Wie durch die Hölle von Aredra ================================================================================ Kapitel 7: Tōtōsai ------------------ [Bankotsu] „Jakotsu!“ Der Angesprochene seufzte kurz und verdrehte seine Augen, bevor er leicht nickte und den Rückzug anzutreten schien. Immerhin verschwand er nun in Richtung ihres Ruheraums, um Bankotsu nun endlich Zeit zu geben, den unverschämten, kleinen Bengel auszuschimpfen. Zumindest hoffte der Schwarzhaarige für seinen Freund, dass dies der Fall war. 'Kaum zu glauben, dass der nur ein Jahr jünger als ich sein soll. Es kommt mir vor wie fünf!', dachte er mürrisch, während der Söldner den Brünetten dabei beobachtete, wie er noch immer eine Stelle an der Wand fixierte und sich stark auf diesen Fleck zu konzentrieren schien. Doch darauf wollte der junge Söldner gerade wirklich keine Rücksicht nehmen. „Und du... Was hast du dir dabei gedacht?!“ „Sei bitte still, Ban.“, erwiderte der Kupferhaarige ruhig, während er noch immer an die Wand neben ihm starrte. Trotzdem klang eine gewisse Spannung in seiner Stimme mit. Ungeduldig, weil der Junge ihm nicht zuhörte, schritt er auf ihn zu bis er in Greifweite war. „Du kannst sie auch nicht sehen, oder?“ „Wen?“, erwiderte der junge Anführer mit gepresster Stimme, bemüht seine Ruhe noch einigermaßen zu bewahren. 'Schon wieder eine Ablenkung? Ich hatte auf etwas Einfallsreicheres gehofft...' Erst antwortete Akira nicht, doch dann lächelte er leicht und nickte abwesend. „Die Prinzessin.“, erwiderte der Kupferhaarige beiläufig. Bankotsus Blick schweifte kurz durch den leeren, dunklen, hölzernen Flur. Da war gar nichts. Kein Dämon, keine Prinzessin, keine Präsenz. Er spürte nur die Wärme, die der Junge ausstrahlte. Irgendwo in ihm brannte nun eine Leitung durch. Wie konnte dieser Bengel es wagen, ihn auf den Arm zu nehmen?! „Okay, jetzt reicht's!“, befahl Bankotsu scharf, während er in einer fließenden Bewegung Akira an der Hüfte packte und ihn auf seine Schulter warf. So konnte der Junge nicht weglaufen und er konnte ihn ohne Komplikationen zurück in ihren Raum bringen. Diese Handlung entlockte dem Kupferhaarigen einen überraschten Aufschrei. Als er realisierte, was der Schwarzhaarige gerade getan hatte, fing er an, sich merklich zu wehren. „Lass mich sofort runter! Du grober, lästiger, rücksichtsloser, sadistischer Idiot!“ Jedes Wort schien er mit einem Tritt oder Hieb untermalen zu wollen. Allerdings hatten seine wehrhaften Versuche kaum Wirkung, denn dafür war seine Körperkraft einfach zu schwach. Bankotsu hätte fast gelacht. „Nein.“, antwortete er einfach, zufrieden, weil er momentan die Oberhand hatte und diese wohl auch erst einmal behalten würde. Und diese Zufriedenheit steigerte sich nur noch durch die Schimpftirade von Akira. Immerhin bewies dies, dass er wirklich wütend – oder verlegen – war, wenn er auf diese offensive Verteidigung zurückgriff. Daher schaffte der Anführer es auch, süffisant zu klingen – genug, um seinem Mitreisenden zu ärgern. „Ich bin allerdings ernsthaft beeindruckt. Für dein Alter kennst du schon wirklich viele Beleidigungen.“ „Du hast einfach keine Ahnung!“, fauchte Akira nun in sein Ohr, ohne auf seine letzte Bemerkung einzugehen. Irgendwie hatte er es geschafft, seinen Oberkörper etwas nach oben zu bewegen. Bankotsus Griff um seine dünnen Beine festigte sich etwas. Er wollte auf keinen Fall, dass der Kleine ausgerechnet jetzt entkam. Ein bisschen Genugtuung musste schon sein. „Die Prinzessin ist ein Geist!“ „Ouch!“, entfuhr es ihm ohne Nachdenken, als er einen ziehenden Schmerz an seinem Hinterkopf spürte. Hatte der Kleine das wirklich gerade gewagt?! Abrupt blieb der Schwarzhaarige stehen. „Hör auf, an meinen Haaren zu ziehen! Wie alt bist du?!“ „Entschuldige!“, rief Akira hastig und es klang sogar aufrichtig. Bankotsu stellte den Kupferhaarigen trotz seiner Verärgerung vorsichtig vor sich ab, nur einige Zentimeter entfernt, und warf ihm einen Blick zu, der von seinen momentanen Gefühlen Bände sprach. Sein Gegenüber erwiderte seinen Blick ohne Furcht. Seine gefährlichen, braunen Augen leuchteten in verschiedenen Brauntönen, reflektierten den Feuerschein. Doch sie zeigten pure Entschlossenheit. „Aber es ist unsere Pflicht, den Verstorbenen Frieden zu verschaffen!“ „Nicht meine!“, erwiderte der Söldner abermals scharf. Wieso hatte sich jetzt eigentlich das Blatt gewendet und der Jüngere las ihm jetzt die Leviten? Warum war er so ein Moralapostel? Trotz allem, was ihm widerfahren war. Alles im Leben beruhte doch nur auf oberflächlichen Geschäften. An tiefere Gefühle zu glauben, hatte der Schwarzhaarige selbst vor langer Zeit aufgegeben. Er selbst konnte das nicht vergessen. „Wieso willst du immer jedem helfen?!“ „Eine bessere Frage ist, warum du es nicht willst.“ Sein Tonfall war nun wieder ruhiger, fast mitfühlend. Auch sein Gesichts hatte einen merklich sanfteren Ausdruck angenommen. Hatte er vielleicht seine abschweifenden Gedanken bemerkt? Wie sonst sollte der Junge so plötzlich seine Stimmung wechseln können? Bankotsus Augen verengten sich etwas. „Der Geist der Prinzessin ist direkt neben uns. Und sie hält dich für einen gewissen Shinnosuke...“ „Was geht mich das an?“, antwortete der junge Mann kühl. Doch Akira lächelte nur sanft, blickte dann auf etwas neben ihnen. Einige Zweifel durchstießen seine Wut. Vielleicht war da ja wirklich etwas. Etwas, das nur spirituelle Leute wahrnahmen. Konnte das möglich sein? „Nichts. Aber du kannst ihr ja trotzdem helfen.“, meinte der Kupferhaarige leise, sein Blick noch immer auf etwas neben ihnen geheftet. Er schien wirklich entweder Halluzinationen zu haben oder er sah wirklich etwas. „Ihr solltet Euch dafür allerdings sichtbar machen, Prinzessin...“ Daraufhin schien die Luft dort, wo Akira hinschaute, zu verschwimmen und die Konturen einer Person anzunehmen. [Suikotsu] Vor ihm ausgebreitet lag eine große Auswahl an Kräutern. Einige waren medizinischer Natur, andere wiederum schon fast nutzlos und nur als Gewürz nutzbar. Der Schwarzhaarige sammelte einige bestimmte Blätter zusammen, um später ein Gegenmittel für die am nächsten Tag folgenden Kopfschmerzen herstellen zu können. Dann würden seine Kameraden nämlich mit Sicherheit einen Kater haben. Denn wie er seine Freunde kannte, würden sie heute Abend feiern. Und was sie unter „feiern“ verstanden, wusste Suikotsu nur zu gut. Und vor Allem hatte er auch schon einmal die Konsequenzen tragen müssen. Eine Erfahrung, die er ungern wiederholen würde – ohne bestimmte Vorkehrungen getroffen zu haben. 'Ich muss nur aufpassen, dass ich die Mischungen dieses Mal individueller gestalte.' Der mitteljunge Mann ließ seine Gedanken wandern. Letztes Mal hatte seine Kräutermixtur zwar bei ihm, Renkotsu, Bankotsu und Jakotsu recht gut gewirkt, aber bei Kyōkotsu und Ginkotsu hatte das Zeug kaum Wirkung entfaltet. Immerhin waren sie auch viel größer als der Rest. Und bei Mukotsu war es etwas zu stark ausgefallen. 'Und ich muss bei der Kleinen aufpassen...' Frauen reagierten immerhin empfindlicher auf Heilmittel, weil ihre Kondition meistens etwas schwächer ausgeprägt war als die von Männern. Daher benötigte man glücklicherweise weniger Zutaten. Endlich hatte Suikotsu alles zusammen, was er benötigte, und bezahlte schnell seine Einkäufe. Es war schon dunkel geworden und die Straßen der kleinen Stadt wurden nur noch von einigen Papierlaternen beleuchtet. Der Schein der Flammen spielte sanft auf den Wänden der Hütten. Trotzdem war es noch ziemlich geschäftig auf den Straßen, viele Menschen liefen umher und bewunderten die Stände und Objekte, die zum Verkauf standen. Der Schwarzhaarige war nur etwas von den Yokai – er sah einen Kitsunen, einige Tengu und sogar zwei in Menschengestalt – überrascht, die hier genauso umher rannten und das Fest zu genießen schienen. Es waren vermutlich nur friedfertige Dämonen, sonst würden sie hier nicht geduldet werden. 'Naja, immerhin feiern sie ja auch...', dachte er unwillkürlich, während er durch die Straßen zurück in Richtung des Schlosses trottete. Seine Gedanken wurden durch einen kleinen Tumult auf einer Kreuzung vor ihm unterbrochen. „Bringt Eure Kuh gefälligst wieder in ihren Stall. Die hat auf einem Fest eindeutig nichts zu suchen!“, beschwerte sich einer der Dorfbewohner bei einem älteren Mann mit spitzen Ohren – offensichtlich ein Dämon. Die Kuh, von der gesprochen wurde, war ein braunes, recht großes Geschöpf, das unbekümmert muhte. Sie stand mitten auf der Kreuzung und behinderte so die Leute, die vorbei wollten. Suikotsu hätte dem Dorfbewohner zugestimmt, wenn es ihn denn interessiert hätte. Es war wirklich zu eng für die Kuh. Gleichgültig wandte er sich ab und versuchte, unbemerkt an ihnen vorbei zu eilen. Doch auf einmal blockierte ein längerer Schmiedehammer seinen Weg. Eigentlich hatte er direkt an den beiden Diskutierenden vorbei gewollt, aber irgendjemand schien das nicht zu wollen. Genervt wandte er seinen Blick dem alten Mann zu. „Weißt du, wo ich meine Mō-Mō unterstellen könnte, solange ich hier bin? Dürfte nur für eine Nacht sein, wenn ich mich nicht irre.“ Der Schmied – zumindest vermutete Suikotsu, dass der Dämon einer war – blickte ihn von unten aus seinen riesigen Augen an und schien überhaupt kein Problem damit zu haben, einen völlig Fremden anzusprechen. Ungerührt blickte er zurück und schob den Hammer mit seinen Klauen beiseite. Dabei achtete er darauf, dass der Fremde seine scharfen Krallen genau sehen konnte. Allerdings schien der Alte nicht sonderlich beeindruckt. 'Warum ich...?', brummte er innerlich und schien auf den Yokai irritiert zu wirken, denn er wiederholte sogleich die Frage. Nach einer Weile langen Anstarrens antwortete der Schwarzhaarige endlich, denn er wollte sich nicht länger mit dem Greis aufhalten. „Das Schloss hat einen großen Hof.“, antwortete er kurz angebunden und wollte weitergehen. 'Ich habe schon genug Zeit verschwendet...' Doch nach ein paar Schritten bemerkte er, dass der Dämonenschmied ihm mit seiner Kuh folgte. Suikotsu warf ihm über seine Schulter einen drohenden Blick zu, doch der Yokai lief ihm auch weiterhin hinterher. Offensichtlich hatte er vor Menschen überhaupt keine Angst. Warum auch? Er war ja ein Dämon... „Du bist sicherlich auf dem Weg dorthin.“, meinte der Alte nach einem weiteren Augenblick und verschränkte seine Arme, nachdem er seinen Hammer wieder verstaut hatte. Es war deutlich zu sehen, dass er sich wohlfühlte und Suikotsus Verärgerung gekonnt ignorierte. Kurz war er der Kuh einen prüfenden Blick zu, die ihn aus ihren drei Augen gutmütig musterte. Offensichtlich war sie auch dämonischer Herkunft. „Ich bin übrigens Tōtōsai. Ein Schmied, der in einem ausgewählten Kreis bekannt ist. Und du, mein Junge?“ Anstatt zu antworten, warf ihm der Söldner einen weiteren genervten Blick zu. Aber das schien den Alten nicht zu stören, denn er fuhr schnell fort, als hätte es diesen Augenblick nicht gegeben. „Weißt du, ich komme jedes Jahr zum Hanami hier ins Dorf. Auf Dauer ist das Leben in den Bergen doch recht einsam...“ Und dann begann dieser Tōtōsai ihm zu erzählen, dass er vor einigen Jahren noch einen Zögling gehabt hatte, dieser jetzt allerdings in einem Menschendorf war, um eine Ausbildung zu machen, und ihn nur noch ab und zu besuchte. Dass er momentan an einem Schwert für einen recht Furcht einflößenden, aber respektablen Dämon schmiedete und ihn dies doch recht ausgelaugt hatte. Darüber erzählte der Alte noch mehr und mit jedem Satz wurde der Schwarzhaarige immer genervter. „Halt endlich die Klappe, alter Mann!“, fuhr der sonst ruhige Söldner den Yokai an. Dieser sprang als Antwort auf seine Kuh, wo er sich im Schneidersitz niederließ. Diese allerdings blieb unbeeindruckt von seinem Ausraster und trottete weiter. Wie konnte man nur so viel reden?! „Du bist ja nicht gerade höflich zu einem gebrechlichen alten Mann.“, wies ihn der Yokai zurecht und schlug ihn leicht mit dem Hammer, der aus dem Nichts wieder aufgetaucht war. Für einen alten Mann schien dieser Tōtōsai noch recht schnell zu sein. Suikotsu erstarrte. Der leichte Schlag hatte kaum wehgetan. Allerdings war er verblüfft, dass der alte Dämon ihn so zurechtgewiesen hatte. Die Verblüffung wich Amüsiertheit. Der Söldner fing an, lautstark zu lachen, so lächerlich fand er die Situation. Sogar seine Verärgerung über den Redeschwall des Alten war verschwunden. Dann begann er wieder in die Richtung des Schlosses zu laufen, die Kuh neben ihm. „Du bist also ein Schwertschmied?“, fragte der Schwarzhaarige, als ihm die Auseinandersetzung von vorhin in den Sinn kam. Der Dämon nickte bestätigend. Vielleicht konnte also auch der Alte ihrer Klientin aushelfen. Dann müsste die Gruppe keinen Umweg machen und diese Frage wäre geklärt. Bankotsu und Akira würden zwar schon bald wieder ein neues Thema finden, aber vorerst würde wieder ein kurzer Frieden herrschen, was er in seiner Gruppe immer bevorzugte. Sie hatten das Schloss sogar fast erreicht. „Dann könntest du mir aushelfen, alter Mann. Eine Begleiterin von mir will nämlich in die Berge, um einen Schwertschmied zu besuchen. Ich weiß zwar nicht, was Akira davon hat, aber...“ „In Ordnung.“, stimmte der Greis recht schnell zu. Er schien nichts weiter vorzuhaben, wenn er einfach so „Ja“ sagte. Oder er wollte sich auf diese Art entschuldigen, auch wenn Suikotsu das eher bezweifelte. Irgendetwas schien dem Yokai allerdings doch durch den Kopf zu gehen, denn er fuhr schnell fort. „Sag, hat diese Akira irgendwelche besondere Fähigkeiten?“ „Ja, spirituelle Kräfte.“, erwiderte der Söldner recht schnell. Er war zwar schon einigen Priestern, Mikos und Möchtegern-Heiligen begegnet. Doch auch wenn sie spirituelle Kräfte hatten, hatte er diese noch nie mit eigenen Augen sehen können. Im Gegensatz zu der reinen Aura um einen von Akiras Pfeilen. Ihre Kräfte allerdings schienen noch recht unkontrolliert zu sein – aber er wusste, er konnte es selbst nicht so gut einschätzen. Tōtōsai nickte nur leicht, als hätte er diese Antwort erwartet. „Dann will das Mädchen wohl zu mir. Ich habe sie nämlich schon seit einer Weile nicht mehr gesehen... Wie ist sie denn jetzt so?“, wollte der Yokai wissen, während er nachdenklich die Augen geschlossen hatte. Diese Enthüllung überraschte den halben Doktor. Er hätte niemals gedacht, dass diese beiden seltsamen Personen sich kannten. Suikotsu überlegte kurz, wie er am besten seinen Eindruck von der Miko ausdrücken konnte. „Sie... hat ein ziemliches Temperament.“, antwortete er schließlich langsam, während er darauf wartete, dass der alte Mann seine Kuh auf dem Hof versorgte. Tōtōsai nickte nur zustimmend. Wieder mit nachdenklich geschlossenen Augen. Der Söldner betrat das Schloss und begann in die Richtung ihres zugeteilten Raumes zu laufen. Dieser war glücklicherweise recht nah am Eingang gelegen. Wahrscheinlich hatten die Bewohner dieses Hauses den größtmöglichen Abstand zwischen sich und seine Gruppe bringen wollen. Allerdings kam diese Handlung nicht sonderlich überraschend. „Ach, das war schon immer so. Seit sie ein kleines Mädchen war. Einmal hat sie sogar...“, begann der alte Dämon, eine weitere Geschichte zu erzählen. Doch genau dann hörten die beiden Ankömmlinge zwei laute Stimmen. Offensichtlich stritten sich die Besitzer dieser und dieses Mal sogar vor der ganzen, versammelten Truppe. 'Mal wieder die zwei üblichen Verdächtigen...', kommentierte Suikotsu geistig, verzog allerdings keine Miene. Sein Begleiter legte neugierig den Kopf schief und richtete seinen Blick auf die in Sicht kommende Tür. „...Schuld, du blöder Zwerg!“, erklang Bankotsus laute, erboste Stimme aus dem Raum, in dem ihre Gruppe untergebracht war. Vor ihrer Ankunft war es schon lange her gewesen, dass Bankotsu außerhalb eines Kampfes mal so laut geworden war. Wieder schoss ihm ein Vergleich durch den Kopf, den die beiden Beteiligten allerdings garantiert nicht lustig finden würden. Der junge Anführer würde ihm dafür wohl sogar den Kopf abreißen. Der Söldner kam dennoch nicht umhin, bei den Beiden immer wieder an ein altes Ehepaar erinnert zu werden. „Eine lebhafte Gruppe, muss ich sagen.“, meinte Tōtōsai amüsiert, während sich die Tür öffnete und Bankotsu zügig in die entgegengesetzte Richtung zu ihnen verschwand. Nicht einmal eine Sekunde später erschien Akiras kupferbrauner Haarschopf in der Schiebetür, während sie ihm wütend „IDIOT!“ hinterher rief. Genauso schnell verschwand ihr Kopf wieder und sie schloss die Tür mit einem lauten Knall hinter sich. Suikotsu schloss genervt die Augen und unterdrückte den Drang, ein Wörtchen mit den Beiden zu reden. Das wäre sinnlos, denn keiner von ihnen würde auch nur im Geringsten auf ihn hören. [Akira] Schnell ging sie zurück zu ihrem Platz und ließ sich auf ihre Decke plumpsen. 'Da denke ich für einen Moment, er versteht mal was, und dann geht das wieder los. Warum ist er nur so egoistisch und kann nicht mal einer Person helfen ohne Gegenleistung?!', wütete die junge Frau gedanklich. Sie verstand den Anführer einfach nicht und sie verstand nicht, wie man zu einer solchen Lebenseinstellung kam. Und das frustrierte sie ungemein. Gedankenverloren griff sie ihr geerbtes Schwert und starrte es anstelle Bankotsus nun böse an. Ihr Ärger schwang augenblicklich zu diesem lästigen Schwert über. Am liebsten würde sie es einfach wegwerfen, aber das wäre einfach nur verantwortungslos. Wer wusste schon, was dieses Schwert für Katastrophen heraufbeschwören konnte? Magische Gegenstände waren ihrer Meinung nach für die meisten Geschöpfe – nein, für alle – gefährlich. Akira schreckte auf, als sie ihren Namen über ihrem Kopf vernahm, ihr Kopf ruckte nach oben. Nun blickte sie direkt einem furchterregenden, grimmig dreinblickenden Suikotsu in die Augen. Er schien momentan etwas gereizt zu sein und das veranlasste ihren Körper dazu, etwas in sich zusammensinken zu wollen. Das ließ sie jedoch nicht zu. Er schien es zu bemerken und grinste etwas. „Hab dir jemanden mitgebracht.“, brummte er. Irritiert blickte sie ihr Gegenüber an. Ja, sie hatte zu einem Schmied gewollt... Allerdings zu einem ihr bekannten, dämonischen Waffenschmied. Ein Dorfschmied würde mit ihrer Klinge bestimmt nichts anfangen können. „Du wolltest doch zu einem Schmied?“ „J-ja... Aber der Dorfschmied wird wohl nicht ausreichen, fürchte ich...“, antwortete Akira und zuckte entschuldigend mit ihren Schultern. Nun grinste Suikotsu wirklich amüsiert. Was war denn auf einmal mit ihm los? Normalerweise hielt sich der ruhige Söldner eher von ihr fern. Ihre Verwirrung wurde zumindest teilweise aufgelöst, als eine ihr gut bekannte Stimme erklang. „Wer hat was von einem Dorfschmied gesagt, Kleine?“ [Jakotsu] „Oh!“ Auf einmal fiel ihm wieder ein, woher er den alten Dämon, der sich neben Akira und Suikotsu niedergelassen hatte, kannte. Hastig stand er auf und eilte zu seiner Schwester, zwei Muscheln noch immer in der Hand haltend. Als die Drei seine Anwesenheit bemerkten, blickten sie ihn an. Der alte Dämon schien überhaupt nicht gealtert zu sein in den acht Jahren. „Lange nicht gesehen, Tōtōsai.“ „Wenn das mal nicht der Junge ist, der seine Schwester bei mir abgeladen hat.“, begrüßte ihn der senile Dämon und winkte ihn näher. Schnell und elegant ließ sich der Transvestit wie immer neben Akira nieder und kratzte sich dann verlegen am Kopf. Es war zwar wahr, dass Akira bei dem Schmied geblieben war, aber das Wort „abgeladen“ klang einerseits scherzend, andererseits jedoch zu übertrieben. Es war eindeutig besser für ein Kind gewesen, an einem Ort aufzuwachsen, als mit ihm zu reisen. Wer weiß, was aus ihr geworden wäre, wäre sie unter seinen Freunden aufgewachsen. „Ich hoffe, du bist wirklich stärker geworden, so wie du es ihr versprochen hast.“ „Keine Sorge.“, antwortete Akira an seiner Stelle mit einem breiten Lächeln. Fast schon beiläufig packte sie ihn am Kragen, zog ihn energisch zu sich herunter und warf ihm einen kurzen, blitzenden Seitenblick zu. Durch diesen kurzen Blick versteifte er sich kurz und dem Schwarzhaarigen dämmerte, dass die Kupferhaarige etwas sauer auf ihn war. Seltsamerweise war Akira ihm gegenüber fast nie offen wütend, sondern zeigte ihm ihren Ärger nur durch eindringliche Blicke und Handlungen. „Er ist ein guter Kämpfer.“ „Dann ist ja gut. Schön, euch beide wiedervereinigt zu sehen.“ Tōtōsai nickte glücklich, wandte sich dann allerdings wieder einem vor ihm liegenden Gegenstand zu und betrachtete ihn eindringlich. Es bildete sich sogar eine Furche zwischen seinen Augenbrauen. Akira hingegen ließ Jakotsus Kimono los und setzte sich wieder entspannter hin. 'Warte mal...', fuhr es ihm durch den Kopf, als er Akiras Schwert erkannte. Sie hatte nicht mehr viel darüber gesagt, nachdem es diesem Phantomyokai alle Energie entzogen hatte. Seitdem war auch nichts weiter passiert. Zumindest soweit der Transvestit wusste. „Allerdings weiß ich nicht, wie du an ein Yōtō gekommen bist.“ „Es gehörte unserem Vater.“, antwortete Akira ernst, während ihr Blick starr auf das Katana gerichtet blieb. Suikotsu hingegen schien nur noch halb zuzuhören, da er eine Schale herausgeholt hatte und begann, Kräuter und Blätter zu vermischen. Jakotsu vermutete, dass er schon einen Sud für den Abend zubereitete, war sich aber nicht sicher. Der junge Mann schüttelte kurz seinen Kopf, versuchte, sich wieder auf den alten Yokai und das Gespräch zu konzentrieren. „Wir wussten allerdings nicht, dass Yoshizuki ein böses Schwert besaß...“, merkte er daher an, woraufhin seine Schwester zustimmend nickte. Tōtōsai blickte erst Akira, dann ihn selbst prüfend an. „Für Menschen ist dieses Schwert absolut zerstörerisch. Soweit ich spüren kann, hat es die Fähigkeit, fremde Energie zu absorbieren.“ Der feste Blick des alten Mannes lag nun wieder auf der Kupferhaarigen. Oder besser gesagt, auf ihrer rechten Hand – die, wie Jakotsu bemerkte, von einem weißen Tuch umschlungen war. Vorher war es dem Schwarzhaarigen noch nicht aufgefallen. „Zeig mir deine Hand.“ „Es heilt bereits...“, kommentierte die junge Frau, streifte den Stoff jedoch gehorsam ab und hielt ihre Handfläche für die Anderen sichtbar hoch. Ein Schauer lief dem Transvestiten über den Rücken. Ihre Hand war dort, wo sie vermutlich das Katana gehalten hatte, schwarz verätzt – oder verbrannt – und von der „Hauptader“ zweigten mehrere blitzähnliche Verbrennungen üer den Rest ihrer Hand. Es wirkte allerdings wirklich so, als würde es bereits abheilen. Jakotsu warf seiner Schwester einen entsetzten, aber auch wütenden Blick zu, die ihre Konzentration jedoch auf ihren ehemaligen Lehrer gerichtet ließ. 'Dieses dumme Mädchen! Dieser Sturkopf!', schimpfte der Transvestit innerlich und beschloss, später ein Wörtchen mit ihr zu reden. Trotzdem presste er vorerst seine Lippen zusammen. „Kannst du es zerstören, Tōtōsai?“ „Nein, tut mir leid.“, erwiderte der Angesprochene, seinen besorgten Blick noch immer auf ihre verletzte Hand gerichtet. Akira schien das zu bemerken, da sie wie beiläufig ihre Hand wieder mit dem weißen Stoff verdeckte. „Es enthält bereits soviel böse Energie, dass auch ich es nicht wagen würde, diese Klinge zu berühren. Schlimmer ist noch, dass solche Schwerter dazu neigen, ihren Träger zu überwältigen. Ich würde davon abraten, es ein weiteres Mal zu benutzen.“ „Ich verstehe... Also gibt es keine Möglichkeit, Surudoi unschädlich zu machen?“ „Doch, das ist möglich. Deine spirituellen Kräfte müssten stark genug sein, um dein Katana zu kontrollieren. Aber da du sie ja noch nicht konzentriert einsetzen kannst – wie ich sehe – liegt das außerhalb deiner Möglichkeiten.“, erklärte der Waffenschmied ruhig, die mitfühlenden Augen auf seine ehemalige Schülerin gerichtet. „Nicht ganz...“ Sie blickte etwas beschämt nach unten, vermied den Blickkontakt mit ihren Begleitern. Jakotsus Blick glitt über das verdammte, schön verzierte Schwert, blieb dann aber auf seiner Trägerin haften. 'Warum hatte sie ihm nichts gesagt? Vertraut sie mir so wenig?', fuhr es ihm durch den Kopf und er wandte den Kopf verletzt von seiner Schwester ab. Eine Weile herrschte eine bedrückende Stille. Im Raum war nichts weiter zu hören außer dem Mahlen von den Kräutern und einem leisen, nicht verständlichen Gespräch zwischen Ginkotsu und Renkotsu. Wahrscheinlich ging es wieder um verbesserte Waffen für Ginkotsu oder so, wie der Transvestit vermutete. Er wollte nicht der Erste sein, der das Gespräch wieder aufleben ließ. Darüber hinaus wusste er auch gar nicht, was er hätte sagen sollen. „Ich habe allerdings von einem Schwert gehört, dass das Potential spiritueller Kräfte vollkommen ausschöpfen kann. Seine Angriffe sind je nach Träger unterschiedlich stark...“, überlegte Tōtōsai laut und erregte durch das Gesagte die Aufmerksamkeit der Geschwister. Wenn es eine Möglichkeit gab – außer die offensichtlichste: es einfach wegzuschmeißen, was Akira jedoch garantiert nicht tun würde – sollten sie sie auch wahrnehmen. Sonst hätten sie einen weiteren Gegner, der nur schwer oder gar nicht zu überwinden war. Und er persönlich wollte sich auch nicht mit einem Gegenstand anlegen. 'Das wäre sogar noch erbärmlicher, als gegen eine normale Frau zu kämpfen...', murrte der Transvestit gedanklich. „Es müsste auch als Banner benutzt werden können, denke ich.“ „Und wo soll dieses mysteriöse Schwert sein?“, fragte Jakotsu barsch und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Das brachte ihm einen warnenden Blick von der Kupferhaarigen und einen amüsiert blitzenden von Tōtōsai ein. „Ich habe keinen blassen Schimmer. Die letzte Besitzerin war eine Miko namens Midoriko. Mehr weiß ich nicht darüber.“ „Die Midoriko, die die Seele der Dämonen reinigen konnte?“, fragte Akira nach. Jakotsu runzelte die Stirn. Von einer solchen Frau hatte er ja noch nie etwas gehört. 'Nun ja, vielleicht habe ich da einfach abgeschaltet...', gab er innerlich zu und erlaubte sich ein verlegenes Lächeln. Frauen hatten den Schwarzhaarigen noch nie interessiert, er mochte sie ja nicht mal. „Ja.“ Der alte Dämon nickte einmal bestätigend und fuhr sich dann nachdenklich über den Bart. „Soweit ich weiß, ist ihre letzte Ruhestätte in einem Dorf der Dämonenjäger. Wo das ist, will ich eigentlich gar nicht so genau wissen, ehrlich gesagt. Und ich würde euch auch davon abraten, dahin zu gehen. Die sind äußerst gefährlich und sehr misstrauisch. In den Bergen haben sie quasi nie Besuch, außer es geht um ein Geschäft.“ Er schüttelte sich kurz, bevor er auf das Schwert zu seinen Füßen sah und sich ein weiteres Mal schüttelte. Vielleicht wegen dessen Aura, die sogar der Transvestit wahrnahm. Aber wo sollte dieses Dämonenjägerdorf sein? 'Hoffentlich nicht zu weit entfernt... Sonst fangen die Beiden wieder an zu streiten...', schoss es Jakotsu automatisch durch den Kopf. Zum ersten Mal seit einer Weile wechselte er mit der Kupferhaarigen einen ratlosen Blick. Wie sollten sie sonst dort hin kommen? Vielleicht wusste Renkotsu ja etwas, immerhin war er derjenige, der immer über alles informiert war und fast alles erklären konnte, zumindest aus seiner Perspektive. „Ich war dort schon einmal. Kurz.“, brummte Suikotsu schließlich, ohne von seiner Arbeit aufzublicken. Erleichterung durchfuhr den jungen Mann und auch auf Akieas Gesicht bildete sich ein glückliches Lächeln. 'Dann müssen wir nur noch Bankotsu überzeugen. Kleinigkeit!', dachte Jakotsu fröhlicher als zuvor. Er hatte sogar beinahe vergessen, dass er noch sauer auf Akira sein wollte. Doch der Anführer hatte vorhin wütend den Raum verlassen, nachdem er sich mit der Kupferhaarigen über irgendeine Verantwortung gestritten hatte. 'Wo ist der eigentlich hingelaufen...?' ~{In der Zwischenzeit}~ [Bankotsu] Wütend stapfte der junge Söldner in Richtung des Innenhofes, gefolgt von einer verschwommenen Erscheinung. Als er sich das letzte Mal umgedreht hatte, hatte er nur einen prunkvollen Kimono, lange schwarze Haare und ein ausgesprochen unscharfes Gesicht sehen können. Und nun glitt der Geist hinter ihm her. Trotzdem war er nicht gewillt, dem Kupferhaarigen nachzugeben. Der sollte sich nicht in seine Angelegenheiten einmischen, soviel war sicher. Der Zopfträger hatte schon genug damit zu tun, den Jungen in die Schranken zu weisen und ihn zu beschützen. Er mochte den Kleinen zwar eigentlich, doch andererseits setzte er ihm manchmal doch zu arg zu. Eine kleine Stimme in seinem Inneren fragte sich, warum. Der Schwarzhaarige schreckte aus seinen Gedanken hoch, als eine weiche, eindeutig weibliche Stimme ihn von hinten ansprach. Das konnte ja eigentlich nur der Geist sein. „Entschuldige, Shinnosuke...“, begann sie zögerlich, doch er unterbrach sie unwirsch. Hatte er nicht beschlossen, Akira keinen Gefallen zu tun? „Das ist nicht mein Name.“ „Oh doch, natürlich. Ich erkenne dich doch sofort. Warum willst du deine Identität vor mir verbergen?“ Der Geist klang nun traurig, ihr Kopf war nach unten geneigt, doch er antwortete ihr nicht. Warum auch? Was sollte er sagen? So wie es aussah, würde der Geist sowieso weiterhin auf seiner Meinung beharren. „Was willst du?“, fragte er daher schnell. Soweit er wusste, ließen Geister einen nicht mehr so schnell in Ruhe, wenn sie sich einmal fixiert hatten. Dann konnte er sich genauso gut anhören, was sie zu sagen hatte. Auch wenn Bankotsu schon wusste, worum es vermutlich ging: Ihr war ein Unrecht geschehen und das hielt sie auf der Welt fest. Das war einfach nur traurig. „Ich habe dich damals wirklich geliebt, Shinnosuke, aber ich konnte mich einfach nicht überwinden, meinem Vater zu widersprechen und die Heirat abzuwenden. Mein Pflichtgefühl war einfach zu stark und ich habe damit geendet, dich, meinen Ehemann und mich selbst Unrecht zu tun und unnötig zu verletzen. Und bevor ich dich um Verzeihung bitten konnte, konnte ich es schon nicht mehr. Du ignoriertest mich nur noch...“ Ihre Stimme zitterte merklich, sie schien zu weinen. Sie war durch die Geschichte gehetzt, als hätte sie diese Entschuldigung jahrelang geübt. Wahrscheinlich war das sogar der Fall. Diese seltsame Prinzessin war also gestorben, bevor sie ihren Geliebten um Verzeihung bitten konnte. Aber was interessierte ihn das? Durch ihre halbdurchsichtige Gestalt konnte er nun eine weitere, schmale Person herbeirennen sehen. Akira. Panisch huschte sein Blick wieder zu dem Gesicht der Prinzessin. „Ich... ich bitte dich vielmals um Entschuldigung... und kann nur auf deine Vergebung hoffen...“ „Schon gut.“, presste er hervor. Der Schwarzhaarige konnte nur lügen, denn eigentlich gab es nichts zu verzeihen. Nicht für ihn. Vielleicht sollte er das sagen? Der Kupferhaarige kam schon beinahe schlitternd neben ihm zu stehen und blickte ihn verwirrt an. Er schien schon vergessen zu haben, dass ER ihm dieses Dilemma eingebrockt hatte. Bankotsu warf seinem Begleiter einen irritierten Blick zu, bevor er sich wieder dem Geist zuwandte. Dieser blickte ihn schon erstaunt an. „Es gibt nichts zu verzeihen. Du hast nur deine Pflicht getan. Das verstehe ich...“ „Das...“, begann die Prinzessin und man konnte gerade ein Lächeln auf ihren verschwommenen Zügen erkennen. Sie hob eine durchsichtige Hand und hielt sie an seine Wange. Er konnte aber überhaupt nichts spüren. Es beunruhigte den Anführer etwas, das er diese Handlung nicht wahrnehmen konnte. Dann hielt er auf einmal inne. 'Durchsichtig? Eben konnte ich sie doch noch gut sehen...', bemerkte er und beobachtete, wie sie immer mehr verschwand. „...macht mich glücklich.....“ [Akira] „Ist der verdammte Geist endlich weg?“, brummte der junge Anführer mürrisch, aber auch leicht neugierig. Das hieß wohl, dass er mittlerweile nicht mehr so „verstimmt“ war wie vorher. Immerhin redete er wieder normal mit ihr, was ihr ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. „Du willst wissen, ob sie endlich Frieden gefunden hat? Ja, mittlerweile hat sie die Grenze zum Jenseits überwunden.“, erklärte sie ruhig, während ihr Blick noch immer auf der Stelle ruhte, wo sich die Prinzessin einige Augenblicke zuvor aufgelöst hatte. Es überraschte die junge Frau nur, dass es den Söldner überhaupt interessierte. 'Vielleicht ist er tief im Inneren am Ende ja doch ein netter Kerl...' Bei dem Gedanken legte sie den Kopf leicht schief und betrachtete ihn. Interessiert, ob ihre These stimmte. Ein breites Grinsen erhellte sein Gesicht auf einmal. „Du sahst wirklich ziemlich verrückt aus, als du vorhin Löcher in die Luft gestarrt hast. Okay, vielleicht nicht verrückt, sondern eher albern.“, spottete Bankotsu, grinsend wie ein kleiner Junge, der erfolgreich einen Streich gespielt hatte. Wie alt war er denn? Die Kupferhaarige verdrehte ihre Augen und warf ihm einen genervten Blick zu. 'Sehr tief im Inneren...', dachte sie und unterdrückte ein Schnauben. Auch wenn sie sich mittlerweile sogar an seine Witze und Sprüche gewöhnt hatte, nervten sie noch immer. Dann fiel ihr plötzlich siedend heiß ein, dass sie ihn noch wegen des Dämonenjägerdorfes fragen wollte. Und seine gute Laune kam ihr da gerade recht. „Oh! Ja, genau! Ban, ich hätte da noch eine Frage...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)