Liebe von Piratenqueen (...macht manchmal mehr kaputt, als man denkt.) ================================================================================ Kapitel 14: Gedanken machen --------------------------- Kapitel 14: Gedanken machen Völlig außer Atem betrat Akira die Damentoilette. Schweiß lief an ihrer Stirn hinab, während sie mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren Nacken hielt. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihr Fleisch, sodass Blut aus den kleinen Wunden lief. Was war nur mit ihr los? Sie war noch nie in diesem Maße ausgerastet! Sie verstand sich selbst nicht. Wann... war der Hass bloß so groß geworden? Und warum hatte sie es nicht bemerkt? Wieso, verdammt nochmal? Wie war es nur soweit gekommen? Einen Brechreiz unterdrückend stützte sie sich an eines der Waschbecken und hatte die Augen geschlossen. Einen Moment durchatmen. Vielleicht würde es ja helfen, so wie Miako immer sagte. Einige Sekunden später öffnete sie die Augen wieder. Geschockt weiteten sie sich. Entsetzt schaute sie auf ihre Hände. Jedoch war es nicht das ganze Blut, welches sie so schockierte. Eher war es die Erkenntnis, dass sie sich wohl doch nicht so gut unter Kontrolle hatte, wie sie dachte. Ihr Kopf schnellte hoch. Prompt sah sie ihr Spiegelbild vor sich. Schwarze Male zogen sich über ihr halbes Gesicht. Ihre beiden Arme waren ebenfalls mit den schwarzen Flecken überzogen. Das konnte doch nicht sein! Aber, wann genau war das denn passiert?! Wahrscheinlich als sie den Kampfplatz verlassen hatte. Ansonsten hätte sich ihr irgendjemand angenommen. Plötzlich tropfte etwas auf ihre Hand. Erschrocken sah sie dorthin und stockte. War das... ein Tropfen? Wo kam der her? Plötzlich folgten weitere dieser Tropfen. Ihre andere Hand folgte der Flugbahn des Tropfens, bis zu ihrem Kinn. Und dann bemerkte sie es. Sie sah zurück in den Spiegel. Tatsächlich. Ihre Augen waren glasig und leicht angeschwollen. Ihre Hand verweilte an ihrer Wange, während sie sich selbst verwirrt und verzweifelt ansah. "Wieso...ausgerechnet jetzt?" Die Worte Inoichis hatten sie verletzt. Doch das würde sie niemals zugeben. Nicht einmal sich selbst gegenüber. Das konnte sie schon lange nicht mehr. Ihre Miene war verständnislos. Sie konnte nicht verstehen, wieso sie diese Worte so tief trafen. Das waren doch nur ein paar dahergesagte Worte einer schwarzhaarigen Schlampe, die von nichts eine Ahnung hatte! Gedanklos schlug sie den Spiegel ein und knurrte. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie durfte nicht weinen! Ihre ohnehin schon blutige, rechte Hand brannte und pochte mehr. Doch sie schreckte mit einem Mal hoch. Auf dem Gang waren Schritte zu hören. Und sie schienen näher zu kommen. Verdammt! Wenn jemand sie so sah...! Schnell war sie in die erstbeste Toilettenkabine gestürmt. Die Tür war verschlossen, genauso wie ihr Herz und ihre Augen. Sie lehnte gegen die Tür und atmete tief durch. Vielleicht hatte sie sich das ja nur eingebildet. Immerhin konnte es auch einer der Jungs gewesen sein, der einfach gegenüber auf die Herrentoilette ging. Logischerweise. Doch plötzlich hörte sie, wie die Tür der Damentoilette knarrend geöffnet wurde. Unbemerkt hielt sie die Luft an, in der Hoffnung, die Person würde wieder verschwinden. Doch stattdessen ertönte eine Stimme. "Akira? Ich weiß, dass du hier bist. Komm schon raus." Miako. Zum Glück, es war nur Miako. Sie atmete aus, während sie hörte, dass ihre blonde Freundin vor ihrer Tür stehen blieb. Kurz spielte die Schwarzhaarige mit dem Gedanken, aus der Kabine zu kommen, doch dann sah sie an sich hinab. Noch immer war sie voller Blut und die schwarzen Male waren noch immer da. Zudem das tränenreiche Gesicht. Nein, sie konnte nicht. Ihr Stolz verbot es. Es wäre so demütigend, jetzt hier rauszuschreiten. Miako würde sicher irgendetwas sagen oder sie trösten wollen. Nein, das brauchte sie nicht! "Akira, bist du in Ordnung?", fragte die Blonde besorgt nach. Akira seufzte. "Ja. Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut." Eine Weile herrschte Stille zwischen den Mädchen. Miako rang um Worte. Einfühlsame Worte, fand jedoch keine passenden. Akira schluckte schwer und suchte ebenfalls nach Worten. Wie wurde sie Miako jetzt los? Sie sollte sie nicht so sehen! Das würde sie nicht auch noch ertragen! Noch bevor sie einen Versuch starten konnte, ertönte Miakos Stimme. "Kommst du wieder mit hoch? Der nächste Kampf wurde schon ausgelost. Hinata Hyuga gegen Neji Hyuga. Das scheint spannend zu sein." Irrte Akira sich, oder klang Miako irgendwie ein wenig unsicher? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Miako und unsicher? Würde sie mit Naruto sprechen, wäre das ja normal, aber bei ihr? Wohl kaum. Sie hatte sich bestimmt nur verhört. Akira beantwortete ihre Frage trotzdem sofort. "Geh schon mal vor. Ich komme nach. Ich bin noch voller Blut, deswegen. Ich wasch' das ab und komme nach. Versprochen." Kurz war es wieder schnell. Akira hatte sich Mühe gegeben, wie immer zu klingen. Es war ihr tatsächlich gelungen, doch ob Miako ihr das abkaufte, war wieder eine andere Sache. Plötzlich vernahm sie ein Seufzen von der anderen Seite der Tür. "Gut, dann bis gleich. Aber, lass dir Zeit, ja?" Sie... sollte sich Zeit lassen? Was meinte Miako denn jetzt damit? Sie vernahm Miakos Schritte, dann das Knarren der Tür. Doch die Tür schloss sich nicht. Anscheinend stand die Blonde noch im Türrahmen. "Ähm... Akira?" "Ja?" Akiras einsilbige Antwort ertönte gewohnt kühl. Miako seufzte schwer. "Naja, wenn du reden möchtest... Du weißt, ich bin immer da. Außerdem musst du ja nicht mit mir darüber reden. Ich glaube, Sasuke würde sich auch dafür anbieten. Immerhin ist der ziemlich angesäuert wegen dieser Inoichi. Also, wenn noch etwas ist, sag einfach Bescheid, ja?" Akira gab einen bestätigenden Laut von sich. Als die Tür sich schloss und sie spürte, wie sich Miakos Chakra von ihr entfernte, rutschte sie an der Tür hinab. Endlich allein. Erleichtert seufzte sie auf. Ihr Blick fiel auf ihre Arme. Die Male waren verschwunden. Wann hatten sie sich zurückgezogen? Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Schmerz in ihrem Nacken verschwunden war. Eine Sorge weniger. Schwerfällig erhob sich die Schwarzhaarige und öffnete die Kabinentür, um aus dieser herauszukommen. Ruhig stellte Akira sich an eines der Waschbecken. Genau das neben dem kaputten Spiegel. Sie betrachtete ihr Spiegelbild. Ihr Gesicht war noch immer voller Blutflecken, genau wie ihre Kleidung. Seufzend drehte sie den Wasserhahn auf, hielt jedoch plötzlich inne. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Auf dem Rand des Waschbeckens stand ein Fläschchen Desinfektionsspray und zwei frische, sauber zusammengerollte Verbände. "Danke, Miako."   *ein wenig später*   Als Akira die Treppen hochstieg, bemerkte sie, dass es viel zu still hier war. Eines war sicher, es lag garantiert nicht an ihr. Niemand schien sie wirklich zu bemerken. Alle Augenpaare schienen förmlich am Kampffeld zu kleben. Also stoppte sie kurzzeitig und schaute ebenfalls hinab. Und was sie sah, sah mehr als nur beunruhigend aus. Sofort versuchte sie aus irgendetwas schlau zu werden. Ein Hinweis. Eine Handlung. Oder ein Zeichen. Sensei Gai stand vor seinem Schüler Rock Lee, welcher selbst bewusstlos noch aufstand. Auf der anderen Seite erkannte sie den rothaarigen Genin aus Suna. Was war hier bloß passiert? Sie konnte sehen, wie ausgerechnet Naruto diesmal aufs Kampffeld rannte, dicht gefolgt von Miako. Sie konnte mitverfolgen, wie Miakos Miene immer besorgter und schließlich schon beinahe panisch wurde. Das schien sehr übel auszusehen. Die Blonde rief schnellstmöglich nach Sanitätern und einer Trage und kommandierte eben Genannte herum. Ihr Gesichtsausdruck und Ton ließ keine Widerworte zu und Akira verstand in dem ganzen Chaos dort nur, wie Miako irgendetwas mit "Nerven beschädigt" sagte. Akira schluckte leicht. Das war doch nicht der Sinn dieser Prüfung, oder? Die Sanitäter trugen Lee auf der Trage eilig davon. Und Naruto war ziemlich sauer, ebenso Miako, doch die Beiden taten nichts und gingen zurück zu ihren Teams. Akira stieß kurz darauf ebenfalls dazu. Miako war die Erste, die sie bemerkte. Erleichtert lächelnd stellte sie fest, dass Akira die Verbände und das Spray wirklich benutzt hatte. Die Verbände fanden sich an ihren Händen wieder. Sie hatte sich die Knöchel verbunden und desinfiziert. Es erleichterte die Blonde. Fröhlich lächelte sie ihre Freundin und Rivalin an. "Da bist du ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht.", grinste sie. "Sorgen, pff. Träum' weiter, mir geht's gut." Lässig warf sie das Fläschchen zu ihr hinüber und lehnte sich anschließend mit dem Rücken gegen das Geländer. Direkt neben Sasuke. Dieser betrachtete sie schweigend, wie sie sich leicht gedankenverloren durch die Haare fuhr. Er konnte es sehen. Die Worte Inoichis hatten sie tiefer getroffen, als sie selbst es gewollt hatte. Auch auf dem Kampffeld hatte man dies deutlich sehen können. Miako zuckte die Schultern und setzte sich an die Wand in ihrem Rücken. Seufzend lehnte sie sich gegen die kalte Wand und schloss die Augen. Ihr Körper war verspannt und ihr Gesicht voller Lustlosigkeit und Genervtheit. "Ich will nach Hause. Mir tut alles weh. Für die nächsten Tage habe ich erst einmal genug von Prüfungen und Kämpfen.", jammerte sie. Akira seufzte nur, musste der Blonden aber innerlich Recht geben. Sie hatte sich auch schon vorgenommen, ein paar Tage Auszeit zu nehmen, bevor es dann ins Finale ging. Das hatten alle bitternötig. Naruto seufzte ebenfalls. "Du hast Recht. Ich freu mich schon, wenn wir wieder im Dorf sind. Erst einmal zu Ichiraku und eine Nudelsuppe essen.", grinste er. Miako nickte. "Oh ja. Erst mal 'ne Nudelsuppe essen gehen. Wir wär's, lass uns zusammen hingehen, ja?" Auf Miakos Wangen zeigte sich ein fetter Rotschimmer. Ein verlegenes und dennoch glückliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Naruto grinste sie fröhlich an und nickte erfreut. "Klar! Ich freu mich schon drauf, echt jetzt!" Miakos Gesicht glich einer Tomate, dennoch nickte sie bestätigend. Akira wackelte mit den Augenbrauen, während sie Miako provokant angrinste. Diese ignorierte es jedoch gekonnt und lächelte vor sich hin. Kakashi lächelte ebenfalls unter seiner Maske, ebenso wie Sakura und Sasuke. Doch plötzlich stutzten alle. Naruto kniete sich vor Miako hin und befühlte plötzlich ihre Stirn. Miakos Gesichtsfarbe wurde daraufhin nur noch intensiver. Was tat der Uzumaki denn da? "Miako-chan, geht es dir gut? Du bist so rot und ganz warm im Gesicht. Hast du Fieber?" Sasuke klatschte sich die Hand vor die Stirn. Akira verkniff sich mühsam ihr Lachen. Sakura schüttelte aufstöhnend den Kopf. Kakashi kratzte sich ratlos am Hinterkopf. Naruto schien dies alles zu ignorieren oder gar nicht erst wahrzunehmen und bedachte Miako mit einem besorgtem Blick. Der Blonden wurde ganz anders. Der besorgte Blick Narutos gab ihr schließlich den Rest. Sie fiel in Ohnmacht, somit zur Seite, wo der Blonde sie gerade noch auffing. Akira schüttelte den Kopf. Kakashi bedachte die beiden Blonden mit nachdenklich-amüsiertem Blick. "Sie ist ohnmächtig.", stellte Naruto leicht besorgt fest. Fragt sich nur, ob sie wegen ihres Zustandes oder wegen seinem Blick in Ohnmacht gefallen ist , dachte Kakashi sich. "Dann pass mal gut auf sie auf, Naruto.", kicherte Akira. "Usuratonkachi.", seufzte Sasuke kopfschüttelnd. Der Blonde lehnte Miako kurz gegen die Wand, bevor er sich neben sie setzte. Ihr Kopf fand sich wenig später auf seiner Schulter wieder. Das Mädchen war ziemlich fertig. Ihr Körper entspannte sich mit der Zeit und er vernahm ihren regelmäßigen Atem. Die Blonde hatte sich diese Pause verdient. Akira lächelte nur leicht und drehte sich dann in Richtung Kampffeld. Wenn sie Miako so sah, wurde sie ja selbst müde. Seufzend beobachtete sie einen Mann der Putzkolonne, welche gerade grob das Blut wegwischte. Sie spürte Sakuras Blick im Nacken, ignorierte dies jedoch gekonnt. Sie brauchte weder Mitleid, noch sonst irgendetwas!Sie hatte ihren Stolz und dieser war wie eine eiserne Mauer um ihr Herz. "Hab ich irgendetwas verpasst? Außer das jetzt gerade." "Vorhin haben Neji Hyuga und Hinata Hyuga gegeneinander gekämpft. Hinata hat sich angestrengt und auch gut gehalten, aber gegen Neji hatte sie dennoch keine Chance.", erklärte Sakura leicht zögerlich. Akira nickte. "Und was war gerade mit Gaara und Lee? Das sah grausam aus." "Lee hat sich gut geschlagen. Gaara benutzt eine Verteidigung aus Sand, aber Lee konnte sie umgehen. Gaara hat Lee trotzdem übel erwischt. Laut Miako waren sein Arm und sein Bein gebrochen und diverse Nerven waren schwer beschädigt. Er sah gar nicht gut aus.", berichtete Naruto ihr. Nachdenklich sah sie zu dem Rothaarigen hinüber. Sie erinnerte sich da an etwas. Etwas, was Kato ihr in der ersten kleinen Pause berichtet hatte. Und er hatte besorgt ausgesehen. Nachdenklich legte sie einen Finger an die Unterlippe und schloss konzentriert die Augen. Sie erinnerte sich an Katos Worte. *Flashback* Unauffällig zog Akira ihren Teamkollegen an die Seite. Er folgte ihr ohne Proteste und Nervosität. Ernsthaftigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht. Als die Beiden ein wenig Abstand von den anderen gefunden hatten, sah die Schwarzhaarige Kato auffordernd an. "Und? Hast du was Ungewöhnliches gespürt oder gesehen?" Kato nickte. Er sah beim Sprechen diverse Personen, über welche er Akira berichtete, an. "Einige seltsame Chakren. Der rothaarige aus Sunagakure. Die Grünhaarige und die Blonde aus Kusagakure. Das Seltsame ist, dass Mia-san Chakra dem Chakra der beiden Mädchen sehr ähnelt." Kato sprach so entschlossen zu Akira, wie noch nie. Sie wunderte sich, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Nachdenklich sah sie Kato an. Miakos Chakra ähnelte dem der Beiden also sehr... Akira sah misstrauisch zu den beiden Grasninjas hinüber. Eine leise Vermutung beschlich sie. "Kato? Denkst du, was ich denke?" "D-Das kommt darauf a-an. Was d-denkst du de-denn?" Da war das Stottern wieder. Akira verschränkte die Arme vor der Brust. "Glaubst du, sie könnten ebenfalls Dämonengefäße sein?" "M-Meinst du so wie Mia-san? Vielleicht. Ich-Ich kann mich aber auch i-irren." Akira nickte. "Dann hätten wir also 3 von insgesamt 5 Dämonen an einem Ort. Kann das gefährlich werden?" "Unter Umständen, j-ja. A-Aber wohl nur für d-die anderen G-Genin. Meister Hokage ist ja a-auch noch hier." Akira nickte bestätigend und klopfte ihm auf die Schulter. Sie sollte sich besser noch keine Sorgen machen. Klüger wäre es, die Pause für ein kleines Nickerchen zu nutzen. *Flashback zuende* Musste man sich nun doch Sorgen machen? Seufzend bettete sie ihren Kopf auf ihre auf dem Geländer verschänkten Arme. Würde das Finale vielleicht ausarten? Vielleicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)