Little New Sister von Piratenqueen (Das Mädchen mit den Katzenohren) ================================================================================ Kapitel 4: - Öffne mich ihm --------------------------- Kapitel 4: - Öffne mich ihm „Ok, alles begann kurz nach meinem 3. Geburtstag. Damals war ich noch ganz normal. Keine Teufelsfrucht weit und breit. Ich lebte auf dem Sabaody Archipel." „Also hast du wirklich von einer Teufelsfrucht gegessen, ja?" Ich nicke. Ich finde den Namen dieser Frucht ziemlich bescheuert. Aber, ich kann daran nichts mehr ändern. „Ja, von der Miau-Miau-Frucht." Ich sehe, wie Ruffy sich ein Lachen verkneift. Ich sag doch, der Name ist doof! Aber, ich fahre einfach fort und ignoriere seinen Gesichtsausdruck. Er sieht gerade einfach nur bescheuert aus. „Ich war also noch ziemlich klein und bin mal wieder vorausgelaufen. Wie zu erwarten hatte ich mich verlaufen und hab angefangen zu heulen. Ein netter Mann, dachte ich zumindest, fand mich und nahm mich mit. Er setzte mich an seinem Obststand ab, verschwand natürlich sofort wieder hinter seinem Stand. Aber, er kam wieder. Mit einem Apfel, um mich zu beruhigen. „Deine Eltern kommen bestimmt gleich wieder. Komm mit rein, da hab ich etwas ganz Leckeres für dich.", hatte er gesagt. Ich bin natürlich sofort mit ihm gegangen." Ich atme einmal durch. Meine Augen schließe ich. Die Szene spielt sich vor meinem inneren Auge ab. Der kleine Obststand mit den vielen Obstkörben. Ein unauffälliger Stand, wie ich finde. Aber, dass dieser kleine Stand das Leben eines dreijährigen Kindes so verändern kann… Wer kommt schon auf so etwas? Ich nicht. Wie auch? Es ist zehn Jahre her und trotzdem nicht verjährt. Seitdem gehe ich mir mein Obst selbst pflücken. Aus der Natur. Da gibt’s wenigstens keine Obsthändler, die einem das Leben versauen. Ich spüre Ruffys Blick auf meiner Haut. Er wundert sich wohl, warum ich gestoppt habe. Ich musste mich nur sammeln. Jetzt ist wieder alles in bester Ordnung. Ich fahre fort. „Jedenfalls war ich dann mit ihm hinter dem Stand, als er mir auch schon eine Frucht vor die Nase hielt. „Für dich", hieß es dann nur noch. Er schnitt mit einem Messer ein Stück davon ab und schob es mir in den Mund." „Und? Wie hat sie geschmeckt?" „Eklig. Undefinierbar. Zum Kotzen.", erkläre ich. Das Teil war definitiv für die Tonne gewesen. Es ist einfach nur ein ekliger Geschmack gewesen. Als hätte man vergammelten Fisch gegessen, oder so. Einfach nur ekelhaft! „Meine auch. Die Gum-Gum-Frucht.", erwidert Ruffy. Kann es sein, dass alle Teufelsfrüchte beschissen schmecken? Wer weiß… Ist vielleicht auch nur Geschmackssache. „Nachdem ich das Stück runtergewürgt hatte, fing mein Körper an, sich zu verändern. Vor allem sind mir die Ohren aus dem Kopf gewachsen. Mein ganzer Körper war entweder taub oder er tat weh. Das kam von der Strukturveränderung." Fragend sieht mich Ruffy von der Seite an. Ich glaube, er hat irgendetwas nicht verstanden. Ich frag einfach mal nach. „Was ist los?" „Was heißt „Struktur…was auch immer"?" Ach so. Langsam glaube ich, sein Hirn ist auch aus Gummi. Wenn er denn überhaupt eines besitzt… Aber, wenn er eines hat, dann ist es wohl ziemlich klein. „Du meinst Strukturveränderung. Das hattest du auch. Dein gesamter Körper ist aus Gummi. Ein normaler Mensch besitzt eine Struktur, welche dem Körper nur eine gewisse Dehnung der Körperteile erlaubt. Aber, durch die Teufelsfrucht hat sich deine Struktur verändert. Die Teufelsfrucht erlaubt deinem Körper, sich weiter zu dehnen, als es ein normaler Mensch je könnte. Nur, der Unterschied zwischen dir und mir ist eben die Art der Strukturveränderung. Bei dir hat sich einfach nur ein neuer Stoff dazu gemischt. Eigentlich hast du dich in keiner Weise verändert. Du bist ein Mensch geblieben, mit dem Unterschied, dass du aus Gummi bist. Meine Struktur dagegen ist zur Hälfte die einer Katze. Mein Körper hat sich verändert. Zum Beispiel die Ohren. Hast du alles verstanden?" Entgeistert sieht er mich an. Die Antwort kann er sich auch sparen. Er hat es nicht verstanden. So offensichtlich. „Woher weißt du so viel darüber?" „Hab mal was darüber gelesen." Ich sollte fortfahren, bevor ich noch den Faden verliere. „Kurz darauf bin ich ohnmächtig geworden. Als ich wieder wachgeworden bin, befand ich mich in einer Kiste, oder so was. Der Mann brachte mich zu Menschenhändlern. Naja, davon gibt’s auf dem Archipel ja genug. Aber, zum Glück kam dann mein Vater in seiner Marineuniform." „Dein Vater ist bei der Marine?", unterbricht er mich. Kann der nicht einfach zuhören?! Und am besten dabei die Klappe halten! Was für eine blöde Frage. Sonst hätte er ja keine Marineuniform gehabt, oder? „Ja. Er war es. Er ist irgendwann gestorben. Keine Ahnung, interessiert mich nicht." Erstaunt sieht er mich an. Ich hasse ihn. Meine Mutter ist nicht besser. Ich hasse sie beide. „Also, mein Vater konfiszierte die Kiste, somit auch mich, und nahm den Typen fest. Als er mich jedoch auch der Kiste holte, war er ziemlich erschrocken. Wegen den Ohren. Als meine Mutter mich später sah, war sie nicht weniger schockiert. Rate mal, was am nächsten Tag mit mir passiert ist." Mal sehen, ob ihm so etwas in den Sinn kommt. Er überlegt. Seine Birne qualmt! Ich hoffe, er explodiert nicht. „Ist es etwas Gutes oder Schlechtes?" „Die Frage gilt nicht." „Wieso?" „Weil ich es dir nicht beantworten kann. Das kann man so oder so sehen. Ich finde es eben scheiße.", erkläre ich. Ich weiß nicht, was man sich dabei denken kann. Ruffy sieht mich überlegend an. „Soll ich es auflösen?" Er nickt, also fahre ich fort. Soll er sich doch seine eigene Meinung bilden. Immerhin habe ich das auch getan. Damals… „Am nächsten Tag wurde ich mit einer Decke in einen Korb gesetzt und vor die Tür eines Waisenhauses gestellt. Frei nach dem Motto: Schmeiß weg, was du nicht mehr haben willst." Ich erinnere mich. Ein kleiner aus Stroh geflochtener Korb mit einer roten Fleece-Decke. Und mitten drin ich. Ein kleines dreijähriges Mädchen mit Katzenohren. Mit einem traurigen Blick sah sie ihren tollen Eltern hinterher. Und weinte bitterlich. Wieder steigen mir Tränen in die Augen. Das passiert immer. Mein Leben fing schon so traurig an. Mein Gott, es ist zehn Jahre her. Es sollte mir eigentlich nichts mehr ausmachen. Ich wische mir über die Augen. Man, Blair, reiß dich zusammen! Ruffy schweigt. Ich wage nicht, zu ihm aufzusehen. Er muss meine schwachen Nerven nicht sehen. Ich setzte dennoch meine Geschichte fort. Immerhin habe ich ja vorgeschlagen, sie ihm zu erzählen. Da werde ich jetzt auch nicht abbrechen. Das wäre erbärmlich. „Jedenfalls kam ich auf diese Weise ins Waisenhaus. Ich kann nicht behaupten, dass der Leiter des Hauses unfreundlich war. Ganz im Gegenteil, er zog mich auf, wie seine eigene Tochter. Ich will nicht leugnen, dass ich es wirklich gut bei ihm hatte. Er war ein warmherziger Mann, der mich als einziger nicht wie einen Außenseiter behandelt hat. Doch, als er starb, veränderte sich das Waisenhaus. Die Erzieher wurden handgreiflich, wenn ihnen etwas nichts passte. Als ich vor kurzem 13 wurde, bin ich abgehauen. Ich hab mich auf ein Schiff geschlichen. Kurz darauf haben sie mich in meiner Katzengestalt erwischt. Doch, als ich mich ihnen in meiner Menschengestalt zeigte, schmissen sie mich hochkant vom Schiff. Durch die Gnade eines der Crewmitglieder, bekam ich das kleine Rettungsboot. Aber, ich trieb ab und landete im Calm Belt. Die Seekönige zerstörten das Boot und so bin ich hier gelandet." Ich bin fertig. Mit der Geschichte. Mit den Nerven. Ich bin müde. Ich möchte gerne schlafen. Aber, ich weiß, dass ich wohl erst einmal wach liegen werde. Ich finde es seltsam, dass Ruffy mich gar nicht mehr unterbrochen hat. Ich sehe zu ihm. Er sieht mich an. Seinen Blick kann ich schon wieder nicht deuten. Kann er nicht mal sagen, was er denkt? Dann könnte ich mir das nämlich sparen. „Jetzt versteh ich das mit der Angst auch. Du hattest Angst, dass ich dich rausschmeiße." Blitzmerker. Das hab ich doch vorhin gesagt. Ich nicke trotzdem, weil ich nett bin. Und halbwegs gut erzogen bin ich auch. Halbwegs. Ich gähne. Verdammt, wie viel Uhr ist es überhaupt? Wahrscheinlich schon total spät. „Wir sollten ins Bett gehen. Ist schon spät und ich bin total kaputt.", meint er plötzlich. Kann der etwa Gedanken lesen, oder so? Oder sind wir uns einfach ähnlich? Weiß nicht. Hab auch keine Lust mehr drüber nachzudenken. Und auch keinen Nerv. Nur noch ins Bett. Doch, das stellt noch eine neue Frage auf. In welchem Bett soll ich denn jetzt pennen?! Ich kann ja schlecht wieder in Ruffys Bett schlafen. Oder? Ich verleihe meinen Gedanken Ausdruck, indem ich ihn fragend ansehe. Er sieht es sofort und sieht fragend zurück. „Wo soll ich denn schlafen?" Er grinst. Ich ahne, was jetzt kommt. „Na, hier. Du kannst im Bett schlafen, dann schlaf ich auf dem Boden." „Nein, das will ich nicht! Du sollst wegen mir nicht auf dem Boden schlafen!" Meine Stimme ist lauter, als ich es will. Aber, das ist egal. Er soll nicht auf sein Bett verzichten. Nicht wegen mir. Der Boden ist total unbequem. Ich weiß das. Ich musste es schon oft, als Bestrafung, wenn ich etwas angestellt hatte. Danach hat man Rückenschmerzen. Ich will nicht, dass er nur wegen mir Schmerzen bekommt. „Wieso nicht? Ich mach das gerne für dich. Was hast du dagegen?" „Wenn du auf dem Boden schläfst, kriegst du Rückenschmerzen. Du kannst doch auch hier schlafen. Mir macht das nichts, wirklich. Außerdem…" Soll ich jetzt wirklich das aussprechen, was ich denke. Ich mag ihn. Er ist fast so, wie ein großer Bruder. Auch, wenn ich ihn noch nicht so lange kenne. Er ist sympathisch. Ehrlich. Super nett. Er passt auf mich auf. Und, bis jetzt hat ihn noch nichts davon abgehalten, mir einen Gefallen zu tun. „Außerdem, was?" „Außerdem will ich nicht schon wieder allein sein. Bitte, lass mich nicht allein." Ich klinge, als würde ich ihn anflehen. Naja, es ist ja eigentlich auch so. Ich möchte nun mal nicht allein sein. Das war ich schon viel zu lange. Tu mir den Gefallen. Ich brauche dich! Er grinst mich an. „Na gut. Normalerweise hätte ich mir das Bett auch mit dir geteilt, aber Sanji hat mal gesagt, dass man Mädchen die Entscheidung überlassen soll." Verwirrt sehe ich ihn an. „Wer ist Sanji?" Mir wird mal wieder bewusst, dass ich eigentlich gar nichts über Ruffy weiß. Nur seinen Namen kenne ich. Mehr nicht. Nicht sein Alter. Nicht seinen Beruf. Ich kenne nur seinen Namen. Monkey D. Ruffy Er sieht mich an und will mir antworten. Aber, ich komme ihm zuvor. „Jetzt weißt du alles über mich, aber ich weiß gar nichts über dich. Rück mal ein paar Infos raus." Er lacht leise auf. „Ich bin Monkey D. Ruffy. 17 Jahre alt. Sonst noch was?" 17 also. Ich sage ja, er ist älter als ich. Ganze vier Jahre. „Wo bist du geboren?" Meine Neugier ist geweckt. Ich werde ihn jetzt alles fragen, was mir so einfällt. Das könnte lange dauern. Aber zuerst einmal, lege ich mich hin. Er hat sich mittlerweile auch schon unter die Decke gelegt. Ich lege mich genau neben ihn und schaue ihn neugierig an. „Im East Blue. Auf der Insel Dawn. Im Königreich Goa im Windmühlendorf." „Was bist du von Beruf?" „Ich habe keinen Beruf. Ich bin Pirat." Meine Augen weiten sich. Ein echter Pirat. Der nimmt mich jetzt nicht auf den Arm, oder? Nein, er sieht aus wie immer. Er sagt die Wahrheit. „Welche Position?" „Kapitän der Strohhutpiraten." „Wie viele Crewmitglieder?" „Mit mir zusammen sind wir 9 Leute. Da ist Zorro, mein Vize und unser Schwertkämpfer; Nami, unsere Navigatorin; Lysop, unser Kanonier, Schütze und Lügner; Sanji, der Smutje und Frauenheld des Schiffs; Chopper, unser Schiffsarzt; Robin, unsere Archäologin; Franky, unser Schiffszimmermann und Brook, unser Musiker.", erklärt er mir. Meine Augen strahlen womöglich. Ich liebe Piraten und ihre tollen Geschichten. Aber, ich bin einfach müde. Ich kann meine strahlenden Augen kaum noch aufhalten. Ich gähne einmal herzhaft, ehe ich weiter zu ihm hinüberrutsche. Er ist so schön warm. Ich kuschele mich an ihn. „Erzähl mir den Rest morgen. Ich bin müde." „Ok, ich auch. Gute Nacht, Blair." Ich schließe die Augen. Man, bin ich müde. „Gute Nacht, Ruffy. Träum schön." Ich lächle. Keine fünf Minuten später schlafe ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)