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Alles was wir waren.

Fragmente
von

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NO.1 Weißt du noch...?

Wir kennen uns schon seit langem. Waren mit allen negativen wie auch positiven Einflüsen unserer Umgebung aufgewachsen.

Zusammen aufgewachsen.

Zusammengeschweißt wie zwei metallische Rohre kleben wir aneinander und können durch nichts getrennt werden.

Das glaubte ich.

Ich war fest davon überzeugt, dass nichts und niemand uns trennen könnte.

Wir alle sind wie eine Familie.

Wir hatten keine wirklichen Eltern; Straßenkinder, von der Welt abgeschieden.

Zu nichts mehr zu gebrauchen.

Wir haben uns gesucht und gefunden.

Brüder fürs Leben.

Weißt du noch, als ich dich zusammengekauert unter der Brücke gefunden habe?

Weißt du noch als wir ZELO aus seinem schrecklichen Zuhause befreit haben?

Weg von seinem gewalttätigen Vater?

Er war einer von uns, ihm sollte kein Leid zugefügt werden?

Er war schließlich noch ein Kind.

Erinnerst du dich daran, als wir Himchan, der von einer Gang erpresst wurde, von dieser losgelöst haben?

Seine Schwester, nun ja, sie war nicht wirklich seine Schwester, aber dennoch war sie immer in seiner familiären Umgebung bei ihm gewesen, wurde von den Dreckskerlen misshandelt.

Wir haben Himchan geholfen, ihr ein zweites Leben, ein neues besseres Leben aufzubauen.

Und daran wie wir Youngjae auf dem Friedhof bei seiner Mutters Grab kennengelernt hatten? Sie war zu dem Zeitpunkt schon seit fünf Tagen tot gewesen und er konnte einfach nicht loslassen. Hatte sich praktisch ein zweites Zuhause neben dem Grabstein eingerichtet. Oder sein einziges Zuhause. Seine Mutter war alles gewesen, was er noch hatte. Und dieses ALLES hatte der Sensenmann ihm höchstpersönlich entrissen. Es war verdammt schwer gewesen, ihn überhaupt vom Grab weg zu bekommen. Aber wir hatten es geschafft. Letztendlich war er mit uns gegangen in sein neues Zuhause, in Frieden.

Und Jongup?

Er geriet schon früh an Drogen.

Beinah hätte er sich mit diesen Zeug ins Grab gebracht.

Mit blutunterlaufenen Augen kam er blass um die Ecke unseres Blocks.

Fragte uns nach Stoff.

Weißt du noch, er wollte uns den Zwanzig Dollar-Schein in die Hand drücken, obwohl wir ihm gesagt hatten, dass wir nichts hätten.

Zehn Minuten ging das schon so, doch dann fing er an wie ein misshandelter Hund zu weinen.

Ich hätte nie gedacht, dass er in seinem Zustand überhaupt noch diese Kraft aufbringen konnte, um zu weinen.

Wir haben ihn einfach umarmt.

Einfach so.

Sein Schluchzen verstummte.

Er war überrascht gewesen.

Wir hatten ihn zu uns, in unsere Bude, gebracht.

Wir wollten für ihn da sein und ihn von den Drogen befreien.

Wir haben es geschafft.

Jongup war clean und wir waren die besten Freunde geworden.

Versprachen uns, uns niemals zu verlieren.

Ich kam, ich sah und .... du? Gingst weg!

Ich kam, sah und.... du? Gingst weg!
 

Große schwere Regentropfen fielen vom Himmel und sprenkelten den Boden, auf dem nun Daehyun lief und sich verzweifelst nach einer Möglichkeit umsah, sich irgendwo unterzustellen.

Doch ehe er überhaupt die nächste Bushaltestelle ansteuern konnte, war es bereits zu spät.

Sein langer schwarzer Mantel war durchnässt und er konnte spüren, wie das Wasser sich durch die Fasern seines Pullovers einen Weg zu dem darunterliegenden T-Shirt bahnten und es vollkommen benetzte.

Seiner Unfähigkeit bewusst, etwas dagegen zu unternehmen, dass er sich womöglich eine Erkältung holen würde, ging Daehyun zur Bushaltestelle.

Besser als nichts, dachte er sich, als er ein Taschentuch hervor holte und sein Gesicht trocknete.

Er müsste wohl warten, bis der Regen aufgehört hatte, doch der Wind machte ihm das Verbleiben praktisch unmöglich.

Nasse Klamotten und dann noch ein kalter Wind, wenn das nicht schon nach einer Grippe rief.

Gerade, als er sich dazu entschloss doch lieber nach Hause zu laufen und sich einem nahen grausamen Tod zu entziehen, hatte ihm plötzlich jemand einen Regenschirm vor das Gesicht gehalten.

Daehyun hatte damit nicht gerechnet, erschrak und fand sich auf dem dreckigen und nassen Boden wieder.

Und nun war die Hose auch hin.

Leicht verwirrt, wie auch verärgert, stand er auf und begutachtete sich, um entsetzt festzustellen, dass seine Unterhose ebenso nass geworden war wie sein T-Shirt.

Ein „Tut mir Leid. Das wollte ich nicht“ hatte ihn aus seinem Gedankenwirrwarr gerissen und Daehyun blickte auf, um in ein wunderschönes , aber besorgtes, Gesicht zu sehen.

„Hier“, sagte sein Gegenüber und hielt ihm erneut den Schirm hin.

„Eh... danke“, brachte Daehyun nur hervor und nahm den Schirm entgegen.

„Gern geschehen“, sagte der Mann, verbeugte sich tief und ging an Daehyun vorbei.
 

Daehyun war noch so geblendet vom Aussehen des Mannes gewesen, dass er beinah vergessen hätte, zu fragen, wie er den Schirm wieder zurückbringen sollte und an wen.

Doch ehe er sich nach dem Man umsah, war dieser schon verschwunden.

Daehyun begutachtete den Regenschirm.

Es war ein neongrüner Taschenschirm und sah dazu noch ziemlich neu aus.

Zu seiner Überraschung hing sogar noch das Preisschild dran.

Noch einmal sah er sich nach dem Mann um, bevor er dann Stirn runzelnd versuchte den Schirm aus seiner Hülle zu ziehen.

Doch bevor er den Schirm endgültig aus dem Stückchen Stoff bekam, war ein roter Zettel raus und den Boden gefallen.

Neugierig darüber, was das für ein Zettel war, hob Daehyun diesen auf und fand auf diesen eine Telefonnummer und einen Namen.
 

'Yoo Youngjae 07748-744473'
 

Youngjae, dachte Daehyun sich, ein schöner Name, und lächelte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  saranghae_kpop
2014-06-13T11:20:29+00:00 13.06.2014 13:20
Schönes fanci aber zu kurz (sehr)



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