Deep Love von Lelu ================================================================================ Kapitel 10: Ein kurzer Mädelsabend ---------------------------------- „Jippi! Endlich mal wieder ein Mädelsabend und dann auch noch in Sensei Kakashis Haus“, quietschte TenTen. „Dürfen wir das überhaupt?“ Ino, Hinata, TenTen, Temari und Sakura saßen in Kakashis Wohnzimmer und tranken Tee. „Was Kakashi nicht weiß, macht ihn nicht heiß“, meinte Sakura lachend. „Nein, den macht was ganz anderes heiß“, grinste Ino. Sakura ward ihr einen erschrockenen Blick zu. Diese Bemerkung hätte sie sich sparen können. Hoffentlich interpretierten die anderen da nichts hinein. „Wer will noch einen Tee?“, fragte Sakura, in erster Linie um das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Sofort meldeten sich TenTen und Hinata und auch Temari wollte noch einen Tee. Ino grinste Sakura einfach nur an. Sie wusste, dass die Rosahaarige diese Frage nur als Ablenkung gestellt hatte. Aber sie nahm es widerspruchslos hin und schnitt das Thema nicht mehr an. Sakura stand auf und ging in die Küche, um den Tee zu machen. Während sie wartete, dass das Wasser anfing zu kochen, wanderten ihre Gedanken zu ihrem Sensei. Wo er wohl blieb. Zu Anfang hatte sie sich nicht wirklich Sorgen um ihn gemacht. Er war ja nicht umsonst einer der besten Jonin, die ihn Konoha lebten. Doch jetzt wuchs die Sorge um Kakashi mit jedem Tag, an dem sie nichts von ihm hörte. Was, wenn ihm wirklich etwas passiert war und er schwer verletzt irgendwo lag? Wie sollten sie ihn jemals finden, wenn keiner wusste, wo genau er sich aufhielt? Sie konnten noch nicht einmal Pakun oder einen von Kakashis anderen Ninja-Hunden fragen, da sie diese nicht rufen konnten. Ein leiser, erschrockener Schrei riss Sakura aus ihren Gedanken. Schnell ging sie ins Wohnzimmer und musste sich im nächsten Moment zusammenreisen, um nicht selbst einen Schrei auszustoßen, allerdings einen Freudenschrei. Vor ihr in der Tür stand ihr Sensei und sah grinsend in die Runde. „Da bin ich mal etwas länger als geplant weg und schon wird mein Haus als Hauptquartier des Mädelstreffs auserkoren“, meinte er und stütze, gespielt verärgert, die Hände in die Seiten. Sakura lachte, wie die anderen auch, aber ihr fiel etwas auf, was keine von den anderen Mädels sah. Kakashi wirkte müde und sein Körper strahlte etwas aus, das sie noch nie an ihm gesehen hatte. Er stand leicht gebeugt da, seine Schultern hingen schlaff nach vorne. Nachdem er eine Minute, mit auf die Hüfte gestützten Händen, dagestanden hatte, fing er an zu schwanken. Allerdings versuchte er es zu vertuschen, in dem er sich mit der linken Schulter an den Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. Sakura sah ihn besorgt an, doch Kakashi lächelte einfach nur. „Dann will ich euch mal nicht weiter stören. Nur das Bad ist jetzt besetzt. Ich brauch dringend eine Dusche“, sagte er schnell, wich Sakuras weiteren Blicken aus und wandte sich von ihnen ab. So schnell er konnte lief er zum Badezimmer und verschwand darin. Sakura sah ihm etwas verwirrt nach. Was war los mit ihm? „Sakura, alles okay?“ Nun war es Sakura, die besorgt angesehen wurde. Sie hatte wahrscheinlich etwas zulange hinter ihrem Sensei hergesehen. „Ja, alles in Ordnung. Wo waren wir stehen geblieben?“ Sie holte den Tee aus der Küche und setzte sich wieder zu den anderen. Aber der Abend verlief vollkommen anders, als Sakura es gedacht hatte. Sie hatte gehofft sich von Kakashi ablenken zu können, doch sein plötzliches erscheinen bewirkte genau das Gegenteil. Sie konnte sich nicht ein Thema konzentrieren, dass die anderen diskutierten, sondern saß einfach nur dabei und zerbrach sich den Kopf darüber, was Kakashi passiert war. Vor ihrem inneren Auge erschien das Bild, wie er in der Tür gestanden hatte und jetzt betrachtete sie ihn nicht mit dem Blick eines kleinen Schulmädchens, sondern mit dem eines geschulten Medi-Nin. Nun viel ihr auch auf, dass Kakashi wohl schon in seinem Schlafzimmer gewesen war, da er seine Joggingsachen anhatte und auch seine Haar auffällig gut gekämmt gewesen waren…Hatte sie da gerade ein Poltern gehört? Das Badezimmer war direkt über dem Wohnzimmer. Vielleicht war Kakashi gestürzt. „Was ist, Sakura?“, wollte Temari wissen und sah sie fragend an. Erst jetzt fiel der Rosahaarigen auf, dass sie den Kopf hochgerissen hatte und zur Decke starrte. „Nichts…ich dachte nur, ich hätte etwas gehört.“ Sie lächelte und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch zwischen ihren Freundinnen zu lenken, um sich daran beteiligen zu können. Doch schon nach wenigen Minuten schweiften ihre Gedanken wieder ab und sie sah erneut ihren Sensei vor sich. Er hatte nicht ausgesehen, als käme er gerade von einer Mission zurück. Wenn sie es sich richtig überlegte, hatte sie sogar Wassertropfen auf seinen Haaren gesehen, obwohl es nicht regnete. Hatte er vielleicht schon geduscht? Er hatte auch frisch gerochen, so wie Menschen eben rochen, wenn sie gerade aus der Dusche kamen, was wiederum im Gegensatz zu dem Schweiß stand, der auf seiner Haut geglänzt hatte. Seine Pupillen waren geweitet gewesen und seine Augen waren glasig, beides war ein Anzeichen für Fieber. „Sakura? Ist wirklich alles in Ordnung?“, wollte Ino wissen und riss sie aus ihren Gedanken. „Natürlich, warum fragst du?“ Ino sah ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an und deutete dann in den Raum hinein. „Weil Hinata, TenTen und Temari schon vor zehn Minuten gegangen sind und du es nicht bemerkt hast.“ Sakura sah sich um und stellte fest, dass Ino die Wahrheit sagte. Die drei anderen waren weg. Sogar ihre Tassen hatten sie aufgeräumt. War sie wirklich so in Gedanken gewesen? „Sakura?“, Ino fuchtelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum. „Ich werd jetzt auch gehen, okay? Ist ja auch schon fast elf Uhr. Wir sehen uns dann im Hospital. Bis morgen.“ „Ja, bis morgen!“, rief Sakura der Blonden hinterher. Sie wartete, bis sie hörte wie die Tür hinter Ino geschlossen wurde, dann sprang sie auf und stürmte die Treppe hoch. Vor dem Badezimmer blieb sie stehen und lauschte. Das Wasser lief, was irgendwie beruhigend war. Beunruhigend waren jedoch die keuchenden Atemzüge, welche sie neben dem prasseln des Wassers. Vorsichtig klopfte Sakura und öffnete die Tür. Mit geröteten Wangen sah sie sich im Badezimmer um (man konnte ja nie wissen, was ihr Sensei gerade machte). „Sensei? Alles okay bei dir? Sensei!“ Sakura stieß die Tür ganz auf und stürzte in das Bad. Kakashi saß vor dem Waschbecken und versuchte gerade sich daran in die Höhe zu ziehen. Er war also tatsächlich gestürzt. Fast schon erschrocken und mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu Sakura hoch und brachte noch einmal die Kraft auf, sich auf die Füße zu ziehen. Doch wäre die Rosahaarige nicht in diesem Moment an seine Seite geeilt und hätte ihn, so gut sie eben konnte, gestützt, wäre Kakashi ein weiteres Mal gefallen. Schwer atmend biss er die Zähne zusammen und verlagerte trotz seiner Schmerzen den Großteil seines Gewichts auf sich selbst, um Sakura nicht zu verletzen. „Komm, ich bring dich erst mal in dein Schlafzimmer. Dann werd ich sehen, wie ich dir helfen kann“, meinte Sakura und legte den Arm um Kakashis Seite. Ein Fehler, wie sich im nächsten Moment herausstellte. Der Jonin stöhnte gequält auf und seine Füße gaben unter ihm nach. Er riss Sakura mit von den Beinen und konnte sich gerade noch so am Waschbecken festklammer, um nicht auf sie zu fallen. „Sakura tut…tut mir leid…Ich“, mehr brachte er nicht heraus. Sakura konnte sehen, wie er die Augen verdrehte und zu Boden fiel. Sein Glück war, dass er tatsächlich auf sie fiel und sich so den Kopf nicht auf den harten Fließen aufschlug. „Sensei? Sensei? Kakashi!?“ Panik drohte in Sakura aufzusteigen. Was sollte sie jetzt tun? Sie war immer der Meinung gewesen, Kakashi konnte nichts verletzen, zumindest nicht so schwer. Es beunruhigte sie, ihn so schwach zu sehen. Nachdem sie sich unter ihm herausgekämpft hatte, legte sie sich Kakashis Arm um die Schulter und zog ihn mehr, als dass sie ihn trug, in sein Schlafzimmer. Dort ließ sie ihn vorsichtig auf sein Bett gleiten und musterte ihn besorgt. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sein Oberteil, nur wenige finger breit unter der ersten Rippe, auf der rechten Seite, dunkel und nass war. Sie beugte sich über ihn und schob das Oberteil hoch. Darunter kam eine hässliche Wunde zum Vorschein, die aussah als hätte ihn jemand mit einer Säge geschnitten. Sakura starrte die Wunde einen Moment lang an, dann wollte sie schon zur Tür stürzen um Hilfe zu holen, als ihr einfiel, dass sie ihrem Sensei ja selbst helfen konnte. Sie setzte sich auf die Bettkante und besah sich die Wunde genauer. Dann legte sie vorsichtig ihre Hand darauf und schloss die Augen. Sakura spürte, wie ihr Chakra durch ihren Körper strömte, in ihre Hände floss und von dort aus zu Kakashis Verletzung. Die Wunde schloss sich nur langsam, was daran lag, dass Sakura noch keine Übung darin hatte Verletzungen solcher Art zu versorgen. Zumindest nicht im praktischen Bereich, denn theoretisch hätte sie sich um so ziemlich jede Verletzung kümmern können. Es dauerte geschlagene zehn Minuten, bis von der Schnittwunde nur noch eine Narbe übrig war und sie die Augen wieder öffnete. Kakashi atmete nun ruhig und nicht mehr so gehetzt, wie vor wenigen Minuten noch. Aber sein Gesicht war immer noch schmerzverzerrt und als Sakura ihm die Maske und das Stirnband auszog erkannte sie, dass ihm Schweißperlen über die Stirn liefen und er zu glühen schien. Er hatte also doch Fieber. „Verdammt Sensei, warum hast du vorhin nichts gesagt? Dann hätte ich das Fieber schon längst gesenkt“, murmelte Sakura und verschwand im Bad. Nur Augenblicke später kam sie mit einer Schüssel voll kaltem Wasser und einem Lappen zurück. Den Lappen tauchte sie in das Wasser und legte ihn Kakashi auf die Stirn. Dann berührte sie ihn an den Schläfen und ließ wieder etwas von ihrem Chakra in seinen Körper fließen, um diesem dabei zu helfen, die Krankheit schneller zu überwinden. Erst, als sie das Gefühl hatte, ihrem Sensei ausreichend Chakra gegeben zu haben, untersuchte sie ihn auf weitere Wunden, konnte allerdings keine finden. Außerdem konnte sie momentan nicht mehr für ihn tun. Sie würde warten müssen, bis Kakashi aufwachte, um ihn zu fragen was passiert war und ob es noch irgendwelche Verletzungen gab, die sie nicht gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)