Zum Inhalt der Seite

Schicksal

フォーチュン
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben endlich ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.
Ich würde mich wirklich darüber freuen mal ein Kommentar zu lesen,
schließlich möchte ich ja auch eure Gedanken dazu hören beziehungsweise lesen.
Dann noch etwas, wer von euch Tumblr hat darf mir gerne folgen, wenn er das möchte.
http://phoibeaikaterina.tumblr.com/
Außerdem habe ich mittlerweile eine Facebook Seite erstellt.
Wenn ihr möchtet dürft ihr gerne gefällt mir drücken.
https://www.facebook.com/PhoibeAikaterina Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja meine Lieben da bin ich wieder und melde mich mit
einem neuen Kapitel zurück. In letzter Zeit hatten mir einfach
die Minuten und Stunden zu einem Neuen gefehlt, da
ich gerade an einem Buch von mir arbeite. Ich hoffe jedoch,
dass euch mein neues Kapitel gefällt. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog


 

Ben Howard - Oats In The Water

~~~~~~~~~雨~*~Regen~*~Ame~~~~~~~~~

"Betrachte die ganze Natur, wovon du nur ein winziges Stücklein bist, und das ganze Zeitmaß von welchem nur ein kurzer und kleiner Abschnitt dir zugewiesen ist, und das Schicksal, wovon das deinige nur ein Bruchteil bildet."

- Marc Aurel

~~~~~~~~~雨~*~Regen~*~Ame~~~~~~~~~
 


 

Japan

5. September 2033

19:00 Uhr
 

Die letzte Straßenlaterne flackerte und machte die gehende Gestalt nur schlecht sichtbar. Der plötzlich einsetzende Regen machte dies auch nicht besser. Das lange schwarze Haar durchnässte und legte sich glatt an den Rücken der jungen Frau. Von den vorherigen Locken war nichts mehr zu sehen. Es macht den Anschein, als hätte sie mit der kühlen Nässe keinerlei Probleme und schien ihr zu gefallen. Der Körper, nur mit T-Shirt und Jeans bedeckt, zeigte keine Anzeichen von Gänsehaut. Das Licht der Laterne blitzte auf und erhellte ihre unergründlichen hellblauen Augen. Eine Gewissheit zog sich durch ihren Blick und ließ dieses Mädchen unendlich weise aussehen. Als würden auf ihrem Rücken schon hunderte Jahre liegen. Ihre Erscheinungsbild machte jedoch klar, dass sie erst 16 sein musste.
 

„Bist du dir sicher?“ Leise Worte aus einer dunklen Seitengasse, erreichten die Ohren des Mädchens. Nicht einen Blick schenkte sie dem jungen Mann der dort stand und ging ungerührt weiter. Eine Antwort sollte er jedoch trotzdem bekommen. „Natürlich bin ich das. Es wird nicht einfach aber es muss sein.“ Ihr Schritte hallten durch die leere Straße und nun gesellte sich noch ein paar Füße dazu. Der dunkle Schatten aus der Gasse war nun an ihrer Seite und hielt Schritt. „Ich weiß, aber bist du dir im Klaren was du auslösen kannst?“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Züge, wodurch sich jetzt ihr wirkliches Alter bemerkbar machte. „Sicherlich. Doch sollte man nicht außer acht lassen, dass alles was passiert Schicksal ist. Wir denken nur, dass wir unsere eigenen Entscheidungen treffen. In Wirklichkeit, sind unsere Wege schon lange vorher bestimmt. Alles kommt wie es kommen soll.“ Diese Worten ließen ihn still stehen und er überlegte. Die noch eben Gesprochene blieb ebenfalls stehen, drehte sich und zeigte ihr strahlendstes Lächeln. „Denke nicht zu viel darüber nach Adrian. Und jetzt komm, ich möchte den Regen vor meiner Abreise noch genießen.“ Mit diesen Worten, kam sie auf den jungen Mann, namens Adrian zu und hackte sich bei ihm ein.
 

„Wie faszinierend. Jeden anderen hätte es bei dieser Kälte gefroren, nur dich nicht. Du warst schon als kleines Kind so. Woher rührt deine Begeisterung für den Regen?“ Ein träumerischer Blick legte sich auf das Gesicht der Angesprochenen. „Weißt du, der Regen kommt wann er möchte, er ist frei und gibt uns nötige Kühle und Nässe. So möchte ich auch sein, frei und doch helfend für alle. Unterschätzen darf man ihn allerdings auch nicht. Er kann den Tod bringen und zerstören. Schätze die Kraft des Regens, akzeptiere ihn und sei ihm dankbar.“ Wieder einmal wurde die Weisheit des Mädchens bemerkbar. So empfand es auch Adrian. „Du bist einfach unglaublich und unergründlich Amaya.“ „Ich weiß Adrian. Wahrscheinlich ist es auch Schicksal, dass ich so heiße und den Regen liebe. Schließlich bedeutet mein Name nichts anderes als Regennacht.“

Verlassen


 

Brian Crain - Wind

~~~~~~~~~去る~*~Verlassen~*~Saru~~~~~~~~~

"Sei bei mir, in Maßen zwar, doch verlasse mich nicht."

- Euripides

~~~~~~~~~去る~*~Verlassen~*~Saru~~~~~~~~~
 

Die kälte der Nacht zog in Tokios Straßen. Die vorhergesagt wärme blieb aus und ein bitterer Wind pfiff durch die Gassen. Schritte hallten durch die Nacht und man sah ein Mädchen rennen. Ihre blonden Zöpfe flogen herum und fanden keine Ruhe. Bei genauem Hinsehen würde man auch erkennen, dass Tränen über ihr Porzellangesicht rannen.
 

Bunny Tsukion lief und machte keinen Halt. Der Schmerz der eisigen Nacht war kein Vergleich zu dem Schmerz in ihrem Herz. Es war auseinander gerissen und zerstört. Es war ihr egal, dass es finster war. Es war ihr egal, dass jederzeit sie jemand sehen hätte können. Sie wollte nur noch weg, weg und alleine sein. Sie hatte gedacht nach dem Kampf gegen Galaxia würde endlich wieder alles gut werden. Wie naiv sie nur gewesen war.
 

Im Ueno-Park machte sie endlich halt, hielt sich die Brust und keuchte. Setzen, sie musste sich setzen. Wankend, da ihr Füße unglaublich schmerzten, nahm sie Kurs auf den Benzaiten-Schrein. Erschöpft und ausgelaugt nahm sie in dem kreisrunden Bau Platz. Weitere Tränen übergossen sich über ihre Wangen und tropften stetig auf ihre Bluse. Jetzt wo sie nicht mehr rannte, kam wieder die Erinnerung an den heutigen Abend.
 

Mit einem letzten Wink waren die Three Lights verschwunden. Vier helle Lichter zogen über den dämmernden Himmel und signalisierten die Abreise. In freudiger Erwartung kuschelte Bunny sich endlich wieder an ihren Mamoru. Wie konnte sie nur solange ohne ihn sein? Er ließ es sich zwar gefallen aber machte keine Anstallten um zu einer Erwiderung ihrer Geste anzusetzen. Kurz sah sie zu ihm hinauf, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Jedoch tat sie es ab und legte es zu der Kategorie unwichtig. Schließlich war gerade erst der Kampf beendet. Sie mussten einfach wieder Zeit für sich haben.
 

Nach einer kleinen Plauderei, trennte sich die Gruppe. Jeder ging seinen eigenen Weg, nur Bunny und Mamoru blieben auf dem Dach der Schule stehen. „Gehen wir auch Mamoru?“ Bunnys fragendes Gesicht blickte zu ihrem Geliebten. Er strahlte komplette Abwesenheit aus, bemerkte ihre Worte nicht einmal. „Mamoru?“ Endlich zeigte er eine Regung. „Äh was? Ja, ja natürlich komm.“ Wahrscheinlich hatte er gerade über etwas nachgedacht. Lächelnd folgte sie ihm vom Dach.
 

Während sie durch die Straßen schlenderten, auf dem Weg zu Bunnys Zuhause, registrierte sie immer mehr, dass wirklich irgendwas falsch sein musste. „Was ist mit dir los? Du bist so still, sagst gar nichts. Wenn ich dich was Frage oder dir was erzähle bemerkst du es nicht einmal.“Ihr Worte wurden gegen Ende immer leiser. Es schmerzte in ihrer Seele. Diese Abwesenheit kannte sie von Mamoru nicht. Anscheinend hatte er diese Worte aber ganz genau verstanden, denn mit einem Ruck blieb er stehen und nahm einen Schritt Abstand. Fahrig fuhren seine Finger durch das schwarze Haare und zerzausten es. „Bunny ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich überlege und überlege und komme immer wieder zum selben Schluss. Ich … ich kann das nicht mehr.“ Ihre hellblauen Augen weiteten sich. Was konnte er nicht mehr. Sie betete zu allen Göttern, dass ihr Gefühl sie trügte, dass er ihr etwas anderes sagen wollte, als das was sie dachte. „Was kannst du nicht mehr?“ Stur blickte er zur Seite, dann auf seine Schuhe und wieder zur Seite. „Das mit uns Bunny.“ In diesem Moment zersplitterte ihr Herz. „W … warum? Der … der Ring, d … du hast ihn mir vor deiner Abreise noch gegeben.“ Sie verstand es nicht, wollte es nicht begreifen. Voller Liebe hatte er ihr diesen Ring bei seiner Abreise geschenkt und plötzlich sollte es das gewesen sein? „Ich war überzeugt, dass unsere Zukunft bereits bestimmt ist, deswegen dieser Ring. Es tut mir wirklich leid Bunny, aber ich kann das so nicht mehr. Ich werde in einer Woche endlich nach Amerika fliegen um mein Studium zu machen, was ich durch Galaxia nicht konnte. Bis bald Bunny.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der untergehenden Sonne.
 

Die Tränen der Erinnerung und des Schmerzes liefen unaufhörlich über ihr Gesicht. Warum hatte er sie verlassen? War sie denn so schlimm, so eine Zumutung? Hatte er vielleicht eine andere kennengelernt? Keine der Fragen in ihrem Kopf konnte sie beantworten, wusste nur, dass ihr Herz in tausend Trümmern lag. Sie mobilisierte ihr Kräfte und stand auf, sie sollte nach hause gehen. Weit kam sie nicht und klappte mitten auf dem Weg des Parks zusammen. Mittlerweile hatte der Regen eingesetzt und durchnässte ihre ganze Kleidung, aber sie fühlte es nicht mehr. Bitter legten sich ihre Hände vor ihr Gesicht, heißere Schluchzer rangen ihre Kehle hinauf.
 

Plötzlich war nie Nässe verschwunden, doch hörte sie den stetigen Regen noch. Zaghaft blickte sie auf und begegnete strahlend blauen Augen. Schwarze lange Locken umrahmten das Gesicht des Mädchens welches vor ihr in der Hocke saß, und einen Regenschirm über sie hielt. In einer fließenden Bewegung gelangte die Hand der Schwarzhaarigen an ihre Wange. Sie war warm und angenehm auf ihrer Haut, es beruhigte sie. „Nicht weinen. Du bist stark und voller Liebe lass dich nicht in den Abgrund reißen Bunny.“ Ihre Augen weiteten sich, woher kannte dieses Mädchen ihren Namen? „W … w … wer bist du?“ Ein liebevolles Lächeln umzog das Gesicht der Gefragten. „Mein Name ist Amaya und ich kenne dich Bunny Tsukino. Gib nicht auf, sei stark, schön und voller Liebe und du wirst deinen Weg finden. Du bist nicht so wenig wert wie du es vielleicht denkst und du kannst viel mehr wenn du es nur möchtest. Trockne deine Tränen und trete der Welt mit neuem Licht entgegen.“ Diese Worte berührten sie in ihrer Seele und fügten kleine Stücke ihres Herzens zusammen. Ohne weitere Worte drückte das Mädchen namens Amaya ihr den Regenschirm in die Hand und ging freudig dem Regen entgegen.

Die Zeit verinnt


 

Alex Hepburn - Under

Maxim - Meine Soldaten

~~~~~~~~~時間~*~Zeit~*~Jikan~~~~~~~~~

"Aber es ist ein Zeichen der Zeit, dass die alte Heroennatur um Ehre betteln geht und das lebendige Menschenherz, wie eine Waise, um einen Tropfen Liebe sich kümmert."

- Friedrich Hölderlin

~~~~~~~~~時間~*~Zeit~*~Jikan~~~~~~~~~
 


 

Monat 1-6
 

Die ebenmäßigen, langen, blonden Haare verteilten sich wie fließendes Wasser auf dem Bett der 16-Jährigen. Schimmernde Tränen liefen über die geröteten Wangen. In ihren zitternden Händen hielt sie Fotos, alle zeigten dasselbe. Sie und Mamoru, glücklich. Wenigstens dachte sie das immer, vielleicht war er ja niemals glücklich mit ihr gewesen, hatte nur so getan. Die nasse Flüssigkeit benetzte nun auch die Abbilder ihrer selbst und des Mannes, den sie liebte.
 

Immer mehr schottete Bunny sich ab. Ging in die Schule, wieder nach Hause und verkroch sich in ihrem Zimmer. Sie wollte es nicht wahrhaben, wollte nicht akzeptieren. Sie war sich unglaublich sicher, dass Mamoru bestimmt bald vor ihrer Tür stehen würde. Sagen würde, es war ein Fehler, sagen würde, es hätte einen Grund gegeben, sagen würde, ihre Zukunft wäre ja schon vorherbestimmt, dass sie einfach zusammengehörten. Die Fotos aus glücklichen Tagen, waren ihr ständiger Begleiter, ließen sie hoffen. Doch nichts passierte, kein Mamoru, keine Entschuldigung, keine Erklärung.
 

Selbst Shingo bemerkte den Gemütszustand seiner Schwester. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, sie war still, zu still für seinen Geschmack. Eines Abends wollte er sie fragen, was denn los sei, schließlich machte er sich Sorgen. Okay, sie waren nicht immer die liebevollsten Geschwister, aber immerhin war sie ihm wichtig, auch wenn er es nicht immer zeigte. Die Tür lehnte nur am Rahmen, leise öffnete er jene, denn es drang nur ein leichter Lichtschein in den Gang. Sein Atem stockte, dort auf dem Boden saß seine Schwester, umbringt von Fotos, in der Hand eine kleine Spieluhr, aus der eine leise Melodie erklang. Er schloss die Tür wieder, denn er hatte die unzähligen Tränen auf Bunnys Gesicht gesehen.
 

Mittlerweile wurden die Mädchen unruhig, schon lange hatte sich Bunny nicht mehr sehen lassen und wenn, dann immer nur ganz kurz. Vorerst dachten sie noch, dass sie nun viel Zeit mit Mamoru verbringen würde und deswegen keine Zeit hätte, jedoch waren sie sich nicht bewusst, wie sehr sie sich irrten. Sollte sich binnen dieses Monats nichts ändern, so beschloss Rei, konnte Mamoru und Bunny sich warm anziehen, Liebe hin Liebe her.
 

Der neue Monat brach an und die Tränen der blonden Schönheit waren versiegt. Keine Einzige wollte sich mehr blicken lassen, denn nun wich die Trauer, sie sagte sich, alles wäre in Ordnung, es würde sich alles von selbst fügen. Sie würde wieder leben, ja das sagte sich sich innerlich, einem Mantra ähnelnd, immer wieder.
 

Ihr wurde bewusst, dass sie handeln musste, schließlich würden ihre Freundinnen irgendwann Verdacht schöpfen. Doch was sollte sie sagen? Wie sollte sie das alles Haruka, Hotaru, Michiru und Sezuna erklären? Diesen vier, die so sehr auf die Zukunft von Kristalltokio fixiert waren.
 

Monat 7-12
 

Noch immer hatte sie keinen Ton über die Trennung verloren, spielte noch immer vor es wäre alles in bester Ordnung. Kontinuierlich traf sie sich nun wieder mit allen im Crowns, machte Späße und lachte. Ihr Lachen erreichte jedoch nie ihre Augen, doch keiner bemerkte es, jeder kaufte ihr, ihre Masche ab. Bis auf eine einzige Person, Haruka. Sie kannte ihr Mondgesicht schon lange, kannte ihre strahlenden blauen Augen, wenn sie vor Freude verzückt waren. Eines der Dinge, die sie schon immer an ihrer Prinzessin fasziniert hatte.
 

Von außen war sie wieder das fröhliche, heitere und tollpatschige Mädchen, innerlich schottete sie ab. Blockierte alles, was mit Mamoru zu tun hatte, baute um ihr Herz eine große Mauer. Ein Schutzschild, welches bereit war, jeden niederzustrecken, der sich näherte.
 

Eines Abends saßen alle zusammen, spielten Karten und sangen leise die Lieder, die im Radio erklangen. Im laufe der Unterhaltungen kamen viele Dinge zur Sprache, Minakos Karriere, Reis Übernahme des Tamples. Gegen Ende begann die bekanntliche Leier von Makoto, mein Exfreund hier mein Exfreund dort. Es war eigentlich nur eine winzige Sekunde, nur ein leichter Flügelschlag, in denen ein kleiner Riss in Bunnys Mauer entstand, gepaart mit dem Wort Exfreund, krachte alles zusammen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand sie auf, die Tränen verbergend und rannte.
 

Alles wurde verbannt, versteckt und weggeschlossen. Eingekerkert in eine Kiste, als hätte es Prinz Endymion niemals gegeben. Alle Erinnerungen, alle Bilder, jedes noch so kleine Fitzelchen. Sogar ihr Medaillon fand den Weg in die unendlichen Tiefen einer Kiste. Sie hatte es nun begriffen, sie konnte nicht einfach so tun als wäre das nie passiert. Sie musste endlich lernen, fertig damit zu werden. Durch die Erkenntnis kamen nun auch wieder die Tränen.
 

Sie saßen alle im Crowns, als Haruka mit verräterischer Stimme das Wort ergriff.

„Sag mal Mondgesicht, wie geht es dem Prinzen denn? Wir haben ihn schon seit Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen.“

In Bunnys Augen strahlte ein kurzer Funke auf und ihr Herz schmerzte, als hätte man Salz, in die vielen Wunden gekippt.

„Es geht im hervorragend Haruka. Er ist wieder in Amerika.“

Acht geschockte Gesichter blickten ihre Prinzessin an, das konnte doch wohl nicht wahr sein?!

„Bunny … das … das ist doch ein Scherz? Ist zwischen euch irgendwas vorgefallen?“

Nun wurde auch Rei misstrauisch. Die blonde Schönheit hingegen zeigte ihr hellstes und hinreissenstes Lächeln.

„Nein Rei, es ist alles in Ordnung. Mamoru möchte nur gerne sein Studium beenden. Das verstehe ich natürlich, durch Galaxia hatte er ja nie die Möglichkeit. Ich höre aber jeden Tag von ihm."

Sie wusste, dass sie ihre Kriegerinnen anlog, wusste das es nicht richtig war. Doch was war wirklich noch richtig und was falsch? Sie konnte es nicht sagen.
 

Monat 13-18
 

Kaum kam die Sprache auf Mamoru, begann immer ihr innerliches Mantra.
 

- Stark bleiben, gehorche mein Herz, gehorche! –
 

Die Laufrunden, die sie nun begonnen hatten, gaben ihr Kraft, ließen sie für kurze Zeit vergessen, vergessen, was ihr angetan wurde. Jeden Tag lief sie, lief bis ihre Beine versagten, lief, bis die Luft zum Atmen versiegt war.
 

Jeden Tag ging sie in die Schule, spielte allen etwas vor, doch es war die erträglichste Form. Kein Mitleid keine Blicke, die ihr sagten, wie schlimm doch alles war. Sie lernte viel und hart, eines hatte sie nämlich als Erstes gemerkt, sei für andere dumm und du wirst unterschätzt. Dies setzte sie auch durch, keiner nahm sie ernst oder hielt sie für extrem schlau. Doch konnte keiner wissen, was innerhalb eines Jahres alles passieren konnte, wie sehr sich jemand verändern konnte, wenn er vom Schmerz gepeinigt, davon lief.
 

Monat 19-24
 

Sie hatte es nun endlich geschafft, abgeschlossen, abgeschlossen mit der Tatsache, dass Mamoru nie wieder kehren würde. Die traurige und bittere Erfahrung haftete an ihrem Gehirn und an ihrem Herzen wie Klebstoff. Wenn er einmal dran war, konnte man ihn nicht mehr so leicht entfernen.
 

Über die Monate hinweg begleitete Bunny eine Routine, die sie nun schon seit über einem halben Jahr verinnerlicht hatte. Zur Schule, nach Hause, Hausaufgaben, Crowns, nach Hause und dann Laufen. Jedoch hatte sich mittlerweile ihr Sportprogramm erweitert, erste Woche des Monats Laufen, zweite Woche des Monats Kickboxen, dritte Woche des Monats Tanzen, vierte Woche des Monats Bogenschießen.
 

Die Prüfungen standen nun endlich an, bei Bunny glaubte keiner so recht, dass sie es schaffen würde, schließlich war sie nicht eine der Begabtesten, so Rei. Die Lüge der Dummheit, die Lüge der Beziehung zum Erdenprinz, hielt sie standhaft aufrecht. Hin und wieder fragte sich die Blondine, wofür sie das eigentlich tat, fand jedoch nie eine Antwort.
 

Der Abend war fortgeschritten und doch hörte man gleichmäßige, laufende Schritte durch den Park hallen. Mal wieder rannte sie, rannte, um ihre Kondition zu halten. Völlig in ihrem Training versunken, merkte Bunny nicht, wie sie an einer bestimmten Stelle innehielt, um eine Pause zu machen. Sie stand vor dem Benzaiten-Schrein. Erinnerungen durchfluteten ihren Geist, als sie aufblickte. Regen, Tränen, Angst, Kälte und dann schoss eine plötzliche Wärme durch ihre Sinne. Strahlend blaue Augen, den ihren so ähnlich, die schwarzen langen Locken, Amaya. Dieses Mädchen, welches damals den Regenschirm über sie gehalten hatte. Innerlich versuchten die Ketten ihres Herzens, die sie wieder sorgsam angelegt hatte, zu bersten. Warum löste diese Person so viel Liebe und Zuneigung in ihr aus? Nein, und Bunny schüttelte bestimmend den Kopf, sie würde hart erkämpfte Mauer nicht wieder kaputtmachen.
 

Die Prüfungen waren beendet und Bunny hatte mir sage und schreibe einem Durchschnitt von 1,44 bestanden. Dies blieb jedoch ihr kleines aber feines Geheimnis, es reichte, dass alle wussten, dass sie zur Uni gehen könnte.
 

Durch den Zwischenfall im Park hatte Bunny nun endlich eine Antwort gefunden. Eine Antwort auf die Frage, warum sie log und nichts sagte. Sie tat es zum einen aus Selbstschutz, Angst vor Mitleid, Angst vor der Überrollung der Emotionen und, zu guter Letzt, wegen ihrer Kriegerinnen. Sie wollte keinen Einzelnen endtäuschen, wollte nicht, dass sie Angst vor der Zukunft hatten und wollte nicht, dass sie dachten, ihre Prinzessin wäre nicht einmal fähig ihren Prinzen an sich zu binden. Nun gut die meisten Punkte entstanden aus Eigeninteresse, aber wie gesagt, am schlimmsten wären diese Gesichter der Erkenntnis, dass kein Kristalltokio entsteht, welches sich alle so sehr herbeigesehnt hatten.
 

Es musste eine Veränderung her und Bunny war sich im Klaren, dass sie Stück für Stück mit der Wahrheit kommen musste. Der erste Schritt bestand aus einer Zimmerumgestaltung. Mit Mülltüten bepackt, sammelte sie alles ein, was zu kindlich war, was nicht mehr ihr Interesse erweckte. So vergingen die Stunden, ein Kuscheltier nach dem andern fand den Weg in den Sack. Glücklich und zufrieden fixierten ihre Augen eine kleine Schachtel, sie konnte sich nicht erinnern, was sie darin verstaut hatte. Entschlossen kniete sie sich nieder, denn es stand unter ihrem Schreibtisch. In Erwartung öffnete sie jene und zog eine mittelgroße Plastikhülle hervor. Ein Bild war darauf zu sehen, drei Männer in Anzügen und das breite Lächeln von Seiya, Taiki und Yaten sprang ihr förmlich entgegen. Des Weiteren zog sie einen Bilderrahmen hervor, darauf sie und der schwarzhaarige Three-Light-Sänger. Ein amüsiertes Lächeln zierte ihr Gesicht, eine Idee machte sich in ihr breit. Fest entschlossen stand sie auf und wusste genau was sie in ihren Ferien nun tun würde.

Urlaub muss sein


 

Taylor Swift - I Knew You Were Trouble

~~~~~~~~~自由~*~Freiheit~*~Jiyū~~~~~~~~~

"Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut."

- Thukydides

~~~~~~~~~自由~*~Freiheit~*~Jiyū~~~~~~~~~
 


 

Völlig lautlos bewegte sich die 18-Jährige auf ihren CD-Player zu, noch immer hielt sie die quadratische Plastikhülle umklammert. Der Deckel des Geräts wurde geöffnet und schon verschwand die silberglänzende Scheibe darin. Mit einer letzten Bewegung wurde der Play-Knopf betätigt.
 

Die ersten Töne von Search for your love erklangen und sofort machte sich ein angenehm warmes Gefühl in der Blondine breit. Mit geschlossenen Augen ließ sie sich auf ihr Bett gleiten und lauschte einfach nur der Musik und der samtenen Stimme.
 

Ohne es zu wollen, erschienen Bilder vor ihrem geistigen Auge. Das Riesenrad, in dem sie gesessen hatte, weil sie keine Karte mehr bekommen hatte. Seiya, der auf der großen Leinwand zu sehen war und nur für sie gesungen hatte.
 

Völlig dem Gefühl der Wärme hingebend und kaputt von der Umgestaltung, driftete sie in einen angenehmen Schlaf. Als Letztes sah sie Seiya vor sich, im Hinterzimmer bei ihrem Abschiedskonzert, wie er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte.
 

Der nächste Morgen brach an und Bunny war schon seit sieben Uhr wach. Eilig wuselte sie durch ihr Zimmer, schmiss allerlei in einen großen roten Koffer. Klamotten, Pflegeartikel und einiges mehr. Plötzlich fuhr sie herum, denn Shingo stand in der Tür und musterte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Was hast du denn vor Schwesterherz?“ Ein leichter Glanz legte sich in die Augen der Angesprochenen und sie wandte sich wieder dem Packen zu. „Urlaub Shingo. Ich fahre in den Urlaub.“ Sie konnte es nicht kontrollieren, denn es schlich sich ein kleines Lächeln auf die roten Lippen. Erleichtert seufzte der Jüngere auf. „Na endlich, ich dachte schon, das hört niemals auf.“ Fragend sah sie ihren Bruder an, sie verstand nicht ganz, was er meinte. „Brauchst nicht so kucken. Meinst du wirklich ich, habe nicht bemerkt, wie du dich verändert hast? Ich weiß ja nicht, was passiert ist, aber egal was, lass es nicht wieder gehen.“ Ohne ein weiteres Wort ging er und ließ eine verdutzte Bunny zurück.
 

Pünktlich um elf trafen sich alle im Crowns, auch Bunny wohnte der Veranstaltung bei. Die Schule war beendet und nun standen die Ferien an, die sich über acht Wochen zogen, bis jeder seinem Studium nach gehen würde oder anderweitigen Tätigkeiten. Genüsslich sog Bunny an ihrem Strohhalm und ließ die rosarote Flüssigkeit in ihren Mund laufen. Erdbeershake war einfach göttlich und würde es wohl auf ewig bleiben. Geschäftig redeten alle durcheinander, diskutierten darüber, was nun alles unternommen werden konnte.
 

Haruka sah unablässig ihre Prinzessin an, hörte den anderen gar nicht zu, denn irgendetwas hatte sich verändert. Sie konnte wieder den Ansatz des alten Glanzes in ihren Augen erkennen. Sie wirkte zufrieden und völlig entspannt. Irgendwann würde sie schon herausfinden, was passiert war.
 

Der Tag neigte sich dem Ende und am späten Nachmittag erhob sich Bunny endlich vom Tisch. „Nun ja, ich werde jetzt gehen. Ich hoffe, ihr werdet die zwei Wochen ohne mich mit viel Spaß verbringen. Bevor ihr mich mit Fragen löchert, ich fahre in den Urlaub und leider habe ich jetzt auch keine Zeit mehr das weitgehend zu erklären. Also meine Lieben, bis in zwei Wochen und stellt bitte keinen Mist an.“ Und damit wehte die junge Frau schon davon. Hastig lief sie durch die Straßen, nicht merkend, dass ihr jemand folgte. Endlich da Heim angekommen, zog sie schon ihren Koffer aus ihrem Zimmer und verschwand auch schon wieder.
 

Die letzten Sonnenstrahlen blinzelten über Tokio hinweg und Bunny stand, wieder einmal, vor dem Benzaiten-Schrein. Hier hatte alles begonnen und hier würde es enden oder weiter gehen. Gerade zog sie ihre Brosche aus der Tasche, wie lange war es schon her, dass sie sich verwandelt hatte? Fest umschloss sie ihren Begleiter durch jeden noch so schweren Kampf, als jemand an sie herantrat. Geschmeidig wie eine Katze fuhr sie herum und blickte in die dunkelblauen Augen von Haruka.
 

„Was machst du hier?“ Die Frage war berechtigt, denn es wollte sich ihr nicht erschließen, was ihre satinblonde Freundin von ihr hier wollte. Sicher legte sich die Hand von Haruka auf Bunnys Gesicht und zog sie in eine Umarmung. „Mondgesicht, ich weiß nicht was du vor hast aber lass dich ja nicht davon abbringen. Es ist angenehm, wieder den Glanz in deinen Augen, zu sehen. Du dachtest wahrscheinlich, keiner hätte deine Veränderung bemerkt, ich schon Mondgesicht, ich schon. Ich hoffte immer, du würdest von selbst kommen und erzählen was los ist, jedoch war dies nicht der Fall. Wenn du in zwei Wochen wieder kommst, möchte ich wenigstens einen Teil meiner alten Prinzessin wieder sehen, und nicht die Zurschaustellung deiner selbst.“ Sanft hauchte die Gesprochene der Blondine einen Kuss auf die Stirn. „Haruka …“ Es war nur ein Hauch, ein leises Flüstern, aber verständlich genug für die Kriegerin der Winde. Vorsichtig trat jene einen Schritt zurück und nickte Bunny aufmunternd zu.
 

Nun stand Sailor Moon vor dem Schreien und nicht mehr die 18jährige Bunny Tsukino. Mit einem letzten Wink zu Haruka, konzentrierte sich die junge Frau, konzentrierte sich auf den Planeten, auf den sie wollte. Ein gleißendes Licht umspielte ihre Züge und schon war sie verschwunden. Weg von der Erde, weg aus diesem Sonnensystem, rein in entfernte Galaxien.
 

Mit einem lauten Knall landete Sailor Moon auf ihrem hoheitlichen Hintern. „Verdammt noch mal, warum passiert das immer mir?“ Würdevoll erhob sie sich und rieb sich ihr geschundenes Gesäß. Sie war inmitten eines Meeres, aus bunten Blumen gelandet. Die Farbenpracht vernebelte ihre Sinne und ließ sie staunen. Das Einzige, was ihr dazu einfiel, war ein einziges Wort.
 

» Wunderschön
 

In einem sanften Licht verwandelte sie sich zurück und stand wieder als Bunny auf den Beinen. Schritt eins war nun getätigt, jetzt würde sie zu Schritt zwei kommen. Keine Sekunde später hielt sie ihren Zauberfüller in der Hand und ein Grinsen umspielte ihre Züge.
 

„Macht des Mondes verwandle mich.“
 

Rote brustlange Locken vielen über ihre Schultern und ihre grünen Augen musterten ihr Erscheinungsbild, wenigstens das, was sie ohne Spiegel, erkennen konnte. Sie war zufrieden, dass der Füller sie verstanden hatte, schließlich hatte sie keine genaue Anweisung geben, sondern nur daran gedacht, wie sie aussehen wollte. Entschlossen griff sie nach ihrem Koffer und marschierte los, immer der Stadt des Planeten Kinmoku entgegen.
 

Völlig erschöpft und hungrig erreichte sie endlich die Stadttore. Sie hätte näher and er Stadt landen sollen und nicht mitten in der Pampa, aber was hatte sie schon erwartet, sie kannte sie hier ja nicht aus. Noch einmal atmete sie tief ein und aus, dann streckte sie sich, festigte ihre Haltung und betrat die belebten Straßen.
 

Zielgenau steuerte sie auf den Palast zu, sie musste nun erst einmal zu Kakyuu. Hier duftete alles so herrlich und Luft war rein. Hier und da wurden Marktstände aufgebaut, wodurch sie sie fühlte, als wäre sie in der Zeit gereist. Hier war es Tag und sofort fragte sie sich, ob sie nur so lange unterwegs gewesen war oder ob hier die Zeit einfach anders lief. Dies jedoch konnte sie immer noch hinterfragen, wenn sie endlich bei der Prinzessin war.
 

Hastig stolperte Bunny die Treppen des Palastes hinauf, oben angekommen, holte sie noch einmal Luft und blickte auf. Vor den Toren stand eine Wache und das war niemand anderes als …

Yaten.
 

Verblüfft musterte sie ihn, sie war es nicht gewohnt ihn in einer Uniform zu sehen, so hatte sie ihn eher als Sailor Star Healer erwartet. „Sag mal hab ich was im Gesicht? Es gehört sich nicht jemanden einfach anzustarren, schon gar nicht die Palastwache.“ Jetzt hatte er sie angesprochen, in seinem gewohnt gereizten Ton. Ein leises Kichern entfloh Bunnys Lippen. Er hatte sich kein Stück verändert, kurz räusperte sie sich und schlug ihm die Antwort gegen. „Das sagt Mister Anstand persönlich.“ Bevor Yaten auch nur zum Konter ansetzen konnte, flitze Bunny durch das sich gerade öffnende Tor.
 

Eilig stellte sie ihren Koffer in eine abgelegene Nische, in jener sie sich, mithilfe ihres Füllers, ein angemessenes Kleid an ihren Körper wünschte. Um den Thronsaal zu finden, bedurfte es keiner leuchtenden Schildchen, wie man sie in Japan zu sehen bekam, den konnte man ohne Schwierigkeiten auch so erkennen. Zwei riesige geschwungene Türen machten deutlich klar, was sich dahinter verbarg. Seltsamerweise befand sich hier keine Wache. Schulterzuckend drückte Bunny gegen den festen Stahl und der Raum dahinter wurde preisgegeben.
 

Auf einem Thron saß Kakyuu und sprach mit einigen Männern. Von dem Geräusch, das Bunny durch ihr Eintreten gemacht hatte, wandte sie sich ihr zu. „Oh ein Gast. Ich habe gar keine Meldung davon bekommen, seltsam.“ Kurzerhand schritt die Blondine, jetzt gerade rothaarige, auf die Prinzessin zu und versank in einer tiefen Referenz. „Entschuldigt mein Eindringen Prinzessin, aber da ich keine Wache vor eurem Saal sehen konnte, verschaffte ich mir selbst Eintritt. Ich bin hier, da ich mit euch über etwas wichtig sprechen muss.“ Noch immer blieb ihr Blick gesenkt und sah erst auf als das letzte Wort ihre Lippen verließen.
 

Rot traf auf Grün, Schalk blitzte in den Augen der kinmokischen Prinzessin. Mit einer einzigen Handbewegung verschwanden die gerade noch so beschäftigten Männer. Lächelnd trat sie nun auf die verwandelte Bunny zu und reichte ihr ihre Hand, denn sie verbeugte sich immer noch.
 

„Meint ihr nicht, es ist falsch, euch vor mir zu verbeugen? Vielmehr sollte ich mich, vor euch verbeugen, Serenity.“ Geschockt war für Bunnys Gesichtszüge kein Ausdruck mehr. Völlig mechanisch ließ sie sich zu einem Tisch führen und nahm automatisch Platz. „Nur, weil ihr anders ausseht, Serenitiy, so würde ich euer Licht überall wieder erkennen, auch wenn es, seit unserem letzten Treffen, um einiges verblasst ist. Kein Licht in der Galaxie strahlt so hell wie das eure. Also, warum darf ich euch auf meinem Planeten begrüßen und das auch noch in einer anderen Form?“
 

Nachdem Bunny Gesagtes verdaut hatte, fing sie an zu erzählen, erzählte die ganze Wahrheit. Es tat so unendlich gut alles raus zu lassen, sich jemanden anzuvertrauen. Zum ersten Mal spürte sie Verständnis, denn die hatte die Prinzessin für sie, für die Angst, die sie hatte, vor der Reaktion ihrer Kriegerinnen. Endlich war Bunny im Ende der Geschichte angelangt und beendete diese mit einer letzten Frage. „Darf ich somit um Erlaubnis bitten, auf eurem Planeten für zwei Wochen Urlaub zu machen?“ Zaghaft schlossen sich die ebenmäßigen Finger, um die ihren und rote Augen strahlten, ihr hell entgegen. „Ihr seit mir immer ein willkommener Gast Serenity. Ich gehe davon aus, dass ihr eure Identität vorläufig nicht preisgeben werdet oder?“ Ein schlichtes Nicken bestätigte die Vermutung der Prinzessin, als plötzlich ein hochroter Yaten herein marschiert kam.
 

„Prinzessin Kakyuu, vorhin ist einfach ein Mädch …“ Abrupt stoppte er, als sein blick auf Bunny viel. „Da genau diese Person hier! Sie ist einfach durch die Tore geschlüpft. Prinzessin belästigt sie euch, soll ich sie entfernen lassen?“ Ohne auf die Frage einzugehen, erhob sich die rothaarige Schönheit und ergriff das Wort. „Zeige unserem Gast, namens Serena, doch bitte ihr Zimmer. Sucht euch ein Gästezimmer aus Liebes und ich hoffe, ihr werdet einen wunderschönen Aufenthalt genießen. Ach und Yaten hole sie doch bitte, wenn das Abendessen serviert wird. Bis dahin könnt ihr euch entspannen, sei es mit einem Bad oder einem Spaziergang durch unsere Gärten. Wir haben im Übrigen wunderschöne Rosen, die bestimmt von Interesse für euch sein dürften.“ Mit einem verschwörerischen Grinsen verschwand die Prinzessin und ließ eine feixende Bunny und einen geschockten Yaten zurück.
 

Nachdem Yaten sich wieder gefasst hatte, steuerte er mit ihr, auf die Gänge mit den Zimmern zu. Immer wieder hörte sie ihn etwas grummeln, verstand aber leider nie genau was, sondern immer nur Wortfetzen.
 

„Durchgeschlüpft … Pflichtbewusst … Melden wollte …“
 

Vor einer elfenbeinweißen Tür machten sie Halt. „Hier euer Zimmer Gnädigste, ich werde pünktlich um acht Uhr wieder hier sein, um euch für das Abendmal zu holen.“ Noch bevor Yaten verschwinden konnte, stoppten ihre Lippen nahe an seinem Ohr. „Oh gräme dich nicht du holder Ritter. Das Pflichtbewusstsein hat euch übermannt und zu unweigerlichen Taten geführt. Der Anstand wird euch irgendwann in euren so hoheitlichen Träumen aufsuchen, denn wenn er gehöret euch schon nicht in dieser Welt, so vermöged ihr ihn wenigstens im Traume zu sehen.“ Schallend lachend trat Bunny zurück und betrat ihr Zimmer. „Atmen Sweety, atmen.“ Dies war das Letzte, was sie ihm noch zurief.
 

Erfreut drehte sie sich in diesem riesigen Zimmer, es war einfach herrlich ohne jeden Zweifel. Den riesigen Koffer warf sie achtlos auf das Federbett und holte nur die wichtigsten Dinge heraus, Duschgel und Shampoo. Im Licht ihres Füller verwandelte sie sich zurück, entledigte sich ihrer Kleidung und begab sich schnurstracks in das anliegende Bad.
 

Warmes Wasser prasselte auf sie hinab und ihr Glieder entspannten sich. Während sie unter der Dusche stand, fing sie das Nachdenken an. Kakyuu hatte so viel Verständnis gezeigt, hatte sich geduldig alles angehört. Warum nur, war es ihr, bei ihr nicht schwergefallen, die Wahrheit zu sagen? Die Antwort darauf entzog sich ihrer Kenntnis, jedoch hatte die Prinzessin etwas gesagt, was sie stutzen ließ.
 

»Seit unserer Abreise wurde euer Licht stetig dunkler, verblasste, doch gestern spürte ihr die Wärme eures Lichtes wieder.
 

Sie hatte selbst die Veränderung gespürt, als sie jene CD, den Antrieb für diese Reise, in den Händen gehalten hatte.
 

Noch immer in Gedanken trat sie hinaus und trocknete sich abwesend mit dem Handtuch ab. Sie war so abgedriftet, dass sie das Klopfen, welches zu hören war, nicht wahrnahm.
 

„Ach du heilige Scheiße! Bunny?“ Abrupt drehte sich die Angesprochene um, vor ihr stand Yaten, die Augen geweitet, wie die eines Affen der definitiv zu viel Pillen geschluckt hatte. Sie war immer noch nackt, dem war sich sich bewusst, aber es interessierte sie nicht, schließlich gab es jetzt ein anderes Problem. Kurzerhand straffte sie ihre Schultern und stemmte bedrohlich die Hände in die Hüften.
 

„Yaten geht’s noch? Hatten wir vorhin nicht das Thema Anstand? Soll ich es dir noch hundert mal erklären? Ich bin mir zwar gerade nicht sicher, ob du geklopft hast, aber wenn keine Antwort kommt, dann schneit man nicht einfach rein. Manchmal frage ich mich wirklich, wo du deine Manieren herhast, denn hin und wieder liegt die Vermutung nahe, dass du überhaupt keine besitzt. Also, ich warte auf eine Erklärung Herr Kou!“
 

„Bunny … bitte … also wirklich … also zieh dir gefälligst was an, so kann ich dir doch keine richtige Antwort geben, Herr Gott noch mal!“ Etwas verwundert blickte sie an sich hinab. „Oh, da war ja noch was.“ Eilig huschte sie in das Bad und streifte sich ihre Kleidung über. Endlich bekleidet kam sie wieder hinaus und ließ sich auf das weiche Bett fallen. „Kannst du mir jetzt antworten? Ach weißt du was vergiss es, jetzt ist es eh schon egal.“ Resignierend seufzte sie auf und fiel zurück in die federnde Matratze. Die Augen hielt sie geschlossen und dachte angestrengt, nach was sie nun tun sollte. Als sie die Matratze ein weiteres Mal absenkte, blickte sie auf direkt in gestochenes Grün. „Sag mal Bunny, was machst du hier? Was sollte diese Show und die andere Gestalt?“
 

Sie wusste, dass diese Frage kommen würde, also antwortete sie auch. „Weißt du Yaten bei uns beziehungsweise bei mir ist viel passiert. Ich musste einfach mal weg von der Erde, weg von allem. Zufällig, viel mir gestern, eure CD in die Hände und da hatte ich einfach beschlossen, hier herzukommen. Frag mich nicht warum ich weiß es nicht. Die andere Gestalt hat den Anlass, dass ich vorerst meine Ruhe haben wollte, wollte Zeit zum Nachdenken. Kakyuu weiß Bescheid.“ Mit einem Ruck setzte die Blondine sich auf und ergriff die Hände ihres Gegenüber. „Bitte Yaten sag den anderen nichts, also Taiki und Seiya. Ich möchte für mich selbst entscheiden, wann ich sage, wer ich bin. Mir wurde schon so oft im Leben eine Entscheidung abgenommen und jetzt habe ich Gelegenheit es selbst zu tun.“
 

Da war etwas, ein gewisser Glanz und eine gewisse Traurigkeit, die ihn sofort auf ihre Bitte eingehen ließ. „Mach dich fertig, zieh dich an und verwandle dich. Ich werde draußen auf dich warten und kein Wort über das hier verlieren, solange du mir eines versprichst Darling … nenn mich nie wieder Sweety!“
 

Wieder in ihrer anderen Gestalt streifte sie mit ihrem Begleiter durch die Gänge des Palastes. Mittlerweile hatte sie sich bei ihm untergehackt und musste immer noch über seinen Satz schmunzeln. Im Saal wurden sie schon erwartet. Die Prinzessin stand inmitten des Raumes und lächelte die sanft an, als sie eintraten. „Da seit ihr zwei ja, das Essen ist im Nebenraum schon serviert.“ Yaten führte sie sicher durch eine Seitentür, zum Vorschein kaum ein kleinerer Raum, jedoch groß genug für einen langen Tisch, an dem locker zwanzig Gäste hätten sitzen können. Ohne Vorwarnung blieb Bunny stehen, denn dort saß Taiki und neben ihm Seiya. Als Letzterer aufblickte, versank sie im Blau seiner Augen, eine Gänsehaut jagte ihren Rücken hinauf. Automatisch begann sie damit dieses Gefühl zu unterdrücken, so wie sie es immer tat.
 

Beide hatten sich nun erhoben und kamen auf sie zu. Erst reichte Taiki ihr die Hand und verneigte sich leicht und dann stand er vor ihr. Er der immer zu ihr gestanden hatte. „Freut mich euch kennenzulernen das gerade war Taiki, Yaten kennt ihr ja bereits und mich nennt man Seiya.“ In diesem Moment ergriff er ihre Hand, Wärme durchflutete sie. Ein kräftiger Ruck durchzuckte ihren Brustkorb und sofort spürte sie, wie eine Kette an ihrem Herzen zerrissen wurde. Keuchend sackte sie zusammen. „Geht es euch nicht gut?“ Seiya war, der erste der fragte, ohne ihn anzusehen, rappelte sie sich auf. „Ja, ja mir geht es gut, ich brauche nur mal schnell frische Luft.“ Und mit diesen Worten verschwand Bunny, raus zu der kühlen Nachtluft und rein in den Schlossgarten.
 

Seiya blickte ihr immer noch hinterher. Irgendwas hatte er gespürt, er konnte es nicht zuordnen, aber dieser Glanz, dieses Licht. Es viel ihm nur genau ein Name ein, womit er das Ganze, benennen hätte können.
 

»Schätzchen

Seelenklang


 

Jason Walker - Echo

~~~~~~~~~魂~*~Seele~*~Tamashī~~~~~~~~~

Durch unsere Entscheidungen definieren wir uns selbst. Allein durch sie können wir unseren Worten und Träumen Leben und Bedeutung verleihen. Allein durch sie können wir aus dem, was wir sind, das machen, was wir sein wollen.

- Sergio Bambaren

~~~~~~~~~魂~*~Seele~*~Tamashī~~~~~~~~~
 


 

Ihre Beine hatten sie automatisch in die königlichen Gärten geführt. Der nun volle Mond erhellte die Duzenten von Rosen die sich vor ihr erstreckten. Ihre Kniee gaben nach und sie sackte zusammen, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und unweigerlich bahnte sich eine Träne hinab. Wie lange war es her gewesen, dass sie sich so hilflos fühlte, so haltlos?
 

Die dunkelgrüne Seide ihres Kleides verschmolz mit dem Grün des Grases. Nur der helle Mond zeigte die weinende Gestalt.
 

Das war nicht geplant gewesen, sie wollte sich hier lediglich etwas abschotten, wieder zu sich selbst finden. Ihr Blick schweifte und blieb an den roten Rosen haften, unkontrolliert stiegen Bilder in ihr hoch. Die Rose die Seiya einst geworfen hatte und sie erst dachte es währe Mamoru. Nur bei dem Gedanken an den Erdenprinz, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken, denn sie hatte ihn verdrängt und verbannt. Die saphirblauen Augen erschienen in ihrem Geist, die Augen Seiyas, als er versprach es wenigstens zu versuchen, ihr zu helfen. Der Moment in der Umkleidekabine, als er ihr seine Liebe gestand. Sein Versprechen, wieder zu kommen wenn Mamoru seinen Job nicht gut machen würde und sie war sich sicher, er wäre wieder gekommen, wenn er davon gewusst hätte. Ihre Seele war durchflutet mit Bildern von ihm, mit Momenten und Erlebnissen mit ihm und dieser eine Mann hatte es gerade geschafft, eine der vielen Ketten an ihrem Herzen, zu brechen, bersten zu lassen. Es war für sie unerklärlich, mit viel Kraft hatte sie sie aufgebaut und umgelegt. Sie wollte nicht mehr verletzt werden, wollte nicht mehr lieben. Natürlich liebte sie ihre Kriegerinnen, ihre Familie und ihre Freunde aber diese eine Seelenliebe wollte sie nicht mehr zulassen. Es hatte nur eine einzige kleine Berührung von ihm gebraucht und ein kurzer Blick. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf die roten Lippen, es hätte ihr klar sein müssen, schließlich hatte Seiya es immer geschafft, hatte es immer geschafft sie aus den Tiefen eines Loches her raus zu holen.
 

Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und ruckartig fuhr sich hoch, schon im Verdacht es wäre Seiya. Jedoch strahlte ihr kein Blau entgegen sondern das leuchtende Rot der Prinzessin. „Was betrübt euch Serenity?“ Sie wusste nicht was sie antworten sollte, schließlich erschloss sich ihr selbst nicht so ganz die Antwort. „Ich … ich … ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass also …“ Wo sollte sie anfangen? Sollte sie damit beginnen, dass lauter Ketten ihr Herz umklammerten und, dass Seiya mit nur einer Berührung eine davon zerrissen hat? Oder damit, dass sie ratlos war? „Serenity, Yaten hat mir erzählt was passiert ist. Warum quält ihr euch so? Warum lasst ihr die Wärme nicht einfach zu?“ Hörbar atmete die Prinzessin des Mondes ein und aus, blickte auf ihre Hände und dann wieder auf die Rosen vor ihr. Diese Blumen vermittelten ihr zwei Gefühle, zum einen, einen heftigen Würgereiz, da sie sie an Endimyon
 

erinnerten und zum anderen Geborgenheit, da sie auch an Seiya dachte.
 

„Wisst ihr Kakyuu, es ist nicht so einfach. Ihr kennt die Geschichte, die Geschichte wie nach eurer Abreise, alles zu Grunde ging und so ging auch ich zu Grunde. Ich baute mir Mauern und fesselte mein Herz. Natürlich empfinde ich noch Liebe, Liebe zu den Menschen die mir wichtig sind, aber solche Gefühle, wie ich sie eben gespürt hatte, verbiete ich mir. Dadurch, dass Mamoru mich alleine gelassen hat, mich verlassen hat, hat sich alles geändert. Mein Herz wurde schwer und schmerzte, aber nicht nur das, auch unsere, beziehungsweise meine Zukunft, hat sich dadurch verändert. Prinzessin, es ist euch bekannt, dass ich die Prinzessin des Mondes bin aber da gibt es noch mehr, viel mehr.“ Und so erzählte Bunny Kakyuu endgültig alles. Erzählte ihr von der vorherbestimmten Zukunft, von Kristalltokio, von Chibiusa, von den unerträglichen Schmerzen, in der Anfangsphase nach Mamorus Verschwinden, von den Toden die sie schon ereilt hatten und die sie alle in Kauf genommen hatte, in Kauf genommen, um die Zukunft zu formen und die Menschen zu beschützen, die sie liebte.
 

Als die blonde Frau endete blickte Kakyuu sie geschockt an und rang mit den Worten. „Serenity, ich wusste ja nicht … ich … also mir war nicht bekannt, dass solch eine Last auf euch ruht.“ Ein belustigter Seufzer entfloh Bunny und ein kurzer Ansatz eines Lächelns stahl sich auf ihre Lippen. „Nein Kakyuu, es war niemals eine Last für mich, zwar mag es komisch gewesen sein, wenn man eigentlich gar keine Entscheidungen mehr selbst fällen konnte, da alles vorherbestimmt zu sein schien, aber ich freute mich irgendwie darauf. Es war für mich die Bestätigung mit dem Mann den ich so sehr liebte auf Ewig zusammen zu sein, ein Königreich, mit ihm an meiner Seite zu regieren. Durch dieses Gespräch, in dem eigentlich fast nur ich geredet habe, ist mir aber nun eines bewusst geworden. Ich hatte einfach immer die falsche Einstellung, nicht den richtigen Blick auf die Dinge, denn ich habe immer nur Mamoru gesehen. Ihn und mich zusammen in Kristalltokio. Zu sehr war ich auf das alles fixiert, vielleicht sollte ich nun anfangen die Dinge anders zu sehen, schließlich kann ich doch jetzt entscheiden wie ich möchte. Nun ist alles verändert, somit auch die Perspektive oder?“ Motiviert, rappelte sie sich auf, ja sie schenke ihren Worten Wahrheit. Sie hatte es nun erkannt, was sie falsch gemacht hatte. Zwar konnte sie die eisernen Ketten nicht einfach lösen, dazu war es zu gewohnt, aber vielleicht würden sie sich von selbst entfernen. Sie musste wieder anfangen, an die Liebe zu glauben und an sich selbst. Zu sehr hatte sie diese Eigenschaft aus dem Auge verloren.
 

„Ihr habt vollkommen recht Serenity. Ich sehe wie euer Licht wieder erstrahlt und leuchtet.“ Bei diesen Worten musste sie stutzen und ihr viel wieder ein was sie noch für Fragen an die Prinzessin des roten Planeten hatte. „Kakyuu, bevor wieder wieder rein gehen hätte ich noch etwas was mich interessieren würde. Erst einmal bin ich verwundert, ihr könnt mein Licht sehen, habt sofort erkannt wer ich bin, warum die anderen drei nicht? Damit meine ich Taiki, Seiya und Yaten.“
 

Kakyuu lachte auf und sah sie liebevoll an. „Oh das ist ganz einfach. Natürlich spüren die drei euer Licht, aber ihr seit nun mal als Bunny hierher gekommen und nicht in eurer Prinzessinnen Gestalt. Es ist für die drei wie ein unterschwelliges Gefühl, wie ein Kitzeln an ihren Sinnen, etwas zu kennen. Ich hingegen bin selbst eine Prinzessin, wir erkennen untereinander sofort. Was liegt euch noch auf dem Herzen?“ Darüber hatte Bunny noch gar nicht nachgedacht und sie musste sich eingestehen, dass Kakyuu recht hatte. Damals als sie sie gerettet hatte, hatte sie sofort erkannt, dass eine Prinzessin vor ihr stand. „Wo wir gerade bei den drei sind, also wie soll ich sagen? Warum nennt ihr sie bei ihren Erdennamen? Ich hätte gedacht, sie würden hier als Kriegerinnen rumlaufen.“ Das schallende Lachen Kakyuus hallte durch den Garten. „Das ist noch viel einfacher. Die drei sind zwar meine Kriegerinnen, wenigstens in verwandelter Form, aber sie wurden trotzdem als Männer geboren, auf diesem Planeten. Ich spreche sie mit diesen Namen an, da es persönlicher ist, schließlich sprecht ihr eure Kriegerinnen ja auch mit ihren Erdennamen an.“ Eine zustimmende Geste verweilte in Bunnys Gesicht, auch hier hatte sie mal wieder recht. „Stimmt vollkommen. Damit erübrigt sich die nächste Frage, da ich wissen wollte warum sie hier in Uniform zu sehen sind. Nun zu meiner letzten Frage, wie seit ihr darauf gekommen mich als Serena vorzustellen?“ Es war für sie verwunderlich, schließlich befand sie sich auf einem anderen Planeten, in einem anderen Sonnensystem, nicht jeder kannte diesen Namen von ihr. „Serenity, wir mögen zwar nicht in eurem Sonnensystem leben, aber in unserer Bibliothek befinden sich zahlreiche Bücher über die Erde. Über die Ländern, Sprachen, Kulturen. Mir ist bekannt, dass ihr da heim Bunny oder auch in der Reinform Usagi genannt werdet. Die englische Form wäre dann wohl Serena.“
 

Endlich betraten sie wieder den Speisesaal, sofort blickten alle Anwesenden, was sich auf drei Männer beschränkte, sie an. Augenblicklich stand Seiya auf, umrundete den Tisch und trat vor sie. Noch immer spürte er dieses warme Gefühl, die Berührung ihrer Hand. „Geht es euch besser Serena?“ Warum musste es so schwer sein auf so eine einfache Frage, einfach zu antworten? Bunny wusste auch erst nicht wo sie hin sehen sollte, entschloss sich aber dann für die Offensive. Freundlich blickte sie in seine Augen und ein Lächeln zierte ihre Züge. „Vielen Dank, mir geht es hervorragend. Mir war nur plötzlich etwas schlecht geworden. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich heute noch nichts gegessen habe. Aber die frische Luft hat ihren Dienst getan und nun kann ich mich nicht mehr beklagen.“
 

Einem Gentleman gleich führte er sie zu einem der Stühle, schob ihn zurück und deutete ihr sich zu setzen. Dankend nickte sie und ließ sich erleichtert auf den weichen Samt des Stuhles gleiten. Das Essen wurde serviert und alle begannen, sich den Magen voll zu schlagen. Bunny hielt sich dezent zurück, ansonsten wäre sie wohl über die Speisen regelrecht hergefallen. Plötzlich richtete Taiki sein Wort an sie. „Darf ich fragen woher ihr kommt Serena? Die Prinzessin hat uns leider nur verraten, dass ihr wohl von einem anderen Planeten kommt und euren Namen. Weitere Information hat sie uns nicht genannt und meinte nur wir sollten euch selbst fragen.“ Bunny ermahnte sich ruhig zu bleiben. Sollte sie ihnen sagen woher sie kam? Wenn nicht was sollte sie dann sagen? Fiberhaft überlegte sie und entschied, dass die Wahrheit, wenigstens zum Teil, eher angebracht woher. Behutsam legte sie die Gabel zur Seite und faltete ihre Hände in ihrem Schoss. „Mein Planet dürfte euch nicht unbekannt sein. Ihr kennt ihn sehr gut, wie ich meinen möchte, meine lieben Three Lights.“ Sie musste den Namen Erde gar nicht benutzen, denn nur auf der Erde hießen sie Three Lights. Klirrend viel eine Gabel zu Boden und ein keuchendes Husten erklang. Das erste Geräusch konnte man Seiya zuordnen, das Husten hingegen gehörte zu Taiki, denn er hatte sich an seinem Stück Kuchen verschluckt. Nur Yaten blieb gelassen und aß besonnen weiter.
 

Endlich konnte Taiki wieder Worte fassen, Seiya hingegen sah sie einfach nur geschockt an. „Ihr … ihr seit also von der Erde? Schätzungsweise Japanerin, da ihr ohne Akzent sprecht. Ich habe gar nicht gewusst, dass es noch mehr Sailor Kriegerinnen dort gibt. Kennt ihr dann vielleicht auch die restlichen, sprich Sailor Moon und ihre Gruppe?“ Jetzt wollte Bunny schon anfangen zu keuchen, konnte es aber gerade noch zurück halten. „Nein persönlich wohl nicht nur eher von den Erzählungen in den Medien. Sailor Moon ist schließlich nicht unbekannt, auch nicht unter den normalen Menschen, die von den Weiten und Dingen der Galaxien keine Ahnung haben.“
 

Enttäuscht blickte Seiya zur Seite und Bunnys Herz zog sich drastisch zusammen. Sie sah ihm genau an, dass er sich eine andere Antwort erhofft hatte. Vielleicht eine Nachricht oder irgendetwas. Der Rest des Abends verlief still und schweigend, bist auf einige Kleinigkeiten wurde nichts tiefgründigeres mehr gesprochen. Gut gefüllt und müde, begab sich die Prinzessin des Mondes zurück auf ihr Zimmer. Völlig entkräftet, schälte sie sich aus ihrem Kleid, hinein in einen angenehm flauschigen Schlafanzug. Gerade wollte sie sich hinlegen, als die angenehm kühle Nachtluft hereinwehte und eine leise Melodie zu ihr trug. Geistesabwesend bewegte sie sich auf die offenen Türen des Balkons zu, ging nach draußen und suchte nach der Quelle. Ihr Zimmer zeigte genau auf den Rosengarten und dort unten sah sie eine Gestalt. Sofort erkannte sie ihn, die schwarzen langen Haare, die ebenmäßige und straffe Struktur, Seiya. Mit einer Gitarre saß er dort und spielte vor sich hin, die Töne klangen klagend, strafend und unendlich traurig. Bevor sie weiter lauschen konnte, endete er und verschwand mit einem Seufzen.
 

Der nächste Tag brach an und Bunny streckte sich genüsslich den Sonnenstrahlen entgegen, welche auf ihr Gesicht schienen. Vollkommen ausgeschlafen richtete sie sich auf und blickte auf die große Uhr die über der Eingangstür hang. Geschockt viel sie mit einem Satz aus dem Bett, auf den harten Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf und starrte auf die Zeitangabe. „Halb eins? Warum hat mich denn niemand geweckt?“ In ihrer intuitiven Bewegung hielt sie inne und musste über sich selbst lachen. So hatte sie zuletzt geredet, als sie sechzehn war. Immer noch grinsend rauschte sie ins Bad, die roten Haare wehten hinterher. Ja sie bevorzugte gerade immer noch die andere Gestalt. Nicht, dass wieder jemanden einfiel einfach hier hereinzuschneien.
 

Geduscht und erfrischt, schritt sie den langen Gang entlang. Ihr Körper steckte in Freizeitkleidung, Jeans und ein einfaches schwarzes Oberteil. Kräftig öffnete sie die Türen des Thronsaales, dahinter kam aber lediglich die Prinzessin zum Vorschein. „Oh ihr seit endlich wach. Ich dachte es würde euch gut tun auszuschlafen. Ich habe euch extra etwas vom Frühstück zur Seite legen lassen. Wenn ihr also hunger habt braucht ihr nur in den Nebenraum gehen. Die anderen drei sind in der Bibliothek, wenn ihr sie suchen solltet.“ Verblüfft betrachtete Bunny, Kakyuu. „In … in der Bibliothek? Alle drei? Auch Yaten und Seiya? Freiwillig?“ Die Prinzessin nickte lediglich und ihr Blick war undefinierbar. „Oh okay also ja, dankeschön.“ Und mit diesen Worten verschwand Bunny auch schon in den Nebenraum. Ohne Zögern packte sie sich schnell eine Semmel, belegte sie und war schon wieder auf dem Weg.
 

Die Suche zog sich eine halbe Stunde dahin bis sie endlich den Raum mit all den Büchern gefunden hatte. Dieser Palast war ja auch nicht gerade klein und überschaubar. Die Stille breitete sich überall aus, jeden leisesten Laut würde man vernehmen, wenn denn einer käme. Die sah sich um, hinauf an den drei Meter hohen Regalen an denen Leitern angebracht waren. Irgendwie erinnerte sie das Ganze an einen Disney Film. Wie hieß er noch gleich, fragte sie sich selbst. Prompt viel ihr wieder die Antwort ein, genau wie bei die Schöne und das Biest.
 

Sie ging weiter und entdeckte alle drei, mit dem Rücken zu ihr an einem Tisch sitzen. Taiki hielt wie üblich ein Buch in der Hand und las eifrig. Selbst Seiya hatte eins in seinen Fingern, nur Yaten gähnte laut und ließ sich wieder gelangweilt in seinem Stuhl zurück fallen. „Sag mal Taiki was liest du da eigentlich schon wieder für einen Schwachsinn?“ Angesprochener sah kurz zu seinem Bruder und wandte dann sein Gesicht wieder der Lektüre zu. Bunny kam auf alle drei zu, ohne, dass sie sie bemerkten, lehnte sich vor und sah die Seiten des Buches.
 

„Nun wenn ich mich nicht irre, würde ich behaupten er liest Illias von Homer.“ Augenblicklich ruhten alle Blicke auf ihr, außer Yaten denn jener viel geschockt, samt Stuhl um da er nur auf den hinteren Beinen balancierte. „Du brauchst nicht gleich umfallen, nur weil dir einmal etwas Wissen zuteil wird.“ Beleidigt raffte sich Yaten wieder auf und als er endlich saß konnte endlich antworten. „Haha, sehr witzig. Was soll das denn bitte sein, das kennt doch kein Mensch.“ Belustigt hob Bunny eine Augenbraue, ließ sich auf einen Stuhl nieder und lehnte sich lässig gegen die Lehne. „Nun Yaten, einige Menschen kennen Illias und Homer erst recht. Damit auch du etwas wissenswertes erfährt werde ich es dir erklären. Also, Illias beruht auf der griechischen Mythologie und die alten Griechen waren so circa eines der größten Völker damals. Man konnte es mit dem römischen Reich vergleichen, und nein Yaten die Römer werde ich dir jetzt nicht auch noch erklären. Egal weiter. So, die Griechen glaubten an Götter, um genau zu sein an zwölf Olympische und weitere Nebengötter und Halbgötter. Dies geschah noch vor Jesus und dem Christentum, welches wohl die verbreitetste Religion sein dürfte. Und wenn ich dein Gesicht richtig versehe, hast du auch keine Ahnung davon. Na super in einer Bibliothek sitzt ein Intelligenzlegastheniker. Naja um es kurz zu machen und dich nicht zu überfordern, die Griechen brachten den Göttern Opfer und so weiter und Homer war einer derjenigen die die meisten Dinge über die Götter geschrieben hat. So auch Illias und ebenfalls die Odyssee. Verstanden?“ In Taikis Gesicht ragte ein triumphierendes Grinsen, Seiya sah sie undefinierbar an und Yaten schluckte hart nur um sie weiter anzustarren, als wäre sie etwas unheimliches, etwas was er noch nie gesehen hatte. „Du … du … du weißt die ganzen Dinge?“ Ein leises Kichern ertönte aus ihren Lippen. „Natürlich weiß ich das, schließlich habe ich meinen Abschluss mit einem Durchschnitt von 1,44 bestanden.“ „Du hast WAS?“ Und prompt landete er wieder auf seinem Hintern, wieder war er vom Stuhl gefallen. Doch diesesmal stand er nicht auf, er saß auf dem Boden und wusste einfach nicht mehr was er sagen sollte. Kurzerhand kam Bunny zu ihm und ging vor ihm in die Hocke. „Sweety beruhig dich nur weil jemand mehr weiß wie du brauchst du nicht gleich wieder umfallen.“ Lachend kehrte sie in den Stand zurück und setzt sich wieder. Ihr war durchaus bewusst warum Yaten geschockt war. Er wusste wer sie war und wusste somit auch wie sie als 16jährige war, wenigstens was ihren schulischen Wissensstand betraf. Dies hatte sich aber nun alles grundlegend geändert. Zwar konnte sich noch lange nicht mit Ami oder Taiki konkurrieren aber dennoch kam sie gut ran.
 

Zwar befand sich Yatens Hintern wieder auf dem Stuhl, sein erstauntes Gesicht war aber leider nicht verschwunden. Unentwegt klotzte er sie regelrecht an, langsam wurde ihr es unangenehm. „Yaten würdest du vielleicht die Freundlichkeit besitzen und aufhören mich so anzustarren? Hatten wir das Thema nicht bei meiner Ankunft? Außerdem warst du da derjenige der meinte man solle nicht starren!“ Sofort wurde Angesprochener puder rot und wandte sein Gesicht ab. Taiki fand die ganze Sache anscheinend so lustig, denn er fing lauthals zu lachen an. Erstaunt sahen nun alle ihn an. „Dein … dein Gesicht … Yaten herrlich …“ Noch immer lachte er und eine Ende war wohl noch nicht in Sicht.
 

Während dessen blickte Seiya vorsichtig an der rothaarigen Frau auf und ab. Dieses Funkeln in ihren Augen, als sie Yaten belehrt hatte, es war der Frau die er nie aus seinen Gedanken verbannen konnte so ähnlich. Aber sie war es nicht, definitiv nicht. Vielleicht steigerte er sich einfach in etwas hinein und sah Dinge die es einfach nicht gab. Er vermisste das blonde Mädchen mit den Zöpfen, vermisste ihre Art, vermisste ihre Herzlichkeit, ihre Wärme, einfach alles. Sie plauderten noch einige Zeit doch Seiya hielt sich zurück, dies bemerkte auch Bunny. Sie sah die Verbissenheit in seinem Blick, sah wie seine Gedanken innerlich kreisten. Vielleicht war es wirklich wie Kakyuu gesagt hatte, vielleicht sah er ihr Licht, konnte es aber nicht richtig deuten. Vorerst würde sie nichts sagen, ein passender Moment würde sich von selbst ergeben.
 

Der Nachmittag ging vorüber und so auch das Abendessen. Taiki verzog sich wieder in die Bibliothek und Seiya war von ein auf den anderen Moment ebenfalls verschwunden. Yaten wollte sich gerade vom Esstisch erheben, doch Bunny hielt ihn auf. „Warte bitte. Kannst du mir sagen wo Seiya ist?“ „Ich schätze er wird sich in die Gärten verzogen haben, so wie er es immer macht wenn er bedrückt ist.“ Hatte sie richtig gehört, bedrückt? „Bunny,“ und dabei flüsterte er „er vermisst dich, er vermisst dich jeden einzelnen Tag an dem er nicht bei dir ist. Jetzt bist du hier und er sieht die Ähnlichkeit, wie auch ich nur kann man es nicht ganz zuordnen.“ Verstehend nickte sie und ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Sie dachte daran wie es ihr gegangen war, als die Three Lights auf der Erde waren und ihr Mamoru weg. Wie sehr hatte sie ihn vermisst, wie sehr hatte sie sich nach ihm gesehnt. Ohne weitere Worte stand sie auf und lief Richtung Schlossgarten.
 

Kaum draußen, erkannte sie die Melodie, die sie vernahm. Es war jenes Stück, welches er am Vortag hier gespielt hatte. Langsam kam sie auf ihn zu, lauschte den Klängen und seiner Stimme.
 

Hello, hello

anybody out there?

'cause I don't hear a sound

alone, alone

I don't really know where the world is but I miss it now
 

Es war ein Lied von der Erde, denn sie kannte es, sehr gut sogar. Kurz hinter ihm stoppte sie, konnte schon fast die Wärme seines Körpers spüren, als sie zu singen begann, synchron mit ihm.
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough

cause my echo, echo

is the only voice coming back

my shadow, shadow

is the only friend that I have
 

Sofort starrte er sie an, denn er hatte nicht mit ihr gerechnet. Unbeirrt setzte sie sich zu ihm und lächelte ihn aufmunternd an. Er spielte zwar noch aber sang nicht mehr, anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlagen, also übernahm sie.
 

listen, listen

I would take a whisper if

that's all you have to give

but it isn't, isn't

you could come and save me

try to chase it crazy right out of my head
 

Als wären seine Augen Magneten, wandte sie sich nicht einen Moment aus seinem Blick, verhackte sich mit diesem dunklen Blau. Endlich fing er sich wieder, erwiderte vehement ihren Blick und stieg wieder mit ein.
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough

cause my echo, echo

is the only voice coming back

my shadow, shadow

is the only friend that I have
 

Sacht lächelte sie und verstummte, ließ alleine ihn weiter singen. Sie wollte seiner Stimme zuhören, sich in ihr verlieren und nie wieder auftauchen. Es war einfach einer der Momente, die einen alles vergessen ließen, vergessen wer man war, vergessen was war.
 

I don't wanna be down and

I just wanna feel alive and

get to see your face again once again

Just my echo, my shadow

youre my only friend
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough

cause my echo, echo

oh my shadow, shadow
 

Hello, hello

anybody out there?
 

Kaum ertönten die letzten Klänge, verpuffte auch schon die Seifenblase die sich um sie gebildet hatte. Das Träumen ging vorüber und machte dem bitteren Ausdruck in Seiyas Gesicht Platz. „Du hast etwas verloren habe ich recht?“ Es wunderte ihn nicht, dass sie das fragte, irgendetwas sagte ihm, dass sie ihn verstand. „Ja. Wahrscheinlich hat es ihnen Yaten erzählt.“ Nein, dazu hätte keiner etwas sagen müssen, sie sah es, sie fühlte es, den Schmerz. Unweigerlich schüttelte sie den Kopf. „Keiner hat mir etwas gesagt, außerdem kannst du mich gerne Serena nennen und musst mich auch wirklich nicht mit Sie ansprechen. Ich habe es gesehen Seiya, in deinen Augen. Trauer, Wut, Verzweiflung, Selbsthass und einen unendlichen Schmerz. Du vermisst jemanden so sehr, dass es dir dein Herz zerreißt.“ Jetzt war er doch erstaunt, noch nie hatte jemand seine Gefühle so genau beschreiben können, so detailliert und auf den Punkt genau. Ja er hasste sich selbst, er hasste sich weil er gegangen war, er hasste sich weil er es nicht richtig versucht hatte. Aber was hätte es schon genützt, schließlich würde sein Schätzchen nie jemand anderen so sehr lieben wie ihren Mamoru.
 

Er merkte gar nicht wie sich eine stumme Träne seine Wange hinab bahnte, spürte nur wie er die Hände vor sein Gesicht schlug. „Ja ich vermisse sie, ich vermisse jede Nuance an ihr, jede Kleinigkeit. Ich habe ihr Licht gespürt, ihre Liebe und seit dem gibt es keinen Tag an dem ich nicht an sie denke.“ Geschockt fuhr ihre Hand an ihren Mond. So fühlte er sich also. Es war wie ein Stich, wie ein Dorn der sich tief in sie bohrte. Sie wollte ihn nicht so sehen, konnte ihn nicht so sehen, also tat sie das Einzige was ihr einfiel. Ihre Hände legten sich sanft auf seine Schultern, sie kniete nun vor ihm und richtete die Worte an ihn, die er einst zu ihr gesagt hatte. „Vielleicht kann ich dir ja helfen, ich werde es jedenfalls versuchen.“ Sofort sah er sie an, wie konnte das möglich sein? Er kannte diese Worte, er hatte sie selbst benutzt, damals auf dem Dach der Schule, hatte sie an das Mädchen seiner Träume gerichtet. „Wa … was?“ Bunny ging nicht darauf ein, strich ihm nur behutsam die Träne weg und legte diese Hand an seine Wange. „Lass mich dir helfen. Im Leben ist alles möglich wenn man es nur möchte.“ Und mit diesen Worten beugte sie sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Blindness


 

Ella Henderson - Ghost

~~~~~~~~~ブラインド~*~Blind~*~Buraindo~~~~~~~~~

"Die Sonne ist nicht verschwunden, weil die Blinden sie nicht sehen."

- Birgitta von Schweden

~~~~~~~~~ブラインド~*~Blind~*~Buraindo~~~~~~~~~
 


 

Gute Nacht, das waren die letzten Worte gewesen die, die rothaarige Frau an ihn gerichtet hatte. Seit dem gestrigen Abend hatte Seiya kein Auge zu gemacht. Diese Serena strahlte eine gewisse Wärme aus, die ihn so sehr an sein Schätzchen erinnerte. Sie hatte genau dasselbe gesagt, wie er einst zu Bunny. Die Hoffnung, die in ihm aufkeimte, als sie ihm diesen Wangenkuss gab, vermochte er nicht zu beschreiben. Woher kamen nur plötzlich diese Gedanken, dass es vielleicht doch noch ein Happy End für ihn gab? Die halbe Nacht wälzte er sich von der einen auf die andere Seite seines Bettes, aber der Schlaf wollte ihn einfach nicht zu sich holen. Doch er merkte es nicht einmal, wie ein kleiner Funken ihres Lichtes in seinem Herzen neu zu blühen begann.
 

Genüsslich reckte sich die junge Frau den morgendlichen Sonnenstrahlen entgegen. Kaum, dass sie einigermaßen zu sich kam, sprang sie schon eilig aus dem Bett. Mit Schwung riss sie die Balkontür auf, breitete die Arme aus und genoss die frische Luft, die herein wehte. Lächelnd griffen ihre Hände nach dem Gelände und sie dachte an den gestrigen Abend zurück.
 

Sie hatte den Schmerz in Seiyas Augen gesehen, ihn gespürt. Sie wollte ihm helfen, wusste zwar noch nicht wie, aber dies würde sich wahrscheinlich von alleine ergeben. Jedoch verstand sie endlich eines, Seiya liebte sie, dem war sie sich sicher. Zu ihrem eigenen Erstaunen hatte auch er sie nicht kalt gelassen. Da war etwas gewesen, ein kleines Licht, eine Wärme die ihr Herz Stück für Stück weiter öffnete.
 

Gemütlich schlenderte die verwandelte Bunny den Schlossgang entlang und bewunderte ein Bild nach dem anderen. Auch die Prinzessinnen vor Kakyuu, waren genauso hübsch wie sie selbst. Alle hatten die feuerroten Haare, das ebenmäßige Gesicht und die sanften Züge. Ein Bild erweckte jedoch dann ihre besondere Aufmerksamkeit. Dieses hier hatte nichts mit den Herrscherinnen dieses Planeten zu tun, es viel komplett aus der Reihe. Ein heller Stern leuchtete am Dunklen Firmament, erstrahlte jeden Zentimeter. Weiter unten eine riesige Ansammlung an Menschen die sich demütig vor jenem Stern verbeugten.
 

Etwas regte sich in Bunny, ein Gefühl, etwas darüber zu Wissen, es aber nicht aussprechen zu können. Wahrscheinlich wäre sie hier noch Stunden gestanden, nur um den Sinn des Bildes zu verstehen, doch dann knurrte, ziemlich laut, ihr Magen und somit machte sie sich raschen Schrittes zum Speisesaal auf.
 

Endlich erreichte sie ihr problemlösendes Ziel, das Essen. Man sollte meinen, sie würde alles in sich hineinschlingen, aber da keiner der Anwesenden Star Lights etwas sagte oder sie merkwürdig ansah, beherrschte sie wohl doch noch ihre Tischmanieren. Nachdem sie ein Omelette, drei Semmeln, zwei Frühstückseier und einer große Schale Müsli, verdrückt hatte, lehnte sie sich genüsslich zurück. Ihr Magen war gut gefüllt und sie fühlte sich sichtlich zufrieden. Jedoch wurde diese Zufriedenheit schnell von dem Gefühl überlagert beobachtet zu werden, also sah sie auf und blickte in die entgeisterten Gesichter von Yaten und Taiki. Da erst fiel ihr auf, dass wohl Seiya gar nicht anwesend war.
 

Verwirrt sah sie sich um, konnte aber nirgends einen schwarzen Schopf erkennen. Einen Wimpernschlag später und einem weiterem entsetzten Blick, sprach sie ihre Beobachter an. „ Eine Frage an euch zwei, fehlt hier nicht Seiya?“ Eine Antwort folgte jedoch nicht. Die einzige Regung die sie ausmachen konnte war dann wohl das Blinzeln der zwei.
 

„Erde … ups Entschuldigung, wir sind ja auf einem anderen Planeten. Kinmoko an Yaten und Taiki, würdet ihr mir bitte sagen, warum Seiya nicht anwesend ist und warum ihr mich anseht, als hätte ich einen Elefanten geschluckt.“ Anscheinend fand der Ältere, nämlich Taiki, wieder zu sich. „Ich … also wir … wegen Seiya …“ Taiki bemerkte selbst, dass sein haltloses Gestotterte niemanden weiter bringen würde. Somit schloss er seine Augen, sammelte sich einen Moment und setzte dann zu einer neuen Antwort an. „Noch einmal von vorne. Seiya ist nicht da, da er noch einige Vorbereitungen für heute Nachmittag trifft. Die bedauerliche Tatsache, dass wir so …“ „Sag mal futterst du immer so viel?“ Yaten fiel, unverfroren wie er war, seinem Bruder einfach ins Wort.
 

Bunny blinzelte einige Male, einmal um Taikis Worte zu registrieren und dann um Yatens Frage zu verstehen. „Ähm bitte Yaten?“ Lauter kleine Fragezeichen Bildeten sich in den Zügen der jungen Frau ab, denn sie verstand, wortwörtlich, gar nichts. „Na das was du alles runtergeschlungen hast. Verdrückst du jeden Tag so viel? Wenn ja dann hast du dich die restliche Zeit ziemlich zurückgehalten.“ Endlich nahm ihr Gehirn Yatens Frage auf und erfasste den Hintergrund jener. „Naja also eigentlich schon.“ Leichte Röte schoss ihr in die Wangen und ihr Blick senkte sich leicht beschämt.
 

„Unglaublich“ Mehr brachte Yaten nicht zu Stande, zu sehr war er von Bunnys Füllvolumen erstaunt. Anscheinend verstand Taiki, dass es der jungen Dame sichtlich peinlich war und schritt beherzt ein. „Yaten, bring unseren Gast nicht so in Verlegenheit. Wo hast du nur deine Manieren her?! Serena, wenn sie möchten würde ich mit Ihnen eine Rundführung in unserer Hauptstadt machen, wenn Ihnen danach der Sinn steht.“ Plötzlich hatte es Bunny ziemlich eilig, nur schnell weg. „Ja … ja natürlich, gerne sogar.“ Mit einem freundlichen Lächeln erhob sich Taiki und führte die Rothaarige zur Tür hinaus.
 

Beide schlenderten in den Hof, Bunny untergehakt bei Taiki. Es war ein wundervoller Tag um einen Ausflug zu machen, wie Bunny bemerkte. Die Sonne strahlte eine angenehme Wärme aus und überall roch es nach Sommer. „Hier entlang Serena. Wir müssen an der Seite gehen um zum Bahnhof zukommen.“ Nun war die verwandelte Blondie vollends verwirrt. „Also Taiki, ich dachte wir gehen in die Hauptstadt, die liegt doch dort unten, von wo ich gekommen bin, oder etwa nicht?“ Ein leises Kichern entwich den Lippen des Braunhaarigen.
 

„Natürlich nicht. Ihr seid zwar von dort gekommen, aber wäret ihr von der gegenüberliegenden Seite angereist, hättet ihr gesehen, dass sich das Land viel weiter erstreckt. Vor uns liegt lediglich Wüste, hinter uns die blühende Schönheit. Darf ich fragen, wie ihr hier her gekommen seid? Schließlich steht unser Planet nicht in jedem Reiseführer der Erde.“ Die Prinzessin des weißen Mondes war sichtlich peinlich berührt. So hatte sie gedacht, dass der Planet wirklich nur aus Wüste bestand und zwar der komplette. „Nun Taiki, ich bin durch gewisse Begegnungen auf diesen Planeten gekommen. Dann stellt sich mir aber die Frage, was ist das dann vor dem Schloss? Die Stände, die Menschen all das.“
 

Der hochgewachsene Taiki führte Bunny durch einen Torbogen, wodurch sie auch schon an einem Bahnsteig ankamen. Die 18jährige kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Schon von hier aus, konnte sie Türme, Hochhäuser und Dächer erblicken. Taiki hatte nicht zu viel versprochen, als er meinte hier erstrecke sich die Schönheit. Die Wüste war vergessen, jeder Zentimeter übersäht von wundervollen Feuerblumen. Dieselbe Art von Pflanzen die sie bei ihrer Anreise gesehen hatte. „Nun ja nennen wir das dort unten, unser Aushängeschild, unsere Touristenatraktion. Darf ich bitten?“ Und mit diesen Worten reichte er ihr die Hand und buxierte sie in den ankommenden Zug.
 

Zur selben Zeit im Thronsaal
 

Die wunderschöne Feuerprinzessin lehnte gelassen in einem Stuhl und studierte einige Dokumente. Mit einem lauten Knall vielen die schweren Türen auf und Yaten stürzte gehetzt herein. „Yaten? Ist etwas passiert? Du siehst so fassungslos aus.“ Ohne weitere Umwege kam er direkt auf sie zu, schwer atmend. „Eine … eine Nachricht für sie Hoheit und … und für Bunny. Sie ist vom weißen Mond. Und bevor ihr fragt ich weiß, dass Serena Bunny ist. Es ist wirklich dringlich, wenigstens hat das der Botschafter unmissverständlich klar gemacht.“ Mit hochgezogener Augenbraue griff die Prinzessin nach dem blütenweisen Schreibstück, welches für sie bestimmt war. Mit filigranen Fingern, öffnete sie das Siegel und überflog die stehenden Zeilen. Die sonst so besonnene und ruhige Frau, geriet mehr und mehr aus der Fassung. „Yaten?“ „Ja eure Hoheit?“ Sein Name wurde bloß mit einem leisen Hauch ausgesprochen, Etwas was ihm zeigte, dass seine Prinzessin gerade wirklich baff war. „Du weißt, dass Serena, Bunny ist?“ Ein Nicken. „Woher?“ Eine leichte Röte schoss dem Silberhaarigen in die Wangen, so war das Woher doch recht peinlich. „Also wisst ihr … ich … also ich habe wohl etwas meine Manieren letztens vergessen. An ihrem ersten Abend sollte ich sie ja zum Abendessen holen. Dies tat ich natürlich auch, doch leider wartete ich nach dem Anklopfen nicht auf ihre Bestätigung des Hereintretens. Dadurch bekam ich sie in ihrer eigentlichen Gestalt zusehen. Seit dem verwandelt sie sich auch gar nicht mehr zurück. Es könnte natürlich jeder Zeit passieren, dass jemand anderes hereinkommen könnte und dies wäre für denjenigen wohl sehr verwirrend. Außerdem habe ich ihr Stillschweigen versprochen. Sie erzählte mir lediglich, dass ihr Bescheid wisst, eure Hoheit. Den Hintergrund ihrer Tarnung und ihrer Anreise, blieb und bleibt wohl ihr Geheimnis.“
 

„Gut, du bist auch weiterhin zu Stillschweigen verpflichtet gegenüber Serenity. Du weißt hoffentlich auch, dass sie die Prinzessin des weißen Mondes ist oder?“ Wieder ein Nicken. „Natürlich, Galaxia erwähnte es damals, beim finalen Kampf. Kein Licht strahlt heller als das ihre.“ Der rothaarigen Schönheit vielen kurz die Augen zu, war sie doch erleichtert, dass er wenigstens so viel wusste. „Richtig. Auf der Erde heißt sie Bunny Tsukino, weswegen ich den Namen Serena wählte, da es ihr englischer Name wäre. Ansonsten ist sie nicht nur Sailor Moon sondern auch Prinzessin Serenity, eine Information, die dir ja bekannt ist. Ich wiederhole mich nur noch. Yaten, wenn sie wieder eintrifft, komme bitte mit ihr zusammen am Abend zu mir. Achte darauf, dass Taiki und Seiya schlafen. Dies ist eine Angelegenheit, die nur die Prinzessin des Mondes etwas angeht, keiner darf vorerst davon etwas erfahren. Hast du mich verstanden?“ Die akute Wichtigkeit war unüberhörbar, weswegen Yaten sich demütig verneigte. „Natürlich Hoheit, natürlich.“
 

Kurz vor dem Ausgang stoppte Yaten noch einmal und wandte sich seiner Prinzessin zu. „Hoheit, etwas verstehe ich nicht ganz. Der Mond ist doch unbewohnt, so wie ihn die Menschen kennen. Wie kann dann eine Nachricht von diesem Planeten hierher kommen?“ Rote Augen sahen auf und blickten ihn ruhig an. „Ja Yaten, das war er, das war er. Eine Tatsache, die sich seit ein paar Tagen geändert hat.“
 

Bei Taiki und Bunny
 

Die grünen Augen strahlten mit der Sonne um die Wette. Ganz fasziniert blickte Bunny aus dem Zugfenster. So viele verschiedene Blumen hatte sie noch nie auf einmal gesehen. Nur einmal und dies war nicht gerade im positiven Sinne, damals als Fiore auftauchte. „Schön nicht wahr?“ Taikis Stimme riss Bunny aus ihren Gedanken heraus und machte ihr klar, dass da ja noch jemand saß. Mit einem breiten Lächeln nickte sie und wandte sich wieder der tollen Aussicht zu.
 

Taiki konnte sich es während dessen nicht erklären, irgendwoher kam ihm diese Ausstrahlung, dieses Lächeln so unheimlich bekannt vor. Weiterhin beobachtete er Serena überlegte fieberhaft, aber kam einfach nicht darauf. Als Nächstes durchfuhren sie die Rosenallee, eine der Sehenswürdigkeiten, die jede Frau begeisterte. Genau in diesem Moment verfinsterte sich der Blick der rothaarigen Frau und ihre Augen verfielen in einen traurigen Glanz.
 

Bunny dachte nicht darüber nach, was sie nun sagte, aber sie konnte einfach nicht anders. Diese volle Pracht an Rosen, erinnerte sie nur wieder an ihn, an Mamoru.
 

„Oh edle Rose du bist so krank. Der Regen schlägt dir ins Gesicht und niemand zollt dir Dank. Auch der wilde Sturm verschont dich nicht so stirbst du einsam und keiner weint um dich.“
 

Taiki stutze so kannte er dieses Gedicht, hatte er es doch damals …

Und in diesem Augenblick erkannte er ihr Licht.
 

„Bunny …“
 

Die junge Frau sah mit einem betrübten Lächeln auf, lenkte ihren Blick aber wieder nach draußen auf die Rosen. Ihr Finger fuhr an dem Glas entlang, so als streiche sie über die Blütenblätter der vorbeifliegenden Blumen.
 

„Weißt du, als ich gerade die Rosen sah, musste ich dein Gedicht zitieren, welches du mir und Makoto damals vorgetragen hast. Ich habe seit längerer Zeit verstanden, was die schwarze Poesie uns mitteilen möchte.“
 

Die restlichen zehn Minuten der Zugfahrt wurde kein Wort gesprochen, es herrschte eine bedrückende Stille. Taiki musste schließlich erst einmal verdauen, wer da genau vor ihm saß. In den letzten zwei Jahren hatte er viel Zeit gehabt, über ihr Leben auf der Erde nachzudenken. Schlussendlich kam er zu dem Punkt, dass es ein schönes Leben gewesen war. Auf der Erde hatte er mehr gelacht als in seinem ganzen Leben, auf der Erde hatte er mehr über Freundschaft und Hingabe gelernt als in irgendeinem Buch. Und das alles von ihr, von Bunny Tsukino, dem strahlenden, tollpatschigen jungen Mädchen.
 

Erst als der Zug stoppte, schreckte Bunny auf und mit gesenkten Blick begaben sich beide an die frische Luft, hinaus in die Sonne. Jetzt erst bemerkte er, wie geknickt die rothaarige Schönheit nun war. Er wollte sie sicherlich nicht in dieses Stimmungstief versetzen. „Warte hier kurz, ich bin gleich wieder da.“ Und schon verschwand der braunhaarige Sänger um die Ecke. Verdutzt blieb Bunny zurück, tat aber, was er sagte, sie kannte sich ja hier nicht aus. Nun gut den Weg zum Palast fand ja wohl ein Blinder, aber man sollte doch nichts übereilen.
 

Keine fünf Minuten später kam Taiki wieder, in seinen Händen zwei Becher, einen davon drückte er ihr in die Hand. „Erdbeermilchshake, wenn ich mich recht erinnere, mochtest du diesen eigentlich recht gerne. Komm, wir schlendern etwas durch die Stadt. Ich zeige dir alles und wenn du möchtest, kannst du mir deine Geschichte erzählen.“ Die junge Mondprinzessin blickte erstaunt zu ihrem Begleiter hinauf und auf einmal, lag sie schon in seinen Armen. „Danke … danke Taiki.“ Völlig verdutzt blickte er das rothaarige Kneul unter sich an, mit dieser Reaktion hatte er auch wieder nicht gerechnet. „Äh bitteschön, aber warum danke?“ Als sie sich wieder zurücklehnte, zeigte sie ihr strahlendes Lächeln, ihre Augen leuchteten wie zwei helle Diamanten. „Dafür, dass du keine Fragen stellst, mich nicht überhäufst und die Situation einfach angenommen hast.“
 

Ohne weitere Fragen zu stellen, schlenderten beide los. Taiki zeigte ihr die Sehenswürdigkeiten, Cafés, kleine Läden aber auch die riesige Einkaufsmeile. Vor einem Museum stoppte Bunny dann jedoch. „Taiki? Könnten wir da reingehen? Es würde mich brennend interessieren, was bei euch in einem Museum ausgestellt ist.“ Mit einem Nicken hielt er ihr die schwere Holztür des Gebäudes auf und trat dann selbst hindurch. In der großen Eingangshalle konnte Bunny nur noch staunen. Weißer Marmor bedeckte jeden Zentimeter des Bodens, an den Wänden hingen einige Rüstungen, aber auch Waffen. Alle von der Erde, da war sie sich mehr als sicher.
 

Mit weit offenem Mund streifte sie weiter, erkundete Räume und Gänge, Taiki immer fein wie ein Anstandswauwau hinter ihr. In der Abteilung für historische Schriften und Bücher machte sie abrupt Halt. „Das … das kann doch nicht …“ Und sofort klebten ihre Hände an den Scheiben einer Glasvitrine, darin ein einzelnes aufgeschlagenes Buch. Ihre Augen fixierten genauestens die Seiten, sogen jedes Wort in sich auf. Endlich trat auch der hochgewachsene Star Light neben sie, ihre Augen schweiften zu den seinen. „Woher habt ihr bitteschön eine Erstausgabe von Frankenstein? Dieses Buch wird in Europa mit bis zu 60.000 Euro gehandelt.“
 

Taikis Augenbrauen schossen sofort nach oben, so hatte er nicht gedacht, dass sie solche Informationen kannte. „Naja weißt du, als Three Lights haben wir nicht gerade wenig verdient und meine Leidenschaft galt schon immer dem Wissen und Büchern. Somit habe ich mir einige Einzelstücke zugelegt.“
 

„Oder eben einem blauhaarigen Wissensvampir.“ Hatte sich Taiki gerade verhört oder hatte Bunny diese Worte gerade wirklich vor sich hin gewispert? „B … bitte?“ Mit einem leisen Lachen drehte sich Bunny und schritt wieder auf den Ausgang der Abteilung zu. „Nichts Taiki, nichts.“
 

Nach einer weiteren Stunde standen sie endlich wieder vor dem Museum. Bunny hatte so circa jeden Winkel unter die Lupe genommen, hatte zu vielen Dingen einige Informationen bereit gehabt. Dies speicherte Taiki in seinem Hinterkopf, als eine der interessanten Fragen, ab.
 

„Komm wir gehen in eines der Cafés in den Seitengassen. Dann können wir endlich eine ordentliche Konversation starten.“ Bunny besah sich den Star Light und konnte ihr schiefes Grinsen einfach nicht unterdrücken. „Und du Taiki, darfst auch normale Wörter benutzen. Und ja das können wir gerne machen. Ein Kaffee wäre jetzt sowieso genau das Richtige.“
 

Nach ein paar Gebäuden später und einigen Seitengassen mehr, stoppte Taiki. „Hier ist es, mein Lieblingscafe, wenn ich Ruhe möchte.“ Die Augenbrauen der Mondprinzessin zuckten belustigt nach oben. „Natürlich ist es das, es ist ja schließlich ein BÜCHERcafe.“ Auf der Erde war sie auch das ein oder andere Mal in so einem gewesen. Das war in etwa zu der Zeit, als sie ihren Abschluss machte. Es war um weiten angenehmer als eine Bibliothek. Hier konnte man lesen, sich Notizen machen und das ohne, dass sich jemand beschwerte, dass man etwas dabei trank.
 

Ganz gentlemanlike hielt Taiki ihr die Tür auf. Als sie eintrat roch sie sofort den herben Duft der Druckerschwärze und das süße Aroma der Kaffeebohnen. Es fühlte sich richtig und gemütlich an, für ein privateres Gespräch.
 

Nachdem beide Platz genommen und bestellt hatten, sah Bunny sich genauer um. Bis auf sie, saß nur noch ein älterer Herr in der Ecke. Sie selbst hatten an dem einzigen großen Fenster ihren Tisch gewählt. Der Empfang leuchtet in weißer Farbe, ansonsten wurde alles recht dunkel und schummrig gehalten. Verteilt stapelten sich Bücher bis zu Decke und bildeten so Säulen. Von der Wand sah man rein gar nichts, da sich Regal an Regal reihte.
 

„Also gut Taiki, schieß los. Was willst du alles wissen? Und sag jetzt nicht, nichts! Ich sehe wie dein Kopf förmlich überläuft vor lauter Fragezeichen.“ Verwundert blickte der Braunhaarige auf. Er hatte nicht gedacht, dass sie gleich so direkt anfängt. „Du würdest mir einfach so all meine Fragen beantworten?“ „Natürlich würde ich das und weißt du auch warum?“ Kopfschüttelnd verneinte der ehemalige Three Light Sänger die Frage. „Dann erkläre ich es dir. Vorhin, als wir ausgestiegen sind, hast du die Situation einfach angenommen. Deswegen habe ich genügend Vertrauen zu dir, das ich eigentlich schon seit unserem letzten Zusammentreffen auf der Erde hatte.“
 

Eine Bedienung brachte ihnen endlich den ersehnten Kaffee und schon begann Taiki. „In Ordnung, meine erste Frage, die eigentlich zwei Fragen beinhaltet, warum bist du hier und warum siehst du nicht aus wie Bunny?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-09-14T02:31:48+00:00 14.09.2015 04:31
die geschichte ist wunderschön und hoffe sie geht bald weiter.lg ellimaus1207

Von:  xXshadowblossomXx
2015-08-06T23:27:02+00:00 07.08.2015 01:27
Die ff ist einfach nur fantastisch.
Bin schon sehr gespannt woe es weitergeht.
Schreib bitte, bitte weiter.

Glg xXshadowblossomXx
Von:  schmertiberti
2014-10-09T16:58:27+00:00 09.10.2014 18:58
wooow ich liebe diese geschichte (: ich hoffe du schreibst ganz ganz bald weiter (: <3
Von: abgemeldet
2014-10-06T18:21:43+00:00 06.10.2014 20:21
Hallihallo ^_^
Ich habe deine FF in den letzten zwei Tagen quasi verschlungen, da die Story wirklich spannend ist. Ich muss sagen, dass du deine Szenen und Charaktere ziemlich bildhaft darstellst, was mich echt beeindruckt. Bei dir fällt es einem so leicht, sich die Situation im Kopf vorzustellen. Einfach unglaublich!
An mancher Stelle ist hier und da ein Rechtschreibfehler, aber darüber kann man definitiv hinweg sehen, wenn man betrachtet, was für schöne Formulierungen du benutzt. Das zeugt von purer Hingabe, die du hier hinein steckst.

Und außerdem bin ich ja mal richtig gespannt, wie du das mit Chibiusa und ihrer Zukunft auflösen wirst, von dem ominösen Brief mal ganz abgesehen *___*
Von: abgemeldet
2014-09-16T19:45:59+00:00 16.09.2014 21:45
Boah Gänsehaut pur
Mach ja schnell weiter ja?
Hammer ff
*favoooooo*
Von:  charilein
2014-09-01T20:38:03+00:00 01.09.2014 22:38
Hallo Hallo,
ich hoffe immer noch auf die fortsetzung der fanfic,
ich finde sie gut geschrieben und bin gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
Gruß C.
Von:  bunny144
2014-04-06T18:28:55+00:00 06.04.2014 20:28
Toll mach weiter so
Von:  jessi-wolf-maja
2014-02-22T16:21:04+00:00 22.02.2014 17:21
ungeduldig auf die fortstzung warte

Von:  piranja11
2014-02-18T22:37:42+00:00 18.02.2014 23:37
Hallo,

habe deine FF grade gelesen und finde sie sehr schön.
Schreib bitte schnell weiter...

lg
Von:  Teleia
2014-02-17T12:14:30+00:00 17.02.2014 13:14
Die Geschichte ist bis jetzt sehr schön^^
Deine Formulierung ist sehr gut. Du beschreibst sehr schön und vor allem bildlich so dass man sich in die Szenen hineinversetzen kann. Man kann die Gefühle der Personen mitfühlen. Finde ich sehr gelungen. Also dein Schreibstil gefällt mir. Und die Story ist schön.
Bin gespannt auf die nächsten Kapitel.
Weiter so! :)


Zurück