Life in the Darkness - Es hört niemals auf von Little-Cherry (Teil 3) ================================================================================ Kapitel 13: Der Versuch ----------------------- 13. Der Versuch   „[… ] Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, beendete Temari ihren Monolog und lächelte ihn charmant an, so wie es Shikamaru schon immer geliebt hatte. Auf seinen Lippen legte sich ein Lächeln, als auch er sich erhob. Er glaubte, dass das wirklich funktionieren konnte. Seine Geliebte war wirklich die beste Frau, die er nur finden konnte.   „Es ist mir eine Freude, Sie kennenlernen zu dürfen, Miss Sabakuno“, erwiderte er schließlich. „Mein Name ist Shikamaru Nara. Ich bin der Erbe des Nara Konzerns und übernehme momentan immer mehr Teile der Firma. Vielleicht haben Sie ja schon davon gehört, immerhin gehört auch die Firma ihres Vaters zu einer der größten. Wie Sie auch, kann ich ganz passable singen, weshalb ich in meiner Schulzeit mit meinen Freunden eine Band gegründet habe. Diese ist ziemlich erfolgreich, zumindest sagen das immer alle. Sie sind aber nicht die einzige, die viel erlebt hat. Sie müssen wissen, ich habe nur zwei Freundinnen gehabt. Weil ich meine erste durch einen Unfall verloren habe, habe ich mich einfach nicht mehr getraut mein Herz zu öffnen. Als ich aber vor ein paar Jahren in einer Disco war, traf ich eine wundervolle Blondine. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Leider habe ich vor ein paar Wochen erfahren, dass sie mich betrogen hat, nun versuche ich verzweifelt über sie hinweg zu kommen. Dabei ist mir mein Kopf aber leider keine große Hilfe, denn der zeigt mir immer wieder Bilder von meiner toten Ex, die will, dass ich mich wieder mit ihr vertrage“, stellte er sich selbst vor und brachte Temari so zum Grinsen. Wenn sie nämlich ehrlich war, hätte sie nicht gedacht, dass er mitspielen würde. Dass er es tat, freute sie umso mehr.   „Das ist ja eine ganz schön verrückte Illusion, Mister Nara, davon würde ich gerne mehr hören“, kicherte sie mit hervor gehaltener Hand. „Sie können mich übrigens ruhig Temari nennen.“  „Dann musst du mir aber etwas mehr über die Geschichte deiner Schwangerschaft erzählen“, erwiderte er. „Allerdings muss ich darauf bestehen, dass du mich Shikamaru nennst.“  „Es würde mich freuen, dir etwas von meiner Geschichte zu erzählen. Mit meiner Familie und meinen Freunden kann ich darüber nämlich nicht so wirklich reden“, meinte sie lächelnd.   „Wie wäre es, wenn ich dich zu einem Kaffee einlade? Ich denke dort ist es ein wenig entspannter als hier“, schlug er vor.   „Nun eigentlich soll ich ja nicht mit Fremden mitgehen, aber ich denke, bei dir kann ich eine Ausnahme machen“, lachte sie grinsend, wobei ihre Hand nach seinem Arm griff, um sich daran fest zu halten. Shikamaru verstand diese Geste sofort und setzte sich in Bewegung, um mit Temari zum Café zu gehen.   Schweigend setzten sie den Weg fort. Allerdings war dies kein peinliches oder gar unangenehmes Schweigen. Beide fühlten sich hierbei wohl, außerdem konnten sie so ein wenig ihren Gedanken nachhängen. Diese liefen sowohl bei Shikamaru als auch bei Temari aufs Gleiche hinaus. Sie beide glaubten fest daran, dass das hier funktionieren konnte. Natürlich wussten sie, dass sie nicht einfach so tun konnten, als wäre nie etwas gewesen, doch hatten sie einen anderen Weg gefunden darüber zu reden. Vielleicht würde das ja besser funktionieren als das, was sie bis dato getan hatten. Nein, beide waren sich sicher, dass es besser funktionierte, denn bis jetzt hatten sie sich nur gegenseitig ignoriert. Nicht gerade die beste Option, wie sie im Nachhinein zugeben mussten, jedoch taten sie nun den ersten Schritt, um alles zu bessern, denn Rückgängig machen konnten sie nichts. Das wussten sie beide.   „Möchtest du draußen sitzen oder doch lieber drinnen?“, fragte er sie sanft, als sie am Café ankamen. Temari überlegte kurz, dann lächelte sie ihm entgegen.   „Ich würde gerne draußen sitzen. Es ist so ein schöner Apriltag. Das muss man ausnutzen, meinst du nicht auch?“, meinte sie kichernd.   „Ja, da hast du Recht. Es ist erstaunlich schön“, erwiderte er, während er Temari zu einem Tisch führte. Ganz Gentlemenlike zog er ihr den Stuhl zurück, damit sie sich setzten konnte und rückte  ihn danach wieder zurück. Dabei ließ er es sich nicht nehmen ihre Haut ganz kurz zu streifen, bevor auch er ihr gegenüber Platz nahm. Er hatte einfach zu lange darauf verzichten müssen, als dass er dem Drang widerstehen konnte. Temari hatte nichts dagegen, viel zu sehr berauschte sie das Gefühl seiner Haut auf ihrer. Wie sehr sie ihn doch vermisst hatte…   „Guten Tag, was kann ich Ihnen bringen“, begrüßte sie die freundliche Kellnerin, während sie ihren Stift zückte, um die Bestellung aufzunehmen.   „Haben Sie Kuchen da?“, fragte Temari sie lächelnd.   „Ja. Wir haben Käsekuchen, Kirschkuchen, Erdbeerkuchen, Mandarinenkuchen und eine Schokoladensahnetorte“, erwiderte die junge Frau. Temaris Augen begannen zu funkeln.   „Dann nehme ich ein Stück von der Schokoladensahnetorte und einen schwarzen Tee bitte“, gab sie ihre Bestellung auf. „Und was möchtest du, Shikamaru?“  „Ich möchte nur einen schwarzen Kaffee, mehr nicht“, meinte er, wobei sein Blick die ganze Zeit auf Temari lag, während sich die Kellnerin alles notierte und dann wieder ihrer Arbeit nachging. Temari spürte den Blick ihres Ex-Freundes auf sich.   „Was möchtest du wissen, Shikamaru?“, fragte sie schließlich, als Shikamaru nach langer Zeit noch immer nichts gesagt hatte, wobei sie ihn anlächelte. Shikamaru schmunzelte. Natürlich hatte sie seinen Blick bemerkt. Das war mal wieder typisch seine Temari.   „Eigentlich nichts“, erwiderte er. „Ich hatte nur gerade gedacht, dass die meisten Frauen vor einer Schokoladensahnetorte abhauen würden, du aber bekommst strahlende Augen“, erklärte er ihr und brachte Temari so zum Lachen.   „Nun, du musst wissen, dass alle Frauen in meiner Situation liebend gerne so ein Stück von einer Schokoladensahnetorte essen würden, immerhin kommt es darauf dann auch nicht mehr an. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass nicht nur ich auf dieses Stück Torte scharf bin, sondern auch die kleine. Sie will es bloß noch nicht zugeben“, erzählte sie ihm grinsend. „Aber abgesehen davon würde ich auch so ein Stück essen. Das trainiere ich mir schon wieder ab. Dafür ist Schokolade einfach viel zu lecker“, meinte sie, wobei sie ihm zuzwinkerte und sich über die Lippen leckte. Sie konnte es kaum erwarten ein Stück davon essen zu können. Shikamarus raues Lachen, das daraufhin erklang, förderte dieses Gefühl nur noch mehr. Es freute sie, ihn wieder lachen zu hören. Wie oft hatte sie sich dieses Lachen in den letzten Monaten vorgestellt, wenn sie ihn vermisst hatte?! Egal wie oft. Das Original klang um Längen besser als sie es sich hätte je vorstellen können. Vielleicht lag es aber einfach nur daran, dass sie gerade zusammen in einem kleinen Café im Park saßen.   „Es wird also ein Mädchen“, stellte Shikamaru fest. Temari nickte, während sie sich gedankenverloren über den Bauch strich. Ein sanftes Lächeln lag dabei auf ihren Lippen, welches Shikamaru zum Schmelzen brachte. Wie hatte er ihr Lächeln doch vermisst?! Er hatte ganz vergessen, wie wunderschön es an ihr aussah, wobei er fand, dass sie so oder so schön aussah, egal ob mit Lächeln oder Babybauch, denn sie war noch immer seine Temari, zumindest mehr oder weniger. Gerne würde er ihr eine Strähne aus dem Haar streichen, um sie dann ganz sanft und liebevoll zu küssen, allerdings wusste er, dass es nicht ging. Sie hatten beschlossen von vorne anzufangen, zumindest irgendwie, da konnte er sie nicht einfach so küssen. Er musste sich gedulden, bis der richtige Augenblick kam, außerdem hatten sie noch einiges zu klären. Sie hatten zwar gesagt, sie wollten neu beginnen, doch stand das alles noch zwischen ihnen. Sie konnten das nicht einfach so vergessen, nicht nach allem, was passiert war. Er war sich sicher, dass auch Temari das so sah, welche gerade ihr Stück Torte vor die Nase gestellt bekam.   „Wie wäre es, wenn ich mir jetzt mein Stück Torte schmecken lasse, während du mir von deiner seltsamen Vision mit deiner Ex-Freundin erzählst“, schlug sie ihm vor, wobei ihre Hand nach der Gabel tastete.   „Wenn du diese verrückte Geschichte wirklich hören willst“, meinte Shikamaru und griff mit seiner Hand nach der Gabel, welche er ihr dann vorsichtig in die Hand gab. Er wusste genau, dass sie es auch alleine schaffte ihren Kuchen zu essen, immerhin war sie darin trainiert.   „Wo soll ich anfangen?“, überlegte Shikamaru leise, bevor er seine Arme auf dem Tisch abstützte, seine Hände faltete und diese dann an sein Kinn legte, während er Temari genau in seinen Augen behielt.   „Du musst wissen, meine Ex-Freundin, also die, die nicht tot ist, hat mich vor einiger Zeit betrogen, was ich ihr so vielleicht verziehen hätte, weil ich nicht ganz unschuldig dran war, allerdings hat sie es mir verschwiegen, weshalb ich mich von ihr getrennt habe“, begann er seine Erzählung, als wäre es eine ganz andere Frau von der er da sprach und nicht Temari. „Vor ein paar Stunden ist eine Freundin von ihr mich besuchen gekommen, um mich zu überzeugen wieder zu ihr zu gehen. Als ich dies aber abgelehnt habe, hat sie mir gesteckt, dass meine Ex schwanger ist, allerdings konnte sie mir nicht sagen, ob von mir oder von dem Typen, mit dem sie mich betrogen hat. Ich habe sie und ihren Freund aus der Wohnung geworfen. Du findest das sicher total dämlich, weil ich mich nicht um sie kümmern wollte“, fuhr er fort.   Temari aber schüttelte den Kopf.   „Ich kann dich wirklich verstehen, immerhin hat sie dich betrogen und du wusstest nicht mal, ob das da dein Kind ist. Welcher Typ will das schon?!“, erwiderte sie zwischen zwei Bissen. Temari wollte ihm zeigen, dass sie das alles eigentlich gar nicht wollte. Sie hatte nicht gewollt, dass er es so erfuhr.   „Auf jeden Fall hat sie etwas in mir ausgelöst“, fuhr Shikamaru ganz unbeirrt fort. „Ich habe, nachdem ich mich getrennt hatte, all meine Gefühle unter Verschluss gehalten, aber irgendwann ging es einfach nicht und dann war alles wieder hochgekommen. Ich fühlte mich unglaublich mies, aber ich wollte auch nicht nachgeben. Also stürzte ich mich in meine Arbeit, um nicht an sie und alles zu denken“, erklärte er, was Temaris Herz zum Schmerzen brachte, doch wollte sie ihm bis zum Ende zuhören. „Ich schätze, es war alles nur Einbildung, weil ich einfach zu überarbeitet war, aber an einem Abend ist dann plötzlich meine tote Ex-Freundin aufgetaucht. Sie hat die ganze Zeit auf mich eingeredet und verlangt, dass ich wieder zu ihr zurückgehe. Du verstehst sicher, dass ich verwirrt war, weil ich das von meiner vorherigen Freundin sicher nicht erwartet hatte. Das war das erste Mal, dass sie aufgetaucht ist, allerdings kam sie danach immer wieder und wieder. Als mir die Freundin meiner Ex dann auch noch sagte, dass diese schwanger sei, ist sie wieder gekommen… Ich war im Park, um endlich mal wieder einen freien Kopf zu bekommen und dann habe ich dich dort weinen gesehen, Temari“, endete er seine Erzählung.   Traurigkeit spiegelte sich in Temaris sonst so leeren Augen wieder, während sie sich auf ihre Unterlippe biss. Es tat ihr leid, dass er das alles wegen ihr hatte erleben müssen. Das hatte sie sicher nicht gewollt. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er erst gar nicht erfahren, dass sie schwanger war, wobei sie sich dabei nicht mehr sicher war, immerhin saßen sie nun wieder zusammen in einem Café und das nach all der Zeit. Und doch tat es ihr so unglaublich leid, dass er leiden musste, obwohl auch sie in all der Zeit sehr gelitten hatte.   „Bitte weine nicht, Temari, wobei dein Gesicht auch Tränen benetzt noch immer wunderschön aussieht“, erklang Shikamarus Stimme plötzlich neben ihr. Sie könnte spüren, wie er über ihre Wange strich, um die Tränen fort zu streichen, die sich unbemerkt aus ihren Augen gestohlen hatten.   „Ich will eigentlich gar nicht weinen“, schniefte sie leise. „Das liegt alles an den Hormonen und weil es mir so unendlich leidtut, dass du so leiden musstest“, erklärte sie ihm.   „Aber das muss es doch gar nicht, du konntest nichts dafür, außerdem bin ich mir sicher, dass du genauso leiden musstest wie ich, wenn nicht sogar noch mehr, immerhin trägst du noch immer dieses Kind in dir“, sagte er sanft, wobei er ihr weiterhin über die Wange strich, obwohl schon lange keine Tränen mehr über ihre Wangen liefen. Temari ließ es zu. Sie hatte einfach schon viel zu lange auf seine Nähe warten müssen. Also lehnte sie sich mehr an seine Hand, um ihm zu zeigen, dass er ruhig weiter machen sollte. Shikamaru sah dies als Einladung an und zog Temari in eine Umarmung, bevor er sich wieder setzte mit ihr auf seinem Schoß.   „Und jetzt isst du erst mal deinen Kuchen. Wir wollen ja nicht, dass du oder dein Kind verhungerst“, meinte er und nahm sich die Gabel, mit der er ein Stückchen aufspießte.   „Mach »ah«“, forderte er sie auf, bevor er ihr den Kuchen in den Mund schob. Das Spielchen wiederholte er, bis der Kuchen aufgegessen war. Temari unternahm nichts dagegen. Im Gegenteil. Sie fand sogar Gefallen daran und kuschelte sich unbemerkt näher an Shikamaru heran. Naja, nicht ganz. Shikamaru bemerkte es natürlich, allerdings unterstand er sich irgendetwas zu sagen, weil er wusste, dass sie sich danach sofort wieder zurückziehen würde, aber das wollte er nicht. Er wollte sie weiterhin bei sich spüren, immerhin hatte er es so lange ohne sie aushalten müssen. Noch dazu fühlte es sich einfach nur unglaublich an, sie so dicht bei sich zu haben. Seine ganze Haut kribbelte. Wäre er nun eins dieser pubertierenden Teenager, würde er sagen, in seinem Bauch flogen tausende Schmetterlinge. Da er dies aber nicht war, beließ er es dabei, dass es sich einfach nur unglaublich anfühlte, sie wieder bei sich zu haben.   Plötzlich stöhnte Temari auf. Besorgt sah Shikamaru zu ihr herunter.   „Alles okay bei dir?“, fragte er sie fürsorglich, während seine Augen über ihren Körper huschten, um nach der Ursache ihres Stöhnens zu suchen.   „J-ja…“, nuschelte Temari, wobei sich ihre Hand auf ihren Bauch legte und behutsam über diesen strich.   „Ist etwas mit dem Baby? Soll ich dich zu einem Arzt fahren?“, fragte Shikamaru, in dem nun langsam Panik aufkam. Temari aber lächelte ihn überglücklich an.   „Das ist nicht nötig. Die Kleine hat mich nur eben getreten. Es kam etwas unerwartet“, erklärte sie ihm. „Du musst wissen, ich habe mir ein paar Sorgen gemacht, weil sie sich bis jetzt noch nicht wirklich bemerkbar gemacht hat“, gestand sie ihm und brachte nun auch Shikamaru zum Lächeln.   „Darf ich?“, bat er sie fragend. Temari nickte und nahm ihre Hand von ihrem Bauch, sodass auch er seine darauf legen und einmal darüber streichen konnte, bevor sie zum Ruhen kam. Zärtlich legte sie ihre Hand auf seine, wo sie sie dann miteinander verknoteten. Schweigend saßen sie einfach nur so da und genossen die Stille und die Nähe zueinander.   Doch wurde ihre Zweisamkeit jäh unterbrochen, als plötzlich das Klingeln eines Handys erklang. Peinlich berührt kramte Temari in den weiten Taschen ihrer Jogginghose, um das kleine Gerät heraus zu holen und ran zu gehen.   „Hallo?“, fragte sie.   „Ich bin’s Gaara, ich wollte nur wissen, ob er dir wehgetan hat oder so oder ob er dich jetzt lieb und brav nach Hause bringt, weil Vater auf dich wartet“, erklang die ruhige Stimme ihres Bruders am anderen Ende des Telefons.   „Du musst dir keine Sorgen machen, Gaara, es ist alles okay“, erwiderte sie lächelnd. Es war wirklich alles okay, sie fühlte sich so wunderbar wie schon lange nicht mehr.   „Gut, wir warten hier auf dich, also lasst euch nicht zu viel Zeit“, meinte der Sabakuno. „Ach und Temari, denkt bitte dran, dass verdrängen nichts bringt. Die Vergangenheit wird euch so oder so wieder einholen“, erinnerte er sie noch.   „Ich weiß, Gaara, aber wir sind beide alt genug. Mach dir also keine Sorgen“, versicherte sie ihrem Bruder, bevor sie sich verabschiedete: „Wir sehen uns zu Hause.“  „Bis später“, verabschiedete sich Gaara, dann legte er auf und Temari steckte ihr Handy wieder in ihre Hosentasche.   „Dann bring ich dich am besten mal nach Hause“, erklang die raue Stimme Shikamarus an ihrem Ohr, welcher bereits alles bezahlte. Temari nickte.   „Ich denke, das ist besser“, erwiderte sie. „Sonst schicken die vielleicht noch einen Suchtrupp los, um nach mir zu suchen und mich nach Hause zu bringen. Du weißt, mein Vater versteht da keinen Spaß.“  „Das wollen wir natürlich nicht“, lachte Shikamaru, wobei er sie etwas von seinem Schoß schob, damit sie beide aufstehen konnten, um zum Auto zu gehen, dabei hielten sie mit ihren kleinen Fingern Händchen. Allerdings brachte keiner der beiden ein Wort zu standen, doch das brauchten sie gar nicht, denn auch so wurde dies zu einer schönen Zeit. Gerade dieses ruhige Schweigen ließ es zu einem magischen Moment werden. Darum ließen sie dies auch noch bei der Autofahrt anhalten, wobei Temari den Tag Review passieren ließ und Shikamaru sich auf das Fahren konzentrierte. Erst, als sie aus dem Auto ausgestiegen waren, um zur Haustür zu gehen, brachen sie das Schweigen.   „Das war ein wirklich schöner Nachmittag und ich würde mich freuen, wenn wir das wiederholen könnten, damit ich mich für den Tee und den Kuchen revangieren kann“, meinte Temari, als sie vor der Tür standen.   „Das kommt gar nicht in Frage“, erwiderte er eisern, doch verbesserte er sich sofort, als er ihren geschockten Gesichtsausdruck sah. „Ich werde dich natürlich auch das nächste Mal einladen, schließlich gehört sich das so für einen Gentleman. Dann kannst du mir auch deine Geschichte erzählen, auf die bin ich nämlich schon ganz schön gespannt.“  „Ich weiß zwar nicht, ob meine Geschichte so spannend sein wird, aber es wird mich freuen“, sagte sie mit sanfter und ruhiger Stimme, bevor sie sich leicht zur Tür wand. Am liebsten hätte sie diesen Moment ewig anhalten lassen, doch wusste sie nicht, wie.   „Du hast ja meine Telefonnummer, ruf mich einfach an, wenn es dir passt und können wir was ausmachen“, schlug sie vor, wobei ihre Hand nach der Klingel suchte und diese drückte. Gleich darauf wurde ihr Tür geöffnet – sie hatte sich bereits gedacht, dass ihre Brüder lauschten –, sodass sie eintreten konnte.   „Temari?!“, hielt Shikamaru sie noch einmal auf und kam ein Stückchen näher.   „Ja?“, fragte Temari, wobei sie sich wieder umdrehte und ihm entgegen Lächelte. Es war das strahlenste Lächeln, das ihre Brüder seit langem zu Gesicht bekommen hatten.   „Ich danke dir für diesen schönen Tag und dass du mir die Chance dazu ermöglicht hast“, meinte er, bevor er ihr einen hauchzarten Kuss auf die Wange gab. Temari wollte etwas darauf erwidern, sich bei ihm dafür bedanken, dass er sich dazu entschieden hatte, überhaupt zu ihr zu gehen, jedoch hielten seine nächsten Worte sie auf.   „Du siehst in Jogginghose und Schlabbershirt übrigens richtig niedlich aus, vor allem mit dem Babybauch“, hauchte er ihr ins Ohr, sodass nur sie es hören konnte, bevor er sich von ihr abwand und ging. Temari brachte er damit nur zum Lächeln. Auch noch lange nachdem er weggefahren war, stand sie einfach nur da und lächelte selig vor sich hin, während ihre Brüder sie dabei beobachteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)