Nur wer frei ist, ist ein König von Die_Katzenhai (Frei zu sein bedarf es wenig [KakuzuxOC]) ================================================================================ Kapitel 7: Brüderchen und Schwesterchen --------------------------------------- Ein Schrei zerriss die Stille der Nacht. Flüche, hektische Schritte und das Geräusch von Metall, das auf Metall traf folgten. Der junge Mann, der vollständig in ein dunkles Grau gekleidet war, war der erste unter ihnen, der bei ihr war. Sie sah. Die Gestalt, die dort in der schimmernden Lache Blut lag, war seine Schwester. Klein, zierlich und die Haare so rot wie die Flüssigkeit, in der sie nun getränkt waren. Das fahle, flackernde Licht einer Laterne beleuchtete das Bild, das der junge Mann nicht hatte sehen wollen. Herzschläge lang starrte er sie an. Wie sie da lag. Sie darf nicht tot sein, dieser Gedanke hämmerte sich in seinem Gehirn fest. Sie durfte es nicht. Sie durfte nicht tot sein! Mit einem Schmerz, der ihn beinahe überwältigte, löste sich seine Lähmung und er stolperte neben die Frau, kniete in ihrem Blut, das sich in seine Kleidung sog. Sie lag auf der linken Seite, dem Rücken ihm zugewandt. Er griff an ihre Schulter, drehte sie auf ihren Rücken und gab mit einem widerlichen Knacken das, was von ihrem Arm übrig geblieben war preis. Der junge Mann würgte, erbrach sich aber nicht. Zwischen einer zerklüfteten Masse aus Fleisch und Blut blitzen weiße Knochen hervor. Nur wenige Sehnen hielten Arm an Schulter. Die Stellen der Haut, die noch als solche zu erkennen waren, waren schwarz. Die blauen Augen des jungen Mannes weiteten sich, während er zitternd an den Hals seiner Schwester griff. Schwach. Sie trug den Kampf gegen den Tod aus, schwach, aber gleichmäßig. Das Herz schlug noch. Und es war seine Pflicht, sie dort zu unterstützen. Bitte. Er weinte, merkte es aber nicht, als er sie mit der Sanftheit, die nur ein Bruder für seine Schwester aufbringen konnte, hochnahm und sie an sich heran zog. Das schmatzende Geräusch, als ihr Arm sich bewegte und Knochen und Sehnen aneinander rieben brannte sich in seine Gedanken. Er musste sie hier fortbringen. „Hideaki.“ Er hörte die Stimme, die seinen Namen rief nicht, sondern stand zitternd auf und stöhnte, als er sah, wie lose der Arm an dem Körper hing. Faktisch gesehen war er ab, das bisschen, was alles zusammenhielt war nichts. Würde er ihn nicht fest halten, würde er abfallen – bei dem Gedanken daran wurde ihm schwindelig. Irgendwo, weit, weit weg (vielleicht) hörte er wieder diese Stimme, die nach ihm rief. „Hideaki, verdammt!“ Taumelnd drehte er sich um, hatte Angst, sie fallen zu lassen. Er hatte keine Kraft mehr, aber er muss für sie da sein. Ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren war bei ihnen. Hideaki hatte ihn gar nicht bemerkt. „Ihr müsst ihr weg. Hoshiko braucht Hilfe.“ Tsubasa legte eine Hand auf Hideakis Schulter, drückte ihn weiter weg. „Azarni wird euch helfen. Ich regle den Rest.“ Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)