Life in the Darkness - Das Leben geht weiter von Little-Cherry (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 10: Vater-Tochter-Gespräch ---------------------------------- 10. Vater-Tochter-Gespräch   „Daddy, kannst du mich von zu Hause abholen?“, fragte sie leise, nachdem auf der anderen Seite abgehoben wurde. Keine zehn Minuten später stand Mamoru vor der Tür und hielt seine Tochter in seinen Armen. Temari hatte gar nicht bemerkt, wie ihr schon wieder die Tränen gekommen waren. Doch nun war sie glücklich, dass ihr Vater da war, um sie zu trösten und sich um sie zu kümmern, wie es für einen Vater typisch war. Ja, er hatte sich zu einem richtigen Vater entwickelt. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, legte er seinen Arm um ihre Schulter und führte sie aus dem Haus heraus. Auch er fand die Idee nicht gut, dass seine Tochter alleine in diesem Haus sein sollte, deshalb nahm er sie einfach mit zu sich nach Hause, wo er ihr einen Tee machte. Eigentlich wollte er mit ihr darüber reden, was passiert und was los war, aber Temari wollte nicht mit ihm reden. Sie wollte mit keinem reden, darum ging sie auch, nachdem sie ihren Tee ausgetrunken hatte, sofort in ihr Bett, denn sie wusste, dass auch ihre Brüder mit ihr reden wollten. Dass sie ins Bett gegangen war, hinderten die beiden trotzdem nicht daran, zu ihrer Schwester zu gehen und sie auszuquetschen, aber mehr als dass sie und Shikamaru sich gestritten hatten, bekamen sie auch nicht raus. Als ihre Brüder aber ihr Zimmer verlassen wollten, sodass sie ruhe finden und schlafen konnte, hielt sie sie zurück. Auch wenn es ihr irgendwie unangenehm war, bat sie die beiden doch bei ihr zu schlafen. In dieser Nacht wollte sie einfach nicht alleine sein, denn sie fühlte sich auch schon so allein genug. Doch trotz ihrer beiden Brüder, in die sie sich kuschelte, fand sie nur einen sehr unruhigen Schlaf, aus welchem sie immer wieder heraus schreckte. Die gesamte Zeit dachte sie nur an Shikamaru und dass er sie verlassen hatte. Kamen dann die Tränen in ihr auf, krallte sie ihre Hand in ihren Anhänger mit dem Ring. Sie wollte nicht mehr weinen, hatte sie dies an diesem Tag nicht schon zu viel getan… Genau so lief es auch die nächsten Tag ab. Temari ging zur Schule, spielte ihre Lieder, nahm immer mehr Abstand von Hidan, der so tat als wäre nichts gewesen, wurde von ihren Brüdern von der Schule abgeholt und aufs Anwesen gebracht, wo sie sich in ihr Zimmer verkroch und weiter Klavier spielte. Ihre Brüder und ihr Vater beobachteten sie dabei und ihnen wurde von Tag zu Tag mehr bewusst, dass das nicht einfach nur ein Streit gewesen sein konnte, dass dort mehr hinter stecken musste. Aber am meisten wurde ihnen klar, dass es nicht so weiter gehen konnte. Sie mussten mit ihr Reden und alles aus ihr herausquetschen. Doch genau das versuchte Gaara, dem die Blondine am meisten vertraute, schon die ganze Zeit, nur sprach sie einfach nicht mit ihm. Sie lebte in ihrer eigenen kleinen Welt. Aus diesem Grund entschieden sich die Brüder auch dazu, dass nun ihr Vater es versuchen sollte, immerhin hatten sie in der Zeit, in der sie sich wieder angenähert hatten, eine besondere Beziehung zueinander aufgebaut und vielleicht würde ihm das ja dabei helfen, etwas aus der Blondine heraus zu bekommen.   Dies nahm sich ihr Vater auch gleich zu Herzen. Der nächste Tag war ein Sonntag, was hieß,  dass er nicht arbeiten musste und so genügend Zeit hatte mit seiner Tochter zu reden. Dafür gingen ihre Brüder aus dem Haus, sodass sie genügend Zeit für sich hatten und Temari frei reden konnte. Natürlich bemerkte die Blondine sofort etwas. Aber das war auch nicht schwer, immerhin ging ihr Vater sonst nie mit ihr in den Blumengarten ihrer Mutter spazieren. Eigentlich gab es nur zwei, die dies taten und dies waren Gaara und Shikamaru, aber sicher nicht ihr Vater, denn dieser war der Meinung, dass sowas nichts für ihn war. Und dennoch hatte er es ihr am Morgen vorgeschlagen. Kein Wunder also, dass sie sofort etwas bemerkt hatte. Ihr Vater versuchte aber auch gar nicht sich irgendwie herauszureden, sondern ließ die Katze gleich aus dem Sack. Was sollte er auch lange drum herum reden, wenn sie ihn bereits durchschaut hatte? „Also, was geht hier vor?“, fragte sie ihren Vater misstrauisch. Dieser kratzte sich ein wenig unbeholfen am Nacken. Wusste er doch nicht so richtig, was er seiner Tochter nun sagen sollte.   „Weißt du, deine Brüder und ich, wir machen uns Sorgen um dich, weil du dich seit deinem Streit mit Shikamaru zurückgezogen hast und nicht mehr so fröhlich bist wie davor. Und da stellt sich uns die Frage: Was war bei euch los? Ich würde ja deinen tollen Freund danach fragen, aber der ist nicht mehr auf zu finden“, erklärte er, wobei Temari hören konnte, wie er bei dem letzten Teil immer zorniger wurde, weshalb sie leise lachte.   „Du würdest ihn nicht fragen, sondern eher verprügeln, oder?“, fragte sie ihren Vater kichernd. Auch wenn er gemein fand, was sie da sagt, freute er sich doch, dass sie ihr Lachen wieder gefunden hatte.   „Na und… Er hat es verdient, wenn er mein kleines Mädchen zum Weinen bringt“, erwiderte er trotzig. Temari lachte wieder. Es gefiel ihr zwar nicht, dass ihr Vater sie noch immer ein kleines Mädchen nannte und sie vor allem beschützen wollte, aber irgendwie fand sie es auch süß, solange er es nicht wieder übertrieb. Also konnte sie auch den einen oder anderen Spruch durchgehen lassen. Zusammen ging sie noch ein Mal etwas durch den Blumengarten spazieren, dabei schwiegen sie sich die gesamte Zeit über an. Temari genoss die Zeit mit ihrem Vater, weil sie selten so alleine und vertraut waren, aber am meisten Spaß hatte sie am Geruch der vielen Blumen, weil dies momentan der einzige Ort war, an dem sie sie riechen konnte, immerhin war Winter und der Schnee lag bereits auf den Straßen und in den Gärten, sodass die Blumen keine Chance mehr hatten. Nur hier würden sie für immer blühen. Dafür würde sie sorgen, denn dies war ein Vermächtnis ihrer Mutter. Ihr Vater aber wartete die ganze Zeit auf eine Antwort. Er wollte endlich wissen, was zwischen seiner Tochter und ihrem Freund vorgefallen war. Dieses Mal würde er nicht klein bei geben wie es schon so oft der Fall gewesen war. Seine Söhne vertrauten ihm und diese wollte er nicht enttäuschen, doch machte Temari es ihm nicht gerade leicht. „Was hältst du davon: Ich mach uns einen Tee, wir machen es uns auf dem Sofa bequem und du erzählst deinem Papa endlich, was dich bedrückt?“, schlug Mamoru ihr vor. Temari seufzte daraufhin. Dass sie es auch einfach nicht akzeptieren konnten, dass sie darüber nicht reden wollte. Es war doch ihre Sache, was sie tat und was nicht. Außerdem gehört dieser Streit zu ihrer Privatsphäre und wenn sie davon erzählte, würde sie auch von Hidan erzählen müssen. Aber das wollte sie nicht. Solange verschwieg sie es schon. Aber… Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht, wenn sie mal mit jemand sprach, denn ihr Vater war ein weiser Mann und vielleicht hatte er ja auch ein Tipp für sie, wie sie das wieder gerade biegen sollte. Außerdem würde es ihr sicher helfen, wenn sie mal das ganze Leid, das sie bedrückte, aus sich heraus ließ.   „Da du davor ja so oder so keine Ruhe geben wirst, lass uns zusammen setzen und ich werde dir erzählen, was passiert ist“, erwiderte sie seufzend und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer, während ihr Vater ihnen einen Tee machte, mit welchem er kurze Zeit später wieder zu ihr stieß. ~~~ Nachdem er an jenem Abend aus der Wohnung gestürmt war, hatte er Unterschlupf bei einem  seiner besten Freunde gefunden. Neji war so freundlich und ließ ihn bei sich wohnen, wobei er ihn aber auch vorgewarnt hatte, denn des Öfteren kam seine Freundin bei ihm vorbei und schlief dann auch bei ihm. Den Rest hatte sich der Nara selbst zusammen reimen können, aber das war ihm egal. Solange er ein Bett hatte, auf dem er schlafen konnte und man ihn in Ruhe ließ. Ein Bett hatte er bekommen, doch wurde er nicht in Ruhe gelassen, denn Neji bemerkte schnell, dass etwas mit ihm nicht stimmte und fragte ihn immer wieder, was denn los sei. Wäre der Hyuuga der Einzige gewesen, hätte er damit leben können, aber auch TenTen, die bemerkt hatte, dass Temari sich seltsam benahm und ihm auswich, versuchte ihn auszuquetschen. Dazu kam dann auch noch Sasuke, dem nichts Besseres einfiel, als sich über den Nara lustig zu machen. Es war ein Drama. Am liebsten wäre er geflohen, aber Shikamaru wusste nicht wohin. Aber irgendwann, es war ein Sonntagnachmittag, da wurde es ihm zu fiel. TenTen und Neji hatten mittlerweile ihre Taktik geändert. Sie gingen ihm jetzt nicht mehr einzeln auf die Nerven, sondern hatten sich verbündet und taten es nun gemeinsam. An diesem Sonntag war es dann aber so extrem geworden, dass er mit den Worten: „Mir reicht‘s, ich vertrag mich wieder mit Temari!“, aus der Wohnung des Weißäugigen verschwunden war. Dabei hatte er nicht bemerkt, wie die beiden zu grinsen begonnen hatten. Natürlich hatten sie keine Antwort erwartet. Sie hatten von Anfang an gewusst, dass der Nara dazu einfach zu stur war. Dafür wussten sie aber etwas Besseres. Sie hatten ihn einfach so lange genervt, bis er die Schnauze voll hatte und geflüchtet war, um sich wieder mit seiner Liebsten zu versöhnen. Also hatte ihr Plan doch super geklappt, oder? Hätten sie aber gewusst, was dem Nara im Haus der Sabakuno erwartete und dass es die Beziehung der beiden auf ewig verändern würde, hätten sie es sicher sein gelassen. So marschierte der Nara also zu seinem Auto, fuhr damit zuallererst zu seiner und Temaris gemeinsame Wohnung. Schnell wurde ihm dort aber klar, dass seit seiner Abreise niemand mehr dagewesen war. Aus diesem Grund machte er sich auf den Weg zum Anwesen der Familie Sabakuno. Da der Pförtner ihn bereits kannte, machte er ihm bereitwillig das Tor auf und auch die Haustür stand schon sperrangelweit offen, als er kam. Wie es aussah, wusste hier niemand, dass er und Temari sich gestritten hatten, denn sonst würde man ihn sicher nicht so einfach ins Haus lassen. Aber ihm sollte es reicht sein, so hatte er leichteres Spiel. Jetzt musste er die Blondine nur noch finden. Zu erst wollte er mal in ihrem Zimmer vorbei schauen. Doch, als er auf dem Weg zu den Treppen war, hörte er plötzlich eine Stimme aus dem Wohnzimmer kommen. Sofort machte er kehrt. Natürlich wusste er, wessen Stimme das gewesen war. Kannte er sie doch allzu gut. Er machte sich auf dem Weg zum Wohnzimmer. Er hatte Glück. Die Tür stand ein Spalt breit offen, sodass er gut hineinblicken konnte. Im Wohnzimmer entdeckte er Temari und ihren Vater, wie sie zusammen saßen und Tee tranken, dabei schwiegen sie sich an. Shikamaru wollte gerade durch die Tür treten und sich bemerkbar machen, als Mamoru plötzlich seine Stimme erhob.   „Und warum hast du dich verändert?“, fragte er. Shikamaru hielt in seiner Bewegung inne. Er wollte nicht lauschen. Das hatte er nie gewollt, aber er wollte unbedingt wissen, was seine Temari bedrückte, denn ihre Haltung zeigte ihm, dass sie bereit war mit ihrem Vater darüber zu sprechen. Aus diesem Grund nahm er seine Hand, die er erhoben hatte, um die Tür zu öffnen wieder zurück und lauschte gespannt an der Tür, um auch jedes Wort mitzubekommen. ~~~ Nachdem ihr Vater mit dem Tee wiedergekommen war, hatte Temari ihm alles von dem Streit erzählt. Wie es dazu gekommen war und wie er ablief. Mamoru ließ sie die ganze Zeit aussprechen, nickte nur ab und zu oder trank von seinem Tee. Er wollte wirklich wissen, was sie beschäftigte und verstand sie dabei immer mehr. Doch bildete sich in seinem Kopf die ganze Zeit immer mehr eine Frage. Nach langem Überlegen, sprach er sie schließlich aus.   „Und warum hast du dich verändert?“, fragte Mamoru fürsorglich. Temari senkte ihren Kopf und schwieg. Es fiel ihr wirklich schwer darüber zu sprechen, doch wusste sie, dass es sein musste. Also begann sie ihm von der Nacht mit Hidan zu erzählen   „Es begann an dem Tag von Mamas Geburtstag. Shikamaru hat mich einfach mit einer SMS versetzt, aber Hidan hat angeboten mit mir hinzufahren…“, begann sie zu berichten. Die ganze Geschichte über, wobei diese nicht wirklich lang war, da Temari sich an vieles nicht mehr erinnerte, hörte Mamoru ihr zu. Dabei wurde der alte Mann, je mehr er hörte, immer wütender. Nie hätte er erwartet, dass der Mann, dem er eigentlich seine Tochter versprechen wollte, seine Tochter so ausnahm. Es fiel ihm wirklich schwer, Temari bei ihren Erzählungen zu zuhören. Aber nicht nur ihm fiel es schwer. Auch ein gewisser Lauscher musste sich stark zurückhalten, um nicht durch die Tür zu platzen. Doch wollte er die gesamte Geschichte hören. ~~~ „So gegen drei bin ich dann neben Hidan aufgewacht. Ich konnte mir erst nicht erklären, was los war, aber mir ist schnell klar geworden, dass ich mit ihm in meinem Suff wohl… geschlafen haben muss“, erklärte Temari beschämt. Shikamarus Augen weiteten sich abrupt. Sofort hatte sein Gehirn diese Information verarbeitet und ihm auch sogleich noch präsentiert, was das zu bedeuten hatte. Temari hatte ihn betrogen. Sie hatte… ihn mit diesem Eckel betrogen, vor dem er sie doch so oft gewarnt hatte. Er konnte es einfach nicht fassen. Wollte es nicht glauben. Und doch schrie es in seinem Gehirn. Alle Puzzleteile fügten sich zusammen und formten ein klares Bild, aber was brachte das schon? Es änderte nichts an den Tatsachen. Änderte nichts daran, dass sie ihn betrogen hatte. Aber gerade diese Erkenntnis machte ihn so unglaublich wütend, doch noch mehr war er verletzt und enttäuscht. Nur gab es ein Problem, denn es war sein Herz, das verletzt und enttäuscht war, aber sein Verstand, der von der Wut getrieben war. Wutendbrand stieß er also die Tür auf. Mamoru, der sehen konnte, wer gekommen war, hielt die Luft an. Ihm war klar, dass das hier keineswegs gut enden würde. Das wäre es wohl jedem. Temari versuchte derweil noch herauszubekommen, wer sie belauscht hatte. Als sie aber seine Stimme vernahm, wusste sie, wer es war und erschrak.   „Du hast mich also mit diesem schmierigen Lackaffen betrogen, ja?!“, stellte Shikamaru emotionslos fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)