Alles was wir waren. von MonkeyZERO (Fragmente) ================================================================================ Kapitel 1: NO.1 Weißt du noch...? --------------------------------- Wir kennen uns schon seit langem. Waren mit allen negativen wie auch positiven Einflüsen unserer Umgebung aufgewachsen. Zusammen aufgewachsen. Zusammengeschweißt wie zwei metallische Rohre kleben wir aneinander und können durch nichts getrennt werden. Das glaubte ich. Ich war fest davon überzeugt, dass nichts und niemand uns trennen könnte. Wir alle sind wie eine Familie. Wir hatten keine wirklichen Eltern; Straßenkinder, von der Welt abgeschieden. Zu nichts mehr zu gebrauchen. Wir haben uns gesucht und gefunden. Brüder fürs Leben. Weißt du noch, als ich dich zusammengekauert unter der Brücke gefunden habe? Weißt du noch als wir ZELO aus seinem schrecklichen Zuhause befreit haben? Weg von seinem gewalttätigen Vater? Er war einer von uns, ihm sollte kein Leid zugefügt werden? Er war schließlich noch ein Kind. Erinnerst du dich daran, als wir Himchan, der von einer Gang erpresst wurde, von dieser losgelöst haben? Seine Schwester, nun ja, sie war nicht wirklich seine Schwester, aber dennoch war sie immer in seiner familiären Umgebung bei ihm gewesen, wurde von den Dreckskerlen misshandelt. Wir haben Himchan geholfen, ihr ein zweites Leben, ein neues besseres Leben aufzubauen. Und daran wie wir Youngjae auf dem Friedhof bei seiner Mutters Grab kennengelernt hatten? Sie war zu dem Zeitpunkt schon seit fünf Tagen tot gewesen und er konnte einfach nicht loslassen. Hatte sich praktisch ein zweites Zuhause neben dem Grabstein eingerichtet. Oder sein einziges Zuhause. Seine Mutter war alles gewesen, was er noch hatte. Und dieses ALLES hatte der Sensenmann ihm höchstpersönlich entrissen. Es war verdammt schwer gewesen, ihn überhaupt vom Grab weg zu bekommen. Aber wir hatten es geschafft. Letztendlich war er mit uns gegangen in sein neues Zuhause, in Frieden. Und Jongup? Er geriet schon früh an Drogen. Beinah hätte er sich mit diesen Zeug ins Grab gebracht. Mit blutunterlaufenen Augen kam er blass um die Ecke unseres Blocks. Fragte uns nach Stoff. Weißt du noch, er wollte uns den Zwanzig Dollar-Schein in die Hand drücken, obwohl wir ihm gesagt hatten, dass wir nichts hätten. Zehn Minuten ging das schon so, doch dann fing er an wie ein misshandelter Hund zu weinen. Ich hätte nie gedacht, dass er in seinem Zustand überhaupt noch diese Kraft aufbringen konnte, um zu weinen. Wir haben ihn einfach umarmt. Einfach so. Sein Schluchzen verstummte. Er war überrascht gewesen. Wir hatten ihn zu uns, in unsere Bude, gebracht. Wir wollten für ihn da sein und ihn von den Drogen befreien. Wir haben es geschafft. Jongup war clean und wir waren die besten Freunde geworden. Versprachen uns, uns niemals zu verlieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)