Broken Bond von Lyncifer (Wenn eine Freundschaft zerbricht) ================================================================================ Kapitel 2: Kouki und Logan -------------------------- „Wir alle vertrauen ihm. Immerhin hat er uns aus dem tiefsten Abgrund der Hölle geholt. Als keiner von uns wusste wohin er sollte, war Kouki da. Wir alle sind ihm so unglaublich dankbar.“ Hurleys Worte hallten in Logans Kopf wider. Ja, so war es. Alle aus dem Rudel waren Kouki dankbar. Alle von ihnen fanden ihren Lebenssinn erst durch ihn. Logan schwieg und schaute er zum blauen Himmel. Und fing an, sich an jenen verregneten Tag zu erinnern. Es regnete. Die Menschen eilten an den Häusern, der Stadt vorbei, um so schnell wie möglich ins trockene zu kommen. In einer kleinen Gasse flog ein Junge gegen zwei graue Mülltonnen, die umfielen und die Müllbeutel auf dem Boden verstreut lagen. Das Blut strömte aus der Wunde, direkt über sein rechtes Auge. Vor ihm standen drei andere Jungen, die ihn spöttisch angrinsten. „Na, hast du jetzt genug, du Idiot.“, fragte ein Junge mit kurzgeschorenen Haaren und einem Piercing an der linken Augenbraue. „Ha, natürlich hat der genug!“, spottete der in der Mitte, mit grün gefärbten Haaren, die er zu einer Irokesenfrisur gestylt hatte, „Seht ihn euch an! Der winselt doch schon vor Angst! Na, was ist denn los, Logan?“ Der Dritte, der sein Gesicht durch seine Kapuze verdeckte, sagte nichts. Logan schaute wütend zu den drei Jungen hoch. Die drei fingen an zu lachen. Logan biss die Zähne zusammen. Seine Muskeln spannten sich an, er verkrampfte sich. Dann schwang er sich auf die Füße, schlang die Arme um den Körper des mittleren und riss ihn zu Boden. Bevor dieser reagieren konnte, schlug Logan zu. Immer wieder schlug er mit der Faust in das Gesicht seines Gegenübers ein. Die anderen beiden reagierten, packten Logan an den Armen und rissen ihn von ihrem Freund runter, stießen ihn hart gegen die Wand. Der Kerl, der am Boden lag wischte sich mit dem Handrücken über seinen Mund. Blut quoll aus der aufgeplatzten Lippe. Wütend biss er die Zähne zusammen und sprintete auf Logen zu, der gar nicht so schnell reagieren konnte und im nächsten Augenblick schon eine Faust im Bauch hatte. Logan keuchte, riss die Augen auf und sank auf die Knie. Doch, das alles reichte nicht. Der Kerl trat auf Logan ein. Auf den Arm, in den Bauch, ins Gesicht. Logan kauerte sich nur zusammen, um nicht so viel Angriffsfläche zu bieten. Er zuckte bei jedem Tritt und stöhnte schmerzerfüllt auf. Nach einer Weile hörte sein Peiniger auf, keuchte erschöpft und schaute die jämmerliche Gestalt an, die vor ihm auf dem Boden lag. „Der hat genug.“, antwortete der Irokesen-Typ keuchend. Die anderen sagten nichts, schauten einfach nur abwertend zu Logan hinunter. Der Irokesen-Typ schaute seine Freunde an: „Wir gehen!“ Die beiden anderen nickten nur zustimmend und gingen. Logan biss wütend die Zähne zusammen und erhob sich langsam. Die drei Typen hörten ein lautes Knurren hinter sich und drehten sich erschrocken um. Ihre Augen waren weit aufgerissen. „Wo-Woher kommt denn dieser Hund auf einmal?!“, fragte der Kapuzen-Typ erschrocken. Sie wichen einen Schritt zurück. „Ich hab keine Ahnung!“, rief der Irokesen-Heini. Logan rannte auf sie zu, sie rannten weg. Logan sprang und stieß den Irokesen-Typen zu Boden, bohrte seine messerscharfen Zähne in die Schulter. Der Typ schrie auf. Die anderen beiden wollten nach dem grauen Fell greifen, doch Logan ließ ab, schnappte zu. Er biss zuerst n den einen Arm des Kapuzen-Kerls und dann in einen Arm des kurzgeschorenen Typen. Beide schrien schmerzerfüllt auf. Der Irokesen-Typ richtete sich auf, stieß Logan dabei von seinem Rücken und rannte, die Hand an seine Wunde haltend. Auch die anderen beiden folgten ihm schreiend. Am liebsten wäre Logan ihnen gefolgt, doch sein Körper brannte und er war erschöpft. Der Regen hörte einfach nicht auf, durchnässte sein Fell, das durch das ganze Blut verklebt war. Er legte die Ohren an. Schritte … Er spitzte seine Ohren drehte seinen Kopf und schaute ernst nach hinten. „Mensch, da hast du aber ganz schön was angerichtet.“, sprach ein Junge, der aus dem Schatten trat. Logan schaute erstaunt, als ein weißer Wolf mit stechendgelben Augen vor ihm stand. Der Junge lächelte: „Ja, du siehst richtig. Ich bin auch ein Wolf.“ Logan musterte den Jungen abschätzend, dann fuhr sich mit einer Hand durch seine dunkelbraunen Haare. „Wenn du auch ein Wolf bist, warum hast du dann nicht eingegriffen, um mir zu helfen?“, fragte Logan genervt und musterte den Jungen. Dunkelblondes Haar und lila Augen. Solch eine Augenfarbe hatte er noch nie zuvor gesehen. „Wer bist du überhaupt?“, fügte er noch knurrend hinzu. Der Junge hob friedlich seine Hände: „Hey, hey, vor mir brauchst du keine Angst zu haben. Ich bin Kouki. Ich bin nicht dein Feind.“ „Und warum hast du dann nicht eingegriffen?“ Kouki ließ seine Hände sinken und lächelte: „Weil ich mir sicher war, das du es alleine schaffst.“ Logan schaute Kouki überrascht an. Diese Ehrlichkeit in seiner Stimme und in seinen Augen. Dieses Vertrauen. Logan wusste nicht, was er fühlen sollte. Noch nie hatte man auf diese Art und Weise mit ihm gesprochen. Logan schloss seine Augen zuckte gleichgültig mit seinen Schultern: „Von mir aus. Und, was willst du jetzt von mir?“ Kouki stemmte eine Hand in seine Hüfte und legte seinen Kopf leicht schief: „Ich beobachte dich schon eine ganze Weile, Logan. Du prügelst dich ziemlich oft.“ „Na und?!“, zischte der braunhaarige wütend, „Was geht es dich Zwerg denn an, was ich mache?!“ „Eigentlich gar nichts.“, Kouki schloss seine Augen und zuckte lächelnd mit seinen Schultern, „Eigentlich könnte es mir völlig egal sein, ob du dich prügelst und vielleicht eines Tages dabei drauf gehst.“ Logan schaute Kouki erschrocken an. Noch nie hatte ihn jemand auf die Konsequenzen seines Weges aufmerksam gemacht. Aber, dieser Junge hatte recht. Vielleicht würde er wirklich eines Tages bei einer Prügelei den Kürzeren ziehen und sterben. In der Gosse, zwischen Mülltonnen und Ratten. Kouki öffnete seine Augen und schaute seinen Gegenüber an: „Aber, es ist mir nicht egal. Immerhin sind wir beide Wölfe.“ Genervt seufzend drehte Logan Kouki den Rücken zu: „Hör zu, Kleiner. Ich brauche keine Freunde, oder Kameraden. Ich war schon immer allein und bin auch ganz zufrieden mit meiner jetzigen Situation. Also hör auf mir auf die Nerven zu gehen!“ Dann ging er weiter. „Du siehst aber gar nicht zufrieden aus, Logan.“, rief Kouki und Logan blieb stehen, schaute mit geweiteten Augen zu Boden. Langsam drehte er sich um, schaute direkt in Koukis Gesicht. Dieser lächelte nicht mehr, schaute seinen Gegenüber einfach an. „Ich kann sie sehen, Logan!“, sprach Kouki, „Diese Sehnsucht in deinen Augen! Kein Wolf will allein sein. Auch du nicht! Du willst nur nicht als Schwächling dastehen, das ist doch der wahre Grund, nicht wahr?“ Logan war fassungslos. Noch nie hatte jemand es geschafft, in seine Seele zu blicken. Und dann sagte Kouki etwas und seine Stimme klang aufrichtig: „Du kannst nicht für immer alleine sein, Logan! Lass uns ein Rudel gründen. In dieser Stadt gibt es Wölfe, die sind so wie du. Wölfe, die auch keine Aufgabe haben, keinen Ort zu dem sie gehen können. Ich will diese wenigen Wölfen helfen, sie zu einem Rudel vereinen! Komm, Logan! Werde Teil dieses Rudels!“ Kouki streckte ihm seine Hand entgegen. Logan war wie erstarrt. Wie sollte er reagieren? Kouki hatte ihm von seinem Plan erzählt. Ein Rudel … in Wirklichkeit wünschte sich Logan nichts sehnlicher, als endlich unter seinesgleichen zu sein. Aber, wenn er zu diesem Jungen gehen würde, würde er sich völlig unterwerfen und das würde seinem Stolz schaden. Wütend biss er die Zähne zusammen: „DU KANNST MICH MAL, DU ARSCH!!!“ Dann drehte sich Logan um. Er ballte seine Hände zu Fäusten und fing an zu zittern. Tränen vermischten sich mit dem Regen. „Komm mir bloß nicht noch einmal unter die Augen!“, zischte er laut und senkte seinen Kopf, „Ich hab keinen Bock auf so einen idiotischen Träumer wie dich!“ Er wollte losrennen, als Kouki noch rief: „Das ist ok. Wenn du Lust hast kannst du ja doch mal zu einem Treffen kommen. Ich will mit ein paar anderen heute Abend ins Kino!“ Logan hörte diese Worte genau. Es war eine Einladung. Er rannte, ließ Kouki einfach in der Gasse stehen. Sein Körper brannte. Logan saß in der Küche. Ein weißes Handtuch hing auf seinem Kopf und seine Wunden waren allesamt versorgt. Nachdenklich schaute er an die Zimmerdecke. „Schatz, was ist denn los?“, fragte eine etwas ältere Frau und schaute den braunhaarigen Jungen besorgt an. Logan seufzte: „Es ist nichts, Mutter.“ „Das glaube ich dir irgendwie nicht.“, erklärte sie und rührte die Suppe um, „Sonst bist du auch nicht so nachdenklich.“ „Ich habe einen andren Wolf getroffen.“, sprach er beiläufig. Seine Mutter hielt inne und schaute ihren Sohn überrascht an: „Einen Wolf?“ Logan nickte, seinen Blick weiterhin an der Decke geheftet: „Ja, er sagte, dass er mich schon eine ganze Zeit beobachtet. Er sprach auch irgendetwas von anderen Wölfen und das er gerne ein Rudel gründen will und so etwas in der Art.“ „Das klingt doch gut.“, sprach sie und rührte weiter in der Suppe, „Du solltest es dir überlegen, Schatz. Immerhin hast du so die Chance unter andere Wölfe zu kommen.“ Logan verschränkte die Arme hinter dem Kopf: „Ich weiß nicht … ob es gut wäre, wenn ich dahin gehe.“ Sie ließ den Holzlöffel los, ging zu ihrem Sohn und schloss von hinten ihre Arme um seinen Hals: „Du solltest hingehen, Logan. Immerhin lernst du so vielleicht neue Freunde kennen.“ Logan seufzte nur und schloss langsam seine Augen. „Ich gehe jetzt.“, rief er noch und zog den Reißverschluss seiner Jacke hoch. „Ja, Schatz. Viel Spaß.“, hörte Logan seine Mutter aus dem Wohnzimmer rufen. Logan schnappte sich seinen Schlüssel, ließ ihn in der Hosentasche verschwinden und verließ die Wohnung. Gemächlich schlenderte er die Treppe runter und verließ schließlich den Hausflur. Die Hände vergrub er in seiner Jacke, während er an der Straße entlanglief. Die Menschen strömten an ihm vorbei. Wie er diese Gerüche hasste. Die verschiedenen Gerüche der Menschen. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust auf Kino. Viel lieber wäre er zu Hause geblieben und hätte an seiner Konsole gezockt. Aber schließlich hatte seine Mutter ihn doch überredet. An der Ampel blieb er stehen. Die Autos fuhren an ihm vorbei, doch er ignorierte es. Seinen Blick hatte er an den Boden geheftet. Den Weg zu Kino kannte er in- und auswendig. Die Ampel schaltete auf grün, er und noch andere Leute überquerten die Straße. Von weitem konnte er das Kino schon erkennen. Seine Schritte wurden schneller, er wusste selbst nicht warum. Vor dem Kino blieb er stehen, atmete noch einmal tief durch und ging schließlich rein. Drinnen war es wärmer als draußen und Logan öffnete den Reißverschluss seiner Jacke. Er schaute sich um. An dem Ticketverkauf stand eine lange Schlange, aber Kouki stand nicht dabei. Vielleicht war er schon drinnen. Logan seufzte und setzte sich auf eine der gepolsterten Bänke, die in der Eingangshalle standen. Seine Arme hingen über seinen Beinen. Vielleicht hatte dieser Kouki ihn auch nur verarscht. Logan wuschelte sich leicht durch seine Haare. „Hey, Logan! Du bist ja doch gekommen!“, hörte er Kouki rufen und schaute auf. Kouki stand an der Tür, neben ihm ein Junge mit schwarzen Haaren und grünen Augen. An Koukis anderer Seite stand ein Mädchen mit knöchellangen rostbraunen Haaren und tiefblauen Augen. Kouki schaute seine Freunde strahlend an: „Seht ihr? Ich hab euch doch gesagt, das er kommen wird.“ Er packte die beiden an den Handgelenken und zog sie in Logans Richtung. Vor ihm blieben sie stehen. „Logan, das sind Sakuya und Akira.“, stellte Kouki seine Freunde vor, „Sakuya und Akira. Das ist Logan. Er ist der Wolf, den ich seit einiger Zeit beobachte.“ Sakuya lächelte Logan freundlich an: „Ich freue mich, dich kennen zu lernen, Logan. Kouki hat schon von dir erzählt.“ Akira schwieg. Logan musterte den schwarzhaarigen Jungen missbilligend. „Hey, Logan. Sei nicht sauer auf Akira.“, sprach Kouki lächelnd, „Er ist etwas zurückhaltend gegenüber Fremden.“ Kouki atmete noch einmal durch: „Also, welchen Film wollen wir uns denn ansehen?“ „Oh, oh, ich weiß.“, quiekte Sakuya aufgeregt, „Wie wäre es mit Zombiewelle? Der soll total abgefahren sein.“ Kouki schaute zuerst zu Akira, der nur mit den Schultern zuckte. Dann fiel sein Blick zu Logan der nur genervt seufzte und sich durch seine braunen Haare fuhr: „Von mir aus.“ Sakuya jubelte: „Super, dann ist es beschlossene Sache.“ Sie griff nach Akiras Handgelenk und zog ihn hinterher: „Komm Akira, wir stellen uns schon mal in die Schlange.“ Dann lief sie los, zog den schwarzhaarigen Jungen hinter sich her. Kouki grinste ihnen hinterher. „Wo hast du die denn aufgegabelt?“, fragte Logan, während sein Blick den beiden folgte und schließlich dann zu Kouki wanderte. „Akira und ich kennen uns schon, seit wir kleine Kinder sind. Unsere Rudel wurden ausgelöscht, als wir noch klein waren. Und Sakuya habe ich durch Zufall in der Schule kennengerlernt.“, Koukis Lächeln wurde traurig, „Ich hatte vorher gar nicht gemerkt, dass sie ein Wolf ist. Sie hat es auch nicht leicht. Von ihren Klassenkameraden wird sie nur gemieden und die Mädchen haben sie auch nur gemobbt. Sie hat sich auch nie dagegen gewehrt. Am Ende habe ich beobachtet, wie sie sich in jeder Pause versteckt hatte und weinte. Also, habe ich mich ihrer angenommen.“ Dann schaute er Logan an. Ihre Blicke trafen sich. „Ich weiß, wie es ist allein zu sein und deshalb möchte ich, das kein anderer Wolf das Gleiche durchmachen muss, wie ich.“, Koukis Stimme war nur noch ein flüstern, während er den Kopf senkte. Logan stand auf und versteckte seine Hände in seinen Jackentaschen: „Deshalb machst du das also? Weil du weißt, wie das ist, einsam zu sein?“ Kouki schaute ihn an und nickte leicht: „Ja.“ Logan erwiderte Koukis Blick: „Und du möchtest, das dieser Wunsch in Erfüllung geht?“ Erneut nickte Kouki. „Und du würdest mich nicht eher in Ruhe lassen, bis ich deinem süßen Rudel beigetreten bin?“ Kouki grinste: „Genau, also gib es lieber gleich auf. Ich krieg dich schon dazu, bei uns zu bleiben.“ Logan seufzte: „Ich hab also keine andere Wahl.“ Koukis Grinsen wurde immer breiter: „Genau so ist es. Also wehr dich nicht dagegen.“ Er schaute Kouki an. Einige Augenblick trafen sich ihre Blicke und sie schwiegen. „Hey, ihr beiden.“, rief Sakuya und die beiden schauten in ihre Richtung. Sie winkte lächelnd, hatte in ihrer Hand vier Eintrittskarten: „Kommt schon. Der Film fängt gleich an.“ Kouki kicherte: „Sie ist richtig aufgeschlossen geworden, seitdem sie bei uns ist.“ Dann schaute er zu Logan: „Komm, sonst verpassen wir noch die Hälfte.“ Dann lief er los. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf Logans Lippen aus. Dieser Junge war wirklich etwas Besonderes. Er hatte es geschafft. Tief in seinem Inneren, hatte dieser Junge Logan von seinem Vorhaben überzeugt. Er folgte ihm … Von diesem Augenblick an würde er ihm folgen … diesem Jungen … mit den lila Augen und den dunkelblondem Haar. Logan fuhr mit seinem Motorrad die Straßen entlang. Der Wind streifte sein Gesicht und seine offene Jacke flatterte im Wind. Seinen Blick hatte er auf die Straße gerichtet, seine Gedanken schweiften jedoch ab. Reisten immer weiter in die Vergangenheit. Logan und Kouki saßen in einem Cafe`. Logan trank einen Schluck Kaffee und Kouki nippte an seinem Kakao. „Sag mal, wen hast du dir eigentlich noch ausgesucht, Kouki?“, fragte Logan beiläufig und schaute seinen Gegenüber eindringlich an. Kouki stellte seine Tasse hin und legte seine Arme auf den Tisch: „In meiner Klasse ist ein Junge, er heißt Aiden, den ich noch im Blick habe. Er ist meistens allein unterwegs und ziemlich ruhig.“ Logan zog eine Augenbraue hoch: „Ist er etwa auch ein Wolf?“ Kouki nickte: „Ja, ich habe ihn zwar noch nie in Wolfsgestalt gesehen, aber sein Schatten hatte sich mal verändert, als keiner hingesehen hatte.“ Logan grinste, legte einen Arm auf den Tisch und beugte sich zu Kouki: „Was du machst, das nennt man Stalking, mein Freund.“ Kouki grinste ertappt und kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Ach, echt? Wusste ich gar nicht.“ Logan nickte immer noch grinsend: „Na klar. Und Schweine können fliegen. Aber, lass uns jetzt mal zu den anderen zurück zu kommen. Wen hast du noch.“ Kouki schaute überrascht und ließ seinen Arm wieder sinken: „In Sakuyas Klasse geht noch ein Mädchen. Sie heißt Luna. Sie gehört ebenfalls zu solchen Menschen, die gerne gemieden oder gemobbt werden. Dann gibt es noch Yahiko, er ist vier Stufen unter uns. Ach ja und dann gibt es da noch Hurley, er geht in deine Klasse, aber so oft, wie du die Schule schwänzt, glaube ich nicht das du…“ „Hurley?“, fragte Logan überrascht, „Ist das nicht der mit den rosa Haaren?“ Kouki nickte lächelnd: „Ja, genau der.“ „Der ist auch ein Wolf? Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Kouki grinste: „Klar, du schwänzt ja auch fast nur die Schule. Da ist es doch offensichtlich, dass du das nicht mitbekommst.“ Auf Logans Stirn war bereits eine pochende Ader zu sehen, als er sich zu Kouki beugte, einen Arm um ihn legte, den Jungen zu sich zog und grob mit der Faust über seinen Kopf zu reiben: „Wird mal nicht frech, Kleiner. Noch mache ich, was ich will, also sei mal schön still.“ „Au, ja ich hör auf. Bitte, mach Schluss damit.“, flehte der dunkelblonde Junge und konnte sich ein Lachen aber nicht verkneifen. Zufrieden lächelnd ließ Logan wieder von dem Jungen ab und setzte sich wieder aufrecht hin. Kouki atmete erleichtert. Dann grinste er. Logan lächelte: „Du bist wirklich ein komischer Junge, Kouki.“ Kouki kicherte: „Ja?“ Logan stieg von seinem Motorrad und nahm seinen Helm vom Kopf. Seine Gedanken kreisten immer noch um Kouki. Dieser Junge hatte sein Leben verändert. Nein … Gerettet würde eher stimmen. Kouki holte ihn aus den Tiefen der Einsamkeit. Durch ihn hatte er endlich ein Rudel, er hatte Freunde. Logan grinste: „So ein Idiot!“ Dann ging er in den Hausflur und schlenderte die Treppen hinauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)