Die Herrin der Dämonen von XdramaX (Sesshoumaru X ?) ================================================================================ Kapitel 14: Die Wahrheit ------------------------ Lee marschierte mitten in der Nacht durch das große Haus. Er hatte kein Ziel, kontrollierte lediglich die Stellungen der Wachposten. Eigentlich war es ja unnütz in dieser Epoche, in der sie lebten, das Haus so stark bewachen zu lassen, aber es war eine Angewohnheit der Dämonen. Sie mussten immer alles um sich herum kontrollieren. Man konnte schließlich nie wissen, wo es Gefahren zu bändigen gab. Als er aus dem Nordflügel trat und zu der Treppe ging, die in das Erdgeschoss führte, kam eine Gestalt in wallendem Nachthemd aus dem Flur des Südflügels auf ihn zu, der zu der Suite der Herrin führte. Er kniff die Augen zusammen. Erst konnte er nicht glauben, was er da sah, doch dann erkannte er die Person. „Nanashi!“, schnitt seine Stimme scharf flüsternd durch die Dunkelheit. „Was tust du denn hier? Ich dachte du schläfst!“ Die Angesprochene zuckte zusammen und sah ihn entsetzt, aber auch schuldbewusst an. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. „Oh Gott, was hast du getan?“ „Nichts!“, brachte sie nur in hohem Ton hervor und eilte weiter, auf ihn zu und dann an ihm vorbei, die Stufen hinunter. Er sah ihr nach. Er kannte sie, sehr gut sogar, und scheinbar wusste sie, dass das, was auch immer sie getan hatte, ganz neue Probleme aufwerfen würde. Mit einem Satz war er hinter ihr und zog sie mit einer Hand an ihrem Oberarm wieder zu sich zurück. „Was hast du verzapft? Warst du bei der Herrin?“ „Vielleicht?“, meinte sie nur. „Oh, nein, Nanashi, reicht es nicht, dass du gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen bist? Was auch immer du nun wieder angestellt hast: Geh zurück und bringe es in Ordnung! Bitte!“ „Warum? Ich habe nur dafür gesorgt, dass die Herrin die Wahrheit erfährt.“ „Was für eine Wahrheit?“ Sie funkelte finster. „Ich rette unsere Herrin vor einem Monster!“ Als Sesshoumaru morgens die Augen aufschlug, musste er als aller erstes seinen Arm bewegen, der unter seinem Kopf lag, und halb eingeschlafen war. Bei der Tour bemerkte er ein Gewicht, dass sich von rechts um seinen Körper schlängelte. Leise atmete Kuraiko. Der stetige Hauch der warmen Luft aus ihren Lungen strich sanft über seine Brust. Vorsichtig zog er den Arm um ihren Körper enger und er versuchte sich an die vergangene Nacht zu erinnern. Doch er musste sich eingestehen, dass irgendwo an einer Stelle, an der sie auf ihm gelegen hatte und sich immer langsamer Bewegte, während er in ihr war, seine Erinnerungen erloschen. Klarer Fall: Er war beim Sex eingeschlafen. Aber ihr ging es nicht besser, da war er sich sicher... Was ihm jedoch ins Gedächtnis zurück rief, dass sie die Herrschaft über die Dämonen abgelegt hatte und er völlig in Ekstase vergessen hatte, sie zu zeichnen. Egal, er hatte noch genug Zeit dazu. Und vor allem musste er ihr auch noch von dem Plan mit Mikail erzählen! Pures Glück durchflutete seinen ganzen Körper und er strich ihr gedankenverloren über die Wirbelsäule. Bald war wieder alles wie es sein sollte: Er war der unbestrittene Herrscher und seine Frau war vermutlich das schönste Wesen, das es geben konnte. Ach, was heißt vermutlich, sie WAR das Schönste, was er sich vorstellen konnte. Etwas unter ihm schnurrt leicht, mit noch immer vom Schlaf kratzigen Stimme. „Nicht aufhören!“, murmelte sie gegen seine Haut, doch er drückte sie nur fester. „Schon wach?“ „Jaaa“, kam es zurück gemurmelt, doch es klang eher, als würde sie gerade wieder einschlummern. „Wünsche für das Frühstück?“ „Laugenbagel und Honig...“, murmelte sie. „Alles was du willst.“, murmelte er und zog den Arm unter ihr hervor, drehte sich bei der Gelegenheit mit ihr zusammen um und küsste sie fest, ehe er aufstand, nach seiner Hose angelte und sich auf dem Weg hinüber anzog, um über den Hausanschluss das Frühstück zu ordern. Zufrieden lächelnd rekelt sich Kuraiko auf der Matratze hin und her und blieb dann eingerollt auf der anderen Seite liegen, mit Blick zum Fenster. Sesshoumaru dagegen machte sich gar nicht erst die Umstände den Hörer aufzunehmen, sondern drücke einfach nur die Kurzwahltaste, die die Suite mit der Küche verband und gleich darauf schallte Sarana durch den Lautsprecher des Telefons. „Guten Morgen, Herrin, was kann ich für Euch tun?“ Das Wort „Herrin“ überhörte er einfach mal. „Kuraiko möchte zum Frühstück Laugenbagel mit Honig haben.“ Sarana am andere Ende schwieg und wiederholte kurz darauf ungläubig: „Laugenbagel mit Honig?“ „Soll es vielleicht noch ein Caipirinha zum wachwerden dazu sein? Dann haben wir was salziges, süßes und saures.“, sprach eine Frau Sarana leise an, was Sesshoumaru aber natürlich nicht hörte, weil das Mikro das nicht erfasste. Der erste Gedanke, der der Mutter durch den Kopf schoss, während Sesshoumaru weiter bestellte, war, dass Kuraiko schwanger sei. Doch es war unmöglich, dass nach nur einer Woche – nicht mal, denn ihr Eisprung war doch gerade erst gewesen - ihr Körper bereits solche Gelüste entwickelte... Kuraiko hörte Sesshoumaru im Wohnzimmer leise reden, vermutlich telefonierte er mit der Küche. Langsam wurde sie wach, warf sich immer wieder breit grinsend hin und her und dachte an die letzte Nacht. In ihrem Bauch konnte man Insektenforscher auf die Jagd schicken, bei den vielen Schmetterlingen. „Sie kommen gleich.“, hörte sie irgendwann ihren Lieblingsdämonen sagen, als er wieder herüber kam. Er griff sich an den Bund, um die Hose runter zu ziehen, weshalb sie sich auf die Unterarme stemmte und breit grinste. Sie beobachtete ihn dabei, wie er sich auszog und zuckte kurz mit der Augenbraue, als Zeichen dafür, dass ihr gefiel, was sie sah. Sie war einfach unverbesserlich, vielleicht auch unersättlich, egal, auf jeden Fall wollte sie ihn. Und zwar so, wie bereits in der letzten Nacht. Er warf die Hose weg und kam bedrohlich langsam auf das Bett zu. Sie konnte regelrecht, wie er größer und härter wurde. Und als er langsam zu ihr aufs Bett kroch drehte sie sich automatisch weg und auf den Bauch, um eine Flucht anzudeuten. Ein wenig spielen sollte doch drin sein! Als er dann aber nach ihr griff und sie fest umschlang, den Mund bereit an ihrem Hals schrie sie verzückt auf. Kichernd wand sie sich in seinen Armen, bis ihr Blick auf etwas auf dem Nachtisch fiel. Es war ein kleiner Zettel, einmal in der Mitte gefaltet. „Nanu? Hast du das da hingelegt?“, fragte sie und griff danach. Verwirrt lockerte er seinen Griff von ihr und hob den Kopf. Sie klappte den Zettel auf und alles, was er sah, waren fein säuberliche Schriftzeichen. „Was steht da?“, fragte er und beugte sich über ihre Schulter, aber sie nutzte die Chance, um ihn wieder zu ärgern. Warf sich auf den Rücken, damit er das Schriftbild nicht sehen konnte und meinte nur: „Ein Geheimnis. Ein Liebesbrief meines Verehrers.“ Er knurrte gefährlich, wenn er auch wusste, dass es nur ein Scherz war. Doch ehe er nach dem Fetzen greifen konnte erfasste ihr Kopf bereits das, was dort vermerkt war: „Legt die Kette niemals ab! Er tötete so Eure Geschwister!“ - offensichtlich hatte, wer auch immer das dahin gelegt hatte, nicht bemerkt, dass das schon lange passiert war. Augenblicklich erstarrte sie und wurde aschfahl. Er bemerkte es gar nicht wirklich, grapschte nur endlich nach dem Zettel und konnte ihn aus ihren tauben Fingern ziehen. Schnell drehte er die Vorderseite zu sich, machte sich bereit mögliche fliegende Hände abzuwehren, doch nichts geschah. So sah er hinab zu ihr, in ihre starren Augen, in denen sich allmählich Angst sammelt... Irritiert sah er zurück zu dem Zettel... Und erkannte die Handschrift. Nanashi, ganz ohne Zweifel. Verdammt, Er hätte sie doch umbringen sollen! Schnell sah er wieder zurück zu Kuraiko, deren Mund inzwischen zugeklappt war. Sie schluckte schwer. Himmel, sie hatte so viel Angst vor ihm... Er konnte sie beinahe greifen... Er musste irgendwas sagen, nur was? Zu leugnen, was er getan hatte, war einfach nicht möglich... „Gib mir... meine Kette...“, brachte sie erstickt hervor. Irgendetwas in ihm zersprang klirrend und zerschellte auf dem Boden der Realität. Wie hatte er vergessen können, dass er ihre Familie auf dem Gewissen hatte? Natürlich war es nicht Nanashi, die zwischen ihnen stand, sondern er. Er ganz allein. Doch was hätte er tun sollen? Davor kannte er doch Kuraiko gar nicht... Das er sie am Ende gefunden hatte und lieben lernte, das war für ihn eher eine Belohnung all seiner Bemühungen gewesen... „Kuraiko...“ „Gib mir dir Kette!“, sie war so unendlich verzweifelt. „Hör mich an...“ „GIB MIR DIE VERFLUCHTE KETTE!“ Er wusste, dass es sinnlos war mit ihr zu reden, solange sie so panisch war. Also tat er das einzig Richtige. Zumindest war es richtig, um sie zu beruhigen. Doch seine Freiheit und die seines Volkes, setzte er damit vermutlich gehörig aufs Spiel. Er lehnte sich von ihr runter und griff betont gelassen nach der Uhr. Schweigend reichte er sie ihr, ohne den Anhänger auch nur eines Blickes zu würdigen. Er wollte ihr unter allen Umständen dringend zeigen, dass dieses Ding, im Vergleich zu ihr, absolut wertlos war. Hastig riss sie ihm die feinen Glieder aus der Hand und hielt sie fest. Vollkommen verletzt sah sie ihn an. „Hörst du mir jetzt zu?“ „Nein!“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen, doch fragte am Ende trotzdem: „Warum?“ Er schloss die Augen und senkte den Kopf, atmete einmal tief durch. „Es ging um die Freiheit von uns allen.“, erklärte er leise. Als sie darauf nichts erwiderte, erzählte er einfach weiter, die Stille wäre noch weniger zu ertragen gewesen: „Als dein Vater starb habe ich geschworen, dass ich uns befreie. Ich habe mit deinem Bruder um Nanashi gehandelt. Sie würde sich ihm hingeben, dafür bin ich der unangefochtene Fürst. Als er dann im Flugzeug die Uhr abnahm, war der Rest leicht.“ Kuraiko schüttelte den Kopf, als könnte sie nicht begreifen, was er da sagte. „Deiner Schwester habe ich jahrelang gedient, wie auch dir.“ Ihr fiel beinahe die Kinnlade runter. „Was? Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist! Sag mir das einfach!“, haucht sie. „Ich will, dass das alles ein dummer Scherz ist!“ Er schüttelte den Kopf, sah sie jedoch weiterhin nicht an. „Vor einigen Wochen hat sie in meinem Beisein die Kette abgelegt und das war meine Chance...“ „Aber frei wart ihr da nicht... ich war noch da...“, ihre Stimme war leise, doch überschlug sich trotzdem beinahe. Dann nickte er. Sie spürte, wie sie beinahe – seelisch – zu Boden gerissen wurde. Ein riesiger Vorschlaghammer drosch ununterbrochen auf sie ein, zerstörte einfach alles in ihr, woran sie geglaubt hatte. Sie zog die Beine an und drehte sich weg, versuchte so weit es ging von ihm weg zu rutschen, während sie die Decke wie ein Schutzschild um sich legte. „Das Schlimmste an der Sache ist doch, dass dir der Mord an Kenshin und Mitsuko rein gar nichts gebracht hat! Ihr müsst zu dritt sein, um wirklich frei zu kommen!“ „Das war uns in dem Moment egal.“, erklärte er einfach nur. „Wir hätten uns irgendwo versteckt, wo die Menschen uns nicht gefunden hätten und hätten gewartet, bis die anderen sich befreit haben. Oder hätten ihnen irgendwie geholfen.“ Kuraiko vergrub das Gesicht in den von der Decke bedeckten Knien. „Verschwinde“, flüsterte sie leise. Sie wollt ihn nicht mehr sehen, nie wieder... Er hatte ihre Geschwister getötet... Ein Schluchzer schüttelte sie. Er, der Mann, den sie liebte, hatte ihre Familie zerstört! Wegen ihm war sie nun vollkommen allein auf der Welt. „Kuraiko!“, flüsterte er und rutschte ein Stück näher, augenblicklich verkrampfte sie sich. „Ich habe nicht einmal einen Tag gebraucht um zu begreifen, dass ich dich niemals töten könnte!“ „Verschwinde“ „Hör mich an...“ „Ich will dich nie wieder sehen! Ich verbiete dir auch nur in die Nähe meiner Suite zu kommen! GEH WEG!“ Das letzte schrie sie. Verzweiflung schnürte ihm die Kehle zu und er kroch noch etwas näher. „Bitte, Kuraiko, ich...“, er griff sich an sein Herz. Was er ihr sagen wollte, konnte er nur denken und weil er nicht mehr in ihren Kopf kam, hoffte er einfach, dass sie es auch so verstehen würde... Sie musste einfach begreifen, was er für sie fühlte, wie wichtig sie ihm war. „Kuraiko...“ „Ich habe gesagt du sollst verschwinden! Egal wohin, aber verschwinde, verdammt noch mal!“ „Darf ich erfahren, was hier los ist?“, donnerte eine strenge Frauenstimme von der Tür. Sarana hatte zusammen mit Riko das Frühstück hereingetragen. Eigentlich ging es sie ja nichts an, doch der verzweifelte Klang und das verräterische Näseln von Kuraikos Stimme ließ sie Schlimmstes befürchten. „Verschwinde, Sarana, ich rede mit deiner Herrin!“, bellte Sesshoumaru über die Schulter... war das nackte Angst, die sie in seiner Stimme hörte? Verwirrt sah sie zwischen den beiden hin und her. „Nimm ihn weg, Okaasan!“, Kuraiko, sie hatte Angst, war verwirrt, fühlte sich vielleicht sogar bedroht... mehr brauchte Sarana nicht, damit bei ihr der Schalter umsprang und die Mutterinstinkte die Kontrolle übernahmen. Sofort poltere sie auf das Bett zu und griff sich ihren noch immer unbekleideten Fürsten. Mit einer Kraft, der er nichts mehr hätte entgegenbringen können – immerhin beschützte sie gerade ihr kleines Baby – riss sie ihn vom Bett hinunter und schleuderte ihn in Richtung Tür. Als er sich von dem Schwung erholt hatte, flogen ihm schon seine Kleidungsstücke ins Gesicht und Sarana versperrte ihm die Sicht auf Kuraiko. „Falsch, Herr, ihr sprecht mit meiner Tochter! Und wenn ihr meine Tochter bedroht, dann vergesse ich mich. Und nun raus, Ihr habt gehört, was sie gesagt hat: Sie will Euch hier nicht mehr sehen!“ Sesshoumaru funkelte sie sauer an. Was sollte er nun tun? Als erstes musste er versuchen die Beherrschung über sich selbst zurück zu erlangen, also nahm er seine Sachen und zog sich im Hinausgehen an. Als er die Suite komplett verlassen hatte drehte sich Sarana endlich zu Kuraiko um. „Was ist geschehen?“, wollte sie wissen und setzte sich auf die Bettkante zu ihr. Wortlos reichte ihr die junge Frau den Zettel von Nanashi. Ohne jegliche Miene zu verziehen las sie es sich durch. „Du wusstest davon, oder?“ „Ja.“, meinte sie nur – doch im Gegensatz zu Sesshoumaru ließ Kuraiko sie einfach weiter reden. Sarana war immerhin ihre Mutter. „Für Kenshin und Mitsuko konnte ich nichts tun. Noch lange vor deiner Geburt haben mein Mann und ich uns getrennt... oder sagen wir, auseinander gelebt. Verheiratet sind wir noch immer. Einmal einen solchen Bund geschmiedet kann man ihn nicht mehr lösen... Ich habe damit auf jeden Fall meinen Status eingebüßt... Doch als es um dich ging, das schwöre ich dir, habe ich einfach alles versucht, was ich konnte, damit er dich nicht tötet. Ich habe ihn angefleht, dich zu verschonen...“ „Und warum hast du ihn dann doch zu mir gelassen?“ „Weil er vor einigen Tagen zu mir meinte, dass er dich niemals töten kann... Ich glaube eher, dass er dich liebt.“ Kuraiko schüttelte den Kopf und drückte das Gesicht nur noch fester in die Knie und damit in die Decke. Plötzlich sprang sie hoch und rannte davon ins Bad. „Kuraiko?“, fragte Sarana und sie und Riko, die nachdenklich im Türrahmen verharrt hatte, folgten ihr auf dem Fuße, nur um sie erneut über der Kloschüssel zu finden. Schwanger. Das war alles, was Sarana dachte, doch das wäre wohl ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt gewesen, um dieses Thema anzusprechen... Wenn es auch eigentlich nicht möglich war, dass sie ein Kind erwartet, oder zumindest, dass sich die Anzeichen bereits jetzt zeigten. Riko ging zu ihr hinüber und zog sie wieder hoch, drückte die Spülung und reichte ihr gleich darauf einen Lappen, mit dem sie sich säubern sollte. „Ihr habt bestimmt etwas falsches Gegessen, Herrin, das ist jetzt das... wievielte mal?“ Ja! Das war die Lösung! Sie hatte etwas Gegessen, das ihr nicht bekam. Davon gab es immerhin viel... „Das Siebte. Zumindest das Siebte, das ich mitbekommen habe.“, meinte Sarana und Kuraiko nickte. „Ich glaube ich muss mich wieder hinlegen.“ Die beiden Dienerinnen nickten. „Könntet ihr mir eine neue Kette für die Uhr besorgen?“, fragte sie, während Riko sie stützte und zurück zum Bett brachte. Erst da sah Sarana auf ihre rechte Hand, die fest zur Faust geballt war. Zwischen den Fingern lugten die Enden der Uhrenkette hervor. „Was ist damit passiert?“ „Ich habe sie letzte Nacht abgenommen...“, flüsterte sie. Sofort sahen die beiden Frauen sich überrascht an. „Aber das ist doch ein gutes Zeichen, nicht, Herrin? Das zeigt doch, dass dem Herrn nichts an Eurem Tod liegt!“ Kuraiko schwieg. Dessen war sie sich wohl bewusst. Doch ihre Geschwister... Sie drehte sich auf die Seite. Das Gespräch war damit beendet und Sarana schob die jüngere Dämonin aus dem Zimmer. Wut entbrannt riss er die Tür zu dem Aufenthaltsraum der Dämonen auf und stand schon in der Mitte von einem Dutzend seiner Artgenossen. Dort saß sie, bei Lee, und frühstückte in aller Seelenruhe mit ihm, als wäre nichts gewesen! Na warte! Er marschierte schnurstracks auf Nanashi zu und packte sie am Kragen. „Du“, knurrte er gefährlich und zog sie hinauf. Augenblicklich sprangen alle Anwesenden erschrocken auf, doch nur Lee wagte es sich, sich ihm zu nähern und zu versuchen, die beiden wieder voneinander zu lösen. „Was hast du nur getan!“ Wut stand in seinem Blick geschrieben, seine Augen schienen bereits zu Schimmern, nur rot waren sie noch nicht. „Herr, bitte, lasst sie runter!“, Lee versuchte sie weiter voneinander zu trennen, doch Nanashi war ebenso angriffslustig wie er. Er hatte sie verlassen, für eine Menschenfrau - was sie noch hätte verkraften können - doch dann wollte er sie auch noch töten, das hatte für sie Rache bedeutet und so kam der Zettel für Kuraiko zustande. „Ich hab ihr lediglich die Wahrheit gesagt!“, kam es von Nanashi zurück. „Alter, das ist keine besondere Hilfe!“, bemerkte Lee. „Halt dich daraus! Dieses mal ist die Frau zu weit gegangen.“ Das Knurren in seiner Stimme ließ Lee zurück weichen, doch aufgeben tat er trotzdem nicht. „Herr, was auch immer sie schon wieder für Mist gebaut hat: Die Herrin hat schon einmal durchblicken lassen, dass sie einen Mord an ihr – oder an irgendjemanden sonst – nicht gutheißen wird! Glaubt ihr, das wäre jetzt anders?“ Sesshoumaru knurrte, dann stieß er Nanashi von sich weg, die hart auf ihren Stuhl zurück purzelte und beinahe rücklings mit ihm umkippte. „Wenn wir jetzt nicht mehr freikommen, dann bedankt Euch bei ihr!“, brüllte er in die Runde und rauschte wieder davon. Als er hinter sich die Tür zuschlug, sahen alle zu Nanashi hinüber... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)