch. „Leider muss ich jetzt weiter, ich hab noch einen anderen Termin“, Bunny erhob sich wieder gemeinsam mit Mamoru, der sofort wieder ihre Arbeitstasche zur Hand nahm. „Bis zum nächsten Mal“, Seiya schloss sie wieder in die Arme und verabschiedete sich. „Ja, bis zum nächsten Mal“, freundlich erwiderte sie seine Geste. „Es war mir eine Freude dich kennen zu lernen“, er streckte Mamoru die Hand hin, wobei er ihn herausfordernd ansah. „Ganz meinerseits, man hört sicher noch voneinander“, Mamoru grinste ihn schief an, während er seine Hand fest ergriff, beide darauf bedacht sehr viel Kraft in den Händedruck zu geben. Bunny war heil froh, als sie gemeinsam mit Mamoru aus dem Restaurant trat. „Ich muss mir ein Taxi nehmen, da ich an das andere Ende der Stadt muss“, lächelnd blieb Bunny stehen und sah zu Mamoru auf, „Sorry, dass ich nicht noch länger für dich Zeit habe.“ „Das ist kein Problem, schließlich können wir noch viel zusammen unternehmen“, er sah sie liebevoll an, „Am Samstag ist ein Fest am Shibuya Park. Hast du Lust mich zu begleiten? Ich habe abends keinen Dienst.“ „Hach, da fällt mir gerade ein, dass meine Eltern dich für Samstag Abend zum Essen einladen wollten“, erschrocken schlägt sich Bunny gegen die Stirn, als ihr das gerade wieder einfällt. In dem ganzen Stress hatte sie das ganz vergessen. „Dann gehen wir doch einfach erst zu deinen Eltern und dann vielleicht noch für einen Abstecher auf das Fest um den Abend ausklingen zu lassen“, noch immer lächelte er sie an, so dass ihr einfach das Herz aufging. „Das hört sich nach einem Plan an“, Bunny blieb bei einem der Taxis stehen, die vor dem Restaurant auf Kundschaft warteten. „Und wegen morgen Abend melde ich mich“, höflich hielt er ihr die Türe auf und reichte ihr ihre Arbeitstasche nach drinnen, „Das habe ich nicht vergessen.“ „Aber nur wenn es dir nicht zu stressig wird“, fürsorglich sah sie ihn durch die noch geöffnete Türe an. „Nichts ist stressig wenn es mit dir zu tun hat. Also bis morgen“, grinsend schloss er die Türe und machte Kehrt. Kopfschüttelnd sah sie ihm noch kurz hinterher, bevor sie ihrem Fahrer ihr Ziel nannte. Auf der gesamten Strecke grinste sie still in sich hinein, glücklich darüber, dass Mamoru Zeit mit ihr verbringen wollte. Im Augenblick fühlte sie sich einfach wundervoll. Es war schon fast zu einem Ritual geworden, dass Bunny morgens ca. zwischen 10 und 11 Uhr in ihrem Büro stand und kopfschüttelnd ihren Schreibtisch betrachtete. Die beiden hatten es schon wieder getan und ihr Geschenke geschickt. Dieses Mal gab es Cupcakes von Saiya mit einer Karte mit den üblichen Floskeln. Von Mamoru hingegen hatte sie ein kleines Kästchen bekommen, dass sie mehr als alle andere freute. Auf einem Samtkissen lag ein Sternförmiges Medaillon. Aber nicht irgendeins, sondern das, dass sie ihm vor Jahren bei ihrem Streit an den Kopf geworfen hatte. Das, welches er ihr damals schon geschenkt hatte und er bis zum heutigen Tag aufbewahrt haben musste. Sie ging um ihren Schreibtisch herum und setzte sich, bevor sie das Medaillon öffnete und eine liebliche und klare Melodie erklang, die sie im Gedanken weit mit sich trug. In der Innenseite des Deckels war noch die Gravur von Damals. Für meine Mondprinzessen Nur dieses Mal war noch ein Zusatz dazu eingraviert worden. Liebe überdauert die Zeit Eine einzelne rote Rose war mit dem kleinen Päckchen gekommen, aber trotzdem gefiel ihr das Geschenk von Mamoru besser das von Saiya, was irgendwie verständlich war. Ein zaghaftes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. „Ja bitte“, sorgsam ließ legte sie das Medaillon wieder zurück in die Schatulle und ließ die Kette dazu hinein gleiten. „Die Besprechung wäre versammelt“, Nora steckte ihren Kopf zur Türe herein. „Ist gut, ich komme“, Bunny stand von ihrem Schreibtisch auf und nahm ihre Arbeitsmappe zur Hand, in die Andere den Korb mit Cupcakes, „Dann werde ich die dann auch noch los.“ Grinsend ging sie Nora hinterher, die ihr die Türe aufhielt. Geschlagene vier Stunden dauerte die Abschlussbesprechung vom nächsten Heft an, da sich etwas an dem einen oder anderen Artikel geändert hatte. Als sie dann wieder an ihrem Schreibtisch ankam und ihr Handy wieder zur Hand nahm um es aus dem Lautlos Modus auf laut zu schalten, konnte sie sehen, dass sie drei entgangene Anrufe hatte. Zudem noch drei SMS, zusätzlich eine Sprachnachricht. „Was ist denn jetzt los?“, verwundert ließ sie sich in ihren Sessel plumpsen und widmete sich der Liste der Anrufer. Zuerst Mamoru, dann Minako, gefolgt von Mamoru wieder. Die SMS waren da schon aufschlussreicher. Minako fragte wie es denn gestern nun gelaufen war. Genauso wie Makoto. Eine SMS war aber auch von Mamoru die bereits kurz nachdem sie in Besprechung war eingegangen war. Hi, habe wahrscheinlich um 16 Uhr Feierabend. Hast du Lust etwas essen zu gehen? In Liebe Mamoru Die Anrufe von ihm gingen keine 15 Minuten später ein, danach auch noch die Sprachnachricht. „Hi Bunny, hier ist Mamoru. Ich muss leider noch in den OP es ist grade jemand eingeliefert worden. Das dauert wahrscheinlich bis ca. 19 Uhr. Solltest du bis dahin ja immer noch Lust haben was zu unternehmen, kannst du dich ja ab da bei mir melden. Hatte schon mal versucht dich zu erreichen, aber wahrscheinlich hast du zu tun. Hoffe du bist nicht enttäuscht. Bis bald.“ Er klang sehr beschäftigt, als ob er einen Gang hinunter hasten würde. Es schien tatsächlich alles sehr schnell gegangen zu sein. Bunny huschte ein Lächeln über die Lippen als sie daran dachte, dass Mamoru vielleicht gerade in diesem Moment jemanden das Leben rettete. Gemütlich begann sie ihre Sachen zusammen zu packen, während sie ab und an eine SMS an ihre Freundinnen schickte um sie auf den neusten Stand zu bringen. „Nora, ich geh jetzt. Machen sie nicht mehr so lange“, sie grüßte ihre Assistentin, die noch fleißig am Schreibtisch saß. „Ist gut, schönen Abend noch“, sie lächelte sie freundlich an. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit mit dem Taxi zu Hause ankam, legte sie seufzend ihre Tasche auf ihre Anrichte und sah auf die Uhr. 16.30 Uhr. Sie gab schnell Luna was zu essen, bevor sie unter die Dusche sprang. Sich die Haare trocken rubbelnd sah sie abermals auf die die Uhr die nun gerade mal kurz nach 17 Uhr zeigte. „So und jetzt?“, seufzend ließ sie sich auf das Bett plumpsen. Einem plötzlichen Einfall folgend sprang sie wieder auf und begann sich schnell fertig zu machen, was sie trotzdem über eine dreiviertel Stunde kostete, schließlich wollte sie gut aussehen. Mit einem feschen knielangen roten Kleid und Pumps, sowie ihrem schwarzen Trenchcoat gekleidet, verließ sie mit die Handtasche über der Schulter die Wohnung. In der Auffahrt wartete schon ihr bestelltes Taxi. Als sie wieder anhielten, stieg sie vor dem Besuchereingang des neuen Krankenhauses. Alles wirkte neu und modern, machte auch auf den ersten Eindruck nicht wirklich etwas von Krankenhaus her. Zielstrebig ging sie hinein und auf den Empfang zu. „Guten Tag, kann ich ihnen vielleicht weiterhelfen?“, freundlich hob die junge Frau den Kopf und sah Bunny lächelnd an. „Keine Ahnung. Können sie mir sagen, ob Mamoru Chiba noch im OP ist?“, sie lehnte sich etwas an den Tresen. „Sie meinen Herrn Dr. Chiba?“, als sie das Nicken von Bunny vernahm begann sie in ihre Computer zu suchen, „Herr Dr. Chiba müsste gleich fertig sein, danach wird er noch nach dem Patienten sehen, was alles in Allem so etwa eine dreiviertel Stunde dauern sollte.“ „Ach, doch noch so lange“, Bunny war etwas enttäuscht, was anscheinend auch ihre Miene verriet. „Setzen sie sich doch im ersten Stock in das Café, der Weg ist ausgeschildert. Ich schicke ihm eine Nachricht auf dem Pieper, dass er dort erwartet wird“, sie lächelte ihr zu. „Das wäre sehr freundlich, danke“, sie verabschiedete sich von der freundlichen Empfangsdame und machte sich auf den Weg ein Stockwerk nach oben. Auf Anhieb fand sie das Café das sich mit Blick auf den großen Garten in den hinteren Teil des Krankenhauses einbettete. Sie kaufte sich einen großen Cappuccino und nahm sich eine Zeitschrift zur Hand, womit sie sich an die bequeme Bank am Fenster setzte, den Blick Richtung Eingang, damit sie Mamoru nicht verpasste. Seit sie ihr eigenes Magazin hatte, verfolgte sie andere umso begeisterter und interessierter, wodurch sie auch gar nicht mitbekam, wie schnell die Zeit verflog. Genauso wenig wie Mamoru suchend in das Café getreten war. Sein Blick blieb an Bunny hängen, wie sie dort mit überschlagenen Beinen an diesem kleinen Tisch saß, die Zeitschrift aufgeschlagen. Ihr Rock war etwas nach oben gerutscht und gab noch mehr von ihren endlos langen Beinen preis. Eine Haarsträhne hatte sich aus ihrer Frisur gelöst, die sie gerade hinter ihr Ohr strich. „Mamoru, schön dich hier zu sehen!“, eine schrille Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, konnte den Blick aber nicht von Bunny lösen die natürlich jetzt den Kopf gehoben hatte. Sofort versank er in ihren blauen Augen, die ihn in ihren Bann zogen. Eine andere Person schob sich in sein Blickfeld, was ihn dazu zwang seine Blick auf diese zu richten. Vor ihm stand Saori in ihrem wieder einmal zu kurzen Rock und zu tiefen Ausschnitt unter ihrem Arztkittel, was ihn wie immer nicht interessierte. „Hallo Saori, was ist los?“, er sah sie desinteressiert an und schielte an ihr vorbei auf Bunny, die nun ihre Zeitschrift zur Seite gelegt hatte und die Tasse vor den Mund hielt um ihn darüber hinweg zu beobachten. Zu allem Überfluss klammerte sich Saori nun an seinen linken Arm um ihn von unten herauf anzuhimmeln. „Du hast doch jetzt Feierabend“, stellte sie lächeln fest, „hast du schon was vor?“ „Ja“, kam es trocken von ihm zurück, als er ihren Arm abstrich, „Meine Verabredung wartet schon auf mich, also entschuldige mich bitte.“ Sie stehen lassend ging er an ihr vorbei und auf Bunny zu, die ihn noch immer angrinste. „War das nicht das Mädchen von der Party die so knapp bekleidet war?“, feixend sah sie zu ihm auf, als er sich zu ihr runter beugte und in den Arm nahm. „So ist es, die, auf die du eifersüchtig warst“, auch Mamoru war etwas nach sticheln zu mute. „Ich war nicht eifersüchtig“, schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihm zu, wie er sich zu ihr setze, während er laut auflachte. „Wie kommt es dass du hier bist?“, er lehnte sich etwas im Stuhl zurück und sah ihr in ihre blauen Augen. „Mir war langweilig und ich will dir ja nicht die Chance nehme alles wieder bei mir gut zu machen“, sei grinste ihn schelmisch an, was ihm seinerseits ein Lächeln auf die Lippen zauberte. „Ist gut, hast du noch ein paar Minuten Zeit?“, er stand bereits auf und sah auf sie hinunter, „Dann springe ich schnell noch unter die Dusche und wir können los.“ „Schon in Ordnung, dann bring mir noch eine Tasse Cappuccino und ich übersteh die Zeit“, sie reichte ihm die leere Tasse, was er mit einem weiteren hellen Lachen quittierte. Kaum eine Minute später stellte er ihr eine neue Tasse hin, bevor er verschwand um sich frisch zu machen. Es vergingen ein paar Minuten, bevor Bunny aus ihren Gedanken gerissen wurde, die sich eindeutig um Mamoru unter der Dusche drehten. „Du und Mamoru also“, süffisant lächelnd setzte sich Saori Bunny gegenüber, die sich nicht beirren ließ und weiter in ihrem Getränk rührte, „Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden?“ „Wieso sollte ich das dir erzählen“, sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, während sie ihr gegenüber über die Tasse hinweg musterte. „Weil er einfach ein Sahneschnittchen ist das ich zu gerne vernaschen würde, meine Liebe“, nun grinste sie breit, worauf Bunny bedächtig ihre nun leereTasse abstellte und ihre Beine wieder überschlug. „Dann sag ich dir mal eins, ‚meine Liebe‘“, Bunny schob ihre Tasse zur Seite und beugte sich etwas nach vorn, „Nein, wir sind noch nicht zusammen. Und ja, wir sind aneinander mehr als interessiert. Keine Ahnung wie lange es dauern wird aber eines kann ich dir sagen: Er ist nicht an dir interessiert, dafür ist Mamoru viel zu distanziert dir gegenüber. Also lass ihn zufrieden.“ Nun lächelte Bunny süffisant und erhob sich ihre Tasche nehmend, da sie Mamoru im Eingang entdeckt hatte, als er gerade auf sie zu kommen wollte. Sie konnte den bösen Blick von ihr geradezu in ihrem Rücken spüren, als sie auf Mamoru zu ging und nur irritiert von einem zum anderen sah. Umso verwunderter war er, als Bunny ihn mit einem Kuss auf die Wange begrüßte und ihn hinter sich her aus dem Café zog. „Hab ich irgendwas verpasst“, lachend ließ er sich hinter ihr her ziehen. „Nichts, ich möchte nur endlich was zu essen und das ‚Sahneschnittchen’ kann man leider nicht essen“, sie grinste ihn kichernd an als er seine Stirn kraus zog, da er nicht wusste was sie damit meinte. „Möchte ich wissen worüber du mit Saori geredet hast?“, fragend hielt er ihr die Türe zum Taxi auf und half ihr hinein. „Nein“, noch immer grinste sie. „Ok, wo willst du essen gehen?“, er stieg nun selbst ein. „Egal wo, aber ich hab echt Hunger“, wie auf Befehl grummelte ihr Magen, der seit heute früh nichts mehr abbekommen hatte und sich nicht mit dem Cappuccino zufrieden geben wollte. „Hat sich also nichts verändert“, Mamoru musste schon wieder lachen. Wie er es vermisst hatte, dass Bunny ihn zum Lachen brachte, ihn einfach nur glücklich machte das hatte er wirklich vermisst. Auch Bunny war in das Lachen mit eingestiegen, als Mamoru sich zum Fahrer vorbeugte und ihm eine Adresse zu einem Restaurant gab. „Ich habe vorsichthalber mal einen Tisch reserviert gehabt“, er zwinkerte Bunny zu, die noch immer leise vor sich hin gluckste. „Und, geht es deinem Patienten gut?“, Bunny lehnte sich an das Fenster und sah diesen gutaussehenden Mann von der Seite an, als er sich kurz durch sein rabenschwarzes Haar strich. „Ja, im Moment schon“, er musste tief seufzen, „Er wurde nach einem schweren Autounfall eingeliefert, es blieb keine Zeit für einen Aufschub. Aber die OP war erfolgreich.“ „Das freut mich“, sie freute sich ehrlich da sie mit jedem Menschen mit fühlte und Mitleid hatte. Auch eine der Eigenschaften, die Mamoru so sehr an ihr Schätzte. „Willst du denn gar nicht wissen wo wir hingehen?“, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen betrachtete er sie von der Seite. „Ich lass mich überraschen“, wieder lehnte sie sich an das Fenster und sah hinaus auf die dämmrige Straßen, auf denen noch immer voll von Menschen waren. Aber irgendwie kam ihr die Straße bekannt vor und sie musste kichern, als sie vor einem bestimmten Restaurant anhielten. „Das ist das Restaurant, in dem wir unser erstes richtiges Date hatten“, überrascht sah sie zu ihm auf, als er nur lächelnd ausstieg und auf die andere Seite eilte, um ihr heraus zu helfen. Als sie an dem schicken Restaurant hoch sah, bezahlte Mamoru schnell, bevor er ihr den Arm reichte und mit ihr gemeinsam hinein ging. „Ich habe reserviert, auf Chiba“, er trat an den Herrn am Empfang zu, der dann in seinem großen Buch nachschaute. „Natürlich, bitte folgen sie mir“, er setzte ein breites Lächeln auf und ging ihnen voraus. In einer gemütlichen Ecke des Restaurants wo sie etwas für sich waren hielt er an und bedeutete ihnen sich zu setzen. Mamoru nah, ihr ihren Mantel ab und überreichte ihn zusammen mit seinem Jackett dem Ober, der bei ihnen stehen geblieben war und nun ihre Sachen weg brachte. „Du trägst das Medaillon“, erstaunt griff Mamoru über den Tisch hinweg das sternförmige Medaillon das um den schlanken zierlichen Hals von Bunny hing als würde es dort schon ewig hingehören. „Du hast es mir ja auch geschenkt, oder“, spitzbübisch lächelte sie ihn an und nahm das kleine Schmuckstück dann selbst in die Hand als er es wieder los ließ. „Es war nur recht, dass du es wiederbekommen hast“, er machte dem Ober Platz, der ihnen die Karten reichte und bestellte auch gleich eine Flasche Wein. „Wann musst du wieder arbeiten?“, sie sah ihn über den Rand der Karte hinweg an. „Morgen ab 12 Uhr, wieso?“, er sah kurz auf. „Nur so“, schnell schüttelte sie ihren blonden Kopf wobei ihre Locken kess in der Bewegung wippten. Als der Ober abermals kam und ihnen den Wein reichte, bestellten sie auch gleich ihr Essen. „Worüber denkst du nach?“, Mamoru riss Bunny aus ihren Gedanken, als sie ihr Glas etwas in der Hand schwenkte und darauf starrte. „Nichts, ich freue mich nur auf den Abend“, sie sah seufzend zu ihm auf und verlos sich in seinen blauen Augen, die sie zu durchdringen schienen. „Ich freue mich, dass du mir noch eine Chance gibt’s, das ist mehr als ich je erhofft hatte“, liebevoll nahm er ihre Hand in die seine. Bunny war als würde sie innerlich verbrennen, da seine Berührungen ihr eine Gänsehaut den Rücken hinunter jagte. Es rief das Gefühl hervor, dass sie vor so langer Zeit schon in seiner Gegenwart gespürt hatte. „Ich möchte, dass du mir ein paar Fragen beantwortest“, tief durchatmend lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schlug kurz die Augen nieder, bevor sie wieder zu Mamoru aufsah. „Was immer du möchtest“, er griff zu seinem Glas und führte es zum Mund. „Hattest du in der Zeit in der du in Amerika warst eine andere?“, bevor Bunny über ihre Worte nachdenken konnte, waren sie schon über ihre Lippen gekommen. Mamoru verschluckte sich an seinem Wein, worauf er schnell sein Glas wieder auf den Tisch abstellte und seine Serviette zur Hand nahm. „Wie kommst du denn darauf?“, noch immer etwas außer Atem sah er sie über den Tisch hinweg an. „Ich warte auf eine Antwort“, weiter sah sie ihn erst an und ihre Hände verkrampften sich. „Nein!“, Mamoru beugte sich vor und sah sie flehend an, damit sie ihm glaubte, „Nein, nie! Die Einzige die ich je begehrte und noch immer begehre bist du. Du ganz alleine.“ Bunny schloss die Augen und atmete einmal erleichtert durch, bevor sie ihn wieder lächelnd ansah. „Hätte mich auch gewundert wenn es anders wäre“, sie griff wieder nach ihrem Glas, „Die nächste Frage.“ Bedächtig nahm sie einen Schluck und Mamoru wartete geduldig. „Wieso bist du einfach gegangen?“, nun sah sie ihn vorwurfsvoll an. Mamoru wusste dass diese Frage kommen musste und er hatte sie so sehr gefürchtet. Schon lange hatte er überlegt, was er darauf antworten sollte, doch noch immer war er sich nicht ganz einig darüber, was er antworten sollte. Sekunden verstrichen, in denen sie sich nur gegenseitig anstarrten. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo alle zusammen Hoffe ich konnte euch mit dem neuen Kapitel erfreuen und euch nach der langen Wartezeit zufriedenstellen ^^ Könnt mir ja ein liebes Kommi da lassen. LG Eure Lifestar Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)