Neue Stadt ~ Neues Leben von Leanne_Crescent ================================================================================ Kapitel 3: Weitere Gespräche ---------------------------- Am Sonntag wurde ich so gegen 11 Uhr wach, wahrscheinlich war ich die erste da draußen noch nichts zu hören war. Ich schon den Vorhang beiseite und zog mich um. Als ich genauer hinhörte vernahm ich Stimmen aus der Küche. Ich wollte nachsehen und traf auf Angeal. „Guten Morgen, Lumina. Na gut geschlafen?“ „Ja sehr gut. Danke. Und du?“ „Ich auch.“ „Kann ich heute Abend etwas kochen?“, fragte ich. „Wenn du möchtest, gerne.“ Ich lächelte, schnappte mir eine Tasse und machte mir einen Cappuccino. Kurz darauf verschwanden Angeal und Sephiroth, da diese wohl noch etwas zu erledigen hatten. Ich verkrümelte mich in mein Zimmer und setzte mich an den Laptop um ein neues Musikvideo zu machen. Kurze Zeit später klopfte es an meiner Tür. „Herein!“, rief ich und Genesis betrat den Raum. „Stör ich dich?“, fragte er. Ich sah ihn an und schüttelte mit dem Kopf. „Würdest du..“, fing er einen Satz an, brach jedoch ab. „Was ist denn los? Ich bin kein Fan von halben Sätzen.“ „Tut mir leid. Ich würde dir gerne etwas zeigen..“ „Was denn?“ Ich stand auf und ging zu ihm. „Ich bin neugierig, weist du.“, meinte ich. „Na gut, dann komm mit.“ Wir gingen in sein Zimmer, ich sah mich etwas um. Sein Zimmer war normal eingerichtet, modern so wie es bei jungen Männern eben ist. Genesis winkte mich zum Bett und sagte: „Komm ruhig her.“ Bevor ich überhaupt reagieren konnte nahm er bereits meine Hand und dirigierte mich so, dass ich mich setzten musste. „Ich fand deine Musik gestern so schön, dann hör die das mal an.“, meinte er und setzte mir die Köpfhörer auf. Kurz darauf ertönte eine instrumentale Melodie. Ich erkannte sie und sagte: „Price of Freedom.“ „Das kennst du also auch..“ Ich legte die Kopfhörer ab und nickte. „Ja es ist eines meiner Lieblingslieder. Zu denen kann ich besonders gut zeichnen.“ „Nur wenige wissen solche Lieder zu schätzen.“ „Das stimmt.“ Ich drehte mich zu ihm und berührte Genesis leicht an seinem Bein. „Oh tut mir leid.“, sagte ich schnell und lief rot an.Genesis sah mich mit seinen hellblauen Augen an. „Kein Problem.“, meinte er dann sanft und ruhig. „Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht zu nahe gekommen.“, meinte ich. Genesis schüttelte den Kopf. „Nein, bist du nicht. Das braucht dir nicht peinlich zu sein. Es ist schon okay.“, sagte er. „Danke.“, meinte ich. Genesis lächelte schief. „Wenn du dich so für schöne Dinge interessierst, dann möchte ich dir was leihen, was dir bestimmt auch gefallen könnte.“, sagte Genesis. „Und das wäre?“, fragte ich. Genesis ging ans Bücherregal und holte ein graues schmales Buch hervor. Dann kam er zurück. „Hier! Lies es dir in Ruhe durch und wenn du es verstanden hast, bring es mir zurück. Ich nahm das Buch entgegen und schaute es mir genau an. „Wenn es so wertvoll für dich ist, warum gibst du es mir dann?“ „Weil ich der Meinung bin das du diese bezaubernden Worte verstehen wirst.“ „Du bist ziemlich überzeugt, was ist wenn ich es nicht verstehe?“ „Dann erkläre ich es dir, Lumina.“ Dann klingelte Genesis' Telefon. „Ja?.. Ja sicher.. Bis später..“. Ich sah ihn fragend an. „Angeal hat nur gefragt ob wir das Abendessen machen.“ Ich nickte. „Weist du was? Du liest und ich mach das essen.“ „Nix da, Genesis! Ich bestehe darauf heute zu kochen.“, meinte ich, ging in mein Zimmer um das Buch wegzulegen und ging in die Küche. Kurz nach mir kam Genesis in die Küche. „Kann ich dich einige Dinge fragen, Lumina? Ich würde gerne etwas über dich wissen. Dich halt kennenlernen.“ „Sicher, frag ruhig.“, meinte ich während ich Zwiebeln schälte und eine schön leckere Tomatensauce zauberte. „Wo kommst du her, wie alt bist du, was machst du so?“ „Ich bin Lumina Farron, 19 Jahre alt und werde in 2 Monaten 20. Ich beginne nächsten Monat eine Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenz im Schwerpunkt Grafik Design und bin deshalb nach Midgar gezogen. Ich habe ursprünglich in Kalm gelebt zusammen mit meiner Zwillingsschwester Serah. Ich zeichne und editiere für mein Leben gerne und spiele auch gerne Gitarre und Klavier. Im großen und ganzen bin ich ein sehr kreativer Mensch. Ach ja und ich nähe hin und wieder ganz gerne. Möchtest du sonst noch etwas wissen?“, fragte ich Genesis. Dieser schüttelte nur mit dem Kopf und war ziemlich buff von den ganzen Informationen. „Ich wusste gar nicht das du so gerne zeichnest.“ „Ich kann dir gerne mal einige meiner Bilder zeigen wenn du möchtest.“ „Gerne, Lumina. Es interessiert mich schon was du künstlerisch so machst.“ „Danke das hätte ich nun wirklich nicht von dir erwartet, Genesis.“ Ich zwinkerte ihm zu. „Und nun zu dir.“ Er seufzte und sagte schließlich: „Ich bin ein gewöhnlicher Mann, nicht mehr und nicht weniger.“ „Danke für diese schlagfertige Antwort, aber ich wüste gerne etwas über deinen Charakter, wo du herkommst, weist du.“ Genesis öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam keinen Ton aus ihm heraus. Im Eifer des Wortgefechts hatten wir beide nicht mitbekommen, dass Angeal und Sephiroth schon zurück gekommen waren. „Na? Jetzt bist du platt, was?“, fragte Sephiroth. „Himmel! Wo kommst du denn her?“, rief ich. „Von draußen.“, sagte Sephiroth. Ich lachte leise. „Das weiß ich auch.“, meinte ich. „Aber es scheint endlich mal nach langem eine zu geben, die Genesis Mundtot bekommt.“, rief Angeal aus dem Flur. „Wie lange seid ihr denn schon hier?“, fragte ich. „Lange genug um den letzten Dialog mitzubekommen.“, sagte Sephiroth. Genesis, der wortlos angefangen hatte, dass Abendessen zu machen, hielt inne und fragte: „Und wieso habt ihr nicht mal einen Ton von euch gegeben?“ „Wir wollten euch nicht stören.“, meinte Angeal und kam breit grinsend in die Küche. „Aha..“, kam es nur von Genesis und ich servierte das essen. „Hey Gen, magst du nichts mehr essen?“ „Nein ich habe keinen Hunger mehr.“ Mit diesen Worten verschwand er in seinem Zimmer und ich schaute die beiden Männer nur fragend an. Ich stellte das Essen auf den Tisch und wir setzten uns. „Was habt ihr so gemacht während wir weg waren?“ „Musik gehört und uns unterhalten. Dann hat er mich etwas gefragt und wollte etwas über mich wissen und ich habe ihm alles erzählt, doch er wollte nicht.“ „Typisch..“, meinte Sephiroth. Nach dem Essen ging ich wieder auf mein Zimmer und legte mich auf die Schlafcouch. Ich starrte an die Decke und dachte nach. Nach einigen Minuten klopfte es an meiner Tür. „Ja.“, sagte ich monoton. Genesis kam in mein Zimmer und ich richtete mich auf. „Entschuldige das ich eben so laut geworden bin, Lumina. Das wollte ich nicht.“ „Schon vergessen.“ „Ich weiß Fragen gehören dazu. Also was willst du wissen?“ „Erzähl mir einfach was und setzt dich ruhig.“, meinte ich lächelnd. „Also, ich lese gerne und das was mir gefällt, lerne ich auch gerne auswendig. Zudem theoretisiere ich gerne.“, meinte er. „Also ein Denker!“, meinte ich. Genesis nickte. „Ich mag kreatives denken. Auch was das beheben der Probleme angeht. Dieses sture geradeaus - denken geht mir auf die Nerven.“, sagte Genesis. „Das gefällt mir. Ich kann mir vorstellen, dass du viel Fantasie hast. Ich bin auch eher ein Querdenker. Ich hab da ein Motto: 'Beginne quer zu denken und du wirst augenblicklich Aufmerksamkeit erregen.'“, meinte ich und Genesis nickte. „Ein sehr schönes Motto. Lebe danach“, meinte er. „Werde ich.“ „Gibt es noch andere Sachen die dich interessieren, Lumina. Ich rede von Hobbys. Gibt es etwas was du mal ausprobieren willst.“ „Ja ich will gerne lernen mit einer Armbrust oder mit Pfeil und Bogen umzugehen. Oder mit einer Handpistole.“ Genesis lächelte. „Du bist ziemlich klein, Lumina.“ „Ich bin stolze 1,60m!!“ „Zwerg...“, meinte er. „Wie hast du mich genannt?“ „Du hast mich schon verstanden!“, kam es von ihm. „Wie groß bist du den?“ „1,85m.“ „Hm.. Sag, warum warst du gestern eigentlich so abweisend zu mir?“, fragte ich. „Ich möchte nicht drüber reden.“, kam es mit einem harten Ausdruck in seiner Stimme. Seine hellblauen Augen verfinsterten sich und man sah ihm direkt an, dass es ihm unangenehm war, gerade jetzt über die Sache zu sprechen, was auch immer passiert war. „Okay. Dann lass uns ein anderes Thema nehmen.“, schlug ich vor. Genesis sah mich an. „Sorry. Ich wollte nicht so hart rüber kommen.“, meinte Genesis. „Ist schon okay. Ich kann mir denken, dass das Thema nicht gerade schön für dich sein muss, oder es ist etwas, was du eben nicht jedem anvertrauen möchtest.“, meinte ich. „Beides.“, meinte Genesis. „Vielleicht ein anderes Mal.“, meinte ich. Genesis nickte und starrte ins Leere. Ich beobachtete ihn eine Zeit lang, dann berührte ich ihn sanft an der Schulter. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte ich. Genesis kam wieder in die Wirklichkeit zurück. „Ja, klar... alles bestens.“, sagte er. Irgendwie wirkte das nicht Glaubwürdig, doch ich wollte ihn nicht drauf ansprechen. „Du, Genesis?“, sprach ich ihn an. „Hmm?“, fragte er und sah mich an. „Was magst du eigentlich nicht?“, fragte ich. „Hmm, mal überlegen... da gibt’s zu viel.“, sagte er und grinste neckisch. „Nein, Spaß beiseite. Ich mag es nicht, nicht alles unter einen Hut zu bekommen. Ich mag es auch nicht, nicht bemerkt, oder nicht beachtet zu werden. Ich hasse Misstrauen und Ignoranz. Ich mag auch keine sarkastischen, scharfzüngigen oder schnippischen Persönlichkeiten.“ „Oh weh.“, gab ich von mir und hielt mir die Hände vors Gesicht. „Was ist los?“, fragte Genesis. „Dann wird das mit uns beiden nie gut gehen.“, meinte ich. „Wieso?“, fragte Genesis. „Ich bin der Sarkastiker in Person. Ich habe einen chronischen schwarzen Humor und nicht jeder versteht ihn.“, meinte ich. Ich sah Genesis an. „So siehst du aber gar nicht aus.“, meinte Genesis. „Tja, so bin ich aber.“, meinte ich. „Häufig?“, fragte Genesis. „Immer dann, wenn es passt, bin ich dir ehrlich.“, sagte ich. „Oh oh... ich glaube, dann haben wir noch öfter Probleme miteinander.“, sagte Genesis. „Na ja, ich kann mich bei dir ja auch etwas zurück nehmen.“,sagte ich. „Das ist doch schon mal positiv.“, meinte Genesis und grinste breit. Genesis legte sich halb aufs Bett und stützte sich mit dem rechten Arm ab. So nah war er mir zuvor noch nie gekommen. Ich rollte mich auf die Seite und wendete mich ihm zu. „Und du? Was magst du nicht?“, fragte er. „Ich hasse es, wenn man mich anlügt, mir misstraut oder Lügen über mich erzählt. Ich hasse es auch, wenn man mit mir ein Problem hat und dann damit zu Jemand anderem geht, anstatt zu mir. Ich hasse Eifersucht.“, sagte ich. „Da leg ich eine „Leck mich am Arsch“ Maske auf und es interessiert mich gar nichts mehr, was mit dieser Person zu tun hat.“ Genesis nickte. „Gut zu wissen.“, meinte er. Ich lächelte. „Genesis, was magst du noch?“ Er lächelte verschmitzt. „Frauen!“, rief er. Ich lachte. „Das war so klar!“, rief ich und warf ihm mein Kissen ins Gesicht. „Ist aber nicht alles, kein Angst. Ich mag es zu lesen, ich mag die Poesie, die Literatur, wie ich eben schon sagte, das kreative denken, ich mag Mut und Kraft, die Geschichte, Leute um mich herum, egal ob Mann oder Frau, ich mag gutes Aussehen, Selbstvertrauen und ich liebäugel gerne mit dem Geist.“, sagte Genesis. „Wie? Was machst du?“, fragte ich. Genesis lachte wieder. „Ich liebäugel gerne mit dem Geist.“, wiederholte Genesis. Jetzt war der Groschen gefallen. „Ach, du flirtest gerne! Dann sag das doch!“, rief ich. Genesis lachte. „Ich sehe, du bist intelligent.“, sagte er. „Danke aber auch nur ein bisschen.“, sagte ich. „Und du?“, fragte er. Er hatte ein seltsames Glitzern in seinen Augen. „Nun, ich flirte nicht so gerne.“, meinte ich. „Hast du Ängste?“, fragte Genesis. „Ja, die zu verlieren, was mir wichtig ist, wie meine Schwester zum Beispiel.“, meinte ich. „Und du?“ „Ich habe vor vielem Angst, aber am meisten vor dem Tod, vor dem alt werden und davor, unattraktiv zu werden.“, sagte Genesis. „Ach, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“, sagte ich. „Wie meinst du das?“, fragte Genesis. „Du bist attraktiv genug.“, meinte ich. „Danke für das Kompliment.“, sagte er. „Gern geschehen. Ist mein Ernst!“, sagte ich. „Das weiß ich. Ich spüre das.“, sagte Genesis und stand auf. „Du bist wirklich sehr liebenswürdig, bleib so Lumina.“ Nun verstand ich gar nichts mehr und schaute ihn fragend an „Weist du ich habe noch nie einen so ehrlichen Menschen getroffen, der mir Rede und Antwort gestanden hat. Ich spüre das deine Antworten ehrlich sind und du ein reines Gewissen hast.“ Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer und ich saß immernoch überrascht auf meinem Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)