One Piece-Charaktere in meiner Welt? von Puraido (Bitte nicht!) ================================================================================ Besuch bei Oma -------------- Puraido schlug nach einer sehr langen Nacht die Augen auf. Sie fühlte sich wie gerädert, denn allem Anschein nach hatte Kid sich im Laufe der Nacht auf sie drauf gedreht. Sie bekam kaum noch Luft, denn Kid war nicht nur riesig, sondern auch schwer. „Kid“, krächzte Puraido und übte etwas Druck auf Kids Schulter aus. Dieser bewegte sich leicht und wachte schließlich langsam auf. Er stützte sich auf den Ellbogen und sah sie an. „Was?“, fragte er verschlafen. „Du bist schwer, bitte geh von mir runter“, keuchte sie. Kid runzelte die Stirn, dann bemerkte er seine Position und rollte sich von ihr herunter. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah dann Puraido an. „Was ist los? Du bist ja ganz rot“, murmelte er. Sie wandte beschämt den Kopf ab. „Na hör mal, wenn du mich auch einfach so in Beschlag nimmst … wenn du dich einfach auf mich drauf legst … Natürlich werde ich da rot“, nuschelte sie. „Ist dir das etwa unangenehm?“, wollte er wissen. „Natürlich! Zudem bist du ein Kerl“, Puraido stieß die Luft aus. „Soll das heißen, das noch nie ein Kerl neben dir gelegen hat?“, Kid richtete sich ein wenig auf und sah sie neugierig an. Puraidos Gesicht wurde noch ein wenig heißer, doch dann nickte sie. „Das stimmt, bisher lagen nur Dana und oder Kelly neben mir. Halo darf mein Schlafzimmer noch nicht mal betreten“, „Ah, deswegen bist du auch geflüchtet, als ich in der ersten Nacht neben dir geschlafen habe“, murmelte Kid. „Genau, ich war einfach ziemlich erschrocken“, kam es von Puraido. Kid drehte sich plötzlich wieder auf sie drauf, allerdings stützte er sich auf den Armen ab, so dass sein Gewicht nicht komplett auf ihr lastete. „Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“, fragte er. „Neunzehn, wieso?“, Puraido war verwirrt. „Neunzehn … so viel jünger als ich bist du gar nicht und du willst mir echt erzählen, dass du es noch nie mit jemandem getrieben hast?“, Kid starrte sie ungläubig an. Puraido war wieder einmal errötet. „Was geht dich das an? Ist doch meine Sache!“, fauchte sie. „Du willst mich doch verarschen, oder? Sex ist doch das Beste, was es gibt. Und bei den Geschichten die du da anscheinend liest … Das sollten wir dringend mal nachholen“, meinte Kid. Puraido war nun vollkommen errötet, röter ging es gar nicht mehr. „Erstens: Ich lese zwar solche Geschichten, teilweise, dass muss aber nicht heißen, dass ich auch so was in Echt praktiziere! Zweitens: Ich werde ganz sicher keinen Sex mit dir haben! Untersteh dich, so was auch nur zu denken, und drittens: Ich bin asexuell“, fuhr sie ihn an. „Hä?“, kam es intelligent von Kid. Puraido seufzte auf. „Das heißt, ich verspüre überhaupt nicht den Wunsch, mit jemandem Sex zu haben. Ehrlich gesagt schreckt mich der Gedanke daran schon ab“, Puraido schüttelte sich, während Kid sie wie ein Auto kurz vorm Hupen anstarrte. „Bitte was? Das gibt’s echt?“ „Ja doch! Ich verspüre wirklich kein sexuelles Verlangen! Ich sage es mal so, gegen Kuscheln habe ich nichts, aber alles andere ist absolutes Tabu“, erklärte sie. Noch immer ruhte Kids verständnisloser Blick auf ihr. „Du weißt schon, dass du was verpasst …“, Kid zog seine nicht vorhandenen Augenbrauen in die Höhe. „Äh, nein, ich weiß ganz genau, dass ich nichts verpasse …“, Puraido wandte den Blick ab. „Was denn nun?“, knurrte Kid sie an. „Sagen wir es mal so, Alucard könnte mich nicht mehr in einen Vampir verwandeln.“ Wer ist denn das nun schon wieder?“, Kid verstand es einfach nicht. Puraidos Aussage hatte ihn nun vollkommen aus dem Konzept gebracht. Puraido stieß jedoch nur die Luft aus. „Ich sage nur, dass Partys lediglich dazu dienen um Dinge zu tun, die man hinterher bereut. Und genau deswegen kann ich dir auch sagen, dass ich rein gar nichts verpasse“, damit war für Puraido das Thema beendet. „Könntest du jetzt vielleicht von mir runtergehen?“, sie drückte wieder gegen seine Schulter. Kid richtete sich zwar auf, saß aber noch immer auf ihren Beinen. Puraido schnaubte genervt und nachdem sie ihn noch eine Weile wütend angefunkelt hatte, stand er schließlich auf. „Könntest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen? Ich würde mich gerne umziehen“, seufzte sie. Kid stieß die Luft aus, nahm sich seine Fliegerbrille und hängte sie sich um den Hals, ehe er seinen Mantel vom Boden aufhob und dann aus dem Zimmer verschwand. Puraido seufzte erneut und zog sich dann um. Sie war noch immer ein wenig über Kids gestriges Verhalten überrascht. Sie fuhr sich leicht durch die Haare und hob sie dann im Nacken an. Sie schüttelte den Kopf und machte sich dann daran, das Schlafzimmer zu verlassen. Als sie das Zimmer verlassen hatte, musste sie feststellen, das Kid wie versteinert in der Tür zum Wohnzimmer stand. „Was ist denn?“, wollte Puraido wissen. Doch von Kid kam keine Antwort, weshalb sich Puraido an ihm vorbeiquetschte. Das Bild, welches sich ihr bot, war zu niedlich. Jedes Fangirl hätte sofort mit dem Schreien begonnen, auch Puraido musste einen Schrei unterdrücken. Ace schlief mitten auf Shanks, da er ja notgedrungen auch mit auf der Couch schlafen musste. Schnell kramte Puraido ihr Mobiltelefon hervor und machte einige Bilder. „Du … bist wirklich ein Fangirl“, kommentierte Kid. „Tja, ich werde es nicht leugnen“, Puraido zwinkerte ihm zu. Da tapste auch Yumiya an Kid vorbei ins Wohnzimmer, sie wirkte schon putzmunter. Als sie jedoch Ace und Shanks sah, quietschte sie. „Aiiii, wie süß!“, dabei war sie allerdings viel zu laut, sodass Shanks langsam erwachte. „Was ist denn los?“, nuschelte er. „Sag mal, Yumiya, warum bist du eigentlich schon wach?“, wollte Puraido wissen. „Ach, ich bin schon seit sieben Uhr wach, seitdem hab ich Law beim Schlafen beobachtet“, meinte sie unschuldig. „Und eben habe ich Stimmen gehört und bin dann mal aufgestanden. Zum Glück, denn das Bild ist einfach nur zu niedlich!“ Shanks bemerkte jetzt auch, dass Ace auf ihm drauf lag, er hob die Augenbrauen an. Er versuchte Ace runter zu schubsen, doch dieser krallte sich, friedlich weiterschlafend, in Shanks’ Hemd fest. „Kann den mal jemand da runterholen?“, fragte er. Smoker, welcher durch Yumiyas Schrei auch erwacht war, setzte ich auf und meinte: „Puh, Glück gehabt, zum Glück hat die Feuerfaust nicht auf mir gepennt.“ „Fände ich aber auch süß“, murmelte Puraido, danach ging sie zu Ace. „Hey, Ace! Aufwachen!“, sie rüttelte ein wenig an ihm. Doch als das nichts brachte, stieß sie die Luft aus. „Es gibt Essen und du kannst DMC weiterzocken!“, rief sie dann noch. Darauf schien Ace zu reagieren, er grummelte etwas vor sich hin und richtete sich dann leicht auf. „Was gibt’s denn zu essen? Du kannst das Spiel schon mal anstellen, bin gleich wach“, er gähnte. „Du glaubst doch nicht, dass ich dir jetzt echt die Xbox anschmeiße, ich wollte dich lediglich wach kriegen“, kam es von Puraido. „Was? Och Menno!“, schmollte er. „Du bist gemein.“ Da hörten sie wieder Puraidos Telefon klingeln. „Wer ist denn das, so früh am Morgen?“, motzte Puraido und ging ins Schlafzimmer. „Was gibt’s denn, Mom?“, fragte sie, nachdem sie das Gespräch angenommen hatte. Sie hörte eine Weile zu und erblasste dann. „Nicht euer ernst … Das ist heute?!“, ihre Stimme schrillte einige Oktaven in die Höhe … „Heute ist aber sehr schlecht … kann man das nicht verschieben?“, sie hörte eine Weile zu, doch ihre Laune verschlechterte sich mit jedem Wort ihrer Mutter. „Ja … ja … Jaha. Ja, doch verdammt, ich komme vorbei … Sag mal, es wäre nicht möglich, mal euren Chrysler zu bekommen, ich habe nämlich Besuch … ja, und den kann ich nicht einfach hier lassen. Ja … Er kam unerwartet. Es war ein wirklich unerwarteter, überraschender, spontaner Überraschungsspontanbesuch! Für den ich noch nicht mal was kann! Wirklich! Jaaa … ich werde vorsichtig fahren … klar doch, natürlich bring ich Halo auch noch mit. Nein, Kelly und Dana sind nicht mein Besuch … die beiden werden auch nicht mitkommen. Was? Mira? Och nee. Ja, ich komme dann noch mal rum und hole den Chrysler, vielen Dank … Tanken muss ich ihn auch noch?! Hilfe, warum ist der nicht getankt? … Ja, ich weiß, dass ihr den nicht mehr allzu häufig fahrt, doch ich brauche ihn heute mal. Bis gleich! Ja, verdammt! Du weißt, dass ich immer vorsichtig fahre! Mama! Ich bin kein Kind mehr. Ist ja gut, schon gut. Ja, ich fahre langsam. Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das ein Automatik ist. Nein, ich bin so was vorher noch nicht gefahren, aber … Mensch, ich werde schon keinen Unfall bauen! Mama, hör auf! Bis gleich, verdammt noch mal. Ciao!“, Puraido legte einfach auf. Sie atmete schwer, ein Gespräch mit ihrer Mutter war immer wieder nervenaufreibend. Sie stiefelte mit düsterer Miene wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. Yumiya hatte in der Zwischenzeit auch die anderen drei geweckt, sie hatten das Gespräch nur zu deutlich mitbekommen. Zumindest das, was Puraido gesagt hatte. „Was ist denn los? Klingt ja gar nicht so gut“, meinte Yumiya. „Ist, es auch nicht, ich habe vergessen, dass meine Oma uns heute zum Kaffee und Kuchen eingeladen hat und dass ich zugesagt habe. Da ich die letzten Male schon als gefehlt habe, kann ich heute nicht auch noch fehlen … Deshalb müsst ihr alle mit, denn ich werde euch nicht hier alleine lassen und da ich Halo auch noch mitschleifen muss … meine Oma hat irgendwie einen Narren an ihm gefressen … Kann euch auch keiner beaufsichtigen …“, Puraido stieß schwer die Luft aus. „Wo wohnt deine Oma denn?“, wollte Yumiya wissen. „In Thüringen, also nicht allzu weit von hier weg. Allerdings muss ich erstmal zu meinen Eltern um den Chrysler, zu holen. Und ich darf den auch noch Tanken … ich Glückliche … Na gut, dann werde ich mal Halo darüber in Kenntnis setzen und mich auf den Weg machen. Je früher wir da sind, desto schneller können wir wieder weg“, murrte sie. „Ach, ich hab kein Problem damit, bei deiner Oma zu sein, hoffentlich gibt’s leckeren Kuchen“, grinste Yumiya. Puraido schnaubte. „Freu dich nicht zu früh, du kennst meine Verwandtschaft nicht“, seufzte Puraido, danach ging sie aus dem Zimmer, rüber zu Halo. Sie teilte ihm mit was heute anstand. Halo sah weniger begeistert aus, denn er konnte Puraidos Verwandtschaft nicht leiden, dennoch tat er ihr den Gefallen. Puraido machte sich auf den Weg, sie stieg ins Auto und fuhr los um den Chrysler zu holen. „Und, wie viele Leute sind diesmal zu Besuch?“, wollte Puraidos Mutter wissen. „Acht … deshalb der Chrysler“, brummte Puraido. „Ich bezweifle allerdings, dass du sie alle unterkriegen wirst.“, meinte ihre Mutter, Peggy. „Ach, passt schon, wenn nicht, wird eben Tetris gespielt“, antwortete Puraido trocken, während sie sich in den weißen Chrysler setzte. Sie verzog die Mundwinkel, als sie bemerkte, dass es keinen Schaltknüppel gab und auch keine Kupplung. „Automatik …“, brummte sie und startete den Wagen. Sie fuhr los, zuerst war es etwas ungewohnt, denn sie war ein Schaltwagenkind, doch sie gewöhnte sich recht schnell daran. Sie fuhr gleich die nächste Tankstelle an und tankte den Wagen auf, wieder einmal heulte sie innerlich, als sie sah, dass der Sprit ausgerechnet dann so teuer sein musste, wenn sie zum Tanken fuhr. Das war doch irgendwie unfair … Sie kam wieder bei ihrem Wohnhaus an, stellte den Chrysler auf ihren Parkplatz und stapfte wieder hoch zu ihrer Wohnung. Die anderen warteten dort noch immer brav. Es war inzwischen zwölf Uhr, also spät genug um endlich loszufahren. „So, Leute, der Wagen ist da … Ihr könnt einsteigen“, sie seufzte auf. Sie wusste, dass es ganz schön eng werden würde, selbst, mit dem Chrysler. Sie waren immerhin zehn Leute und der Wagen war für sieben ausgelegt. Als die Piraten, Smoker, Halo, Yumiya und Puraido unten waren, wurde der Wagen erstmal skeptisch gemustert. „Und da sollen wir alle reinpassen?“, murmelte Kid. „Nun ja, ihr werdet euch ein wenig quetschen und übereinander stapeln müssen, aber ja, ihr müsst da alle reinpassen“, murmelte Puraido. „Aber hey, immer noch besser als mein Twingo … da passen gerade mal mit ach und krach vier Leute rein“, sie hob die Schultern an. Halo nahm gleich auf dem Beifahrersitz platz, er saß immer auf dem Beifahrersitz, direkt neben Puraido, schließlich musste er sie navigieren, denn Puraidos Orientierungssinn war ziemlich schlecht. Kid musste sich ganz nach hinten in eine Ecke quetschen, neben ihm Smoker und Shanks. Zorro setzte sich mit Chopper auf dem Schoß in die Mitte, Law neben ihm, Yumiya nahm grinsend auf Laws Schoß platz und Ace musste wohl oder Übel nach hinten klettern. Er setzte sich auf Kids Schoß und seine Beine lagen sowohl halb über Smoker als auch auf Shanks. Anders ging es nicht. Kid war davon natürlich wenig angetan. Mit einem Ruck zog Law die Schiebetür zu und Puraido startete den Wagen. Sie rangierte sich aus der Parklücke und fuhr dann nach unten. „Die blöde Baustelle ist immer noch da, also können wir nicht diesen bezaubernden Berg hochfahren, mit dem wunderbar, befahrbarem geteerten Feldweg, welcher sich Frecherweise Straße nennt“, brummte Puraido, sie würden wohl wieder diese Umleitung fahren müssen, mit den ganzen engen Kurven und so. Nach einer geschlagenen halben Stunde kamen sie endlich an. Puraidos Eltern waren schon längst da und auch die Familie von Peggys älterer Schwester war schon da. Vorsichtig fuhr Puraido auf den Hof und stellte das Fahrzeug ab. Erleichtert, dass es nun endlich vorbei war, stiegen die Piraten aus dem Wagen. Yumiya war ein wenig enttäuscht, denn immerhin musste sie jetzt von Law runtersteigen, aber sie wusste, es gab ja noch eine Rückfahrt. Sie gingen von der Rückseite ins Haus, hier gab es noch zwei Eingänge, einmal vorne einen an der Straße und hinten einen. Sie durchquerten den kleinen Flur und gingen sogleich ins Wohnzimmer. Und es war jetzt schon voll … viel zu voll. Die Piraten und Smoker fühlten sich sofort Fehl am Platz. Die anderen saßen schon um den Tisch herum verteilt, da waren einmal ihre Oma, dann Mattis, der Bruder von Puraidos Mutter, dann Berta, die älteste der drei Schwestern, Puraidos Mutter, und Anja, die jüngste Schwester. Zusätzlich waren noch Bertas Mann, Mark und die Tochter, Mira, anwesend. Puraidos Vater Kurt saß in dem großen grünen Sessel und Sebastian und sein Kumpel Olivier waren ebenfalls da. Also war es schon maßlos überfüllt und Puraido brachte, neben sich selbst, noch zusätzlich sechs Piraten, einen Marinekapitän, Yumiya und Halo mit. Das Wohnzimmer war hoffnungslos überfüllt. „Hallo Oma“, lächelte Puraido leicht gezwungen, sie umarmte ihre immer kleiner werdende Oma und stellte die anderen vor. „Ähm, dass ist mein überraschender Überraschungsbesuch. Sie mussten heute auch mitkommen, ich hoffe, das macht nichts …“ „Aber nein, es gibt genug Kuchen und Kaffee“, murmelte Oma und lächelte. Mira hatte noch nicht mal aufgesehen, als Puraido und Gefolge den Raum betreten hatten, sie tippte die ganze Zeit an ihrem überdimensionierten Telefon herum und hatte Stöpsel im Ohr. Ihre übergroße Nerdbrille, die wohl cool aussehen sollte, ihr aber überhaupt nicht stand, rutschte ihr fast von der Nase. Sie hatte ihre braun gefärbten Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Zudem trug sie schon wieder so ein sommerliches Minikleid und kurze Shorts darunter. Puraido seufzte nur auf und stellte gedanklich fest, dass ihre vierzehnjährige Cousine sich immer nuttiger kleidete. Da sahen Sebastian und Olivier auf. „Hey, Schwesterchen, das Mädchen da, war das letzte Mal aber noch nicht da, oder?“, wollte Sebastian wissen. „Nun ja, sie ist gestern erst angekommen, vielleicht warst du zu sehr mit den Ratten beschäftigt und hast sie übersehen. Und nenn mich nicht Schwesterchen, ich bin älter“, grummelte sie. Da stand Olivier auf und ging auf Yumiya zu. „Hallo, schöne Frau, wie geht’s. Ich heiße Olivier und du?“, er hatte sich mit einer ausschweifenden Bewegung vor ihr verbeugt. Bei jedem anderen sähe das vielleicht komisch aus, doch er schaffte es, dabei irgendwie elegant auszusehen. Yumiya errötete leicht. „Ähm, Yumiya“, nuschelte sie. Olivier hob den Blick an und grinste breit. Danach stellte er sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Du brauchst nicht so schüchtern zu sein, ich werd dich schon nicht beißen, meine Hübsche.“ „Vielleicht hat sie einfach nur Angst, Olivier“, grummelte Puraido und stellte sich schützend zwischen die beiden. Der blonde Junge grinste noch breiter und wuschelte Puraido durch die Haare, er war genauso alt wie Sebastian und ebenfalls war er größer als Puraido. Diese hasste es, wenn einer von beiden das machte. Schnell brachte sie ihre Frisur wieder in Ordnung. Da kam Anja aus der Küche zurück, mit noch mehr Kuchen auf einem Tablett. Sie stellte ihn auf den Tisch und meinte dann. „Hinten ist noch mehr Platz, wie wäre es, wenn ihr euch dort hinsetzt?“, meinte sie. Puraido nickte und führte die anderen in den angrenzenden Raum, Sebastian und Olivier folgten ihnen, sie hatten keine Lust, mit Mira an einem Tisch zu sitzen. Anja deckte schnell den Tisch und brachte ihnen einige Stücke Kuchen vorbei. Puraido bedankte sich und tat sich gleich etwas von dem Erdbeerkuchen auf. Dann schnappte sie sich die Sprühsahne und schon bald war von dem Kuchenstück nichts mehr zu sehen. Sie aßen einige Zeit schweigend, doch dann brach Olivier das Schweigen. „Sag mal, diese Leute hier, sie sind doch Animefiguren, oder?“, er sah Puraido mit ernstem Blick an. Puraido fiel vor Schreck die Gabel aus der Hand. „Woher weißt du das?“ „Nun … sie sehen einfach nicht so aus, als würden sie aus dieser Welt stammen. Falls du es vergessen hast, meine Schwester wurde vor über zwei Jahren von Animefiguren entführt“, sagte Olivier. „Moment, das war deine Schwester?“, Puraido war entsetzt. Olivier nickte lediglich und schob sich ein Stück Erdbeere in den Mund. „Ja, sie sind allerdings, nachdem sie entführt worden waren, wieder zurückgekommen. Sie brachten damals zwei Krieger wieder mit. Ich habe sie damals nicht genau betrachtet, da ich damit beschäftigt war, Nintendo zu spielen, aber wann immer ich sie angesehen habe, erkannte ich, dass sie nicht aus dieser Welt waren. Sie sahen zwar real aus, aber dennoch hatte ich das Gefühl, sie seien gezeichnet gewesen. Nur halt sehr realistisch, du kennst sicher solche Kunst“, Puraido nickte nur. „Jedenfalls, wenn man genau hinsieht erkennt man, dass sie aus einem Anime stammen.“ „Was ist eigentlich mit deiner Schwester passiert? Ich meine, wieso sind sie hin und her gereist und wie?“, hakte Puraido nach. „Puh, Puraido, dass ist zweieinhalb, fast drei Jahre her … ich glaube aber, sie hatten eine Art Stein dabei. Ich hab ihn nicht genau angesehen, aber ja, ich glaube das war ein Stein. Als sie ihn berührt haben, wurden sie in eine Art Strudel gezogen. Dann waren sie weg. Seitdem hab ich nichts mehr von ihnen gehört“, er hob die Schultern an. „Seitdem bin ich ein glückliches Einzelkind.“ „Ein Stein? Bei uns war es Bartholomäus Bär, der uns hierher brachte. Und wir würden gerne mal wieder zurück“, meinte Smoker. „Sorry, da kann ich euch leider auch nicht weiterhelfen. Ich habe mich nie weiter mit der Sache befasst. Aber sag mal Puraido. Kennst du Ellie noch? Die war doch damals auch in Kylie-Chans Klasse. Sie hat aus nächster Nähe beobachtet, wie die sieben Krieger Kylie-Chan und Telaendril entführten. Ich war zu der Zeit zwar auch mit auf der Schule, ich hab mich dort sogar mit Kylie-Chan geprügelt, allerdings hat sie mich wohl davor beschützt, von einem der Krieger zerhackstückelt zu werden“, Olivier stieß die Luft aus. „Ich hab gehört, dass sie der Vorfall so mitgenommen hat, dass sie weiter nachgeforscht hat, wie so etwas möglich ist. Vielleicht solltest du sie mal fragen …“, schlug Olivier vor. „Keine schlechte Idee, ich werde gleich morgen mal zu ihr gehen. Es ist immerhin ein Anhaltspunkt“, Puraido nickte zufrieden. Da zuckte sie zusammen, als sie Mira im Türrahmen stehen sah. „Uh, du glaubst also wirklich, dass das dort Animefiguren sind? Ist ja lächerlich“, murmelte sie. Puraido verdrehte genervt die Augen. „Mira, würdest du bitte einfach den Mund halten? Geh wieder rüber und höre weiter Eminem“, murrte Puraido. Ihre Cousine war „der totale Eminem Fan“. Es ging den ganzen Tag nur Eminem hier, Eminem da. Sie würde sicher ihre eigene Eminemsprache erfinden wenn sie könnte, eminemisch oder so. Dass sie anderen dabei auf die Nerven ging, ignorierte sie dabei gekonnt. Ein wenig eingeschnappt darüber, dass man ihr keine Aufmerksamkeit entgegenbrachte, ging sie wieder zurück und setzte sich auf die Couch. Halo sah Puraido mit viel sagendem Blick an. „Wenn sie die Nase noch ein wenig höher trägt, muss sie aufpassen, dass es nicht reinregnet“, nuschelte er zu Puraido. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, ehe Mira wieder kam. „Ich soll euch fragen, ob ihr mit raus wollt“, sie klang gar nicht begeistert. Puraido jedoch nickte und stand auf. Sie hielt es hier drinnen nicht viel Länger aus, es war einfach zu voll. Als Yumiya ebenfalls aufstand, wurde sie sofort kritisch von Mira betrachtet. „Was hast du denn da an? Das kann mit meinem Outfit aber nicht mithalten“, meinte Mira kritisch. Yumiya sah an sich hinunter. Sie trug eine normale Jeans und eine rosafarbene Bluse, dazu Turnschuhe, sie sah ganz normal aus, nichts, was man irgendwie schlecht reden müsste. „Mira, lass es“, grummelte Puraido. Sie packte Yumiya an der Hand und zog sie schnell mit aus dem Raum. Yumiya war noch immer ein wenig überrumpelt, was wollte das Mädel denn jetzt von ihr. „He, Moment mal, was soll das denn heißen? Mein Outfit ist doch bequem! Was gibt’s daran auszusetzen?“, fragte sie. „Es ist aber total uncool, du solltest dich schicker anziehen, dann wärst du vielleicht hübsch“, Mira hatte einen gehässigen Tonfall drauf. Yumiya entgleisten die Gesichtszüge ein wenig. Was musste sie sich da anhören, es war doch ihre Sache, wie sie rum lief und was sie anzog. „Das hat dich doch gar nichts zu interessieren, wie ich rumlaufe!“, blaffte Yumiya sie an. Die Piraten, Smoker und Halo sahen die beiden Mädchen verwirrt an. Was hatten die auf einmal. Puraido war leicht am Verzweifeln, so hatte sie sich den Tag heute nicht vorgestellt. Sie stellte sich zwischen die beiden. Zuerst sah sie Mira an. „Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten? Überleg doch mal: Was würde Eminem tun? Er würde sicherlich nicht über die Kleidung eines Mädchens herziehen. Und das solltest du auch nicht. Aber du kannst ja nicht anders. Ich wette, Eminem hätte es gekonnt“, meinte Puraido. Mira sog die Luft ein. Das Puraido ihr jetzt mit Eminem kam, fand sie unfair. Doch diese hatte sich schon zu Yumiya umgewandt. „Yumiya, vielleicht solltest du dich mit Law mal ein wenig im Garten umsehen, mein Onkel ist Hobbygärtner und hat den Garten wunderbar hergerichtet. Hm, wie wäre das?“, sie grinste die Jüngere an. Yumiya errötete sofort, allerdings grinste sie. „Ja, okay, das könnten wir ja mal machen, stimmt’s Law?“, sie strahlte den Chirurg des Todes an. Dieser zuckte kurz zusammen, er sah zu Puraido und sein Blick sagte aus, dass er keine Lust darauf hatte. Puraido jedoch blieb gnadenlos, sie deutete mit dem Kopf auf Yumiya und dann zur Tür. Leise vor sich hingrummelnd ging Law zu Puraido und beugte sich zu ihr hinunter. „Gib mir keine Befehle“, knurrte er. „Würdest du bitte mit ihr rausgehen“, wisperte sie zurück. Noch immer nicht begeistert richtete Law sich wieder auf, allerdings nickte er grummelnd, danach grabschte er nach Yumiyas Arm und zog sie mit nach draußen. Diese quiekte nur erfreut auf und folgte ihm. Mira sah sich nach einem weiteren „Opfer“ um, da entdeckte sie Zorro, welcher vor sich hin dösend auf der Couch saß. Sie ging auf ihn zu. „Hey, du da!“, meinte sie und kletterte auf die Couch, sie griff in Zorros Haare. „Sind die echt grün?“, wollte sie wissen. „Au, nicht dran ziehen verdammt! Und ja, die sind grün“, fauchte Zorro sie an. Er schubste sie zur Seite und stand auf. Er knurrte, da ihm erst jetzt wieder einfiel, dass er ja keine Schwerter dabei hatte. „Und du“, Mira hatte sich an Kid gewandt, dem wahrscheinlich größten Fehler, den sie machen konnte. „Hat man dir nicht gesagt, dass Pelz absolut out ist. Und diese Farbe dazu … Zudem, was soll diese hässliche Fliegerbrille? Willst du irgendwie cool wirken?“, plapperte sie drauf los. „Sebastian, Olivier, schafft sie sofort hier raus!“, schrie Puraido ihren Bruder und dessen Kumpel an, sie mochte Mira zwar nicht, aber sterben musste sie ja nicht unbedingt. Die beiden Jungs schnappten sich Mira und schleiften sie unter Protest nach draußen, während Puraido sich zu Kid umdrehte. Sie sah, dass er tobte. „Dieses Biest, ich bring sie um!“, knurrte er und wollte schon hinterher gehen, doch Puraido stellte sich vor ihn. „Kid, bitte! Lass es ja? Ich weiß, dass Mira nervt und alles, doch du darfst sie nicht töten! Wenn du hier jemanden umbringst, kommst du nicht so einfach davon!“, versuchte sie zu erklären. „Die Kleine ist viel zu vorlaut für ihr Alter, sie sollte sich gefälligst entschuldigen, wenn sie weiterleben will“, fauchte Kid. „Sie wird sich nicht entschuldigen, das kannst du bei ihr vergessen“, antwortete Puraido. „Dann wird sie sterben“, Kid ging schon um Puraido herum, doch sie griff nach seinem Arm. „Halt, warte bitte“, murmelte sie. Kid drehte sich zu Puraido herum, sie hatte den Blick zunächst gesenkt, doch jetzt hob sie ihn und sah Kid in die Augen. „Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Cousine. Sie hat einen riesigen Fehler begangen, als sie den Mund auf gemacht hat. Aber bitte, bitte tu ihr nichts. Auch wenn ich sie nicht sonderlich mag, ist sie Familie. Du kannst mich schlagen, wenn du dich dann besser fühlst“, bot Puraido ihm an. Kid sah sie überrascht an, was sollte dass denn werden? So was hätte er gar nicht von Puraido erwartet. Er stieß die Luft aus. „Warum sollte ich dich schlagen? Aber gut, ich werde deine Cousine diesmal nicht töten, aber noch ein Wort von ihr und sie ist Geschichte“, knurrte er. Puraido atmete erleichtert aus. „Ist gut … Ich glaube sowieso, dass es langsam Zeit wird zu gehen“, murmelte Puraido. Kid grummelte nur etwas vor sich hin und Chopper atmete erleichtert auf, er hatte schon mit schlimmstem Blutvergießen gerechnet. Puraido verabschiedete sich von ihrer Oma und den anderen, während sich die Piraten und Smoker schon mal wieder ins Auto quetschten. Yumiya war glücklich, sie hatte die Auseinandersetzung mit Mira schon wieder vollkommen vergessen, zudem saß sie wieder auf Laws Schoß, was konnte es schöneres geben? Die Fahrt zog sich fast endlos lang hin, die Piraten unterhielten sich, während Smoker das Auto zuqualmte, so musste er doch den halben Tag ohne seine Zigarren auskommen. Kid grollte noch immer etwas vor sich hin. Zorro schnarchte währenddessen wieder, der konnte wohl auch den ganzen Tag schlafen und die Nacht wahrscheinlich auch noch durch. Als sie endlich wieder ankamen, verabschiedete Halo sich von ihnen und ging rüber in seine Wohnung, während die anderen zu Puraido gingen. Dort zog Kid sie gleich mit ins Schlafzimmer. „Warum hast du deine Cousine eigentlich beschützt. Es sah die ganze Zeit so aus, als würdest du sie am liebsten selbst umbringen wollen“, knurrte er. „Tja, Kid, ich würde sie am liebsten auch eigenhändig erwürgen, wann immer ich sie sehe, aber in dieser Welt geht das nicht so einfach … Wenn du hier jemanden tötest, dann wirst du festgenommen und eingesperrt. Und genau diese Tatsache hat manchen Leuten wahrscheinlich das Leben gerettet, sonst wäre ich schon längst mal mit Ebony und Ivory hier durch gerannt“, sie versuchte am Ende zu scherzen, aber es gelang ihr nicht. „Aber die Wahrheit ist, dass ich einfach zu nett bin. Ich kann zwar viel darüber reden, dass ich den und den gerne töten würde … aber ich würde, selbst wenn ich die Möglichkeiten hätte, es nicht tun. Einfach weil ich viel zu nett bin“, Puraido bedeckte die Hälfte ihres Gesichts mit der linken Hand. „Und bitte. Bitte, bitte, bitte töte hier niemanden! Das gibt nur Probleme und zwar für mich, ich muss die ganze Sache dann klären, ich bin für euch verantwortlich“, Puraidos Stimme zitterte leicht. „Du bist echt seltsam, Puraido. Wenn du dein Spiel zockst, bist du regelrecht aggressiv, wenn dich was nervt, dann bist du ebenfalls aggressiv und sehr sarkastisch, du tust so, als ob du fies wärst und hältst die meisten Leute auf Abstand, doch eigentlich bist du ziemlich nett, vielleicht sogar sensibel … Das ist faszinierend“, murmelte Kid, er musterte sie von oben bis unten. „Zudem übernimmst du für uns jede Verantwortung, obwohl du eigentlich gar nicht dazu verpflichtet bist … so eine Frau wie dich, habe ich noch nie kennen gelernt“, meinte er. Dann packte er sie plötzlich und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen, sodass sie auf ihm zum Liegen kam. Puraido schrie kurz erschrocken auf und blickte dann errötet zu ihm. „Was soll das?“, wollte sie wissen. „Tja, mir ist gerade danach. Du weißt doch, ich bin Pirat, ich mache immer das, was ich gerade will. Und genau jetzt will ich das hier“, antwortete er. „Und da du unglaublicher Weise nicht an Sex interessiert bist … muss das eben reichen.“ Puraido barg ihr Gesicht an seiner Brust, damit er nicht sah, wie sie noch weiter anlief. Das war nun wirklich ganz ungewohnt für sie. „Idiot“, murmelte sie. „Hast du was gesagt?“ „Nein, nichts“, antwortete sie. Kid lachte, wobei seine ganze Brust vibrierte. Er zog sie noch ein wenig fester zu sich. „Tja, das ist deine Strafe. Ich werde dich nicht schlagen, aber dafür werde ich dich zwingen, bei mir zu bleiben“, meinte er noch. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Puraidos Lippen, Kid kam vielleicht auf Ideen, aber sie sagte nichts mehr dazu. Sie nahm es einfach hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)