"Natsu, mehr Fleisch!!" von kora (Natsu x Lucy) ================================================================================ Kapitel 3: Monat 3: Müdigkeit ----------------------------- Monat 3: „Luce, aufwachen.“ Aus der Ferne hörte ich eine schwammige Stimme, die von einer warmen Hand an meinem Rücken begleitet wurde. Ich lächelte leicht, schmiegte mich noch mehr ans Kissen. Allerdings dachte ich nicht daran, die Augen zu öffnen. Ich wollte viel lieber schlafen. „Luce“, sagte erneut jemand. Ich kannte die Stimme, ich liebte sie. Mittlerweile wurde ich sogar leicht geschüttelt. Doch noch immer weigerte ich mich, auf zu wachen. Ich könnte jetzt bestimmt weitere zehn Stunden schlafen, müde war ich allemal. Mein ganzes Gehirn war richtig schwammig und ich entschied, einfach weiter zu schlafen. Natsu hatte eh kein Recht, mich zu wecken. Er wollte bestimmt nur frühstücken gehen. Aber das konnte er auch getrost alleine tun. Mein Bett war zu gemütlich, mein Körper zu schwach, ich zu erschöpft, als dass ich aufstehen könnte. „Lucyyy, du musst wirklich aufstehen. Wir müssen aus diesem Zimmer raus.“ Diesmal schaffte Natsu es, dass ich die Augen etwas öffnete. Mein Gehirn sprang ruckelnd in die Ränge und ich wurde langsam wach. Momentmal – was meinte er damit?! Wir mussten aus diesem Zimmer verschwinden? Wo waren wir überhaupt? Ich richtete mich auf, blickte verwirrt umher. „Hä?“ „Endlich, Luce!“, kam es währenddessen von Natsu, der mich erleichtert ansah. „Diese Leute meinen, dass wir jetzt unbedingt raus müssen.“, erkläre er weiter und langsam verstand ich. Wir waren noch im Hotel und sollten heute auschecken. Um zehn Uhr. Es war fünf nach zehn. „Mist!!“ Sofort sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf. Dabei ignorierte ich den leichten Schwindel, der mich überkam, da ich mich so plötzlich bewegt hatte. „NATSU! Wieso hast du mich nicht früher geweckt?“, meckerte ich los, während ich begann, alles einzupacken. Zum Glück hatte ich gestern schon viel getan und war schnell fertig. Allerdings noch kein bisschen zu Recht gemacht. Geschweige denn auch nur angezogen. Und dann klopfte natürlich auch jemand an der Tür, der uns befahl, so schnell wie möglich rauszukommen. „Verdammt, Natsu!“, jammerte ich verzweifelt. „Ich versuche dich seit einer Stunde zu wecken!“, verteidigte er sich, ebenso verzweifelt. Ihm war bewusst, was nun kommen würde. Er kannte mich. Denn natürlich verpasste ich ihm eine. Auf den Kopf. Und ziemlich feste. „Dann hättest du dir eben was Besseres einfallen lassen sollen!!“ Irgendwie hatten wir es schließlich geschafft fast noch pünktlich zu sein. Beziehungsweise wir mussten nicht noch mehr Extragebühren bezahlen. Immerhin hatte Natsu in den letzten zwei Wochen wirklich schon genug zerstört, für das ich aufkommen musste. Ein Auftrag mit hoher Belohnung war wirklich mehr als notwendig, sobald wir wieder in Magnolia waren. Irgendwie freute ich mich sogar richtig auf eine Mission. Natsu war zwar dann immer etwas anstrengend, doch seit fast drei Monaten war ich nicht mehr weg gewesen und mir fehlte es, auf Aufträge mit ihm und/oder den anderen zu gehen. Aber ich durfte ja nicht. Natsu meinte, es sei zu gefährlich für mich und anfangs hatte ich das echt verstanden! Doch meine Stimmungsschwankungen oder Heißhungerattacken wurden wirklich immer seltener und wenn wir auf eine kurze Mission gehen würden, wäre alles okay. Immerhin war ich gerade mal im dritten Monat und hatte noch keinen dicken Bauch, konnte noch kämpfen. Klar, schwere Verletzungen und Stürze wären unvorteilhaft aber sonst… Allerdings hielt mich ja nicht nur Natsu davon ab, einen Auftrag zu machen. Nein, natürlich mischten sich Erza, Mira, Cana und Levi die ganze Zeit in mein Leben ein. Das war auch der Grund, weswegen wir schlussendlich tatsächlich in den Urlaub gefahren waren. Ich war beinahe vorm Durchdrehen gewesen, als die vier jeden Tag in meine Wohnung eingebrochen waren und mir alles Mögliche vorgeschrieben hatten. Ich durfte dies nicht essen, ich durfte jenes nicht essen. Ich sollte immer warm angezogen sein, aber, da es Sommer war, sollte ich auch nicht die ganze Zeit schwitzen. Ich musste jeden Tag mindestens elf Stunden schlafen und nie später als zehn Uhr ins Bett gehen. Außerdem hatte ich deswegen Natsu nur noch sehr wenig gesehen, da der sich immer irgendwohin verdrückt hatte, was ich ihm leider nicht verübeln konnte. Oder die Frauen waren so dreist und warfen ihn raus, weil ich Ruhe brauchte und er nur Lärm etc. machte. Dabei waren sie es, die mich um meine kostbare Entspannung brachten. Dementsprechend war ich richtig froh, zwei Wochen alleine mit ihm zu sein. Sogar Happy war nicht mitgekommen. Der kleine Kater hätte mich zwar nicht so sehr gestört, aber ich glaubte, er hatte noch immer Angst vor meinen Stimmungsschwankungen. Er hatte wie Natsu die volle Härte dieser Phase ertragen müssen. Happy würde mir das wahrscheinlich nie vergessen… Und irgendwie war ich dann ja doch froh, dass Natsu und ich für zwei Wochen alleine waren. Oft kam das in letzter Zeit nicht vor. Klar, ich war nicht selten ausgerastet oder hatte ihm immer wieder eine verpasst, aber insgesamt war es doch wirklich sehr schön gewesen. Sogar ein bisschen romantischen und vor allem echt entspannend. Ich war so an Natsus Verhalten gewöhnt, also dass er gerne Dinge zerstörte, weswegen mich das im Grunde nicht mehr aufregte. Zumindest nicht lange. Ich bedauerte es ein wenig, jetzt schon wieder nach Hause zu fahren. Auch wenn ich mich natürlich auf meine Freunde freute. Und halt gerne eine Auftrag mit Natsu machen wollte. Dieser war übrigens beinahe am Schlafen – oder ohnmächtig – und hatte den Kopf auf meinen Schoß gelegt. Währenddessen flog alles nur so an den Zugfenstern vorbei und ich beobachtete die schemenhaften Figuren. Meine Augenlider wurden langsam schwer und ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht auch einzuschlafen. Ich hatte eigentlich ziemlich viel und bekannter Weise lange gepennt, doch war trotzdem todmüde. Aber wenn ich jetzt in die Welt des Schlafes versinken würde, würden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit unsere Haltestelle verpassen und am Ende sonst wo landen. Also riss ich mich zusammen, tat alles daran, um mich ab zu lenken. Nur leider war das in einem Zug und mit Natsu auf dem Schoß gar nicht so einfach. So zu liegen half ihm und er war beinahe am Schlafen, weswegen ich ihn nicht groß bewegen wollte. Ihm würde sonst nur schlechter werden. An meinem Roman weiter zu schreiben, fiel deswegen auch aus. Schlussendlich begann ich einfach den Jungen zu beobachten, der fast schon friedlich vor sich hinschlummerte. Seine pinkfarbenen Haare waren in meinem Rock vergraben und sein Gesicht zu mir gewandt. Ich begann ihm vorsichtig über die Stirn und den Kopf zu streichen, versuchte sachte die Haare zu entwirren. Dabei entspannte er sich noch mehr und seine Mundwinkel hoben sich ein kleines bisschen. Ich lächelte ebenfalls, da er beim Schlafen so unglaublich süß aussah. Deswegen hörte ich auch nicht auf, mit meiner Hand über seine Stirn zu fahren und verfiel in eine Art Trance. Meine Augen wurden schwerer, mein Blick trüber, meine Bewegungen langsamer. Ich versuchte wieder wach zu werden, aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Weiter und weiter entglitt ich dieser Welt, wurde von dem süßen Schlaf umarmt, bis meine Augen mir schließlich endgültig zu fielen. Mein Kopf rutschte zur Seite, prallte gegen die harte, kalte Fensterscheibe und ich schreckte hoch. „Verdammt“, murmelte ich und rieb mir meine Augen und Beule am Kopf. Ich war also doch eingepennt und konnte nur hoffen, dass wir nicht an Magnolia vorbei gefahren waren. Natsu war ja immerhin unfähig etwas zu tun, geschweige aufzuwachen, wenn es um Transportmittel aller Art ging. Deswegen war es eigentlich meine Aufgabe gewesen, wach zu bleiben, damit wir unsere Station nicht verpassten. Tja, blöd nur, dass ich gerade ebenfalls super müde war. Ich schaute mich um und aus dem Fenster, versuchte herauszubekommen, wo wir waren. Ein ziemlich sinnloses Unterfangen. Also hob ich Natsus Kopf, ganz, ganz sanft an, stand auf und legte ihn ebenso sacht wieder auf dem Sitz an. „Entschuldigen Sie - können sie mir sagen, ob wir an Magnolia schon vorbei gekommen sind?“, fragte ich dann eine ältere Dame, die zwei Reihen hinter mir saß und fast die einzige andere Person außer Natsu und mir in diesem Abteil war. Sie schaute auf und ihre Brille rutschte auf der krummen Nase nach vorn. „Oh, du bist aber ein hübsches, junges Mädchen. Nein sind, wir nicht –so weit ich weiß.“, antwortete sie lieb und lächelte mich an. Ich atmete erleichtert aus. Da hatten wir ja nochmal Schwein gehabt. „Vielen Dank, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“, meinte ich und seufzte ein weiteres Mal. „Gern geschehen, Liebes.“ Ich lächelte die alte Frau noch mal freundlich an und ging dann wieder zu meinem Platz. Natsu hatte begonnen, wieder schmerzverzerrte Grimassen zu ziehen und fühlte sich wohl alles andere als gut. Also hob ich seinen Kopf wieder behutsam auf meine Beine, damit er für den Rest der Zugfahrt noch ein bisschen entspannt schlafen konnte. Das hatte sich mittlerweile zu einem festen Ritual bei uns entwickelt. Immer wenn wir auf Missionen waren oder sonst wo hinfuhren, machte er es sich auf meinem Schoß bequem. Ich beruhigte ihn anscheinend sehr. Und heute, bei der ersten Zugfahrt als werdende Eltern und ohne Wendys Troja, ging es Natsu so gut wie vielleicht noch nie. Klar, wenn er wie gerade alleine war, litt er noch immer. Doch ich musste ihm nur wieder liebevoll die Strähnen aus dem Gesicht streichen und er fing an zu lächeln. Ich fragte mich, ob das daran lag, dass ich schwanger war. Also dass er so glücklich darüber war. Ach, ich hatte keine Ahnung, freute mich aber sehr. Ich hasste es, Natsu leiden zu sehen, sogar wenn es nur auf einem Transportmittel war. Besonders in meinem schwangeren Zustand würde mich das vermutlich richtig fertig machen… Mittlerweile war meine Beschäftigung wieder ihn zu beobachten und ich musste häufig ein Gähnen unterdrücken. Schon wieder wurde ich müde und erschöpft, wollte eigentlich nur in seinen Armen einschlafen. Aber ein weiteres Nickerchen durfte ich mir nicht erlauben, ich würde nicht wieder so ein Glück haben und rechtzeitig aufwachen. Also blieb ich eisern wach, setzte mich ganz aufrecht und unbequem hin und hoffte, wir würden bald ankommen. Egal was ich auch tun würde, lange hielt ich das ganz bestimmt nicht durch. Doch ich hatte Glück. Nach etwa einer halben Stunde, obwohl es mir wie zehn vorkam, fuhren wir in den Bahnhof von Magnolia ein und ich rüttelte Natsu sanft, damit er aufwachte. Ziemlich schlaftrunken und wieder grün vor Übelkeit erhob er sich und ich nahm unsere Sachen von der Gepäckanlage. Sofort packte ich dann Natsus Hand, damit er nicht umfiel und rannte ja fast aus dem Zug. Ich wollte nichts sehnlicher, als in meinem kuschligen Bett zu liegen und schlafen. Deswegen legte ich einen recht schnellen Gang hin und als Natsu wieder aufrecht gehen konnte, befahl ich ihm, mich huckeback nach Hause zu tragen. Auf Grund meines vernichtenden Blicks gehorchte er mir. „Endlich Daheim!“, seufzte ich erleichtert, als ich meine Wohnung betrat. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich von mehreren Frauen erwartet wurde, aber das Zimmer war zu meinem Erstaunen leer. Weder Erza, noch Mira oder sonst irgendwer war da. Ich war alleine. Zum Glück. Also stellte ich meinen Koffer ab, zog mir die Schuhe aus und bequeme Sachen an. Eigentlich wollte ich ja so schnell wie möglich einen Auftrag mit Natsu machen, aber ich war wirklich viel zu müde. Er war sowieso in der Gilde, die ich ein kleines bisschen mied, und kämpfte mit Gray. Deswegen ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlüpfte unter die Decke. Ich konnte zwar am besten mit Natsu neben mir schlafen, aber das ging ja nicht immer. Als wir im Urlaub waren, hatte er mich stets ganz fest zu sich gezogen, mich geküsst und mir sehr schöne Träume beschert. Das waren wirklich fantastische Nächte gewesen… Ich war schon wieder kurz vorm Einschlafen und schloss die Augen. Ein Nickerchen war nun genau das Richtige. Doch sofort öffnete ich sie wieder, da mein Blick eben auf dem Kalander hängengeblieben war. Er hing gegenüber von meinem Bett und der heutige Tag war mit einem roten Kreis gekennzeichnet. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und stieg aus dem Bett. Was war heute noch mal, an das ich mich unbedingt erinnern sollte? Ich hatte keine Ahnung. Auf dem Kalender hatte ich dummerweise auch nichts aufgeschrieben. Echt toll. Ich begann in meinem Zimmer auf und ab zu gehen, versuchte meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Dabei fasste ich mich unbewusst an meinen Bauch, wie immer in letzter Zeit, wenn ich nach dachte. Und dann fiel es mir plötzlich ein. Ich hatte heute doch wieder einen Termin beim Frauenarzt! Es stand sogar die erste Ultraschalluntersuchung an. Immerhin begann mein Bauch sich schon ein wenig zu wölben. Gott, wie konnte ich das nur vergessen? Ich schaute auf die Uhr, es war kurz nach drei. Ich glaubte um halb vier da sein zu müssen. Also in etwa einer halben Stunde. Wie schon heute Morgen bewegte ich mich im Prinzip in Lichtgeschwindigkeit, da ich mich richtig anziehen, meine Sachen zusammen suchen und auch noch Natsu holen musste. Ich war froh, dass ich überhaupt laufen konnte. In ein paar Wochen war das ganz gewiss nicht mehr möglich… Mit einem irren Tempo stürmte ich dann in die Gilde – ich glaubte, ich hatte den Weg zu ihr noch nie so schnell geschafft – schnappte mir Natsu am Kragen und war auch schon wieder weg. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie die Gesichter der anderen gerade aussehen mussten. Ich benahm mich zwar oft sehr seltsam und ungestüm, aber heute übertraf ich mein übliches Verhalten definitiv. „Lucy! Was ist denn in dich gefahren?!“, kam es dann von Natsu, der mit verwirrter Miene neben mir herlief. „Ich hab gleich die erste Ultraschalluntersuchung.“, erklärte ich ein bisschen außer Atem, da ich noch immer sehr schnell unterwegs war. Er hingegen hielt ganz locker mit mir Schritt. Meine Kondition war die letzten Wochen echt den Bach runtergegangen. „Du hast was? Und wieso muss ich da mithin?“, fragte er weiter und seine Stimme nahm diesen „Jammerton“ an. „Ich muss wieder zum Frauenarzt. Und du kommst mit, weil ich es so will.“ Und damit war Ruhe. Wir liefen weiter und kamen, ganz zu meiner Überraschung, pünktlich an. Ich zuckte ein bisschen zusammen, als das kalte Gel auf meinem nackten Bauch verteilt wurde. „Oh, entschuldigen Sie! Ich hätte sie vorwarnen sollen.“, entschuldigte der Arzt sich sogleich und stellte die Tube beiseite. „Sind Sie bereit?“, fragte er mich dann und lächelte freundlich. Ich nickte sofort, nahm aber Natsus Hand. Ich hatte keine Angst, wieso auch? Aber es war schon ein bisschen aufregend. Immerhin war das hier der erste Ultraschall und ich wusste nicht, was passieren würde. Deswegen blickte ich in das Gesicht meines Freundes, der gerade sichtbar schlucken musste. Eben im Wartezimmer hatte ich ihm erklärt was heute passieren würde und seit dem war er wieder etwas ruhige geworden. Ich war mir ziemlich sicher, dass er ebenso nervös war. Besonders, da er sich echt gar nicht mit sowas auskannte. Der Arzt nahm dieses komische Gerät, dessen Namen ich nicht wusste, und setzte es auf meinem Bauch an. Ich hielt die Luft an, während er es bewegte. Mein Blick wanderte nun zu dem Monitor, der graue, verschwommene Bilder zeigte. Wirklich viel zu erkennen, war ja nicht. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. „Ah, sehen Sie das?“ Mein Arzt lächelte mich auf einmal an und es entstanden kleine Grübchen in seiner etwas faltigen Haut. Er hielt mit dem Teil an einer bestimmten Stelle meines Bauches an, um mit der anderen Hand auf den Bildschirm zu zeigen. „Hier, das ist der Kopf. Und das sind die Beine. Sehen Sie das?“ Ich war sprachlos, konnte nich glauben, was ich da gerade sah. Denn ja, ich erkannte, was der Arzt mir zeigen wollte. Meine Augen füllten sich mit Tränen, Tränen der Freude. Denn das war vielleicht einer der schönsten Momente meines Lebens. Ich sah mein kleines Baby, welches in mir heranwuchs. Ich sah den süßen Kopf, den ganzen Körper. Ich war wirklich schwanger. Natsu und ich wurden tatsächlich Eltern. Ich fing an zu weinen und war so unglaublich glücklich. Dann spürte ich einen Druck auf meiner Hand und blickte in Natsus Gesicht. Er war auch wie gebannt von dem Bild vor uns, lächelte breit. Ich bemerkte sogar eine kleine Träne in seinem Augenwinkel und ich musste gleich noch mehr vor Freude weinen. Dieser Moment war so schön, so süß und so romantisch, dass ich ihn eigentlich gar nicht beschreiben konnte. Und als er dann auch noch zu mir herunter schaute, sich unsere Blicke verfingen war es um mich geschehen. „Ich liebe dich, Natsu.“, flüsterte ich glücklich. Er beugte sich zu mir herunter und drückte seine Lippen auf meine. „Ich liebe dich auch so sehr, Luce.“ Wir liefen schweigend nebeneinander her, hin zu Gilde. Natsu hatte einen Arm um meine Schulter gelegt und mich ganz dicht an sich gezogen. Ich schmiegte mich währenddessen eng an ihn und genoss seine unbeschreibliche Wärme. Keiner von uns konnte etwas sagen, etwas anderes tun, als vor Glück zu lächeln. Nein, das war nicht ganz richtig. Natsu grinste so breit, wie ich es nur selten bei ihm gesehen hatte. Er strahlte eine unfassbare Freude und auch Liebe aus, dass ich beinahe schon wieder angefangen hätte vor Freude zu weinen. Aber ich verkniff es mir und drückte mich mehr an ihn. Wir hatten entschieden, den anderen aus Fairy Tail sofort die Ultraschallbilder zu zeigen. Sie mussten sie einfach sehen, immerhin gehörten sie zur Familie. Mir war es auch egal, dass gewisse Personen auf mich zustürmen würden und sonst was täten. Ich war viel zu glücklich, als dass ich etwas anderes als dieses Gefühl empfinden könnte. Natsu ging es mit Sicherheit nicht anders. Obwohl er dennoch früher oder später einen Kampf mit Gray beginnen würde. In dieser Beziehung würde Natsu sich nie ändern. Da machte ich mir keine Hoffnungen. Obwohl mir es mittlerweile noch nicht mal mehr viel ausmachte. Besonders heute nicht. Ich sah gerade alles wie durch eine rosarote Brille. Als wir am großen Tor angelangt waren, traten wir sofort ein und strahlten unsere Freunde breit an. Diese bemerkten uns ziemlich schnell und ebenso schnell war Erza bei mir. „Lucy, da bist du ja. Was ist passiert? Hat Natsu dir irgendwas getan?“, fragte sie ernst und ich schüttelte belustigt den Kopf. „Natürlich nicht Erza. Wie kommst du denn darauf?“, wollte ich wissen und schaute sie grinsend an. Bis ich plötzlich gähnen musste. Na super, ich wurde schon wieder müde… Doch diesmal würde ich nicht nachgeben und erst heute Abend schlafen, wie es sich ja eigentlich auch gehörte. Also nahm ich die kleinen Bilder aus meiner Tasche und wedelte damit in der Luft. „Was ist das, Lu-chan?“, frage Levi natürlich sofort und ich lächelte sie glücklich an. „Die ersten Ultraschallbilder.“ Und in dem Moment, als ich die Wörter ausgesprochen hatte, waren fast alle Frauen aus Fairy Tail bei mir, rissen mir ja förmlich die Fotos aus der Hand. „Oh, wie süß!“, kam es von Levi. „Ich seh da gar nichts. Das ist viel zu verschwommen.“, meinte Cana. „Herzlichen Glückwunsch, Lucy-san!“, rief Wendy fröhlich aus. „Jetzt musst du noch vorsichtiger sein.“, entschied Mira lieb lächelnd. „Uh, Babys sind männlich!!!“, brüllte Elfmann, der auch ein Blick auf die Bilder geworfen hatte. Ich lächelte bei allen Aussagen nur, teils ein bisschen überfordert. Besonders Miras Worte machten mir irgendwie Angst. Hoffentlich wollte sie mich nicht noch mehr bemuttern… Ich kämpfte mich aus dem Getümmel heraus, überließ dem Haufen erstmal die Bilder. Dann setzte ich mich an einen Tisch, an dem auch Bisca und Asuka Platz genommen hatten. Das kleine Mädchen spielte ein bisschen mit ihrer Spielzeugwaffe, während ihre Mutter etwas aß. „Hallo ihr beiden.“, begrüßte ich sie fröhlich. „Oh, hallo Lucy.“, erwiderte sofort Bisca lächelnd. „Und wie geht’s dir?“ Ich erwiderte ihr Lächeln. „Eigentlich ziemlich gut. Besonders nach dem Ultraschall.“, erklärte ich. Bisca musste daraufhin leicht lachen. „Was ist?“, wollte ich sofort wissen. „Ich hab grad nur an meine erste Ultraschalluntersuchung gedacht. Das war echt schön. Alzack hatte sogar angefangen zu weinen.“, erzählte sie und ich musste ebenfalls ein wenig lachen und meinte, dass Natsu das auch fast getan hätte. „Hör mal, Lucy, wenn du irgendwelche fragen wegen der Schwangerschaft oder so hast, kannst du ruhig zu mir kommen. Nach Asuka weiß ich ja ein wenig.“, bot sie mir irgendwann zwinkernd an. „Gerne. Ich wollte dich sowieso mal fragen, ob du eigentlich auch so müde warst? Seit ein paar Tagen will ich am liebsten die ganze Zeit nur schlafen.“, erklärte ich ihr mein Problem und seufzte ein wenig theatralisch. „Oh ja. Ich hatte echt alles versucht, damit das aufhört.“ „Und was hat schließlich geholfen?“ Sie lächelte mich an, während sie antwortete: „Eigentlich nur frische Luft. Ich bin oft mit Alzack spazieren gegangen und anschließend habe ich mich wieder fit gefühlt“ Ich blickte sie skeptisch an. „Das ist alles?“, fragte ich ungläubig. „Das ist alles.“, bestätigte sie mir. Ich überlegte kurz. Eigentlich klang das ja schon plausibel. Als ich eben vom Arzt mit Natsu hier her gelaufen war, hatte ich auch keine Müdigkeit verspürt. Und auch auf dem Weg vom Bahnhof zu meiner Wohnung heute Morgen ging es mir gut. Also befolgte ich Biscas Vorschlag und stand auf, nachdem ich mich von ihr und Asuka verabschiedet hatte. Anschließend suchte ich zuerst die Bilder, die ich ja den anderen zum Bestaunen gelassen hatte und dann Natsu. „Los, lass uns ein bisschen spazieren gehen.“, sagte ich und zog ihn an der Hand nach draußen. „Aber wieso, Luce?“, wollte er natürlich überrumpelt wissen. Eben hatte er sich noch mit Gajeel gekloppt und jetzt war er schon draußen. „Bisca meinte, dass er mir frische Luft gut tun würde. Also komm.“, forderte ich ihn auf und zu meiner Verwunderung ging er dann anstaltslos mit. Er legte wieder seinen Arm um meine Schulter und zog mich so wieder eng an sich. Ich lächelte leicht. Das war wirklich schön. Der sanfte Abendwind auf meinem Gesicht, die ersten funkelnden Sterne am Firmament und Natsu neben mir. Bisca hatte Recht. Meine Müdigkeit von eben war verschwunden. Ich könnte ewig mit ihm durch die mittlerweile leeren Straßen gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)