Not Another Lovestory von Luffy-san (MarcoxOC ; AcexOC ; MarcoxAce) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Es schaukelt. Mein ganzer Körper bewegt sich wie in einer Schiffschaukel hin und her.Ich verharre. Wieso eigentlich?Unbequem liege ich auf meiner linken Seite. Wahrscheinlich dem Boden. Nach einem warmen Bett fühlt es sich nämlich nicht an.  Langsam öffne ich meine Augen. Es ist stockfinster. Ich habe mühe die Umrisse von aufeinandergestapelten Kisten und nach Alkohol stinkenden Fässern zu erkennen.  Verwirrt blinzle ich ein paar mal. Wo bin ich den hier? Ich setze mich auf und drehe meinen Kopf in alle Richtungen, aber ich kann nicht wirklich etwas ausfindig machen das mir sagt wo ich bin. Etwas benommen stehe ich auf. Meine Beine zittern etwas, aber ich habe keine Ahnung warum. Egal. Ich schaue mich noch einmal um und hoffe vielleicht doch irgendwas erkennen zu können, doch ich kann rein gar nichts außer die paar Umrisse von vorhin zu sehen. In mir breitet sich angst aus. Die Art von Angst die man hat, wenn man in der Schule den Test zurückbekommt und genau weiß wie scheiße es gelaufen ist. Ich schüttle mich.Nein, Nein, Nein das hier ist jetzt was ganz anderes!Ich komm nicht drum rum mir immer wieder die selben fragen zu stellen. Wo bin ich hier? Was mach ich hier? Und vorallem … Wie bin ich hier her gekommen? Egal wie sehr ich mich anstrenge mir diese Fragen zu beantworten..Ich finde einfach keine Antwort. In meinem Kopf herrscht absolut gähnende leere.  Aber was mir noch mehr angst macht als die Tatsache das ich keinen blassen Schimmer davon habe wo ich bin oder wie ich hierher gekommen bin ist wer ich bin oder was ich bis zu dem Zeitpunkt gemacht habe bevor ich hier aufgewacht bin.  Hab' ich mir vielleicht irgendwo den Kopf gestoßen und jetzt irgendwie sowas wie Erinnerungsverlust?! Na ganz toll. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen. Aber … so ganz abwägig ist die Theorie überhaupt nicht.. Ich kann schon ziemlich Tollpatschig sein, falle auch öfters hin oder zerstöre unfreiwillig irgendwelche, bevorzugt nicht mir gehörende , Sachen. Ein lächeln huscht mir über die Lippen,  als es plötzlich im selben Moment erstarrt.  Vor meinem inneren Auge taucht eine Reihe von Bildern auf.  Eine Gruppe von Mädchen die fröhlich nebeneinander die Straße entlang laufen. Eines von ihnen stolpert plötzlich auf ziemlich ungalante Weise. Die anderen bleiben erst einmal kurz überrascht stehen, drehen sich zu dem hingefallenen Mädchen um, dass ausgestreckt auf allen vieren auf der Straße liegt.  Alle schauen sich kurz an. Und im nächsten Moment fangen sie lauthals zu lachen an, bevor sie sich, zwar immer noch mit einem breiten grinsen im Gesicht, aber dennoch mit etwas Sorge, nun dem Mädchen zuwenden und ihr wieder hoch helfen. Ihre langen dunkle Haare fallen nach vorne und verdecken ihr Gesicht. Plötzlich verschwimmt alles wieder vor meinen Augen. War ich das?  Ich hebe meine Hand in die Richting meiner Haare, weit weg waren sie ja nicht, denn genau wie die des Mädchens aus meiner Erinnerung waren sie ziemlich lang. Ich konnte nur ihre Farbe dank der Dunkelheit um mich herum nicht wirklich ausmachen, was mich ziemlich stört.  Ich möchte unbedingt wissen ob meine Haare auch einen dunklen ton haben. Aber sie anzustarren nützte nichts. Ich seufze wieder. Mit der Zeit gewöhnen meine Augen sich langsam an die Dunkelheit. Mit zögerlichen schritten bewege ich mich etwas von meinem Standort weg. Der Holzboden knarrt unter meinem Gewicht und der Geruch von alten, modrigen Buchenholz steigt mir in die Nase. Ein paar Schritte weiter fällt mir versteckt, hinter ein paar alten aufeinander getürmten Kisten ein Tuch an der Wand auf, durch das abgeschirmt etwas Licht in den Raum fällt.Warum fällt mir das erst jetzt auf?! Ich gehe darauf zu und schiebe es langsam, immer noch mit etwas zittrigen Händen, zur Seite. Ich blinzle wieder, diesmal etwas überrumpelt, als mir das Licht des Mondes direkt ins Gesicht scheint.  Das, schon etwas verdreckte, und ouh man~ richtig stinkende Tuch, hatte ein Mittelgroßes, rundes Fenster verdeckt und als ich herausschaute sehe ich das riesengroße weite Meer, welches unruhige Wellen schlägt. Ich muss nur eins und eins zusammenzählen, damit mir bewusst wird, dass ich mich auf einem Schiff befinden muss. Das erklärt auch warum hier alles die ganze zeit hin und her wackelt.. Plötzlich höre ich lautes Gelächter.Ich weiß nicht ob es schon die ganze Zeit da war oder ob ich es nur bis jetzt nicht wahrgenommen habe, aber ich drehe mich, schon etwas selbstsicherer und weniger wackelig auf den Beinen, neugierig in die Richtung aus der das Lachen kam.  Nicht ganz sicher was ich jetzt tun soll.  Mit langsamen schritten taste ich mich nach vorne. Immer wieder stoße ich mit dem Schienbein gegen irgendeine der verdammten Kisten, oder erschecke mich weil mir schon wieder eins der Tücher, die hier überall herunter hängen, ins Gesicht fällt. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich an einer Treppe an. Ich balle meine Hände zu fäusten und versuche mir dadurch ein bisschen Mut zu geben! Überraschenderweise klappt es sogar. Ich entschließe mich vorsichtig aber trotzdem entschieden, der Treppe nach oben zu folgen von wo ich die Stimmen gehört habe. Ich kann ja nicht für immer hier unten bleiben Oben an der Treppe fand ich eine Tür. Sie war geschlossen.  Meine Hand umfasst den kalten Türgriff. Nervosität packt mich, aber ich schiebe sie schnell beiseite.Ich drücke den Griff nach unten und die Tür geht leise quietschend auf. Kapitel 1: Erwischt! -------------------- Erwischt! „Hey Ace“, „lass mal das Bier rüberwachsen!“. Ace, ein muskulöser junger Mann mit schwarzen Haaren und Sommersprossen im Gesicht, dreht sich zu dem Mann um der ihn aufforderte das Fass neben ihm auf die andere Seite des Lagerfeuers zu werfen. „Thatch findest du nicht du solltest uns nicht auch noch was übrig lassen, du säufst noch unseren ganzen Vorrat auf und das war mein Plan für heute!“ entgegnete der junge frech mit einem amüsierten grinsen im Gesicht. „Genaaau-uu, walum trinks-t du nich zur Abwechlung ma was andres, was würdest du zum Beispiel ma zu nem Schnaps sagn hm?" brachte sich der schon etwas angeheiterte Haruta in das Gespräch ein, der die Frage mehr lallte als das er sie in einer verständlichen Sprache aussprach. "Was ich zu ihm sagen würde?  Nichts!  Ich würde ihn trinken!"  gab ein über beide backen lachender, Thatch von sich. Sichtlich beeindruckt von seinem Witz. Die Männer um ihn herum lachten und klatschten. Weshalb er stolz die Schultern hochzieht und sein Gesicht nach oben streckt. Die Stimmung am Deck, des Schiffes war eindeutig an ihrem Höhepunkt angekommen. In jeder Ecke konnte man feiernde Männer mit Schnaps,Rum,Bier, was zu essen oder sonstiges in ihren Händen sehen, sie tanzten, sangen oder kämpften einfach miteinander. Das warme rote Feuer, das in ihrer Mitte platziert ist, spuckt funken und scheint mit ihnen um die Wette zu tanzen. Es war das einzige was in dieser kalten Nacht wärme spendet, aber das hielt niemanden auf, auch entfernt vom Lagerfeuern in kleinen oder größeren Gruppen zu stehen und einen über den Durst zu trinken. Ein Mann mit blonden Haaren und einem Tattoo auf der Brust, näherte sich dem Fass, welches Thatch eigentlich sein eigen nennen wollte, hob es hoch und trank es mit einem Satz leer. „Marco!“ rief Thatch gespielt bestürzt in die Runde. „Du Kameradenschwein, was soll ich deiner Meinung nach jetzt trinken hm?! Es ist so gut wie nichts mehr an Deck und ich kann nicht mehr selber ~gehen~ um Nachschub zu holen!“ wobei er das „gehen“ in seinem Satz besonders betonte. Marco stellte das nun von ihm geleerte Fass wieder auf dem Boden ab und wischte sich das Bier mit einer Armbewegung vom Mund. „Stimmt es ist tatsächlich fast alles leer.“ stellt er fest nachdem er sich auf Deck umgeschaut hat. „Wer den letzten Tropfen getrunken haaaat, holt auch den Nachschuuuub!“ Grölen die gut gelaunten Männer von hinten die jetzt Arm in Arm -nicht wirklich im Takt der Musik- tanzen und nur darauf gewartet haben das sich jemand anbietet den sie zum Fässer holen anstiften können. „Warum kommst du eigentlich erst jetzt Marco, wo warst du na die ganze Zeit?“ Ace, der hinter Marco, aufgetaucht ist sieht in fragend an. „Ich war noch bei Oyaji, sein Zustand hat sich vorhin wieder verschlechtert deshalb musste er sich hinlegen, jetzt hat sich aber alles wieder etwas stabilisiert.“ „Das wu-uh-sste ich ja gar nicht-“ gluckste Vista traurig. „Vater wollte euch nicht beunruhigen.  Ihr sollt euch keinen Kopf machen und jetzt einfach mal nach Herzenslust feiern!  Vater zuliebe.  Ihr wisst doch das er es nicht möchte, dass wir uns zu  viele Sorgen um ihn machen.“ „Du hast Recht Marco“ stimmte ihm Izuo zu. „Wir sollten Vater vertrauen.  Wenn er sagt es geht im gut, dann geht es im gut!“ „Dann werden wir jetzt mal damit weitermachen worum Oyajii uns gebeten hat.  FEIERN WIR!!“ Schreit Blamenco dazwischen. Die Männer an Deck des riesigen Schiffes stimmten ihn mit lauten Gelächter und zustimmenden rufen zu. „Am besten Marco holt jetzt den Rum, damit wir auch noch was zum saufen haben! Immerhin ist er der nüchternste von uns!“ setzt Blamenco noch einen drauf. Wieder bekam er laute Zustimmung aus jeder Ecke des Schiffes. „Ja Ja, ich geh ja schon.“ Marco gab klein bei und machte sich auf den Weg zu den Treppen. Vorbei an Schnapsleichen, torkelnden Crew-Mitgliedern und was einem sonst noch so merkwürdiges über den Weg laufen konnte.  Was Alkohol doch aus den überzeugtesten Menschen machen kann.. stellte er fest als er zwei seiner männlichen Kameraden in einem ziemlich eindeutigen Moment, in einer der dunklen Ecken antrifft.  Nicht das es ihn stört, es geht in auch nichts an, aber genau die zwei lachten nur eine Woche zuvor noch über ein anderes Pärchen das sich auf dem Schiff gefunden hat. Nunja vielleicht waren sie nicht von Natur aus vom anderen Ufer aber sie waren Männer mit einem angeborenen Verlangen und da hier auf dem Schiff die Frauen eindeutig in der Unterzahl waren, blieb einem nach einer bestimmten Zeit auf hoher See nichts anderes übrig.  Anscheinend ist das den Zweien jetzt auch klar geworden. Ein kleines schmunzeln kann er sich nicht verkneifen, als er an den beiden vorbei geht. Er ließ sich aber nichts anmerken und schnell hatte Marco wieder seinen gewohnt gelassenen Ausdruck im Gesicht als er einer kleinen Treppe vom Hauptdeck zu einem Flur folgt und an mehreren Kajüten vorbeikommt bis er endlich an einer bestimmten Tür halt macht und sie schwungvoll aufreißt. Doch anstatt in dem gleichen Tempo, wie er die Tür aufgerissen hat auch den Raum zu betreten welcher vor ihm liegt, bleibt er wie gelähmt stehen. Ein paar Sekunden starrt er einfach geradeaus. Er blinzelt betont langsam bevor er die frage „Was machst du hier?“ geradewegs und ohne Umschweife in den Raum wirft.  Stille. Mit ertappten Gesichtsausdruck starrt gemeinte Person auf den Kommandanten der 1.sten Division.  „Ähm...also...das ist so...“ kam es nervös zurück.  „Ja?“ erwartungsvoll hebt Marco eine Augenbraue.  Wieder Stille. Beide starren sich gegenseitig an.  „Ach komm Marco das bleibt doch unter uns oder?“ mit einem grinsen auf den Lippen schaute der muskulöse , aber doch auch schon ein bisschen in die Jahre gekommene Mann von seiner sitzenden Person auf. Marco seufzte. „Also echt Blenheim du kannst dich doch nicht einfach in die Vorratskammer setzten und den Rum für dich alleine beanspruchen.“  „War ja auch nicht so geplant“ kam es leicht schmollend zurück „eigentlich wollte ich die Fässer ja mit aufs Hauptdeck bringen, aber dann dacht ich mir ich könnt ja schonmal nen Schluck machen und ...naja... dabei ist es nicht geblieben.“ er grinste.  Blenheim gibt ein unterdrücktes stöhnen von sich als er sich aus seinem Schneidersitz erhebt, sich dann auf sein Knie abstützt und letztendlich komplett aufrichtet. Er hatte etwas bedrohliches an sich. Seine Muskeln spannten sich durch den plötzlichen Kraftaufwand aufs äußerste an und im stehen war er ein paar Köpfe größer als Marco. Doch dieser ließ sich davon keineswegs beeindrucken.  Das Schiff schwankte wieder gefährlich durch die starken Wellen die gegen es schlagen  und die geleerten Fässer rollten dadurch unkontrolliert hin und her.  Heute ist das Meer wirklich unruhig, hoffentlich bekommen wir nicht auch noch einen Sturm... Lediglich ein Fass das von den Schaukleien unbeeindruckt war schien noch voll zu sein.  „Wir können ja noch das eine hier mit nach vorn' nehm' “ sagte Blenheim  und holte den anderen Kommandanten so aus seinen Gedanken. „Bleibt uns ja wohl nichts anderes übrig.“ Er ging auf das Fass zu, hebt es hoch und sagt  „Lass uns zu den anderen vor gehen die werden sich bestimmt freuen das es ein Fass geschafft hat von dir unangetastet zu bleiben.“ „Haaahaa..“ Blenheim lachte rau.  Er hatte eine tiefe Stimme. Welche nachdem er etwas getrunken hat durch den Alkohol immer noch etwas betont wurde.  Die beiden Männer verließen den Raum. Blenheim ging vor. Marco folgt ihm und blässt noch die Kerze aus, die links an der Wand neben der Tür angebracht ist, bevor er dem Kommandanten der 9.ten Division nach draußen folgt. Kapitel 2: Oh Oh... ------------------- Oh Oh... Helles Licht trifft auf meine Augen, die eigentlich nur die Dunkelheit gewohnt waren. Ich zucke zusammen. Damit habe ich jetzt eigentlich nicht gerechnet. Überrascht von der plötzlichen Umstellung, auf die ich ja mal gar nicht vorbereitet bin, öffne ich meine Augen in Zeitlupen Geschwindigkeit wieder, da ich sie in dem Moment vor Schreck direkt zusammengekniffen habe.  Ich hatte die Tür nur einen Spalt geöffnet. Gerade soweit, das, wenn ich meinen Kopf etwas verdrehe mit meinen Augen rausschauen kann. Ok Ok ich muss zugeben ich hätte die Tür etwas weiter aufmachen können um mich nicht verrenken zu müssen, aber so mutig bin ich dann doch nicht, wer weiß was das für ein Schiff ist! Halt. Moment mal.Warum rechtfertige ich mich eigentlich vor mir selbst?  Ich blinzle ein paar mal, schüttle meinen Kopf und beiße mir auf die Unterlippe. Ich spähe wieder durch den Spalt. Nachdem ich mir sicher bin nicht von irgendjemand entdeckt zu werden öffne ich die Tür soweit, dass ich meinen Kopf herausstrecken kann. Ein Blick nach Links. Ein Blick nach Rechts. Nochmal kurz prüfend gerade aus... Gut, scheint niemand da zu sein.  Ich entspanne mich wieder etwas. Und atme erst einmal stark aus. Mir ist überhaupt nicht aufgefallen das ich die ganze Zeit über die Luft angehalten habe. Ich schaue mich um. Vor mir lag ein Flur und an der Reling des Schiffes waren überall Fackeln aufgestellt die mit ihrem Licht die Nacht zum Tag machten. Es waren mehrere Dutzend von ihnen verteilt. Die Lauten Stimmen, die ich vorhin gehört habe dringen jetzt noch deutlicher an meine Ohren.  Plötzlich war nichts mehr von meiner Selbstsicherheit, die ich noch Sekunden vorher hatte, da. Mein Herz pocht wie Wild. Es hört sich so laut an das ich angst habe jemand könnte mich deshalb bemerken. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Ich hatte Angst. Ich wollte es mir die ganze Zeit über nicht eingestehen. Habe mich selbst angelogen.  Nur einmal angenommen das hier ist ein Sklavenschiff. Werde ich dann den Rest meines Lebens eingesperrt sein? Ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und sacke auf den Knien zusammen. Starre nur auf den Boden vor mir. Unsicherheit. Das war das einzige Gefühl in diesem Moment das ich spürte. Und ich hasste es. Es war kaum auszuhalten. Ich war komplett hilflos.  Ob mich jemand überhaupt vermisst? Sucht mich irgendjemand? Fragen über Fragen. Ich atme einmal leise durch die Nase aus und schloss meine Augen. Beruhige dich.Flüstere ich so leise wie nur möglich mir zu. Langsam lockere ich den Griff um meine Arme. Ich hatte sie so sehr in meinen Oberarm festgekrallt das ich ein taubes Gefühl bekam.  Ich ziehe scharf die Luft ein um sie im gleichen Augenblick wieder auszuatmen. Dann klatschte ich mir leicht mit meinen Handflächen auf die Backen. Jetzt nur nicht verzweifeln!Ich nicke mir zustimmend zu. Etwas albern, ja. Aber es hilft. Ich verlagere meinen Oberkörper noch vorne und stütze mich mit meiner linken Hand hab die ich auf den Boden gelegt habe und verlagere mein Gewicht auf sie. Mit der anderen Hand schiebe ich die Tür ein weiteres Stück auf. Auf allen Vieren krabbelte ich aus meinem „Versteck“. Wobei meine Haare nach vorne fallen. Ich riss meine Augen weit auf, als es mir Plötzlich wieder in den Sinn kam. Meine Haare! Ich greife mit meiner rechten Hand nach ihnen und umfasse den Teil, der über meine Schulter nach vorne gefallen ist. Und stocke in der Bewegung. Schon wieder. Angst. Dieses Gefühl werde ich heute wohl nicht los hm. Ich kann die Fragen die in meinen Kopf schießen einfach nicht unterdrücken. Was wenn meine Haare keinen dunklen Ton haben? Nicht dieses schöne Cappuccino braun wie das des Mädchens das ich vor meinem inneren Auge gesehen habe.. heißt das dann das das nicht ich war? Heißt das dann das ich keinerlei Anhaltspunkte über mich habe? Das meine Erinnerungen vielleicht gar nicht zurückkehren? -Ich beiße mir auf die Unterlippe.- Noch immer habe ich es nicht gewagt auch nur den kleinsten Blick auf sie zu erhaschen.  -Ich kaue weiterhin unbeirrt auf meiner Lippe herum als wäre sie eine Art Kaugummi.- Ah man! Wie schwach bin ich eigentlich?!  Ohne auch nur noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden blicke ich zu dem Haarbündel in meiner Hand. Ich konnte meine Enttäuschung allerdings nicht komplett verhindern als der helle Blond Ton mich förmlich anstrahlte. Aber heute habe ich eindeutig schon genug Trübsal geblasen, weshalb ich nur einen abgehackten Seufzer los lasse. Mein Kopf fällt kurz besiegt nach unten.  Mit einem Ruck hebe ich ihn aber wieder hoch. Was solls, vielleicht gibt es ja dafür irgendeine Erklärung?! Nur nicht aufgeben! Ich stehe auf. Noch länger auf dem Boden herumzukrabbeln hatte eh nicht wirklich viel Sinn. Ein Blick an mir herunter brachte mir auch gleich den nächsten Schock. Ein leichter rot Schimmer legte sich auf meine Wangen.  Es ist zwar nicht so als wäre ich nackt, allerdings war ich nicht weit davon entfernt. In meinen Augen jedenfalls. Ich trug eine extrem knappe Jeans in einem etwas verwaschenem grau, welche mir zwar bis zur Hüfte ging, dafür an den Beinen nur etwas länger als ein body war. Der Bereich mit dem Knopf welcher ein paar Zentimeter unter meinem Bauchnabel war, steht ein wenig ab so das ich aus meinem Blickfeld etwas meinen Slip sehen kann. Im oberen Bereich war ein schwarzes knappes Bikinioberteil zu sehen das unter einem kurzen T-shirt verschwand. Es war ebenfalls in einem grau Ton gehalten und hatte einen blutroten Aufdruck. „Free“ war in geschwungener Schrift darauf zu lesen.  Das sogenannte „T-Shirt“ war gerade einmal so groß das es meinen Bikini verdeckte. Das war aber auch schon alles. Was dazu führte das ein großer Teil meines Bauches und auch ein Stück von weiter oben komplett frei liegt. Beide Teile wurden durch schwarze Hosenträger verbunden. Während vorne jeweils Links und Rechts an meiner Taille ein Bund noch oben über meine Schulter führt, überkreuzten sie sich an meinem Rücken. An meinen Füßen waren Chucks im Leoparden Stil. Sie gingen mir bis über die Knöchel. Im Vergleich zu allem andern also komplett harmlos. Ahja und mein Slip war Pink. Jetzt mal ganz ehrlich was habe ich mir den dabei bitte gedacht. Ich atme wie schon sooft an diesem Tag tief, ganz tief durch.  Ich muss schon sagen auch wenn es etwas peinlich ist, ich kann es mir leisten so etwas zu tragen. Ich hatte dünne Beine, eine schlanke Taille und eine große Oberweite. Also alles was dieses Outfit tat war meine Figur zu betonen. Hätte ich einen anderen Körperbau gehabt wäre mir diese Situation um einiges Peinlicher gewesen.  Na dann. Jetzt hatte ich wenigstens schon mal einen Plan davon wie ich aussehe. Ich lächle. Ist doch ein Anfang. Aber was jetzt? Ich drehe mich um. Schaue an das eine Ende des Flurs und an das andere. Ich zwicke mir in die Wangen. Genug Unsicherheit für Heute! Ich lege wieder ein lächeln auf meine Lippen und gehe schnurstracks den Stimmen entgegen. Vorbei an den ganzen Kajüten die sich den Weg entlang strecken. Das Gelächter und der Lärm wird immer lauter. Nervös folge ich dem Flur bis der Bereich der Kajüten wie abgeschnitten plötzlich endet.  Ich blicke um die Ecke. Scheint so als wäre der Flur auf der anderen Seite genau wie der den ich gerade entlang gelaufen bin. Es ging noch ein bisschen weiter. Eine runde Holzfläche liegt vor mir die nach ein paar weiteren Schritten an eine kleine Treppe angrenzt die zu dem Gelächter und der lauten Musik führt. Da geht aber ganz schön die Post abmurmele ich. Ich wollte schon mutig den Weg zur Treppe einschlagen als ich vom Flur auf der anderen Seite Stimmen höre die sich auf mich zubewegten. Ich rühre mich keinen Zentimeter und halte meinen Atem an. Ich stehe schon direkt in dem runden Bereich und schaue in die Richtung aus der zwei Männerstimmen gefährlich nahe kommen. „Ich denke aber nicht das die anderen begeistert sein werden, wenn wir nur mit einem Fass zurückkommen“  höre ich den einen mit einem leicht genervten Unterton in der Stimme. „Ach quatsch! Die sind doch eh alle schon zu besoffen um noch irgendwas mitzubekommen“ antwortet der andere mit einem tiefen Lachen. Meine Augen weiten sich als ein Blonder Haarbüschel in meinem Blickfeld auftaucht. In weniger als zwei Sekunden war ich wieder zurück an der letzten Kajüte, drücke meinen Rücken und Arme an die Wand, kneife die Augen zusammen und wagte es nicht auch nur einen Mucks zu machen. Ich spitze die Ohren. Deutlich konnte ich ihre Schritte auf dem alten Holz hören. Das knarren hallte in meinen Ohren übernatürlich laut. „Hmm? Marco was ist los?“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. Hat er mich etwa bemerkt?! „Ach nichts ich dachte ich hätte etwas gehört“ Meine Nägel krallen sich in meine Handflächen. „Haaha das hast du dir wahrscheinlich nur eingebildet, es kann gar keiner mehr hier sein alle sind vorne. Bestimmt wars der Wind“ Stille. „Du hast recht, beeilen wir uns sonst beschweren sie sich noch das es so lange dauert“ Die Schritte entfernen sich und ich höre das knarren der Treppe, die unter dem Gewicht der Männer etwas nachgibt. Puh. Das war knapp. Ich verharre in der Position, atme aber stark aus und lockere meine angestrengt zugekniffenen Augenlider etwas. „Hatschi!“ „Gesundheit~“ sagte ich mit einem locker entspannten grinsen im Gesicht.  Ich höre ein geräuschvolles hochziehen. „Danke.“ kommt es zurück. Moment mal. Mein neugewonnenes lächeln erstarb augenblicklich. Ich riss die Augen auf, drehte meinen Kopf und starrte ausdruckslos in das Gesicht vor mir. Ein Mann, mit blonden Haaren, die etwas die Ähnlichkeit von einer Ananas hatten und einem - oh - ich musste zugeben verdammt heißen Körper auf dem in Brusthöhe ein Tattoo zu sehen war, stand plötzlich vor mir.  Ich war unfähig mich zu bewegen. Er war total mein Typ. Mein Kopf lief hochrot an. Mein Anblick musste einer Tomate ernsthaft Konkurrenz gemacht haben. Ich dachte in diesem Moment an nichts anderes mehr. Diese Stimme.. Marco hatte der andere ihn genannt wenn ich mich richtig erinnere. Marco... flüstere ich leise und starre ihn noch immer an. Er stand einfach nur da und rieb sich gerade mit der Hand an der Nase. Er blickt wieder zu mir und musterte mich von oben bis unten.  „Ich wusste doch das ich jemanden gehört habe. Was tust du hier?“ stellte er mir die Frage. „was ich hier mache?“ wiederhole ich seine frage leise. Ich blinzelte ein paar mal bis ich kapierte in was für einer Situation ich mich gerade befand. Plötzlich war ich wieder total bei mir und schluckte stark.  Oh Oh.  Kapitel 3: Mama, Papa und ein Haufen von Kindern ------------------------------------------------ Mama, Papa und ein Haufen von Kindern „Ich wusste doch das ich jemanden gehört habe. Was tust du hier?“  „was ich hier mache?“ wiederhole ich seine frage leise. Ich blinzelte ein paar mal bis ich kapierte in was für einer Situation ich mich gerade befand. Plötzlich war ich wieder total bei mir und schluckte stark. Oh Oh... Eine gefühlte Ewigkeit verging bis Marco auf einmal die Initiative ergriff.Anscheinend dauert es ihm ein bisschen zu lang, bis ich antworte. „Hast wohl ein bisschen zu viel getrunken was?“  stellt er mir auch schon die nächste frage. Was? Zuviel getrunken? Ich blicke ihn verwirrt an. Doch im selben Moment erklärte es mir mein Hirn selbst. Er glaubt ich gehöre zu ihnen. Unglaublich. Da zerbreche ich mir die ganze Zeit den Kopf  und dann ist die Lösung, heil von diesem Schiff herunter zu kommen so einfach?!  Nur mit viel Anstrengung schlucke ich meine aufkeimende Freude herunter. Ich darf das jetzt nur nicht verpatzen! Ich räuspere mich kurz. „Ja ein bisschen vielleicht“  antworte ich ihm mit einem leichten lächeln auf den Lippen. Ich lasse meinen Blick über das immer unruhiger werdende Meer schweifen. Der Himmel hatt sich verdunkelt und es sieht immer mehr nach Regen aus.  Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Marco meinem Blick folgt. „Sieht so aus als würden wir heute noch in einen Sturm kommen“ Ohne mich von dem Meer abzuwenden erwidere ich „Ja sieht so aus. Ich hoffe es wird kein starker.“ Ich spüre seinen Blick wieder auf mir. Meine Wangen glühen. Mit all meiner Willenskraft reiße ich mich zusammen nicht zurückzuschauen.  Er mustert mich wieder von oben bis unten.  „Irgendwie bist du mir noch nie aufgefallen... Er stockt kurz. Zu welcher Division gehörst du?“ Division? Was für 'ne Division? Auweia- Denk nach, denk nach, denk nach! Werde jetzt bloß nicht unvorsichtig!  Der Art nach wie er es gesagt hat muss es mehrere geben! Dann werde ich jetzt einfach mal den Schuss ins blaue wagen~ „2.te“ sage ich so schnell wie möglich aber trotzdem nicht zu hastig, um keinen Verdacht zu schöpfen. „2.te? Du gehörst also zu Ace. Komisch das ich dich dann noch nicht bemerkt habe, du bist ja nicht gerade unauffällig.“ Klitze kleiner gedanklicher Luftsprung.  Bleibt nur die Frage ob das jetzt gut oder schlecht in seinen Augen ist. Ich schmunzle. „Ach, findest du?“ „Naja mit deinem Outfit dürftest du eigentlich überall die Blicke auf dich ziehen“ Mir entgleisen die Gesichtszüge. Meine Klamotten. Ja da war doch was. Etwas beschämt blicke ich nach unten und mein Pinker Slip grinst mich förmlich an. Nur nichts anmerken lassen. Ich bemühe mich um ein verführerisches lächeln. „Gefällts dir nicht?“ frage ich ihn. Eine weile lang sagt er nichts. Er scheint zu überlegen.  Dann sehe ich wie kurz seine Mundwinkel zucken. „Doch. Steht dir.“ Mein Herz macht einen Sprung.  „Dann erfüllt es seinen Zweck“ sage ich keck. Kurz war ein lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Ich lächle ebenfalls. „Gehts dir wieder besser? „Ja“  Überraschenderweise war das auch die Wahrheit. Es war nicht nur so dahingesagt. in diesem Moment fühlte ich mich als hätte er mir eine Last abgenommen, obwohl er nichts anderes tat als sich mit mir zu Unterhalten. Alleine seine Anwesenheit beruhigte mich auf eine merkwürdige Art und weise die ich nicht wirklich nachvollziehen kann, da ich ihn ja erst seit ein paar Minuten kenne. „Willst du wieder zu den anderen zurück?“ - Zurück? Ich war noch nie da. - Langsam beschleicht mich ein schlechtes Gewissen. Er ist so ein netter und ehrlicher Mensch. Und was mache ich? Ich erzähle ihm eine Lüge nach der anderen.. Ich druckse ein bisschen rum. Innerlich und anscheinend auch äußerlich, denn er blickt mich mit einem fragenden Gesichtsausdruck an.  Dennoch mache ich mir meine Gedanken.  Würden alle anderen auch glauben ich würde zu ihnen gehören? Vor allem diese 2.te Division würde doch bemerken wenn plötzlich eine fremde Person bei ihnen auftaucht oder?  Ich werde wieder etwas nervös. „Was ist los? Wir sind doch eine Familie, da halten wir doch in solchen Momenten zusammen. Wieso fragst du nicht Rakuyou ob er dir eine Tablette gegen die Übelkeit gibt? So sehr ich seine Anwesenheit auch genoss, gerade in diesem Moment brachte sie mir mehr Probleme als ich gerade brauche. „Ich … weiß nicht so recht ..“ murmele ich vor mich hin. „Wo liegt das Problem?“  Jeder andere Mensch wäre schon längts entnervt abgezogen aber entgegen meinen Erwartungen bleibt dieser vor mir absolut gelassen und redet weiter unbeirrt auf mich ein.  Er gibt einfach nicht auf! Tz~ „Naja ich bin noch neu hier und kenne absolut keinen und .. ich weiß auch nicht wirklich...“ überrascht hebt er eine Augenbraue hoch und schaut mich fragend an, was mich dazu veranlasst ihn ebenfalls fragend anzuschauen, da ich gerade echt keine Ahnung habe was der Auslöser für seine Stimmungsschwankung ist. „Du kennst noch niemanden?“  „Ehm.. nein..?“ „Das müssen wir auf jedenfall ändern.“ Aaah dieser Mensch ist zu gutmütig!!! Ich senke langsam etwas beschämt von meiner eigenen Verlogenheit den Kopf, „Oh ..ähm.. nein nicht unbedingt“ nuschle ich kleinlaut vor mich hin. „Aber sicher doch.Dann gehörst du also zu der Crew die sich vor kurzem erst angeschlossen hat? Hast du dich Oyaji schon vorgestellt?“ „Warum soll ich mich deinem Vater vorstellen?“ erstaunt schaue ich wieder zu ihm hoch. „Nicht meinem. Unseren. Jetzt ist er auch dein Vater“ „Mein Vater?“  Langsam verwirrt mich dieser Mann. Was faselt der da? „Ja genau. Oyaji nimmt uns alle als seine Kinder auf. So bekommen wir eine Familie die uns sonst immer verwehrt geblieben ist.“ Ob meine richtige Familie irgendwo da draußen ist? „Er … nimmt jeden in seine Familie auf? Warum macht er das?“ „Weil er sich, genau wie wir, auch immer eine gewünscht hat. Während er uns den sehnlichsten Wunsch erfüllt, erfüllt er gleichzeitig seinen. Aha. Da hat jemand das Prinzip mit ~eine Frau suchen und so eine eigene Familie gründen~ nicht ganz verstanden. „Das nenne mich mal 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen“ er lachte. Er lacht. Das war das Erste mal das er gelacht hat. „So kann man es auch sehen. Am Ende hat jeder etwas davon.“ „In Ordnung“ sage ich so schnell das ich direkt an seinem letzten Wort anknüpfe. Damit habe ich nicht nur ihn sondern auch mich überrascht.  Mit diesem Plot-Twist habe ich ihn anscheinend ziemlich aus der Bahn geworfen, denn er schaut mich für ein paar Sekunden etwas irritiert an bevor er so tut als hätten diese Sekunden gar nicht existiert. „Gut, dann lass uns hoch gehen. Am besten du stellst dich heute ein paar der Crewmitglieder vor und morgen gehst du zu Oyaji“ Ich nicke.  Ich gebe es auf. Es ist eh unsinnig es die ganze Zeit abzulehnen, er würde wahrscheinlich die ganze Nacht mit mir darüber diskutieren, das ich den anderen doch „Hallo“ sagen soll. Er dreht sich um und geht auf die Treppen zu. Ich schaue ihm hinterher. Soll ich ihm jetzt wirklich folgen? Oder wäre das dann doch zu riskant? Allerdings sah Marco nicht gefährlich aus und die Sache mit „ein Vater für alle“ lässt das Schiff auch nicht wirklich gefährlich wirken. Und genau genommen habe ich jetzt auch nicht mal mehr wirklich eine Wahl. Marco dreht sich noch einmal zu mir um und lächelt mir aufmunternd zu.  Ob er sich um jeden neuen so kümmert? Wahrscheinlich. Ich lächele ihm zurück, stoße mich von der Wand ab und tapse vorsichtig den weg entlang den er gerade eben ebenfalls genommen hat. Als er sieht das ich mich direkt auf dem Weg zu ihm befinde, dreht er sich wieder nach vorne und nähert sich dem Hauptdeck mit den ganzen „Familienmitgliedern“. Ich laufe die ganze Zeit dicht hinter ihm. Immer wieder schaue ich nach rechts und links. Ich will nicht unbedingt eher auf jemanden treffen als wirklich nötig.  Deshalb bemerke ich auch nicht wie Mein Vorgänger plötzlich ruckartig stehen bleibt. Natürlich rempel ich ihn dann auch gleich an.  Mir rutscht ein leises „Autsch“ über die Lippen. Ich taste meine Nase ab die unfreiwillig mit seinem rücken Bekanntschaft gemacht hat. Auf einmal hörte ich seine stimme die sich lautstark von den der anderen abhob. „Hey, habt ihr noch was übrig gelassen?“ schmeißt er seine Frage in die Runde.  Ich schlucke. Das einzige was mich jetzt noch von den anderen trennt ist Marco.  „Ma-Ma-Ma-Marcooooooo~“ kommt es von ein-zwei Männer zurück. Ich kichere in mich hinein.  Mama, Papa und ihre Kinder. Das ist wirklich wie eine Familie. Da ich so dicht an Marco stehe spürt er die Vibrationen die von meinem Körper aus gingen. Er dreht seinen Kopf besorgt zu mir. Ich schaue mit einer Hand auf meinem Mund um nicht laut loszulachen zu ihm hoch.  Er ist wirklich groß. Mindestens ein Kopf größer als ich.  Als er sieht das diese Vibrationen gegen seinen Rücken von meinem unterdrückten Lachen kommen entspannt sich sein Gesichtsausdruck wieder. Seine Reaktion bleibt natürlich nicht unbemerkt. „Heyyy M-Marco wo walst du die gan-ze Ze-eit und wer isch n des hinter -hicks- dir?“ kommt es auch schon von einem von Mamas und Papas Kindern. Er geht ein paar Schritte auf die Gruppe die sich um ein Feuer gesetzt hat, dicht gefolgt von mir, zu. Jetzt standen wir direkt vor ihnen. „Sie ist ein bisschen schüchtern“ sagt Marco. „Aaach quatsch musscht du nicht sein Onee-chan wiaa sin alle ganz in ord-nung“ richtet sich einer der Männer an mich. „Hahahaha gluubb nieman' der von sich ausch behauptet er wäre okey- Mit auschnahme von mir natürlisch isch bin am okey'schten von allen“ „sa-ag mal was laberscht du?“ „Die Wahrh-eit natürlisch was sonscht?“ „Isch glaub der Alkohol benebelt deine Sin -hicks- ne!“ „Am beschten ihr haltet jetzt beide eure klappe, ihr mascht es ihr nicht einfacha“ „Daaa hört eusch das an! Ace verschucht den Helden zu spieln!~'“ „Ahahaha unscha' Küken versteht wasch von Frauen.“   Ich luge an Marco vorbei, meine Hände leicht in den Stoff seiner Jacke gekrallt, nur mein Kopf schaut an seiner linken Seite vorbei. Während ich dem Spektakel das sich vor mir abspielt gespannt folge. Mr. Frauenheld versucht wild gestikulierend seine Kameraden von diesem Gedanken abzubringen. Seine Freunde scheinen darauf gar nicht erst eingehen zu wollen. Ich fange das Lachen an. Das Bild das sich mir bietet ist einfach zu witzig.  „Na wen haben wir den da?“ durch eine unglaublich sanfte Stimme wird mein Lachen unterbrochen. Ein Kopf taucht Plötzlich vor mir auf und ich zucke leicht durch die Nähe zurück. Sein Gesicht war so nah an meinem das ich seinen Atem spüre konnte. Seine wunderschöne schwarze Augen blicken direkt in meine. Er hatte ein so verführerisches lächeln das ich kurz alles um mich herum vergaß. Seine Sommersprossen strahlten mit ihm um die Wette und für einen kurzen Augenblick sieht es so als als würden sie tanzen. Ich blinzelte dreimal schnell hintereinander.  Das Licht des Feuers spielte mir einen Streich. Doch … ich konnte die Röte die in mein Gesicht stieg nicht unterdrücken.. Kapitel 4: Einbildung ist auch eine Bildung ------------------------------------------- Einbildung ist auch eine Bildung Ein Kopf taucht Plötzlich vor mir auf und ich zucke leicht durch die Nähe zurück. Sein Gesicht war so nah an meinem das ich seinen Atem spüren konnte. Seine wunderschöne schwarze Augen blicken direkt in meine. Er hatte ein so verführerisches lächeln das ich kurz alles um mich herum vergaß. Seine Sommersprossen strahlten mit ihm um die Wette und für einen kurzen Augenblick sieht es so als als würden sie tanzen. Ich blinzelte dreimal schnell hintereinander. Das Licht des Feuers spielte mir einen Streich. Doch … ich konnte die Röte die in mein Gesicht stieg nicht unterdrücken.. Verlegen richte ich meinen Blick von seinem Gesicht ab und schaue auf den Boden. Unbewusst vergrabe ich meine Finger etwas stärker in Marcos rücken. Ich spüre wie er von oben auf mich herabschaut. Ich kann es zwar nicht sehen aber sein Blick ist für mich in diesem Moment so deutlich, als würde ich ihm direkt in die Augen sehen. Ich beiße mir auf die Lippen. Wie aus dem nichts legt Marco ohne Vorwarnung oder sonstigem seinen Arm um meine Taille und zieht mich näher zu sich heran.  Überrascht schaue ich mit geröteten Wangen zu ihm nach oben. Er starrt mir unverblümt ins Gesicht und ich schaue mit gläsernen Augen auf sein ebenfalls leicht gerötetes Gesicht zurück. Dann schweift sein Blick von mir ab und trifft auf den jungen Mann mit den Sommersprossen. Er hat sich während unseres Augenkontaktes aufgerichtet und funkelt Marco nun mit mit einem selbstbewussten Blick an. Dann lockert sich sein Gesichtsausdruck wieder. Ein verschmitztes lächeln taucht auf seinem Gesicht auf. Ich schaue wieder zu Marco.  Er lächelt ebenfalls leicht. Etwas verwirrt wende ich mein Gesicht wieder dem Schönling zu. Immer noch mit dem etwas geheimnisvollem lächeln auf den Lippen, schaut er nun ebenfalls zu mir. „Wir können sie uns ja auch teilen“.  Bitte was?! Meine Gedanken sind gerade eben dazu gebracht worden Achterbahn zu fahren! Ich drücke den Stoff der Kleidung des blonden Mannes an meiner Seite in meine Faust. Ich war mir unsicher und sicher zugleich. „Ace“. Das war Marco. Er spricht den Namen des anderen nachdenklich, gleichzeitig aber auch mit einem belehrenden Unterton aus. Ich will Marco anschauen aber Ace hält mich zurück. Er hat seine Hand nach meinem Gesicht ausgestreckt und legt sie auf meine glühend heiße Wange. So hält er mein Gesicht fest. Nicht zu stark, sodass es wehtun würde, aber dennoch so bestimmend das ich nur ihn anschauen kann.  „Ich kann mich nicht zurückhalten“ flüstert er leise mit einer rauchigen Stimme. Etwas überfordert von seinen Worten öffnen sich leicht meine Lippen. Marco streichelt mir leicht über die Seite und Ace... Ace beugt sich langsam mit geschlossenen Augen nach vorne.. Ein Schatten legt sich über mein Gesicht. Genau in diesem Moment ruft einer der anderen „Woah Woah Whoa!“ Ich spüre den Luftzug eines schnell nach vorne gestreckten Arms. Dazu höre ich das knarren des Holzes unter den schnellen Schritte, die sich in meine Richtung nähern. Außerdem ein knatterndes Geräusch. Letzteres will nicht so wirklich in die jetzige Situation passen. Verdutzt öffne ich langsam meine Augen. „Du bist nicht unbedingt von der Sorte die schnell reagiert hm?“  Ich drehe meinen Kopf Marco zu, komischerweise hält mich keine Hand, wie zuvor zurück.  Keine glasigen Augen. Keine leichte Röte im Gesicht. Nichts. Nur Marcos gelangweilter Ausdruck. Ich folge seinem ausgestreckten Arm. Dem, der eigentlich noch an meiner Taille liegen sollte. Seine Hand hält er stattdessen gedrückt gegen Ace Oberkörper, während einer der Männer der zuvor noch am Lagerfeuer saß seine Armbeugen unter den Achseln des sommersprossigen Jungen verfrachtet hat und ihn so mit einem festen Griff an Ort und Stelle hält.  Mein Blick fällt auf Ace Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Vereinzelt fallen ihm ein paar seiner schwarzen Strähnen ins Gesicht. Sein Mund war leicht geöffnet und immer wieder kommt leise ein knatterndes Geräusch zwischen seinen Lippen hervor. „E-Er... schnarcht?“ platzt es monoton aus mir heraus. Lachend wendet sich der Mann hinter Ace mit seinem Gesicht mir zu. „Haahaa jaaa, dasch passiert hin und wieda. In einem M-Moment bischt du in nem Gespräch mit ihm verwickelt und im nächschten schläft er an Ort und Ste-elle ein.“ Ausdruckslos starre ich vor mich hin. Das ist doch jetzt nicht sein Ernst. „Aber.. wasch war eigentlich mit dir losch?“  „Wieso mit mir?“ „Ja, du warscht wie'n deina eigenen We-elt, komplett weggetretn. Hascht du auch scholche Schlafattacken?“ er lachte lauthals „Ich frag' misch obsch ihr irgendwelche Träume währenddesschen ha-abt.“ Oh mein Gott.  Sag' mir jetzt nicht das alles habe ich mir gerade eben nur eingebildet. Nein,nein,nein. Wie peinlich!  Abrupt lasse ich den Stoff von Marcos Oberteil los, der leicht zwischen meinen Fingerkuppen liegt und verkreuze meine Arme vor meiner Brust. Nervös bringe ich ein gekünsteltes Lachen hervor. Ob ich auch hin und wieder im stehen an Ort und Stelle einschlafe? Natürlich nicht. Was zum Teufel ist das für ein Blödsinn?! „Ah ehm..ja doch.. manchmal passiert mir das auch. Allerdings nicht sehr oft - Überrasche mich damit immer wieder selbst.“ Ich hebe meinen rechten Arm und führe meine Hand zu meinen Haaren, die in der Höhe meines Gesichts sind und Kringel sie um meinen Finger. Beschämt werfe ich einen kurzen Blick zur Seite. Zu Marco.  Er steht ganz lässig, mit ruhigen Atem und absolut unverändert da. Seine Hand hat er wieder von Ace Brust abgelassen. Nachdem er sich versichert hat das der andere nicht mitsamt seines Kumpels nach vorne kippt.  „Alles klar bei dir?“  Ich verdecke mit der Strähne in meiner Hand mein Gesicht und murmle „Ja alles in Ordnung“ gerade so laut das er mich verstehen kann. Wie aus dem nichts legt sich plötzlich Marcos Hand auf meine Stirn. Ich reiße die Augen auf und verharre bewegungslos. Selbst mein Herz setzt für eine Sekunde aus. W-Was? „Hmm Fieber scheinst du nicht zu haben.. trotzdem bist du ziemlich rot im Gesicht..“  Er lässt seine Hand wieder von mir ab. Ein leichter Seufzer entfährt ihm. „Wir sollten Ace in eine der Kajüten bringen“  Ein schweres lachen kommt von dem Mann, der Ace die ganze Zeit über davor bewahrt hat mit dem Boden unfreiwillige Bekanntschaft zu machen. „Joaa dasch isch ne seehr gude Idee. Er wird langscham echt schwer.“ Marco legt sich Ace rechten Arm um den Hals während der andere sich dessen linken Arm um die Schulter legt. Gemeinsam machen sich die beiden Männer auf den Weg über das große Hauptdeck zu einer rießen großen Treppe. Sie gehen in die entgegengesetzte Richtung aus der Marco und ich vorhin gekommen sind. Anscheinend sind dort die Schlafkajüten. Ich blicke ihnen hinterher. Abwechselnd schaue ich zu Ace und Marco und werde wieder rot. Verdammtes Kopfkino! Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen irgendeine Wand hauen. Nur das dass wahrscheinlich nichts bringen würde. Und ich füge mir nur ungern schmerzen umsonst zu.  „Hey Süße~“ Ich drehe mich leicht um. Mir ist gar nicht aufgefallen das ich Marco, Ace und dem anderen ein paar Schritte hinterher gelaufen bin. Doch bevor ich in irgendeiner weise auf die Worte reagieren kann, schnappt sich einer meine Hand und zieht mich mit einem Ruck auf seinen Schoß. Sein Atem riecht nach einer Menge Alkohol und trifft voll auf meine empfindliche Nase. Angewidert verziehe ich das Gesicht und drehe meinen Kopf soweit wie möglich von ihm weg.  Er ist anscheinend neu dazu gekommen, denn als ich die Gruppe das erste mal gesehen hab' saß er noch nicht da. „Ach komm sei doch nicht so, willst du mir nicht mal dein schönes Gesicht zeigen?~“ „Nein eigentlich nicht und jetzt lass mich bitte los“ erwidere ich mit kräftiger Stimme. Etwas Höflichkeit musste leider sein, denn verärgern wollte ich ihn nicht unbedingt.  Auch wenn ich ihm am liebsten mit einem starken Tritt auf die Füße getreten wäre. Statt der netten Verweigerung versteht sich. „Aah wer wird den gleich so-“  „Du hascht sie doch gehört. Lasch Schie runter Rex.“ Überrascht, das jemand sich hier gegen seinen Kameraden  und für mich einsetzt, hebe ich meinen Blick und lasse ihn über die Männer zu einer eher kleinen Person wandern. Sie hatt kurze braune Haare, die einem Topfhaarschnitt gleichen und einen frechen Ausdruck im Gesicht. In meinen Augen sah sie nicht besonders stark oder einflussreich aus. Dennoch... der Griff um meine Hand lockert sich und Rex schiebt mich langsam und bedacht nach oben. Er erhebt sich ebenfalls. „Ja natürlich Kommandantin, tut mir leid.“  Nach einer kurzen Pause in der keiner noch etwas sagt,  ganz anscheinend war das auch nicht mehr nötig, beendet er seinen Satz mit  Ich werde dann mal wieder zu den anderen gehen.“  Danach verlässt er die Gruppe und gesellt sich einer anderen zu. Etwas perplex schaue ich dem großen Mann noch einmal nach und blicke noch ein-zweimal zwischen ihm und der kleinen Clown-ähnlichen Person mit Rüschenhemd und dem großen Kragen hin und her.  „Schorry, dasch war einer aus meiner Division. Hin und wieder musch man sie mal zurechtweisen“  Mit einem breiten Grinsen lächelt sie mich an. Ich lächle zurück. „Nicht so schlimm, ist ja nichts passiert“ „Setz' dich doch“  bietet mir ein groß gewachsener Mann mit kräftigem Körper an. Er scheint noch einer der nüchternsten zu sein.  Ich folge seiner Aufforderung. „Du bist also neu hier? Freut mich dich kennen zu lernen. Mein Name ist Vista. Das Mädel neben mir hier ist Haruta. Der Riese mit dem Koteletten-Bart ist Jozu,der im Kimono Izou, der der vorhin im Stehen eingeschlafen ist war Ace und Marco kennst du ja schon. Oh und der der eben mit den beiden weggegangen ist war Fossa.“  Haruta hat wieder platz genommen und lächelt mir ermutigend zu, Jozu nickt kurz in meine Richtung und Izou reicht mir seine Hand. „Sehr erfreut“  Uwah wie Höflich die sind! Ich nehme seine Hand entgegen und lächle. Wer hätte das gedacht... „Und wie heißt du?“ Nachdem ich Izous Hand losgelassen habe, widme ich meine Aufmerksamkeit wieder Vista zu. Seine Frage war nur verständlich und für jede andere Person eine der  am einfachsten zu beantwortenden auf der Welt. Doch meine Hände bilden sich zu Fäusten, während sie noch immer auf meinen Oberschenkel verweilen. Meine Fingernägel vergrabe ich in meine Handfläche. Während ich mir seine Frage selbst stelle. Ja? Wie heiße ich eigentlich? Kapitel 5: Irgendjemand muss es tun ----------------------------------- Irgendjemand muss es tun Unruhe fährt mir durch den Körper. Was jetzt? Soll ich ihnen einfach irgendeinen Namen sagen?  Oder doch gleich die ganze Wahrheit erzählen?  Ich kralle meine Fingernägel tiefer in das Fleisch meiner Hand bis sie ganz taub ist. Zeit schinden wird nichts bringen. Kein normaler Mensch braucht mehrere Sekunden um diese Frage zu beantworten. Vor allem keiner der nichts zu verbergen hat. Ich fasse meinen Entschluss, öffne meine Lippen und gerade als meine Stimme dabei war meinen Worten Ton zu verleihen, kommt mir auch schon mein weißer Ritter in der Not zur Hilfe.  Marco.  Wieso ist er immer genau dann da, wenn ich jemanden brauche der mich aus dem Schlamassel zieht? „Ihr drangsaliert sie doch nicht etwa oder?“  Er schaut, unbemerkt von den anderen, auf meine zu Fäusten geballten Hände, in denen ich meine Fingernägel festgekrallt habe. Oh Verdammt! Sofort lasse ich sie wieder locker und setze ein lächeln auf meine Lippen.  Sein Blick streift für einige Sekunden mein Gesicht, ehe seine Aufmerksamkeit Vista gilt der noch voll dabei ist sich selbst zu Verteidigen. „Wie kommst du denn darauf?! Ich bin nur neugierig! Es ist selten das jemand auf dem Schiff ist von dem wir nichts wissen.“ Irgendwie … geht das in die falsche Richtung habe ich so das Gefühl. „Es ist nur natürlich das wir das jetzt ändern wollen nachdem das durch den Trubel der letzten Tage anscheinend untergegangen ist.“ Innerlich seufze ich tief aus. Das Gespräch verläuft ja doch gar nicht mal soo schlecht. Allerdings scheinen noch nicht wirklich viele über besagtes Problem hinweggekommen zu sein, den mit einem mal war es auf dem Deck toten still. Niemand sagt mehr ein Wort und es scheint so als will niemand Schuld sein, auch nur das leiseste Geräusch verursacht zu haben. Halten die den Atem an oder kommt mir das jetzt nur so vor? „Vista!“ Faucht Haruta ihn von der Seite an. Noch immer leicht zusammengekauert fällt mein Blick, der sich zu den anderen auf dem Deck gewandt hatte, nun wieder auf den großen muskulösen Mann.  Er hat einen ertappten Gesichtsausdruck und seint irgendwie... traurig? „Sorry ... ich wollte nicht ...“ fängt er an und bricht seinen Satz eigens wieder ab. Marco seufzt. „Wir sollten es nicht als ein Tabu sehen darüber zu reden. Wir kriegen das schon wieder hin.“ Ich runzle die Stirn. Was für ein Problem kann das gewesen sein das die gesamte Stimmung an Deck vom Höhepunkt auf den Tiefpunkt kippt nur weil es jemand erwähnt hat.  Die anderen weichen sich immer noch gegenseitig mit ihren Blicken aus, keiner möchte noch irgendwas dazu sagen. „Ich denke es wäre besser wenn wir uns auf unsere Kajüten zurückziehen und uns etwas ausruhen.“ Sagt Marco.  Er erhält zustimmendes Gemurmel und vereinzeltes nicken als Antwort.  Nach und nach erhebt sich jeder, packt seine Sachen, tauscht ein paar, meiner Meinung nach sehr seltsame, Blicke aus und dann zerstreuen sich die Crew-Mitglieder in verschiedene Richtungen.  Ein paar nehmen noch einen tiefen Schluck ehe sie mit einem lauten knall das was sie in der Hand halten auf dem boten absetzen.  Haruta boxt Vista gegen die Schulter. Anstatt sich zu wehren oder den anderen zu necken, wirft er ihm nur einen kurzen scheuen Blick zu bevor er wieder auf den Boden schaut.  „Wir sollten auch schlafen gehen, tut uns bestimmt gut. Seitdem hat doch auch von uns keiner mehr auch nur ein Auge zugetan.“  Die anderen aus dem vorher gebildeten Kreis stehen langsam wortlos auf, den Blick in Richtung ihrer Kajüten. „Du.“  Angesprochen drehe ich meinen Kopf ruckartig zur Seite.  Marco hatte sich zum gehen gewandt als er sich noch einmal mir zudreht. „Du schläfst heute Nacht in meinem Zimmer. Ich hab noch ein freies Bett. Morgen entscheidet Oyajii wo du dich dann einquartieren kannst.“ Waaaaaaaaaas?! Mit ihm in einem Zimmer?! Ich wollte das schon dementieren als Marco meine Aussage wohl schon erahnt und Vorwurfsvoll eine Augenbraue hebt. Etwas eingeschüchtert und jeglichem Kampfes willen geraubt, erhebe ich mich nun auch von meinem Platz und folge Marco auf seine Kajüte. Eigentlich kann ich ja froh sein das mir überhaupt erst ein Raum angeboten wird aber … ich weiß ja nicht ob das so eine gute Idee ist.  Meine Fiktive Vorstellung von vorhin die Marco und Ace beinhaltete schießt mir wieder wie eine Warnung in den Kopf.  Ich schiebe sie, so schnell wie sie auch gekommen ist, wieder beiseite. „Hier.“ Aus meinen Gedanken gerissen, deutet Marco auf die Tür vor uns.  Er öffnet sie und wir gehen in den Raum.  „Mach' die Tür hinter dir zu.“  Ich tue wie mir gesagt wurde und schaue mich interessiert im Raum um. Er ist gemütlicher eingerichtet als ich es erwartet hätte. Auf jeweils der linken und rechten Seite des Raumes steht ein frisch gemachtes Bett, eins mit einem blauen und eins mit einem roten Überzug. Mehrere Kissen lagen auf ihnen und sogar eine zweite Decke lag nochmals sauber und ordentlich zusammengelegt auf der Bettdecke. In der Mitte des Raumes steht ein großer runder Holztisch um den ein einzelner Stuhl stand. Auf dem Tisch liegen mehrere zusammengerollte Karten, sowie zwei brennende Kerzen und einem Stapel von Büchern.  Eins liegt noch aufgeschlagen gen Stuhl gerichtet auf dem Tisch. Die Kerzen brennen noch. Er liest also gern. Direkt gerade aus war ein großes rundes Fenster, das vom Boden bis hin zur Decke reicht und von der Breite her genau bis zu den jeweiligen Bettkanten geht. Ein Vorhang war rechts und links an den Seiten zusammengeschnürt. An den Wänden gegenüber der Betten waren zwei Schränkchen aufgeteilt und in der Mitte des Raumes befindet sich ein großer viereckiger Teppich. „Du kannst auf dem Bett schlafen.“ Er zeigt auf das Bett mit dem roten Bezug auf der linken Seite der Kajüte. „Ist gut.“ Antworte ich ihm während ich meinen Blick weiter durch das zimmer wandern lasse. Marco geht geradewegs auf das Fenster zu und schnürt die Knoten, die die Gardinen befestigten auf, sodass er sie über das Fenster ziehen kann. Er dreht sich wieder zu mir um.  „Also .. ich .. ehm..“ ich schaue an mir herunter  „Verstehe“ sagt er „warte ich geb' dir was von mir zum anziehen.“ Ich werde rot. Er geht durch den Raum, an mir vorbei und zu auf das Schränkchen auf der rechten Seite und zieht eine Schublade heraus. Sein Blick wandert hin und her bis er eine graue Jogginghose und einen schwarzen Kapuzenpullover mit weißen Aufdruck herausholt. Das Motiv auf dem Pulli, war dasselbe wie das, des Tattoos auf seiner Brust. „Du kannst das anziehen“ sagt er zu mir und streckt seinen Arm mit den Sachen aus, während er die Schublade zuschiebt.  Ich gehe auf ihn zu und nehme die Kleidung entgegen. „Danke“ sage ich. „Keine Ursache. Du kannst dich hier umziehen. Ich mach' das Licht aus und leg' mich gleich schlafen.“ Ich nicke und gehe auf mein Bett zu. Bleibe aber kurz davor stehen.  Ich höre wie Marco das Licht auspustet und seine Schritte, die sich seinem Bett nähern. Ich höre das rascheln der Bettdecke und das Holz, dass unter seinem Gewicht knarrt als er sich hinlegt.  Noch ein paar mal raschelt es bevor stille den Raum erfüllt.  Es war stockdüster. Ich schlucke. Lege den Pulli und die Hose die mir Marco gegeben hat vor mich auf mein Bett. Dann schlüpfe ich aus meinen Chucks. Öffne mit einen leisenKnacks die Hosenträger und lege sie neben mir auf den Boden. Hose und T-Shirt folgen ihnen. Dann öffne ich meinen BH und lege ihn dazu. Streife mir den Hoodie über und ziehe mir die Jogginghose an. Meine Sachen schiebe ich ein wenig unter das Bett, bevor ich die Decke leicht anhebe und mich darunter verkrieche. Ich lege mich rücklings hin, meinen Kopf in das Kissen gedrückt und ziehe die decke bis zur Nase hoch.  Dann kneife ich meine Augen zu. Es dauert nicht lang bis die Anspannung aus meinem Körper weicht und meine Augenlider, sowie der feste griff um die Bettdecke sich lockern. Erst jetzt bemerke ich wie Müde ich bin. Nach nicht mal mehr einer Minute war ich eingeschlafen. Ich öffne meine Augen. Geweckt von lauter einzelne Regentropfen die gegen die Scheibe prasseln. Anfangs noch kleine leise und dann immer größere und lautere. Der Wind weht unruhig über das Meer und lässt das riesige Schiff hin und her wanken. Ich Schaue durch die Dunkelheit, bis sich meine Augen an sie gewöhnten. Ich höre Marcos ruhigen Atem und drehe meinen Kopf in seine Richtung, sehe seine Silhouette. Ein paar Sekunden blicke ich auf den schwarzen Rücken ehe ich mich auf die Seite lege und seine dunkle Gestalt beobachte.  Dann schließe ich meine Augen und lausche dem Regen. Ein leises zufriedenes Seufzen entfährt meinen Lippen. Ich kuschel mich enger an meine Decke und tiefer in das gemütliche Kissen. "Auch vom Regen geweckt worden?" Kommt es leise von der anderen Seite.  Ich lächle. "Ja." flüstere ich zurück. "Aber es macht mir nichts aus. Ich liebe den Regen." "Warum?"  Ich kichere leise. "Weil Regentropfen niemals alleine sind, sie sind immer bei ihrer Familie und ihren Freunden. Sie Können auftauchen wo sie wollen, so lange sie wollen und wann sie wollen. Sie müssen sich nichts und niemanden beugen. Sie sind Frei. Ich beneide sie." "So habe ich das noch nie gesehen. Interessante Betrachtungsweise." erwidert Marco nachdenklich. "Danke." sage ich leise. während ich wieder seinen Rücken betrachte. Er war groß. Einen Moment lang überlege ich ob ich ihn nach dem Problem, das jeden so traurig gemacht hat, zu fragen, doch meine innere Stimme hält mich davon ab. Sei vorsichtig mit dem was du sagst!  "Denkst du, die anderen werden wegen.. du weißt schon über die eine Sache bald hinweg sein?"  Stille. "Ich denke es wird noch eine Weile dauern. Der Schreck und die Angst sitzt noch in vielen, auch wenn sie es nicht zugeben wollen, tief" Der Schreck und die Angst? "Auch ... in dir?" "Ja auch in mir." Meine Augenlider senken sich traurig.  "Tut mir leid." flüstere ich.  "Du musst dich nicht entschuldigen. Dafür gibt es keinen Grund." "Aber irgendjemand muss sich doch entschuldigen" murmle ich mit leiser stimme. Bevor meine Augenlider schwer werden und ich wieder einschlief. Die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Ich öffne leicht meine Augen um sie im selben Moment wieder halb zu zukneifen. Mit einem schnurr ähnlichen Geräusch, das das Gegenteil von Freude ausdrücken soll, drehe ich mein Gesicht in das Kissen und bringe meine Augen vor dem hellen Licht in Sicherheit.  "Hey, nicht wieder einschlafen." Kommt es in dem lässigen Ton zurück der meinen Ohren immer mehr gefällt. Ich drehe mich in seine Richtung. Marco ist gerade durch die Tür gekommen und ich wollte ihn für ein "Guten Morgen" anlächeln doch bei seinem Anblick entgleitet mir jegliche Kontrolle über meine Gesichtszüge.  Das helle Licht stört mich ganz und gar nicht mehr.  Mit geweiteten Augen starre ich ihn an. JETZT bin ich wach. Anscheinend kommt er gerade frisch aus der Dusche. Den er kreuzt nur mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt im Zimmer auf. Seine Haare waren noch nass und so fallen ihm vereinzelt Wassertropfen über seinen druchtrainierten Oberkörper.  Er strubbelt mit der Hand noch einmal kurz durch seine kurzen blonden Haare, bevor er meinen Blick bemerkt. Wenn es ihm etwas ausmacht lässt er es sich jedenfalls nicht anmerken. Er geht ohne etwas zu sagen auf seine Kommode zu. Als ich verstehe worauf er aus ist, ziehe ich schnell meine Decke über den Kopf. Ich höre wie er leicht schmunzelt. "Du bleibst unter der Decke?" fragt mich Marco mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme. "Ja!" sage ich kurz und knapp. Ich höre das rascheln der Klamotten und werde unvermeidlich rot.  Es dauert nicht lang, dann war nichts mehr zu hören. "Du kannst da wieder 'vor kommen." Vorsichtig ziehe ich langsam die Decke über die Augen. Stück für Stück.  Er hat sich ein lilafarbenes Hemd, eine dunkelblaue Hose, sowie braune Sandalen angezogen und sieht darin einfach unverschämt gut aus. "Mach dich kurz fertig damit wir zu Oyajii können." Ahja stimmt. Da war noch etwas mit diesem komischen alten. "Ich beeile mich." sage ich noch immer unter der Decke versteckt. "Gut, ich warte dann draußen vor der Tür." Er verlässt den Raum und schließt die Tür hinter sich. Ich schaue noch ein Weilchen auf das dunkle Holz bevor ich die Decke von mir weg schiebe und mich aus dem Bett hieve. Ich strecke mich einmal ausgiebig mit geschlossenen Augen an Ort und Stelle und luge mit einem Auge auf das Fenster zu. Dann gehe ich drauf zu, und schaue auf das riesige Meer vor mir. Es ist wunderschön. Der Himmel war absolut klar und die Sonne spiegelt sich auf dem ruhigen tiefblauen Meer, das vereinzelt kleine Wellen schlägt.  "Was für ein wunderschöner Tag" sage ich laut mit einem lächeln zu mir selbst. Ich schaue an mir herunter und dann auf die Klamotten die ich unter das Bett geschoben hatte.  Dann schlüpfe ich aus der Jogginghose, ziehe mir meine Shorts und die Chucks über und kämme meine Haare mit den Fingern ein paar mal durch. Den Hoodie lasse ich an. Dann öffne ich die Tür und sehe Marco lässig gegen die Wand gelehnt. "Fertig." sage ich gut gelaunt. Sein Blick fällt auf mich und seinen Pullover. "Gut, dann können wir ja los." Ich nicke. Es war wirklich ein wunderschöner Tag. Die Sonne gibt dem Tag eine angenehme Temperatur und der Wind, der mir leicht durch die Haare fährt ist ebenfalls schön warm.  Wir gehen den Flur weiter und ein paar Männer kommen uns entgegen. Jeder von ihnen grüßt uns höflich, naja wahrscheinlich doch eher Marco, aber das mal beiseite gelassen, scheinen sie alle wirklich sehr nett zu sein. Ich fange an diesen Ort zu mögen. Als wir der Treppe nach oben folgen, kommen wir zu einem verhältnismäßig großen Raum der am Heck des Schiffes liegt.  "Ich hab' Oyajii schon Bescheid gesagt, du brauchst nur noch rein gehen." Ich hole tief Luft. "Ok!" sage ich ermutigt und betrete den Raum der vor mir liegt. ACH DU HEILIGE SCHEIßE ! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)