Sleeping Godness von abgemeldet
(Perry Rhodan Fanfic)
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Prolog: Demeter: Prolog
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Ich habe die Sterne gesehen und hinter die Quelle allen Lebens.
Ich habe die Unendlichkeit berührt und dafür ein langes Leben bekommen.
Unsterblich, so scheint es.
Und doch sterblich.
Mein Leben führt in den Weg zum Alter und Tod, doch er ist langsam. Fast wie
ein Hauch.
Einst war ich eine Göttin, meine Gesten, mein Wissen wirkten wie Magie für die
Bewohner des kleinen Planeten. Ein unscheinbarer Punkt mitten in der Galaxie.
Ich erinnere mich noch, wie ich mit Homer Gespräche über seine Erzählungen
führte und das mathematische Verständnis von Pytagoras bewunderte.
In einer Zeit, wo sie noch glaubten, das die Welt eine Scheibe wäre.
Ich wollte nicht zurück; zurück zu den hohen Mächten, die den Zeitraum des
Universums koordinierten.
Kosmokraten – Instanz der Ordnung, Koordinatoren des Lebens.
Diese kämpften gleichzeitig gegen die Chaotarchen – Instanz des Chaos,
Zerstörung.
Ich hatte dieses Machtspiel zwischen den beiden satt. Eine moralische
Vorstellung zwischen Gut und Böse, wie es die Menschen haben, gibt es bei
diesen nicht. Alles ist ein ewiges Grau.
Es ist viel Zeit vergangen nach meinem ersten Schlaf. Die Menschen, einst mit
Stein und Holz wie ich sie kannte, waren lange zu den Sternen aufgebrochen.
Purer Zufall war es, vor mehr 800 Jahren, das ich geweckt worden bin. Meine
Tochter, Artemis, wurde bei unserem Erwachen aus einem Missverständnis heraus
erschossen.
Ich selbst blieb panisch zurück und lernte nur mühsam kennen was in meinem
Schlaf passiert war. Inzwischen gab es Unsterbliche auf meinem geliebten
Planeten. Menschen, wie sie sich nannten, die einen Zellaktivator erhalten
hatten, der ihnen ein relativ unsterbliches Leben garantierte. Sie blieben im
Alter stehen, konnten aber sterben, wenn man ihnen das lebenswichtige Gerät
stahl oder Ihnen tödliche Verletzungen zuführte.
Die Geschichte nennt Perry Rhodan als wichtigsten von Ihnen. Einen Mann mit
hohen moralischen Vorstellungen und den Blick immer gen die Sterne gerichtet.
Ich selbst folgte seinen Visionen eine Zeit lang.
Allerdings gewann etwas anderes mehr Vorrang. Ich verliebte mich in seinen Sohn
Michael Rhodan, der sich selbst Roi Danton nannte.
Wir kämpften und liebten eine ungezählte Zeit zusammen. Es war auch nicht
notwendig über die Zeit nachzudenken. Diese hatte keine Bedeutung für uns.
Nun, wir sind relativ unsterblich, doch wir können sterben.
Wir können sterben.
Ich erinnere mich noch an den Schmerz als ich durch das Transmittertor schritt.
Danach war Stille.
Kapitel 1: Firespace: Eine seltsame Idee
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1520 Neue galaktische Zeitrechnung (circa 9000 Jahre nach Christlicher
Zeitrechnung)
"Sie ist es, ganz sicher."
"Ich halte das immer noch für eine Dummheit, selbst nach 50 Jahren. Du bist
besessen."
"Halt den Mund, ich ertrage nach eben jener Zeitspanne dein Genörgel nicht
mehr. Was soll ich noch tun um dich zu überzeugen. Wir haben das verschrottete
Transmittertor gefunden, der alte Puffer war sogar intakt. Wir haben Strukturen
gefunden, die ihr zu 98% ähneln. Was willst du noch?"
"Was alles einen Wunder gleicht, du kannst dich bei ihrem Hinterbliebenen Witwer
bedanken der es über die Jahrhunderte finanziert hat, das ihre Todesstelle
nicht abgerissen wurde."
"Unsterblicher müsste man sein.."
"Damit man seine Liebsten jedes mal aufs neue verliert?"
"Ja, tragisch und das war in der Tat eine unsterbliche Liebe."
"Pah, Unsterblich, dem spottet es Hohn das du dich gerade an den Pufferdaten
einer Toten zu schaffen machst."
"Höhn nur, mein Interesse an der Geschichte ist es zu verdanken, das Puffer mit
Abweichungen zu 0,0009 % korrekt ausgelesen werden können um Leben zu retten."
"ich habe auch nicht gesagt das du auf den Kopf gefallen bist. Es schon eine
gewisse Ironie das deine gestörte Idee ein Nutzen für die Wesenheit hatte."
Das Gespräch fand in einer kleinen, wenn auch hochtechnisierten Werkstatt
statt. Ein Blues und ein Terraner unterhielten sich dort lautstark. Blues waren
hochgewachsene wesen mit einem Tellerartigen roten Kopf, augen am Tellerrand
jeweils vorne und hinten. An ihrm Stumpf zum Teller ferfügten sie über einen
Mund und komunizierten teilweise im ultraschallbereich. Nur mit einem gewissen
translator war die Verständigung zwischen anderen Wesen ohne Hörfähigkeit in
diesem Bereich möglich.
Nun, sie stritten sich, einfacher gesagt zwei Professoren. Dr. Professor
Schaldon für angewandte Mathematik und Dr. Lemszenski, einem Professor für
Transmittertechnolgie. Zwei Genialitäten auf ihrem Gebiet. Lemszenski konnte
man ohne falsche Annahmen als Genial bezeichnen, aber auch als überaus
verrückt, was eine gewisse Idee belangt.
Ich beobachte ihn schon seit er vom Schrottplaneten Las Cotta 3 sich dden Puffer
des altertümliche Transmittertor unter den Nagel gerissen hat. Ich war
neugierig was ein so hoher Wissenschaftler damit vorhat und hackte mich im Netz
ihm hinterher. Das ich nun dieses Gespräch mitanhöre, heißt, das er es
tatsächlich schaffen würde. Zumindest war er davon überzeugt.
Anfangs musste ich seinem nörgeligen Blues-Freund zustimmen. Die Story war mehr
als nur abgefahren. Die schlafende Göttin wecken. Bei allen Sonnenwinden. Der
Mann hat gewaltig einen an der Klatsche. Vielleicht war das aber bei seiner
Genialität schon unabdingbar.
Die schlafende Göttin, eine Art neue Cyberlegende, die sich im Laufe der
letzten Jahrhunderte gebildet hatte.
Meiner Meinung nach sehnten sich die Menschen einfach nach einer gewissen
Rückkehr in alte Dinge oder erfanden einfach Geschichten aus Ereignisse um bei
dem ganzen Kosmokraten, Brücke der Unendlichkeit und ähnlichem abgefahrenen
Zeug nicht den Verstand zu verlieren.
Aber hey, ich bin der letzte der etwas dagegen hat. Die schlafende Göttin hat
schon was. Überlegt euch das mal, eine Frau von atemberaubender Schönheit, ein
Leben fast unsterblich. 4 vernarrte Idioten folgen ihr auf ein Raumschiff und
schließlich bleibt ihr Märchenprinz übrig, mit dem sie ähm.. naja, nicht alt
wird. Und dann, bämm - Reißt es die beiden auseinander durch einen - haltet
euch fest - Transmitterunfall.
Die Liebe der Ewigkeit zerrissen durch einen Alltagsunfall.
Tja, das ist einiges her wo das passiert ist. Einige abergläubische Spinner
nennt die Göttin Schutzpatronin des Transmittertores und tragen ein
Schmuckstück mit ihrem angeblichen Abbild. Lustigerweise weiß eigentlich
keiner genau mehr wie sie aussieht. Die Datenbank war schon ein paar mal stark
beschädigt und man könnte dem Witwer unterstellen das er alle Bilder hat
entfernen lassen.
Wie dem auch sei, der Blues unterstützte den Terraner wo er konnte. Was man
manchmal aus Freundschaft macht, unfassbar. Ich glaube ich habe kein einziges
Mal miterlebt wo er nicht an der gesamten Unternehmung verzweifelte. Als ich die
beiden Chaoten entdeckt hatte, waren sie bereits 40 Jahre an der Arbeit. Anfangs
hielt ich das Ganze für eine abgefahrene Freakshow bester Güte. Dann aber,
nach einer Weile, wurde ich neugierig. Vielleicht wollte ich es sehen was dieser
moderne Dr. Frankenstein zustande brachte.
"Hast du die Nanosonden vorbereitet? Wenn ich den Puffer lade müssen sie
aktiviert sein. Wir haben nur eine Chance."
Dr. Lemenszki fuhr sich durch die Haare. Einer der Momente wo ich mich ernsthaft
fragte, warum er dem ganzen Hinterher jagt. Schlecht tut er nicht aussehe, 1a
Hintern, zumindest dürfte er gern in mein Bett fallen, ich weiche ab. "Ich habe
alles Geladen. Grundgütiger, lass uns das zu ende bringen bevor man uns in die
Klapse sperrt." Seine Stimme vibrierte vor Erregung wie es bei rotblauen
Tellerköpfen so gern der Fall war.
Mit zitternden Fingern und mehrmals zur Ruhe anmahnend sah man Lemenzki, wie er
langsam den alten Puffer des Transmittertores mit einem Tank ähnlichen Gebilde
verband. Für mich wirkte es wie ein Thermaltank, in die Heilungsflüssigkeiten
geleitet werden konnten. Hauptsächlich für schwerste Verbrennungen oder
Lebensgefahr wurden sie verwendet. allerdings sah ich hinter dem grünlichen
Glas keine Flüssigkeit sondern etwas das einem tosendem Fliegenschwarm gleicht.
Wenn das Nanosonden waren, dann ging die Anzahl derer, die sich im Gefäß
befanden, in die Milliarden. ich spürte wie ich selbst unruhig wurde. Das im
Puffer waren nicht die DNA-Daten, soweit war ich mir nun sicher. diese hätte er
sinnvoller unter einer Nährflüssigkeit gehalten. Aber was dann?
Ich wurde unruhig und zu meiner inzwischen unbegrenzten Neugier wuchs die Panik.
Dieser Mann war genial in das was er tat und berechnete. Doch hatte er
wirklich...?
Seit das Universum tickt war die Seele für denkende Wesen eine Mathematische
Formel ohne Ergebnis. Man konnte sie schätzen, ahnen, aber das Konstrukt als
ganzes nie ganz begreifen. Das war genauso ein Rätsel wie die Funktion eines
Zellaktivators oder Zellaktivatorchip. Gott sei dank will man meinen, es gibt
gewisse Geheimnisse meines Erachtens, die sollten gewahrt bleiben.
Sollte es eigentlich.
Ich tat Lemenzki gleich und hielt den Atem an, als er den Transfer bestätigte.
Der Schwarm der Nanosonden verformten sich, aus dem surrenden Wirbelsturm
wurden, Formen, Schemen.
Nahm ich das nur an oder hörte ich eine Stimme?
"Hilfe!"
In diesem Moment flogen meine Hände über die Benutzeroberfläche. Was geschah
dort. Ich versuchte die Wiedergabe, die die Positronik machte Visuell zu
verbessern.
Dr. Lemenzki schrie auf: Wir müssen die Nanosonden stabilisieren, sonst ist der
Puffer verloren.
Der Blue sprach ein Gebet zu seinen Göttern und flog mit den Händen über die
Eingabekonsole. Dir Nanosonden schufen mehr Kontur.
"Demeter!" ich hörte Lemenzki Schrei
"Was, zum Teufel APRIL, was ist los?" entfuhr es mir gehetzt.
Meine Positronik antwortete:
"Versuch sie aufzuhalten, wenn die beiden Docs nun durchdrehen ist nichts
gewonnen!"
Ich sah auf den Bildschirm wo die beiden Wissenschaftler ihr Bestes taten. Das
Pochen der Eindringlinge wurde lauter.
"APRIL, wer sind diese Typen? Der Doc hat doch nichts verbrochen."
In diesem Moment zischte ein Phaserstrahl durch das Bild. Der Blue brach mit
einem erschrecktem Aufschrei zusammen.
"Großer Gott, was tut ihr da!?!" Waren die letzten Worte die ich vom Doktor
hörte. Danach brach ich die Verbindung zu seinem Labor ab.
Ich hörte meinen Atem rasseln während ich meinen gewohnten Befehl an APRIL
gab, wenn es kritisch wurde.
"alle Ids löschen, Host und Hauptserver neu aufsetzten, Verbindungen komplett
kappen. Backup an FIREFLY überspielen."
ich erhob mich zitternd: "Gib mir die Adresse zum Labor. Ich muss nachsehen ob
ich noch was tun kann."
Meine Schritte gingen durch ein Gebiet von Mannheimsberg, eine Stadt die in den
Tagen der kosmischen Hanse gebildet hatte. Jemand hatte mir mal erzählt, das
wohl lange vorher diese Stadt aus drei Städten bestanden hatte, die eine
liebevolle Feindschaft gepflegt hatten Inzwischen erinnerte nur noch die
Heidelberger Straße und Die Ludwigshafner Aveneu daran.
Irgendwo am Neckar befand sich das Labor.
Ich versuchte den unwichtigen Gedanken an die Stadt zu verscheuchen und mich
darauf zu konzentrieren diese Labor zu finden.
Meine Suche war erfolgreich, doch was ich sah, machte mir wenig Hoffnung. Das
Gebäude war komplett zerstört.. hoffentlich nicht zu zerstört um.
Ich brach den Gedanken ab, während ich hineinstürzte.
"Oh nein.. nein."
Dr. Lemenzki und sein Freund lagen auf dem Boden, die Positroniken waten
komplett verkohlt worden und der Tank - Mein Herz blieb stehen - War zerbrochen.
die Nanosonden lagen achtlos verteilt auf dem Boden.
"APRIL, prüfe den Datenpuffer und die Nanosonden. Ist davon etwas noch aktiv?"
Süßer nannte sie mich immer, wenn sie etwas negatives
auf meinen Befehl fand.
"Sie sind aktiv?" fragte ich verdutzt und sah zu dem Meer aus kleinen metallenen
Partikeln, die sich komplett auf dem Boden verteilte.
"Hilfe" wieder diese Frauenstimme. So unsagbar hilflos und süß, wie ich sie
nie zuvor gehört hatte. Konnte das sein?
"Demeter?" - "Wo bin ich, was bin ich, ich kann nichts sehen."
"Allmächtiger." flüsterte ich und versuchte ein Hauch zu verstehen, was es dem
Professor es brachte, Demeter in Nanosonden zu sperren.
"Nein, kann es sein das...?" warum zweifelte ich noch. Der Doc hatte
unheimliche Dinge zustande gebracht. Ich hob nach kurzem Zögern die Hand zu den
Nanosonden. "Hörst du mich, Demeter?"
Ein Schweigen Antwortete mir vorerst, das ich befürchte APRIL zwischen zu
schalten, ohne zu wissen, ob es Demeter nicht schaden könnte. Dann antwortete
mir allerdings die Stimme.
"Ja, ich höre dich."
Erleichterung machte sich breit. Ich hob die Stimme: "Was siehst du?"
"Blitzen, bläuliches Leuchten."
"Okay, Demeter du siehst das Innere einer Nanosonde, zumindest glaube ich." ich
lächelte hilflos obwohl Demeter das nicht sehen konnte. "Versuche bewusst zu
denken das du sehen willst und was."
"Das Innere einer Nanosonde?!?" reagierte die Stimme hörbar panisch.
"zu Erklärungen bleibt keine Zeit, ich erzähle dir gleich alles. aber erst
brauchst du die Kontrolle über deinen Körper wieder."
Ich redete so selbstverständlich davon, es war die einzig logische Konsequenz
die ich aus der ganzen Sache oder eher dem ganzen Chaos zog.
Der Nanoschwarm nahm langsam Bewegung an. er flog langsam nach oben auf
Hüfthöhe von mir.
"Ich sehe dich. Wer bist du und was ist das für ein Ort?" - "Mein Name ist
Firespace, freue mich dich kennen zu lernen, Demeter. Konzentriere dich erst mal
darauf, das du aufstehen willst."
"Es ist irritierend an alles so bewusst zu denken. Was ist mir mir geschehen?"
"Ich würde ja gern sagen, das ist der Himmel, schlafende Göttin. Aber wenn so
der Himmel aussieht, bleib ich freiwillig am Leben. Du bist eigentlich seit
über 800 Jahren tot. Aber später mehr, konzentriere dich."
"Bitte gib mir deine Hand." antworte sie mir nach einer Weile. Ich war
überrascht wie sie dann doch recht zielstrebig agierte.
Ich reichte meine Hand zu den Nanosonden.
Surrend, in kleinen Teilen, formte sich die Kontur einer Hand in der Meinigen.
Es war ein faszinierendes Spiel, was ich zu sehen bekam. Die Hand, vorher ein
Schwarm brummender "Insekten", wurde fest, es lag eine bronzefarbene Frauenhand
in meiner und Stück für Stück, langsam aber in einem faszinierenden
Schauspiel fügte sich der Rest des Frauenkörpers dazu.
Ich hatte ehrlich gesagt, noch nie so etwas schönes gesehen. Der Körper in dem
Traummassen, die Lippen dick und voll, eine mandelförmiger Augenaufschlag mit
Augen wie Jade. Die Haare Silbern und so lang das sie über die Hüfte hinaus
gingen, dabei schmiegten sie sich in schönen Naturlocken an ihren Körper.
Ich erwachte aus meinem Tagtraum. "Sorry Demi, das ist sicher nicht das erste
Mal das dich jemand so ...ähm.."
Sie lachte, dabei war ihre Stimme warm und überraschend Dunkel: "Der letzte der
so gesabbert hat, das man einen Teich hätte bilden können, habe ich
geheiratet. Nein, es macht mir nichts aus, wenn du allerdings etwas zum anziehen
für mich hättest."
"Ups."
Kapitel 2: Firespace: Ein neuer Anfang
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Es stellte sich heraus, das sie gar nichts zum Anziehen brauchte. Die Nanosonden
erledigten das für sie. Was sie sich auch zum Anziehen wünschte, sie konnte es
Tragen. Allerdings hatten wir in den ersten Stunden erst einmal mit den
Nachteilen zu kämpfen, die der neue Körper mit sich brachte. Es fiel ihr
schwer zu laufen. Die Feinmotorik war etwas, was ihr besonders Probleme
bereitete. Sie erwies sich aber als sehr geduldig, was wohl ihrer
Lebenserfahrung zu verdanken war. Ich schickte währenddessen APRIL in das Netz
um möglichst unauffällig über die Bedingungen der Nanosonden zu forschen.
Verständlicherweise empfand Demeter nicht den Anflug an Hunger oder Durst.
Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen das die Nanosonden ohne neue
Energiezufuhr auskamen.
Wir hatten uns zwischenzeitlich eine unscheinbare Zweitwohnung angemietet. In
"Neu-Weinheim" fragte man selten wo man herkam. Es war einer dieser Ecken wo
selbst der Sicherheitsdienst sich nicht oft hin traute. Allerdings war ich mir
über den Zusammenhang mit dem Eingreiftrupp des terranischen Innenministeriums
nicht ganz im klaren. Ich lies Vorsicht walten und erlaubte mir die Wohnung
durch APRIL überwachen zu lassen.
"Du bist schon ein seltsamer Kauz, ein Hacker der so viel Geld zusammenbringt.
Dabei habe ich dich selten wirklich den ganzen Tag an der Positronik gesehen."
Demeter sah mich neugierig an. Ich grinste etwas: "Für die Hacker bin ich ein
Verräter, wenn man die wirklich elitären Kreise fragen würde. Nein, mein Geld
stammt nicht aus solchen Geschäften, auch wenn ich es könnte. Meine Einnahmen
stammen aus Hyperball, ich bin Sportler und in Wochen beginnt die Session.
"Hyperball? Ist das nicht die gefährliche Sportart wo in künstlicher
Schwerkraft gespielt wird?" Demeter runzelte die Stirn nachdenklich.
"Das ist richtig." ich lachte
"Firespace ist mein Sportler wie auch Netzname. Ich nutze meine eigene
Popularität zum Vorteil um mich zu verstecken. Nachahmer hat der Name mehr als
genug und wenn es zu seltsamen Wortkonstruktionen wie Feuerspase oder ähnliche
verbrechen."
Noch besser würde das mit Perry Rhodan funktionieren. Da gibt es Wortspiele."
ich winkte ab. Bei dem Rhodan wurde sie allerdings still und sah mich
nachdenklich an. Dann stellte sie die Frage, auf die ich bereits gewartet
hatte.
"Lebt er?"
ich wiegte den Kopf vorsichtig und sah sie dann an: "Ja, ihn gibt es noch aber
ihn zu erreichen ist unmöglich. Soweit ich hörte soll er auf der SOL sein und
wie ich verstanden habe kurvt sie wieder irgendwo zwischen den Sternen herum. Es
ist faktisch nicht zu sagen, wo er sich befindet. Ich glaube das weiß nicht mal
Perry ganz genau."
Sie schwieg und wischte sich eine Weise Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese
kleine Gestiken funktionierten inzwischen.
"Du wirst ihn bestimmt wiedersehen, keine Sorge. Aber erst mal musst du mit
deinen eigenen Problemen fertig werden.
"Ich verstehe langsam wie hart es für jemanden sein muss etwas am Körper zu
verlieren." sagte sie inzwischen, wohl vom Thema abkommend.
"es ist hart, aber durchaus machbar. Wir müssen inzwischen nicht mehr mit
Holzbeinen auskommen. Wobei deines nochmal eine ganz andere Nummer ist."
entgegnete ich. Sie hob die Augenbraue und musterte mich: "Wir?"
"Dir entgeht auch gar nichts."
Kapitel 3: Demeter: Sardellenpizza
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Ich sah meinen Retter irritiert an. Der junge Mann - er sagte das er biologisch
gesehen - genauso alt wie mein Mann sei, irritierte mich immer mehr. Zumal ich
ihm das Alter von 32 kaum glauben konnte. Er wirkte eher als habe er gerade mal
20 Jahre gepackt.
Er hatte rote Haare die fast übernatürlich schienen, vergleichbar mit einem
Rubin, ungefärbt - auch das kaufte ich ihm nur mühsam ab - die Augen im
gleichen grau wie.... Nun seine gesamte linke Gesichtsseite wies Verbrennungen
auf. Er sagte mir bereits das die gesamte linke Körperhälfte so aussah. Nun
eröffnete er mir mit seinem typischen Grinsen, das er keine Füße mehr hatte.
Der Lebensmut den er dabei aber ausstrahlte war unglaublich
Ich habe Menschen bereits an deutlich wenigeren Schicksalsschlägen zu Grunde
gehen sehen. Auch seine Positronik APRIL war mehr als merkwürdig. Angeblich aus
einer Vocaloid - einer virtuellen Sängerin und einer kleinen Positronik für
gewisse Private Stunden aus purem Zufall gebaut. Ihre Leistungsfähigkeit
widerspricht dieser Vorstellung deutlich.
Dennoch konnte ich mir in meiner derzeitigen Situation keine bessere
Unterstützung wünschen. Vielleicht noch meinen Mann, doch nach näherer
Überlegung sprachen 2 Dinge vorerst dagegen mit ihm Kontakt aufzunehmen: Eben
jene Reise mit der SOL und das ich eigentlich bereits seit über 800 Jahren tot
war. Für mich war eine Zeit des "Schlafes"nichts überraschendes, doch nun
musste er davon ausgehen das ich tot war. Das hätte ich einer Stelle auch
getan.
Zumal ich immer noch nicht beantworten konnte wer oder was ich war. Ein Abbild
von dem was sich einst Demeter nannte oder wirklich die Seele die in dieses
technische Wunderwerk gebunden wurde.
"Ich hab ein Vorschlag." sagte plötzlich Firespace. Als hätte ich meinen
Gedanken laut ausgesprochen.
"Kennst du die Lyrik des "Letzten Einhorns"?
Meine Hand strich über die synthetische Ledercouch, ehe ich den Blick zu ihm
wandte: "Das Einhorn, das seine Artgenossen bei einem grausamen König fand und
mithilfe eines Zauberers, einer Räubersfrau und eines Prinzen befreite. Sie war
gezwungen menschliche Gestalt anzunehmen. Wenn du diese meinst, ja ein schönes
Buch von Terra. Ich habe sie gern gelesen."
"Gut, dann habe ich einen Namen für dich. Wie wäre es mit Amacia. Nach dem
Einhorn das in eine Menschengestalt gezwängt wurde. Finde das in deiner
Situation recht passend. Ich bin der stümperhafte Schwendrig, die Räubersfrau
müssen wir suchen und Prinz Lear fliegt zwischen den Sternen herum und
erschlägt vermutlich Drachen." er lachte, dennoch war sein Vorschlag gut. Ich
konnte nicht mit meinem alten Namen agieren, zumindest hatte ich dabei kein
gutes Gefühl. Wir wussten immer noch nicht viel, warum das Labor meines
"Schöpfers" zerstört wurde
hörte ich deutlich empört die Positronik.
"Du bist einzigartig, APRIL."
Ich lachte.
Firespace wurde dann ernst: "Amacia, was mir allerdings noch Sorgen macht, dein
maschineller Vater wurde von dem Innenministerium hingerichtet und zwar auf
gezielt. APRIL hat den Ort nachträglich überwacht und Säuberungsaktionen
aufgezeichnet. Die beiden Wissenschaftler hatten nicht den Hauch einer Chance."
er wiegte die Dose Energie-Drink in der Hand und schien angestrengt
nachzudenken. "Ich muss fahrlässig gewesen sein, das mir während der Zeit, wo
ich die Arbeit der beiden verfolgte. Vielleicht hatte ich ein Datenleck." Ich
strich mir sacht überlegend über das Kinn, meine Augen kurz geschlossen."Wie
bist du den beiden gefolgt?"
"siganesische Kameras, modifiziert von mir, sie nehmen den nächsten freien Port
und bekommen einen Code mit, von dem aus APRIL es direkt überwachen kann.
Firewalls, eigen codiert. Ich will nichts dem Zufall überlassen. Erstes Gebot,
das Netz soll nach meiner Nase tanzen und ich nicht nach seiner. Leider klappt
das nicht immer."
"Es muss nicht das gewesen sein, was wenn es Dr. Lemenzki es selbst war." warf
ich ein. Firespace stutze: "Was meinst du damit?"
"Wie viel kosten Nanosonden in einer Menge die eine Frau vollständig darstellen
können?"
Firespace sprang von seinem Tisch und stellte sich an einen freien Tisch.
"APRIL, zeig mir die Firmen, die Nanotechnik als Spezialgebiet haben wo eine
starke Verbindung mit der terrabischen Regierung nachgesagt wird."
Ich sah irritiert zu dem hochgewachsenen Mann, der sich dabei umdrehte und mich
ansah: "Auch was, Amacia?"
Ich hatte ein unbestimmtes Gefühl, das mir die wirklich unkomplizierte Haltung
irgendwie bekannt vorkam.
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