Herausforderung angenommen! von Lifestar ================================================================================ Kapitel 2: Tanabata ------------------- Minako hatte sie dazu überredet, am Abend trotzdem mit ihnen allen zum Tanabata zu gehen, da sie es schließlich seit Ewigkeiten versprochen hatte. Sicher dass Bunny auch kommen würde war sich Minako trotzdem nicht, da sie ganz schön durch den Wind war. Nichts desto Trotz war Bunny bereits um 17 Uhr mit Sach und Pack am Hikawa Tempel, wo sie sich gemeinsam mit ihren Freundinnen fertig machen wollten. Sie würde sich nicht verstecken, nur weil Mamoru plötzlich wieder auftauchte und ihr Leben durcheinander brachte. Rei hatte gemeinsam mit Yuichiro ganze Arbeit geleistet und den Tempel bunt dekoriert. Überall standen Tischgruppen und Bäumchen, an die man seine Wünsche hängen konnten. Einige Leute waren auch schon dabei Stände für Essen und Getränke aufzubauen oder um Schmuck und andere Kleinigkeiten zu verkaufen. Da sie ihre Freundin im inneren des Tempels vermutete, ging sie gleich hinein und fand sie auch im großen Zimmer von Rei. Sie saß mit Minako, Ami und Makoto bei einer Tasse Tee, wovon sie aufschauten, als sie eintrat. „Bunny, schön dass du doch gekommen bist“, freudig stand Rei auf und schloss ihre Freundin in die Arme, wobei ihr Minako einen scharfen Blick zuwarf. „Doch? Hat Minako geplaudert?“, eine Augenbraue nach oben ziehend warf Bunny der Blonden einen Blick zu, worauf diese sofort etwas rot anlief. Verlegen sah Rei, Ami und Makoto von einem zum Anderen. „Ist schon gut, schließlich wäre das Gespräch doch eh drauf gekommen, oder“, sie rang sich ein Lächeln ab und schloss Makoto gefolgt von Ami in die Arme, die auf sie zugekommen waren, bevor sie sich zu ihnen setzte und die Tasse Tee von Rei mit der Linken Hand entgegen nahm. Ihre Rechte war noch immer in den Verband gewickelt, den Mamoru ihr angelegt hatte. „Wie geht es deiner Hand?“, höflich erkundigte sich Ami, um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. „Danke, schon etwas besser. Ihr wolltet aber doch sicher etwas anderes fragen oder“, nun musste Bunny doch grinsen, als sie zusah, wie ihre engsten Freundinnen Blicke tauschten. „Was empfindest du noch für Mamoru?“, Makoto fasste sich ein Herz und stellte die Frage, die allen Dreien auf der Zunge brannte. Ami, Minako und Rei starrten sie fassungslos an. „Naja, dass ihr dann so direkt seid, das hätte ich nicht gedacht“, etwas nervös musste Bunny kichern, als sie die Frage dann doch überrumpelte. „Entschuldigung, ich hätte wohl etwas feinfühliger sein sollen“, verlegen rieb sich Makoto den Hinterkopf. „Schon OK“, Bunny seufzte und sah auf die Tasse hinunter, die sie mit beiden Händen umklammert hielt, „Wenn ich ehrlich bin: Ich weiß es nicht was ich fühle. Als er da so plötzlich bei Motoki stand hab ich eine Gänsehaut bekommen und hielt die Luft an. Mein Kopf war leer und ich konnte nicht mehr klar denken. Als er dann meine Hand verarztet hat und mich berührt hat, dachte ich, ich würde innerlich verbrennen.“ Das Kichern ihrer Freundinnen ließ sie aufschauen. „Was ist?“, verwirrt sah sie von einer zur anderen. „Du hattest wohl recht mit deiner Vermutung, Minako“, nun grinste Rei Minako an, die noch breiter zurück grinste. „Mit was soll sie recht haben?“, immer noch verwirrt sah Bunny nun auf Minako. „Dass du ihn immer noch liebst“, Ami machte diese Feststellung sehr trocken. Bunny starrte sie fassungslos an, bevor sie ihren Kopf sinken ließ. „Ich habe grade erst mein Leben richtig auf die Beine gestellt. Er bringt alles durcheinander“, die ersten Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie auf ihre verarztete Hand hinunter sah, „Trotzdem kann ich einfach nicht vergessen, was er zu mir gesagt hat, wie er mich verletzt hat.“ Nun war es an den vieren verwirrte Blicke zu tauschen, da sie nicht wussten auf was sie hinaus wollte. „Ich hab es euch nicht gesagt, was er mir damals an den Kopf geworfen hat“, entschuldigend legte sie den Kopf etwas schräg und grinste schief. Sie begann zu erzählen, davon dass er gemeint hatte, dass sie ihr Leben endlich auf die Reihe kriegen sollte, sie erwachsen werden und nicht mehr die ganze Zeit heulen sollte. „Fies“, nun verstand Minako, warum sie so sauer war. „Aber damals hatte er irgendwo recht“, Rei war ins Grübeln gekommen, biss sich aber sofort auf die Zunge, als sie die bösen Blicke der anderen sah. „Rei!“, Makoto sah sie empört an, wie auch die anderen. „Ist schon gut, ich war damals auch nicht gerade leicht zu ertragen“, Bunny begann an ihrem Verband herum zu nesteln. „Trotzdem hätte er das nicht sagen dürfen“, Minako legte ihrer Freundin die Hand auf ihre, sodass sie aufsah. „Aber wie man sieht hast du dadurch dein Leben umgekrempelt“, Ami musste nun lächeln, was auch Bunny wieder ein zaghaftes Lächeln entlockte. „So, und nun sollten wir uns fertig machen“, Makoto klatschte in die Hände, wodurch alle zusammen zuckten, „Wir müssen Bunny schließlich hübsch rausputzen für Mamoru.“ „Pah, so leicht mach ich es ihm nicht, schließlich hat er was bei mir gut zu machen, einfach für über vier Jahre abzuhauen und mir böse Sachen zu sagen. Der soll sich ruhig ins Zeug legen“, nun verschränkte Bunny trotzig die Arme vor der Brust, was ihre Freundinnen zum Lachen brachte. „Und da ist die Bunny von früher wieder“, Rei schüttelte belustigt den Kopf. „Also willst du ihm eine Chance geben?“, Minako lehnte ihren Kopf nun auf einer Hand und sah sie verschmitzt an. „Wenn er sich anstrengt“, nun zwinkerte sie ihr zu und die Stimmung schien gelöster zu werden. Die Mädchen sprangen auf zogen ihre Sachen aus ihren Taschen die sie mitgebracht hatten. Innerhalb von Minuten war das Zimmer im Caos versunken. Jeder hatte seinen Kimono mitgebracht. Sie alle hatte den gleichen den sie gemeinsam beim Shoppen gekauft hatten. Nur die Blumen darauf waren in jeweils anderen Farben. Minako trug sie in orange gelb, Ami in Blautönen, Makoto in Grüntönen. Sogar Rei hatten sie von ihrer Tracht als Miko abgebracht und sie trug ihren nun in Rottönen. Bunnys Kimono zierten pinke zarte Blumen. Minako machte sich daran ihnen allen die Haare zu machen und sie zu schminken, da sie es sehr gut konnte. Durch den Perfektionismus der Mädchen, waren sie erst um halb acht fertig bzw. bereit nach draußen zu gehen. Inzwischen war es draußen am Dämmern und der ganze Platz des Tempels war angefüllt von Menschen, die von Stand zu Stand gingen oder sich an einer Tischgruppe zusammen gesetzt hatten um zu reden. „Wenn wir uns später hinsetzten wollen, die Tischgruppe auf der Terrasse des Tempels ist für uns abgesperrt“, Rei zeigte nach links auf die Veranda. „Zuerst gehen wir uns aber die Stände ansehen“, Makoto hatte sich bei Ami und Minako untergehackt und zog sie mit sich. Rei und Bunny folgten nach. Die vier hüpften von Stand zu Stand, um sich alles anzusehen, nur Bunny schien immer noch in ihren Gedanken versunken zu sein, trödelte etwas. Hatte auch schon bald den Anschluss zu den vieren verloren. Noch immer im Gedanken sah sie plötzlich auf. „Na toll, jetzt lassen die mich einfach stehen“, zermürbt drehte sich Bunny einige Male im Kreis bis ihr schwindlig wurde. In den Menschenmassen konnte sie ihre Freundinnen nicht mehr entdecken. Mit einem weiteren Seufzer wandte sie sich dann einem Stand zu ihrer Rechten zu an dem einige Schmucksteine verkauft wurden. Einen davon ließ sie durch ihre Finger gleiten, bevor sie ihn zurücklegte und zum nächsten Stand weiter ging. Er war über und über mit Blumen zugestellt als ob er selbst erblühen würde. Fasziniert blieb sie stehen und roch an einer der roten Rosen, von denen ein riesiger Strauß auf dem Tresen stand. Der süße Duft ließ sie sofort besser fühlen. Sie wusste nicht, wie lange sie vor diesem Strauß von Rosen stand, als sich plötzlich eine Hand über ihre Schulter schob und an ihr vorbei langte, sich eine Rose griff und dann vor ihrem Gesicht schweben blieb. Verwirrt starrte sie auf die Rose, die in der Hand vor ihren Augen schwebte. Ein Schauer lief ihren Rücken hinunter, als sie eine Person direkt hinter sich spüren konnte „Du musst sie schon nehmen, wenn du sie möchtest“, die herbe Männerstimme die über ihrem Ohr erklang ließ sie zusammen zucken. „Mamoru“, entfuhr es Bunny, ohne dass sie darüber nachdachte. Sie war unfähig auch nur einen Muskel zu rühren sondern stand nur da und starrte auf die rote Rose. Ihr Herz raste, schien zu beben unter seinem warmen Atem, den sie an ihrem Ohr spürte. Mit einem Ruck drehte sie sich um, um ihm ins Gesicht zu sagen, dass er sie nicht so bedrängen sollte. Als sie ihn aber vor sich sah, kam ihr Entschluss ins wanken, wie er in einem weißen Hemd und dunkler Jeans vor ihr stand, die Rose vor sich ihr entgegen gerichtet. Seine blauen Augen sahen auf sie hinunter und lächelten genauso wie seine Lippen. Sie ließ ihren Blick sinken und starrte auf seine Brust. Ihre Hand zitterte, als sie ihm die rote Rose abnahm, unfähig ihm in die Augen zu sehen. Schnell wandte sie sich zur Seite und ging ein paar Schritte von ihm weg, bevor sie sich abermals umdrehte und ihn ansah. Er hatte sich ihr zugewandt und sah ihr bittend entgegen. „Glaub ja nicht, dass es mit einer einzigen Rose erledigt ist, da musst du dir schon was besseres einfallen lassen, Baka“, das Wort presste sie zwischen den Zähnen heraus und stapfte wieder wütend davon. Mamoru blieb nur perplex zurück starrte diesem blonden Mädchen hinterher, das so anziehend für ihn war, so verführerisch in ihrem pink geblümten Kimono. „Mehr einfallen lassen?“, kam es Mamoru über die Lippen und ein Lächeln huschte über seine Lippen, „will sie mich auf die Probe stellen?“ „Scheint so“, bei Motoki’s Stimme musste er zusammenzucken. Er stand plötzlich neben ihm und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. Doch er war nicht alleine. Neben ihm standen Makoto, Ami, Minako und Rei die Mamoru verschmitzt angrinsten. „Wir gehen Bunny hinterher, man sieht sich sicher noch“, Rei winkte ihnen zu, bevor die vier ihrer Freundin die in der Menge verschwunden war so schnell es ihnen in ihren Kimonos möglich war hinterher eilten. „Was hast du damit gemeint?“, Mamoru hatte sich dem Verkäufer zugewandt und reichte ihm das Geld für die Rose, als er seine Worte an Motoki richtete. „Die Mädchen haben mir ein paar interessante Dinge erzählt“, nun grinste Motoki und ging mit Mamoru weiter, „Anscheinend will sie es dir nicht so leicht machen, schließlich hast du ihr ganz schön weh getan.“ „Die haben dir was erzählt?“, der schwarzhaarige musterte seinen Freund von der Seite, der ihn weiter durch die Menge führte und dann an einem Essensstand anhielt. „Bunny ist anscheinend ganz schön verwirrt“, nun zeigte er auf den Stand und ging dann weiter, „außerdem sollen wir in ein paar Minuten so viel zu Essen mitbringen wie wir tragen können.“ „Wir sollen uns zu ihnen setzten?“, Mamoru schien nun etwas überrascht zu sein, „Ich glaub nicht dass Bunny meine Nähe gleich schon wieder erträgt.“ „Ach was, die Mädchen regeln das schon, außerdem sind wir doch alle Freunde. Sie meinten nur, dass wir ihnen etwas Zeit geben sollen“, Motoki zuckte nun mit ihren Schultern und grinste ihn an. Mamoru hingegen starrte ihn immer noch unentwegt an, schien verwirrt zu sein von so vielen was er erfahren hatte. Was auf ihn zukommen würde. Dass er dieses liebreizende Geschöpf in diesem pink geblümten Kimono gleich wieder sehen würde. Er hoffte wirklich, dass sie ihm verzeihen konnte und ihm noch einmal eine Chance gab. Die Arme verschränkt saß Bunny auf der Veranda an dem Tisch, den Rei ihnen reserviert hatte. Mit leerem Blick starrte sie auf die rote Rose die vor ihr auf dem Tisch lag, durch die sie ständig das Gesicht von Mamoru wieder vor sich sah. Das Lächeln auf seinen Lippen, sein dichtes Haar in welchen man seine Finger krallen konnte. Die starke Brust, an die man sich anlehnen konnte. Großer Gott was hatte sie da für Gedanken?! Sie wollte ihm doch nicht so schnell verzeihen, doch dieser Mann verdrehte ihr schon wieder den Kopf. „Bunny“, Makoto kam grinsend gefolgt von den Anderen an den Tisch geschlendert um sich zu setzen. „Wo wart ihr denn. Plötzlich wart ihr weg“, beleidigt sah sie von einer zur Anderen. „Du solltest halt nicht so rumtrödeln“, feixend sah Rei Bunny an und schob ihr ein Glas mit einem Cocktail hin. „Von wem hast du denn eine Rose bekommen?“, grinsend und wissend zeigte Minako auf die rote Rose vor Bunny, wobei ihr Kopf in der anderen Hand ruhte. Bunny verzog nur den Mund und schnappte sich den Cocktail, welchen sie auf ein Mal leer trank, um die Frage nicht beantworten zu müssen. Grinsend schob nun Makoto ihren Cocktail an ihre Freundin weiter, da sie ihn anscheinend besser gebrauchen konnte. Auch diesen schnappte sie sich, nahm aber nur einen Schluck davon, wobei sie das Gesicht verzog. „Mako, das schmeckt ja schrecklich“, mit angeekeltem Gesicht sah sie zu ihrer Freundin, trank aber sogleich weiter. „Hey, wenn er dir nicht schmeckt dann gib ihn zurück“, empört wollte sie nach dem Glas greifen, was Bunny wieder weg zog und wieder einen großen Schluck tat. „Hab nicht gesagt dass ich das nicht brauchen kann, doch was stärkeres wäre mir lieber“, schief grinsend sah sie in die Runde. Das Lachen ihrer Freundinnen war freundlich gemeint, als sich auch schon Makoto erhob um was anderes zu trinken zu bringen. Es war nun etwas still geworden. „Sie ist von Mamoru“, kam es nun seufzend und fast schon flüsternd von Bunny. „Wissen wir, wir haben es gesehen“, nun sah sie Ami etwas belustigt an. „Wieso fragt ihr dann?“, verwirrt sah Bunny nun auf. Nun war es an Minako zu seufzen und stand auf. Als sie hinter Bunny stand beugte sie sich über sie hinüber. Dabei griff sie nach der Rose auf dem Tisch. Mit einer weiteren geschickten Bewegung hatte sie den Stiel etwas gekappt und steckte sie Bunny hinter das Ohr in die Haare. „Weil wir von dir hören wollen, dass Mamoru dir eine Rose gekauft hat. Dass er nett zu dir ist, dass er was für dich empfindet“, sie hatte sich auf ihre Schultern gestützt und zu ihrem Ohr hinunter gebeugt. Bunny hatte die Luft angehalten und tastete mit zitternder Hand nach der Rose in ihrem Haar. Makoto kam gerade mit einem Tablett zurück. Auf diesem standen fünf Schnapsgläser und eine große Flasche Wodka. Sie stellte das Tablett neben Bunny ab und schenkte mit Schwung die Gläser mit einem breiten grinsen ein. Bevor sie das letzte Glas gefüllt hatte, lehnte sich Bunny nach vorne und griff eines der Gläser. Der Alkohol rann ihr brennend die Kehle hinunter, als sie es hinunter kippte und das Gesicht verzog, aber sofort das Glas wieder Makoto hin hielt, damit sie es nachfüllte. „Ah, ist man in Trinklaune?“, Rei beugte sich nach vorn und nahm sich eines der Gläser, genauso wie Minako und Ami, die dabei etwas den Kopf schüttelte. Makoto grinste und schenkte Bunny nach, wonach sie die Flasche abstellte und ebenfalls das verbliebene Glas nahm. „Auf einen feucht fröhlichen Abend“, Minako hielt grinsend ihr Glas in die Luft. „Auf die Freundschaft“, meinte nun Ami und erhob ihres. „Darauf dass Bunny Mamoru verzeihen kann“, Rei zwinkerte ihrer Freundin über den Tisch hinweg zu. „Darauf trinke ich“, Makoto musste lachen und kippte ihr Glas weg, genauso wie alle Anderen am Tisch. Bunny fühlte wie sich langsam das leicht benommene Gefühl in ihr breit machte, sie aber trotzdem bereits wieder nach der Flasche griff und das gefüllte Glas wieder hinunter kippte. „Ach ja, Motoki und Mamoru kommen gleich hier vorbei um mit uns Abend zu essen, sie bringen das Essen auch mit“, nun hielt Rei Bunny ihr Glas hin, da sie die Flasche noch immer umklammert hielt. Diese verschluckte sich aber an ihrem Kurzen und musste kräftig husten. Makoto klopfte ihr Lachend auf den Rücken und setzte sich dann wieder neben sie. „Sie machen was?!“, kam es nach Luft ringend von Bunny, der es vor Husten Tränen in die Augen getrieben hatte. „Sie bringen Essen mit und setzen sich zu uns“, kam es scheinheilig von Minako und nippte an ihrem von immer vor ihr stehenden Cocktail. „Und was soll ich ihm bitte sagen?“, verwirrt sah sie von einem zum Anderen. „Lass ihn doch erst mal reden. Schließlich hat er doch was gut zu machen“, Ami war etwas schnippisch geworden. „Und solche Worte aus deinem Mund Ami“, Makoto grinste ihn an. Bunny kippte in der Zwischenzeit ihren vierten hinunter. Der Alkohol breitete sich in ihrem Körper aus, kribbelte in ihren Fingerspitzen, ließ sie noch benommener als zuvor fühlen. „Ich weiß nicht … ob ich ihm gleich wieder in die Augen … sehen kann“, Bunny lallte bereits etwas und griff wieder nach der Flasche, die ihr nun von Ami entzogen wurde. „Ich glaub nicht dass es so gut wäre, wenn du stock betrunken bist wenn er kommt“, Ami wollte nur das Beste für ihre Freundin, die auf einmal mit weiten Augen an ihr vorbei blickte. Auch die Andern drehten sich nun um. Motoki kam mit einem großen Tablett in der Hand auf sie zu, im Schlepptau Mamoru mit einem nicht minder großen Tablett in der Hand, auf dem sich Essen stapelte. „Hey Mädels, habt ihr Hunger?“, überschwänglich wie eh und je kam Motoki bei ihnen an und verteilte sogleich das Essen auf dem Tisch, genauso wie Mamoru, der den Mädchen freundlich zunickte. Bunny wusste dass Mamoru sie ansah, wich seinem Blick aber aus und schnappte die Flasche von Ami, die kurz nicht aufgepasst hatte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, ihre Gedanken konnte sie nicht fassen, waren zu verschwommen. Ob vor Aufregung oder ob es der Alkohol war wusste sie nicht. Alles fühlte sich so surreal an, wie ein Traum in einem Traum. Wieder rann ihr der scharfe Alkohol die Kehle hinunter der ihre Gefühle zu betäuben vermochte, aber ihre Wahrnehmung verschwommen machte. Als sie ihren gläsernen Blick hob, verlor sie sich sofort wieder in diesen tief blauen Augen, die sie von gegenüber ansahen. Er hatte sich ihr gegenüber gesetzt. Wie gebannt sah sie auf den Mann, der sie für über vier Jahre hatte einfach sitzen lassen. Sie alleine gelassen hatte, zurückgelassen damit er sein Studium machen konnte. Ihr geraten hatte sich einen anderen zu suchen wo er doch genau wusste, dass er der einzige war, den sie je gewollt hatte, den sie einfach über alles liebte. Oder geliebt hatte? Vor ihren Augen drehte sich wieder alles. Anscheinend hatte sie den Alkohol doch zu schnell getrunken, zumal sie davon nicht wirklich all zu viel vertrug, viel zu anfällig dafür war. „Bunny“, plötzlich vernahm sie die Stimme von Makoto neben sich und eine Hand die vor ihrem Gesicht herum fuchtelte. Erschrocken fuhr sie herum und starrte ihre Freundin an. „Du solltest etwas essen“, ihre Freundin sah sie nun freundlich an. Alle schienen sich nun angeregt zu unterhalten und zu lachen. Einzig und alleine Bunny und Mamoru war nicht wirklich nach Reden zu mute. Ihr wurde auch immer mehr bewusst, dass sie keinen Bissen hinunter kriegen würde. Der Alkohol schien ihr nicht gut zu bekommen. „Sorry Leute, aber ich muss nach Hause“, nach einigen Minuten in denen Bunny auf ihren Teller gestarrt hatte, erhob sie sich schwankend von ihrem Stuhl, „Ich hab das Zeug doch etwas schnell hinunter gekippt.“ „Sollen wir dich nach Hause bringen?“, Minako sah sie besorgt an und wechselte dann Blicke mit den Anderen. „Nein, nein, ich nehm mir ein Taxi“, Lächelnd winkte Bunny ab und ging etwas schwankend vom Tisch weg, wobei sie einen bestimmten Blick im Rücken spürte. Mit Tränen in den Augen kämpfte sie sich durch die Menge und kam an der großen Treppe an, die hinunter zur Straße führte. Wieso rief er nur immer noch solche Gefühle in ihr hervor, wo sie doch geglaubt hatte, dass sie dieses Kapitel abgeschlossen hatte. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah dann auf den abgewetzten Verband an ihrer Rechten. Bunny wollte gerade nach dem Geländer greifen um sich nach unten zu hangeln, als sie über einen losen Pflasterstein stolperte und zu stürzen drohte. Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie die Tiefe der Treppe unter sich sah. Ein Ruck ging durch ihren Köper der ihren Sturz abrupt beendete. Sie nahm die Hand an ihrem linken Handgelenk wahr die sie nach oben zog, fühlte den starken Arm, der sich um ihre Taille schlang. Roch das süße Aftershave, das sie von früher kannte. Wusste, wer dort ihr Herz höher schlagen ließ, ihre Welt zum Stillstand brachte, sich nun fest an sich drückte. Wessen Bauch- und Brustmuskeln sie in ihrem Rücken spürte. „Du solltest aufpassen wo du hin läufst“, Mamoru‘s Stimme an ihrem Ohr ließ sie erschaudern. Er konnte sie nicht loslassen, atmete ihren Duft ein der ihn berauschte. Erst die leichte Bewegung ihrer Schultern ließ ihn sie loslassen, wo sie dann so dicht vor ihm kurz stehen blieb. „Danke“, ohne sich noch einmal umzuwenden, griff sie nach dem Geländer und machte sich auf den Weg die Treppe hinunter, doch bereits nach 5 Stufen blieb sie abermals stehen und seufzte. Erwartungsvoll sah er auf ihren Rücken, war er ihr doch gefolgt um sicher zu gehen, dass sie heil im Taxi ankam. Er wusste dass sie Alkohol nicht sehr gut vertrug und hatte sich Sorgen gemacht. „Du machst es mir wirklich schwer“, er konnte ein Seufzen von ihr hören, als sie das sagte und sich zu ihm umdrehte, „Du machst es mir echt schwer dich zu hassen.“ Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er die Tränen in ihren Augen sah, wie sie da ein paar Stufen unter ihm stand und ihn so verwirrt anstarrte. Ohne darüber nach zu denken ging er die paar Schritte zu ihr hinunter, wo sie dann aber einen weiteren Schritt nach hinten ausweichen wollte. Abermals drohte sie zu fallen und das Gleichgewicht zu verlieren. Wie schon das Mal zuvor ergriff er geistesgegenwärtig ihre Schultern, um sie festzuhalten. „Ich hab doch gesagt dass du aufpassen sollst“, kam es ihm über die Lippen. Wieder spürte er das Kribbeln in seinen Fingern als er Bunny berührte. „Du hast mir gar nichts zu befehlen“, entfuhr es Bunny, als sie seine Hände abstreifte und ihn dann wütend ansah, „Nicht nachdem du mich einfach über vier Jahre zurückgelassen hast. Mich alleine gelassen hast.“ Abermals machte sie kehrt und ging nun wieder schnelleren Schrittes nach unten. Er erkannte im schummrigen Licht, dass sie ihr Handy aus der Tasche gezogen hatte, um sich ein Taxi zu rufen. Der unsichere Gang den sie hatte veranlasste ihn ihr zu folgen. Nur für alle Fälle. Als er dann unten auf den Bürgersteig trat, wo sie am Straßenrand stehen geblieben war um zu warten, fasste sie sich an den Kopf, als würde sie Kopfschmerzen haben. Einige Strähnen ihres langen blonden Haares hatten sich aus der Hochsteckfrisur gelöst und er erkannt noch immer die Rose die er ihr geschenkt hatte hinter ihrem Ohr. „Verfolgst du mich jetzt auch noch?“, ihr Stimme klang etwas gereizt, als sie ihren Kopf zu ihm umdrehte und ihn etwas mürrisch über die Schulter ansah. „Ich will nur sicher gehen, dass du sicher ins Taxi steigst da du doch etwas viel getrunken hast“, lächelnd vergrub Mamoru seine Hände in seinen Taschen. Bei ihrer leicht lallenden Sprache musste er sich ein Kichern verkneifen. „Die letzten vier Jahre hast du dich doch auch nicht für mich interessiert“, nun drehte sie sich komplett zu ihm um und ertrank in seinen Blauen Augen. Sofort schob sie diese Gedanken wieder bei Seite. Sei sah, wie er bei ihren Worten leicht zusammenzuckte und sie etwas traurig ansah. Mit einem Mal hatte sie große Lust ihm mal so richtig die Meinung zu sagen. „Als du damals gegangen bist, hat es dich nicht interessiert wie es mir geht oder wie ich mich gefühlt habe“, in Bunnys Kopf begann es zu rotieren und sie kam in Fahrt, ging ein paar Schritte auf Mamoru zu und legte ihren Zeigefinger an seine Brust, „Du bist nicht einmal auf den Gedanken gekommen zu fragen, ob wir es mit einer Ferbeziehung versuchen möchten. Du hast nicht gefragt, ob ich auf dich warten würde oder dich besuchen komme. Ob wir versuchen wollten das durchzustehen. Es war dir egal, so viel habe ich dir also bedeutet. Ich sollte mir einen Anderen suchen? Wie denn, wenn der den man liebt einfach so davon läuft. Wie sollte ich da jemanden wieder vertrauen? Das einzige wofür ich mich bedanken sollte ist, dass ich mein Leben selbst in die Hand genommen habe. Und jetzt stehst du einfach wieder vor mir und stellst mein Leben auf den Kopf! Was zum Henker erwartest du eigentlich? Das ich dir um den Hals fallen sollte, dass ich nur auf dich gewartet habe? Nicht nachdem du mir gezeigt hast, wie viel ich dir damals bedeutet habe! Und wo zum Teufel bleibt dieses verdammte Taxi?!“ Wutentbrannt drehte sie sich wieder um und stolzierte wieder zum Bordstein, wo sie die Arme verschränkt stehen blieb. Mamoru stand nur perplex da und rieb sich seine Brust, in die sie ihren Finger gebohrt hatte. Er verstand nun wirklich wie weh er ihr damals getan hatte und seine Hoffnung schwand, dass sie ihm verzeihen konnte. „Bunny, …“, kam es nun doch endlich zögerlich von ihm, da nun das Taxi vorgefahren war. Er war kurz davor in Tränen auszubrechen, weil er Angst hatte, seine Bunny für immer verloren zu haben. Sie hatte die Türe geöffnet und hielt in ihrer Bewegung noch einmal inne. „Die Rose war schon mal ein Anfang, ich erwarte mehr“, kam es etwas leise von der Blonden, bevor sie in das Taxi stieg und die Türe hinter sich zu zog. Das Herz von Mamoru hatte einen Satz gemacht als er nun dem Taxi hinterher sah, in dem das Mädchen saß, das er so sehr begehrte, sie wiederhaben wollte. Das Mädchen, welches er so sehr verletzt hatte. Ein Glücksgefühl stieg in ihm auf, als ihm bewusst wurde, dass sie ihm eine Chance geben wollte um sie zu kämpfen. Dass er ihr zeigen sollte, wie sehr er sie liebte und sie begehrte. So schnell würde er sich nicht geschlagen geben. Er würde seine Chance ganz sicher nutzen und ihr zeigen, was sie ihm bedeutete. ------------------------------------------------------------------------------------ Halli, Hallo, da bin ich wieder ^^ Hier hab ich für euch das nächste Kapitel. Hoffe es gefällt euch und ihr lasst mir ein liebes Kommi da, an dem ich mich erfreuen kann ;) LG und bis zum nächsten Mal Eure Lifestar Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)