Nur wer frei ist, ist ein König von Die_Katzenhai (Frei zu sein bedarf es wenig [KakuzuxOC]) ================================================================================ Kapitel 21: Die Stadt in Flammen -------------------------------- Shouta fand keinen genauen Grund, wieso er aufwachte. Vielleicht hatte es einen gegeben, aber war zu schnell vergessen. Er lag nahe an Kakuzu. Verdammt nahe. Sie berührten sich nicht, doch Shouta konnte schon die Wärme des anderen Mannes spüren. In Ordnung, das war nicht geplant gewesen. Er begann vorsichtig zurückzurutschen und richtete sich auf.  Kakuzu lag auf dem Rücken, eine Hand unter dem Kissen die andere lag neben ihm und die Decke war ein gutes Stück heruntergerutscht, gab einen interessanten Blick auf die Brust preis. Und auf die Narben. Kakuzus Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Beinahe sah er friedlich aus, entspannt. Einige Sekunden – Shouta war sich jedenfalls sicher, dass es Sekunden waren – betrachtete er ihn einfach, wandte aber schließlich seinen Blick auf die Narben. Er hatte sie schon einmal angefasst, jedes Mal, wenn sie Sex hatten, aber das änderte nichts daran, dass er sie faszinierend fand. Mittlerweile konnte Shouta einschätzen, wie die Fäden reagierten und wie es mit den Narben zusammenhing. Gut, er wusste nicht, was für ein Jutsu damit zusammenhing und wie es im Genauen funktionierte, aber das würde er noch herausfinden. Und vielleicht war das hier die perfekte Gelegenheit dazu, wenn er sie abtaste … außerdem wollte er sie einfach wieder berühren, es fühlte sich schön an. Shouta dachte nicht weiter nach, streckte seine Hand aus und strich vorsichtig über Kakuzus Narben an der Wange. Er ertastete die einzelnen Unebenheiten zwischen Fäden und Haut und fuhr bis zu Kakuzus Haaren. Langsam zog er die Hand zurück. Kakuzu schlief weiter und Shouta wurde von einer Welle noch größerem Übermuts gepackt. Seiner Fingerspitzen streichelten über die Narben, erst erneut an den Wangen, dann den Hals herunter bis zur Brust. Dann schlug Kakuzu seine Augen auf und Shouta spürte, wie seine Ohren und Wangen schlagartig rot anliefen. „Was soll das?“ Seine Stimme erinnerte Shouta an das Grollen eines Donners. „A-also...“ Zwar fing Shouta an zu reden, aber er hatte keine Ahnung, was er überhaupt sagen sollte. „Ich warte.“ Das machte es nicht besser. Es war verdammt peinlich und Shouta wollte gar nicht wissen, was Kakuzu nun dachte. „Na ja... ich habe nicht nachgedacht.“ Er kratzte sich am Hinterkopf, grinste nervös. Vielleicht würde Kakuzu nicht weiter nachfragen, wenn er sich Zeit genug ließ. „Das ist etwas ganz Neues...“Jetzt richtete er sich auch noch auf! Shouta unterdrückte einen Fluch, wollte zurückrutschen und machte die Situation noch peinlicher. Statt weiter auf dem Bett zu bleiben, rutschte er ein Stück zurück, wollte sich abstützen und erwischte nur Luft – er fiel vom Bett. Dabei hatte er nicht mal mehr die Zeit sich irgendwie abzufangen, sondern landete mit Rücken und Hinterkopf auf dem Steinboden. „Und was sollte das jetzt?“ Kakuzu blickte ihn von der Bettkante aus an. Shouta wollte etwas erwidern, öffnete seinen Mund vergeblich. Stattdessen kam eine weitere Frage Kakuzus: „Warum bist du nackt?“ Oh... Stimmt. Shouta schnaubte, griff nach der Decke und zog sie sich hastig über die Beine. „Glotz' nicht so.“ Nur, weil Kakuzu ihn schon nackt gesehen hatte, hieß das noch lange nicht, dass er das grundsätzlich durfte. Oder sollte. Schon gar nicht jetzt. „Beantworte meine Fragen.“ Shouta starrte Kakuzu an, schwieg einfach. Ihm war durchaus bewusst, dass er gerade wie ein trotziges Kind wirken musste und es nicht besser machte, mit glühenden Ohren zu schweigen, aber was sollte er tun? Er war sprachlos. Vollkommen sprachlos. „Ich warte.“ „Darf ich wenigstens wieder ins Bett?“ Für einen Moment zuckten Kakuzus Mundwinkel, aber er begab sich auf seine Hälfte zurück. „Und ich dachte, du magst den Boden.“ Shouta ging gar nicht darauf ein, sondern setzte sich wieder ins Bett, achtete darauf, möglichst weit weg von Kakuzu zu sitzen (und nicht wieder herauszufallen). „Ich hab sie anfassen wollen“, murmelte er und sah ihm dabei direkt in die Augen. Das war weniger peinlich als wie ein Schuljunge zur Seite zu blicken. Er ahnte, dass sich Kakuzu nicht damit zufrieden geben würde und so kam es: „Wieso?“ „Na ja... I-ich wollte es eben.“ So genau konnte er das selbst nicht erklären, es hatte sich gut angefühlt und deswegen hatte er es gemacht, dass das keine normale Reaktion war, wusste er auch. „Und das tust du nackt.“ Er musterte ihn wieder, doch Shouta sah es nicht ein, die Decke noch höher zu ziehen, sie bedeckte seine Beine und Hüfte. Den nackten Oberkörper konnte man sehen, das war kein Problem oder wäre es nicht, wäre Kakuzu nicht so eindeutig belustigt. Er schnaubte erneut. „Ja. Problem damit?“ Kakuzu kam nicht dazu, zu antworten. Ein Schrei durchriss die Nacht. Laut, gellend und voller Schmerzen. Froh, abgelenkt zu sein, sah Shouta zum Fenster. „Das kam von draußen“, murmelte er und runzelte die Stirn. „Treffend erkannt.“ Kakuzu schien sich auf das Bett zurücklegen zu wollen, als aus dem Gastraum unten aufgeregte Stimmen zu hören waren. „Hat man denn hier nie seine Ruhe?“, knurrte er und starrte dabei Shouta an, als hätte er dafür gesorgt, dass sich mitten in der Nacht die Leute im Rattenspuck versammelten und rumkrakeelten. „Dafür kann ich nichts“, Shouta fuhr sich durchs Haar, „klingt nach 'ner ernsten Sache.“ „Es brennt.“ Shouta brauchte einige Momente, um Kakuzus Aussage verstehen zu können. „Was?“ Er blickte wieder aus dem Fenster und jetzt erkannte er den rötlichen Schein, der sich an den hellen Stein der Häuser abzeichnete. Was zum? Er schlug die Decke beiseite, eilte zu seiner Kleidung und zog sie sich über.  „Ich gehe nachsehen, was los ist.“ Er wusste nicht, wie weit das Feuer ausgebreitet war. Über die Schulter hinweg sah er zu Kakuzu, der sich ebenfalls anzog. Allerdings ohne ein Wort zu sagen, was Shouta recht war. Er konnte vorübergehend darauf verzichten, mit Kakuzu zu sprechen. Er wusste, dass es moralisch verwerflich war, aber in diesem Moment war Shouta froh, dass die Stadt brannte. Das lenkte ihn von der Peinlichkeit ab. Er zog sich das Oberteil hoch, während er zur Tür lief und trat hinaus, ohne Kakuzu noch einmal anzusehen, dass er ihm folgte, würde er merken. Der Gastraum war fast leer, als sie eintraten, doch stand die Tür offen und man konnte den Geruch von Feuer wahrnehmen. Nur noch Ochi stand dort hinter dem Tresen. Seine Haare standen ab, die Kleidung war unordentlich angezogen. Der Blick war starr zu geöffneten Tür gerichtet. „Was ist los?“, fragte Shouta sofort. „Keine Ahnung. Brennt.“ Shouta verdrehte die Augen. „Stell dir vor, das haben wir ebenfalls bemerkt. Ich wollte wissen, wieso es brennt.“ Doch wartete er nicht auf eine Antwort. Ochi schien betrunken zu sein, da war es sinnlos, mehr aus ihm herausbekommen zu wollen. Nicht, dass Shouta mit etwas anderem gerechnet hatte, immerhin floss jier jede Nacht eine riesige Menge an Alkohol. Kakuzu lief direkt an ihm vorbei, raus in die rotglühende Nacht und Shouta, der noch einen Blick auf Ochi warf, folgte ihm. Er sah sich kurz nach Hidan um, doch er war nicht zu sehen. Wahrscheinlich schlief er nicht mehr, wenn er überhaupt geschlafen hatte. Mittlerweile war es auf den Straßen laut geworden, das Feuer war von der halben Stadt entdeckt worden. Irgendwo ertönten Geräusche eines Kampfes und hektische Schritte. Gleich darauf sah er in zwei bekannte Gesichter. „Keine Sorge, sind auf meiner Seite“, sagte Shouta schnell zu Kakuzu. „Weitere Diebe.“ Er kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er schnell tötete. „Aha.“ Kakuzu musterte die beiden. Eine junge Frau und ein Mann, der im selben Alter war – Azarni und Masayuki. Sie sahen sich ähnlich, helle Haut, blonde Locken und die dunkle Kleidung, die viele Diebe trugen. Tatsächlich könnte man auf den ersten Blick meinen, sie wären Geschwister, aber Shouta kannte die Unterschiede. Angefangen bei der Augenfarbe – sie hatte grüne, er blaue – herüber zu den Gesichtszügen, die sich viel zu deutlich unterschieden, waren das alleine genügend Zeichen, aus welcher Art von Familie beide stammten. „Was macht ihr hier? Ich dachte, ihr wärt beide in Pōto.“ Masayuki schritt auf ihn zu. „Was für eine freudige Begrüßung.“ Er lächelte ein Lächeln, das sein ganzes Gesicht auszufüllen schien. Shouta hatte sich schon immer gefragt, wie er das anstellte. „Wir sind auch sehr erfreut, dich zu sehen.“ Shouta verdrehte die Augen. „Das nächste Mal rolle ich dir einen Teppich aus, jetzt beantworte meine Frage.“ „Du weißt, wie du Menschen glücklich machst.“ Ein süffisantes Lachen folgte. „Wir sind hier auf Anraten des Zirkels.“ Sein Blick ging zu Kakuzu. „Einer deiner Begleiter?“ „Ja. Wisst ihr, was los ist?“ Es kam ihm seltsam vor, einen kleinen Plausch zu halten während um ihn herum Chaos ausgebrochen war, aber er wusste, dass Drängeln bei Masayuki keinen Sinn hatte. Er bekam so oder so nur ein „Ja“ von diesem zurück, doch bevor Shouta etwas sagen konnte, tat es Kakuzu mit grollender, gefährlicher Stimme: „Dann sag es.“ Masayuki zog beide Augenbrauen hoch und stoppte in seiner Begegnung. „Ihr wisst von dem Jungen und dem Mädchen, die gestorben sind?“ Er wartete keine Antwort ab, wahrscheinlich hatte Ochi oder sonst wer davon berichtet. Unter Dieben blieben solche Dinge nicht geheim, gerade, wenn Kinder – oder jede Person, die wichtig genug war – starben, verbreitete sich diese Kunde mit erstaunlicher Geschwindigkeit. „Freunde von ihnen meinten sich rächen zu können. Sie haben sich mit den Stadtwachen angelegt und mit Katon-Jutsus um sich geschlagen. Scheint, als hätte ein Baugerüst in Brand geraten.“ „Und deswegen brennt alles?“ Shouta sah zweifelnd zum Feuer. Azarni, die sich an Masayuki vorbei drängte und an Kakuzu und Shouta vorbeilief, direkt in die Richtung des Feuers, schüttelte ihren Kopf. „Genau wissen wir es nicht, vielleicht wollen sie sich an der gesamten Stadt rächen, vielleicht wurde noch nichts gelöscht, um die Gerüchte über uns weiter anzuheizen.“ Sie drehte sich um, runzelte kurz die Stirn über das unabsichtliche Wortspiel. „Wo wolltet ihr hin?“ „Wir hatten kein genaues Ziel“, sagte Shouta, „wollten nur wissen, was los ist.“ Azarnis Mundwinkel hoben sich ein Stück. „Das trifft sich-“ Plötzlich wirbelte sie herum und sprang zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, Shouta sah noch, wie ihre blonden Locken zurückgerissen wurden und etwas – vermutlich ein Kunai – direkt an ihrer Wange vorbeischoss. Ihre Hände schossen zueinander, formten ein Fingerzeichen und ein Felsbrocken wurde in die Richtung des Angriffs geschmettert. Sofort aktivierte Shouta sein Kekkei Genkai, griff nach Bogen und Pfeilen und ließ sie Sehne sofort los, nachdem er das Ziel anvisiert hatte. Sekunden später war der Angreifer, ein Soldat, tot. „Idiot“, sagte Masayuki und setzte zu einem weiteren Satz an, wurde jedoch ruppig von Kakuzu unterbrochen. „Halt den Mund. Da kommen noch mehr.“ Shouta war sich ziemlich sicher, dass Kakuzu nichts daran lag, jemanden zu retten, sondern lediglich wollte, dass Ruhe herrschte und sich nicht weiter in die Situation einmischen wollte. Er hatte sowieso viel mehr mit den Dieben und Ōrora zu tun als geplant.  Dennoch vermutete er, dass Kakuzu mitkämpfen würde, er kannte ihn nun gut genug um zu wissen, dass es ihm sonst zu langsam gehen würde. Shouta steckte seinen Bogen zurück, formte passende Fingerzeichen, verschwand in den Schatten und zog einen kleineren Dolch. Die klügste Entscheidung, die er in diesem Moment treffen konnte. Er legte sich nicht gerne mit Rittern an, nicht einmal, wenn es nur zwei waren – zusätzlich zu den Soldaten. Ohne Vorbereitung würde er niemals eine offene Konfrontation eingehen.  Beide trugen zwar dünne und leichte Rüstungen, die dafür den gesamten Körper bedeckten und auch für die Augen nur einen Schlitz freiließen. Ein Raiton-Jutsu schoss direkt an ihm vorbei, dort, wo Shouta verschwunden war. Er beschleunigte seine Schritte, sprang in einen weiteren Schlupfwinkel und analysierte mit aktiviertem Takaragan die Rüstungen.  Und grinste. Noch bevor sie in die Nähe der anderen kamen, sprintete Shouta aus seiner Deckung hervor, beugte sich herunter und durchschnitt dem hinteren Ritter die Achillessehne. Ein kleiner Spalt, gerade breit genug für die dünne Scheide es Dolches. Der Ritter sackte sofort auf das Knie und Shouta wollte noch triumphieren. Viel schneller als erwartete wirbelte der Ritter herum, ein Schwert in der Hand. Die Klinge riss den Mantel auf, schnitt über Haut und Fleisch. Shouta fluchte, sprang zurück, rollte sich über den Rücken ab und wich einem erneuten Angriff aus. Er formte die Fingerzeichen für ein Tarnjutsu, hatte allerdings nicht vor, länger versteckt zu bleiben. Er wollte sichergehen, nicht noch häufiger getroffen zu werden. Er hasste es, wenn Ritter schnell waren. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, sein Kekkei Genkai sei dank, wie Azarni einen Soldaten niederschlug und ebenfalls in der Dunkelheit verschwand. Kakuzu hatte den zweiten Ritter schon erledigt, es wunderte Shouta kaum. Masayuki hatte sein Schwert gezogen und wehrte ein paar Angriffe ab, bevor er ein spektakuläres Katon-Jutsu die Nacht in einen noch helleren Schein tauchte. Leider ließ das die Schatten kleiner werden. Shouta stieß einen Fluch aus, wirkte dann selbst ein Jutsu, ein plötzlich auftauchender Wind, auf den Ritter. Er wurde zurückgerissen, schien Schmerzen zu haben und Shouta nutzte seine Chance, um auf ihn loszustürmen. Die nächste Schwachstelle hat er er am Hals entdeckt. Doch wieder kam ihm der Ritter zuvor, er trat nach Shouta, erwischte ihn mit einem Tritt am Bein. Er stand. Dieser verdammte Kerl stand noch, wenn auch unsicher und Shouta war gegen die nächste Hauswand gestoßen worden. Dem nächsten Angriff, einen Schwertschlag, konnte er ausweichen, wieder in seine Sicherheit – das Dunkle – verschwinden und einen Pfeil ziehen. Wenn er ihn von vorne erwischen konnte, würde er ihm vielleicht durch ein Auge schießen können. Nicht, dass es einfach war, aber nicht unmöglich. Shouta würde nicht dazu kommen, ihn zu töten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)